DE2739192A1 - Indan-4-yl-n-alkyl-carbaminsaeureester, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als pflanzenschutzmittel - Google Patents
Indan-4-yl-n-alkyl-carbaminsaeureester, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als pflanzenschutzmittelInfo
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Description
Zentralbereich Patente. Marken und Lizenzen
509 Leverkusen. Bayerwerk Slr-by
Ib
Indan-4-yl-N-alkyl-carbaminsäureester, Verfahren zu ihrer
Herstellung sowie ihre Verwendung als Pflanzenschutzmittel
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Indan-4-yl-N-alkylcarbaminsäureester,
mehrere Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Pflanzenschutzmittel.
Es ist bereits bekannt geworden, daß N-Methyl-carbaminsäureester
von 4-Hydroxy-indanen insektizid wirksam sind (vergleiche die DT-AS 1 249 261 (Le A 10 048) bzw. US-PS 3 597
und die DT-OS 1 768 555 (Le A 11 471) bzw. US-PS 3 712 915). Weiterhin ist bereits bekannt geworden, daß das N-Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid
starke fungizide Eigenschaften aufweist (vergleiche Science, 115, 84 (1952)). Dieser
in der Praxis wichtige und weltweit bekannte Wirkstoff hat jedoch nur eine protektive Wirksamkeit.
Wirkstoffe, die die Metamorphose von Arthropoden hemmen, sind erst seit jüngerer Zeit im Pflanzenschutz von Interesse.
Zu nennen ist hier z.B. das 2,2-Dimethyl-6-methoxybenzopyran (Chem. Eng. News j>4_, 19-20 (1976)).
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Es wurden nun als neue Stoffe die Indan-4-yl-N-alkyl-carbaminsäureester
der Formel
0-CO-NH-R1
rX^^><
(I)
H3C CH3
in welcher
R1 für Alkyl steht, und
R und R für Wasserstoff und Alkyl stehen,
gefunden. Die Verbindungen weisen starke fungizide und die Entwicklung von Arthropoden hemmende Eigenschaften auf und
sind daher als Pflanzenschutzmittel verwendbar.
Weiterhin wurde gefunden, daß man die Indan-4-yl-N-alkylcarbaminsäureester
der Formel (I) erhält, wenn man
a) 4-Hydroxy-indane der Formel
(ID
H3C CH3
in welcher
2 3
R und R die oben angegebene Bedeutung besitzen
R und R die oben angegebene Bedeutung besitzen
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mit einem Alkylisocyanat umsetzt,
oder
b) 4-Hydroxy-indane der Formel (II) in einer ersten Stufe mit
einem Überschuß an Phosgen in den entsprechenden Chlorkohlensäureester überführt und diesen mit Alkylamin umsetzt,
c) 4-Hydroxy-indane der Formel (II) in einer ersten Stufe mit der äquivalenten Menge Phosgen zu dem entsprechenden Bis-(indanyl)-carbonat
umsetzt und dieses in einer zweiten Stufe mit Alkylamin aufspaltet.
Die erfindungsgemäßen Indan-4-yl-N-alkyl-carbamate weisen
eine überraschend hohe fungizide Wirkung auf und sind dem vorbekannten N-Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid
auch bei niedrigen Aufwandmengen überlegen. Weiterhin können sie nicht nur als protektive, sondern auch als kurative
Mittel Verwendung finden. Die erfindungsgemäßen Stoffe stellen somit eine Bereicherung der Technik dar. Für die
Verwendung als Pflanzenschutzmittel ist von Interesse, daß die Wirkstoffe die Entwicklung von Arthropoden zu hemmen
vermögen.
