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Aufstallungsvorrichtung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Aufstallung
von Milchvieh zum Melken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtg, die sich
sowohl als Fahrzeug als auch ortsfest ausführen läßt, die Verschläge zur Aufnahme
des Viehes umrast und in ihrer mobilen bzw. ortsfesten Form das Melken den Viehes
auf der Weide bzw. im Stall sowie die Fütterung mit einer Zusatznahrung erleichtern
soll.
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Bekannt sind verschiedene Typen von Anhänger-Fahrzeugen, die zur entsprechenden
Versorgung des Viehes irgendein ringsherum mit Ringen versehenes Fahrgestell aufweisen,
an die man die zu melkenden Tiere anbinden kann; in der Nähe der Ringe sind außerdem
Futternäpfe zur Aufnahme des bestimmten Quantums einer Zusatznahrung vorgesehen.
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Diese Art Fahrzeuge haben den Nachteil, daß die Tiere nur ungenügend
an unerwünschten Bewegungen gehindert sind und um ihre Leinen herumschwenken können;
überdies läßt sich das zu melkende Tier nicht von der übrigen Herde trennen.
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Man kennt weiter verschiedene Arten von im Stall eingerichteten. ortsfesten
Melkständen, wobei die einzelnen Rrs.schläge im Krs s, in Reihe oder ähnlich wie
Körner einer Ähre angeordrlet sind. ler Nachteil dieser MelkstSnde besteht darin,
daß für sie eine besondere Art von Gebäume errichtet werden muß, bei em unter anderen
verschiedene Niveauhöhen lür die Arbeit des Melkers vorgesehen werden müssen, was
ein Umsetzen der Verschläge oder Hinzufügen vor weiteren Verschlägen unmöglich macht.
Überdies wird eine unverhältnismäßig große Anzahl von Melkeinrichtungen benötigt,
und der ganze Vorgang läßt sich nur langsam und umständlich abwickeln, weil die
Melkzeit der einzelnen Tiere unterschiedlich ist und die langsam zu melkenden Tiere
die schon gemolkenen am Verlassen des Melkstandes hindern.
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Außerdem hat man schon Anhänger gebaut, die in parallel nebeneinander
liegende Verschläge aufgeteilt sind, bei
denen die Tiere an dem
einen Ende eintreten und an dem anderen Ende wieder austreten; an diesem Ende befindet
sich eine anhebbare Pforte, an der im allgemeinen ein Futternapf angebracht ist.
Diese fahrbaren Melkstände haben zwar weniger Nachteile als die zuerst erwähnten,
da die zu melkenden Tiere einigermaßen ruhig gehalten werden können, aber der Melker
muß sich beim Melkvorgang ständig bücken.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, besonders die zuletzt erwähnte
Schwierigkeit zu beseitigen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung der -eingangs gesannten
Art mit aen kennzeic'rnenöcn Merkmalen des Anspruchs 1.
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Insbesondere ist eine fahrbare oZer ortsfeste Vorrichtung, dl eine
bestimmte Anzahl von zueinander parallel und senkrecht zur Längsrichtung angeordneten
Verschlägen umfaßt, die mindestens zum '£eil von einer Seite zugänglich und mit
einer anhebbaren oder entfernbaren Krippe versehen sind, gemäß der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß der Boden der Verschläge sich bei einer Höhe von ungefähr 80
cm vom Erdboden befinden kann, daß sich mindestens der Boden der Verschläge durch
ein vorzugsweise hydraulisches Mittel anheben und absenken läßt, wodurch die Verschläge
für die Tiere zugänglich werden, daß die Tiere die Vorrichtung dadurch wieder verlassen
können, daß die Krippen vorzugsweise hydraulisch anhebbar oder
entfernbar
angeordnet sind und daß die Krippen durch vorzugsweise hydraulisch gesteuerte Schrägstellung
von Sammelbehältern aus nachfüllbar sind, die sich in gleicher Ebene seitlich von
den Krippen befinden.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen ist die Vorrichtung noch dadurch
gekennzeichnet, daß der anheb- und absenkbare Futtersammelbehälter ebenso hydraulisch
gesteuert sein kann wie ein gegebenenfalls hydraulisch ausbreitbares Schutzdach
oder ein Stützpfosten zur Erhöhung der Standfestigkeit, wenn die Vorrichtung als
insbesondere einachsiger Anhänger ausgebildet ist.
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Mit einer erfindungsgemäßen Vc:richtung kann daher ein Bed enungsmann
bei einer ganzen Herde alle zur Melkvorgang notwefl1igen Tätigkeiten verrichten,
ohne gei:'ngen zu sein> den Platz zu wechseln.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen?
in denen die Erfindung am Beispiel einer fahrbaren Aufstallungsvorrichtung ausführlich
erläutert und dargestellt ist.
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Es zeigen Fig. 1 eine schematische Ansicht von oben eines Schnittes
auf halber Höhe durch eine fahrbare Vorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig.
2 eine schematische Ansicht von der Seite, von der aus die Tiere die Vorrichtung
betreten; Fig. 3 eine schematische Ansicht einer möglichen Ausfahrungaform des Daches
der Vorrichtung; Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines Verschlagteiles der
Vorrichtung; Fig. 5-7 verschiedene schematische Ansichten eines Futtersammelbehälters
der Vorrichtung und seiner Steuereinrichtung.
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In Fig. 1 sind auf einem Anhänger montierte, botenartige Verschläge
mit 1 bezeichnet. Die Verschläge 1 begrenzen zwei nischenartige Zwischenräume 2.
Die Nischen 2 habe keinen Boden, sodaß der Bedienungemann oder Merker :Jf Erdboden-Niveau
steht und damit ungefähr 80 cm tiefer als die sich im Verschlag 1 befindlichen,
zu melkenden Tiere, menn sich die Verschläge mit de; Tieren, wie in Fig. 2 ersichtlich,
in der oberen Stellung befinden.
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In dieser Stellung der Verschläge kanIt die Bedienungsperson leicht
die Euter der Kühe erreichen, ohne sich zu bücken.
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Die dargestellte Anordnung mit den vier Verschlägen 1, von denen zwei
Seite an Seite in der Mitte angeordnet sind, ist als ein besonders interessantes
Anwendungsbeispiel anzusehen, weil die Nischen 2 dann nahe beieinander liegen,wodurch
der zur Bedienung nötige Arbeitsweg beträchtlich verringert wird.
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Es ist jedoch ohne weiteres möglich, eine größere Anzahl von Verschlägen
1 vorzusehen, und wenn man beispielsweise von dem Verfahren Gebrauch machen kann,
bei dem die Melkmaschinen automatisch von den Tieren abgenommen werden, kann ein
Melker leicht sechs Tiere oder mehr versorgen.
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Falls sechs Verschläge vorgesehen werden sollen, ordnet man beispielsweise
jenseits der Räder 3 ein weiteres Paar von Verschlägen 1 getrennt durch eine dritte
Nische 2 an; In Fig. 1 (siehe auch Fig. 2) ist noch eine mit 4 bezeichnete Zugdeichsel
dargestellt; mit 5 sind hydraulisch anhebbare Krippen und mit 6 vorzugsweise hydraulisch
absenkbare Buttermittelsammelbehä'-er bezeichnet, deren Schrägstellung zur Erleichterung
des abflusses der Futtermittel, ebenfalls hydraulisch gesteuert werden kann. In
Fig. -sind Sneuerhebel für dle hydraulische Betätigung aller Funktionen des jeweiligen
Verschlages 1 mit 7 bezeichnct.
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Hydraulisch ausfahrbare Cttitzpfosten 8 halten die als einachsiger
Anhänger ausgeführte Vorrichtung in ihrer Stellung.
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In Fig. 2 ist gezeigt, daß die beiden äußeren der Verschläge 1 durch
Herablassen ihrer Böden 9 bis zum Erdboden für die zu versorgenden Tiere zugänglich
sind. Die Verschläge 1 sind seitlich an zu ihrem Boden rechtwinkligen Armen 10 befestigt,
die in vertikal gerichteten Pfosten 11 hydraulisch auf- und abwärts bewegt werden
können. Die Pfosten 11 sind ihrerseits an einem Trägerbalken 12 festgeschweißt,
der sich ( siehe die Fig. 2 und 7 ) in der Mitte über die ganze
länge
der im Ausführungsbeispiel als Anhänger ausgebildeten Vorrichtung erstreckt und
einen wesentlichen Teil des Gestells der Vorrichtung ausmacht. Jeder der Verschläge
1 bildet einen vollständig absenk- und anhebbaren Kasten, der aus dem Boden 9 und
seitlich aus verschiedenen Pfosten 13, vertikalen Pfosten 13' und horizontalen Pfosten
13", besteht, die am Boden 9 befestigte, seitliche Gitter bilden, deren von der
Nische 2 zugängliche Seite für sich in Fig. 4 abgebildet ist; man sieht, daß der
hintere Teil mit den Pfosten 13" verhältnismäßig offen ist, sodaß der Melker leicht
an das Euter der Kuh herankommen kann. Am vorderen Teil des Verschlages 1 ist die
Krippe 5 anhebbar an den Eckpfosten angebracht, damit das Tier den Verschlag serlass-n
kann, während am hiifteren Teil eine Tür 1 sich wie bei einer Guillotine, schieb?rartig,
anhebt, wenn sich der Verschlag 1 absenkt, um einem Tier den Eintritt in den Verschlag
zu ermöglichen, und sich umgekehrt zur Bewegungsrichtung des Verschlages absenkt
eSig. 2), wenn der Verschlag angehoben wird, um das Die am Zurücktreten um Verschlage
zu hindern. Die guillotineanartige Schiebetür 14 ist z.B. aus rohrförmigem Material
und gleitet einfach in zwei Profilen, die den hinteren Teil der seitlichen Gitter
13 bilden.
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In Fig. 3 ist schematisch ein Dach 15 dargestellt, wie es bei der
Ausführung der Vorrichtung als Anhänger benutzt werden kann, und zu dem ein Windschutz
16 gehört, der durch eine am Gestellträger 12 angebrachte Hydraulikeinrichtung 17
bewegt
werden kann; es versteht- sich, daß man auf jeder Seite des Anhängers so einen,
gegebenenfalls auch mit mechanischen Mitteln bewegbaren Windschutz anbringen kann.
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Wie in Fig. 4 ersichtlich, wird die Krippe 5, in Form eines dreieckigen
Troges, von zwei Armen 18 eines rechteckigen Rohrrahmens gehalten, der schwenkbar
in zwei Punkten 19 der seitlichen Gitter 13 des Verschlages 1 angelenkt ist. Vorzugsweise
sind (nicht dargestellte) Bleche an den drei Außenseiten der beiden Arme 18 angebracht.
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In Fig. 4 sind noch zwei, (aus Fig. 2 nicht entnehmbare) did Verschläge
1 übergreifende Bögen, 20 dargestellt. Wie ll den FJgurn 5, 6, 7 zu sehen, bestehen
die Futtersammelbehälter 6 aus gr0ßCI> rechteckigen Trögen 21, wobei (siehe Fig.
1) je r:n Behälter 6 für zwei. Krippen 5 dient. Die Tröge 21 enden in ihre unteren
Teil in zwei zylindrischen, hohlen Rinnen 22, die mit gleicher Mittelachse hintere
inwieder angeordnet sind. In jeder der zylindrischen Rinnen ist ein unter der Spannung
einer Feder 24 stehender Kolbenschieber 23 derart angeordnet, daß sich die Kolben
einander entgegengesetzt bewegen, wobei, sie in den Hohlzylindern angeordnete, obere
Öffnungen 25 verschließen können. Wenn man den Kolbenschieber 23 zurückzieht, fallen
die im rechteckigen Teil 21 des Sammeltroges enthaltenen Futtermittel durch die
Öffnung 25 in die Rinne 22 und, geschoben durch den Kolben 23, werden sie durch
die Öffnung 26 in die Krippe 5 eingefüllt.
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Aus Fig. 7 ist ersichtlich, daß der Behälter 6 in die punktiert gezeichnete
Stellung 6' abgelassen werden kann, sodaß man leicht einen Deckel 27 entfernen und
den Trog nachfüllen kann. Auch das Ablassen und Wiederanheben des Behälters 6 läßt
sich durch eine (nicht dargestellte) Hydraulikeinrichtung vornehmen.
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mn die an ein Tier abzugebende Futtermittelration einstellen zu können,
kann man den Weg des Kolbens 23 vergtt5ßern oder verkleinern (siehe Fig. 6 und 7),
wodurch die geförderte Futtermittelmenge vergrößert oder verkleinert wird. Hierzu
wählt man eine der möglichen Stellungen de= Zähne 29 einer Zahnstange 28, die ein
mit dem Kolben 23 verbundenes Rabel 30 betätigt (durch Ziehen nach rechts, Pfeil
31, Fig. 7, vergrößert wan den Weg des Kolbens 23), Die Z*hn.stan5e 28 wird gehalten
von einem (mit einer nicht gezeichneten Hydraulikainrichtung verbundenen) Arm 32.
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Eine teilweise Preigabe des Armes 32 läßt die Zahn8taEge 28 und damit
den Kolben 23 vorrUcken, womit Futtermittel in die Krippe 5 gelangen. Übrigens ist
es durch Bedienen der Zahnstange 28, indem man sie vollständig freigibt, möglich,
eine zusätzliche Futtermittelration zu geben.
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Genügend bekannte Vorrichtungsteile wie Kabel, Kolben usw.
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zum Absenken oder Anheben der Verschläge 1, der Krippen 5, der Sammelbehälter
6 usw. sind nicht im einzelnen dargestellt, sondern werden von dem für die Hand
des Bedienungspersonals bestimmten, in der Nische 2 befindlichen Steuerhebel
7
(Fig. 2) repräsentiert. Ebenso sind Steuerknöpfe für die Bedienung der Stützpfosten
8, des Windschutzes 16 usw. nicht dargestellt.
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Es lassen sich außerdem in bekannter Weise mechanische Festsetzungseinrichtungen
vorsehen, die, von bekanntem Typus (deswegen nicht dargestellt), die Festsetzung
der Sammelbehälter 6, der Krippen 5 und der Verschläge 1 ermöglichen, und zwar nicht
nur bei einer insbesondere als Anhänger ausgeführten Vorrichtung während des Weidebetriebes,
sondern auch gegebenenfalls bei einem Ortswechsel, sodaß die Vorrichtung auch als
Viehtransporter dienen kann.
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Die Vorrichtung läßt sich alter durch die schon erwahnte Anordnung
unterschiedliche. Anzahlen von Verschlägern 1 und de entsprechender zahl Nischen
2 noch dadurch a1lsgestal+en, daß man beispielsweise die Bedeutung einer bestimmten
Stellung des Kolbens 23 für eine Anzeige der unter schiedlichen Futtermittelmengen
durch eine entsprechende Stellung eines Zeigers auf einer Skala verdeutlicht.
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Als Ergänzung zu einer erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich ohne
weiteres bekannte Arten von wie die Krippe hydraulisch gesteuerten Halsfesseln vorsehen;
außerdem kann man bei bekanntem, für das Anheben der Tiere benötigtem Öldruck die
Anzeige des Manometers in Kilogramm eichen und die angezeigten Werte vor und nach
dem Melken ablesen, um so einen Hinweis auf die Milchmenge zu bekommen.
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Die vorliegende Erfindung ist keinesfalls auf die beschriebene Ausführungsform
beschränkt, und es liegt durchaus im beanspruchten Rahmen, wenn Abwandlungen, wie
die als Beispiel beschriebenen, angebracht werden.
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- ANSPRUCHE -
L e e r s e i t e