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Vorrichtung zum selbsttätigen Bearbeiten der
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Kanten bzw. Ränder eines plattenförmigen Werkstücks Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum selbsttätigen Bearbeiten der Kanten bzw. Ränder
eines plattenförmigen Werkstücks, insbesondere aus Holz und/oder einem ähnlich zerspanbaren
Werkstoff, z.B. Aluminium, mit wenigstens einem in Plattenebene an einem Schwenkarm
verschwenkbaren Werkzeugaggregat, das mit Hilfe einer mit einer Schablone zusammenwirkenden
Abtastrolle geführt ist, und mit einem sich während der Bearbeitung drehenden Werkstücktisch
für die Aufnahme des Werkstückes.
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Aus der Praxis ist eine Vorrichtung der ebengenannten Art bekannt,
bei welcher der Schwenkarm zwar insgesamt schwenkbar, aber in sich starr ausgebildet
ist. Ein derartiger Schwenkarm eignet sich gut für Werkstücke, die eine kreisrunde,
ovale oder einfache Form besitzen. Schwierigkeiten treten jedoch bei Werkstücken
auf, die im Verhältnis zur Breite relativ lang sind und in den Eckbereichen eher
kantig als rund ausgebildet sind.
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Ein typisches Beispiel für derartige Werkstücke sind eckige Tischplatten
mit einer gegenüber der Breite sehr viel größeren Länge.
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Bei der Bearbeitung dieser Tischplatten ist unter anderem dann eine
kritische Situation gegeben, wenn die Werkzeuge an die Ecken der Tischplatten kommen.
Dadurch, daß das Werkstück zusammen mit dem Werkstücktisch während der Bearbeitung
gedreht wird, gerät der Schwenkarm in sogenannte Sperrstellungen, wo er im wesentlichen
senkrecht zur Werkstückkante ausgerichtet und deshalb nicht mehr exakt führbar ist.
Da in solchen Stellungen der Schwenkarm meistens viel zu schnell am Werkstück vorbeiläuft,
ist eine saubere Bearbeitung nicht mehr möglich. Diese Schwierigkeit tritt vor allem
in der Mitte der Längsseiten von extrem langen, rechteckigen Werkstücken auf.
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Die eben beschriebenen Probleme sind dann noch schlimmer, sofern es
sich bei dem Werkstück um eine Form mit konkaver Kantenführung bis in die Eckbereiche
hin handelt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genaumten Art so weiterzubilden, daß alle Werkstücke unabhängig von
ihrer Form an den Kanten und Rändern in einem Arbeitsgang sauber bearbeitet werden
können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schwenkarm
in sich gelenkig gestaltet ist und einen ersten hebel und einen an dessen freiem
Ende schwenkbar angelenkten zweiten Ilebel aufweist, wobei an dessen freien Ende
das Werkzeugaggregat zusammen mit der Abtastrolle angeordnet ist, während am freien
Ende
des ersten Hebels im Bereich der Sehwenkachse des zweiten Hebels
eine mit einer Vorsteuerschablone zusammenwirkende Abtastrolle zur Steuerung des
Anstellwinkels zwischen beiden Hebeln vorhanden ist.
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Bei der Erfindung ist der Schwenkarm in sich verschwenkbar gestaltet.
Er kann in der Kantenebene so abgeknickt werden, daß das am freien Ende des zweiten
Hebels angeordnete Werkzeugaggregat optimal zum Werkstück hin ausgerichtet ist und
in den Eckbereichen keine tangierende Anstellung des zweiten Hebels im Bezug auf
die Werkstückkanten mehr erfolgt. Sowohl der erste Hebel als auch der zweite Hebel
werden für die Bearbeitung der Kanten so zueinander verschwenkt, daß die ungewünschte
tangentiale bzw. senkrechte Anstellung des zweiten Hebels im Bezug auf die Werkstückkante
vermieden ist. Dies wird durch eine dementsprechende Gestaltung der Vorsteuerschablone
erreicht, die zusammen mit der am freien Ende des ersten Hebels angeordneten Abtastrolle
den ersten Hebel mit seinem freien Ende immer mit Abstand von den Eckbereichen des
Werkstückes hält. Durch diese Schwenkführung ist sichergestellt, daß der zweite
Hebel mit dem Werkzeugaggregat am Ende in optimaler Weise sich zu den Kanten des
sich drehenden Werkstückes einstellt.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung der Vorrichtung wird erreicht,
daß das Werkstück rundum an allen Kanten vollautomatisch sauber bearbeit et werden
kann.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß am ersten Hebel ein weiterer zweiter Hebel mit einem weiteren Werkzeugaggregat
und einer mit einer Schablone zusammenwirkenden Abtastrolle schwenkbar angeordnet
ist. Durch diese Ausgestaltung wird eine bessere Ausnutzung des Schwenkarms erreicht,
da zwei oder auch mehrere Werkzeugaggregate zusammen mit den jweiligen zweiten Hebeln
an einem gemeinsamen ersten Hebel angeordnet sind.
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Diese Gestaltung kann vornehmlich auch dafür benutzt werden, um für
die Bearbeitung von Werkstücken aus faserartigen Werkstoffen, z.B. Holz, zwei gegenläufige
Werkzeugaggregate, z.B. Fräser, nebeneinander anzuordnen, wobei aber die dazugehörigen
Schablonen so gestaltet sind, daß jeweils, auf die Faserrichtung abgestimmt, nur
ein Fräser am Werkstück in Eingriff ist.
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Um die Gestaltung des Schwenkarmes einfach zu halten, ist es vorteilhaft,
wenn die Achse der Abtastrolle des ersten Hebels koaxial zur Schwenkachse der beiden
Hebel ist. Es ist zwar möglich, die Abtastrolle auch an anderen Stellen des ersten
Hebels anzuordnen, die eben angegebene Lage hat aber den Vorteil, daß sich beim
Schwenkarm eine einfache Kinematik ergibt.
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Um eine zusätzliche Feinbearbeitung bei dem Werkstück zu erzielen,
ist es günstig, wenn die Vorrichtung als ein weiteres Werkzeugaggregat ein Schleifaggregat
aufweist.
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Dabei ist es auch vorteilhaft, wenn die Werkzeugaggregate einander
in Bezug auf die Drehachse des Werkstücktisches in etwa punktsymmetrisch gegenüber
angeordnet sind. Bei dieser Gestaltung genügt es aufgrund der symmetrischen Anordnung,
eine gemeinsame Vorsteuerschablone für alle Schwenkarme vorzusehen. Diese Anordnung
ist auch günstig für die Geschwindigkeitsregulierung des Werkstücktisches, da aufgrund
der Funkt symmetrie die Geschwindigkeit zentral für alle Werkzeugaggregate geregelt
werden kann.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das Schleifaggregat einen am zweiten Hebel schwenkbar gelagerten Träger aufweist,
über dessen beide freien Enden ein Schleifband geführt ist und der in seiner Schwenkstellung
durch eine mit einer Schleifschablone zusammenwirkenden Abtastrolle geführt ist.
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Um bei der Bearbeitung des Werkstückes noch eine Reguliermöglichkeit
für die Bearbeitungsgeschwindigkeit zu besitzen, ist es günstig, wenn der Werkstücktisch
einen die Winkelgeschwindigkeit desselben über eine Geschwindigkeitsschablone steuerbaren
Antneb besitzt.
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Mit Rücksicht auf einen einfachen Aufbau der Vorrichtung ist es günstig,
wenn alle Schablonen am Werkstücktisch angeordnet sind.
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Dadurch wird einerseits eine starre Zuordnung des Werkstücktisches
zu den Schablonen erreicht, andererseits sind die Schablonen auch leicht zugänglich,
was vor allem für die Reinigung und deren Montage vorteilhaft ist.
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Um mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hohe Stückzahlen bearbeiten
zu können, ist es vorteilhaft, wenn dieselbe mit einer selbsttätigen Be- und Entladeeinrichtung
ausgestattet ist. Eine solche kann wenigstens ein relativ zum Werkstücktisch verfahrbares
Ladegestell aufweisen, das wenigstens zwei horizontale Werkstückträger besitzt.
Um die Werkstücke an den Werkstücktisch selbsttätig abzugeben bzw. selbsttätig von
diesem aufzunehmen, können die Werkstückträger jeweils an ihren dem Werkstücktisch
zugewandten Enden mit einseitig umlegbaren Ausschubklinken ausgestattet sein. Die
Klinken können von der einen Seite z.B. vom Werkstück überrollt werden, während
sie bei einem Kraftangriff von der anderen Seite in ihrer Sperrstellung verharren.
Durch diese Gestaltung kann beim Einschieben eines neuen Werkstückes zusammen mit
den Klinken das bereits bearbeitete Werkstück ausgeschoben und statt dessen das
neue Werkstück plaziert werden.
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Mit Rücksicht auf eine einfache Gestaltung der Be- und Entladeeinrichtung
ist es günstig, wenn die Werkstückträger mit einem seitlichen Abstand zueinander
angeordnet sind, der größer ist, als der Durchmesser der Aufspannfläche des Werkstücktisches.
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Durch diese Gestaltung ist es möglich, daß die Werkstückträger während
der Be- bzw. Entladung seitlich der Aufspannfläche des Werkstücktisches vorbeifahren
und dabei das neue Werkstück anliefern bzw. das bearbeitete Werkstück entfernen.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung beschrieben.
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Es zeigen: Fig.1 die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig.2 eine Draufsicht auf die in Fig.1 gezeigte Vorrichtung zusammen mit einer erfindungsgemäßen
Be- und Entladeeinrichtung, Fig.3 eine schematische Seitenansicht eines ersten Werkzeugaggregates
und eines Schwenkarms, Fig.4 eine Draufsicht auf einen mit zwei Fräsern als Werkzeugaggregaten
ausgestatteter Schwenkarm, Fig.5 eine Draufsicht auf einen mit einem Bandschleifaggregat
ausgestatteten Schwenkarm Fig.6 einen Teil der Draufsicht auf den Werkstücktisch
und die Winkelgeschwindigkeitseinrkhtung für denselben, Fig.7 eine Draufsicht auf
ein Werkstück und die dazugehörigen Frässchablonen und die Vorsteuerschablone,
Fig.8
eine Draufsicht auf eine Beladeeinrichtung, Fig.9 eine Seitenansicht der in Fig.8
gezeigten Beladeeinrichtung, Fig.10 eine Seitenansicht einer Entladeeinrichtung
und Fig.11 einen Teilquerschnitt durch den Werkstücktisch und die daran angeordneten
Schablonen.
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In Fig.1 der Zeichnung ist die Vorrichtung 1 zum selbsttätigen Bearbeiten
von Kanten bzw.Rändern eines plattenförmigen Werkstücks 2 gezeigt, das im vorliegenden
Fall aus einer einstückigen Holzplatte besteht. Die Vorrichtung ist zwar in ihrer
Gesamtheit gezeigt, sie ist aber aus Gründen der Ubersichtlichkeit vereinfacht dargestellt.
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Aus der Fig.1 in Verbindung mit Fig.2 ist deutlich zuerkennen, daß
es sich bei der Vorrichtung um eine Karussellmaschine mit einem sich während des
Arbeitsvorganges drehenden Werkstücktisch 3, handelt, der von einem Portal 4 üblicher
Bauart überspannt wird.
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Das Portal trägt in seiner Mitte einen Spannzylinder 5, der mit Hilfe
eines Preßstempels 6 das Werkstück 2 auf die Auf spannfläche 7 des Werkstücktisches
3 drückt. Den Figuren ist unschwer zu entnehmen, daß im vorliegenden Fall das eingespannte
Werkstück eine rechteckige Tischplatte ist, die eine im Bezug auf die Breite B eine
sehr viel größere Länge L aufweist. Das Werkstück besitzt rechtwinkelige, nicht
abgerundete Ecken.
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Links und rechts des Werkstücktisches 3 sind in der Nähe der vertikalen
Stützen 8 und 9 des Portals 4 Ständer 10 und 11 für die Halterung von Werkzeugaggregaten
12 und 13pa, b angeordnet.Jedes
dieser Aggregate ist auf einem
Schwenkarm am Ständer in der Plattenebene des Werkstücks 2 schwenkbar gelagert,
nämlich das Werkzeugaggregat 12 am Schwenkarm 14 und die Aggrega13a, b am Schwenkarm
15.
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Die jeweiligen Schwenkarme sind in sich gelenkig gestaltet. Das bedeutet,
daß der Schwenkarm 14 einen ersten Hebel 16 und einen an dessen freien Ende schwenkbar
daran angelenkten zweiten Hebel 17 besitzt. Der Schwenkarm 15 dagegen besitzt einen
ersten Hebel 18, der an seinem freien Ende zwei daran schwenkbar angelenkte zweite
Hebel 19 und 20 aufweist. An den jeweiligen freien Enden der zuletztgenannten zweiten
Hebel sind gegenläufige Fräser 21 und 22 angeordnet, die wie aus der Figur 3 ersichtlich,
relativ nahe nebeneinander angeordnet werden können.
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Im Folgenden wird zunächst näher auf dit Werkzeugaggregate13a,b und
den damit im Zusammenhang stehenden Schwenkarm 15 eingegangen.
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Sowohl die Schwenkachse 23 des ersten Hebels 18 als auch die am freien
Ende des ersten Hebels vorhandene Schwenkachse 24 der beiden zweiten Hebel 19 und
20 sind senkrecht zu der Werkstücktischebene ausgerichtet, so daß ein Verschwenken
der jeweiligen ersten und zweiten Hebelsich lediglich in.einr Ebene s.ollziehen
kann, die parallel zur Werkstücktischebene ist.
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Die beiden zweiten Hebel 19 und 20 sind in nicht gezeigter Weise entweder
in kraft- oder formschlüssiger Weise mit einem auf der Achse 24 angeordneten Zahnrad
verbunden, über das eine Kette geführt ist, die mit ihren Enden jeweils mit einem
Kolben-Zylindersystem 25 bzw. 26 in Verbindung steht. Der größere Zylinder 26 ist
der Belastungszylinder, der die beiden zweiten Arme 19 und 20 zur Werkstücktischmitte
hin zieht, während der Zylinder 25 als Entlastungszylinder gedacht ist, der nach
dem Abfall des Belastungszylinders die beiden zweiten Hebel jeweils
von
der Werkstücktischmitte wegzieht. Während also der Belastungszylinder 26 auf eine
Verkleinerung der Anstellwinkel ( zwischen dem ersten Hebel 1d und den beiden zweiten
Hebeln 19 und 20 hinwirkt, bewirkt eine Betätigung des Entlastungszylinders 25 eine
Vergrößerung der Winkel.
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Der erste Hebel 18 wird mit Hilfe ein ?s dem Hebel 18 bezüglich der
Achse 23 gegenüber angeordneten Anlat-'ylinders 27 in Richtung auf die Werkstücktischmitte
hingedrängt.
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Der Antrieb der beiden Fräser geschieht mit Hilfe zweier Elektromotoren
28, 29, die im Bereich der Achse 23 am ersten Hebel 18 übereinander und koaxial
angeordnet sind. Der eigentliche Antrieb ist aus Fig.3 gut ersichtlich. Die Elektromotoren
treiben über erste Riemenscheiben 30 Riemen 31 an, die über auf der Achse 24 angeordnete
zweite Riemenscheiben 32 geführt rind, Von dort sind jeweils mit eigenen Riemenscheiben
Riemen 33 und 34 zu den beiden Präsern 21 und 22 geführt. Da die beiden Fräser gegenläufig
sein sollen, muß darauf geachtet werden, daß auch die beiden Elektromotoren 28 und
29 einander gegenläufig sind.
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Jeder der beiden Fräser 21 und 22 ist mit einer eigenen Abtastrolle
35 und 36 bestückt, die koaxial zu den Fräsern unterhalb derselben angeordnet sind
und über eigene Stützarme in Verbindung stehen mit den die beiden Fräser haltenden
Hebel 19 und 20.
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Während diese Abtastrollen zur Führung der zweiten Hebel dienen, dient
eine weitere Abtastrolle 37 zum Führen des ersten Hebels 18.
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Diese Abtastrolle ist unterhalb des Hebels 18 koaxial zur Achse 24
angeordnet. Der Fig.11 können die mit diesen Abtastrollen zusammenwirkenden Schablonen
entnommen werden. Die Schablone 38 dient zur Steuerung der Abtastrolle 35, die Schablone
39 zur Steuerung der Abtastrolle 36 und d ie noch weiter unten angezeigte Schablone
40 ist eine sogenannte, nit der Abtc'lstrolle 37 zusammenwirkende Vorsteuerschablone,
lie zu' Steuerung (le; ersten Hebels 18 tient.
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Die Schablonen sind jeweils übereinander am Werkstücktisch 3 befestigt.
Dies ergibt eine feste Zuordnung des Werkstücktisches bzw. des Werkstücks zu den
Schablonen. Unter den beiden Schablonen 38 und 39 ist noch eine dritte Schablone
41 vorgesehen, deren Zweck später erläutert wird. Die Schablonen 38, 39 und 1 folgen
im wesentlichen der Form des herzustellenden Werkstücks. In Figur 7 der Zeichnung
ist stark schematisiert eine Draufsicht auf die Schablonen gegeben. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit wurden jedoch die wahren GröPenverhältnisse verzerrt wiedergegeben.
Es ist deutlich zu erkennen, daß ciic 9 Schablone 38, die im vorliegenden Fall an
der gezeigten Oberseite des Werkstücks 2 eine werkstücknabe Fühpunü;slinie beschreibt,
an der Stirnscite B des Werkstücks allmählich in eine werkstücksferne Führungslinie
übergeht, während die anfangs erkstücksferne Führungslinie der Schablone 39 an der
Stj rnsette B in die werkstücksnahe Führungslinie überführt. Der Grund hierfür ist
darin zu sehen, daß die gegenläufigen Fräser jeweils nur an der Seite des Werstücks
im Eingriff sein sollen, wo sie bei der entsprechenden Faserrrichtung des Werstückes
einen klaren Schnitt erzielen. Es ist also immer nur ein Fräser der beiden in Eingriff,
der zweite Fräser wird für die Zeit des Werkzeugeingriffes des ersten vom Werkstück
abgehoben. Der Wechsel findet jeweils an den beiden Stirnseiten des Werstücks statt.
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Die Vorsteuerschablone 40 besitzt im vorliegenden Fall eine ovale,
ellipsenähnliche Form, die ebenso wie die anderen Schablonen vollständig um das
Werstück herumgeführt ist. Die Ellipsenform ergibt sich aus der Bedingung, daß die
zweiten Hebel immer optimal zu dem sich drehenden Werstück eingestellt sein sollen,
wodurch es notwendig ist, den durch die Vorsteuerschablone geführten ersten Hebelarm
mit seinem freien Ende in einigem Abstand an den jewiligen Ecken der Werstücke vorbeizuführen.
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Im Folgenden wird nunmehr der Schwenkarm 14 und das dazugehörige Werkzeugaggregat
12 beschrieben. Im Grunde ist dieser Schwenkarm auf die gleiche Weis aufgebaut wie
der Schwenkarm 15. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird deshalb bei der Beschreibung
dieses Schwenkarms vornehmlich auf die unterschiedlichen Ausbildungen eingegangen.
Eine Schwenkachse 42 des ersten Hebels 16 ist, ebenso wie eineSchwenkachse 43 zwischen
dem ersten Hebel und dem zweiten Hebel, senkrecht zur Werkstücktischebene ausgerichtet.
Während der erste Hebel mit Hilfe eines Anla*zylinders 44 zur Tischmitte hin gedrängt
wird, existiert am freien Ende des ersten Hebels 16 ein ähnliches Be- und Entlastiingssystem
für den zweiten Hebel 17, wie dies beim Schwenkarm 15 anhand der Zylinder 25, 26
und des dazugehörigen Kettentriebes erklärt wurde. Am freien Ende des Hebels 17
ist ein balkenartiger Träger 45 schwenkbar gelagert, der zum Aufspannen eines Schleifbandes
46 dient. An jedem freien Ende besitzt er je eine Umlenkrolle 47 bzw. 48, wobei
die zuldztgenannte mit Hilfe eines auf dem freien Ende des Hebels 17 angeordneten,nur
in Fig. 1 gezeigten, Antriebmotors 48a angetrieben werden kann. An diesem freien
Ende des zweiten Hebels 17 ist auch eine Andrückrolle 49 vorhanden, die gemäß der
herzustellenden Kantenform des Werkstückes gestaltet ist. Über sie läuft das Schleifband.
Da diese Andrückrolle nicht auf der geraden Verbindungslinie zwischen den beiden
Umlenkrollen 47 und 48 liegt, sondern gegenüber dieser Verbindungslinie etwas vorgerückt
ist, ist das Schleifband zwischen den beiden Umlenkrollen 47 und 48 durch die Andrückrolle
etwas dachartig geführt.
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Dies hat den Vorteil, daß der eigentliche Werkzeugeingriff des Schleifbandes
im Bereich der Andrückrolle 49 erfolgt und auch eine geringfügige Verschwenkung
des Trägers zu keinem stark veränderten Werkzeugeingriff führt. Beim Bearbeiten
des Werkstücks mit dem Bandschleifaggregat soll dasselbe vorteilhafterweise immer
so bezüglich der Werkstückkante eingestellt sein, daß das zur
Andrückrolle
hinlauf ende Trum des Schlifbandes mit der Kante des Werkstückes den gleichen Winkelig
einschließt, wie das von der Andrückrolle weglaufende Trum des Schleifbandes.
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Der Andrückrolle in etwa gegenüber angeordnet ist ein mit einer Umlenkrolle
50 ausgestatteter Spannhebel 51, der das Schleifband aufgrund seiner federnden Anstellung
immer auf Spannung hält.
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Koaxial zur Andrückrolle 49 ist unterhalb dieser eine nicht gezeigte
Abtastrolle vorhanden, die den zweiten Hebel 17 führt.
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Die dazugehörige Schablone ist in Fig.11 mit dem Bezugszeichen 41
versehen und ist unterhalb der beiden Frässchablonen 38 und 39 am Werkstücktisch
3 angeordnet. Das Schleifaggregat läuft lediglich in einer Richtung um.
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Die winkelige Anstellung des zweiten Hebels 17 wird mit Hilfe eines
Bowdenzuges bewerkstelligt, der mit seinem einen Ende am Träger 45 angreift, während
das andere Ende mit einem Steuerhebel 52 verbunden ist, der über eine Abtastrolle
53 eine am Tischrand angeordnete Schleifschablone 54 abtastet. Diese Schablone ist
am eigentlihen Rand des Werkstücktisches 3 angebracht. Diem der Zeichnung dargestellte
Wellenform ist lediglich aus Gründen der besseren Illustration gewählt, die eigentlich
richtige Schablone kann leicht unter dgMaßgabe der Bedingung empirisch erarbeitet
werden, daß der Winkels des zur Andrückrolle 49 hinlaufenden Trums gleich sein soll
mit dem Winkel des weglaufenden Trums.
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BearbeitEt das Schleifaggregat 12 das Werkstück in einer Ecke, so
wird der Träger insgesamt so verschwenkt, daß die eben angegebene Winkelbedingung
erfüllt ist.
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Für die Steuerung des ersten Hebelarms 16 ist indes noch eine weitere,
in Fig. 1 gezeigte Abtastrolle 16a vorhanden,die koaxial an der Achse 43 angeordnet
ist. Diese Abtastrolle ist mit der Abtastrolle 37 zu vergleichen, sie tastet ebenso
die Vorsteuerschablone 40 ab.
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Eine derartige gemeinsame Bernitzung der Vorsteuerschablone durch
mehrere Schwenkarme ist im vorliegenden Fall dadurch sichergestellt, daß die Aggregate
bezüglich der Werkstücktischmitte in etwa einander punktsymmetrisch gegenüber angeordnet
sind und die beiden Fräser einander nahe benachbart sind. Bei einer anderen Anordnung
der Werkzeugaggregate ist es natürlich möglich, für jedes Werkzeugaggregat eine
eigene Vorsteuerschablone zu wählen.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auch ein schablonengesteuert
er Drehantrieb 55 für den Werkstücktisch vorhanden. Um bei der Bearbeitung eine
konstante Umfangsgeschwindigkeit des Werkstückrandes an den Werkzeugeingriffsorten
unabhängig von der Form des Werkstücks zu erzielen, wird die Winkelgeschwindigkeit
des Tisches geregelt. Dies geschieht mit Hilfe eines Steuerhebels 56, der mit einer
Abtastrolle 57 eine am Rand des Werkstücktisches 3 angeordnete Schablone 58 abtastet.
Diese Schablone weist im Bereich der Stirnseite des im vorliegenden Fall rechtwinkeligen
Werkstücks eine radial nach außen versetzte Linienführung 59 auf, die über den Steuerhebel
56 eine Variation der Winkelgeschwindigkeit bewirkt.
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Im vorliegenden Fall ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer
kompletten Be- und Entladeeinrichtung 60 ausgerüstet. Sie weist jeweils für die
Beladung und für die Entladung ein relativ zum Werkstücktisch verfahrbares Ladegestell
in der Form eines Schubwagens 61 auf, der zwei horizontale Werkstücksträger 62 besitzt.
Die Werkstückträger sind über vertikale Stiitzen 63 mit einem Rollen 62s aufweisenden
Fahrgestell verbunden. Der Ein-bzw. Ausschubwagen fährt mit den Rollen auf zum Werkstücktisch
hinführenden Schienen 65. Die Werkstückträger 62 sind im Bezug auf das Fahrgestell
zum Werkstücktisch hin auskragend ausgebildet, so daß beim Vorfahren des Wagens
in Richtung auf den Werkstücktisch dieselben his zur Aufspannfläche des Werkstücktisches
hinreichen , während das Fahrgestell vor dem Werkstücktisch stehenbleibt.
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Um zu ermöglichen, daß die Werstückträger bis über die Aufspannfläche
des Werstücktisches hineinrichten können, sind dieselben so mit seitlichem Abstand
zueinander angeordnet, daß sie an der eigentlichen Aufspannfläche des Werkstücktisches
vorbeigefahren worden können.
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An der Beladeseite der Vorrichtung sind die beiden Werstückträger
des Schubwagens mit einseitig gegen die Kraft einer Feder umlenkbaren Schubklinken
66 vorgesehen. Diese besitzen auf der einen Seite Schubrollen, die bei einem von
dieser Seite ankommenden Werkstück das Wegklappen der Klinken erleichtern. Den Schubrollen
gegenüber sind an der Klinke Halteflächen angeordnet, die beim ankommen eines Werkstückes
von dieser Seite die Klinke in eine Sperrstellung; drücken.
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Die Werstückträger sind weiterhin mit Zentrieranschlägen 67 versehen,
die das Auflegen der Werstücke auf die Werstückträger erleichten sollen. Zu diesem
Zweck ist auch ein Schubanschlag 68 vorhanden, bis zu dem hin die neu aufgelegten
Werstücke einegeschoben werden sollen.
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Das auf der Entladeseite, in Fig. 2 der linken Seite, vorhandene Ladegestell
It im wesentlichen gleich aufgebaut wie an der in Fig recht vorhandenen Beladeseite.
Der dort vorhandene Schubwage iot lediglich dem auf der Beladeseite vorhandenen
entgegengesetzt angeordnet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird auf die e nachfolgend beschriebene
Art betrieben. An der Beladeseite wird von einer Bedigungsperson ein Werstückrohling
auf die beiden Werstückträger 62 in anlage an den Anschlag 68 gelegt. Das Ladengestell
61
fährt dann in Richtung auf den Werkstücktisch 3 vor und setzt den Rohling auf der
Aufspannfläche 7 ab. Der Preßstempel 6 fährt nach unten und spannt das Werkstück.
Beim Zurückfahren der Werkstückträger in die in Fig.2 gezeigte Ausgangsstellung
werden die Schubklinken 66 durch das festgespannte Werkstück umgelegt.
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Nachdem das Werkstück gespannt ist, wird der Werkstücktisch insgesamt
in Drehung versetzt. Die AnlEstylinder 27 und 44 drücken die jeweiligen Schwenkarme
zur Mitte des Werkstücktisches hin. Dadurch gelangen die Abtastrollen 37,16a der
ersten Hebel 15 und 16 in Anlage an die Vorsteuerschablone 40.
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Durch Betätigen der åeweiligen Belastungszylinder 26 werden auch die
Abtastrollen der Werkzeugaggregate 12 und 1)'a,b, an die åeweilisen Fräs- bzw. Schleifschablonen
38, 39 und 41 gedrückt, worauf die jeweiligen Werkzeuge in dem Maß der Schablonenführung
in Eingriff mit dem Werkstück geraten. Da das Werkstück zusammen mit dem Werkstücktisch
während der Bearbeitung gedreht wird, werden die Werkzeugaggregate entlang den Kanten
bzw. Rändern des Werkstücks 2 geführt. Im Bereich der Stirnseiten bzw. bei anderen
kritischen Arbeitsbereichen wird die Winkelgeschwindigkeit mit Hilfe des gesteuerten
Drehantriebes 55 herabgesetzt, um eine saubere Bearbeitung des Werkstückes auch
in diesen Bereichen zu gewährleisten.
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Durch die Vorsteuerschablone 40 werden die jeweiligen ersten Hebel
16 und 18 so an dem Werkstück vorbeigeführt, daß die jeweiligen zweiten Hebel 17,
19 und 20 eine optimale Anstellung auf die Kanten des Werkstückes haben. Das Schleifaggregat
12 wird mit Hilfe der Schablone 54 so im Bezug auf die Kanten des Werkstücks eingestellt,
daß der zwischen dem zur Andrückrolle 49 hinlaufendeirum und der Werkstückkante
vorhandene Winkel£ gleich dem Winkel zwischen der Werkstückkante und dem weglaufenden
Trum des Schleifbandes 46 ist.
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Nach der voliständigen Bearbeitung des Werkstückes tritt die in Fig.
2 links dargestellte Entladeeinrichtung 60 in Kraft, d.h. das Ladegestell fährt
in Richtung auf den Tisch vor. Von der Beladeselte wird gleichzeitig das Ladegestell
61 vorgefahren, wodurch die Schublinken 6,6 das fertig bearbeitete Werkstück 2 auf
das Schubgestell 61 der Entladeseite vorschieben, worauf das Schubgestell 61 auf
der Entladeseite vom Werkstücktisch 3 wegtilrt. Im gleichen Maße fährt das Schubgestell
61 von der Beladeseite zum Tisch hin vor und lädt dort das neu zu bearbeitende Werkstück
ab. Das Überschieben des bearbeiteten Werkstücks 2 auf das Schubgestell 61 der Entladeseite
ist gut zu erkennen, wenn man die Figuren 9 und 10 jeweils längs der gezeigten gestrichelten
Nittenlinie des Werkstücktisches zusainmenfügt Nach dem Einschieben des neuen Werkstückes
kann ein neuer Arbeitszyklus beginnen.