DE2740272B2 - Verfahren zum Trennen von zwei Isotopen eines Stoffes - Google Patents
Verfahren zum Trennen von zwei Isotopen eines StoffesInfo
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Description
in der die Buchstaben m die Masse, η die Anzahl pro
Volumeneinheit und mc die Zyklotronkreisfrequenz
der jeweiligen Art von Ionen in dem Plasma bezeichnen, mit dem Index 1 für das Isotop mit der
geringsten Häufigkeit, dem Index 2 für das andere Isotop und dem Index 3 für die dritte Spezies.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß /12 und /13 gleich sind, während die
Massen die Gleichung/773 = 2m\ — nii erfüllen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die beiden Isotope 1 bzw. 2 U23S und U238 des Urans sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Spezies Thorium Th232isL
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dad die Ionen der beiden
Isotope und der dritten Spezies in einer einzigen Quelle erzeugt werden.
45
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen von zwei Isotopen eines Stoffes nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein derartiges Verfahren ist aus »Electromagnetic Separation of Isotopes in Commercial
Quantities«, Edition Wakerling & Guthrie, Kapitel 12, »The Resonance Method«, von J. R. Richardson
bekannt
Das bekannte Verfahren nutzt die kombinierte Wirkung aus, die ein zeitlich konstantes, gleichförmiges
Magnetfeld und ein sinusförmiges elektrisches Feld hoher Frequenz, das zu ihm senkrecht ist, auf ein die zu
trennenden Isotope enthaltendes Plasma ausüben.
Unter der Wirkuno dieser Felder laufen die ionisierten Atome der Isotope auf Bahnen um, die
insbesondere von ihren Massen abhängig sind. Es ist auf diese Weise möglich, vorzugsweise eines von ihnen auf
Elektroden aufzufangen, die manche dieser Bahnen schneiden.
Wenn die Frequenz /des elektrischen Feldes gleich der vorgenannten Resonanzfrequenz fc ist, beschreiben
die Ionen Spiralbahnen, deren Radius ständig zunimmt Weicht dagegen die Resonanzfrequenz der Ionen von
der Frequenz / ab, so folgen die Ionen Bahnen, deren Radius sich zwischen zwei Extremwerten periodisch
ändert Die Vorrichtung, in der diese Bewegung stattfindet, enthält typischer- und bekannterweise zwei
Elektroden in Form von ebenen und parallelen Platten, an die eine sinusförmige Potentialdifferenz angelegt
wird, welche das zu diesen Platten senkrechte elektrische Feld erzeugt, und eine Ionenquelle, aus der
die Ionen in den zwischen den Elektroden gelegenen Raum gelangen.
Es ist zu erkennen, daß es unter diesen Bedingungen möglich ist, bevorzugt die eine Ionenart auf den
genannten Elektroden, aufzufangen, während die andere
Ionenart die Elektroden nicht erreicht und auf einem getrennten Kollektor aufgefangen wird. Auf diese
Weise werden die Ionen, von denen nur wenige vorhanden sind und die angereichert werden sollen, von
den anderen Ionen getrennt
Diese Art von Trennung stößt jedoch auf Schwierigkeiten, wenn zur Erzielung industrieller Mengen höhere
Teilchendichten im folgenden als Plasma bezeichnet, benutzt werden. Es ergibt sich dann ein Abschirmungseffekt da sich das Plasma wie ein Leiter verhält, in den
das elektrische Feld schlecht eindringt Dieser Effekt hängt von der Zusammensetzung des Plasmas ab, d. h.
von der Art und Anzahl der Teilchen, sowie insbesondere von dem Wert ihrer Zyklotronfrequenzen.
