DE2722096A1 - 9-(5-0-acyl-beta-d-arabinofuranosyl)- adenin-verbindungen - Google Patents
9-(5-0-acyl-beta-d-arabinofuranosyl)- adenin-verbindungenInfo
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Description
8000 MfTNOHKN OO sr π WEioKusTHAssK a
TFi.KK)N (080) 06 80 01
TKLRX 3 24070
1A-49 368 2722096
Patentanmeldung
Anmelder:
Titel:
Parke, Davis & Company Joseph Campau at the River Detroit, Michigan 48232
9_(5-.0-Acyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin-Ve
rbindungen
709849/0837
I)R.E. ν. I1IiCIIMANN
«ooo μ υ ν c Ii κ ν no
TKLKX S 24 070
rnoTKoTi-ATEMT mCnciiek
1A-49 368
Beschreibung
Die Erfindung betrifft neue organische Verbindungen, die als pharmakologische Mittel geeignet sind,und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung. Sie betrifft insbesondere neue 9-(5-0-Acyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin-Verbindungen
der Formel
NH2
ROCH
in der R eine gradkettige Alkanoylgruppe mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen
oder eine verzweigtkettige Alkanoylgruppe mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet. Beispiele derartiger
Alkanoylgruppen sind die Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Pentanoyl-, Hexanoyl-, Octanoyl-, 3-Methylbutyryl- und
2,2-Dimethylpropionylgruppe.
Erfindungsgemäß können die 9-(5-0-Acyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin-Verbindungen
der Formel I hergestellt werden durch Umsetzung von 9-(ß-D-Arabinofuranosyl)-adenin
mit einer äquivalenten Menge eines reaktionsfähigen Derivats einer Alkansäure der Formel ROH, in der R eine gradkettige
Alkanoylgruppe mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine verzweigtkettige Alkanoylgruppe mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen
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ist. Geeignete reaktionsfähige Derivate einer Alkansäure, die für die erfindungsgemäßen Zwecke angewandt werden können, sind
z.B. das Anhydrid und ein Säurehalogenid. Wenn ein Säurehalogenid, vorzugsweise ein Säurechlorid angewandt wird, wird
ein tertiäres Amin, wie Triäthylamin, Chinolin, N-Methylpiperidin
oder Pyridin, zu dem Reaktionsgemisch in einer ausreichenden Menge zugegeben, um die freigesetzte Halogenwasserstoff
säure zu binden. Wenn das Säureanhydrid angewandt wird, ist es bevorzugt, ein tertiäres Amin zu dem Reaktionsgemisch,
wie eines der oben genannten,zuzusetzen. Die Reaktion wird günstigerweise in einem tertiären Amid als Lösungsmittel durchgeführt.
Geeignete Lösungsmittel für diesen Zweck sind u.a. N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid und N-Methyl-2-pyrrolidinon
sowie deren Gemische. Ein bevorzugtes basisches Lösungsmittelsystem ist ein 1:1-Gemisch von Pyridin und Dimethylformamid.
Ein großer Überschuß dieses basischen Lösungsmittelgemisches wird bei einem bevorzugten Verfahren angewandt
zusammen mit 1 bis 1,2 Äquivalent des Säurechlorids, bezogen auf die angewandte Menge an 9-ß-D-Arabinofuranosyladenin. Die
genaue Temperatur und Dauer der Reaktion sind nicht kritisch und können in weiten Grenzen variieren in Abhängigkeit von
den Reaktionsteilnehmern und Lösungsmitteln. Wenn entweder ein Säurehalogenid oder das Säureanhydrid in Gegenwart von
tertiärem Amin angewandt wird, kann die Reaktionstemperatür
zwischen ungefähr O und ungefähr 1OO°C und die Zeit von
1 bis 24 Stunden variieren, wobei längere Zeiten bei niedrigeren Temperaturen infrage kommen. In den meisten Fällen sind
bevorzugte Reaktionsbedingungen und Temperaturen von 20 bis 300C und Zeiten von 1,5 bis 12 Stunden, obwohl längere Zeiten
sowie höhere Temperaturen angewandt werden können, um eine vollständige Reaktion sicherzustellen. Wenn ein Überschuß des
Alkansäurederivats angewandt wird, wird der Überschuß am Ende der Reaktion durch Zugabe von Wasser zersetzt, bevor das
Produkt isoliert wird.
../3 709849/0837
-Zr
Die 9-(5-O-Acyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin-Verbindungen
sind neue Verbindungen, die als pharmakologische Mittel, besonders als Antivirenmittel gegen Herpesvirus
geeignet sind.
Ihre Aktivität als Antivirenmittel kann quantitativ in einem in vitro-Test bestimmt werden unter Anwendung des
Plaque-Reduktionsverfahrens, das zuerst entwickelt worden ist von Dulbecco, (Proc. Natl. Acad. Sei., Band 38,
Seite 747 bis 752) und modifiziert von Hsiung und Melnick (Virology, Band 1, Seite 533 bis 535). Bei diesem Versuch
wird zunächst eine vollständige Zeilmonoschicht auf einer Glastesteinheit gezüchtet. Das Wachstumsmedium wird dann
entfernt und der Virus auf der Zeilmonoschicht eine genau bestimmte Zeit adsorbiert. In Abwesenheit eines Antivirenmittels
zerstört der Virus definierte Zellbereiche, sogenannte Plaque, die makroskopisch sichtbar sind, wenn der
Vitalfarbstoff Neutralrot zu dem System zugesetzt wird. Um die Hemmwirkung einer bestimmten Verbindung zu untersuchen,
wird die zu untersuchende Verbindung in Lösung zu dem Virus-Zellen-System
zugegeben und das Ganze mit einer Nähragarschicht, die Neutralrot enthält, überdeckt. Nach der Inkubation
werden die Plaques gezählt und die Anzahl der in dem die Testverbindung enthaltenden System entstandenen Plaques
verglichen mit der Anzahl, die in einem Vergleichssystem entstanden ist, bei dem lediglich die zu untersuchende Verbindung
weggelassen worden ist. Die Hemmaktivität einer Testverbindung wird angegeben als prozentuale Verminderung der
Plaquezahl auf der Testeinheit, verglichen mit derjenigen auf den Vergleichseinheiten.
Bei Untersuchung nach diesem Plaque-Verringerungsverfahren hat es sich gezeigt, daß die erfindungsgemäßen
Verbindungen bei Anwendung von 1 (4 oz.) Glasflaschen als Testeinheiten und H. Ep. Nr. 2 Zellen zur Bildung der Monoschicht
in Hank's ausgeglichener Salzlösung (pH 7 bis 8)
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typischerweise eine vollständige Plaque-Reduktion gegen Herpes Simplex ergaben.
Wie oben gesagt, sind die erfindungsgemäßen Esterve rbindungen abgeleitet von 9-(ß-D-Arabinofuranosyl)-adenin,
von dem bekannt ist, daß es ein Antivirenmittel ist, das gegen Herpesvirus aktiv ist. Von der zuletzt
genannten Verbindung wird berichtet, daß sie in vitro gegen Herpesvirus aktiver ist als ihr 5'-Benzoylester
während ihr 5'-Palmitatester bei dem gleichen Versuch inaktiv
ist (Renis et al., J. Med. Chem., Band 16, Seite 754). Von der Verbindung wird auch berichtet (Repta et al.,
J. Pharm. Sei. Band 64, Seite 392), daß sie in Wasser schwer löslich ist und ihr S'-Formiatester verhältnismäßig
gut wasserlöslich, aber in wäßriger Lösung instabil ist. Es ist daher überraschend, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen
im Gegensatz zu den bekannten Verbindungen eine gute Antivirenwirksamkeit besitzen und für eine Vielzahl
von oralen, topischen und parenteralen pharmazeutischen Verabreichungsformen angewandt werden können und in Wasser
leicht löslich und/oder lipophil sind. Bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen in diesem Zusammenhang sind diejenigen
der Formel I, bei denen R eine gradkettige Alkanoylgruppe mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, und besonders
9_(5-O-Acetyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin, 9-(5-0-Propionyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin,
9-(5-O-Butyrylß-D-arabinofuranosyl)-adenin
und 9-(5-0-Pentanoyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin, wobei von den zuletzt genannten
Verbindungen die 5-0-Pentanoylverbindung die erste Verbindung
der Wahl ist aufgrund ihrer Antivireneigenschaften. Ebenso bevorzugt sind aufgrund ihrer erhöhten Löslichkeit
und Lipophilie 9-/~5-0-(3-Methylbutyryl)-ß-D-arabinofuranosyl7-adenin
und 9-(5-0-Butyryl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin.
../5 709849/0837
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert.
Zu einem Gemisch von 2,67 g 9-(ß-D-Arabinofuranosyl)-adenin
und 100 ml 1:1 Diraethylformamid-Pyridin wurden 0,79 g Acetylchlorid bei 25°C gegeben. Das Gemisch wurde 1,5 Stunden
gerührt während es vor Feuchtigkeit geschützt wurde und dann mit 50 g zerstoßenem Eis behandelt und unter vermindertem
Druck eingedampft. Der Rückstand wurde auf eine 3 χ 40 cm Säule mit trockenem Silicagel gegeben und die Säule nacheinander
mit 500 ml-Anteilen einer Lösung von 5, 10, 15 bzw. 20 % (Vol./Vol.) Methanol in Chloroform eluiert. Zwei Fraktionen
des Eluats (die Eluate mit 15 und 20 % Methanol in Chloroform) wurden zusammengegeben und unter vermindertem
Druck eingedampft. Man erhielt das gewünschte Produkt 9-(5-0-Acetyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin; Fp. 197,5 bis
0C nach Umkristallisieren aus Äthanol £oJ^ = +236°
198,50C nach Umkristallisieren aus Äthanol, £oJ^ = +23,6
(c = 1 % in Methanol), Λ £üsc°H = 258 1^ ^= 15 °00^ Wasserlöslichkeit: 9,9 mg/ml.
Bei Verwendung von 1,11 g Propionylchlorid anstelle des Acetylchlorids in Beispiel 1 und 12 Stunden langem Rühren
des Reaktionsgemisches erhielt man 9-(5-0-Propionyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin;
Fp. 201 bis 203°C nach Umkristallisieren aus Äthanol, C&J^ ~ + 22»8°» λ max°H = 258 1^
(£= 14 900), Wasserlöslichkeit: 9,2 mg/ml (pH 7 Puffer).
Das Produkt enthielt 0,3 Äquivalent Äthanol von der Kristallisation.
Bei Verwendung von 1,2 g Butyrylchlorid anstelle des Acetylchlorids nach Beispiel 1 und 3 Stunden langem Rühren
des Reaktionsgemisches erhielt man 9-(5-O-Butyryl-ß-D-
709849/0837
arabinofuranosyl)-adenin. Nach Umkristallisieren aus Äthanol sinterte das Produkt bei 1840C und zersetzte sich bei
187 bis 189°C, λ ^ = 259 mn (E= 15 100), Wasserlöslichkeit:
16,1 mg/ml.
Bei Verwendung von 1,21 g Pentanoylchlorid anstelle des Acetylchlorids in Beispiel 1 und 6 Stunden langem Rühren
des Reaktionsgemisches erhielt man 9-(5-0-Pentanoyl -ß-D-arabinofuranosyl)-adenin,
enthaltend 0,2 Äquivalent Wasser; Wasserlöslichkeit: 8,4 mg/ml.
Bei Verwendung von 1,55 g 3-Methylbutyrylchlorid anstelle
des Acetylchlorids nach Beispiel 1 und 12 Stunden langem Rühren des Reaktionsgemisches erhielt man 9-/~5-0-(3-Methylbutyryl)-ß-D-arabinofuranosyl7-adenin,
enthaltend 1,25 Äquivalent Wasser; Γ°<3χ? = +32,6° (c = 1 % in Methanol),
λ£ο2°Η = 258 mn (£= 14 700), Wasserlöslichkeit:
16,4 mg/ml.
1,45 g 2,2-Dimethylpropionylchlorid wurden unter Rühren
zu einem Gemisch von 2,67 g 9-(ß-D-Arabinofuranosyl)-adenin und 100 ml eines 1:1-Gemisches von Dimethylfonnamid-Pyridin
bei 250C gegeben. Das Gemisch wurde 4 Stunden gerührt
und dann mit 50 g zerstoßenem Eis behandelt und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wurde auf eine
3 χ 40 cm Säule mit trockenem Silicagel gegeben und nacheinander mit Chloroform und/oder Tetrahydrofuran in der Reihe,
100 % Chloroform, Chloroform-Tetrahydrofuran-Gemisch
mit einem linearen Gradienten bis zu 100 % Tetrahydrofuran und schließlich 100 % Tetrahydrofuran eluiert. Die Fraktionen,
die das gewünschte Produkt enthielten wurden zusammengegeben und unter vermindertem Druck eingedampft. Man erhielt
709849/0837 ../7
-/~5-0-(2,2-Dimethylpropionyl)-ß-D-arabinofuranosyl7-adenin,
enthaltend 0,2 Äquivalent Tetrahydrofuran; C0O^ = +35°
(c = 1 % in Methanol, Λ ^J0H = 259 mn (£= 14 900), Wasserlös-
IQ el Jv
lichkeit: 7,0 mg/ml.
Bei Verwendung von 1,40 g Hexanoylchlorid anstelle
des Acetylchlorids nach Beispiel 1 und 20 Stunden langem Rühren des Reaktionsgemisches bei 50°C erhielt man beim Aufarbeiten 9-(5-0-Hexanoyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin, enthaltend 0,2 Äquivalent Wasser; λ ^30H = 259 nm (£= 14 500), Wasserlöslichkeit 2,5 mg/ml (pH 7 Puffer), Verteilungskoeffizient:
60,5 (Pentanol/Wasser).
des Acetylchlorids nach Beispiel 1 und 20 Stunden langem Rühren des Reaktionsgemisches bei 50°C erhielt man beim Aufarbeiten 9-(5-0-Hexanoyl-ß-D-arabinofuranosyl)-adenin, enthaltend 0,2 Äquivalent Wasser; λ ^30H = 259 nm (£= 14 500), Wasserlöslichkeit 2,5 mg/ml (pH 7 Puffer), Verteilungskoeffizient:
60,5 (Pentanol/Wasser).
Bei Verwendung von 2,0 g Octanoylchlorid anstelle des
Acetylchlorids nach Beispiel 1 und 1,5 Stunden langem Rühren des Reaktionsgemisches bei 500C erhielt man 9-(5-0-Octanoyl ß-D-arabinofuranosyl)-adenin; C^J^q - +29,4° (c = 1 96 in
Methanol), λ^30H = 259 nm (C= 14 400), Verteilungskoeffi-
Acetylchlorids nach Beispiel 1 und 1,5 Stunden langem Rühren des Reaktionsgemisches bei 500C erhielt man 9-(5-0-Octanoyl ß-D-arabinofuranosyl)-adenin; C^J^q - +29,4° (c = 1 96 in
Methanol), λ^30H = 259 nm (C= 14 400), Verteilungskoeffi-
Ul el JV
zient: ca. 100 (Pentanol/Wasser).
709849/0837
ORIGINAL INSPECTED
Claims (1)
- DH. ING. F. WCKSTIIOFFI)R. K. ν. I1KC)I M ΛΝ:VI)H. IN(J. 1). JUCIIHKNSI)I IM,. IN(J. H. t; O KTZPATENTANWÄLTEΒΟΙΟ MfINC][KN I)O SfMIWKIOKHSTIlASSK 2 τκΐ.ΕΚΟΜ (080) 00 2051 τ κ ι. E χ S 24 070TKLEOItAM MR I ΓΙ1ΟΤΚΟΤΓΑΤΚΝΤ M CNCn EK1Α-49 368Anm.: Parke, Davis & Comp.Anspruch9-(5-0-Acyl-ß-D-arabinofurano syl)-adenin-Ve rbindungender FormelNH2I NOQin der R eine gradkettige Alkanoylgruppe mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine verzweigtkettige Alkanoylgruppe mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen ist.6231709849/0837ORIGINAL INSPECTED
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