DE2738690A1

DE2738690A1 - Abgefederter fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE2738690A1
Application number: DE19772738690
Authority: DE
Inventors: Nichtnennung Beantragt
Original assignee: Isringhausen GmbH and Co KG
Current assignee: Isringhausen GmbH and Co KG
Priority date: 1977-08-27
Filing date: 1977-08-27
Publication date: 1979-03-08

Description

Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen abgefederten Fahrzeugsitz, bei dem ein Sitzrahmen, der ein Sitzpolster trägt, über beidseitig vorhandene Scherenlenker, die an ihren Kreuzungspunkten durch Schwenkzapfen miteinander verbunden sind, an einem dem Fahrzeugaufbau zugeordneten Unterrahmen abgestützt ist, und bei dem die Scherenlenker im vorderen Sitzbereich vermittels Gleit- oder Rollenlager und im hinteren Sitzbereich vermittels Anlenkzapfen am Sitzrahmen und am Unterrahmen gelagert sind, wobei mindestens einer der seitlichen Scherenlenker über seinen Anlenkzapfen am Sitzrahmen hinaus durch ein rückwärtiges Scherenansatzstück verlängert ist und wobei zwischen dem Scherenansatzstück und einem nach hinten verlängerten Teil des Sitzrahmens eine Zug- oder Druckfeder eingespannt ist.
Bei einem Fahrzeugsitz dieses Typs dienen die im rückwärtigen Bereich untergebrachten Zug- oder Druck federn zum Abfangen des Gewichtes des Sitzbenutzers. Aufgabe der Erfindung ist es, für diesen Sitztyp eine Sitzflächen-Neigungsverstellwlg zu schaffen, die möglichst wenig zusätzlice Einbauh(;he benötigt und kostengünstig zu fertigen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sitzrahmen um die hinteren Anlenkzapfen der Scherenlenker nach oben relativ zu einem Zweitrahmen verschwenkbar und arretierbar ist, der im hinteren Sitzbereich auf den genannten Anlenkzapfen gelagert ist und an dem im vorderen Sitzbereich die Führungen der Gleit- oder Rollenlager befestigt sind.
Diese Neigungsverstellung hat entscheidende Vorteile. In der Null-Stellung fluchtet der Sitzrahmen im wesentlichen mit dem Zweitrahmen und es wird somit keinc zusätzliche Einbauhöhe für die Sitzflächen-Neigungsverstellung benötigt.
Nach dem Lösen einer Arretierung verschwenkt der Sitzrahmen um die hinteren Anlenkzapfen der Scherenlenker nach oben und zwar im wesentlichen allein aufgrund der Zug- oder Druckkraft, die die im rückwärtigen Teil des Sitzes angeordneten Zug- oder Druckfedern auf das Scherensystem bzw.
den nach hinten verlängerten Teil des Sitzrahmens ausüben.
Dabei ist die Zug- oder Druckkraft desto gröner, je schwerer der Sitzbenutzer ist, so daß der Sitzrahmen in jedem Fall nach dem Lösen der Arretierung nach oben verschwenkt, d.h.
geneigt wird.
Dennoch bleibt die Vorderkante des Sitzrahmens bzw. der Sitzfläche relativ zu den Pedalen des Fahrzeuges in Ruhe, d.h. unverändert in ihrer ursprünglichen Position, da sich beim Neigen der Sitzfläche der nach hinten verlängerte Teil des Sitzrahmens absenkt und die Scherenlenker infolge der konstant bleibenden Zug- oder Druckkraft entsprechend nachgeben. Der stets gleichbleibende Abstand der Sitzvorderkante beim Betätigen der Sitzflächen-Neigungsverstellung ist ein entscheidender Vorteil für die Verkehrssicherheit beim Bedienen der Pedale eines Fahrzeuges.
Der besonders flache Einbau und der konstant bleibende Abstand der Sitzvorderkante zu den Pedalen eines Fahrzeuges machen die neue Sitzflächen-Neigungsverstellung insbesondere auch für PKW-Sitze geeignet, bei denen die Platzverhältnisse in der Regel beengter sind als im Nutzfahrzeugbau oder bei Arbeitsmaschinen.
Um die Sitzflächen-Neigungsverstellung in verschiedenen Positionen vornehmen zu können, ist es zweckmäßig, an dem Zweitrahmen im vorderen Sitzbereich einen Fanghaken mit mehreren Rastnuten verschwenkbar anzuordnen, in die ein am Sitzrahmen befestigter Rastbolzen in den verschiedenen Schwenkpositionen des Sitzrahmens einrastet.
