DE2723457A1 - Verfahren und vorrichtung zur kohlehydrierung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur kohlehydrierungInfo
- Publication number
- DE2723457A1 DE2723457A1 DE19772723457 DE2723457A DE2723457A1 DE 2723457 A1 DE2723457 A1 DE 2723457A1 DE 19772723457 DE19772723457 DE 19772723457 DE 2723457 A DE2723457 A DE 2723457A DE 2723457 A1 DE2723457 A1 DE 2723457A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- coal
- hydrogen
- reaction
- reaction chamber
- pulverized
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C1/00—Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J8/00—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes
- B01J8/0015—Feeding of the particles in the reactor; Evacuation of the particles out of the reactor
- B01J8/003—Feeding of the particles in the reactor; Evacuation of the particles out of the reactor in a downward flow
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G1/00—Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
- C10G1/06—Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal by destructive hydrogenation
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
1Ä-2021
2723Λ57
ROCKWELL INTERNATIONAL CORPORATION, El Segundo, California, U.S.A.
Es wird ein Verfahren zur Kohlehydrierung geschaffen, bei dem
Kohlenstoffmaterial, z. B. pulverisierte Kohle mit erhitztem
Wasserstoff umgesetzt wird. Dabei werden Kohlenwasserstoffgase gebildet sowie Flüssigkeiten, welche in Brennstoffe
und Treibstoffe umgewandelt werden können. Dabei wird pulverisierte
Kohle zusammen mit einer geringstmöglichen Menge Gas injiziert und bei Umgebungstemperatur mit einer getrenn
ten Quelle für erhitzten Wasserstoff vermischt. Der erhitzte Wasserstoff und die in dem Gas enthaltene Kohle werden durch
eine Injektoreinrichtung vom Typ eines Raketentriebwerkes injiziert. Die Kohleteilchen werden mit dem Wasserstoff in
einer Reaktionskammer stromab vom Injektor umgesetzt. Die Reaktionsprodukte werden beim Verlassen des Reaktors rasch
abgeschreckt und nachfolgend aufgefangen.
7098 5 0/0852
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Kohleumwandlung unter Bildung von Kohlenwasserstoffgasen
und Kohlenvasserstoff-Flüssigkeit, welche in Treibstoffe
umgewandelt werden können.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Umsetzung von Kohlenstoffmaterial, z. B. pulverisierter Kohle mit erhitztem
Wasserstoff unter Bildung von Kohlenwasserstoffgasen und Kohlenwasserstoff-Flüssigkeiten, welche in Treibstoffe
oder Brennstoffe umgewandelt werden können oder als chemische Rohstoffe dienen können.
Das wesentliche Problem besteht darin, die Kohle direkt mit Wasserstoff umzusetzen, so daß die Ausbeute an flüssigen
Produkten möglichst groß ist. Es konnte gezeigt werden, daß zu Beginn der Kohlepyrolyse eine Übergangsperiode von wenigen
Zehntes Sekunden existiert, während der die Kohle hochreaktiv gegenüber Wasserstoff ist. Falls während dieser
Periode überschüssiger Wasserstoff nicht zur Verfügung steht, entreißen einige der in Form freier Radikale vorliegenden
pyrolytischen Fragmente den aromatischen Gruppen molekularen Wasserstoff, während andere Fragmente unter Bildung von nichtreaktiven Produkten polymerisieren. Dies führt daher zu
einer geringen Ausbeute an flüssigen und gasförmigen Kohlenwasserstoffen
und zu einer großen Ausbeute an nicht-reaktiven Verkohlungsprodukten. Wenn demgegeüber \7ährend der kritischen
anfänglichen Übergangsperiode überschüssiger Wasserstoff vorhanden ist, so werden eine wesentlich größere Anzahl
von hydrierten Fragmenten gebildet, die einer noch weiter gehenden Hydrierung zugänglich sind. Der gesamte Effekt
einer solchen Pyrolyse in Wasserstoff besteht in erhöhten Ausbeuten an Flüssigkeiten und Gasen und in verringerten
Ausbeuten an Rückständen. Es ist allgemein bekannt, daß die Umwandlung von Kohle in flüssige oder gasförmige Brennstoffe
durch Zusatz von Wasserstoff erfolgt. Dies kann durch direkten Kontakt des Wasserstoffs mit der Kohle geschehen,
wie bei dem Hydran-Verfahren unter Bildung von Methan (Bureau
of Mines); durch katalysierte Reaktion in der flüssigen
709850/0852
- flT-
r'.iaso rvi t ','assevoto.f? winter bildung von flüssigen Produkten ,
wie bei dem Synthoil-Verfahren; oder indirekt durch
Reaktion von Kohle mit Dampf. Eine Vielzahl verschiedenster Verfahren wurden vorgeschlagen und werden derzeit entwickelt.
Alle diese Verfahren variieren hinsichtlich der Methode der Kontaktierung der Kohle mit dem Wasserstoff oder dem Dampf
und in der Art der Kohleeinspeisung. Ein Feststoff, wie z.B. Kohle, kann mit einem Gas auf dreierlei grundsätzlich ver
schiedene Weisen kontaktiert werden. Bei der ersten Methode wird das Gas durch ein Festbett oder ein sich langsam bewegendes Bett der Feststoffe getrieben.
Bei einem anderen Verfahren wird ein Fließbett für den Kontakt verwendet. Wenn die Feststoffteilchen genügend klein
sind, und wenn das vertikal aufwärts strömende Gas eine genügend hohe Geschwindigkeit hat, so nähern sich die an den
einzelnen Teilchen angreifenden luftdynamischen Sogkräfte den Gravitationskräften und die Teilchen werden beweglich.
Die Eigenschaften der Gesamtmasse des Gasfeststoffgemisches
entsprechen dann einer Flüssigkeit. Wegen der verbesserten Wärmeübertragungseigenschaften und Masseübertragungseigenschaften verwendet man bei den meisten Kohlevergasungsverfahren ein Fließbett anstelle eines Festbetts.
Bei einer weiteren grundlegenden Kategorie der Gasfeststoffkontaktierung arbeitet man mit einer die Feststoffteilchen mitführenden Strömung, wie bei dem Bigas-Verfahren.
Bei dieser Technik sind die Gasgeschwindigkeiten genügend hoch und die Teilchengrößen sind genügend klein, so daß
die Feststoffteilchen zusammen mit dem Gasstrom mitgeführt
werden. Ein Vorteil dieses Strömungsverfahrens besteht darin, daß Kohle jeder Güte oder Klasse verwendet werden
kann. Verkokende Kohlen agglomerieren und führen zu schwierigen Problemen bei Anwendung des Fließbett- oder
Festbettsystems. Weitere Vorteile des Verfahrens unter Verwendung einer die Teilchen mitführenden Strömung bestehen
in dem Betrieb bei hohen Temperaturen, so daß die Teerbildung auf einem Minimum gehalten wird. Ferner kann man dieses Ver-
7Ü9850/0852
fahren an Schlackenbildungsbedingungen anpassen und es führt pro Volumeneinheit zu einer hohen Energiebildung.
Die vorliegende Erfindung verendet diesen Typ der Kohleumwandlungsverfahren
mit in einer Gasströmung mitgeführten Kohleteilchen. Bisher wurde diese Methode der direkten
Hydrierung der Kohle nicht in großem Maßstabangewendet.
Das US-Patent 3 030 297 beschreibt ein Verfahren, bei dem trockene Kohleteilchen, welche in einem erhitzen Strom von
Wasserstoff mit einem Gesamtdruck von etwa 35 bis 400 Atm (überdruck) mitgeführt werden von einer Temperatur unterhalb
etwa 300 0C auf die Reaktionstemperatur im Bereich von etwa
600 0C bis etwa 1000 0C erhitzt. Zwei Minuten sind erforderlich,
um die Kohleteilchen auf etwa 600 0C zu erhitzen
und danach sind zwei bis zwanzig Sekunden Reaktionszeit bei der Hydrierungstemperatur erforderlich. Die langsame Aufheizung
beruht darauf, daß der Hauptwasserstoffstrom dazu
verwendet wird, die Kohle in den Reaktor zu überführen. Die Reaktionsprodukte werden sodann auf eine Temperatur
unterhalb des Reaktionstemperaturbereichs abgekühlt und man erhält ein Produkt in Form eines in der Hauptsache
aromatischen Leichtöls sowie Kohlenwasserstoffgase, vorwiegend
Methan und Athan und Kohlenmonoxid.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die in dem Wasserstoff mitgeführten Kohleteilchen vor der Einführung in die Heizkammer
vorgeheizt werden, so daß die Reaktion stromauf von der Reaktionskammer gestartet wird. Diese führt zur
Agglomerierung der Teilchen und zur Verstopfung der Rohrleitung für die die Kohleteilchen mitführende Gasströmung.
