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Erntemaschine mit einer Pflückvorrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Erntemaschine mit einer Pflückvorrichtung,
welche die Einbringung von verschiedenen landwirtschaftlichen Produkten wie z.z.
Schneidebohnen und sonstige Hülsenfrüchte, Getreidepflanzen oder einzelne Heilpflanzen
durchführt.
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Wie bekannt sind landwirtschaftliche Produkte, z.B. Schneidebohnen,
in der Reihenrichtung bzw. zur Fortbewebungsrichtung einer normal angeordneten (frontalen)
PflJcLvorrichtung angekämmt.
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Eine solche Vorrichtung ist z.B. aus der ungarischen Patentschrift
i4r. 156 628 bekannt. Deren weiterentwickelte Variante kann der ungarischen Patentschrift
Nr.163 548 entnommen werden, bei welcher eine frontale Nadelpflücktrommel das Produkt
von der Pflanze mit Hilfe einer steifen, aber mit einstellbarem Bogen versehenen
Leithjlle abpfluckt und auf das hinter ihr angeordnete Transportband befördert.
Zur weiteren Vervollkommnung Qes Pflückvorgangs sowie i Interesse der besseren Lenkung
des Produktes wurde vor der Nadelpflücktrommel gemäß der Patentschrift Nr. 1G3 548
ein mechanisches, bewe,liches Produktenablenkungsst-icic angeordnet.
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Rille bekannte Anordnung gemäß der DT-PQ 1.482.125 enthält eine im
wesentlichen in Reihenrichtung angeordnete, mit Einzel- oder Doppeltrommel versehene
Pfläckvorrichtung, bei welcher die Trommel das Produkt mit ihren Greifern von der
Prlanze abpflückt und auf das seitwärts etwas höher angeordnete Laufband schleudert.
Die Weiterleitung des so gepfldckten und geschleuderten Produktes erfolgt durch
einen neben der Pflücktrommel wirkenden Luftstrom.
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Der größte Teil der gegenwärtig verwendeten Maschinentypea ist geJnr
den obengenannten Patentschriften aufgebaut. Die Betriebsgeschwindigkeit dieser
Maschinen ist aber nur etwa 1,5 - 4 km/Stunde. Die Betriebsgeschwindigkeit kann
mit den bekannten Maschinen nicht mehr erhöht werden, da dadurch der Ernteverlust
bedeutend zunehmen würde. Der von den bekannten Maschinen verursachte Produktenverlust
ist auch bei der Geschwindigkeit 1,5 - 4 km/Stunde beträchtlich und erreicht im
allgemeinen einen Wert zwischen 10 und 20 %. Da die Betriebsgeschwindigkeit der
bekannten Maschinen nicht mehr ehöht werden kann, kann eine größere Gebietsleistung
ausschließlich durch die Vergrößerung der Arbeitsweite und.: durch die Erhöhung
des Maschinengewichtes erzielt werden.
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Die durch die Erfindun zu lösende Aufgabe besteht deagemo3 in der
Erhöhung der Betriebsgeschwindigkeit der çlasenine und dadurch der Gebietsleistung
sowie der Verminderung, der durch die Maschine verursachten Verluste.
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Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfincung unter Zugrundelegung
einer Maschine, welche eine Produktförder- und Trennanlage und eine zur Fortbewegungsrichtung
im wesentlichen senkrecht angeordnete Pflücktrommel enthält, dadurch gelöst , daß
sie einen in der Nähe der Pflücktrommel mit seinem Blasrohr einen auf die Pflücktrommel
gerichteten Luftstrom erzeugenden, vorzugsweise einstellbaren Ventilator und einen
die Pflücktrommel umfassenden, unten teilweise geöffneten Luftkanal aufweist, der
zusammen mit der Produkt förderanlage einen Absetzraum bildet.
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Es ist also in der Nähe der Pflücktrommel ein standfester oder beweglicher
Ventilator angeordnet. Der Ventilator weist ein Blasrohr auf, durch welches ein
auf das Produkt und auf die PflUcktrommel gerichteter Luftstrom geleitet wird. Das
Blasrohr des Ventilators ist als ein auch die Pflücktrommel enthaltender Luftkanal
ausgestaltet. Der Luftkanal ist unten teilweise geöffnet.
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Oberhalb der hinter der Pflcktrommel angeordneten Produktfdrdervorrichtung
bildet der sich ausweitende Luftkanal einen Absetzraum. Oberhalh oder am Ende des
Absetzraumes ist eine zur Ableitung des Luftstroms geeignete, mit Spalten versehene
Decke bzw.
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Wand vorgesehen.
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Bei einer anderen vorteilhaften AusführunSsform der Erfindung ist
der Absetzraum mit öffnungen versehen. Auch ist eine solche Ausführungsform zweckmäßig,
bei welcher zur Einstellung der Richtung des Luftstroms in dem Blasrohr des Ventilators
und in dem Luftkanal einstellbare Luftleitwerke angeordnet sind.
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Die Erfindung wird nachstehend aufgrund der Zeicnnungen einehend beschrieben,
in welcher einige Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Es zeitz Fig. 1 die Pfluckvorrichtung
mit Austragvorrichtun" und mit mit löchriger Decke versehenem Absetzraum; Fig. 2
die PflAckvorrichtung mit der Austragvorrichtung und mit mit geöffneter Decke versehenem
Absetzraum; Fig. 3 die Pflückvorrichtung mit transversalem Einbringungswerk und
mit mit perforierten bzw.
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hinten geöffneter Wand versehenem Absetzraum.
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Gemäß dem ersten in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in
der Nähe der mit Greifern 8 oder mit sonstigen speziellen Pflückelementen versehenen
frontalen Pflcktrommel 1 ein in der Richtung des Pfeils 14 bzw. 14a einstellbarer
oder starr angeordneter Ver.-tilator 2 vorgesehen, welcher in Richtung des Pfeils
15 einen Druckluftstrom erzeugt. Das Blasrohr 3 des Ventilators 2 ist vor der Pflücktrommel
1 angeordnet und auf diese zu gerichtet. Als seine Fortsetzung dient ein gerader
oder bogenförmiger, die Pflcktrommel 1 umgebender, unten teilweise geöffneter Luftkanal
4. Oberhalb der hinter der Pflcktrommel 1 angeordneten Produktenabtragevorrichtung
6 ist ein Absetzraum 5 ausgestaltet. Die Wände des Luftkanals 4 und des Absetzraumes
5 sind geschlossen oder gegebenenfalls mit Löchern 9 versehen.
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Gemäß den anderen zwei in Fig.2 und 3 dargestellten Ausfhrungsbeispielen
ist der Absetzraum 5 mit einer öffnung lo verstehen, welche als Vorreinigungsraum
arbeitet. Das Blasrohr 3 des Ventilators 2 ist im Verhältnis zur Pflücktrommel 1
und zum Boden in Richtung des Pfeils 16 verstellbar. Im Interesse einer besseren
Leitung des Luftstroms ist das Ende des Blasrohrs 3 noch separat, z.B. durch die
Verdrehung der Bodenplatte 7 verstellbar.
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Zecks Verbesserung der Lenkung des in den Absetzraum 5 eintretenden
Luftstroms und der vollkomineneren Trennung der dorthin geleiteten Produkte kann
im Luftkanal 4 eine Luftstromlenkvorrichtung, z.B. eine einstellbare Platte 11 oder
sonstiges regelbares Element, anbeordnet werden.
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Die Pflucktrommel 1 kann auch zusammen mit dem Ventilator 2 oder allein
eine Kodierung durchfahren, im vorliegenden Falle mit Hilfe einer Kopierwalze 13.
Das kann ohne Beruhrung des Bodens geschehen.
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Im Interesse einer wirksameren Ausgestaltung des Luftkanals 4 ist
der Innenraum der Pfldcktrcmmel 1 durch einen mantel 12 abgeschlossen. Im Falle
der Verwenaung einer doppelwelligen iiadelpfluckvorrichtung anstelle der Pfldcktrommel
1 kann das Band der Vorrichtung auch die Funktion des Mantels 12 übernehmen. Die
Elemente der Ausführungsbeispiele gemäß den Fig.
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1, 2 und 3 können auch ausgetauscht werden.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht darin,
daß der Ventilator 2 mit dem durch sein Blasrohr 3 geleiteten Luftstrom die zu pflückenden
ninzelpflanzen schonend nach hinten auf die Pflucktrommel 1 zu biegt. Die Pflücktrommel
1 klinint bzw. reisst mit ihren Pflückelementen bzw. Greifern 8 die Produkte von
der durch den Luftstrom hingelenkten Pflanze ab und schleudert diese weiter. Der
Luftstrom läßt diese so weitergeschleuderten Produkte nicht auf den Boden fallen,
sondern fördert diese, ihre Bahn verändernd, durch den Luftkanal 4 in den Absetzraum
5. Im Absetzraum 5 läßt der z.B. durch die gelochte Decke 9 austretende Luftstrom
von abnehmender Geschwindigkeit die mitgeführten Produkte n Richtung des Pfeils
17 auf das Produkttransportband 6 fallen.
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Die Energie des mit dem Ventilator 2 erzeugten Luftstroms kann zur
Vorreinigung der abgepfltickten und in den Absetzraum 5 geförderten Produkte verwendet
werden. In diesem Falle entfernt der Luftstrom Verunreinigungen kleineren Gewichts
durch die offnunm lo unmittelbar oder mit Hilfe irgendeiner zusätzlichen Austragvorrichtung.
Der Vorteil der Vorrichtung gemäß der Erfindung - im Vergleich mit den Pflückvorrichtungen
der bekannten Schneidebohnenerntemaschinen -besteht darin, daß die Arbeitsgeschwindigkeit
auf einen Wert von 5 - 7km/,tunde erhöht werden kann, wodurch die Maschine, eine
identische Arbeitsweite vorausgesetzt, eine etwa 50 - loo % größere Gebietsleistung
erreichen kann. Zur Erhöhung der Gebietsleistung soll aber die Arbeitsbreite der
Pfldckvorrichtung der Maschine nicht vergrößert werden. So kann die Reinigungsvorrichtung
der Maschine sogar in gleicher Breite wie die Arbeitsbreite der Pflückvorrichtung
arbeiten, wodurch die Reinigungsvorgänge erleichtert und die 3urchlässigkeit bzw.
Leistungsfwhigkeit der ganzen Maschine vergrößert wird. So ergibt sich unter Zugrundelegung
von Gebietsleistung und Leistungsfähigkeit ein kleineres spezifisches Maschinengewicht.
Die F*rtbewegungsrichtung der Pflückvorrichtung ist mit dem Bezugszeichen 1a versehen.
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Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht darin,
daß der Ernteverlust etwa auf 5 -1o % vermindert werden kann.
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Bei der mit der Pflückvorrichtung Xem'ß der .rfindung versehenen Erntebergungsmaschine
werden, wenn die erste Produktenreinigung schon in der Pfluckvorrichtung ,,eschieht,
die mit dem Produkt aurchzufAhrenden weiteren Vorgänge vereinfacht.
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it dem Einbau der Pflüclivorrichtung gemäß der Erfindung in die Erntebergungsmaschine
kann das Abernten von Schneidebohnen und sonstiger H5lsenfrüchte (Trockenbohnen,
Erbsen, Soja) auf besonders zeitmäßigen Niveau durchgeführt werden. Eine weitere
Möglichkeit der Anwendung ergibt sich bei der Einbringung von Getreidepflanzen und
von einzelnen Heilpflanzen. Die mit dem herkömmlichen Schneider versehenen Erntemaschinen
können durch die Pflickvorrichtung gemäß der Erfindung ersetzt werden, welche in
diesem Halle als Ährenleser und Kornsammler ausgestaltet werden kann. Die Pfltici:vorrichtun
gemäß der Erfindung kann tiefer als die herkömmlichen Vorrichtungen mit einem Schneider,
sogar in einer Höhe von 1 - 2 cm oberhalb des Bodens arbeiten, wodurch der Ernteverlust
bedeutend vermindert werden kann.
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Die Zur Kornsammlung verwendetellPflllc kvorrichtun3 gemäß der Erfindung
kann auch als Fflück-Dreechwerk betrieben werden, wodurch der Aufbau der ganzen
Erntemaschine vereinfacht ist.
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L e e r s e i t e