DE2734500A1 - Verfahren zur herstellung von elektroblechen und -baendern, insbesondere von fe-si-blechen und -baendern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von elektroblechen und -baendern, insbesondere von fe-si-blechen und -baendernInfo
- Publication number
- DE2734500A1 DE2734500A1 DE19772734500 DE2734500A DE2734500A1 DE 2734500 A1 DE2734500 A1 DE 2734500A1 DE 19772734500 DE19772734500 DE 19772734500 DE 2734500 A DE2734500 A DE 2734500A DE 2734500 A1 DE2734500 A1 DE 2734500A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- electrical steel
- strips
- stretch
- bending
- sheets
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D1/00—Straightening, restoring form or removing local distortions of sheet metal or specific articles made therefrom; Stretching sheet metal combined with rolling
- B21D1/05—Stretching combined with rolling
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D8/00—Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment
- C21D8/12—Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of articles with special electromagnetic properties
- C21D8/1216—Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of articles with special electromagnetic properties the working step(s) being of interest
- C21D8/1238—Flattening; Dressing; Flexing
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Electromagnetism (AREA)
- Thermal Sciences (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Manufacturing Of Steel Electrode Plates (AREA)
- Soft Magnetic Materials (AREA)
Description
BWG Bergwerk- und Walzwerk
Maschinenbau GmbH
Maschinenbau GmbH
Mercatorstraße 74 4100 Duisburg
Verfahren zur Herstellung von Elektroblechen und -bändern, insbesondere von Fe-Si-Blechen und -Bändern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Elektroblechen
und -bändern, insbesondere von Fe-Si-Blechen und -Bändern, wonach das betreffende Elektroband warmgewalzt, kaltgewalzt, ggf.
zwischengeglüht, schließlich schlußgeglüht sowie zumindest vor dem Schlußglühen zur Verbesserung seiner magnetischen Eigenschaften
einer plastischen Verformung unterworfen wird. - Dieses Verfahren beschäftigt sich also mit der Herstellung kaltgewalzter
Elektrobleche bzw. -bänder.
90980 7/0148
273450α
Ein ständiges Problem bei der Herstellung von Elektroblechen und -bändern bereitet die Reduzierung der Eisenverluste. Derartige
Eisenverluste werden häufig auch als Wattverluste oder Ummagnetisierverluste
bezeichnet. Sie können bei Fe-Si-Blechen bzw. -Bändern mit wachsendem Si-Gehalt reduziert werden. Der Höhe des
Si-Gehaltes sind jedoch infolge der mit dem Legierungsgrad zunehmenden
Sprödigkeit Grenzen gesetzt. So liegt der höchste angewendete Legierungsgrad bei im Warmwalζverfahren hergestellten
Fe-Si-Blechen bzw. -Bändern bei etwa 4,5 % Si, bei kaltgewalzten Blechen bzw. -Bändern bei etwa 3 % Si oder darunter. Oberhalb
dieser Werte besitzen die Elektrobleche bzw. -bänder regelmäßig nicht mehr die für ihre Verarbeitung erforderliche Duktilität bei
Raumtemperatur. Folglich hat man sich um andere Wege zur weiteren Reduzierung der Eisenverluste bemüht, insbesondere bei im Kaltwalzverfahren
hergestellten Elektroblechen und -bändern. Denn kaltgewalzte Elektrobleche bzw. -bänder zeichnen sich einerseits
durch ihre höhere magnetische Güte aus, aber auch durch höhere Gleichmäßigkeit und bessere Maßhaltigkeit im Vergleich zu im
Warmwalζverfahren hergestellten Elektroblechen bzw. -bändern. Ihre
glattere Oberfläche sorgt für die Verbesserung des Stapelfaktors,
ihr geringerer Legierungsgrad für eine Verschleißreduzierung der bearbeitenden Werkzeuge.
Die Vorschläge zur Verbesserung der magnetischen Eigenschaften beziehen sich nicht nur auf unterschiedliche Legierungsanweisungen,
sondern auch auf unterschiedliche Verformungsbedingungen sowie Glühbedingungen in bestimmten Ofen-Atmosphären. Die hierdurch
erzielten Fortschritte in der Verbesserung der magnetischen Eigenschaften sind relativ gering. Die Herstellungsverfahren sind
außerordentlich aufwendig und unsicher. Eine exakte Voraussage über die zu erwartenden magnetischen Eigenschaften ist nach diesen
bekannten Verfahren kaum möglich.