Verwendet man 4-Hydroxy-1,1,5,6-tetramethyl-indan und Methylisocyanat
als Ausgangsstoffe, so läßt sich der Reaktionsablauf gemäß Verfahren a) durch folgendes Formelschema wiedergeben
:
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O-CO-NH-CH
+ CH3-N=C=O
Verwendet man 4-Hydroxy-1,1,5,6-tetramethyl-indan, Phosgen
und Methylamin als Ausgangsstoffe, so läßt sich der Reaktionsablauf gemäß Verfahren b) durch das folgende Formelschema
wiedergeben:
H3C CH,
O-CO-Cl
H,C CH,
COCl
CH, -NHp j
* -HCl
O-CO-Cl
H3C CH3
0-CO-NH-CH.
H3C CH3
Verwendet man 4-Hydroxy-1,1,5,6-tetramethyl-indan, Phosgen
und Methylamin als Ausgangsstoffe, so läßt sich der Reaktionsablauf gemäß Verfahren c) durch das folgende Formelschema
wiedergeben:
H3C CH3
+ COCl
2 - 2 HCl
H3C CH3
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+ CH-NH2
O-CO-NH-CH
H,C CH^
Die als Ausgangsstoffe verwendeten 4-Hydroxy-indane sind
durch die oben angegebene Formel (II) eindeutig charakte-
2 3 risiert. In dieser Formel stehen R und R vorzugsweise für Wasserstoff und für niederes Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen.
Von den 4-Hydroxy-indanen ist das 4-Hydroxy-1,1,5,6-tetramethyl-indan
bereits bekannt geworden (vergleiche die US-Patentschrift 3 057 929). Die Herstellung der Verbindungen
erfolgt durch Isomerisierung der entsprechenden Chromane in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren. So ist z.B.
das 4-Hydroxy-1,1,5-trimethyl-indan durch Behandlung von
2,2,8-TrimethyIchroman mit Aluminium(III)-Chlorid zugänglich.
Die zur Herstellung der 4-Hydroxy-indane der Formel (II) verwendeten Chromane können durch Umsetzung von Phenolen,
wie z.B. o-Kresol oder 2,3-Dimethyl-phenol, mit Isopren
gewonnen werden (vergleiche Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Band 6/1c, Seite 987-989
(1976)).
Die weiterhin für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindungen der Formel (I) benötigten Ausgangsstoffe,
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Phosgen und Alkylisocyanat für Verfahren a), bzw. Phosgen und Alkylamin für die Verfahrensvarianten b) und c), sind
allgemein bekannt. Bevorzugt werden solche Alkylisocyanate bzw. Alkylamine verwendet, die einen Alkylrest mit 1 bis 4
C-Atomen enthalten. Zu nennen sind hier: Methylisocyanat,
Äthylisocyanat, Butylisocyanat, sowie die folgenden Amine: Methylamin, Äthylamin, Isopropylamin, Butylamin, Isobutylamin.
Demgemäß bedeutet in Formel
weise Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen.
weise Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen.
amin. Demgemäß bedeutet in Formel (I) der Rest R vorzugs-
Die Reaktion nach Verfahren a) kann in inerten Lösungsmitteln vorgenommen werden. Hierfür eignen sich z.B. Kohlenwasserstoffe,
wie Benzin und Benzol, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol, aber auch Äther, wie Dioxan, oder Mischungen
aus diesen Lösungsmitteln. Die Umsetzung wird durch Zugabe eines tertiären Amins, z.B. Triäthylamin oder Diazobicyclooctan,
katalysiert. Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen wird man
jedoch zwischen 0 und 1500C arbeiten, vorzugsweise zwischen
20 und 1100C.
Arbeitet man nach Verfahrensvariante b), so wird in der
ersten Stufe das 4-Hydroxy-indan der Formel (II) zweckmäßigerweise
in Gegenwart inerter Lösungsmittel, wie aromatische, gegebenenfalls chlorierte, Kohlenwasserstoffe,
so z.B. Benzol, Toluol, Xylol oder Chlorbenzol, mit einem Überschuß an Phosgen in den Chlorkohlensäureester überführt.
