DE2745232A1 - Verfahren und vorrichtung zum ermitteln des einflusses der kuenstlichen aufheizung von flusswasser durch einleiten von abwaerme in das flusswasser auf dessen temperaturverhalten - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum ermitteln des einflusses der kuenstlichen aufheizung von flusswasser durch einleiten von abwaerme in das flusswasser auf dessen temperaturverhalten

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DE2745232A1 DE19772745232 DE2745232A DE2745232A1 DE 2745232 A1 DE2745232 A1 DE 2745232A1 DE 19772745232 DE19772745232 DE 19772745232 DE 2745232 A DE2745232 A DE 2745232A DE 2745232 A1 DE2745232 A1 DE 2745232A1
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln des Einflusses der künst-
  • Lichten Aufheizung von Fiusswosser durch Einleiten von Abwärme in das Flusswasser auf dessen Tempera tu rverha 1 ten Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ermitteln des Einflusses der künstlichen Aufheizung von Flusswasser durch Einleiten von Abwärme in das Flusswasser auf dessen Temperaturverhalten.
  • Es ist bekannt, dass die Flüsse industrialisierter Länder durch Einleiten von Abwärme aus Industrieonlagen, insbesondere aus Kraftwerken, aufgeheizt werden. Dies ist für das ökologische Gleichgewicht im Fluss und in der Flusslandschaft nicht unbedenklich.
  • So sind z B. bestimmte Fischarten schon bei einer Erhöhung der Flusswassertemperatur um wenige Grade über die naturliche Temperatur nicht mehr lebensfähig. Eine Temperoturerhöhung des Flusswassers kann die Verdunstung und den Grundwasserspiegel in unerwünschter Weise beeinflussen. Die Gesetzgeber in vielen industrialisierten Ländern streben deshalb die Festlegung maximal zulässiger Aufheizwerte an, z.B. in Form einer maximal zulässigen absoluten Temperatur und/oder einer zulässigen Übertemperatur über der natürlichen Temperatur. Wenn solche Maximalwerte einmal festgelegt sind, können diese Maximalwerte nur dadurch eingehalten werden, dass bei einer Annäherung an die Maximalwerte die in einen Fluss eingeleiteten Abwärmemengen entsprechend gedrosselt werden oder sogar für bestimmte Zeiträume eine Wärmeeinleitung ganz eingestellt wird. Hierzu ist es erforderlich, den Einfluss der jeweiligen künstlichen Aufheizung durch die verschiedenen Abwärmeeinspeisungen auf das Gesamttemperaturverhalten des Flusses zu ermitteln. Dieses Problem ist deshalb schwierig, weil die "natürliche" Temperatur der Flüsse ständigen zeitlichen und örtlichen Änderungen aufgrund der meteorologischen und hydrologischen Bedingungen unterworfen ist und weil ausserdem diese natürliche Temperatur deswegen nicht ohne weiteres messbar ist, weil die Flüsse stromabwärts von der ersten Wärmeeinleitung nicht mekr die natürliche Temperatur haben.
  • Es sind bereits Überlegungen angestellt worden, wie man den genannten Einfluss ermitteln kann. Allgemein sei hierzu auf das Buch "Wärmeeinleitung in Strömungen", Technischer Verlag Resch KG, 1975 verwiesen, welches eine Reihe von Beiträgen namhafter Wissenschaftler auf diesem Gebiet enthält. Insbesondere sei auf den Aufsatz "Wärmeaustauschvorgänge an der Oberfläche stehender und fliessender Gewosser" von F.D. Heidt, S. 143 bis 167 verwiesen. Danach wird derzeit folgendes Verfahren angewendet: 1. Die Flußwassertemperatur wird an einer Stelle gemessen, wo im wesentlichen noch eine natürliche Wassertemperatur zu erwarten ist.
  • 2. Aus den meteorologischen und hydrologischen Daten des betreffenden Ortes wird die Wärmebilanz W (Wärmeaustausch je Zeit- und Flächeneinheit) in Form von Mittelwerten über ein Zeitintervall zwischen 1 und 3 Stunden errechnet.Die Mittelwerte der Wärmebilanzen sollten dabei so bestimmt werden, daß sie auch für die während des Zeitintervalls durchflossene Strecke gelten. Aus der Lufttemperatur1 der Wassertemperatur, der Taupunkttemperatur (oder relativer Feuchte), der Windgeschwindigkeit, dem Bedeckungsgrad und der Globalstrahlung werden Strahlungsanteil, Konvektions-und anteil/ Verdunstungsanteil der ausgetauschten Wärme berechnet. Die Summe ergibt die Wärmebilanz.
  • 3. Unter der Annahme, dass der Wärmeaustausch nur über die Wasseroberfläche stattfindet und der Fluss homotherm ist, wird nun aus der Wärmebilanz W und der mittleren Wassertiefe H die Tempernturönderung und daraus die neue Temperatur nach 3 Stunden berechnet. Diese neue Temperatur gilt für einen Ort, der entsprechend der Fliessgeschwindigkeit weiter flussabwärts liegt.
  • 4. Aufbauend auf der neuen Temperatur wird nun mit den aktuellen meteorologischen und hydrologischen Daten an dem neuen Messort (Mittelwerte) die Rechnung analog weitergeführt.
  • Bei kUnstlict er Wärmeeinleitung wird die Temperatur als sprunghaft angenommen.
  • Sie wird aus der aktuellen Abflussmenge und der z.B. bei einem Kraftwerk aus elektrischer Leistung und Wirkungsgrad ermittelten Wrmeleistung errechnet.
  • Auch der zeitliche bzw. örtliche Verlauf der durch die Wärmeeinleitung erhöhten Temperatur muss analog zur natürlichen Wassertemperatur berechnet werden, damit beide Werte, deren Differenz die interessierende Aufwärmung ist, den gleichen methodischen und messtechnischen Fehler aufweisen und damit überhaupt erst vergleichbar werden.
  • Bei diesem bekannten Verfahren, bei dem also die massgeblichen Grössen (Temperaturen, Wörmebilanz) errechnet werden, ergeben sich folgende Schwierigkeiten: - Er sind zahlreiche meteorologische Daten erforderlich; - Der Einfluss der Windgeschwindigkeit kann nur ungenau angegeben werden; - Der Einfluss von Reflektion und HorizonhbschatEung bei der Globalstrahlung muss abg«chätzt werden; - Die Bestimmung des Bedeckungsgrades ist teilweise subjektiv und deshalb ungenau.
  • Es hat sich daher gezeigt, dass die auf diese Weise gewonnenen Ergebnisse eine mehrhundertprozentige Unsicherheit haben können.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ermitteln des Einflusses der künstlichen Aufheizung von Flusswasser durch Einleiten von Abwdrme in das Flusswasser auf das Temperaturverhalten zu schaffen, das bei verringertem Aufwand eine erheblich genauere Abschätzung dieses Einflusses ermöglicht.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem Verfahren gemäss der Erfindung die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1 vorgesehen.
  • Die Erfindung stellt also auf die Ermittlung lediglichvder sich zeitlich verändernden Temperaturdifferenzen zwischen der aufgeheizten und der nicht augeheizten Temperatur, das ist die Übertemperatur, ab und begnügt sich damit, die zeitliche Änderung dieser Übertemperatur mit zunehmendem Abstand von der Wärmeeinleitstelle zu ermitteln. Dies kann relativ einfach dadurch bewerkstelligt werden, dass die beiden vorzugsweise gleich grossen Wassermengen im Flusswasser an einem Messort unmittelbar stromaufwärts von der künstlichen Wärmeeinleitung entnommen werden. Vorzugsweise wird die erste Wassermenge mit einer Leistung aufgeheizt, welche der Abwärmeeinleitung in den Fluss analog ist, die Heizung wird abgeschaltet, und die Temperaturdifferenzen zwischen den beiden Wassermengen in verschiedenen Zeitabständen vom Zeitpunkt der Heizungsabschaltung werden gemessen. Bei einem solchen Vorgehen macht sich die Erfindung den Gedanken zunutze, dass die "in der fliessenden Welle", d.h. in einer stets die gleichen Wasserteilchen enthaltenden Wassermenge in verschiedenen Zeitabständen gemessenen Temperaturdifferenzen unter der Voraussetzung etwa gleichbleibender meteorologischer Bedingungen denjenigen Temperaturdifferenzen gleich sein müssen, welche sich zwischen einer entsprechend der Wärmeeinleitung an dem Messort aufgeheizten stationären Wassermenge und einer unaufgeheizten Wassermenge nach Abschaltung der Aufheizung einstellen. Ein solches Verfahren gestaltet sich überaus einfach und schaltet insbesondere dann, wenn beide Wassermengen den am Messort des Flusses herrschenden meteorologischen Bedingungen ausgesetzt sind, die meteorologischen Einflüsse praktisch aus. Dies ergibt gemessene Temperaturdifferenzen hoher Annäherung an die wirklichen Verhältnisse und damit viel genauere und verläßlichere Daten, als sie bisher durch die Rechnung erholten werden konnten.Dies bedeutet einen enormen Fortschritt, weil d;e s;sile stets de Resultate ve.-c.tschenden meteorologischen Bedingungen, insbesondere der beachter zu werden bre die Verdunstungsquote stark beeinflussende Wind,nicht eingehen und deshalb gar nicht menr/ Aus den gemessenen Temperaturdifferenzen kann nun durch Einsetzen in eine einfache bekannte e-Funktion, welche die Abkühlung des Flusswassers in Abhängigkeit von der Zeit mit guter Näherung beschreibt, berechnet werden.
  • Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei gleich grosse Gefässe zur Aufnahme gleich grosser Wassermengen vorgesehen sind, dass mindestens ein Gefäss eine offene, den meteorologischen Einflüssen frei ausgesetzte Oberseite hat und ein Heizelement enthält und dass zwei in Reihe geschaltete Thermoelemente vorgesehen sind, von denen je eines in ein Gefäss taucht. Die Gefässe sind vorteilhaft abgesehen von der mindestens einen offenen Oberseite gut wärmeisoliert und können je eine Mischvorrichtung wie einen Ventilator enthalten, um eine gute Durchmischung des in den Gefässen enthaltenen Wassers sicherzustellen.
  • Bei einer bevorzugten Vorrichtung gemäss der Erfindung israuch die Oberseite des anderen Gefässès offen und beide Oberseiten sind den meteorologischen Einflüssen ausgesetzt. In diesem Fall heben sich bei der Messung der Temperaturdifferenzen die meteorologischen Einflüsse vollständig heraus, können also das Messergebnis nicht verfälschen. Dieses Messergebnis wird wie folgt ausgewertet. Die Temperaturdifferenz zwischen beiden Wassermengen ändert sich mit guter Näherung gemäss der e-Funktion Die Zeitkonstante t lässt sich aus der Beziehung ermitteln, worin h die mittlere Tiefe der Gefässe, c eine Konstante und K = dW/ o( T die einzige Unbekannte ist.
  • Durch Auflösen von Gleichung (1) erhält man die Zeitkonstante T Der gefundene Wert stellt einen Mittelwert über die Zeitspanne tl t1 tO dar.
  • Die ermittelte Zeitkonstante gilt für die Gefässtiefe h. Um die Zeitkonstante für das Abkühlverhalten des Flusswassers zu ermitteln, muss man auf die mittlere Flusstiefe H umrechnen: Der Fluß kühlt sich z. B. bei H,/h=10/1 10-fach langsamer ab als das Wasser im beheizten Gefäss.
  • Zur Elimination von statistischen Fehlern sollten Mittelwerte verwendet werden, die jeweils aus mehreren Messwerten mithilfe eines Mikrocomputers automatisch gebildet werden können. Um eine verläßliche Aussage zu erhalten, sollte der absolute Fehler der Temperaturmessung kleiner als 0,01°C sein, was mit den heutigen messtechnischen Mitteln ohne Schwierigkeiten zu erraichen ist.
  • Bei einer Abwandlung einer Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemässen Verfahrens hat nur ein Gefäss eine offene, den meteorologischen Einflüssen frei ausgesetzte Oberseite, während das andere Gefäss vollständig geschlossen ist und eine Temperaturkonstanthaltevorrichtung, z.B. in Form einer kombinierten Kühl- und Heizvorrichtung die von einem Regler gesteuert\ Temperatur in dem Gefäss konstant hält. Auch in diesem Fall taucht je ein Thermoelement eines in Reihe geschalteten Thermoelementenpaares in die beiden Gefässe ein. In diesem Fall wird das aufgeheizte Gefäss mit konstanter Leistung geheizt. Gemessen wird die Temperaturdifferenz nach verschiedenen Zeitabständen.
  • Der Wärmeinhalt der Wassermenge mW hat sich in der Zeit von t0 bis t1 um CW . mW (T (t1) - T (t0)) geändert, worin cW die spezifische Wärme des Wassers ist . Zugeführt wurde die Wärmemenge P (t1 - to) Die Differenz der Wärmemengen wurde im wesentlichen über die Wasseroberfläche abgegeben. Dies entspri cht einer Wärmebilanz von Man erhält also in diesem Fall einei Näherungswert für die Wärmebilanz, wobei jedoch zu beachten ist, d<.ß sich die meteorologischen Einflüsse deshalb nicht herausheben, weil das unbeheizte Gefäss den meteorologichen Einflüssen nicht ausgesetzt ist. Macht man nun Messungen mit zwei Messpaaren, d.h. Temperaturmessungen in jeweils zwei verschiedenen Zeit jbständen, so lassen sich zwei unterschiedliche Werte für die Wärmebilanz W bei unterschied ichen Temperaturdifferenzen und daraus die Größte K = W/ /ÄT bilden.
  • Hiermit lässt sich also auch in diesem Fall die Zeitkonstante F wie oben beschrieben errechnen und daraus der zeitliche Verlauf der Über temperaturdifferenz errechnen.
  • Aus den Grössen W und K kann man nun näherungsweise diejenige Temperatur berechnen, auf welche die momentan herrschende Temperatur unter der Annahme hinstrebt, dass die meteorologischen Bedingungen konstant bleiben, die sogenannte Gleichgewichtstemperatur Die Messanordnung gemäss der zuletzt beschriebenen Vorrichtung eröffnet also die Möglichkeit zur zusätzlichen Ermittlung der Wärmebilanz und der Gl ei chgewichtstemperatur.
  • Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen zweier unterschiedlicher Vorrichtungen zum Durchführen des erfindungsgemässen Verfahrens mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Schema einer ersten Messanordnung gemäss der Erfindung; Fig. 2 eine Erläuterung desArbeitens mit der Vorrichtung nach Fig. 1 anhand eines Temperaturdifferenz-Zeit-Diagrammes; Fig. 3 eine zweite Messanordnung gemäss der Erfindung und Fig. 4 ein Temperaturdifferenz-Zeitdiagramm zur Erläuterung der Funktion der Messanordnung nach Fig. 3.
  • Die Messanordnung nach Fig. 1 umfasst zwei gleich grosse Gefässe 1,2, deren Oberseiten 3,4 offen und den meteorologischen Einflüssen am Messort eines Flusses frei ausgesetzt sind, während ihre übrigen Wandungen 5,6 aus gut wärmeisolierendem Material bestehen. In beiden Gefässen sind Ventilatoren 7,8 zum Gewährleisten einer guten Durchmis.-hung der darin enthaltenen Flusswassermengen 9,10 vorgesehen.
  • Das Gefäss 1 enthält ausserdem eine Heizvorrichtung 11.
  • In jedes Gefäss taucht je ein Thermoelement 12,13 ein, wobei die beiden Thermoelemente 12,13 in Reihe geschaltet sind und also eine der Temperaturdifferenz nT der in den beiden Gefässen enthaltenen gleichen Wassermengen proportionale Spannung lzU abgeben.
  • Mit der Messanordnung nach Fig. 1 wird wie folgt gearbeitet: Unmittelbar oberhalb einer Aufheizstelle, an welcher Abwärme, z.B. von einenKrnftwerk in einer, Fluss, eingeleitet wird, werden die beiden Wassermengen 9,10 entnommen und in die Gefässe gefüllt. Die Wassermenge 9 im Gefäss 1 wird mittels der Heizvorrichtung entsprechend der Kraftwerksleistung und der in den Fluss eingeleiteten Abflussmenge an aufgeheiztem Kühlwasser aufgeheizt und nach Erreichen einer entsprechenden Temperatur T (t) + BT (t) abgeschaltet und zur Zeit t0 n (t) + #T (t) abgeschaltet und zur Zeit t0 (s. Fig. 2) die Temperaturdifferenz twT (t0) gemessen. Diese Messung wird in kurzen Abständen mehrfach wiederholt, und es werden unter Einsatz eines Rechners Mittelwerte gebildet. Weitere Messungen werden zur Zeit t1 gemacht Alternativ können auch Temperaturdifferenzmessungen während des Aufheizens mit gegebener Leistung durchgeführt werden, die zu analogen Ergebnissen führen würden.
  • Die erhaltenen Messwerte werden wie oben erläutert zur Bestimmung der Zeitkonstante der zeitlichen Änderung der Übertemperatur mithilfe der Gleichungen (1) bis (4) verwendet.
  • Die Messanordnung nach Fig. 3 stimmt weitgehend mit derjenigen nach Fig. 1 überein, und es sind gleiche Bezugszeichen für übereinstimmende Teile verwendet, die nicht nochmals beschrieben werden. Unterschiedlich ist, dass das zweite, nicht beheizte Gefäss 22 vollständig wärmeisoliert ist und eine Kühl- und Heizvorrichtung 23 aufweist, die über einen Regler 24, der ein Istsignal für einen Temperaturfühler 25 erhält und ein Stellglied 26 für die kombinierte Kühl- und Heizvorrichtung beaufscnlagt, so verstellt wird, dass die Temperatur T;st nicht mehr als 0,010C von einer vorgegebenen Solltemperatur TSol abweicht.
  • Mit der Messanordnung gemäss Fig. 3 wird wie folgt gearbeitet (vgl. aucn Fig.4): Unmittelbar stromaufwärts von einer Wärmeeinleitstelle in den Fluss werden die Wassermengen 9,10 entnommen und in die Gefässe 1,22 gefüllt Darauf wird die Wassermenge 9 im Gefäss 1 mit dem Heizelement konstanter Leistung P aufgeheizt und in Zeitabständen t0 und t1 die mindest xns 1 Stunde betragen, die Temperaturdifferenzen zwischen den beiden Gefässen gemessen. Die so erhaltenen Messwerte werden mit den oben beschriebenen Gleichungen (1) bis (6) ausgewertet.
  • Auch in diesem Fall ist es zweckmäßig, wenry/gr'e Zeiten t0 und t1 herum mehrere Messungen vorgenommen und mithilfe eines Mikrocomputers gemittelt werden.
  • Insbesondere bei der Messanordnung nach Fig. 3 ist es zweckmässig, die Wassermengen 9,10 nach etwa 3 Stunden auszutauschen und eine neue Messerie zu beginnen, um den geänderten meteorologischen Verhältnissen Rechnung zu tragen.
  • Leerseite

Claims (15)

  1. Ansprüche 1. ' Verfahren zum Ermitteln des Einflusses der künstlichen Aufheizung von Flusswc;ser durch Einleiten von Abwärme in das Flusswasser auf dessen Temperaturverhalten, dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche Verlauf der Temperaturdifferenzen zwischen der Temperatur in einer ersten, stets die gleichen Wasserteilchen enthal -tenden, analog der künstlichen Wärmeeinleitung aufgeheizten Wassermenge des Flusswossersurdder Temperatur in einer zweiten, ebenfalls stets die gleichen Wasserteilchen enthaltenden, kunstlich nicht aufgeheizten Wassermenge des Flusswassers gemessen und ausgewertet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wassermengen gleich gross sind und dem Flusswasser an einem Messort stromaufwerts von der künstlichen Wärmeeinleitung entnommen werden und zur Durchführung der Messung stationär gehalten werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Wassermengen den am Messort des Flusses herrschenden meteorologischen Bedingungen (Lufttemperatvr- und feuchtigkeit, Strahlung, Wind und dgl.) ausgesetzt werden, dass die erste Wassermenge mit einer Leistung aufgeheizt wird, welche der Abwdrmeeinleitung in den Fluss analog ist, dass die Heizung abg,eschaltet wird und dosis die Temperaturdifferenzen zwischen den beiden Wassermengen in verschiedenen Zeitabständen vom Zeitpunkt der Heizungsabschaltung gemessen werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gemessenen Temperaturdifferenzen zur Berechnung der Zeitkonstanten ( rF) ) für das Abkühiveralten des Flusswassers mit zunehmendem Abstand vom Wärmeeinleitungsort verwendet werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wasserm enge, welche den meteorologischen Bedingungen am Messort des Flusses ausgesetzt wird, mit konstanter Leistung aufgeheizt wird, dass die zweite Wassermenge auf konstanter Temperatur gehalten wird, dass die Temperaturdifferenzen zu mindestens zwei Zeiten gemessen werden und dass die erhaltenen Temperaturdifferenzen zur Berechnung der Wärmebilanz (W) verwendet werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, da d u r c h gek e n n ze i c h ne t, dass mindestens zwei Temperaturdifferenzen in jeweils zwei unterschiedlichen Zeitabständen gemessen werden, dass daraus zwei Wdrmebilanzen bei den entsprechenden Temperaturdifferenzen berechnet werden und dass daraus die Zeitkonstante ( #F) für die Flusswosserübertemperatur errechnet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Wärmebilanz (W) und der Zeitkonstanten ( #F) ) für die Flusswasserübertemperatur eine mittlere Gleichgewichtstemperatur (TG) berechnet wird, gegen welche die Fiusswasserübertemperatur nach der Aufheizung mit zunehmendem örtlichen bzw. zeitlichen Abstand von dem Ort der Abwärmeeinleitung in den Fluss unter der Annahme strebt, dass die meteorologischen Bedingungen konstant bleiben.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche . bis 7, dadurch g ek en n z ei ch n e t, dass aus mehreren Messwerten für die Temperaturdifferenzen Mittelwerte gebildet werden.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelwerte unter Verwendung eines Computers, insbesondere eines Mikro-Computers, gebildet werden
  10. 10. Verfahren nacil einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Temrernturdifferenzen in Zeiträumen vonvnicht weniger als 1 Stunde, vorzugsweise zwischen 1 und 3 Stunden, gemessen werden und dass eine folgende Messreihe in zwei anderen,dem Messort am Fluss frisch entnommenen gleichen Wassermengen vorgenommen wird.
  11. 11. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 eis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwei gleich grosse Gefässe(1,2;1,22) zur Aufnahme gleich grosser Wassermengen vorgesehen sind, dass mindestens ein Gefäss (1) eine offene, den meteorologischen Einflüssen frei ausgesetzte Oberseite (3) hat und ein Heizelement (11) enthält, und dass zwei in Reihe geschaltete Thermoelemente (12,13) vorgesehen sind, von denen je eines in ein Gefäss taucht.
  12. 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefässe(1 ,2;1 ,22)abgesehe n von der mindestens einen offenen Oberseite gut wärmeisoliert sind.
  13. 13 Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Geföss (1 ,Ze Mischvorrichtung (Ventilatoren 7,8 ) vorgesehen ist.
  14. 14. Vorrichtung noch einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Oberseite(4) des anderen Gefösses(2) offen ist und beide Oberseiten (3,4) den meteorologischen Einflüssen ausgesetzt sind.
  15. 15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das andere Gefäss (22) vollständig gechlossen ist und eine Temperaturvkonstanthaltevorrichtung (23 bis 26) aufweist.
DE19772745232 1977-10-07 1977-10-07 Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln des Einflusses der künstlichen Aufheizung von Flußwasser durch Einleiten von Abwärme in das Flußwasser auf dessen Temperaturverhalten Expired DE2745232C2 (de)

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