Das Zurückschwenken des Sitzrahmens in seine Ausgangsposition, in der er mit dem Zweitrahmen im wesentlichen fluchtet, geschieht bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung dadurch, daß der am Sitzrahmen befestigte Rastbolzen in Richtung der Vorderkante des Sitzes vor der Schwenkachse des Fanghakens angeordnet ist und dan der Fanghaken mit einer rückwärtigen Steuerkante versehen ist, vermittels der der Rastbolzen durch Niederdrücken des Fanghakens in seine Ausgangsposition verstellbar ist.
Das Niederdrücken des Fanghakens kann in geeigneter Weise vermittels eines Handgriffes erfolgen, der seitlich oder nach vorne in griffgünstiger Position etwas gegen die Sitzfläche vorsteht. Beim Niederdrücken des Handgriffes gleitet der Rastkolben an der Steuerkante entlang und wird so in seine Ausgangsposition zurückbewegt. Die Steuerkante kann gerade oder als Steuerkurve ausgebildet sein. Letztere empfiehlt sich, um bei einer stark geneigten Sitzfläche ein möglichst großes Anfangsrückstellmoment zu haben.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz entlang der Linie I-I in Fig. 2, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Fahrzeugsitz gemän Fig. 1.
Bei dem dargestellten Fahrzeugsitz sind die Scherenlenker 3 und 4 zu erkennen, die an ihren Kreuzungspunkten durch Schwenkzapfen 5 miteinander verbunden sind. Im vorderen Sitzbereich sind die Scherenlenker 3 vermittels Rollenlager 6 in zugeordneten Führungen 7 verschiebbar belagert und im hinteren Sitzbereich sind die Scherenlenker 4 vermittels eines als Festlager dienenden Anlenkzapfens 8 gleichzeitig an einem Zweitrahmen 9 und an dem Sitzrahmen 10 schwenkbar befestigt.
Der Sitzrahmen 10 besteht aus Seitenteilen 11 und einer horizontal hierauf aufgeschweinten Sitzplatte 12. Die Seitenteile 11 sind über den hinteren Anlenkzapfen 8 vorgezogen und bilden hier rückwärtige Seitenwangen 13.
Ebenso sind die Scherenlenker 4 über ihre Anlenkzapfen 8 hinaus durch ein rückwärtiges Scherenansatzstück 14 verlängert. Zwischen den Seitenwangen 13 und dem Scherenansatzstück 14 sind geeignete Zugfedern oder Druckfedern (nicht dargestellt) angeordnet, die eine Stellkraft auf den Scherenlenker 4 ausüben, wodurch das Gewicht des Sitzbenutzers abgefangen wird.
Aus Fig. 1 ist erkennbar, daß der Sitzrahmen 10 um die hinteren Anlenkzapfen 8 nach oben verschwenkbar ist. Er kann dabei je nach Wunsch des Sitzbenutzers in verschiedenen Schwenkpositionen arretiert werden. Die Arretiertung erfolgt vermittels der Rastnuten 15 und der Raststange 16.
Die Raststange ist zwischen den beiden Seitenteilen 11 des Sitzrahmens 10 eingeschweißt und dient zugleich zu dessen Stabilisierung. Die Rastnuten 15 sind in den Fanghaken 17 eingearbeitet, der vermittels eines nach vorne gezogenen Handgriffes 18 um seinen am Zweitrahmen 9 befestigten Lagerpunkt 19 verschwenkbar ist. In seiner Normalposition ist der Fanghaken 17 vermittels der Zugfeder 20 so in Richtung des Sitzrahmens 10 gezogen, daß die Raststange 16 in eine der Rastnuten 15 eingerastet ist.
Wird eine Veränderung der Sitzflächen-Neigung gewünscht, dann drückt der Sitzbenutzer den Handgriff 18 wahlweise leicht oder stark nach unten. Beim leichten Niederdrücken des Handgriffes 18 wird die Sitzfläche bzw. der Sitzrahmen 10 durch die an den rückwärtigen Seitenwangen 13 und dem Scherenansatzstück 14 wirkenden Federkräfte nach oben bewegt und der Sitzbenutzer braucht lediglich in der gewünschten Neigungsposition der Sitzfläche den Handgriff 18 wieder loslassen.
Will der Sitzbenutzer den stärker geneigten Sitz wieder in eine schwächere Neigung zurückverstellen, dann muß er den Handgriff 18 etwas kräftiger nach unten drücken. Dadurch kommt die Raststange 16 zur Anlage an die rückwärtige Steuerkante 21 des Fanghakens 17 und wird von der geneigt stehenden Steuerkante 21 nach unten in seine Ausgangsposition zurückgedrückt. Durch Loslassen des Handgriffes 18 wird die Raststange 16 wieder in der jeweils eingestellten Position arretiert.