Die vorliegende Erfindung überwindet dieses Agglomerierungsproblem
durch Verwendung von zwei Gasquellen. Eine Gasquelle, z. B. Wasserstoff, dient zur Einspeisung der darin bei Umgebungstemperatur
mitgeführten Kohle in einen Injektor. Eine davon getrennte Gasquelle dient zur Einführung von erhitztem
Wasserstoff in den Injektor und dieser Wasserstoff
709850/0852
kontaktiert die in Form einer dichten Phase mitgeführten Kohleteilchen stromab vom Injektor innerhalb einer Reaktionszone, so daß der HydrierungsprozeS innerhalb der Reaktionskammer gestartet wird und nicht stromauf von dieser Kammer.
Das bekannte Verfahren hat weiterhin den Nachteil, daß die mitgeführten Kohleteilchen durch die Rohrwandung hindurch
aufgeheizt werden. Es muß angezweifelt werden, daß bei den im Beispiel angegebenen Massedurchsätzen eine genügende
Wärmemenge durch die Rohrwandung hindurch über eine vernünftige Länge überführt werden kann, um die Kohle ausreichend aufzuheizen
und daß gleichzeitig die Rohrwandung den Druck im System aushalten kann. Die Art des dort beschriebenen Reaktors
kann nicht auf die erforderlichen großen Durchmesser vergrößert werden, welche bei einer industriellen Kohleumwandlung erforderlich
sind, da dabei das für die Wärmeüberführung kritische Verhältnis Oberfläche zu Volumen mit zunehmender Größe rasch
abnimmt.
Ferner hat das bekannte Verfahren den Nachteil, daß das Durchmischen und Aufheizen eine längere Zeit, nämlich Minuten
und Sekunden in Anspruch nimmt, während bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Hydrierung der mitgeführten Kohle innerhalb
von Millisekunden erfolgt. Wenn ein gleichförmiges Strömungsmuster aufrechterhalten werden kann, (zur Vermeidung
einer Rückmischung, welche zu einer längeren Verweilzeit führt, sowie zur Bildung von Gasen anstelle von Flüssigkeiten)
und wenn die Kohle selbst in einem mikroskopischen Maßstab gleichförmig verteilt werden kann, (um die Gasdiffusionsbeschränkungen
auf ein Minimum zu drücken), und wenn rasche und effiziente Abschreckung erzielt werden kann (bei dem
bekannten Verfahren werden die Hydrierungsprodukte durch eine Rohrleitung einer getrennten Abschreck- oder Kühlkammer
zugeführt, während bei der Erfindung die Reaktionsprodukte unmittelbar bei Austritt aus der Reaktionskammer abgeschreckt
werden), so ist es möglich, einen erheblichen Anteil der Kohle zu flüssigen Produkten zu hydrieren. Die Anwendung eines
709850/0852
- Gr-
Injektors vom Raketentriebwerkstyp zur Kohleverflüssigung
ist eines der wesentlichen Prinzipien der vorliegenden Erfindung und eröffnet auf diesem Gebiet eine grundlegend neue
Entwicklungslinie.
Das US-Patent 3 152 063 beschreibt ein Verfahren, bei dem pulverisierte und mit Katalysator versetzte Kohle in Abwesenheit
eines Anteigöls in Wasserstoff unter einem Druck von etwa 35 bis 270 Atm. (Überdruck) dispergiert wird.
Das Gemisch aus Kohle und Wasserstoff wird bei einer Temperatur im Bereich von etwa 450 bis 600 0C bei einer Gasverweilzeit von weniger als etwa 200 see umgesetzt und die Reaktionsprodukte werden abgekühlt und die flüssigen und gasförmigen Kohlenwasserstoffprodukte werden abgetrennt. Bei diesem bekannten Verfahren werden die katalysierte Kohle und der Wasserstoff in einen Zweistufenreaktor überführt, welcher aus einer Vielzahl von sich axial im Reaktor erstreckenden parallelen Rohren besteht. Die Rohre werden
mit einer Heißgasquelle erhitzt, so daß die Reaktion innerhalb der Rohre startet. Verdampfte Ö'l produkte und Gasprodukte
werden zusammen mit dem unverbrauchten Wasserstoff abgezogen und gelangen in eine Kühleinrichtung. Das zurückbleibende schwerere Öl und die Teerprodukte sammeln sich am Boden
des Reaktors an und eine Wasserstoffquelle kann zusätzlich eingeführt werden, um diese schwereren Produkte weiter zu hydrieren. Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß die pulverisierte Kohle einen Katalysierungsprozeß durchlaufen muß und sodann durch einen Trockner und eine Mühle
geschickt werden muß und schließlich zur Abtrennung der
feinen Teilchen gesiebt werden muß. Bei vorliegender Erfindung wird fein verteilte pulverisierte Kohle direkt ohne
Vorbehandlung eingesetzt. Ferner hat das bekannte Verfahren den Nachteil, daß der Trägerwasserstoff in den der Kohlezufuhr dienenden Rohrleitungen als Hauptwasserstoffquelle dient. Das Aufheizen erfordert eine beträchtliche Zeit im Vergleich zu vorliegender Erfindung, da das Trägergas vor dem Eintritt in die Reaktionskammer nicht vorgeheizt werden kann.
Das Gemisch aus Kohle und Wasserstoff wird bei einer Temperatur im Bereich von etwa 450 bis 600 0C bei einer Gasverweilzeit von weniger als etwa 200 see umgesetzt und die Reaktionsprodukte werden abgekühlt und die flüssigen und gasförmigen Kohlenwasserstoffprodukte werden abgetrennt. Bei diesem bekannten Verfahren werden die katalysierte Kohle und der Wasserstoff in einen Zweistufenreaktor überführt, welcher aus einer Vielzahl von sich axial im Reaktor erstreckenden parallelen Rohren besteht. Die Rohre werden
mit einer Heißgasquelle erhitzt, so daß die Reaktion innerhalb der Rohre startet. Verdampfte Ö'l produkte und Gasprodukte
werden zusammen mit dem unverbrauchten Wasserstoff abgezogen und gelangen in eine Kühleinrichtung. Das zurückbleibende schwerere Öl und die Teerprodukte sammeln sich am Boden
des Reaktors an und eine Wasserstoffquelle kann zusätzlich eingeführt werden, um diese schwereren Produkte weiter zu hydrieren. Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß die pulverisierte Kohle einen Katalysierungsprozeß durchlaufen muß und sodann durch einen Trockner und eine Mühle
geschickt werden muß und schließlich zur Abtrennung der
feinen Teilchen gesiebt werden muß. Bei vorliegender Erfindung wird fein verteilte pulverisierte Kohle direkt ohne
Vorbehandlung eingesetzt. Ferner hat das bekannte Verfahren den Nachteil, daß der Trägerwasserstoff in den der Kohlezufuhr dienenden Rohrleitungen als Hauptwasserstoffquelle dient. Das Aufheizen erfordert eine beträchtliche Zeit im Vergleich zu vorliegender Erfindung, da das Trägergas vor dem Eintritt in die Reaktionskammer nicht vorgeheizt werden kann.
709850/0852
Zusätzlich hat das bekannte Verfahren den Nachteil, daß
die Kohleteilchen über eine Rohrwandung oder über die Wandungen einer Reihe von Rohren erhitzt werden müssen,
wodurch die Übertragung dieses bekannten Verfahrens auf einen industriellen Maßstab mit erheblichen Schwierigkeiten
verbunden ist. Bei der industriellen Durchführung muß man mit Durchsätzen von etwa 1000 t/h arbeiten. Die bekannten
Verfahren arbeiten mit einem Massedurchsatz von etwa
710 kg/h.m , d. h. bei sehr geringen Durchsätzen. Zum Beispiel wären bei Anwendung des bekannten Verfahrens im
industriellen Maßstab für einen Gesamtdurchsatz von 1000 t Kohle/h 82 Reaktoren mit je einem Durchmesser von
4,5 m erforderlich. Zusätzlich müßten wegen des geringen Verhältnisses Oberfläche/Volumen die Reaktoren eine Länge
von etwa 30 m haben, um die erforderliche Wärme durch die Wandung auf die mitgeführten Kohleteilchen überführen zu
können. Einer der wesentlichsten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem man mit einem hohen Durchsatz
von in Form einer dichten Phase mitgeführten Kohleteilchen
ty
arbeitet, (160 000 kg/h.m ), besteht in der einfachen Übertragung auf einen großtechnischen Maßstab. Bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Prinzips kann man mit zwei Reaktoren von je 1,8 m 1000 t Kohle/h verarbeiten. Die erforderliche
Wärmemenge wird direkt mit dem Wasserstoff zugeführt, so daß das Verhältnis Oberfläche/Volumen kein beschränkter Faktor
ist.
Die Chemie der Kohlepyrolyse und der Kohlehydrierung wurde bereits vor langer Zeit untersucht. Dennoch existiert bis
heute kein hinreichend entwickelter Reaktor, welcher von der Hochgeschwindigkeitsreaktion Gebrauch macht. Einer der
Gründe hierfür scheint in dem Fehlen einer adäquaten Gas/Feststoff-Injektions-
und -Mischtechnologie zu liegen, sowie in den Schwierigkeiten die chemischen Erfordernisse und die
Erfordernisse hinsichtlich der Verweilzeit zu erfüllen und Agglomerierungen und Verstopfungen des Reaktors zu verhindern.
709850/0852
Die Hydrierung von roher bituminöser Kohle führt gewöhnlich
zu Agglomeraten, so daß die zuvor beschriebenen Verfahren unter Verwendung von Fließbettreaktoren oder Reaktoren mit
beweglichem Bett nicht verwendet werden können. Darüber hinaus schränkt das Erfordernis einer kurzen Verweilzeit
(weniger als 1 see) die möglichen Reaktortypen auf einen Reaktor mit einer die Kohleteilchen mitführenden Strömung
ein. Durch Aufrechterhaltung einer raschen Durchmischung einer raschen Aufheizung und einer raschen Reaktion der
Kohle in der Nähe des Injektionspunktes und an den heißen Reaktorwandungen, kann das Agglomerationsproblem gelöst
werden. Eine gleichförmige und präzise Durchmischung bei extrem großen Durchsätzen und bei einer Verweilzeit von
wenigen Millisekunden werden erreicht durch Verwendung von großen Raketentriebwerksinjektoren.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Umwandlung von in einem Gasstrom in dichter Phase
mitgeführten Kohleteilchen in flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe durch Hydrierung der Kohleteilchen zu schaffen.
Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, die bei Raketentriebwerken verwendete Injektions- und Mischtechnik bei
einem Reaktor mit einer die Kohleteilchen mitführenden Strömung anzuwenden, um eine rasche Durchmischung und Umsetzung
einer gesonderten Strömung von erhitztem Wasserstoff mit einer in Form einer dinten Phase vorliegenden Strömung von
pulverisierter Kohle von Umgebungstemperatur unter Bildung von flüssigen und gasförmigen Kohlenwasserstoffen herbeizuführen.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, einen Hochtemperatur-Kohleverflüssigungsreaktor zu schaffen,
bei dem sekundäre Zersetzungsreaktionen von Öl und Teer durch optimale Steuerung der Gasphasenverweilzeit auf einem
Minimum gehalten werden und bei dem eine Verstopfung des Reaktors durch Agglomerierung der Kohleteilchen dadurch
verhindert wird, daß man die Kohleteilchen äußerst rasch dispergiert und umsetzt, während die Innenwandung des Reaktors
auf hoher Temperatur gehalten wird.
709850/0852
- ar -
Srfindun^sgem^ß wird ein Kohleverflüssigungsverfahren sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens geschaffen, wobei flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe
erhalten werden durch Hydrierung von pulverisierter Kohle mit Wasserstoff. Dabei werden die pulverisierten Kohleteilchen
in der Strömung eines Gases, z. B. von Wasserstoff, in Form einer dichten Phase innerhalb einer Kohlerohrleitung
bei Umgebungstemperatur geführt und gelangen in einen Injek tor, welcher einer Reaktionskammer benachbart ist. Ferner
sind Heizvorrichtungen vorgesehen, mit denen eine getrennte Wasserstoffquelle aufgeheizt wird. Die in Form einer dichten
Phase vorliegende pulverisierte Kohle wird durch einen Injektor in die Reaktionskammer eingeführt. Ferner wird
die erhitzte gesonderte Wasserstoffquelle durch den Injek tor in die Reaktionskammer injiziert. Es sind Einrichtungen
vorgesehen, um die in Form einer dichten Phase vorliegenden Kohleteilchen von Umgebungstemperatur von dem erhitzten
Wasserstoff vor der Injektion in die Reaktionskammer getrennt zu halten, um eine verfrühte Hydrierung der pulverisierten
Kohle zu verhindern. In Nachbarschaft zur Reaktionskammer
ist eine Löscheinrichtung vorgesehen, in der der Hydrierungsprozeß nach einer vorbestimmten Zeitdauer rasch
abgebrochen wird, und zwar sobald die Reaktionsprodukte die Reaktionskammer verlassen. Sodann werden die Reaktionsprodukte
in einer Vorlage aufgefangen.
Die Kohle wird nahezu mit ihrem Schüttgewicht in den Reaktor eingeführt, so daß die Menge des mitgeführten Gases äußerst
gering ist. Der separat eingeführte erhitzte Wasserstoff dient als Wärmequelle, welche die Kohle rasch auf die Reaktionstemperatur aufheizt.
Ein Strömungsreaktor auf der Grundlage der Injektions- und
Mischtechnik, welche bei Raketentriebwerken üblich ist, wurde konstruiert, gebaut und betrieben. Dabei wird ein
heißer Wasserstoffstrom mit einem Strom pulverisierter Kohle
umgesetzt. Ein solcher Reaktor kann z. B. unter den folgenden typischen Reaktorbedingungen betrieben werden:
709850/0852
27234b?
68 Atm. (Überdruck), 590 0C, etwa 150 Millisekunden Verweilzeit
und 0,36 kg H2/kg Kohle. Etwa 19 % des Kohlenstoffs
der Kohle werden in synthetisches Rohöl mit einem Siedepunktsbereich von 200 bis 350 0C und mit einem Heizwert von
8700 cal/kg umgewandelt. 9 % des Kohlenstoffs werden in gasförmige Produkte umgewandelt, v/elche Methan, Äthan und
Kohlenoxide umfassen und 3 % in im Löschwasser enthaltene organische Verbindungen. Der Kohledurchsatz beträgt etwa
ο
160 000 kg/h.m des Reaktorquerschnitts oder etwa 170 000 kg/h.m des Reaktorvolumens. Die Reaktionsprodukte werden rasch in einem Abstand von 30 cm auf etwa 105 0C abgeschreckt, wozu Sprühdüsen mit großen Wasserdurchsätzen verwendet werden.
160 000 kg/h.m des Reaktorquerschnitts oder etwa 170 000 kg/h.m des Reaktorvolumens. Die Reaktionsprodukte werden rasch in einem Abstand von 30 cm auf etwa 105 0C abgeschreckt, wozu Sprühdüsen mit großen Wasserdurchsätzen verwendet werden.
Ein wesentlicher Vorteil gegenüber den herkömmlichen Vorrichtungen
besteht somit in der Verwendung der Injektions- und Mischtechnik, welche bei Raketentriebwerken gebräuchlich ist,
um die Ausgangsstoffe rasch zu durchmischen und umzusetzen.
Hierbei wird eine Strömung von im Gas mitgeführter Kohle mit heißem Wasserstoff umgesetzt, wobei flüssige und
gasförmige Kohlenwasserstoffprodukte erhalten werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung gegenüber dein
herkömmlichen Verfahren besteht darin, daß die sekundäre Zersetzung von Öl und Teer auf ein Minimum hrrabgedrückt
ist, und zwar durch optimale Steuerung der Gasphasenverweilzeit und durch äußerst rasche Verteilung der Kohleteilchen
und durch Umsetzung der Kohle unter Aufrechterhaltung einer hohen Temperatur der Reaktorinnenwandung. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß eine Agglomerierung der Kohleteilchen stromauf von der Reaktionskammer dadurch verhindert wird,
daß man eine dichte Kohlenphase in einem Gas von Umgebungstemperatur einspeist. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß man für die Einspeisung der Kohleteilchen in Form einer dichten Phase in den Injektor ein anderes Gas als Wasserstoff
verwenden kann, so daß die Explosionsgefahr im Kohleeinspeisungssystem herabgesetzt ist. Bei Verwendung von Wasserstoff
kann eine Wasserstoffleckage an die Atmosphäre im Bereich
sich bewegender Bauteile, z. B. von Ventilen, nicht ausge-
709850/0852
schlo333H worden, 30 daß nit der Ansammlung von explosiven
Vasserstovf-Luft-Gemischen in den kohlehaltigen Behältern
gerechnet werden muß. Ferner kann auf diese Weise ein Wasserstoffverlust beim Lüften von verschlossenen Einspeisungstrichtern
vermieden werden. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Verfahren besteht in der raschen
Löschung der hydrierten Kohleteilchen nach deren Austritt aus dem Ende der Reaktionskammer, wodurch die Produktausbeute
an flüssigen und gasförmigen Kohlenwasserstoffen erhöht
wird. Ein weiterer Vorteil besteht in der direkten Hydrierung der Kohleteilchen in der Reaktionskammer im Vergleich
zu dem herkömmlichen Verfahren, bei dem die äußere Wandung einer den Wasserstoff und die Kohleteilchen führenden Rohrleitung
erhitzt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Fließdiagramm der erfindungsgemäßen Anlage zur
Kohleverflüssigung;
Fig. 2 einen Schnitt durch wesentliche Bauteile der erfindungsgemäßen
Anlage gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt einer Einrichtung zur Kopplung des heißen Wasserstoffs und der Kohle
stromauf vom Injektor;
Fig. 4 einen vergrößerten Schnitt des konzentrischen Injektors ;
Fig. 5 eine Ansicht eines Heißspulenelementes und der elektrischen Verbindung in Nachbarschaft zu der
Reaktionskammer und den Kohleströmungsrohren;
Fig. 6 eine Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform der Reaktionskammer mit Wandungen, welche von
der Injektorstirnfläche zum Ausgang des Reaktors
hin divergieren;
Fig. 7 eine abgewandelte Ausführungsform des Injektors mit einem 4:1-Injektionsmuster und
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie 8-8 der Fig. 7.
709850/0852
In folgenden v/irr1, auf Fig. 1 Eesug genonrr.^n, welclio eins
Kohleverflüssigungsanlage 10 zeigt. Diese umfaßt ein
Stickstoffeinspeisungssystem 12, welches als Spülgasquelle
und als Druckquelle für ein Löschwassertanksystem 14 dient.
Ferner ist ein Hochdruckkohleeinspeisungssystem 16 vorgesehen,
welches einen zylindrischen Behälter 18 umfaßt, der an einer Lastmeßzelle 20 aufgehängt ist. Das Kohleeinspeisungssystem
16 wird mit Kohle beschickt, welche von einem konischen Niederdrucktank 22 über eine Rohrleitung 24
einströmt. Zur Beschickung des Hochdruckkohleeinspeisers wird der konische Tank 22 mit Stickstoff der Stickstoffquelle
12 unter einen Druck von etwa 3,8 Atm. gesetzt. Ein Kugel ventil 26 am Ende des konischen Tanks 22 wird rasch weit
geöffnet, so daß die Kohle in Form einer dichten Phase durch das Rohr 24 in den Kohleeinspeiser 16 überführt wird.
Das überschüssige Stickstoffgas entweicht aus dem Kohleeinspeiser 16 über ein Staubfilter 23. TTach der Beschickung
des Kohleeinspeisers 16 wird die Verbindung der Rohrleitung 24 gelöst und mit einer Kappe 27 verschlossen. Ferner wird
das Staubfilter 28 entfernt und an dessen Stelle tritt Entlüftungsrohr 32. Für die nachfolgende Betriebsstufe wird
die Zufuhrleitung 30 für die V/asserstoffzufuhr aus einer
Wasserstoffquelle 48 oder für die Inertgaszufuhr aus einer
Inertgasquelle 50 geöffnet. Die Lastmeßzelle 20 wird vor und nach der Beschickung abgelesen. Daraus wird die Menge
der Kohle im Kohleeinspeiser 16 ermittelt. Der Boden 19 des Kohleeinspeisers 16 hat eine konische Gestalt mit einem
einbeschriebenem Winkel von 30 °, so daß der Kohleaustritt glatt vonstatten geht. Durch Öffnung eines Kugelventile 34
wird die Kohle in den Reaktor überführt. Sie strömt in Form einer dichten Phase durch eine Rohrleitung 36. Der
Wasserstoffgasdruck oder Inertgasdruck im Kohleeinespeiser 16 wird z. B. um etwa 4,1 bis 4,7 Atm. höher gehalten als
in dem allgemein mit 38 bezeichneten Reaktor, so daß die für die Einspeisung der Kohle in den Reaktor erforderliche
Treibkraft erhalten wird.Das Gewicht des V/asserstoffs, welcher
zusammen mit der Kohle überführt λ/ird, beträgt etwa 0,5 % des
709850/0852
Kohledarchsatzes, wenn der Reaktordruck 6S Atm. beträgt.
Im Falle eines inerten Transportgases hängt dieser Gewichtsprozentsatz des Transportgases von der Gasdichte ab. Der
Durchsatz der Kohle beträgt etwa 0,063 kg/sec und der Durchsatz des Wasserstoffs beträgt etwa 0,0034 kg/sec, wenn
Wasserstoff als Trägergas verwendet wird. Die Lastzellen-Meßwerte werden während des Versuches ausgedruckt, so daß
der Kohledurchsatz kontinuierlich überwacht wird. Wenn das Einspeisungskugelventil 34 geschlossen ist, so entweicht
der Stickstoff der Stickstoffquelle 12, welcher über die
Rohrleitung 40 einströmt, über die Rohrleitung 36, wodurch diese offengehalten wird und wodurch verhindert wird, daß
das kohlenseitige Ende des Injektors (Fig. 4) überhitzt wird.
Typischerweise besteht der Bereich der Kohleeinspeisungs-Rohrleitung, welcher sich durch den oberen Flansch 37 erstreckt,
und Teil der Injektionsanordnung 92 (Fig. 3) ist, aus Edelstahl. Details der Injektoranordnung 92 sind in den
Figuren 3 und 4 gezeigt.
Druckwasser aus einem allgemein mit 42 bezeichnete! Löschsystem
wird aus einem, z. B. 600 1 fassenden, Druckwassertanksystem 14 eingespeist. Der Wasserdurchsatz kann während des
TestVersuchs fortlaufend genau gemessen werden. Der Wasserdurchsatz
kann geändert werden, indem man den Druck der Stickstoffgasquelle 12 auf den Wassertank ändert. Eine
genaue Strömungssteuerung ist möglich, da der Druckabfall über die Sprühdüsen 106 (Fig. 2) normalerweise etwa 12 Atm.
beträgt. Darüber hinaus besteht vor den Sprühdüsen ein weiterer Druckabfall von etwa 8,8 Atm. Man kann natürlich
anstelle des Löschwassers auch ein anderes Kühlmedium zur Abkühlung der die Reaktionskammer verlassenden hydrierten
Produkte verwenden, z. B. Dampf, Öl oder kaltes Gas (Wasserstoff).
Insgesamt sind drei Gaszuführsysteme vorgesehen, nämlich eines für Stickstoff, eines für Wasserstoff und eines für
ein Inertgas. Aus dem Stickstoffsystem 12 wird abgezweigter
Stickstoff über eine Rohrleitung 31 einem Vorheizer 39
709850/0852
sowie den lieaktordruckmänteln 53 zugeführt. Ferner dient
der Stickstoff zur Spülung der Kohleeinspeisungsleitung über die Rohrleitung 40. Die Durchsätze werden durch Verwendung
von nicht gezeigten Schalldüsen gesteuert, sowie durch Änderung des Drucks stromauf von den Düsen zur Erzielung
verschiedenster Durchsatzraten. Das Wasserstoffeinspeisungssystem 48 versorgt den Vorheizer 39 und den Kohleeinspeiser
16. Die Wasserstoffeinspeisung in den Kohleeinspeiser 16
erfolgt je nach Bedarf und wird lediglich mit einer nichtgezeigten Düsenöffnung gemessen. Als Gas für die Einspeisung
in das Kohleeinspeisungssystem 16 muß man nicht unbedingt Wasserstoff der Wasserstoffquelle 48 verwenden. Man kann
auch ein Inertgas, wie Stickstoff, Kohlendioxid oder eine Mischung derselben aus einer Inertgasquelle 50 einführen.
Der Wasserstoffstrom zum Vorheizer 39 wird durch eine Schalldüse gesteuert sowie durch einen stromauf gelegenen
nicht gezeigten Druckregler. Das Wasserstoffsystem kann
derart aufgebaut sein, daß man zum Zwecke der Spülung und der Lecksuche Stickstoff anstelle von Wasserstoff verwendet.
Das Produktgas strömt aus einem kugelförmigen Vorlagetank 52 durch eine Rohrleitung 54 zu einem Flüssigkeitsabscheidertank
56 und sodann durch ein Gegendruckregelsystem. Nach der Druckminderung des Produktgases wird der Durchsatz
unter Verwendung einer Düsenöffnung gemessen, worauf das Gas über eine Rohrleitung 60 in einen Verbrennungsschornstein
58 entweicht. Ein Gasproben-Flaschensystem 62 ist mit der Hochdruckseite über eine Rohrleitung 64 verbunden und
stromab über eine Rohrleitung 66 mit dem Verbrennungsschornstein 58. Die Probenflaschen-Ventile 68 werden automatisch
der Reihe nach geöffnet, und zwar alle 30 bis 60 see während eines Tests.
Die Entspannung der flüssigen Produkte wird durch ein Steuersystem
70 zur Steuerung des Tankflüssigkeitspegels gesteuert.
Dieses betätigt ein Ein-Aus-Ventil 72. Das Ausströmen der Flüssigkeit aus dem Tank 52 wird mit einem linearen Hahn-
709850/0852
schieber Ί ■'■. gesteuert. Dabei handelt es sich im wesentlichen
um eine variable Düse, welche verhindert, daß die Flüssigkeit aus dem Vorlagetank 52 so rasch ausströmt, daß die
Drucksteuerung im Reaktor 38 hierdurch gestört würde. Ein Verteiler mit drei Ventilen 76 dient zur Auswahl des
je\\reils mit dem flüssigen Produkt zu füllenden Behälters
78.
Im folgenden wird der Wasserstoffvorheizer 39 sowie der Reaktor
38 anhand der Figuren 2 und 5 näher erläutert. Der Wasserstoffvorheizer
ist in einem Druckmantel 41 untergebracht und die Vorheizerspule 43 besteht aus einem Edelstahlrohr, welches
bei Wasserstoffdurchtritt äußerst intensiv elektrisch aufgeheizt
wird. Die Heizspule 43 hat am Ende 45 eine dünne Wandung und einen kleinen Durchmesser und am Snde 47 eine
dicke Vandunj und einen gro.°>on Durchmesser. Der in das Snde
45 eintretende Wasserstoff ist relativ kühl und wird beim
Durchströmen der Ilelixspule 43 aufgeheist, wobei er sich
expandiert. Der variable Innendurchmesser und die variable Wandungsdicke der Spule tragen der Wasserstoffexpansion Rechnung.
Sieben Motorgeneratoren (nicht gezeigt) führen einer Reihe von Anschlüssen 76 bis 78 etwa 600 - 800 Ampere zu.
Die Anschlüsse 76 bis 73 sind über eine Platte 80 mit der Wandung 49 der Spule 43 verbunden. Die Eingangsleistung
beträgt etwa 150 kW. Der Wärmeübergang von der durch Widerstandsheizung aufgeheizten Spulenwandung 49 auf den über die
Rohrleitung 30 in das Ende 45 der Vorheizerspule 43 eintretenden und unter Druck stehenden Wasserstoffs ist ausgezeichnet
und beträgt etwa 99 %. Da die Festigkeit der Rohrwandung der Vorheizerspule 43 bei den Betriebsheiztemperaturen
recht gering ist, (die Wandung ist um etwa 90 0C heißer als der Wasserstoff am Ausgang 47 der Spule 43),
v/erden besondere konstruktive Maßnahmen ergriffen. Die Rohrv/endel
43 ist in einem Druckmantel 41, z. B. einem Kohlenstoffstahlrohr
und 300 kg Flanschen 32 und 84, enthalten. Der Innenrau::i des Druckmantels 36 ist z. B. mit einem Isoliermaterial
87 sehr geringer thermischer Leitfähigkeit angefüllt,
709850/0852
ζ. 3. mit Fibrcfra:;, einem Produkt der Carborundum Corporation,
Refractories and Insulation Division, Fibrefrax Branch,
Niagara Falls, New York. Der Innenraum des Druckmantels 86 wird fortlaufend mit Stickstoff unter einem Druck von
etwa 68 Atm. und mit einem Durchsatz von etwa 2,5 1/sec gespült. Die Kupferanschlüsse 76 bis 78, die Platte 80 und
das Einladende 45 des Vorheizrohrs 43 sind elektrisch vom Druckmantel 41 isoliert und mit dem positiven Anschluß der
Motorgeneratoren verbunden. Die Erdverbindung wird mit dem anderen Ende 51 des Rohrs 41 über einen blinden Edelstahlflansch
88 hergestellt. Letzterer findet sich zwischen zwei angeschweißten Flanschen 84 und 85 aus Kohlenstoffstahl.
Ein Thermoelement 90 befindet sich in dem aus dem Vorheizer 39 austretenden Gas und ein nicht gezeigter Druckwandler
ist in einer ähnlichen Öffnung des Flanschs vorgesehen.
In ähnlicher Weise befinden sich der Reaktor 38 und der Injektor 92 innerhalb eines Druckmantels 53 so daß die
heißen Reaktorwandungen 94 bei der hohen Betriebstemperatur geringe Spannungen erleiden. Der Reaktor 33 v/ird von der
Isolierung 87 unterstützt und sitzt mit Schiebesitz in einer Öffnung einer isolierenden Halteplatte 96, so daß eine
thermische Dehnung des Reaktorrohres 93 möglich ist. Der Vorheizer 39 ist mit der Injektoranordnung 92 über eine
EdelStahlrohrwendel 100 verbunden. Diese Rohrleitung ist
gewendelt, so daß sie eine thermische Ausdehnung aufnehmen kann, ohne die Injektoranordnung 92 zu beanspruchen, und
möglicherweise das Reaktorrohr 98 zu verbiegen. Der Reaktor kann leicht aus dem Druckmantel 53 genommen werden, indem
man den oberen Flansch 37 entfernt,sowie eine kleine Menge der Isolierung 87. Mehrere Fühler 102 entlang der Seitenwandung
des Druckmantels 53 erlauben Messungen entlang der Reaktoraußenwandung mit Hilfe von Thermoelementen, wobei
eines eine direkte Messung innerhalb des unteren Teils des Reaktors 98 in der Nähe der Austrittswandung 99 erlaubt.
709850/0852
JiJ Löseliiio::;-' bostchi ..:. 3. aus drei 3ioihc-n von je vier
voll-konischen Sprühdüsen 1OS, welche in die Rohrwandung 108 der Löschzone von außen eingeschraubt sind. Die aus dem
Reaktor 9C austretenden Reaktionsprodukte v/erden sofort
mit Wasser gelöscht, welches mit etwa 11 bis 22 l/min ausgesprüht wird. Es wird genügend Sprühwasser verwendet,
um die Produkttemperatur auf etwa 95 0C herabzusetzen. Die flüssigen, gasförmigen und festen Reaktionsprodukte
strömen abwärts und gelangen in den kugelförmigen Vorlagetank 52 (Fig. 1). Hier wird das Gas abgetrennt und entweicht.
Ein spezielles Steuersystem 70 dient dazu, innerhalb des kugelförmigen Vorlagetanks 52 einen bestimmten Flüssigkeitsspiegel
aufrechtzuerhalten. Die Produktaufschlämmung wird
in Behälter 78 (Fig. 1) abgelassen. Eine Belüftungsleitung
oder Druckausgleichsleitung 71 ist mit der allgemein mit
70 bezeichneten Pegelsteusreinrichtung verbunden.
Die Figuren 3 und 4 veranschaulichen im Detail die Injektoranordnung
92 und den Reaktor 9S. Ein Strom von heißem Wasserstoff (800 0C bis 930 0C) wird mit einem Strom pulverisierter
Kohle umgesetzt. Die allgemein mit 92 bezeichnete Injektoranordnung
besteht z. B. aus einem Gehäusekörper 110, welcher lösbar mit einer Kohleeinspeisungsanordnung 112 verbunden ist,
sowie mit dem Reaktorrohr 98, und zwar mit Hilfe eines Paares von Muttern 114 bzw. 116, z. B. vom AN-Typ. Die
Kohleeinspeisungsanordnung 112 besteht aus drei Rohrleitungen, einem äußeren Rohrmantel 130, einem Isolierungsrohr
118 und einem Innenrohr 120. Das Innenrohr 120 hat einen Außendurchmesser von 0,95 cm (Abmessung "D" der Fig. 4)
und eine Wandstärke von 0,21 cm und besteht aus 321-Edelstahl.
Das Innenrohr 120 weist einen Endbereich 121 mit einer Länge von 1,4 cm auf sowie einen Außendurchmesser von
0,65 cm (Abmessung "I" der Fig. 4) und eine Wandstärke von 0,05 cm. Die gesamte Injektoranordnung 92 ist in dem Druckgehäuse
53 untergebracht. Das Innenrohr 120 erstreckt sich durch den Flansch 37 über eine Stopfbüchsenpackung 105,
ζ. B. eine 0,95 cm-Conax-3topfbüchse der Conax Corporation,
709850/0852
8 4 2 7 "· Ί f-, '" 7
Buffalo, New York und ist mit dem Kohleeinspeisun^srohr 35
außerhalb des Druckgehäuses 53 verbanden. Der EndbereLch
121 des Innenrohrs 120 erstreckt sich konzentrisch innerhalb eines davon getrennten konischen Bauteils 122, welches mit
dem Gehäuse 110 mittels einer AN-Mutter 116 verbunden ist.
Sin Ringspalt 124 (Fig. 4) besteht zwischen der Innenv/andung
123 des konischen Bauteils 122 und der Außenfläche 125 des Endbereichs 121 des Innenrohrs 120. Der Ringspalt 124 hat
einen Außendurchmesser von O,89 cm und eine Spaltweite von
0,12 cm (Abmessung "G" der Fig. 4), gemessen bis zur Außenseite 125 des Endbereichs 121 des Innenrohrs 120. Der Sndbereich
121 endet an einer Stelle, welche um 0,54 cm rückwärts liegt (Abmessung "F" der Fig. 4). Drei Drahtabstandselemente
117 sind am Endbereich 121 eingeklemmt, um das Innenrohr 120 und den Endbereich 121 in dem Ringspalt 124
zu zentrieren. In die Platte 115 ist eine Conax-Stopfbüchse
135 (0,95 cm) eingeschraubt, durch welche sich das Innenrohr 120 erstreckt. Das Isolierrohr 110 hat einen Außendurchmesser
von 2,5 cm und eine Wandstärke von 0,12 cm und besteht aus 321-Edelstahl. Es endet mit seinem Ende 110
in Form eines Konus, welcher zur Außenwandung des Innenrohrs 120 in der Nähe dessen Endbereichs 121 zusammenläuft,
aber hiermit nicht verbunden ist. Das Ende 113 des Isolierrohrs 118 ist mit der Platte 115 verbunden. Der Ringspalt
126 ist mit isolierendem Material 87 gefüllt. Das Außenmantelrohr 130 beherbergt die konzentrischen Rohre 118 und
120 und ist mit seinem einen Ende 132 mit der Platte 115 verbunden und mit seinem anderen Ende 134 mit dem Gehäuse
110 mit Hilfe einer Mutter 114. Der Rohrmantel 130 hat einen Außendurchmesser von 3,8 cm und eine Wandstärke von
0,12 cm und besteht aus 321-Edelstahl. Der Ringspalt 136
ist definiert durch die Außenfläche 13S des Isolierrohrs 118 und die Innenfläche 140 des Gehäuses 110. Der Ringspalt
136 dient dazu, den heißen Wasserstoffstrom von der Einlaßöffnung
111 dem Ringspalt 124 und den Injektor 92 (Fig. 4) zuzuführen. Sin Ringspalt 131 ist durch die Außenfläche
709850/0852
des Isolierrohrs Ho definier b, sov/i8 durch die Innenfläche
129 des Rohrmantels 130 und mit Isoliermaterial 87 gefüllt. Diese wird durch eine Hülse 133 daran gehindert, in den
Ringspalt 136 zu fallen. Der Reaktor 93 (l?ig. 3) hat einen
Außendurchmesser von 3,S cm und eine Wandstärke von
1,2 cm (Abmessung "B") und besteht aus 321-Edelstahl.
Ferner ist der Reaktor 93 90 cm lang (Abmessung "A") und mit dem Gehäusekörper 110 durch die Mutter 116 verbunden.
Die Gesamtinjektoranordnung 92 hat eine Länge von etwa 30 cm (Abmessung "C").
Im folgenden soll die Arbeitsweise dieser Kohleverflüssigungsanlage beschrieben werden. Pulverisierte bituminöse Kohle
z. B. Kentucky hvAb wird als Ausgangsmaterial eingesetzt.
Andere Arten von pulverisierter Kohle, z. B. Lignit oder
sub-bituminöse Kohle, können ebenfalls verwendet werden.
Die Kohle hat typischerweise zu 70 % eine Teilchengröße von weniger als 74 u (200 Maschen/2,5 crn) und wird in den Einspeisungstrichter
116 gegeben. Die durchschnittliche Kohleteilchengröße
beträgt 40 bis 50 u. Eine 0,6 cm-Leitung einer Länge von etwa 6 m führt eine dichte Kohlenphase
vom Ventil 34 in das Innenrohr 120 und zwar an einer Stelle außerhalb des Flansches 37. Die Kohle strömt in die Injektionsanordnung
92. Die Druckgefäße 41 und 53 werden mit Stickstoff einer Stickstoffdruckquelle 12 unter einen Druck
von etwa 63 Atm. gesetzt. Typischerv/eise wird eine Druckdifferenz von 4,8 Atm. zwischen dem Einspeisungstrichter
16 und den Druckgefäßen 41 und 53 aufrechterhalten, so daß
ein Strom einer dichten Kohlephase durch die Rohrleitung in die Injektoranordnung 92 strömt. Der Druck innerhalb
des Kohleeinspeisungssystems beträgt während des Betriebs etwa 72 Atm (Überdruck). Bei diesem spezifischen Beispiel
wird der Wasserstoff der Wasserstoffquelle 48 über die Rohrleitung
30 zur Einspeisungsvorrichtung 16 geführt und das Verhältnis von Wasserstoff zu Kohle beträgt etwa 0,005 kg
Wasserstoff pro 1 kg Kohle. Anstelle des Wasserstoffs kann
natürlich ein Inertgat einer Inertgasquelle 50 der Sinsneisungsvorrichtung
16 zugeführt werden. Wasserstoff wird
709850/0852
zusn.t^lich von dor '/asscr.stoffquelle IC über oino rohrleitung 29 der Wasserstoffvorheisvorrichtung 30 zugeführt.
Der "/asserstoff wird in das ILnde 45 einer Spule 43 aus
321-Sdelstahl eingeführt. Die Spule 43 hai am Ende 45
einen Außendurchmesser von 0,64 cm und eine Wandstärke von 0,089 cm. Stromab geht die Spule in einen Außendurchmesser
von 0,79 cm und eine Wandstärke von 0,12 cm über und schließlich weiterhin stromab in einen Außendurchmesser
von 0,95 cm und eine Wandstärke von 0,21 cm. Der Wasserstoff tritt aus der Wendel 43 am Ende 47 aus und gelangt
in die gewendelte Rohrleitung 100 und von dort tritt der heiße Wasserstoff in die Injektoranordnung 92 ein. Die
Wasserstoffdurchflußrate beträgt 10 bis 50 % der Durchflußrate
der dichten Kohlenstoffphase. Die Wendel ist bei
diesem Beispiel etwa GCO cm lang. Der Wasserstoff wird typischerweise in die Wendel 43 mit einem Durchsatz von
0,011 kg/sec eingeführt. Beim Anfahren strömt die dichte Kohlenphase durch die Rohrleitung 36 in das Innenrohr
und zwar in den Bereich außerhalb des Flansches 37 und dann in die Injektoranordnung S2, gefolgt von einer Einführung
des heißen Wasserstoffs durch die Heizwendel 43. Der Wasserstoff verläßt die Heizv/endel mit einer Temperatur
im Bereich von 810 bis 980 0C, typischerweise 900 0C in der
Nähe der Injektoranordnung 92. Typischerweise beträgt bei dem vorstehenden Beispiel die Reaktionstemperatur innerhalb
der Reaktionskammer 98 etwa 600 0C, bei einer Verweilzeit
der pulverisierten Kohle innerhalb des Hydrierungsreaktors 98 von etwa 150 Millisekunden, wobei der Durchsatz des
heißen Wasserstoffs 0,36 kg Wasserstoff/1 kg Kohle beträgt.
Die Reaktionszeit im Reaktor 98 liegt zwischen 10 und Millisekunden für den Hydrierungsprozeß.
Es ist erwünscht, eine möglichst gute Durchmischung herbeizuführen,
um sicherzustellen, daß der heiße Wasserstoff innerhalb des Reaktors 98 relativ zu den Kohleteilchen bewegt
wird. Zum Beispiel beträgt die Geschwindigkeit des heißen
709850/0852
','/p.sssrsto.fs, v/olcher aus der Injektoranordnur.g 92 austritt,
etwa 300 πι/sec, während die Geschwindigkeit der dichten kohleführenden Phase, welche den Injektor verläßt, etwa
210 cm/sec beträgt. Bei diesen Parametern werden etwa 19 bis 20 % des Kohlenstoffs der Kohle in synthetisches
Rohöl mit einem Siedebereich von etwa 200 bis 350 0C und
mit einem Heizwert von 8780 cal/g umgewandelt. 9 % des
Kohlenstoffs werden in Gase einschließlich Methan, Xthan und Kohlenoxide umgewandelt und etwa 3 % in in das Löschwasser
eintretende organische Verbindungen. Der Kohledurchsatz beträgt etwa 160 0OO kg/h.m bezogen auf den Reaktor-
querschnitt oder 170 000 kg/h.m bezogen auf das Reaktorvolumen.
Die Reaktionsprodukte werden rasch auf etwa 107 0C abgekühlt, und zwar um eine Strecke von etwa
30 cm stromab vom Ende 99 der Reaktionskammer 98. Die an den Wassersprühdüsen 106 vorbeiströmenden Reaktionsprodukte
werden daher unterhalb der Reaktionskammer gelöscht. Der Wasserdurchsatz durch die Vielzahl der Wassersprühdüsen
beträgt etwa 7,6 bis 22,7 l/min. Sodann gelangen die Produkte in die Vorlage 52 und von dort in die verschiedenen
Vorratsbehälter 78, wo die Feststoffe abgetrennt werden. Die gasförmigen Nebenprodukte gelangen in den Gasabscheider
56 und die verbleibenden Nebenprodukte werden in den Verbrennungsschornstein
58 abgeführt.
Man kann natürlich den Wasserstoff auch auf andere Weise aufheizen, \<relcher getrennt in die Injektoranordnung 92
eingeführt wird. Bei vorstehendem Ausführungsbeispiel fließt durch eine den Wasserstoff führende Wendel ein hoher elektrischer
Strom, welcher die Wendel aufheizt. Man kann auch zur Aufheizung des Wasserstoffs eine den heißen Wasserstoff
führende Rohrwendel mit einer herkömmlichen Heizvorrichtung, z. B. einem mit Brennstoff betriebenen Heizofen, aufheizen.
Es kommen also eine Vielzahl weiterer Methoden zur Aufheizung des Wasserstoffs auf hohe Temperaturen in Frage.
709850/0852
Im folgenden soli auf Fig. υ Bezug genoin..ien worden. Diese
Figur zeigt eine abgewandelte Ausführunssform der Reaktionskammer 140. 3in Ende der Reaktionskammer ist mit der Injektoranordnung
92 am Ende 142 verbunden und hat eine divergierende Wandung, welche zu dem einer Platte 146 benachbarten
Ende hin divergiert. Die divergierenden Wandungen definieren eine Kammer 150. Hierdurch wird verhindert, daß partiell
hydrierte Produkte, welche durch die Reaktionskammer 140 treten, an der Wandung hängenbleiben, so daß Verstopfungen
möglichst gering gehalten werden.
Im folgenden wird auf die Figuren 7 und G Bezug genommen.
Diese beschreiben eine andere Art Injektor, v/elcher auf dem Gebiet der Raketentriebwerke als 4:1-Injektor bekannt
ist. Dieser Injektor besteht aus einer mittleren Rohrleitung, welche die in einer dichten Phase vorliegenden ICohleteilchen
154 transportiert und in einer oberen Platte 56 und einer Bodeninjektorplatte 160 gehalten ist. Die Innenfläche 157
der Platte 156 und die Innenfläche 158 der Bodeninjektorplatte 160 definieren eine Ringkammer 162, welche den
aus der Vorheizeranordnung über eine Rohrleitung 164 in die Kammer eintretenden heißen Wasserstoff.richtet. Ein Wärmeisolator
159 ist rund umdie Innenrohrleitung 154 vorgesehen, so daß die innerhalb der Rohrleitung 154 mitgeführten Kohleteilchen
nicht vorzeitig erhitzt werden. In die Injektorplatte 160 sind vier öffnungen mit gleichem Abstand rund um
den Injektor (Fig. 8) eingebohrt. Jede der Bohrungen hat einen Beaufschlagungswinkel in Bezug auf die Mittellinie
der zentralen Rohrleitung 154 von etwa 30 °. Hierdurch wird eine bessere Durchmischung der feinen Kohleteilchen, welche
die Rohrleitung 154 verlassen, mit dem auftreffenden heißen
Wasserstoff stromab von der Injektorstirnplatte bewirkt. Fig. 8 zeigt die Beziehung zwischen den Bohrungen 166
und der mittleren Rohrleitung 154 deutlicher.
709850/0852
ϊίο,η kann natürlich eino beliebige Anzahl von Gasströrnen
rund um den zentralen Kohlestrom vorsehen, und zwar mit verschiedenen Beaufschlagunriswinkeln.
709850/0852
Le e rs e11 e
Claims (1)
1. Verfahren :rur Koi^leiiydrierun^, daai.-c'i
daß man pulverisierte KoItIe von I)^o1Ii!
innerhalb einer Reakt ions kanu:: or mi t h beaufschlagt und die Reaktionsprodukte nach. Austritt
aus der Reaktionskammer löscht,
2. Verfahren zur Kohlehydrierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Reaktionskai.imer mit
pulverisierter Kohle oder pulverisierter; Kohlenstoffmaterial
beschickt und heißen l/asserstof f unter rascher gleichförmiger Durc'.urn se hung und Aufh^i'iung der Kohle auf
Reaktionstcnperaturen in die :-ienktio:-!si;?.r.i.vier einführt,
vroclurch die Kohle hydriert wird und eine verfrühte
Pyrolyse verhindert vird, \jov^wl man die aus der Reaktionskarranor
austretenden Reai'tion.^.produk. te :;ur rasnlien
Unterbrechung des Kydrierurigsnroze^os löscht.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche \ oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man den "vassers to Z f in die iieakfcionskammer
peripher rzuv Injektion der Kohle eindüst ur.i
eine gleichförmige Durchniischung und rasche Aufheizung
der Kohle zu erzielen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in Abwesenheit eines Katalysators
arbeitet und einen Überschuß des heißen Wasserstoffs mit
einem Strom der pulverisierten Kohle oder des pulverisierten Kohlenstoffmaterials vermischt, wobei der Wasserstoff
zuvor auf eine Temperatur erhitzt wird, welche ausreicht, um die Kohle in weniger als 1/2 see umzusetzen.
709850/0852
BAD ORIGINAL
bis Ί, dadurch gekennzeichnet, clef, nan einen Injektor
nit ko izontvischen Ilohre : für die Einspeisung der pulverisierten
Kohle und d?:; hei'.CTi Wasserstoffs in die Reaktion;;
kammer verwende t.
6. Kohlehydricrungsverfanron nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenrohr des Injektors zur Kohleeinspeisung verwendet wird und daß das Außenrohr zur
Einspeisung des erhitzten Wasserstoffs verv/endet wird.
7. Kohlehydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1
bis ö, dadurch gekennzeichnet, daß nan eine Reaktionskanrner
in Form eines langgestreckten Rohrs verwendet,
welches einerseits mit einer Einrichtung zur Einspeisung pulverisierter Kohle und heißen Wasserstoffs verbunden
ist und andererseits mit einer Löscheinrichtung.
8. Kohl oliydr ic i'ung:; verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Löschen der Reaktionsprodukte Wasser verwendet.
9. Kohlehydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionsprodukte mit einem kühlenden Strömungsmedium abschreckt.
10. Kohlehydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionsprodukte mit einem kalten Gas, wie Wasserstoff, abschreckt
.
11. Kohlehydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionsprodukte mit Dampf abschreckt.
12. Kohlehydrierüngsvorfahrcn nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionsprodukte
mit einem : I abs 'hruckt.
7 0 9 8 5 0/0852
ORIGINAL
3 27 :: ? ' !;■ 7
!•..1. T\oTilehyclriorun"3verfnhrcn r.r.c";: sir.civ: cor Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man pulverisierte Kohle mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von etwa 40 bis 50 μ verwendet und in Gas in Form einer dichten Phase mitführt.
14. Kohlehydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der
pulverisierten Kohle v/esentlich unter der Reaktionstemperatur liegt, bevor die Kohle in die Reaktionskammer
eintritt.
15. Kohlehydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der erhitzte Wasserstoff
eine Temperatur von etwa 800 bis 1100 0C hat.
16. Kohlehydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die pulverisierte
Kohle mit dem erhitzten Wasserstoff in der Reaktionskammer während 10 bis 500 Millisekunden ungesetzt wird und dann
sofort gelöscht wird.
17. Kohlehydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur innerhalb
der Reaktionskammer etwa 600 0C beträgt.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 17, gekennzeichnet durch eine Einspeisungsvorrichtung
zur Einspeisung von pulverisierter Kohle in eine Reaktionskammer; eine Einspeisungsvorrichtung
zur Einspeisung von heißem Wasserstoff in die Reaktionskammer mit einer derartigen Richtwirkung, daß
die Kohle gleichförmig mit dem heißen Wasserstoff durchmischt wird und rasch auf die Reaktionstemperaturen innerhalb
der Reaktionskammer erhitzt wird, so daß die Kohle hydriert wird, aber eine verfrühte Pyrolyse verhindert
wird und durch eine Einrichtung zum Löschen der aus der Reaktionskammer austretenden Reaktionsprodukte zur raschen
Unterbrechung des Hydrierungsprozesses.
709850/0852
BAO ORIGINAL
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US68900276A | 1976-05-24 | 1976-05-24 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2723457A1 true DE2723457A1 (de) | 1977-12-15 |
DE2723457C2 DE2723457C2 (de) | 1988-03-10 |
Family
ID=24766666
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772723457 Granted DE2723457A1 (de) | 1976-05-24 | 1977-05-24 | Verfahren und vorrichtung zur kohlehydrierung |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS6019349B2 (de) |
AU (1) | AU506536B2 (de) |
CA (1) | CA1100068A (de) |
DE (1) | DE2723457A1 (de) |
FR (1) | FR2352769A1 (de) |
GB (1) | GB1582547A (de) |
ZA (1) | ZA772537B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2910287A1 (de) * | 1978-03-17 | 1979-09-27 | Rockwell International Corp | Verfahren zur hydrierung von festem kohlenstoffmaterial |
US4344836A (en) * | 1979-10-27 | 1982-08-17 | Hermann Berstorff Maschinenbau Gmbh | Method for converting coal to hydrocarbons by hydrogenation |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS55128924U (de) * | 1979-03-09 | 1980-09-11 | ||
GB2121426A (en) * | 1982-05-24 | 1983-12-21 | British Gas Corp | Hydrogenated carbonaceous solids |
JPS5936191A (ja) * | 1982-08-24 | 1984-02-28 | Asahi Chem Ind Co Ltd | 炭素質物質の処理方法 |
GB2180464A (en) * | 1985-09-18 | 1987-04-01 | British Gas Corp | Gas-solid phase reactions and apparatus therefor |
GB2182344A (en) * | 1985-11-04 | 1987-05-13 | British Gas Corp | Gasification of solid carbonaceous material |
FR2614751B1 (fr) * | 1987-04-29 | 1991-10-04 | Aerospatiale | Procede et dispositif pour l'injection d'une matiere sous forme fluide dans un ecoulement gazeux chaud et appareil mettant en oeuvre ce procede |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3030297A (en) * | 1958-03-11 | 1962-04-17 | Fossil Fuels Inc | Hydrogenation of coal |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1089092A (en) * | 1963-08-27 | 1967-11-01 | Coal Industry Patents Ltd | Process for treating coal |
US3960700A (en) * | 1975-01-13 | 1976-06-01 | Cities Service Company | Coal hydrogenation to produce liquids |
FR2352048A1 (fr) * | 1976-05-21 | 1977-12-16 | Cities Service Co | Procede d'hydrogenation de charbon avec formation de produits liquides |
-
1977
- 1977-04-20 AU AU24448/77A patent/AU506536B2/en not_active Expired
- 1977-04-26 CA CA277,052A patent/CA1100068A/en not_active Expired
- 1977-04-27 ZA ZA00772537A patent/ZA772537B/xx unknown
- 1977-04-29 GB GB18085/77A patent/GB1582547A/en not_active Expired
- 1977-05-18 JP JP52056499A patent/JPS6019349B2/ja not_active Expired
- 1977-05-24 DE DE19772723457 patent/DE2723457A1/de active Granted
- 1977-05-24 FR FR7715850A patent/FR2352769A1/fr active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3030297A (en) * | 1958-03-11 | 1962-04-17 | Fossil Fuels Inc | Hydrogenation of coal |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2910287A1 (de) * | 1978-03-17 | 1979-09-27 | Rockwell International Corp | Verfahren zur hydrierung von festem kohlenstoffmaterial |
US4344836A (en) * | 1979-10-27 | 1982-08-17 | Hermann Berstorff Maschinenbau Gmbh | Method for converting coal to hydrocarbons by hydrogenation |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS6019349B2 (ja) | 1985-05-15 |
AU506536B2 (en) | 1980-01-10 |
FR2352769A1 (fr) | 1977-12-23 |
CA1100068A (en) | 1981-04-28 |
ZA772537B (en) | 1978-03-29 |
DE2723457C2 (de) | 1988-03-10 |
FR2352769B1 (de) | 1983-04-29 |
AU2444877A (en) | 1978-10-26 |
GB1582547A (en) | 1981-01-07 |
JPS52142703A (en) | 1977-11-28 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0095103B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Synthesegas durch partielle Oxidation von Kohle-Wasser-Suspensionen | |
DE112011100607T5 (de) | Verfahren zum Herstellen von Ruß unter Verwendung eines vorgewärmten Ausgangsmaterials und Apparatur zum Durchführen des Verfahrens | |
US4243509A (en) | Coal hydrogenation | |
DE10317197A1 (de) | Elektrisch beheizter Reaktor und Verfahren zur Durchführung von Gasreaktionen bei hoher Temperatur unter Verwendung dieses Reaktors | |
US4169128A (en) | Coal liquefaction apparatus | |
WO2010057458A2 (de) | Vorrichtung in form eines bewegt-bett-vergasers und verfahren zum betreiben eines solchen in einer anordnung zur thermischen zersetzung von abprodukten und abfallstoffen | |
DE2910287A1 (de) | Verfahren zur hydrierung von festem kohlenstoffmaterial | |
DE2723457C2 (de) | ||
CH438224A (de) | Verfahren zur Durchführung von endothermischen Reaktionen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens | |
CH343374A (de) | Verfahren zur Durchführung endothermer chemischer Reaktionen | |
DE1645864B2 (de) | Anlage zur erzeugung von olefinen durch thermische spaltung von kohlenwasserstoffen im wirbelfliessverfahren und verfahren zur erzeugung von olefinen unter verwendung dieser anlage | |
DE3115110A1 (de) | "rasche hydropyrolyse von kohlenstoffhaltigen feststoffen" | |
DE2362032C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gas mit einem Heizwert von über 4,2 MJ/m&uarr;3&uarr; | |
AT405648B (de) | Vorrichtung zum katalytischen umsetzen von organischen stubstanzen mit einem fliessbettreaktor | |
US4323538A (en) | Hydrogenation apparatus | |
EP1160307B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Behandlung und chemischen Umsetzung von Natur- und Synthesestoffen unter Zeugen eines Produktgases zur weiteren Verwendung | |
DE2805244A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum kuehlen von staubfoermigen oder feinkoernigen feststoffen | |
DE1175224B (de) | Vorrichtung zur Erzeugung von Acetylen und AEthylen durch thermische Spaltung von Kohlen-wasserstoffen mittels eines im elektrischen Licht-bogen erhitzten gasfoermigen Waermetraegers | |
DE68905681T2 (de) | Methode zur umaenderung der schmutzstoffe in einem rohen hochtemperatur-hochdruck-synthesegasstrom. | |
DD269157A1 (de) | Plasmareaktor fuer die pyrolyse hochviskoser, teerartiger, kohlenwasserstoffhaltiger produkte | |
DE2558616A1 (de) | Verfahren zur praktischen verhinderung des agglomerierens von festen kohlenstoffhaltigen teilchen in einer fliessbett-reaktionszone | |
DE3301962A1 (de) | Verfahren zum methanisieren kohlenstoffhaltiger feststoffe | |
DE2604140B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Synthese- und Reduktionsgas · | |
DE971789C (de) | Verfahren zur stetigen Stadtgaserzeugung aus OElen | |
DE968423C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von feinkoernigem Koks aus bituminoesen Brennstoffen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |