DE2727563A1 - Verfahren zur herstellung optischer bauelemente aus kunststoffen - Google Patents
Verfahren zur herstellung optischer bauelemente aus kunststoffenInfo
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Description
Titelj. Verfahren zur Herstellung optischer Bauelemente
aus Kunststoffen
aus Kunststoffen
Anwendungsgebiet der
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung optischer Bauelemente aus Kunststoffen. Besondere Bedeutung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung optischer Bauelemente aus Kunststoffen. Besondere Bedeutung
gewinnt die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei
der reproduzierbaren Herstellung von optischen Bauelementen, die von kompliziert und unstetig gestalteten und/oder
aus mehreren verschiedenen sphärischen und/oder aus nichtsphärischen Flächenelementen zusammengesetzten optischen
'Yirkf lachen begrenzt werden. Dabei sind auch solche Flächen einbezogen, die nach den gegenwärtigen theoretischen
Kenntnissen nicht vorausberechnet v/erden können. Es handelt sich um solche optischen Bauelemente, die hohen Ansprüchen bezüglich Leistung und Präzision mit z. T. neuen Funktionsprinzipien gerecht v/erden müssen und die aus den traditionellen optischen Medien, wie anorganischen Gläsern oder
Kristallen, und nach den herkömmlichen Bearbeitungsmethoden entweder überhaupt nicht oder nur mit Ökonomisch nicht vertretbar hohem technologischen Aufwand herstellbar sind.
'Yirkf lachen begrenzt werden. Dabei sind auch solche Flächen einbezogen, die nach den gegenwärtigen theoretischen
Kenntnissen nicht vorausberechnet v/erden können. Es handelt sich um solche optischen Bauelemente, die hohen Ansprüchen bezüglich Leistung und Präzision mit z. T. neuen Funktionsprinzipien gerecht v/erden müssen und die aus den traditionellen optischen Medien, wie anorganischen Gläsern oder
Kristallen, und nach den herkömmlichen Bearbeitungsmethoden entweder überhaupt nicht oder nur mit Ökonomisch nicht vertretbar hohem technologischen Aufwand herstellbar sind.
Der Einsatz optischer Kunststoffbauelemente ist von
außerordentlich großem Interesse im Hinblick auf die Materialökonomie, den hohen Materialausnutzungsgrad bei ihrer
Herstellung und in bezug auf die rationelle Nutzung von
außerordentlich großem Interesse im Hinblick auf die Materialökonomie, den hohen Materialausnutzungsgrad bei ihrer
Herstellung und in bezug auf die rationelle Nutzung von
Rohstoffen. Sie bilden die Voraussetzung für beträchtliche Gewichtsersparnisse und Miniaturisierungsmöglichkeiten bei
optischen Geräten.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösung en:
Es ist bekannt, daß sich die meisten Kunststoffe für optische Zwecke durch Fräsen, Drehen und Schleifen formgebend
bearbeiten lassen (Jenaer Jahrbuch S. 87 (1967))· Außerdem ist es möglich, Kunststoffe für optische Zwecke mit gutem
Erfolg polierend zu bearbeiten (DT-AS 1 296 367). Jedoch
ist die großtechnische Anwendung dieser Verfahren zur Herstellung optischer Bauelemente aus organischen Kunststoffen
in großen Stückzahlen im Gegensetz zu den anorganischen Gläsern und Kristallen wegen der grundsätzlich andersartigen
physikalischen und chemischen Struktur- und Materialeigenschaften mit erheblichem, technologischem Aufwand verbunden,
um zu optisch einwandfreien Oberflächen zu gelangen (kunststoffe 51, 3. 572 - 573 (1961); J. Opt. Soc. Amer. 41,
Hr. 11, S. 808/809 (1951)).