Er ist auf die Polarisation zurückzuführen, die sich im Innern des Plasmas aufgrund des elektrischen Feldes
ausbildet. Für den Polarisationsvektor ^gilt:
wobei die Summe auf alle ionisierten Teilchen ausgedehnt wird, die in dem Plasma vorhanden sind,
wobei qic ihre Ladung bezeichnet und wobei />
ihre geometrische Verschiebung unter der Einwirkung des elektrischen Feldes bezeichnet während Arder Index der
Teilchen ist
Wenn Gruppen von Teilchen mit gleichen Eigenschaften
vorhanden sind, kann statt Formel (1) geschrieben werden:
wobei /i/die Anzahl von Teilchen einer Gruppe bedeutet
und der Index /über alle Gruppen läuft.
Für die Polarisation nach Formel (2) ergibt sich aufgrund der Gleichung der Bewegung der Ionen in
einem sinusförmigen Elektrischen Feld E= £b sin ωί, das
in der ^-Richtung senkrecht zu den Platten ausgerichtet
ist, folgender Ausdruck
Px = εΣ-
mci' - 0,'
Allgemein gilt für die Zyklotronfrequenz fc=j—B1
wobei m die Masse des Ions, e seine elektrische Ladung
und S die magnetische Induktion bezeichnen.
65 wobei ωd die Zyklotronkreisfrequenz der Teilchenart i
bezeichnet und wobei «7» m,- und n, die elektrische
Ladung bzw. die Masse bzw. die Anzahl pro Volumeneinheit ist. Dieser Ausdruck zeigt, daß die
Polarisation des Plasmas, im folgenden mit ^bezeichnet, in der Nähe von ωο stark von ω abhängt.
Zusätzlich zu dem Abschirmungseffekt ändert sich infolge der natürliche« Instabilitäten des Plasmas, vor
allem in der häufig vorhandenen lonenart, die Frequenz des elektrischen Feldes im Innern des Plasmas
geringfügig. Diese Instabilitäten verursachen nämlich zeitliche Schwankungen des Maximalwertes Eo des
sinusförmigen elektrischen Feldes Eo sin mt, so daß gilt
Eo=Eo (t). Jede Abweichung der Größe ω von der
Zyklotronkreisfrequenz ü»ci der gewünschten Teiichenart reduziert aber deren Trenneffekt
Aufgabe der Erfindung ist es, den störenden durch die Polarisation der häufig vorhandenen lonenart hervorgerufenen Abschirroeffekt zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß in das Plasma die dritte Spezies in Form von Ionen in einem durch folgende Formel
definierten Verhältnis injiziert wird:
P = E
£ΐ 2-ωζ
a=™-,i>
=
m,
^a/
und c =
(4)
und mit:
Zyklotronresonanz der Spezies 1, deren Anreicherung gewünscht wird, Null ist, was folgende Gleichung ergibt:
15
Ζ±= ZSy
in der die Buchstaben m die Masse, η die Anzahl pro
Volumeneinheit und <uc die Zyklotronkreisfrequenz der
jeweiligen Art von Ionen in dem Plasma bezeichnen, mit dem Index 1 für das Isotop mit der geringsten
Häufigkeit, dem Index 2 für das andere Isotop und dem Index 3 für die dritte Spezies.
Gemäß der Erfindung ist also vorgesehen, mit den beiden zu trennenden Ionenarten eine dritte lonenart zu
mischen, deren Masse und deren Konzentration in dem Plasma so gewählt wird, daß die Polarisation aufgrund
dieser dritten lonenart im wesentlichen gleich der aufgrund der unerwünschten, am reichlichsten vorhandenen lonenart, beispielsweise des Isotops 238 im Fall
von Uran, ist und das entgegengesetzte Vorzeichen hat
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Konzentration dieser lonenart in dem Plasma gleich
der der unerwünschten Ionenart, während die Massen
die Gleichung m3 =2m\ - im erfüllen.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Die Zeichnung
zeigt ein Diagramm, welches die Verbesserung zeigt, die
das Verfahren nach der Erfindung gegenüber dem bekannten Verfahren mit sich bringt
Die Polarisation P im Innern des Plasmas setzt sich nach Formel (3) aus der Summe der Polarisationen Pi
und P2 der beiden zu trennenden Isotope und aus der Polarisation Ρ·\ aufgrund der hinzugefügten lonenart
zusammen. Es gilt:
50
55
ft = <fc = ft ·
Gemäß der Erfindung werden b und cso gewählt, daß
die Summe der beiden letzten Glieder, P2 und P3, bei der
60
<»a - ωα
= 0
OT2
~<"cj
Vorzugsweise wird bei der Trennung von Uran als
dritte Spezies Thorium mit der Atommasse 232 gewählt, das sehr langlebig und relativ reichlich vorhanden ist In
dem Plasma werden Ionen Th+232 mit einer Dichte
erzeugt, die gleich der der Ionen U+238 ist
Die Verbesserung, die durch die Erfindung erzielt wird, wird im folger»den für diesen Fall anhand des
Diagramms ausführlich dargelegt
Dieses Diagramm zeigt die Polarisation P in Abhängigkeit von der Kreisfrequenz ω.