Die entstehende Salzsäure wird durch Zutropfen einer Base, zweckmäßigerweise Natriumhydroxid, gebunden und so der
pH-Wert der Reaktionslösung unter 7 gehalten. Im allgemeinen
wird man bei einer Reaktionstemperatur zwischen -20 und +200C,
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vorzugsweise zwischen -10 und +10 C, arbeiten. In der zweiten Stufe wird der Chlorkohlensäureester entweder nach
Isolierung oder aber direkt in der erhaltenen Reaktionslösung mit der äquivalenten Menge Alkylamin umgesetzt. Dabei
arbeitet man ebenfalls zweckmäßigerweise in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln wie aromatischen und aliphatischen,
gegebenenfalls chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Toluol, Chlorbenzol, Benzin, Tetrachlorkohlenstoff oder
Äthern, wie Dioxan. Die Reaktionstemperaturen können wiederum
in einem gewissen Bereich variiert werden; man arbeitet im allgemeinen zwischen -20 und +200C, vorzugsweise zwischen
-10 und +100C.
Arbeitet man schließlich nach Verfahrensvariante c), so wird
in der ersten Stufe das 4-Hydroxy-indan der Formel (II) mit der äquivalenten Menge Phosgen zum Bis-(indanyl)-kohlensäureester
umgesetzt. Man führt die Reaktion zweckmäßigerweise in inerten Lösungsmitteln, wie aromatischen Kohlenwasserstoffen,
z.B. Benzol und Toluol, durch, wobei man die entstehende Salzsäure durch Zusetzen einer Base, vorzugsweise
Alkalihydroxid, bindet. Der pH-Wert der Reaktionslösung sollte etwa bei 8 liegen. Die Reaktionstemperatur kann in
einem größeren Bereich variieren, sie liegt im allgemeinen zwischen 0 und 100°C, vorzugsweise zwischen +20 und 60°C.
Das in der ersten Stufe gebildete Carbonat wird anschließend mit Alkylamin aufgespalten. Dabei arbeitet man zweckmäßigerwiese
ohne Lösungsmittel. Die Reaktion kann jedoch auch in Lösungsmitteln durchgeführt werden. Die Reaktionstemperaturen
liegen zwischen -30 und +400C, vorzugsweise zwischen -10 und
+200C.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen eine starke fungitoxische Wirkung auf. Sie schädigen Kulturpflanzen in den
zur Bekämpfung von Pilzen notwendigen Konzentrationen nicht. Aus diesen Gründen sind sie für den Gebrauch als Pflanzenschutzmittel
zur Bekämpfung von Pilzen geeignet. Fungitoxische Mittel im Pflanzenschutz werden eingesetzt zur
Bekämpfung von Plasmidiophoromycetes, Oomycetes, Chytridiomycetes,
Zygomycetes, Ascomycetes, Basidiomycetes, Deuteromycetes.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe haben ein breites Wirkungsspektrum und können angewandt werden gegen parasitäre Pilze,
die oberirdische Pflanzenteile befallen oder die Pflanzen vom Boden her angreifen, sowie gegen samenübertragbare Krankheitserreger.
Eine besonders gute Wirksamkeit entfalten sie gegen parasitäre Pilze auf oberirdischen Pflanzenteilen.
Als Pflanzenschutzmittel können die erfindungsgemäßen Wirkstoffe
mit besonders gutem Erfolg zur Bekämpfung von Venturia-Arten,
beispielsweise zur Bekämpfung von Apfelschorf (Fusicladium dendriticum), verwendet werden. Dabei ist zu vermerken,
daß die Wirkstoffe nicht nur protektiv, sondern auch kurativ wirksam sind.
Die Wirkstoffe eignen sich bei guter Pflanzenverträglichkeit und günstiger WarmblUtertoxizität zur Bekämpfung von tierischen
Schädlingen, insbesondere Insekten, Spinnentieren und Nematoden, die in der Landwirtschaft, in Forsten, im Vorrats- und Materialschutz sowie auf dem Hygienesektor vorkommen. Sie sind gegen
normal sensible und reslatente Arten sowie gegen alle oder
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einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten Schädlingen gehören:
dium vulgäre, Porcellio scaber.
migratorioides, Melanoplus differentialis, Schistocerca
gregaria.