7/0148
- Ψ
Allen Verfahren ist eigentümlich, daß die Verformungen durch Walzen,
insbesondere durch Kaltwalzen, erfolgen. Die bekannten Vorschläge geben oft unterschiedliche Anweisungen für den jeweiligen
Reduktionsgrad, der durch das Walzen erzielt werden soll. Hierbei wird meistens keine Angabe über den Walzen-0 und den beim Walzen
aufgebrachten Zug gemacht. Aus der Praxis ist allerdings bekannt, daß der Walzen-0 und der Bandzug auf die Art der plastischen Verformung
durch Walzen erheblichen Einfluß haben.
Da nach dem Kaltwalzen die Bänder zum Zwecke der Rekristallisation
wieder geglüht werden, ist jedoch die Frage von großer Bedeutung, unter welchen Bedingungen das Material plastisch verformt worden
ist. Nach jeder plastischen Verformung bilden sich Restspannungen,
die durch das nachfolgende Glühen gelöst werden. Je nach Art, Richtung und Größe bewirken solche Restspannungen während des
Glühprozesses eine gewisse Ausrichtung der Kristallite, wodurch die Festigkeitseigenschaften und auch die magnetischen Eigenschaften
des Materials beeinflußt werden.
Nach dem Walzprozeß werden Restspannungen bzw. Eigenspannungen hinterlassen, die an den Oberflächen relativ hoch sind, beispielsweise
etwa 80 % der Streckgrenzenfestigkeit betragen, während sie innerhalb des Materials wesentlich geringer sind. In der Blechebene sind diese durch das Walzen hinterlassenen Eigenspannungen
immer außerordentlich ungleich verteilt, da die Walzenballigkeit, die örtliche Dicke des zu walzenden Materials, die Temperaturverteilung
in der Walze und dem Material sowie unterschiedliche Reibungsverhältnisse über die Walzenbreite eine gleichmäßige
Spannungsbildung nicht zulassen. Eine Voraussage über solche Eigenspannungen ist bei dem heutigen Stand der Technik nicht möglich.
Es ist aber aus der Praxis bekannt, daß solche Eigenspannungen die Kornneubildung während des Glühprozesses erheblich beeinflussen
können.
909807/0U8
273450Q
rejewrati, Honke, Gesthuysen & Mosch, PliJiwe in Essen
Ferner führen die in der Walζebene ungleichen Eigenspannungen
nach dem Glühen zum Wiederauftreten von Welligkeiten, die besonders bei Elektroblechen wegen der Verminderung der Packungsdichte
höchst unerwünscht sind.
Man versucht daher, insbesondere bei der Schlußglühung, das
Band durch entsprechende Züge innerhalb des Ofenbereiches geringfügig zu recken, damit diese Unplanheiten eliminiert werden. Diese
Verformung durch Zug im glühheißen Zustand bewirkt aber eine ungünstige
Beeinflussung der magnetischen Eigenschaften, insbesondere in bezug auf die Anisotropie der Wattverluste in Quer- und
Längsrichtung.
In diesem Zusammenhang ist ein Verfahren zur Herstellung kornorientierter
Elektrobleche bekannt, wonach ein Si-Stahlblech mit weniger als 4,5 % Si nach dem Warmwalzen mehr als einmal
kaltgewalzt und jeweils rekristallisationsgeglüht und schließlich einer Schlußglühung unterworfen wird. Hierbei wird vor der
Schlußglühung eine Behandlung des Elektrobleches derart durchgeführt, daß abwechselnd Oberflächenbereiche, die im Sinne einer
Steuerung des Wachstums sekundärer Rekristallisationskörner behandelt sind, und unbehandelte Oberflächenbereiche aufeinanderfolgen.
