DE2734416C2 - Linsengießzelle - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Linsengießzelle mit einer ringförmigen Dichtung aus einem federnden Material, die einen nach innen gerichteten umlaufenden Flansch aufweist und in der zwei mit Abstand voneinander angeordnete Meniskusformhälfteii dichtend gehalten sind, deren benachbarte konvexe uiid konkave Oberflächen zwischen sich einen Gieß-Hohlraum L igrenzen, wobei eine der Formhälften an dem Flansch anliegt

Derartige Linsengießzellen sind aus der US-PS 38 81 683 bekannt. Die gläsernen Meniskusformhälften sind dort beiderseits des T-förmig zwischen sie hineinragenden Flansches angeordnet, wobei sie durch eine federnde C-Klammer gegen den Flansch an- und zusammengepreßt werden.

Der Zusammenbau dieser Linsengießzellen ist zeitraubend und mühevoll, zumal dabei die ringförmige Dichtung umgedreht werden muß. Dies führt zu hohen Herstellungskosten und wenig befriedigenden Produktionsausbeuten. Daneben ist die Umfangsabdichtung nicht sphärischer Formoberflächen gegen die Dichtungssitze recht problematisch, welhalb unterschiedliche Dichtungen für das Gießen sphärischer und torischer Linsen erforderlich sind, was die Lagehalterung zusätzlich kompliziert, zumal bereits die Herstellung von Linsen mit unterschiedlicher Kantendicke ohnehin Dichtungen mit unterschiedlich starken Flanschen erforderlich macht.

Eine weitere Problematik dieser bekannten Linsengießzellen besteht darin, daß die Durchmesser der Meniskusformhälften wesentlich größer sein müssen als die Durchmesser der größten zu gießenden Linsen, bedingt durch die Geometrie der T-förmigen Flansche, an denen die Meniskusformhälften dichtend anl|egen müssen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunäe"; eine •einfach zu handhabende Linsengießzelle zu schaffen, die mit einer geringen Anzahl von Bauelementen auskommt und es ermöglicht, Linsen zu gießen, deren maximaler Durchmesser annähernd dem Durchmesser der Meniskusformhälften entspricht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,

daß der Flansch an der ringförmigen Dichtung boden.-seitig angeordnet ist und die an ihm anliegende Meniskusformhälfte einen gegenüber dem Innendurchmesser der Dichtung geringfügig größeren Durchmesser aufweist und daß die zweite Meniskusformhälfte in eine innere Umfangsauskehlung der Dichtung eingreift

Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 beschrieben.

Die erfindungsgemäßen Linsengießzellen errwöglichen einen vereinfachten und schnelleren Zusammenbau und gestatten es, die Genauigkeit der Gießoberflächen-Krümmung zu verbessern. Hierdurch gelingt es, die Produktionsausbeute und Qualität zu verbessern unter gleichzeitiger Verringerung der notwendigen Inventarhaltung.

Bei der erfindungsgemäßen Linsengießzelle erfolgt das Einführen der Meniskusformhälften von einer Seite der federnden Dichtung aus und jede Meniskusformhälfte wird durch das Dichtungsmaterial benachbart zu dem äußern Rand derselben abgedichtet Hierdurch ist der Durchmesser des Gießhohlraums praktisch gleich dem Durchmesser der Meniskusformhälften, so daß während des Gießens die Oberflächen voll genutzt werden können. Das Einrasten bei der Aufnahme der zweiten Meniskusformhälfte in der inneren Umfangsauskehlung macht es möglich, die bei der bekannten Linsengießzelle erforderlichei? Kammer wegfallen zu lassen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 einen senkrechten Querschnitt durch eine Linsengießzelle;

F i g. 2 und 3 ähnliche Querschnittsdarstellungen von Teilen der Linsengießzelle nach Fig. 1, in denen der Zusammenbau der Linsengießzelle erläutert ist;

F i g. 4 einen weiteren Querschnitt der Linsengießzelle nach Fig. 1, aus der das Füllen mit einem flüssigen Gießharz ersichtlich ist.

Die Linsengießzelle 10 nach den Fi-?. J bis 4 enthält eine federnde Dichtung 12 und Meniskusformhälften 14 und 16. Die Meniskusformhälfte 14 v/eist eine konvexe Gießfläche 18 auf, die für die Ausbildung der negativen oder konkaven Seite einer in der Linsengießzelle 10 zu gießenden Linse angewandt wird. Die Meniskusformhälfte 16 besitzt eine konkave Gießfläche 20, die für die Ausbildung der konvexen Seite einer in der Linsengießzelle 10 zu gießenden Linse oder eines entsprechenden Linsenrohlings verwendet wird.

Die Dichtung 12 ist aus einem dauerhaften, formbeständigen, jedoch federndem Material wie z. B. Polyvinyl-Kunststoff gefertigt, das eine Zerreißfestigkeit in der Größenordnung von 11 N/mm² und eine Bruchdehnung von etwa 350% besitzt. Weitere geeignete Materialien sind in den US-PS 25 42 386, 30 56 166, 31 36 000 und 38 81 683 beschrieben. Die Dichtung 12 wird vorzugsweise aus einem Verformungsgemisch aus dem eigentlichen Material oder aus diesem in Verbindung mit einem zerkleinerten, bereits gegossenen Material in der gewünschten Gestalt ausgeformt.

Die Meniskusformhälften 14 und 16 sind aus Glas, z. B. optischem; Kroriglas hergestellt. Ihre Gießflächen .18 und 20 sihdj soweit geschliffen und poliert, daß die Güte ihrer Oberflächen wenigstens der Güte der Linsenflächen entspricht, welche die in der Linsengießzelle 10 herzustellenden gegossenen Linsen aufweisen sollen.

Man erkennt aus den F i g. 1 bis 4, daß die Dichtung 12 mit einem unteren, nach innen gerichteten, ringförmigen Flansch 22 versehen ist, dessen Oberseite 24 einen Sitz

für die Aufnahme und das Festlegen der Meniskusformhälfte 14 in einer gewünschten Lage bildet Der entgegengesetzte obere Rand 25 der Dichtung 12 ist mit einer Abschrägung 26 versehen, die dazu dient, zunächst frei die Meniskusformhälften 14 und 16 aufzunehmen und dieselben sodann bei einem Eindrücken in die Dichtung 12 zu führen. Wie in der F i g. 2 gezeigt, erfolgt beispielsweise das Beschicken der Dichtung 12 mit der Meniskusformhälfte 14 derart, daß die Meniskusformhälfte 14 in die Abschrägung 26 in Pachtung der Pfeile 28 einge- to führt und sodann vollständig in die Dichtung 12 gegen den Flansch 22 gedrückt wird, wie dies in der Fig.3 gezeigt ist Die Außenkante 30 der Meniskusformhälfte 14 weist einen derartigen Winke! auf, daß eine minimale Dicke im Bereich der Anlage an den inneren Wänden der Dichtung 12 gegeben ist. Der Durchmesser der Meniskusformhälfte 14 auf der Seite der GieSfläche 18 ist geringfügig größer als derjenige der Innenwand 34 der Dichtung 12, wodurch der oberste Bereich 32 der Außenkante 30 geringfügig in die Innenwand 34 der Dichtung 12 eingedrückt wird, sobald die lVieniskusformhälfte 14 vollständig gegen den Flansch 22 ar-'iegt. Dies ergibt eine einwandfreie Randabdichtung der Meniskusformhälfte 14 und verankert dieselbe gegen eine nicht beabsichtigte Verschiebung.

Oberhalb des Flansches 22 ist eine Umfangsauskehlung 36 vorgesehen, in welche die Meniskusformhälfte 16 mit ihrer Außenkante 40 in enger Passung derart einsetzbar ist, daß diese in der Umfangsauskehlung 36 einrastet, wenn sie gemäß Fig.3 durch die Abschrägung 26 in Richtung der Pfeile 38 gedrückt wird. Die Lage der Umfangsauskehlung 36 oberhalb der Oberseite 24 des Flansches 22 wird in Abhängigkeit von der angestrebten Dicke der zwischen den Meniskusformhälften 14 und 16 zu gießenden Linse festgelegt.

Die vorstehende Verwendung des Ausdrucks »Einrasten« bei der Befestigung der Meniskusformhälfte 16 in der Auskehlung 36 soll andeuten, daß das Dichtungsmaterial die Außenkante der Meniskusformhälfte 16 oben und unten v.rfa8t, wodurch die Meniskusformhälfte 16 abdichtend gehaltert wird.

Da die Meniskusformhälfte 14 gegen eine Verschiebung durch das geringfügige Eindrücken des obersten Bereiches 32 der Außenkante 30 in das Material der Dichtung 12 gehalten ist und die Außenkante 40 der Meniskusformhälfte 16 in der Umiangsauskehlung 36 einrastet, kann die bislang notwendige Klammer zum Zusammenhalten der Meniskusformhälften 14, 16 enifallen. Weiterhin wird es möglich, Linsen zu gießen, deren Abmessungen im wesentlichen den vollen Durchmesser der Gießfläche 18 und 20 entsprechen. Das Gießen der Luisen in dem abgedichteten Hohlraum 41 zwischen den Meniskusformhälften 14 und 16 kann derart erfolgen, daß das Gießmedium 42 in den Hohlraum 41, wie z. B. in F i g. 4 gezeigt, mittels einer hohlen Nadel 43 eingespritzt wird. Ein Schlitz 44 in der Dichtung 12 erleichtert das Einführen der hohlen Nadel 43 unter die Meniskusformhälfte !16. Anstelle des Schlitzes 44 können jedoch auch andersgeartete Ausnehmungen, Durchgangsbohrungen und/oder Einführungsvorrich-■tungen angewandt .werden.

■'■'■ Nachdemdie Linsengießzelle JOmit dem Gießmedium 42, z. B. einem Gießharz gemäß Fig.4 gefüllt worden ist, wird dasselbe gehärtet und zwar üblicherweise unter Beaufschlagen von Wärme. Einzelheiten bezuglieh des Gießvorgangs und des Härtens finden sich in einer Vielzahl einschlägiger Veröffentlichungen, von denen beisoielshalber vorstehend erwähnte US-Patente genannt sind. Die erfindungsgemäße Linsengießzelie kann unter Anwenden der üblichen Gießharze und Härtungsvorgänge Verwendung finden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Linsengießzelle mit einer ringförmigen Dichtung aus einem federnden Material, die einen nach innen gerichteten umlaufenden Flansch aufweist und in der zwei mit Abstand voneinander angeordnete Meniskusformhälften dichtend gehalten sind, deren benachbarte konvexe und konkave Oberflächen zwischen sich einen Gieß-Hohlraum begrenzen, wobei eine der Formhälften an dem Flansch anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (22) an der ringförmigen Dichtung (12) bodenseitig angeordnet ist und die an ihm anliegende Meniskusformhälfte (14) einen gegenüber dem Innendurchmesser der Dichtung (12) geringfügig größeren Durchmesser aufweist, und daß die zweite Meniskusformhälfte (16) in eine innere Umfangsauskehlung (36) der Dichtung (12) eingreift

2. LinsengisSzelle nach Anspruch I₁ dadurch gekennzeichnet, daß die innere Ringfläche der Dichtung (12) zu der dem Flansch (22) gegenüberliegenden Seite hin konisch erweitert ausgebildet ist