Claims

Abqefederter Fahrzeugsitz, Ansprüche gl. Abgefederter Fahrzeugsitz, bei dem ein Sitzrahmen, der ein Sitzpolster trägt, über beidseitig vorhandene Scherenlenker, die an ihren Kreuzungspunkten durch Schwenkzapfen miteinander verbunden sind, an einem dem Fahrzeugaufbau zugeordneten Unterrahmen abgestützt ist, und bei dem die Scherenlenker im vorderen Sitzbereich vermittels Gleit- oder Rollenlager und im hinteren Sitzbereich vermittels Anlenkzapfen am Sitzrahmen und am Unterrahmen gelagert sind, wobei mindestens einer der seitlichen Scherenlenker über seinen Anlenkzapfen am Sitzrahmen hinaus durch ein rückwärtiges Scherenansatzstück verlängert ist und wobei zwischen dem Scherenansatzstück und einem nach hinten verlängerten Teil des Sitzrahmens eine Zug- oder Druckfeder eingespannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzrahmen (10) um die hinteren Anlenkzapfen (8) der Scherenlenker (4) nach oben relativ zu einem Zweitrahmen (9) versohwenkbar und arretierbar ist, der im hinteren Sitzbereich auf den genannten Anlenkzapfen (8) gelagert ist und an dem im vorderen Sitzbereich die Führungen (7) der Gleit- oder Rollenlager (6) befestigt sind.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch qekennzeichnet, daß an dem Zweitrahmen (9) im vorderen Sitzbereich ein Fanghaken (17) mit mehreren Rastnuten (15) verschwenkbar angeordnet ist, in die ein am Sitzrahmen (10) befestigter Rastbolzen (16) in verschiedenen Schwenkpositionen des Sitzrahmens (10) einrastet.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastbolzen (16) in Richtung der Vorderkante des Sitzes vor der Schwenkachse (19) des Fanghakens (17) angeordnet ist und daß der Fanghaken mit einer rückwärtigen Steuerkante (21) versehen ist, vermittels der der Rastbolzen (16) durch Niederdrücken des Fanghakens (17) in seine Ausgangsposition verstellbar ist, in der der Sitzrahmen (10) mit dem Zweitrahmen (9) im wesentlichen fluchtet.