Die Bereiche zur Steuerung des Wachstums der sekundären Rekristallisationskörner werden durch eine mechanische plastische
Verformung behandelt, die beispielsweise im Zuge des Kaltwalzens
mit profilierten Walzen erfolgt. Die plastische Behandlung soll ein Kornwachstum durch spannungsinduzierte Kornbildung bei einer
sekundären Rekristallisationstemperatur von weniger als 1.000° C bewirken. Eine solche Behandlung soll zu einer erhöhten magnetischen
Kraftflußdichte und damit zu einer Reduzierung der ümmagnetisierungsverluste bzw. Eisenverluste führen (vgl. DT-AS 25 17
98O). Dieser bekannte Vorschlag zielt offensichtlich darauf ab, die Verteilung der Eigenspannungen vor der Schlußglühung anders
zu gestalten.
909807/0U8
Abgesehen von der Problematik der Behandlung einer Blechoberfläche
mit z.B. profilierten Walzen, wird auch die Packungsdichte ungünstig beeinflußt und nur örtlich und nur teilweise eine Verbesserung
der magnetischen Eigenschaften bewirkt.
Bei allen bekanntgewordenen Verfahren werden Elektrobänder vor dem Schlußglühen einer Kaltwalzverformung unterzogen, die in der
Regel einer Dickenreduzierung von 3 - 10 % entspricht.
Der Transport und die Zwischenlagerung zwischen Kaltwalzwerk und der Glüherei ist zeitaufwendig und führt häufig zu Beschädigungen
der Coils. Nun könnte man daran denken, ein Kaltwalzgerüst in die Glühlinie einzubauen. Eine solche Maßnahme ist jedoch
unwirtschaftlich, da Kaltwalzgerüste regelmäßig für hohe Walzgeschwindigkeiten ausgelegt sind, während Glühlinien nur mit
niedrigen Geschwindigkeiten arbeiten. Die Kapazität eines kostenaufwendigen Kaltwalzgerüstes würde also nicht hinreichend ausgenutzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der
eingangs beschriebenen Art, die durch das sonstige Kaltwalzen hervorgerufene Ungleichförmigkeit der Eigenspannungen in den
Elektrobändern zu eliminieren und ein planes Blechband mit in der Blechebene gleichmäßig verteilten Eigenspannungen unter Verzicht
auf Coiitransport oder Zwischenlagerung der Glühlinie zuzuführen sowie die magnetischen Eigenschaften der Elektrobänder zu verbessern.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Ver
fahren dadurch, daß das Elektroband im Zuge der plastischen Verformung biegeverformt,
vorzugsweise streckbiegegerichtet wird. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird das Elektro
band in der Glühlinie einem Ofenzug von maximal 0,75 kp/mm unterworfen. - Durch das Streckbiegerichten wird das Elektroband durch
909807/0148
27345GQ.
fortlaufendes wechselseitiges Biegen plastisch gelängt und gerichtet.
Die plastische Verformung vor dem Schlußglühen wird beim Streckbiegerichten folglich durch sich überlagernde Zug- und
Biegespannungen erzeugt. Bei einer derartigen Biegeverformung in Längsrichtung entstehen nahezu gleich große plastische Biegeverformungen
rechtwinklig zur eigentlichen Biegerichtung. Es erfolgt eine Verschiebung von Faser zu Faser in bezug auf die Querschnittshöhe
des Elektrobandes bei gleichzeitiger Verminderung der Banddicke. Diese dem plastischen Biegen eigentümliche Verformungsart
bewirkt gegenüber dem sonst üblichen Kaltwalzen innerhalb des Gefüges vor allem eine Ausrichtung der Eigenspannungen
in Quer- und Längsrichtung. Die so gerichteten Eigenspannungen induzieren eine Kornneubildung während des Glühprozesses, die
auch überwiegend in Längs- und Querrichtung ausgerichtet ist. Außerdem ist das streckbiegegerichtete Elektroband bereits vor
dem Schlußglühen plan. Da die Eigenspannungen in der Blechebene gleichmäßig verteilt sind, bleibt das erfindungsgemäß behandelte
Elektroband auch nach der Glühung plan. Deshalb kann mit stark reduziertem Ofenzug gearbeitet werden. Ferner läßt sich unschwer
eine Streckbiegerichtanlage in die Schlußglühlinie einbauen, da sie im Gegensatz zu einem Kaltwalzgerüst erheblich billiger ist.