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Doralis pomi, Eriosoma lanigerum, Hyalopterus arundinis, Macrosiphum
avenae, Myzus spp., Phorodor. humuli, Rhopalosiphum padi,
Empoasca spp., Euscelis bilobatus, Nephotettix cincticeps, Lecanium
corni, Saissetia oleae, Laodelphax striatellus, Nilaparvata
lugens, Aonidiella aurantii, Aspidiotus hederae, Pseudococcus spp«
Psylla spp..
Aus der Ordnung der Lepidoptera ζ. B. Pectinophora gossypiella,
Bupalus piniarius, Cheimatobia brumata, Lithocolletis blancardella, Hyponomeuta padella, Plutella maculipennis,
Malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea, Lymantria spp.,
Bucculatrix thurberiella, Phyllocnistis citrella, Agrotis spp.,
Euxoa spp., Feltia spp., Earias insulana, Heliothis spp., Laphygma exigua, Mamestra brassicae, Panolis flammea,
Prodenia litura, Spodoptera spp., Trichoplusia ni, Carpocapsa pomonella, Pieris spp., Chilo spp., Pyrausta
nubilalis, Ephestia kuehniella, Galleria mellonella, Cacoecia podana, Capua reticulana, Choristoneura fumiferana,
Clysia ambiguella, Homona magnanima, Tortrix viridana.
Aus der Ordnung der Coleoptera z. B. Anobium punctatum,
Rhizopertha dominica, Bruchidius obtectus, Acanthoscelides
obtectus, Hylotrupes bajuius, Agelastica alni, Leptinotarsa
decemlineata, Phaedon cochleariae, Diabrotica spp.,
Psylliodes chrysocephala, Epilachna varivestis, Atomaria spp.,
Oryzaephilus surinamensis, Anthonomus spp., Sitophilus spp.,
Otiorrhynchus sulcatus, Cosmopolites sordidus, Ceuthorrhynchus assimilis, Hypera postica, Dermestes spp., Trogoderma spp.,
Anthrenus spp., Attagenus spp., Lyctus spp., Meligethes
aeneus, Ptinus spp., Niptus hololeucus, Gibbium psylloides, Tribolium spp., Tenebrio molitor, Agriotes spp., Conoderus spp·,
Melolontha melolontha, Amphimallon solstitialis, Costelytra zealandica.
Aus der Ordnung der Hymenoptera z. B. Diprion spp·, Hoplocampa
spp., Lasius spp., Monomorium pharaonis, Vespa spp.
Aus der Ordnung der Diptera z.B. Aedes spp., Anopheles son., Culex spp., Drosophila melanogaster, Musca spp., Fannia spp.,
Calliphora erythrocephala, Lucilia spp., Chrysomyia spp., Cuterebra spp., Gastrophilus spp., Hyppobosca spp., Stomoxys
spp., Oestrus spp., Hypoderma spp., Tabanus spp., Tannia spp..
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Bibio hortulanus, Oscinella frit, Phorbia snp., Pegomyia
hyoscyami, Ceratitis capitata, Dacus oleae, Tipula paludosa.
Aus der Oiinung der Siphonaptera z.B. Xenopsylla cheopis,
Ceratophyllus spp..
Aus der Ordnung der Arachnida z.B. Scorpio maurus, Latrodectus mactans.
Aus der Ordnung der Acarina z.B. Acarus siro, Argas spp.,
Ornithodoros spp., Dermanyssus gallinae, Eriophyes ribis,
Phyllocoptruta oleivora, Boophilus spp., Rhipicephalus spp., Amblyomma spp., Hyalonuna spp., Ixodes spp., Psoroptes spp. ,
Chorioptes spp., Sarcoptes spp., Tarsonemus spp., Bryobia praetiosa, Panonychus spp., Tetranychus spp..