Die mit II bezeichnete Kurve stellt die Polarisation P2
dar. Die Polarisation P2 ist bei der Zyklotronresonanz
der lonenart 1 gleich dem Ordinatenwert des Punktes A. Die Kurve HI zeigt die Polarisation Pj, während die
Kurve (C) die Summe von P2 und P3 darstellt
Es ist zu erkennen, daß die Summe von Pj und Pj in
einem bestimmten Kreisfrequenzintervall Δω kleiner als
P2 bleibt Es ist daher möglich, durch Einführung der
dritten lonenart in das Plasma Änderungen der Frequenz des elektrischen Feldes infolge von Plasmaschwankungen zu tolerieren, die sich über ein größeres
Intervall erstrecken, als dies bei dem bekannten Verfahren möglich ist Die Polarisation Pi aufgrund des
leichten Isotops U235 bleibt im Absolutwert größer als die Summe der Polarisationen P2 und P3 aufgrund der
beiden anderen Spezies U238 und Th232 in einem
Frequenzintervall, das mit Hilfe der Gleichung (4) berechnet werden kann. Dieses Intervall ist für das
genannte Beispiel mit
mt—Fw3=In2-/
3 gleich
7,6
10000
Demgegenüber beträgt es für den Fall eines Plasmas, das nur die beiden Isotope des Urans enthält nur
. Man verfügt daher über ein Frequenzintervall,
das ungefähr achtmal größer ist Die Trennung erweist
sich daher in der Frequenz als weniger kritisch als bei den bekannten Verfahren. Umgekehrt erreicht man bei
der genauen Frequenz eine effektivere Trennung als beim Stand der Technik.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung enthält eine Ionenquelle, in der die
Ionen der drei Spezies erzeugt werden, zwei parallele ebene Platten, an denen eine Wechselspannung mit der
Kreisfrequenz oci anliegt, und einen Kollektor, der mit
dem Mittelpunkt der Wechselspannungsquelle verbunden ist Auf den Platten wird an dem der Quelle
abgewandten Ende die Spezies 1 gewonnen. Die Spezies 2 und 3 werden durch den Kollektor aufgefangen.
Claims (1)
1. Verfahren zum Trennen von zwei Isotopen eines Stoffes unter Verwendung eines Plasmas, das s
in sehr ungleichen Verhältnissen Ionen der Isotope enthält und auf das in Anwesenheit einer dritten
Spezies ein zeitlich konstantes, homogenes Magnetfeld sowie ein zu diesem senkrechtes elektrisches
Hochfrequenzfeld, dessen Frequenz im wesentlichen ι ο
gleich der Zyklotronfrequenz in dem Plasma des Ions des am wenigsten vorhandenen Isotrops ist,
einwirken, wobei an zwei Elektroden, zwischen denen das Plasma eingeschlossen ist, vorwiegend die
Ionen des Isotops mit der geringsten Häufigkeit und auf einem getrennten Kollektor die Ionen des
anderen Isotops aufgefangen werden, dadurch gekennzeichnet, daß in das Plasma die dritte
Spezies in Form von Ionen in einem durch folgende Formel definierten Verhältnis injiziert wird:
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