Transport und Zwischenlagerung von Coils entfallen. Durch das Streckbiegerichten wird ferner eine Profi!verbesserung der erfindungsgemäß
behandelten Elektrobleche und -bänder erzielt, d.h., ungleiche Dicken in der Bandbreite werden erheblich reduziert,
so daß die Packungsdichte für die aus solchen Elektroblechen herzustellenden Magnetkerne größer ist und dadurch ein besserer
Wirkungsgrad erzielt wird.
Im folgenden sind einige Versuchsergebnisse zusammengestellt worden.
Es wurden die Ummagnetisierungsverluste bei einem herkömmlich hergestellten Elektroband und bei einem nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Elektroband gemessen und miteinander vergleichbar gemacht. Herkömmlich hergestelltes Elektroband
909807/0148
273450Q
meint unmittelbar vor dem Schlußglühen kaltgewalztes Elektroband,
erfindungsgemäß hergestelltes Elektroband meint unmittelbar vor dem Schlußglühen streckbiegegerichtetes Elektroband. In beiden
Fällen handelt es sich um verschiedene Elektroblechgüten, nämlich um 360-50 A und 150-50 A. Darin kennzeichnet die erste Zifferngruppe das 100-fache des ümmagnetisierungsverlustes in W/kg bei B = 1,0 T und f = 50 Hz als Gütewert. Der Gütewert der ümmagnetisierungsverluste bei B= 1,0 T und f = 50 Hz erhält das Formelzeichen P 1,0, z.B. im Falle B= 1,5 T das Formelzeichen P 1,5
usw. für die Einheit W/kg. Darin meint B den Scheitelwert der
Induktion, T die Einheit Tesla für die Induktion und f die Frequenz. - Die zweite Zifferngruppe gibt das 100-fache der Blechdicke in mm an, der Buchstabe A bedeutet kaltgewalztes Elektroblech, im Durchlaufofen geglüht. Die miteinander zu vergleichenden Elektrobänder waren identisch 0,5 mm dick und 700 mm breit. Wegen der besseren Vergleichbarkeit wurden alle Versuche mit dem gleichen Ofenzug gefahren, wie er bei kaltgewalztem Material üblich ist. Bei der Elektroblechgüte 360-50 A ergab die Si-Schmelzanalyse 1,14 %, bei der Elektroblechgüte 150-50 A ergab die Si-Schmelzanalyse 2,58 %. Ermittelt wurden die Ummagnetisierungsverluste mit Hilfe von Epstein-Proben. In dem nachfolgenden
Diagramm ist der Gütewert P 1,0 der Ummagnetisierungsverluste
über dem Streckgrad aufgetragen.
Fällen handelt es sich um verschiedene Elektroblechgüten, nämlich um 360-50 A und 150-50 A. Darin kennzeichnet die erste Zifferngruppe das 100-fache des ümmagnetisierungsverlustes in W/kg bei B = 1,0 T und f = 50 Hz als Gütewert. Der Gütewert der ümmagnetisierungsverluste bei B= 1,0 T und f = 50 Hz erhält das Formelzeichen P 1,0, z.B. im Falle B= 1,5 T das Formelzeichen P 1,5
usw. für die Einheit W/kg. Darin meint B den Scheitelwert der
Induktion, T die Einheit Tesla für die Induktion und f die Frequenz. - Die zweite Zifferngruppe gibt das 100-fache der Blechdicke in mm an, der Buchstabe A bedeutet kaltgewalztes Elektroblech, im Durchlaufofen geglüht. Die miteinander zu vergleichenden Elektrobänder waren identisch 0,5 mm dick und 700 mm breit. Wegen der besseren Vergleichbarkeit wurden alle Versuche mit dem gleichen Ofenzug gefahren, wie er bei kaltgewalztem Material üblich ist. Bei der Elektroblechgüte 360-50 A ergab die Si-Schmelzanalyse 1,14 %, bei der Elektroblechgüte 150-50 A ergab die Si-Schmelzanalyse 2,58 %. Ermittelt wurden die Ummagnetisierungsverluste mit Hilfe von Epstein-Proben. In dem nachfolgenden
Diagramm ist der Gütewert P 1,0 der Ummagnetisierungsverluste
über dem Streckgrad aufgetragen.