Zur Vermeidung dieser Nachteile sind je nach den besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften der
optischen Kunststoffe bzw. ihrer Ausgangsmaterialien und hinsichtlich der jeweiligen Anforderungen an die Punktion
der optischen Bauelemente verschiedene Verfahren der Formgebung mit Hilfe von Formen bekannt, die mit optischer
Präzision hergestellt werden müssen. Im Zusammenhang mit dem zunächst ausschließlichen Einsatz thermoplastischer
Kunststoffe erfolgte die Formgebung durch Pressen, Prägen 5 bzw. Spritzprägen, lieben einigen Vorteilen (große Stückzahl,
kurze Ausstoßzeiten der Bauelemente) besteht bei diesen Verfahren der Nachteil darin, daß die so hergestellten
Kunststoffbauelemente nur sehr einfachen optischen Ansprüchen
genügen. (Oberflächengenauigkeit nicht unter 20 Ringe).
Wegen ihrer mechanischen und thermischen Empfindlichkeit sind sie für die Optikkonstruktion nur bedingt
einsetzbar. (Plaste und Kautschuk 19_f S. 41, (1972)).
Weitere Nachteile bestehen darin, daß nur spezielle Stahl-Sorten und NE-Legierungen zur Formenherstellung geeignet
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sind, deren Oberflächenbearbeitung mit optischer Präzision sehr schwierig ist. (Plastverarbeiter, W, S. 619 626,
(1967); Piastverarbeiter 21_, S. 1065 - 1068, (197O)).
Im Rahmen der Entwicklung duroplastischer Kunststoffe für optische Zwecke sind verschiedene Verfahren zur Herstellung
optischer Bauelemente durch Gießen bekannt, wobei die Polymerisation der dreidimensional vernetzenden Monomeren
in Formen aus optisch bearbeitetem Glas erfolgt. Zwischen den Teilen der Formen sind Distanzringe aus elastischen
Kunststoffen angeordnet. Die Formteile werden mit Federkraft während der Polymerisation zusammengehalten.
(US-Patent 2 542 386; US-Patent 2 964 501; US-Patent 3 038 210). Daneben kamen in untergeordnetem Maße auch noch
Metall-Speziallegierungen als Formenmaterial zur Anwendung.
(Brit. Patent 916 377).
Auch Glaskeramik wurde als Material für optische Gießformen verwendet. (DT-OS 2 346 078).
Ein gemeinsames Merkmal aller dieser Gießverfahren ist die während der Polymerisation mehr oder weniger auftretende
Schrumpfung des Polymerisationsansatzes, die sich in beträchtlichen Deformationskräften auf die Formbauteile
auswirken. Um diese Kräfte abzufangen und den Volumenverlust auszugleichen, ist das Material, aus dem die Distanzringe
zwischen den Formteilen bestehen, in vielfältiger Weise modifiziert worden. (Polyäthylen, Polyisobutylen,
PVC u. ä.). Auch die Form der Ringe ist verschiedentlich verändert worden. (US-Patent 3 881 683; DT-AS 1 629 575).
Dadurch sollte die Haltbarkeit der Formbauteile erhöht und die Oberflächengenauigkeit der optischen Kunststoffbauelemente
nach der Polymerisation gewährleistet werden. Dem letztgenannten Ziel dienen auch zusätzlich von außen
auf die Formen wirkende Federkräfte, die in ihrer Stärke auf die Schrumpfung abgestimmt sind. (US-Patent 2 542 386;
Brit. Patent 916 377).
Gleichfalls der Verbesserung der Oberflächengenauig-
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keit lind besonders der rationelleren Fertigung größerer
Stückzahlen dient die bekannte Verarbeitung durοplastischer
Kunststoffe zu optischen Bauelementen mit Hilfe des Spritzgießens in Formen aus SpezialStahl, Glas und Glaskeramik.
(Feingerätetechnik 20, 332, (1971); DT-AS 2 354 987l DT-OS 2 204 830).
Zur Steigerung der Produktivität bei der Fertigung größerer Stückzahlen sind darüberhinaus Mehrfachformen zur
Herstellung optischer Kunststofflinsen bekannt geworden.
(DT-OS 2 409 013; Brit. Patent 1 395 203). Zum Stande der
Technik gehört weiterhin, Formen aus poliertem, optischen Glas zu verwenden, wobei die Glasformteile zusätzlich
einem speziellen Härtungsprozeß zur Steigerung ihrer Haltbarkeit unterworfen wurden. Außerdem wird zur Verringerung
der Schrumpfungskräfte eine Vorpolymerisation außerhalb
der Form durchgeführt. (Jenaer Jahrbuch, S. 85, (1967)). Hierbei bestehen jedoch die Nachteile darin, daß sich gehärtete
Glasoberflächen sehr schwierig und nur mit hohem Aufwand mit optischer Präzision bearbeiten lassen. Daher
kann die Härtung der Glasformteile erst nach der optischen Bearbeitung erfolgen. Da die Härtung jedoch in einer Hochtemperaturbehandlung
mit anschließender zeitgesteuerter
Abkühlung der Glasteile besteht, ist hiermit der weitere Nachteil verbunden, daß keine Gewähr für die Reproduzierbarkeit
der Oberflächengenauigkeit, insbesondere für höhere optische Ansprüche, gegeben ist.
Weitere wesentliche Mängel der beschriebenen Verfahren bestehen darin, daß ihre Leistungsfähigkeit nur für
optische Bauelemente aus Kunststoffen mit relativ elnfachen Anforderungen an die optische Qualität und Funktion
ausreicht. (Brillengläser, Lupen, Sucheroptik u. ä.).
Außerdem ist die Oberflächenbearbeitung der SpezialStähle und -legierungen für die Formen technologisch sehr schwierig.
In der Praxis hat sich erwiesen, daß die Haltbarkeit und die Gebrauchsdauer der Formen nicht ausreicht. Daher
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ist die Herstellung einer großen Anzahl von Formen notwendig, was bei der Verwendung aller beschriebener Materialien
zu sehr hohen Fertigungskosten führt.
Der Senkung des technischen und ökonomischen Aufwandes
für die Formenherstellung und der Vereinfachung der Formenherstellung dient weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
optischer Bauelemente aus Kunststoffen, bei dem von einem Originalmuster eines optischen Bauelementes eine
zweiteilige Formkopie aus einem thermoplastischen, wachsähnlichen Kunstharz hergestellt wird. Diese zwei Formhälften
werden als Grießform für das herzustellende Bauelement verwendet. Im letzten Stadium der Gießpolymerisation
schmilzt auf Grund der damit verbundenen Temperaturentwicklung das Formenmaterial ab und kann erneut zu Formabgüssen
vom Originalmodell verwendet werden. (DT-OS 1479601).
Ein weiterer Vorschlag besteht darin, von einer Uodellform aus Glaskeramik oder Stahl ausgehend, im Spritzgießverfahren
die Formhälften der Gießformen zur Herstellung optischer Kunststoffbauelemente herzustellen, wobei
ebenfalls thermoplastische Kunststoffe, wie Polyamid, Polyäthylenterophthalat u. ä., als Formenmaterial verwendet
wird. (DT-AS 2 354 987).
Die Nachteile dieser Verfahren bestehen insbesondere darin, daß sie ebenfalls nicht für die Herstellung von
Hochleistungsoptik geeignet sind. Die Verwendung thermoplastischer
Kunstharze als Material für die Gießformen bedeutet eine thermische Instabilität der Form im Hinblick
auf die Abformung optisch präziser Flächen durch die bei erhöhter Temperatur ablaufende Polymerisation. Abgesehen
davon müssen die chemischen und physikalischen Eigenschaften, besonders die thermischen Parameter der Kunstharze
für die Form, sorgfältig auf die Theologischen und thermischen Vorgänge während der Polymerisation abgestimmt
sein. Das führt dazu, daß nur ein Teil der zur Verfügung stehenden optischen Kunststoffmedien nach diesem Verfahren
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■ψ
verarbeitbar ist.
Ebenfalls ausgehend von einem Modell ist zur Herstellung optischer Bauelemente mit Presnelstruktüren und
ähnlichen Flächenelementen auch das galvanoplastische Abformverfahren zur Anwendung gekommen, um die Standzeit
der Formen zu erhöhen und dea technischen und ökonomischen Aufwand bei der Formherstellung zu senken. (Plastverarbeiter
21, 1069, (1970); DT-AS 2 258 468).
Die Nachteile bestehen darin, daß die Modellform nur aus bestimmten, der präzisen Bearbeitung zugänglichen
Materialien bestehen kann, z. B. aus Metallen wie Messing und Stahl oder aus Lackschichten wie z. B.
Schellack. Außerdem wirkt auf die Materialauswahl einschränkend, daß die Oberflächen für die galvanische Metallabscheidung
entweder elektrisch leitend sein oder als Voraussetzung dazu hydrophile Eigenschaften aufweisen
muß. Die Ifydrophilierung der meist hydrophoben Oberflächen
der Kunststoffe konnte andererseits nur mit Mitteln realisiert werden, die Beschädigungen der Oberflächenstrukturen
zur Folge hatten.
Weiterhin ist ein Verfahren zur Hydrophilierung von feinstruktuierten Kunststoffoberflächen ohne die genannten
Nachteile zur galvanoplastischen Abformung vorgeschlagen
worden, wodurch die Palette der dafür verwendbaren Kunststoffe stark erweitert wurde.
Diese Verfahren beschränken sich jedoch auf die Abformung einfacher oder solcher feinstruktuierten Flächen,
die entweder für ihre beabsichtigte Funktion exakt vorauszuberechnen oder in einzelne, berechenbare Flächenelemente
zerlegbar sind, deren zugehörige Formenelemente nach ihrer Einzelherstellung zur Modellform zusammengefaßt
werden können, wie das z. B. bei Fresnelstrukturen
und ähnlichen Flächenelementen möglich ist. (US-Patent 3 873 184).
Die Notwendigkeit einer mechanischen Nachbearbeitung
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der Formlinge ist ebenfalls nicht in jedem Falle auszuschließen. (DT-AS 2 258 468).
Zusammenfassend ist zur Charakterisierung der bekannten
technischen Lösungen festzustellen, daß alle Verfahren
zur Herstellung optischer Bauelemente aus Kunststoff eine Reihe von Mangeln und Nachteilen aufweisen. Zunächst ist
der hohe technische und ökonomische Aufwand zur Herstellung der Formen, insbesondere bei geringen Stückzahlen,
zu nennen. Im Falle hoher Stückzahlen, bzw. bei optischen Bauelementen einer gemeinsamen Grundform, aber mit vielfältig
variierenden Einzelparametern, wie z. B. bei Brillengläsern, stellt die notwendige Lagerhaltung einer sehr
hohen Anzahl an Formbauteilen einen weiteren Nachteil dar. Die begrenzte Haltbarkeit und Belastbarkeit der bekannten
Formen aus Glas wirkt sich in der gleichen Richtung nachteilig aus.
Die Steigerung der Haltbarkeit und Belastbarkeit der Formen (gehärtetes Glas, Glaskeramik, Metall) ist mit erhöhtem
Arbeitsaufwand zu ihrer Herstellung verbunden.
Ein wesentlicher Mangel der bekannten Verfahren besteht darin, daß nur Optik-Bauelemente mit einfachen Ansprüchen
an die Funktionsparamter und mit vorausberechenbarer Oberflächenform und -genauigkeit (Passe = 10 Ringe)
herstellbar sind.
5 Auch die Verfahren, die das Prinzip der Abformung von einem Modell zur Herstellung der Formen oder der optischen
Bauelemente selbst anwenden, weisen noch wesentliche Nachteile auf. Das Material zur Herstellung der Formmodelle
unterliegt einigen Eigenschaftskriterien, die die Palette der geeigneten Stoffe stark einschränken.
