-
Verfahren und Vorrichtung zur Ultraschallprüfung der Wand-
-
stärke von Rohren und dgl.
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ultraschallprüfung der Wandstärke
von Rohren oder dgl., bei dem ein Energieimpuls in einer quer zu der zu prüfenden
Wand verlaufenden Richtung abgestrahlt wird und die nach Reflexion dieses Impulses
an den Wandflächen auftretenden, zur Bestimmung der Wandstärke dienenden, reflektierten
Impulse aufgefangen werden und somit die Wandstärkenmessung anhand der Impulsechos
erfolgt.
-
Bei der bereits bekannten, zerstörungsfreien Ultraschall-Werkstoffprüfung,
durch welche die Wandstärke langgestreckter Werkstücke gemessen wird, werden in
Werkstücklängsrichtung ausgerichtete Impulswandler mit einer unter 450 geneigten
Reflexionsfläche eingesetzt, an welcher die parallel zum Werkstück abgegebene Ultraschallenergie
unter einem rechten Winkel abgelenkt wird, so daß sie quer zu den Wänden des langgestreckten
Körpers gerichtet ist. Weiterhin ist bekannt, bei der Rohrleitungsprüfung mit Ultraschall-Meßvorrichtungen
mehrere Wandler in Verbindung mit einem Rotor einzusetzen, der mit einer zur Fortbewegungsgeschwindigkeit
durch die Rohrleitung proportionalen Drehzahl umläuft und dabei die Rohrwandung
abtastet. Bei keiner bekannten Vorrichtung dieser Art wird zugleich mit einem weiteren
Impuls gearbeitet, der unter einem anderen Winkel zur Oberfläche des Rohrs bzw.
der zu prtfenden Wand gerichtet wäre.
-
Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zur Ultraschallprüfung der Wandstärke
von Rohren oder dgl. zu schaffen, welche die Ermittlung auch kleiner Unregelmäßigkeiten
gestatten.
-
Das zur Lösung der gestellten Aufgabe vorgeschlagene
Verfahren
vom eingang genannten Typ ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer
Energieimpuls entlang einem Weg, dessen Einfallswinkel in bezug auf die Wand größer
ist als der kritische Brechwinkel, ausgesandt wird, wobei von einer Unregelmäßigkeit
in der Wand reflektierte, zur Kennzeichnung dieser Unregelmäßigkeit dienende Energie
entlang dem Weg dieses zweiten Impulses zurückläuft und gegenüber den erstgenannten
Reflexionsimpulsen zeitlich versetzt aufgefangen wird.
-
Entsprechend einer Ausgestaltung dieses Verfahrens kann ein Einzelimpuls
erzeugt, entlang einem sich von dem quer und von dem unter einem Winkel verlaufenden
Weg abweichenden Weg abgegeben und in die beiden Impulse aufgespalten werden.
-
Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung können auch mehrere Einzelimpulse
nacheinander erzeugt und entlang zur Rohrachse parallelen Richtungen abgegeben werden,
wobei ein Teil jedes Einzelimpulses an einer unter 450 geneigten Reflexionsfläche
in eine quer zur Rohrwandung verlaufende Richtung umgelenkt, ein weiterer Teil jedes
Einzelimpulses an einer unter mehr als 450 zu der wandparallelen Impulsabgaberichtung
geneigten Reflexionsfläche umgelenkt wird, an der Rohrwandung reflektierte erste
Teile jedes Impulses aufgefangen und zur Bestimmung der Wandstärke verwendet werden,
und an einer Unregelmäßigkeit in der Rohrwandung reflektierte zweite Teile jedes
Impulses aufgefangen und zur Kennzeichnung der Unregelmäßigkeit ausgewertet werden.
-
Die weiterhin vorgeschlagene Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
ist erfindungsgemäß gekennzeicianet durch eine Impulswandler-Reflektor-Kombinat:ion,
welche zur
Abgabe eines Energieimpulses in einer quer zur Rohrwandung
verlaufenden Richtung und eines zusätzlichen Energieimpulses in einer unter einem
größer als der kritische Brechwinkel bemessenen Einfallswinkel an der Wand verlaufenden
Richtung ausgelegt ist, und einen zum Auffangen von den an den Wandflächen reflektierten
Impulsen und den an ggf. in diesen vorhandenen Unregelmäßigkeiten reflektierten,
gegenüber den erstgenannten Impulsen zeitlich versetzten zusätzlichen Impulsen dienenden
Empfänger.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung dieser Vorrichtung können auch
mehrere Impulserzeuger in gegenseitigen Abständen um die Achse des Rohrs herum verteilt
angeordnet, und die zum Reflektieren der Einzelimpulse dienenden Reflexionsflächen
können ringförmig ausgebildet und in Axialrichtung in vorbestimmten, unterschiedlichen
Abständen von den Impulserzeugern angeordnet sein. Dabei sind die Impulserzeuger
vorzugsweise innerhalb des Rohrs angeordnet und zur Abgabe von Impulsen in einer
zur Rohrachse parallelen Richtung ausgelegt. Die in einem Axialabstand von den Impulserzeugern
angeordnete erste ringförmige Reflexionsfläche schließt einen Winkel von 450 mit
der Rohrachse ein, entspricht in Radialrichtung etwa der halben Impulsquerschnittsbreite
und dient dazu, einen Teil der Impulse abzuspalten und entlang einem quer zur Rohrwandung
gerichteten Weg abzulenken. Die in einem größeren Axialabstand als die erste Reflexionsfläche
von den Impulserzeugern angeordnete zweite ringförmige Reflexionsfläche schließt
einen Winkel von mehr als 450 mit der Rohrachse ein, entspricht in Radialrichtung
der anderen Hälfte der Impulsquerschnittsbreite und dient dazu, einen anderen Teil
der Impulse entlang einem Weg abzulenken, dessen Einfallswinkel an der Rohrwandung
größer ist als der
kritische Brechwinkel, so daß an einer Unregelmäßigkeit
in der Rohrwandung reflektierte Energie entlang diesem Weg reflektierbar ist.
-
Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung sind im nachfolgenden
anhand der in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
-
Fig. 1 ist ein teils in Ansicht und teils im Schnitt gehaltener,
schematischer Teilaufriß und zeigt eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete
erste Ausführungsform der Vorrichtung.
-
Fig. 2 zeigt im Schaubild mehrere Oszillografenkurven mehrerer Impulsechosignale,
welche die an den Oberflächen einer entsprechend der Darstellung in Fig. 1 gemessenen
Wand reflektierten Impulse darstellen.
-
Figuren 3-4, 5-6, 7-8 und 9-10 zeigen jeweils in einem Aufrißausschnitt
bzw. in Querschnittsdraufsicht verschiedene Formgebungen der Reflexionsfläche, vermittels
welcher die Eigenschaften des Ultraschall-Energiebündels in bestimmter Weise beeinflußt
werden.
-
Fig. 11 zeigt im schematischen Aufrißausschnitt einen Querschnitt
entlang der Linie 11-11 von Fig. 12, zur Veranschaulichung einer insbesondere zur
Rohrleitungsdickenmessung geeigneten Ausführungsform.
-
Fig. 12 ist ein waagerechter Schnitt entlang der Linie 12-12 von
Fig. 11.
-
Fig. 13 ist ein schematischer Schaltplan der in Verbindung mit der
in den Fig. 11 und 12 dargestellten Vorrichtung verwendbaren elektrischen Schaltung.
-
Die mit Impulsechos arbeitende Ultraschallprüfung ist als eine Form
der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung und insbesondere zur Messung der Wandstärke
von Rohrleitungen aus unterschiedlichen Werkstoffen weit verbreitet. Bei der Anwendung
bekannter Verfahren hat es sich jedoch in vielen Fällen als schwierig erwiesen,
zwischen dünnen oder durch Korrosionsfraß schwächer gewordenen Stellen und anderen
Unregelmäßigkeiten wie z.B. Schweißverbindungen und Oberflächendiskontinuitäten
zu unterscheiden. Diese Schwierigkeiten sind bei dem Verfahren und der Vorrichtung
nach Erfindung vermieden, indem diese eine einwandfreie Unterscheidungsmöglichkeit
von dünnen oder durch Korrosionsfraß angegriffenen Stellen an der Rohrleitungswand
oder dgl.
-
bieten.
-
Figur 1 zeigt einen Längsquerschnitt durch einen Abschnitt eines Rohrs
21, wobei die Wand dieses Rohrs selbstverständlich auch aus der Wand eines Behälters
oder dgl. bestehen könnte. Innerhalb des Rohrs befindet sich ein gasförmiges oder
flüssiges Medium 22, das einen guten Leiter für Schallenergie bildet.
-
Zur Messung der Wandstärke des Rohrs 21 ist innerhalb desselben ein
Impulswandler 25 mit einer Linse 26 angeordnet, der bei Erregung des Kristalls einen
gerichteten Energiestrahl abstrahlt. Durch kurzzeitiges Anlegen einer elektrischen
Spannung an den Kristall wird in an sich bekannter
Weise ein kurzer
Einzel-Ultraschallimpuls erzeugt. Der Kristallwerkstoff besteht vorzugsweise aus
Bleimetaniobat und weist in dem hier dargestellten Impulswandler 25 die Form einer
(nicht dargestellten) flachen Scheibe auf, deren (nicht dargestellte) als Elektroden
dienende Seitenflachen versilbert sind. Da der Kristall von piezoelektrischer Beschaffenheit
ist, verformt er sich und erzeugt dabei einen Schallimpuls.