Die Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Spritzpulver, Suspensionen,
Pulver, Stäubemittel, Schäume, Pasten, lösliche Pulver, Granulate, Aerosole, Suspensions-Emulsionskonzenträte, Saatgutpucer
, Wirkstoff-imprägnierte Natur- und synthetische Stoffe,
Feinsxverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüllmassen für
Saatgut, ferner in Formulierungen mit Brennsätzen, wie Raucherpatronen, -dosen, -Spiralen u.a. sowie ULV-KaIt- und Warmnebel-Formulierungen.
Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.3. durch Vennischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also
flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung
von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln.
Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z.B. euch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet
werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen infrage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder Alky !naphthaline, chlogierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Chlorbenzole, Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraf-
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fine, z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark
polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsuifoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmittel oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint,
welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gas^·
förmig sind, z.B. Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan, Stickstoff und Kohlendioxid;
als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle, wie
Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und
Silikate; als feste Trägerstoffe für Granulate: gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie
Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie
Granulate aus organischem Material wie Sägemehle, Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabakstengel; als Emulgier-
und/oder schaumerzeugende Mittel: nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, z.B. Alkylaryl-polyglykol-äther,
Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel: z.B. Lignin — SuIfitablaugen und Methylcellulose.
Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche und synthetische pulverige, körnige
oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat,
Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe,
wie Alizarin-, Azo-Metallphthalocyaninfarbstoffe und
Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
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Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1
und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.
Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen
oder der daraus durch weiteres Verdünnen bereiteten Ariwendungsformen,
wie gebrauchsfertige Lösungen, Emulsionen, Suspensionen,
Pulver, Pasten und Granulate angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Gießen,
Spritzen, Sprühen, Stäuben, Streuen, Trockenbeizen, Feuchtbeizen, Naßbeizen, Schlämmbeizen oder Inkrustieren.
Bei der Verwendung als Blattfungizide können die Wirkstoffkonzentrationen
in den Anwendungsformen in einem größeren Bereich variiert werden". Sie liegen im allgemeinen zwischen
0,1 und 0,00001 Gewichtsproz.enten, vorzugsweise zwischen
0,05 und 0,0001 %.
Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoff
mengen von 0,001 bis 50 g je Kilogramm Saatgut, vorzugs weise 0,01 bis 10 g benötigt.
Wie schon erwähnt, hemmen die erfindungsgemäßen Verbindungen
die Entwicklung von Gliederfüßlern (Arthropoden).
In weiter unten beschriebenen Versuchen wird die arthropodenentwicklungshemmende
Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen aufgezeigt. Dabei werden während der gesamten
angegebenen Entwicklung der Testtiere die morphologischen Veränderungen, wie zur Hälfte verpuppte Tiere, unvollständig
geschlüpfte Larven oder Raupen, defekte Flügel, pupale Kutikula bei Imagines etc., als Mißbildungen gewertet.
Die Summe der morphologischen Mißbildungen, zu-
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Scunmen mit den während des Häutungsgeschehens oder der
Metamorphose abgetöteten Tiere, wird in Prozent der Versuchstiere angegeben.
Bei etwa höheren Konzentrationen liegen auch insektizide Eigenschaften vor.
Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Wirkstoffe gehen aus den nachfolgenden Verwendungsbeispielen hervor:
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AS
Fusicladi'un-Test (Apfel) / Protektiv
Lösungsmittel: 4,7 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 0,3 Gewichtsteile Alkyl-aryl-polyglykoläther
Wasser: 9 5 Gewichtsteile
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration in
der Spritzflüssigkeit nötige Wirkstoffmenge mit der angegebenen
Menge des Lösungsmittels und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser, welches die genannten Zusätze enthält.