909807/0148
273450Q
Um magneiis/erun^
1,0[WIKg]
3,0-
Bfi
1.S
1.0
-Ban et
g
E. - Banaf
30O-SO A
d=<^uer
L -lungs
15O- 50A
1.0
a,s
3,o
909807/0148
273450α
Vergleicht man einmal die erhaltenen Kurven miteinander, dann stellt man unmittelbar fest, daß die optimalen Werte bzw. geringsten
Ummagnetisierungsverluste im Falle der Elektroblechgüte
360-50 A bei einem Streckgrad von £ = 1,5 % erreicht werden,
dagegen bei der Elektroblechgüte 150-50 A bei einem Streckgrad von 2,5 %. Daraus folgt, daß Elektrobänder mit niedrigen Si-Werten
kleinere Streckgrade und mit höheren Si-Werten größere Streckgrade im Zuge des Streckbiegerichtens vor dem Schlußglühen verlangen.
Eine Änderung der Streckbedingungen führt zu einer Änderung der Werte für die Ummagnetisierungsverluste. Die optimalen
Ummagnetisierungsverluste für herkömmlich hergestellte Elektrobänder und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Elektrobänder sind nahezu identisch. Der daraus resultierende technische Fortschritt bei Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist jedoch darin zu sehen, daß auf den sonst dem Schlußglühen unmittelbar vorgeschalteten Kaltwalzprozeß mit den
ihm eigenen Nachteilen, die eingangs erläutert wurden, verzichtet werden kann. Vielmehr genügt bloßes Streckbiegerichten der Elektrobänder vor dem Schlußglühen in der Glühlinie, um ebenso gute Werte
hinsichtlich der Ummagnetisierungsverluste zu erreichen.
Zu den oben aufgezeigten Ummagnetisierungsverlusten sei noch erwähnt, daß beide Elektrobänder die Glühlinie mit erheblichem
Ofenzug durchlaufen haben. In einem solchen Fall verhalten sich auch die Gütewerte P 1,3 und P 1 ,5 der Ummagnetisierungsverluste
praktisch identisch, wie die nachfolgenden Tabellen ausweisen.
909807/0U8
- ttr- ήή
360-50 A ε= 1,5
streckbiegegerichtet
mit Ofenzug W/kg
kaltgewalzt mit Ofenzug W/kg
P 1,0 P 1,3 P 1,5
2,31 3,72 5,17
2,29 3,71 5,15
150-50 A £ = 2,5 %
streckbiegegerichtet mit Ofenzug W/kg
kaltgewalzt mit Ofenzug W/kg
P 1,0 P 1,3 P 1,5
1,46 2,42 3,27
1,50 2,46 3,57
Allerdings ist eine Verbesserung der Ummagnetisierungsverluste bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Elektrobändern
bereits bei höherem Siliziumgehalt zu erkennen, wie die Elektroblechgüte 150-50 A zeigt. Werden streckbiegegerichtete
Elektrobänder mit minimalen Zügen im Glühofenbereich gefahren, so ist mit großer Sicherheit eine Verbesserung der unterschiedlichen
Wattverluste in Quer- und Längsrichtung sowie eine Senkung der absoluten Werte für die Wattverluste zu erwarten. Das gilt für
beide Elektroblechgüten. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf den Ofenzug weitgehend
909807/0U8
273A500
-Ali
verzichtet werden kann, weil das dem Schlußglühen unmittelbar vorgeschaltete Streckbiegerichten dafür Sorge trägt, daß das betreffende
Elektroband nach Verlassen der Glühlinie hinreichend plan und gerichtet ist, während bei dem herkömmlichen Verfahren
der Richtprozeß über den relativ hohen Ofenzug bewirkt werden muß. Auf den relativ hohen Ofenzug kann daher bei dem herkömmlichen
Behandlungsverfahren grundsätzlich nicht verzichtet werden. Erfindungsgemäß wird das Elektroband mit einem Streckgrad von
0,8 % bis 5,0 % streckbiegegerichtet, je nach Si-Gehalt. Im übrigen
besteht aber auch die Möglichkeit, das Elektroband bereits im Zuge des Harmwalzens in walzheißem Zustand einer plastischen
Biegeverformung zu unterwerfen, vorzugsweise streckbiegezurichten.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Streckbiegevorrichtung mit einem Streckbiegegerüst und zumindest zwei anstellbaren Biegerollen
sowie einer zugeordneten Richtrolle, welche zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignet ist. Auf
die für die Erzeugung des notwendigen Bandzuges vor- und nachgeschalteten
Brems- und Zugrollen kommt es in diesem Zusammenhang nicht an.
Diese Streckbiegevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Rollendurchmesser maximal das 50-fache, vorzugsweise das 30- bis
40-fache der Banddicke beträgt und der theoretische Umschlingungswinkel
cC an den beiden ersten Biegerollen größer als 25°, vorzugsweise
40 bis 50° ist. Beim überlaufen der Biegerollen nimmt das Elektroband eine hyperbelförmige Krümmung an. Der Scheitelradius
des Elektrobandes ist in der Regel größer als der Radius der Biegerollen. Nur in Extremfällen folgt das Elektroband dem
Radius der Rollen. Deshalb ist der betreffende Winkel nur ein theoretischer Umschlingungswinkel, der sich bei ideal-plastischem
Verhalten des Werkstoffes einstellen würde. Arbeitet man mit einem Rollendurchmesser, der unter dem 50-fachen der Banddicke liegt,
und mit 06 ^ 40 , dann werden solche plastischen Biegeverformungen
erzielt, die für die Beeinflussung der magnetischen Eigen-
909807/0U8
schäften vorteilhaft sind.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ein Verfahren zur Herstellung von Elektroblechen
und-bändern, insbesondere von Fe-Si-Blechen und -Bändern,
angegeben wird, mit dem sich die magnetischen Eigenschaften dieser Bleche bzw. Bänder in Bezug auf die Eisenverluste bzw.auf die Ummagnetisierungsverluste
beachtlich verbessern lassen. Durch das dem Glühprozeß vorgeschaltete Streckbiegerichten - im Gegensatz
zu dem sonst üblichen Kaltwalzen - des betreffenden Elektrobandes werden die Eigenspamingen in der Blechebene gleichmäßig verteilt.
Darüber hinaus ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine besonders rationelle und wirtschaftliche Elektroblech- bzw. bandfertigung
und erlaubt einen minimalen Ofenzug.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 Schematisch die Eigenspannungen nach dem Kaltwalzen über die Banddicke,
Fig. 2 schematisch die Eigenspannungen nach dem Streckbiegerichten
über die Banddicke und
Fig. 3 schematisch eine Streckbiegevorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Fig. 1 und 2 machen unmittelbar deutlich, daß sich die Eigenspannungen
nach plastischer Biegeverformung, nämlich nach dem Streckbiegerichten inhomogen derart über die Banddicke d eines
Elektrobandes 1 verteilen, daß jede Faser zur benachbarten Faser in einem Spannungszustand steht. Das ist bei den nach dem Kaltwalzen
auftretenden Eigenspannungen nicht der Fall. Von Bedeutung ist jedoch, daß die Eigenspannungen nach dem Streckbiegerichten
909807/0148
in der Bandebene gleichmäßig verteilt sind. Die unterschiedlichen und kaum kontrollierbaren EigenspannungsVerhältnisse nach dem
Kaltwalzen, die zu unterschiedlichen Rekristallisationsformen führen, werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch das
Streckbiegerichten beseitigt. Dadurch lassen sich Elektrobleche bzw. -bänder 1 vereinfacht und sicherer hinsichtlich ihrer angestrebten
magnetischen Eigenschaften herstellen.
Die dargestellte Streckbiegevorrichtung besteht in ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus einem Streckbiegegerüst 2 und zumindest zwei anstellbaren Biegerollen 3 sowie einer nachgeschalteten
Richtrolle 4. Der Rollendurchmesser D beträgt maximal das 50-fache der Banddicke d, während der theoretische Umschlingungswinkel CL
an den beiden ersten Biegerollen 3 größer als 25 gewählt ist.
909807/0U8
-AS-
Leerseite
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Elektroblechen und -bändern,
Insbesondere von Fe-Si-Blechen und -Bändern, wonach das betreffende
Elektroband warmgewalzt, kaltgewalzt, ggf. zwischengeglüht, schließlich schlußgeglüht sowie zumindest vor dem Schlußglühen
zur Verbesserung seiner magnetischen Eigenschaften einer plastischen Verformung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Elektroband im Zuge der plastischen Verformung biegeverformt, vorzugsweise streckbiegegerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Elektroband in der Glühlinie einen Ofenzug von maximal 0,75
2
kp/mm unterworfen wird.
kp/mm unterworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektroband mit einem Streckgrad von 0,8 % bis 5,0 % in Abhängigkeit
vom Si-Gehalt streckbiegegerichtet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Elektroband bereits im Zuge des Warmwalzens in walzheißem Zustand einer plastischen Biegeverformung unterworfen,
vorzugsweise streckbiegegerichtet wird.
5. StreckbiegeVorrichtung mit einem Streckbiegegerüst und zumindest
zwei anstellbaren Biegerollen sowie einer zugeordneten Richtrolle, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollendurchmesser (D) maximal das 50-fache der Banddicke (d) beträgt und der theoretische
Umschlingungswinkel (ei) an den beiden ersten Biegerollen
größer als 25°, vorzugsweise 40° bis 50° ist.
909807/0U8
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772734500 DE2734500A1 (de) | 1977-07-30 | 1977-07-30 | Verfahren zur herstellung von elektroblechen und -baendern, insbesondere von fe-si-blechen und -baendern |
AT0370078A AT366416B (de) | 1977-07-30 | 1978-05-22 | Verfahren zur herstellung von elektroblechen und -baendern, insbesondere von fe-si-blechen und -baendern |
FR7817045A FR2398805A1 (fr) | 1977-07-30 | 1978-06-07 | Procede pour la fabrication de toles electriques et analogues, en particulier celles a base de fer et de silicium, et dispositif pour sa mise en oeuvre |
IT25066/78A IT1097093B (it) | 1977-07-30 | 1978-06-28 | Procedimento per la preparazione di lamierino e nastro per usi elettrici,in particolare di lamierino a nastri al fe+si |
BR7804453A BR7804453A (pt) | 1977-07-30 | 1978-07-11 | Processo e dispositivo para a fabricacao de eletrochapas e eletrofitas,principalmente de chapas e fitas de fe-si |
GB787829734A GB2001558A (en) | 1977-07-30 | 1978-07-13 | Production of electrical steel sheets and strips |
JP8683278A JPS5471398A (en) | 1977-07-30 | 1978-07-18 | Preparation of sheet and tape for electricity especially* feesi sheet and tape |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772734500 DE2734500A1 (de) | 1977-07-30 | 1977-07-30 | Verfahren zur herstellung von elektroblechen und -baendern, insbesondere von fe-si-blechen und -baendern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2734500A1 true DE2734500A1 (de) | 1979-02-15 |
Family
ID=6015278
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772734500 Pending DE2734500A1 (de) | 1977-07-30 | 1977-07-30 | Verfahren zur herstellung von elektroblechen und -baendern, insbesondere von fe-si-blechen und -baendern |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5471398A (de) |
AT (1) | AT366416B (de) |
BR (1) | BR7804453A (de) |
DE (1) | DE2734500A1 (de) |
FR (1) | FR2398805A1 (de) |
GB (1) | GB2001558A (de) |
IT (1) | IT1097093B (de) |
Families Citing this family (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS585970B2 (ja) * | 1979-05-16 | 1983-02-02 | 新日本製鐵株式会社 | 線状細粒のない一方向性珪素鋼板の製造方法 |
FR2482482B1 (de) * | 1980-05-16 | 1984-08-24 | Siderurgie Fse Inst Rech | |
FR2586595B1 (fr) * | 1985-09-05 | 1989-08-18 | Maubeuge Fer | Dispositif de planage d'une bande metallique sous traction. |
DE10135743C1 (de) * | 2001-07-21 | 2002-12-05 | Sundwig Kohler Gmbh | Waschmaschine für Metallbänder |
US6668610B2 (en) * | 2001-12-27 | 2003-12-30 | Alcan International Limited | Method for continuous tension leveling of aluminum strip |