-
Aufgrund der Ausrichtung des Impulswandlers 25 und der durch die Linse
26 bewirkten Fokussierung wird der Impuls entlang einem Weg 29 nach unten abgestrahlt
und fällt auf eine ebene Reflexionsfläche 30, die unter 450 zur Achse des Rohrs
21 geneigt ist. Die Energie in dem auf die Reflexionsfläche 30 fallenden Teil des
Impulses wird somit unter einem rechten Winkel zum Weg 29 reflektiert und pflanzt
sich entlang dem quer zur Oberfläche der Wandung des Rohrs 21 verlaufenden Weg 33
fort.
-
Die Wand des Rohrs 21 besteht aus einer Innenwandfläche 34 und einer
Außenwandfläche 35, welche gemeinsam den Werkstoff des Rohrs 21 auf beiden Seiten
begrenzen, so daß die Energie des Schallimpulses zum Teil an beiden Wandflächen
reflektiert wird. Die entsprechenden reflektierten Impulse verlaufen entlang dem
Weg 33 in entgegengesetzter Richtung, werden an der Reflexionsfläche 30 nach oben
entlang dem Pfad 29 reflektiert und fallen schließlich auf den im Wandler 25 befindlichen
Kristall, der ein dem Schallimpuls entsprechendes elektrisches Signal erzeugt. Die
Erzeugung eines Schallimpulses und das kurzzeitig später erfolgende Erzeugen von
den zurücklaufenden, reflektierten Schallimpulsen entsprechenden elektrischen Impuls
signalen ist wie bereits ausgeführt bekannt und bedarf daher an dieser Stelle keiner
ausführlichen Beschreibung.
-
In Fig. 2 sind vier Oszillografenkurven dargestellt, welche die Signalamplituden
als Funktion der Zeit zeigen.
-
Bei der Energie handelt es sich um Frequenzen im Ultraschallbereich,
so daß die Zeitspannen sehr kurz sind und die an der Zeitachse dargestellte Strecke
38 einer Zeitspanne von 2 Mikrosekunden entspricht. Die in Fig. 2 mit "a" bezeichnete
oberste Kurve zeigt zwei reflektierte Impulse 41 und 42, welche die vom Wandler
erzeugten Impulse darstellen, wenn dieser auf die von den Wandflächen 34 und 35
der Wand des Rohrs 21 reflektierte Schallenergie anspricht und kein Hohlraum oder
eine andere Unregelmäßigkeit oder Diskontinuität an der Wand vorhanden ist.
-
In Fig. 1 ist eine zweite, ebene Reflexionsfläche 45 in einem etwas
größeren Abstand vom Wandler 25 dargestellt und in bezug auf die Achse des Rohrs
21 unter einem mehr als 450 betragenden Winkel geneigt. Folglich durchläuft der
über den halben Impulsquerschnitt abgegebene Teil der Impulsenergie einen durch
die gestrichelte Linie 46 angezeigten Weg und pflanzt sich nach Reflexion entlang
dem ebenfalls gestrichelt dargestellten Weg 47 fort. Der Weg 47 entspricht einem
Einfallswinkel auf die Innenwandfläche 34, der größer ist als der kritische Brechwinkel
für den Werkstoff, aus dem die Wand des Rohrs 21 besteht. Folglich dringt diese
Impulsenergie in die Innenwandfläche 34 des Rohrs 21 ein, verlauft in dieser schräg
nach oben und tritt aus dem Rohr auf der anderen Seite ebenfalls wieder ohne Reflexion
aus, wenn das Rohr keine Unregelmäßigkeit wie z.B. den hier dargestellten Hohlraum
51 aufweist. Wenn jedoch eine derartige Unregelmäßigkeit vorhanden ist, wird an
dieser wie z.B. am Hohlraum 51 ein reflektierter Impuls erzeugt, der über die gleichen
Wege 47 und 46 zurückläuft und auf den Impulswandler 25 trifft.
-
Dadurch wird in gleicher Weise wie durch die reflektierten
Impulse
über die Meßwege für die Dickenbestimmung 33 und 29 ein reflektierter Impuls erzeugt.
-
Bei jedem Erregungsvorgang des Impulswandlers 25, durch den ein Schallimpuls
erzeugt wird, durchlauft dieser das gasförmige oder flüssige Medium 22.
-
Dabei durchsetzt der Impuls die Linse 26 und wird von dieser in einem
Bereich gebündelt, dessen Größe im wesentlichen der Größe des im Wandler 25 befindlichen
Kristalls entspricht. Die vom Wandler 25 nach unten abgestrahlten Impulse werden
zur Hälfte an der oberen Reflexionsfläche 30 unter einem rechten Winkel abgelenkt,
wobei dieser Teil des Impulses quer zu den Wandflächen 34 und 35 verläuft und an
den Wandflächen des Rohrs 21 reflektiert wird. Die zurücklaufenden Reflexionsimpulse
zeigen somit die Dicke der Wand des Rohrs 21 an.
-
Kurzzeitig später wird an der Reflexionsfläche 45 die andere Hälfte
jedes Impulses reflektiert, so daß dieser Teil des Impulses sich entlang dem Weg
47 fortpflanzt und die Impulsenergie an die Wand des Rohrs 21 abgegeben wird. Die
die Wand des Rohrs 21 durchsetzende Impulsenergie führt nur dann zu einem rücklauf
enden, reflektierten Impuls, wenn sich eine Diskontinuität im Impulsfortpflanzungsweg
befindet. Aufgrund einer derartigen Diskontinuität erscheint ein rücklauf ender
Reflexionsimpuls.
-
Da die Reflexionsfläche 45 weiter als die Reflexionsfläche 30 vom
Impulswandler 25 entfernt ist und einen vorbestimmten Abstand von diesem aufweist,
läßt sich die zeitliche Verzögerung in dem ersten Paar von Reflexionsimpulsen und
dem entlang einem getrennten Weg rücklaufenden, einzigen Reflexionsimpuls mühelos
genau bestimmen.
-
Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß einige Diskontinuitäten
oder Unregelmäßigkeiten an Innenwand- und/oder Außenwandfläche des Rohrs 21 wie
z.B.
-
Schweißnähte oder flachere Wandunebenheiten nicht zum Rücklauf des
zeitlich späteren Einzelreflexionsimpulses führen, so daß ohne weiteres eine Unterscheidung
derartiger Wandunregelmäßigkeiten gegenüber anderen möglich ist.
-
Mit anderen Worten, bei bestimmten Wandformen kann es vorkommen, daß
ein Impuls oder beide Impulse des ersten, an der Wand reflektierten Impulspaars,
durch welche die Dicke der Wand des Rohrs 21 angezeigt wird, und welche sich entlang
dem Weg 33 fortpflanzen, verloren gehen, d.h. nicht zum Impulswandler zurücklaufen.
In diesem Falle wird jedoch der andere, zeitlich geringfügig spätere Impuls entlang
dem Weg 47 eine Anzeige für das Vorhandensein einer Diskontinuität wie z.B. eines
Hohlraums oder einer dünnwandigen Wandstelle, aufgrund deren der reflektierte Einzelimpuls
rückläuft, liefern.
-
Die Oszillografenkurven in Fig. 2 zeigen den unter den vorstehenden
Bedingungen aufgezeichneten Teil der zurücklaufenden Reflexionsimpulse. Die Oszillografenkurve
a zeigt die zurücklaufenden Reflexionsimpulse 41 und 42 von Innenwand- und Außenwandfläche
der Wandung des Rohrs 21 bei Nichtvorhandensein eines Hohlraums oder einer anderen
Diskontinuität oder Wandunregelmäßigkeit. Folglich wird entlang dem anderen Impulsweg
47 keine Energie reflektiert. Das Nichtvorhandensein eines zeitlich späteren Impulses
zeigt sich im Bereich 54 der Oszillografenkurve a.
-
In der Oszillografenkurve b von Fig. 2 sind zwei Reflexionsimpulse
55 unf 56 zu sehen, die zeitlich enger benachbart sind und somit eine geringere
Wandstärke des Rohrs
21 anzeigen. Außerdem weist diese Kurve einen
dritten Impuls 57 auf, bei dem es sich um den Impuls handelt, der über den unter
einem Winkel verlaufenden Impulsweg 47 rückgelaufen ist und somit einwandfrei das
Vorhandensein einer Diskontinuität wie z.B. des Hohlraums 51 von Fig.1 anzeigt.
-
Die Oszillografenkurven c und d in Fig. 2 zeigen der Kurve b ähnliche
Zustände bei jedoch geringeren Wandstärken.
-
Folglich liegt das erste Paar von Reflexionsimpulsen, d.h.
-
die Querimpulse,näher zusammen Die Kurven zeigen außerdem das Vorhandensein
einer Unregelmäßigkeit wie z.B. des Hohlraums 51, da in beiden Fällen ein verzögerter
Einzelreflexionsimpuls 60 bzw. 61 auftritt.
-
In den Figuren 3 - 10 sind verschiedene Ausführungsformen dargestellt,
bei denen die Reflexionsflächen für die Ultraschallenergiebündel unterschiedlich
ausgebildet sind. Sämtliche Ausführungen sind zur Ausführung der hier beschriebenen
Wandstärkenmessung geeignet. Es ist ohne weiteres möglich, die Formgebung der Schallenergiebündel
durch entsprechende Formgebung der Reflexionsflächen zu beeinflussen.
-
Auf diese Weise können die Schallbündel unterschiedliche Formgebung
erhalten. Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das
Energiebündel in senkrechter Richtung konzentriert, behält jedoch seine Breite in
einer waagerechten Ebene bei.
-
In den Fig. 3 und 4 ist in Seitenansicht und Draufsicht ein Wandler
65 dargestellt, welcher Impulsbündel auf die unter einem Winkel verlaufende Oberfläche
eines Reflektors 66 abstrahlt, dessen Reflexionsfläche in zwei Hälften 67 und 68
unterteilt ist, die unter einem kleinen Winkel zueinander geneigt sind, so daß das
reflektierte Schallenergiebündel in der angegebenen Weise, d.h. zu einem
Reflexionspunkt
71 an der Wand 72 des Rohrs 73 hin konzentriert wird.
-
Andererseits kann auch wünschenswert sein, das Schallenergiebündel
in senkrechter Richtung entsprechend der Darstellung in den Fig. 5 und 6 leicht
zu spreizen. Der Wandler 75 strahlt Impulse nach unten gegen einen Reflektor 76
ab, dessen Reflexionsfläche in zwei Hälften 77 und 78 unterteilt ist, welche in
der dargestellten Weise leicht unterschiedliche Neigung aufweisen, wodurch die gewünschte
Dispersion erreicht wird. Die abgestrahlte Schallenergie wird entlang dem durch
die gestrichelte Linie 81 dargestellten Weg übertragen, wobei der Rücklaufweg durch
die ausgezogene Linie 82 dargestellt ist. Die an der Wand 72 des Rohrs reflektierte
Schallenergie durchläuft dabei einen weiter von der Achse des Wandlers 75 entfernten
Weg.
-
Die in den Fig. 7 und 8 dargestellte Reflexionsfläche spreizt das
Schallbündel nicht in senkrechter, sondern in waagerechter Richtung. In diesem Falle
strahlt der Wandler 85 das Schallbündel auf einen Reflektor 86 ab, dessen Stirnseite
in zwei Hälften 87 und 88 unterteilt ist, die aus zwei flachen, in konvexer Weise
wenige Grade voneinander weg abgewinkelten Flächen bestehen, vermittels welcher
das Schallbündel wie aus Fig. 8 ersichtlich in waagerechter Richtung gespreizt wird.
-
In den Fig. 9 und 10 ist eine noch weitere Formgebung des Reflektors
dargestellt. Da ebene Reflexionsflächen die Aufteilung in wie aus Fig. 8 ersichtlich
zwei getrennte Schallbündel bewirken, kann vorteilhaft sein, eine konvex gekrAmmte
oder gewölbte Oberfläche zu verwenden. Dieser Fall ist in den Fig. 9 und 10 dargestellt,
wobei der Wandler 91 Schallenergie auf die Reflexionsfläche eines Reflektors 92
abstrahlt, der in entsprechender Weise wie
der Reflektor 86 bei
der Ausführungsform nach den Fig.
-
7 und 8 dazu dient, das Schallenergiebündel nicht in senkrechter,
sondern in waagerechter Richtung zu spreizen.
-
In diesem Falle weist der Reflektor eine durchgehend konvex gewölbte
Reflexionsfläche 93 auf, vermittels welcher die Spreizung des Schallbifndels bewirkt
wird. Die Reflexionsflache 93 kann auch aus einer zylindrisch gekrümmten Fläche
bestehen, deren gerade Mittellinie unter 45" verläuft, wie im Aufriß von Fig. 9
angedeutet ist.
-
In den Figuren 11, 12 und 13 ist ein System mit mehreren Wandlern
dargestellt, welches besonders gut zur Wandstärkenmessung in Rohrleitungen geeignet
ist. Das entsprechende Gerät ist vorteilhaft in der Rohrleitungsüberwachung einsetzbar.
-
Wie aus den schematischen Ansichten der Fig. 11 und 12 ersichtlich,
weist der Instrumentenkörper 101 einen entsprechend dem Durchmesser des Rohrs angepaßten
Durchmesser auf, so daß das Gerät mühelos durch das Rohr 102 hindurchgeführt werden
kann. Zur Ausführung kontinuierlicher Messungen, d.h. einer fortlaufenden Bestimmung
der Wandstärke des Rohrs 102 sind mehrere Impulswandler 105 um den Umfang des Instrumentenkörpers
101 herum angeordnet, wobei ihre Achsen parallel zur Achse des Rohrs 102 gerichtet
sind.
-
Die von jedem Wandler 105 erzeugten Impulse werden entsprechend der
Darstellung parallel zur Achse des Rohrs 102 nach unten abgestrahlt und fallen auf
eine erste, ringförmige Reflexionsfläche 106, die einen Winkel von 450 mit der Rohrachse
einschließt. Diese Reflexionsfläche 106 nimmt in Radialrichtung etwa die Hälfte
des Querschnitts der von den Wandlern 105 abgegebenen Impuisbündel ein, so daß dementsprechend
jeweils ein Teil jedes Impulsbündels
abgespalten und vermittels
der Reflexionsfläche 106 in Richtung des Weges 109 reflektiert wird. Diese Fortpflanzungswege
sind selbstverständlich quer zur Oberfläche des Rohrs 102 gerichtet.
-
In einem axial größeren Abstand von den Impulswandlern 105 ist eine
weitere, ringförmige Reflexionsfläche 112 angeordnet, die einen mehr als 450 betragenden
Winkel mit der Achse des Rohrs 102 einschließt und in Radialrichtung ausreichend
weit vorsteht, um von der anderen Hälfte der von den Impulswandlern 105 abgegebenen
Schallbündel getroffen zu werden, so daß diese Impulsbündelhälften in einer leicht
nach oben geneigten Richtung entlang den Wegen 113 reflektiert werden. Sämtliche
Wege 113 entsprechen in bezug auf die Wand des Rohrs 102 einem Einfallswinkel, der
größer ist als der kritische Brechwinkel, so daß die entsprechenden Schallimpulse
in den Werkstoff der Wand des Rohrs 102 eindringen. Wie weiter oben anhand der Figuren
1 und 2 erläutert, wird die Energie der entlang den Wegen 113 sich fortpflanzenden
Impulse nur dann über die Wege 113 reflektiert, wenn diese Impulse auf eine Diskontinuität
wie z.B. den dargestellten Hohlraum 116 treffen. Die in diesem Falle reflektierten
Energieimpulse laufen zu den Impulswandlern 105 zurück, so daß diese entsprechende
elektrische Signale erzeugen.
-
Da der Instrumentenkörper 101 mehrere Impulswandler 105 entsprechend
den Fig. 11, 12 und 13 aufweist, ist das Gerät besonders gut zur Rohrleitungsüberwachung
geeignet.
-
Beim Meßvorgang mit dem Gerät 101 in einem Rohr 102 weraen die um
den Umfang des Instrumentenkörpers 101 herum angeordneten Impulswandler 105 nacheinander
angesteuert, so daß bei Fortbewegung des Geräts durch das Rohr 102 hirdurch eine
kontinuierliche Abtastung der Rohrwandung erfolgt
und in dieser
Weise eine ganze Rohr leitung abgefahren werden kann. In Fig. 13 ist schematisch
die entsprechende Schaltung dargestellt. Jeder Impulswandler 105 weist einen zugeordneten
piezoelektrischen Kristall 119 mit zwei Elektroden 120 und 121 auf, über die eine
zur Erzeugung des Schallimpulses dienende elektrische Spannung an den Kristall anlegbar
ist. Der Kristall 119 mit den Elektroden 120 und 121 wirkt jedoch, wenn er von einem
rücklaufenden Reflexionsimpuls getroffen wird, gleichzeitig auch als elektrischer
Signalerzeuger.
-
Die Impulsschaltung für jeden Impulswandler weist eine Verbindung
123 auf, welche die Elektrode 120 des Kristalls 119 mit der Steuerelektrode 124
eines gesteuerten Siliziumgleichrichters 125 verbindet, der im getriggerten Zustand
einen Spannungsimpuls von einem aufgeladenen Kondensator 128 zum Kristall 119 durchläßt.
Der gesteuerte Siliziumgleichrichter 125 wird durch ein über die Leitung 129 angelegtes
Signal getriggert, d.h. leitend gemacht. Der Kondensator 128 wird vermittels eines
verhältnismäßig hohen Gleichstrompotentials stets im aufgeladenen Zustand gehalten,
das über die Klemme 132 angelegt ist, wobei ein Widerstand 133 zwischen der Klemme
132 und der auf hohem Potential befindlichen Seite des Kondensators 128 zwischengeschaltet
ist.
-
Die in Fig. 13 dargestellte Impulsschaltung umfaßt eine gemeinsame
Masseleitung 136, die mit der anderen Elektrode 121 des Kristalls 119 und mit einer
Seite einer veränderlich regelbaren Induktivität 137, sowie mit der einen Seite
eines Widerstands 138 verbunden ist. In die Steuerleitung 129 ist ein Widerstand
141 geschaltet, und diese ist hinter dem Widerstand 141 zum Ausgang eines Verstärkers
142 geführt. Der Ausgang einer Wählschaltung 145 ist über
eine
Schaltungsverbindung 146 mit dem Eingang des Verstärkers 142 verbunden.
-
Nach Übertragung jedes Schallimpulses und vor Obertragung des nächstfolgenden
Schall impulses wird eine ausreichend lange Zeitspanne belassen, damit die reflektierten
Impulse über den Querweg 109, und die zusätzlichen Impulse ggf.
-
über den unter einem Winkel verlaufenden Weg 113 zum Kristall 119
des Impulswandlers zurücklaufen können. Eine weitere Schaltungsverbindung 151 ist
zu einem (hier nicht dargestellten) Verstärker geführt und führt die vom Kristall
119 erzeugten elektrischen Signale dem Verstärker zu, von dem sie wiederum einem
(nicht dargestellten) Oszillografen zugeführt werden oder in anderer Weise zur Darstellung
von Oszillografkurven der in Fig. 2 dargestellten Art genutzt werden können.
-
Jedem Impulswandler 105 ist eine entsprechende Steuerschaltung mit
Verstärker für reflektierte Impulse zugeordnet.
-
Das ist in Fig. 13 vermittels der rechteckigen Blöcke 154 und 155
angedeutet, welche der für den Kristall 119 dienenden Schaltung entsprechende Schaltungen
andeuten. Jedem einzelnen Impulswandler 105 ist eine entsprechende Schaltung zugeordnet.
-
Die Zeitspannen zwischen dem Abstrahlen der einzelnen Schallimpulse
und dem Auffangen der zurücklaufenden Reflexionsimpulse sind verhältnismäßig kurz,
wie oben anhand Fig. 2 erläutert ist. Folglich läßt sich eine vollständige Abtastung
über sämtliche Impulswandler 105 binnen kürzester Zeit bewerkstelligen, um eine
ausreichend genaue Prüfung des Wandzustands in einer Rohrleitung zu gewährleisten,
während das Instrument mit normaler Fortbewegungsgeschwindigkeit durch die Rohrleitung
hindurchgeführt wird.
-
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren läßt sich vermittels
unterschiedlicher und nicht notwendigerweise einander äquivalenter Vorrichtungen
ausführen. Das Verfahren gestattet jede Art von Wandstärkenmessung oder -prUfung,
wobei die im nachstehenden beschriebenen Verfahrensschritte nicht als Beschränkung
des Verfahrens anzusehen sind und auch nicht notwendigerweise stets in der beschriebenen
Reihenfolge ausgeführt zu werden brauchen.
-
Beim ersten Verfahrensschritt wird ein Energieimpuls entlang einoF
quer zu der zu prüfenden Wand gerichteten Weg abgestrahlt. Die entsprechende Fortpflanzungsrichtung
ist in Fig. 1 durch den Weg 33 angedeutet. Der Impuls wird dazu durch den Impulswandler
25 erzeugt und zur Hälfte an der Reflexionsfläche 30 reflektiert, wobei er eine
Richtungsänderung um 90° erfährt und somit praktisch senkrecht zur Wand des Rohrs
21 gerichtet ist.
-
Entsprechend einem weiteren Verfahrensschritt werden die nach Reflexion
des ausgesandten Impulses an den Oberflächen der zu prüfenden Wand zurücklaufenden
Reflexionsimpulse aufgefangen, um die Wandstärke zu bestimmen. Der entsprechende
Vorgang ist in Fig. 1 anhand der Wege 33 und 29 angedeutet, über welche die zurücklaufenden,
reflektierten Schallimpulse wieder auf den Kristall des Impulswandlers 25 treffen.
Der Kristall erzeugt den Reflexionsimpulsen entsprechende elektrische Signale. Das
ist in Fig. 2 dargestellt, welche zeigt, daß der zeitliche Abstand zwischen den
zurücklaufenden Reflexionsimpulsen wie z.B. den Impulsen 41 und 42 ein Maß für die
Dicke der Wand des Rohrs 21 darstellt.
-
Entsprechend einem weiteren Verfahrens schritt wird ein getrennter
Energieimpuls
entlang einem Weg abgestrahlt, dessen Einfallswinkel in bezug auf die zu prüfende
Wand größer ist als der kritische Brechwinkel des Materials der zu prüfenden Wand.
Zu diesem Zweck wird der vom Impulswandler 26 abgegebene Schallimpuls aufgespalten,
und die aufgespaltene, an der Reflexionsfläche 45 reflektierte Impulshälfte über
den Weg 47 abgestrahlt. Die entsprechende Impulsenergie durchsetzt die Wand des
Rohrs 21 und wird, wenn sie auf eine Diskontinuität wie z.B.
-
den dargestellten Hohlraum 51 trifft, in sich selbst entlang dem Weg
47 reflektiert und fällt über den Weg 46 wiederum auf den Impulswandler 25.
-
Beim letzten Verfahrensschritt wird der ggf. reflektierte weitere
Impuls aufgefangen und zur Kennzeichnung der Wandunregelmäßigkeit ausgewertet. Dieser
zeitlich verzögerte Reflexionsimpuls entspricht beispielsweise dem Impuls 57 von
Fig. 2, welcher über die Wege 47 und 46 zum Impulswandler 25 zurückläuft. Der Impuls
erreicht den Wandler zeitlich später als die zuerst reflektierten Impulse, da die
von ihm zurückgelegte Wegstrecke länger ist.
-
Das Prüfverfahren bei Verwendung mehrerer Impulswandler entsprechend
den Fig. 11, 12 und 13 ist kurz wie folgt: Zunächst werden mehrere Einzelimpulse
nacheinander wie anhand Fig. 13 beschrieben erzeugt. Diese Impulse werden in zur
Achse des Rohrs parallelen Richtungen abgestrahlt.
-
Fig. 11 zeigt einen Impulswandler 105, der am Instrumentenkörper 101
in der Weise befestigt ist, daß der von diesem Wandler abgegebene Impuls parallel
zur Achse des Rohrs 102 abgestrahlt wird. Die Erzeugung der Impulse erfolgt wie
anhand Fig. 13 beschrieben. Beim Triggern eines gesteuerten Siliziumgleichrichters
125 wird der Kondensator
128 über einen den Kristall 119 umfassenden
Stromweg entladen, so daß folglich der dabei ausgelöste elektrische Impuls aufgrund
des piezoelektrischen Effekts zur Erzeugung eines Schallimpulses führt.
-
Ein Teil samtlicher Einzelimpulse wird an der unter 450 geneigten
Reflexionsfläche in eine quer zur Rohrwandung verlaufende Richtung umgelenkt. Die
Fig. 11 und 12 veranschaulichen diesen Vorgang, indem die von den Impulswandlern
105 nach unten abgestrahlte Schallenergie an der Reflexionsfläche 106 reflektiert
wird und sich dann entlang dem Weg 109 in einer quer zur Wand des Rohrs 102 verlaufenden
Richtung fortpflanzt.
-
Ein weiterer Teil jedes Einzelimpulses wird an der um mehr als 450
zur Rohrachse geneigten Reflexionsfläche reflektiert und pflanzt sich entsprechend
den Fig. 11 und 12 nach Reflexion an der Reflexionsfläche 112 entlang dem Weg 113
fort.
-
Die in der quer verlaufenden Richtung reflektierten Impulse werden
zur Wandstärkenbestimmung des Rohrs aufgefangen, wozu in der Schaltung der Kristall
119 (des Wandlers, der unmittelbar zuvor den Einzelimpuls erzeugt hat) in eine Empfangsschaltung
geschaltet wird, durch welche die bei Verformung des Kristalls durch auffallende
reflektierte Impulsenergie erzeugten elektrischen Signale verstark werden. Die zuerst
reflektierten, zurücklaufenden Impulatsind die entlang dem Weg 109 zurücklaufenden
Impulse, welche die Wandstärke des Rohrs 102 anzeigen.
-
Schließlich werden auch von der abgespaltenen anderen Hälfte des vom
Wandler abgestrahlten Einzelimpulses zurückkehrende Reflexionsimpulse aufgefangen
und ermöglichen die Bestimmung,
ob das Rohr eine Diskontinuität
oder UnregelmaBigkeit bestimmter Beschaffenheit aufweist, welche zur Reflexion eines
Teils der unter einem Winkel gegen die Rohrwandung gerichteten Schallenergie führt.
Zu diesem Zweck bleibt der Kristallkreis lang genug auf Empfang geschaltet, um von
dem mit zeitlicher Verzögerung zurtcklaufenden Reflexionsimpuls erzeugte Reflexionsenergie
verstärken zu können.