Mit der Spritzflüssigkeit bespritzt man junge Apfelsämlinge,
die sich im 4- bis 6-Blattstadium befinden, bis zur Tropfnässe. Die Pflanzen verbleiben 24 Stunden bei 20 C und einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 7O % im Gewächshaus. Anschließend
werden sie mit einer wäßrigen Konidiensuspension
des Apfelschorferregers (Fusicladium dendriticum) inokuliert und 18 Stunden lang in einer Feuchtkammer bei 18 bis 20°C
und 100 % relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert.
des Apfelschorferregers (Fusicladium dendriticum) inokuliert und 18 Stunden lang in einer Feuchtkammer bei 18 bis 20°C
und 100 % relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert.
Die Pflanzen kommen dann erneut 14 Tage ins Gewächshaus.
15 Tage nach der Inokulation wird der Befall der Sämlinge bestimmt.
Die erhaltenen Boniturwerte werden in Prozent Befall umgerechnet. 0 % bedeutet keinen Befall, 100 % bedeutet, daß
die Pflanzen vollständig befallen sind.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechend den Herstellungsbeispielen 1 und 2 zeigen dabei eine gute, dem beim Stand der
Technik angegebenen Vergleichspräparat überlegene Wirkung.
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Fusicladium-Test (Apfel) / Kurativ
Lösungsmittel: 4,7 Gewichtsteile Aceton Emulgator: 0,3 Gewichtsteile Alkyl-aryl-polyglykoläther
Wasser: 95 Gewichtsteile
Man vermischt die für die gewünschte Wirkstoffkonzentration in
der Spritzflüssigkeit nötige Wirkstoffmenge mit der angegebenen
Menge des Lösungsmittels und verdünnt das Konzentrat mit der angegebenen Menge Wasser, welches die genannten Zusätze enthält.
Junge Apfelsämlinge, die sich im 4- bis 6-Blattstadium befinden,
werden mit einer wäßrigen Konidiensuspension des Apfelschorferregers (Fusicladium dentriticum) inokuliert und 18 Stunden
lang in einer Feuchtkammer bei 18 bis 20°C und 100 % relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert. Die Pflanzen kommen anschließend
ins Gewächshaus. Sie trocknen ab.
Nach einer angemessenen Verweilzeit werden die Pflanzen mit der Spritzfküssigkeit, die in der oben angegebenen Weise hergestellt
wurde, bis zur Tropfnässe bespritzt. Anschließend kommen die Pflanzen erneut ins Gewächshaus.
15 Tage nach der Inokulation wird der Befall der Apfelsämlinge bestimmt. Die erhaltenen Boniturwerte werden in Prozent Befall
umgerechnet. 0 % bedeutet keinen Befall, 100 % bedeuten, daß die Pflanzen vollständig befallen sind.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechend den Herstellungsbeispielen 1 und 2 zeigen dabei eine gute, dem beim Stand der
Technik angegebenen Vergleichspräparat überlegene Wirkung.
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Testtiere: Plutella maculipennis (Raupen im 4. Entwicklungsstadium)
20 Stück
Phaedon cochleariae (Larven im 4. Entwicklungsstadium) 20 Stück
Futterpflanzen: Kohlpflanzen (Brassica oleracea) Lösungsmittel: 10 Gew.-Teile Dimethylformamid
laurat
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 2 Gew.-Teile Wirkstoff mit der angegebenen Misnge
Lösungsmittel, Emulgator und soviel Wasser, daß eine 1 Hige
Mischung entsteht, die mit Wasser auf die gewünschte Konzentration verdünnt wird.
Die Testtiere werden mit Blättern der Futterpflanzen, die mit einem gleichmäßigen Spritzbelag der Wirkstoffmischung
der gewählten Konzentration versehen sind, so daß die angegebenen Wirkstoffmengen in ppm (parts pro million) auf
den Blättern erhalten werden, bis zur Entwicklung der Imago gefüttert.
Zur Kontrolle werden nur mit Lösungsmittel und Emulgator der angegebenen Konzentration versehene Blätter verfüttert.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechend den Herstellungsbeispielen zeigen dabei gute Wirksamkeit.
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0-CO-NH-CH
34 g (ca.O,2 Mol) 4-Hydroxy-1,1,5-trimethyl-indan werden bei
Raumtemperatur in 166 ml Ligroin gelöst und mit 12 Tropfen Triäthylamin und 22 g (ca. 0,4 Mol) Methylisocyanat versetzt.
Nach zweistündigem Kochen unter Rückfluß läßt man abkühlen. Die Reaktionslösung wird auf Eis gegeben. Die
hierbei ausgefallenen Kristalle werden abgesaugt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus Ligroin umkristallisiert.
Die Ausbeute beträgt 38,6 g an 1,1,5-Trimethyl-indan-4-yl-N-methyl
-carbaminsäureester vom Fp. 94,5 - 9 5,5°C.
0-CO-NH-CH | |
H3C | ^ν^Λ 1 |
H,C- | |
j | H,C CH, |
50 g (ca. 0,27 Mol) 4-Hydroxy-1,1,5,6-tetramethyl-indan
werden bei Raumtemperatur in 250 ml Ligroin gelöst und mit
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15 Tropfen Triäthylamin und 30 g (ca. 0,53 Mol) Methylisocyanat
versetzt. Nach sechsstündigem Kochen unter Rückfluß läßt man abkühlen. Die Reaktionslösung wird auf Eis gegeben.
Die hierbei ausgefallenen Kristalle werden abgesaugt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus Ligroin umkristallisiert.
Die Ausbeute beträgt 50 g an 1,1,5,6-Tetramethyl-indan-4-yl-N-methyl
-carbaminsäureester vom Fp. 96,5 - 97,5°C.
In entsprechender Weise, wie in den obigen Beispielen angegeben, werden die folgenden Verbindungen der allgemeinen
Formel
0-CO-NH-R1
(D
erhalten.
Fp (0C)
C2H5
CH.
CH.
58,5 - 60,5
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Claims (6)
- Patentansprüche( Κ Indan-4-yl-N-alkyl-carbaminsäureester der allgemeinenFormel.10-CO-NH-R R2(DH3C CH3in welcherR1 für Alkyl steht, und2 3
R und R für Wasserstoff und Alkyl stehen. - 2. Verfahren zur Herstellung von Indan-4-yl-N-alkyl-carbaminsäureester, dadurch gekennzeichnet, daß mana) 4-Hydroxy-indane der FormelOH(IDH3C CH3in welcher2 3
R und R die oben angegebene Bedeutung besitzenmit einem Alkylisocyanat umsetzt,Le A 18 347 - 20 -909810/0342ORIGINAL INSPECTEDoderb) 4-Hydroxy-indf>m.> der Formel (II) in einer ersten Stufe mit einem Überschuß an Phosgen in den entsprechenden Chlorkohlensäureester überführt und diesen mit Alkylamin umsetzt,oderc) 4-Hydroxy-indane der Formel (II) in einer ersten Stufe mit der äquivalenten Menge Phosgen zu dem entsprechenden Bis-(indanyl)-carbonat umsetzt und dieses in einer zweiten Stufe mit Alkylamin aufspaltet. - 3. Fungizide und die Entwicklung von Arthropoden hemmende Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem Indan-4-yl-N-alkyl-carbaminsäureester gemäß Anspruch 1 .
- 4. Verfahren zur Bekämpfung von Pilzen und zur Entwicklungshenunung von Arthropoden, dadurch gekennzeichnet, daß man Indan-4-yl-N-alkyl-carbaminsäureester gemäß Anspruch 1 auf Pilze oder Arthropoden oder ihren Lebensraum einwirken läßt.
- 5. Verwendung von Indan-4-yl-N-alkyl-carbaminsäureestern zur Bekämpfung von Pilzen und zur Entwicklungshenunung von Arthropoden.Le A 18 347- 21 -909810/0342η w 9
- 6. Verfahren zur Herstellung von fungizid wirksamen und die Entwicklung von Arthropoden hemmenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man Indan-4-yl-N-alkyl-carbaminsäureester gemäß Anspruch 1 mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.18909810/0342
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