FR3027920B1 (fr) * | 2014-10-29 | 2019-03-29 | Fives Stein | Procede d'orientation de grains de tole d'acier, dispositif s'y rapportant, et installation mettant en oeuvre ce procede ou ce dispositif |
CN115404329B (zh) * | 2022-08-24 | 2024-08-16 | 北冶功能材料(江苏)有限公司 | 一种硅钢带材及其制备方法 |
CN116713347B (zh) * | 2023-08-10 | 2023-11-03 | 太原科技大学 | 用于拉伸弯曲矫直工艺的金属极薄带材可变包角压紧装置 |
-
1977
- 1977-07-30 DE DE19772734500 patent/DE2734500A1/de active Pending
-
1978
- 1978-05-22 AT AT0370078A patent/AT366416B/de not_active IP Right Cessation
- 1978-06-07 FR FR7817045A patent/FR2398805A1/fr not_active Withdrawn
- 1978-06-28 IT IT25066/78A patent/IT1097093B/it active
- 1978-07-11 BR BR7804453A patent/BR7804453A/pt unknown
- 1978-07-13 GB GB787829734A patent/GB2001558A/en not_active Withdrawn
- 1978-07-18 JP JP8683278A patent/JPS5471398A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2398805A1 (fr) | 1979-02-23 |
IT7825066A0 (it) | 1978-06-28 |
ATA370078A (de) | 1981-08-15 |
GB2001558A (en) | 1979-02-07 |
JPS5471398A (en) | 1979-06-07 |
AT366416B (de) | 1982-04-13 |
IT1097093B (it) | 1985-08-26 |
BR7804453A (pt) | 1979-05-02 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69814513T2 (de) | Walzverfahren und Walzstrasse für dünne Flacherzeugnisse | |
DE102008024013B3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Richten eines Metallbandes | |
DE69528919T2 (de) | Verfahren zum Herstellen ferritischer rostfreier Stahlbänder mit niedriger Anisotropie in der Ebene | |
DE2950473C2 (de) | ||
EP1194600B1 (de) | Verfahren zum herstellen von nichtkornorientiertem elektroblech | |
DE69616638T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bänder aus nichtrostendem Stahl | |
EP0301228B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Warmband | |
DE19600990C2 (de) | Verfahren zum Warmwalzen von Stahlbändern | |
EP1192287B1 (de) | Verfahren zum herstellen von nicht kornorientiertem elektroblech | |
DE10221793C1 (de) | Nichtkornorientiertes Elektroband oder -blech und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2734500A1 (de) | Verfahren zur herstellung von elektroblechen und -baendern, insbesondere von fe-si-blechen und -baendern | |
DE1533953B2 (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Behandlung eines beschichteten Eisenbandes | |
EP3206808B1 (de) | Anlage und verfahren zur herstellung von grobblechen | |
DE3518925A1 (de) | Verfahren zum kontrollierten stab- und drahtwalzen legierter staehle | |
DE2338391A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von strangfoermigem rundmaterial aus stahl oder anderen metallischen werkstoffen durch warmverformung | |
DE2706943C2 (de) | Verfahren und Warmbandstraße zum Herstellen von dünnem Metallband, insbesondere Metall-Breitband, aus Warmband | |
DE2505210C2 (de) | Verfahren zum Herstellen von Feinstblechen durch Kaltwalzen eines getemperten Stahlbandes | |
DE102012224531A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von kornorientierten Silizium-Stählen | |
DE638195C (de) | Pilgerverfahren zur Erzeugung von duennen Baendern und Blechen aus einem dicken Ausgangswerkstueck | |
DE19721866B4 (de) | Verfahren zur Erzeugung von warmgewalztem Al-Dosenband und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
EP0560115A1 (de) | Verfahren und Walzwerk zum Präzisionswalzen von Draht bzw. von Walzgut mit Rundquerschnitt | |
DE1608213B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines warm und oder kaltfertiggewalz ten bandes und daraus umgeformten erzeugnissen aus ferriti schem chromstahl | |
DE19926229C1 (de) | Verfahren zum prozeßintegrierten Wärmebehandeln | |
DE69316114T2 (de) | Dicke kornorientierte Elektrostahlbleche mit hervorragenden magnetischen Eigenschaften | |
DE1508447C (de) | Verfahren zur Herstellung von Blechen aus weichmagnetischen Eisen legierungen fur elektrotechnische Zwecke |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHN | Withdrawal |