Die Anwendung des Verfahrens der galvanoplastischen Abformung zur Herstellung optischer Bauelemente aus Kunststoff
ist bisher auf optische Wirkflächen begrenzt, die entweder einfach gestaltet sind oder im Falle von feins
truk tiller ten oder komplizierten Oberflächen in ihrer
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Gesamtheit oder in einzelnen Flächenelementen exakt vorauszuberechnen
sein müssen.
Ziel der Erfindung;
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, optisehe
Bauelemente hoher Leistung und Präzision aus Kunststoffen reproduzierbar bei geringem ökonomischen Aufwand
sowohl in kleinen wie in großen Stückzahlen aus allen bekannten optischen Kunststoffmedien unter Berücksichtigung
ihrer jeweiligen optischen Parameter herzustellen. Weiterhin verfolgt die Erfindung das Ziel, neue
Punktionsprinzipien optischer Systeme zu realisieren, die
die Voraussetzungen für die weitere Miniaturisierung bei
optischen Geräten und beträchtliche Gewichtsersparnisse
bilden.
5 Darlegung des V/esena der Erfindung;
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, optische Kunststoffbauelemente herzustellen, deren Herstellung bisher
wegen fehlender Möglichkeiten der präzisen Formenherstellung oder an den mangelnden Entformungsmöglichkeiten der
optischen Kunststoffe scheiterte.
In die Aufgabenstellung sind auch Bauelemente aus optischen Kunststoffen einbezogen, deren Formen nach den
gegenwärtigen theoretischen Kenntnissen nicht exakt vorausberechnet werden können und die bisher nicht realisier-5
bare Kombinationen optischer Wirkflächen in demselben Bauelement beinhalten.
Die Aufgabe der Erfindung wird außerdem dadurch charakterisiert, Bauelemente hoher optischer Leistung mit
großer V/iderstandsfähigkeit gegen mechanische, thermische und chemische Einflüsse herzustellen, die aus den traditionellen
optischen Medien, wie anorganischen Gläsern oder Kristallen und nach den herkömmlichen formgebenden
Bearbeitungsmethoden entweder überhaupt nicht, qualitativ unvollkommen oder nur mit ökonomisch nicht vertretbar
hohem technischen Aufwand herstellbar sind. Von besonderem
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Interesse ist dabei die Verwendung optischer Duroplaste.
Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin, die notwendigen Formen mit geringem ökonomischen und technischen
Aufwand und mit hoher Präzision, Haltbarkeit und Belastbarkeit herzustellen.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur reproduzierbaren Herstellung von optischen Bauelementen
aus Kunststoffen mit kompliziert und unstetig gestalteten und/oder aus gleichen oder verschiedenen sphärischen
und/oder nichtsphärischeri Flächenelementen zusammengesetzten optischen V/irkflachen mit Hilfe der Gießoder
Spritzgießpolymerisation gelöst, dessen besonderes
Merkmal darin besteht, daß auf ihre optische Funktionstüchtigkeit geprüfte Musterbauelemente als Modelle zur
galvanoplastischen Herstellung der Teile für die Gießoder
Spritzgießformen verwendet werden.
Dadurch wird gewährleistet, daß mit der reproduzierbaren
Abformung der Oberflächendetails der optischen Wirkflächen gleichzeitig ihre optische Funktionssicherheit auf
die Formen und die mit ihnen hergestellten optischen Bauelemente übertragen wird.
din weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin,
daß das optische Medium für die Modelle lediglich in den optischen Sigenschaftsparametern mit dem Material zur Herstellung
der optischen Kunststoffbauelemente übereinstimmen muß.
Ausführungsb eispi el;
Im folgendexi wird das erfindungsgemäße Verfahren an einem
Ausführungsbeispiel erläutert.
