DE2745283A1

DE2745283A1 - Scheibenbremseinrichtung

Info

Publication number: DE2745283A1
Application number: DE19772745283
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Dipl Ing Rauscher
Original assignee: KNORR BREMSE GmbH; Knorr Bremse AG
Current assignee: KNORR BREMSE GmbH; Knorr Bremse AG
Priority date: 1977-10-07
Filing date: 1977-10-07
Publication date: 1979-04-12

Description

Scheibenbremseinrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenbremseinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge entsprechend der im Oberbegriff des Hauptanspruches angegebenen Gattung.
Die Belagstandzeiten bei scheibengebremsten Fahrzeugen sind gegenüber trommelgebremsten Fahrzeugen unverhältnismäßig kurz. Die Gründe hierfür sind unter anderem der geringe Reibradius und die fehlende Selbstverstärkung. Um die geforderten Iiöchstbremskräfte Jedoch zu erreichen, müssen daher Belagqualitäten mit hohen Reibwerten gewählt werden. Bremsbeläge mit hohen Reibwerten weisen jedoch geringe Verschleißfestigkeit auf.
Der überwziegende Teil der im Fahrbetrieb auftretenden Bremsvorgänge, ca. 4/5 sämtlicher Bremsungen verläuft in einem Bereich, der ca. 1/5 der bei Vollbremsung herrschenden Bremskraft nicht übersteigt.
In de Bestreben, hohe Belagstandzeiten zu erhalten, wäre es daher zweckmäßig einen Reibbelag mit geringemReibwert, jedoch Shrverszkleißfestigkeit für diesen Bereich mit überwiegend schwachen Bremskräften wirksam werden zu lassen. Für den weniger häufig erreichten Bereich, in dem stärkere Bremsungen oder Vollbremsungen stattfinden, wäre es angebracht Bremsbeläge mit hohem Reibwert und geringerer Verschleißfestigkeit wirksam werden zu lassen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, für eine Scheibenbremse der eingangs genannten Gattung Mittel zu schaffen, welche entsprechend der Stärke des eingeleiteten Bremsvorganges Bremsbeläge mit niedrigem Reibwert oder Bremsbeläge mit hohem Reibwert wirksam werden lassen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens zwei Zuspanneinrichtungen unabhängig voneinander, zeitlich versetzt, druckmittelbe auf schlagbar sind.
Die weitere vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen Scheibenbremseinrichtung ist aus den Unteransprüchen ersichtlich.
der Die Erfindung wird anhand Zeichnung im folgenden näher erläutert.
Es zeigt Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel mit zwei Zuspanneinrichtungen und einem Trittplattenventil als Steuerungsmittel, Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, jedoch mit einem dem Trittplattenventil nach6eschalteten Steuerventil, und Fig. 3 und 4 Diagramme des Bremskraftverlaufs in Abhängigkeit z.B. vom Pedalweg.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die erfindungsgemäße Bremsscheibeneinrichtung aus wenigstens einer Druckluftquelle 1 bzw. 3 einem Trittplattenventil 5 und zwei Zuspanneinrichtungen 7 und 9. Jede Zuspanneinrichtung 7 und 9 weist einen Bremssattelabschnitt 11 und 13 auf, in welchem Bremsbacken angeordnet sind, die Bremsbeläge 15 und 17 bzw. 19 und 21 tragen. zuD Die Bremssattelabschnitte 11 und 13 umfassen den Rand einer Bremsscheibe 23. so daß auf deren beiden Reibflächen die Bremsbeläge 15 und 17 bzw. 19 und 21 anpreßbar sind.
Zweckmäßigerweise werden die Zuspanneinrichtung 7 und 8 an diametralen Stellen der Bremsscheibe 23 angeordnet. Vom Trittplattenventil 5 führt eine Verbindungsleitung 25 zur Zuspanneinrichtung 7 eine Verbindungsleitung 27 zur Zuspanneinrichtung 9.
Die in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemäße Scheibenbremseinrichtung weist eine Druckluftquelle 29, ein Trittplattenventil 31, welchem über eine Leitung 33 ein Steuerventil 35 nachgeschaltet ist, auf. über Leitungen 37 und 39 sind zwei Zuspanneinrichtungen 7 und 9, wie sie in Fig. 1 beschrieben sind, verbunden.
Erfindungsgemäß weisen die Bremsbeläge 15 und 17 der Zuspanneinrichtung 7 einen anderen Reibwert und eine andere Verschleißfestigkeit auf als die Bremsbeläge 19 und 21 der Zuspanneinrichtung 9. Diese unterschiedliche Beschaftenheit der Reibwerte der Bremsbeläge der beiden Zuspanneinrichtungen 7 bzw. 9 gilt sowohl für die in Fig. 1, wie für die in Fig. 2 dargestellte, erfindung sgemäße Sche ibenbremseinri chtung.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäl3en Scheibenbremseinrichtung ist im folgenden kurz beschrieben: Bei Betätigung des Trittplattenventils 5 gelangt Druckluft aus den Druckluftquellen 1 und 3 über die Leitungen 25 und 27 zu den Zuspanneinrichtungen 7 und 9.
In Abhängigkeit vom Pedalweg des Trittplattenventils 5 bzw.
vom Anstieg des vom Trittplattenventil gesteuerten Luftdrucks spricht die Zuspanneinrichtung 7 zeitlich früher an als die erst bei einem größeren Pedalweg bzw. bei höherem Luftdruck über die Leitung 27 druckbeaufschlagte Zuspanneinrichtung 9.
Die Zuspanneinrichtungen 7 und 9 unterliegen daher, voneinander unabhängigen bremsstufenabhängig versetzten Druckbeaufschlagungen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 übernimmt die bremsstufenabhängig versetzte, voneinander unabhängige Druckbeaufschlagung beider Zuspanneinrichtungen 7 und 9 ein dem Trittplattenventil nachgeschaltetes Steuerventil 35. Die Beschreibung der Einzelheiten der diesem Steuerventil anhaftenden iZirlSungszfeise ist für die Erläuterung des vorliegenden Erfindungsgedankens ohne Bedeutung. Wichtig ist nur die Tatsache, daß dieses Steuerventil 35 in Abhängigkeit des vom Trittplattenventil 31 über die Leitung 33 zugeführten Druckes zuerst über die Leitung 37 die Zuspanneinrichtung 7 druckbeaufschlagt und sodann auf bremsstufenabhängige Änderung des Druckzustandes in der Leitung 33 über die Leitung 39 auch für die Druckbeaufschlagung der Zuspanneinrichtung 9 sorgt.
Sowohl nach dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, wie nach Fig. 2,ist die Druckbeaufschlagung der Zuspanneinrichtung 7, welche die Bremsbeläge 15 und 17 mit dem niederen Reibwert, jedoch dem der höheren Verschleißfestigkeit aufweist, ausschließlich den Bremsvorgängen mit geringer Bremsleistung vorbehalten. Kommt es zu Bremsvorgängen mit höheren Bremsleistungen, z.B. zu einer Vollbremsung, so spricht unverzögert Zuspanneinrichtung 9 an, welche die Bremsbeläge mit dem höheren Reibwert, jedoch der geringeren Verschleißfestigkeit aufweist.
Als Steuerungsmittel können, z.B. Trittplattenventile für Zweikreisbremseinrichtungen oder Trittplattenventile mit Voreilung benutzt werden.
Leerseite

Claims

Patentansprüche Scheibenbremseinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit mindestens zwei auf einem oder mehreren, eine Bremsscheibe unfassendenBremssattelabschnitten angeordneten, äe eine Bremsbacke betätigenden Zuspanneinrichtungen sowie mit Steuerungsmitteln zur Druckaittelbeaufschlagung der Zuspanneinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Zuspanneinrichtungen (7,9) bremsstufenabhängig getrennt voneinander versetzt druckmittelbeaufschlagbar sind, und daß die Bremsbacken der einen Zuspanneinrichtung (7) Bremsbeläge (15,17) tragen, deren Reibwert sich gegenüber den Bremsoelägen (19,21) der Bremsbacken der anderen Zuspanneinrichtung (9) unterscheidet.
2. Scheibenbremseinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Trittplattenventil (5) zur bremsstufenabhängigen Regelung der Zuspanneinrichtungen (7,9).
3. Scheibenbremseinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein dem Trittplattenventil (31) nachgeschaltetes Steuerventil (35) zur bremsstufenabhängigen Regelung der Zuspanneinrichtungen (7,9).
4. Scheibenbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Zuspixieinrichtungen (7) Bremsbeläge (15,17) mit niedrigem Reibwert und hoher Verschleißfestigkeit und die andere Zuspmeinrichtung (9) Bremsbeläge (19,21) mit hohem Reibwert und geringer Verschleißfestigkeit aufweist.
5. Scheibenbremseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprücne, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuspannkraft der bremsstufengemäß zuerst druckbeaufschlagten ersten Zuspanneinrichtung (7) etwa 1/4 der bei Vollbremsung herrschenden Zuspornkralt der zweiten Zuspanneinrichtung (9) beträgt.
6. Scheibenbremseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbeaufschlagung der ersten Zuspanneinrichtung (7) während der bremsstufenabhängig versetzt einsetzenden Druckbeaufschlagung der zweiten Zuspanneinrichtung (9) aufrechterhalten bleibt.
7. Scheibenbremseinrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die DruckbeauSschlagung der ersten Zuspanneinrichtung (7) beim Einsetzen der zweiten Zuspanneinrichtung (9) in vorbestimmbarem Verlauf auf den Nullwert absinkend steuerbar ist.
8. Scheibenbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuspanneinrichtung (7,9) mit unterschiedlichen Druckmedien beaufschlagbar sind.
9. Scheibenbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dan mehrere Paare von Zuspanneinrichtungen am Umfang der Bremsscheibe verteilt angeordnet sind und daß die nebeneinanderliegenden Zuspanneinrichtungen bremsstufenabhängiO versetzt druckbeauSschlagbar sind.
10. Scheibenbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Feststellbremseinrichtung der Bremsbeläge (15,17) mit niedrigem Reibwert ufweisenden Zusparneinrichtung (7) zugeordnet ist.