Der erste Schritt besteht in der Herstellung eines Modellbauelementes,
das gleichzeitig die Aufgaben eines Laborfunktionsmusters erfüllt. Die Auswahl des zur Herstellung
des Modells in Frage kommenden optischen Mediums richtet sich nach den vom optischen Bauelement zu erfüllenden
Funktionsparametern, den dazu notwendigen optischen Daten
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(Brechungsindex, Abbe-Zahl, Transmission bzw. Dispersion u. ä.) und der mechanischen Bearbeitbarkeit der zur Verfugung
stehenden optischen Medien unter Berücksichtigung der erforderlichen Oberflächengestalt des Modells.
Es ist nicht notwendig, für die Herstellung des Modells das gleiche optisch durchlässige Material zu verwenden,
aus dem das eigentliche Bauelement hergestellt wird. Vielmehr ist es möglich, aus technologischen und
ökonomischen Erwägungen heraus die Auswahl unter sämtlichen optischen Kunststoffmedien und den anorganischen optischen
Gläsern zu treffen. Um ein dem herzustellenden optischen Kunststoffbauelement maß- und funktionsgetreues
Modell herzustellen, ist lediglich die Übereinstimmung der optischen Daten erforderlich.
Nach der vom optischen Bauelement vorliegenden Zeichnung wird das Modell durch mechanische Oberflächenbearbeitung
hergestellt. Durch spanende Bearbeitung auf einer Kugeldrehmaschine mit Präzisionsdiamantwerkzeugen
werden nach bekannten Verfahren bei 1100 bis 1800 U/min auf den meisten optischen Kunststoffen brilliante Oberflächen
mit hoher Genauigkeit erzeugt. Sofern es erforderlich ist, wird noch ein Polierarbeitsgang auf ebenfalls
bekannte Weise zur Endbearbeitung angeschlossen.
Im Falle der Herstellung des Modells aus optischen Gläsern ist außer der Bearbeitung durch Präzisionsfräsen
auch das Schleifen mit anschließendem Polieren nach Üblichen Methoden möglich.
Sofern sie für die optische Funktionsprüfung nicht von Bedeutung sind, können Sonderstrukturelemente, wie
einfache, stufen- oder kegelförmige Bohrungen in der optischen Achse, auch nach der Entnahme des fertigen Bauelementes
aus der Form angebracht werden.
Nachdem das Modellbauelement hergestellt worden ist, wird es der optischen Funktionsprüfung unterworfen. Bei
nicht exakt vorausberechenbaren Flächen erfolgen in dieser
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Phase in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Funktionsprüfung
Korrekturen und Retuschen der Oberflächen, bis die Zielparameter der Funktion des optischen Bauelements
erfüllt sind. Dieses Modellbauelement wird nunmehr zur
galvanoplastischen Herstellung der Formteile ohne Beeinträchtigung der optischen Oberflächengenauigkeit hydrophiliert
und dadurch einer galvanoplastischen Abfonnuag zugänglich gemacht.
Im nächsten Verfahrensschritt wird es in eine auf
die j.Iaße des optischen Bauelements abgestimmte PVC-Fas-6ung
in der ./eise eingelegt, daß die jeweils untere Fläche
des IJodells nicht beschädigt werden kann. Nach dem chemischen Versilbern zur Erzeugung elektrischer Leitfähigkeit
auf der jeweils nach oben gekehrten Fläche läßt man das Ni-Cu-Cr-Galvano in der bekannten ./eise auf
der versilberten Oberfläche aufwachsen. Nach der Abtrennung der so gebildeten ersten Galvanofonnhälfte von dem
Modell und der PVC-Fassung wird das Modell nunmehr mit der anderen Fläche nach oben in die PVC-Fassung eingelegt.
Die aweite Galvanoformhälfte wird in derselben
Weise, wie beschrieben, hergestellt.
Der nun folgende Abschnitt des Verfahrens besteht in der Kombination der beiden Formhälften zu einer Gießform
unter Verwendung eines elastischen Zwischenrings, z.ß. aus Polyäthylen. Die gesamte Form wird durch Feder
kraft zus aioin enge hai ten.
Nachdem die Formen mit dem Polyraerisationsansatz
gefüllt worden sind, erfolgt auf der Grundlage eines radikalischen, zeit- und temperaturgesteuerten Polymerisat
ions Verfahrens, wie es z. B. im DL-ϊΊΓΡ 62 448 vorgeschlagen
wurde, die Bildung des optischen Bauelements. Nach der öffnung der Form liegt es entsprechend dem Modell
ohne Nachbearbeitung in maß-, form- und funktionsgetreuer
Form vor.
7/eitere Ausführungsf ormen des erfindungs gemäß en
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Verfahrens bestehen darin, daß in der Gießform ein Galvanofornteil
in Verbindung mit einem elastischen Zwischenring mit einem zweiten Formteil aus gehärtetem Glas oder
i..etall kombiniert ist.
Außerdem ist es möglich, daß eine oder beide der Formteile lediglich galvanoplastisch erzeugte Einsätze
mit optisch wirksamen Strukturen besitzen.
In einer weiteren Variante könaen die formen je nach
der Stückzahl der zu fertigenden Teile auch als Sprifcz-Gießform
ausgebildet werden.
Von einem i.Iodell lassen sich bei voller iieproduzierbarkeit
mindestens vier Galvanoformen herstellen, i.dt ,jeder
(ialvanoform hz\i. ihren Varianten sind 1GUU bis 10 000 optische
kunststoffbauelemente in einwandfreier Funktion ohne
Nacharbeit herstellbar.
Um die Leistungsfähigkeit und iinwendungsmliglichkeiten.
de3 erfindungsgemäßen Verfahrens au verdeutlichen, sind in
beigefügter Zeichnung eine Reihe beispielhafter optischer J3i)uelemente dargestellt, die bisher entweder nicht oder nur
mit hohem technischen und ökonomischen Aufwand herstellbar waren, i.dt Hilfe des erfindungsgemäüen Verfahrens sind sie
mit relativ einfachen technischen Mitteln und mit vertretoareu
ökonomischen Aufwand in großen und in kleinen Stückzahlen aus optischen kunststoffen herstellbar.
5 Fig. 1 veranschaulicht eine Ringlinse mit zwei konvexen optischen Flächen, von denen eine mit einer Struktur
versehen 3ein kann. Sie sind in Durchmessern von 10 bis 160 mm und mit jjohrungen, die kleiner als 2 mm bis zu 2/,
des Durchmessers der Linse betragen können, herstellbar,
■jC wobei auch zylindrisch abgestufte oder kegelförmige Bohrungen
(Fi;j. 2) realisierbar sind.
Anwendungsgebiete 3ind die Urzeugung ringförmiger
Lichtsignale in der Datenverarbeitung und Dunkelfeldbeleuchtungen
von Bildfeldern.
Fig. 3 stellt ebenfalls eine Pdnglinse dar, die mit
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einer Johrun.^ von max. 2 mni Durchmessern ausgestaltet ist.
Jie ist in Durc bessern bis au 1ÜÜ um, insbesondere im Bereich
bis zu 30 nun Durchmesser, herstellbar und weist eine türische i£in~flache auf, deren Scheitelpunkt des krümmun.-rsradius
auf einem kreis lie;;t, der nur raa::. \ 3 des
Durchmessers der Linse betrat. Die lie^eni'läche Kann koril:av,
konvex oder strukturiert sein. Das Anwendungsgebiet
ist die lirzeujun.^ von Lichtsi^ualeii von .ίίί:οΓ Ulehen;;es tal t,
L1'!/;. ·!■ veranschaulicht eine :iinrlinse .:iit einer po-Horten,
konkaven sphärischen oder torischen ''lache und
einer Liuhrua,1; von 2 nun bis zu 2/-, des Durchmessers ler 'ίο-samtlinse,
der ebeni'allo bis zxx 160 mia ueCra.'jen kann. Auch
hier kann die (i-ejei.fläche konvex, konkav, plan und poliert
oder strukturiert ausgeführt sein. Ihre Anwendung; liert
z. ti, bei der Aufweitcm^,· rinfji'ürmj.;;,er Lichtsi-.TiMle.
Piσ;. 5 und 6 stellen asphliricche Linncn dar, die uit
oder ohne Aciisen-Dolirun-'; herstellbar sind, /.rii/ondun-r, ■;<·-
biete erschiieUea sich in der /erküri-am;, op i.ischer S^stf.-iiie
bei sehr falter Korrektur.
Die FiP;. 7, 8 und 9 bringen L'Oi'nien verschiedener
planer und aplanatischer rresnel-.iiauale»neri.te aus Kunststoffen
Kum aisdruck, bei denen geradlinige oder i.rcisCivmige
iiillenabstände bis herab zu G,05 um rec J^siert werden
können. Ihre Anwendung erstreckt sich auf aio Verlrürzun.^
uad Vereinfachung optischer Systeme.
In der Pig. 1L sind sphärische oder asphiirische Ji nz elf lachen auf einer G-rundplatte dargestellt, die als
?li(3iienaugenoptik, ,7aberd:ondensoren bzv/. Linsenraster Anv/endunß
finden.
Das erfindunf;sgei.iäße Verfahren ist durch diese Beispiele
nicht in seiner Änwendungsmü^lichlceit beschränkt.
3s ist darüberhinaus eine Vielzahl von optischen üaueleüienten
für 3eleuchtun;3S-, Ablese- und Abbild^/ifjszvvecke
lucilich, die die unterschiedlichsten ^oiabiaationen von
optischen V/irkf lachen aufweisen, 'δ . l·. sphärische, asphä-
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ri-che, plane Flachen in poliertem oder strukturiertem
Zustcnd mit mattierten, streuenden Strukturen, Skalen,
Fresnel- und Raaterstrukturen.
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L e e r s e i t e
Claims (2)
- -yf-ü)r f indungs ans pruoh;riJ Verfahren zur reproduzierbaren Herstellung von optischen Bauelementen aus Kunststoffen mit kompliziert und unstetig gestalteten und/oder aus gleichen oder verschiedenen sphärischen und/oder nichtsphärischen Flächenelementen zusammengesetzten optischen Jirkflachen mit Hilfe der Gieß- oder Spritzgießpolymerisation, dadurch gekeimzeichnet, daß auf ihre optische Punktionstüchtigkeit geprüfte ifusterbauelenente hergestellt werden, die als Modelle zur mehrfachen galv&noplastischen Herstellung der Teile für die Gieß- oder Spritzgießformen dienen, mit denen wiederum die detail- und funktionsgetreue Abformung optischer Bauelemente aus Kunststoffen durchgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß das optische lvledium für die Llodelle lediglich in den optischen Eigenschaftsparametern mit dem Material zur Herstellung der optischen Kunststoffbauelemente übereinstimmt.UE/V3158 809816/0 5 49
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD19524976A DD128439A1 (de) | 1976-10-13 | 1976-10-13 | Verfahren zur herstellung optischer bauelemente aus kunststoffen |
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DE (1) | DE2727563A1 (de) |
FR (1) | FR2367595A1 (de) |
Cited By (1)
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US7034998B2 (en) * | 2000-06-21 | 2006-04-25 | Carl Zeiss Smt Ag | Method of connecting a multiplicity of optical elements to a basic body |
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1976
- 1976-10-13 DD DD19524976A patent/DD128439A1/de unknown
-
1977
- 1977-06-18 DE DE19772727563 patent/DE2727563A1/de not_active Withdrawn
- 1977-10-06 FR FR7730109A patent/FR2367595A1/fr active Granted
- 1977-10-13 CS CS666777A patent/CS214502B1/cs unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2367595B3 (de) | 1980-07-18 |
DD128439A1 (de) | 1977-11-16 |
FR2367595A1 (fr) | 1978-05-12 |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |