DE2700909C3 - Verfahren zum Ausstatten eines Schaltmotors mit Luftspalten gleicher Länge - Google Patents
Verfahren zum Ausstatten eines Schaltmotors mit Luftspalten gleicher LängeInfo
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Description
50
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausstatten eines Schaltmotors mit
Luftspalten gleicher Länge gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Derartige Schaltmotoren werden in Servoventilen und Servomechanismen, wie sie in den US-Patenten
23 782, 32 28 423 und j2 57 911 beschrieben sind,
verwendet. w>
Derartige Schaltmotoren werden in dem Buch »Fluid Power Control«, Verfasser Blackburn, Reethof
and Shearer, herausgegeben von »The Technology
Press of MIT and John Wiley and Sons, Inc., New York und London, Ausgabe 1960, insbesondere S. 322—337, ··>
dargestellt und beschrieben.
Bei diesen Schaltmotoren wird der Anker von einer Biegefeder oder einem Biegerohrteil derart gestützt,
daß im Idealfall bei entladenen permanenten Magneten der Anker mittig zwischen den beiden mit Abstand
zueinander angebrachten Polstücken zentriert ist Der Schaltmotor wird aktiviert, indem die Permanentmagnete
magnetisiert bzw. aufgeladen werden, so daß ein Polstück zum magnetischen Nordpol und das andere
zum magnetischen Südpol wird. Ein magnetischer Fluß fließt dann vom Nordpol durch einen Luftspalt zum
Anker und vom Anker über den zweiten Luftspalt zum Südpol. Ein oder mehrere Paare aktiver Luftspalte
können mit dem Anker des Schaltmotors zusammenwirken.
Um den Anker sind Spulen angeordnet, die mit Gleichstrom erregbar sind. Der Gleichstrom polarisiert
den Anker magnetisch, wobei in Abhängigkeit von der Richtung des Gleichstroms das eine Ende einen
Nordpol und das andere Ende einen Südpol bildet. Ein zusätzlicher, in der Spule induzierter Magnetfluß fließt
durch die diagonal einander gegenüberliegenden Luftspalte des Schaltmotors und erzeugt hierbei ein
entsprechendes Drehmoment am Anker.
Der Anker wird normalerweise von jedem Polstück mit einer Kraft angezogen, die zu der Größe des
magnetischen Flusses im Verhältnis steht, der wiederum im Verhältnis 2:ur Länge des Luftspalts in Flußrichtung
steht. Wenn die Luftspalte beiderseits des Ankers in ihrer Länge präzise gleich sind, wird am Anker keine
resultierende Kraft erzeugt. Wenn allerdings ein Luftspalt kürzer ist als der andere, wird der Anker vom
zum kürzeren Luftspalt gehörenden Polstück angezogen.
Wenn die Luftspalte des Schaltmotors in einem elektrohydraulischen Servoventil eine ungleiche Länge
aufweisen, wird das Servoventil einen versetzten Nullpunkt aufweisen, so daß die Spulen mit einem
anderen Eingangsstromwert zu beaufschlagen sind, als dem theoretischen Nullstromwert entspräche, damit der
hydraulische Ausgang des Servoventils tatsächlich auf Null steht. Weitere Nachteile aufgrund ungleich langer
Luftspalte sind eine anormale, temperaturabhängige Nullpunktverschiebung und gegebenenfalls sogar ein
Anhaften des Ankers an einem Polstück.
Die übliche Luftspaltlänge liegt im Bereich von 0,254 bis 1,27 mm. Im allgemeinen wird versucht, diese
Luftspaltlänge mit einer Toleranz von ±0,0127 mm einzuhalten. Diese enge Toleranz läßt sich infolge der
Herstellungstoleranzen aller Teile der Schaltmotoren aber nur schwierig einhalten.
Bei der Herstellung werden die Teile des Schaltmotors auf einem Prüfstand zusammengebaut. Die sich
ergebenden Luftspalte werden mechanisch oder optisch gemessen. Bei Abweichungen über die Toleranzgrenze
werden Unterlegestücke hergestellt und eingebaut, bis die Toleranz eingehalten ist.
In Kenntnis der Nachteile bekannter Verfahren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsverfahren
anzugeben, mit dem bei Schaltmotoren exakt gleich lange Luftspalte zwischen dem Anker und den
Polstücken rasch erzeugbar sind.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst, das sich durch die im
kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen Schritte auszeichnet.
Es werden auf diese Weise zuverlässig symmetrische Luftspalte mit gleicher Länge erzeugt, ohne Unterlegstücke,
Einstellungsarbeiten und andere Montagehilfsschritte. Ausschuß-Schaltmotoren werden vermieden,
da das Abtragen des Materials mit großer Präzision,
auch bei wiederholter Durchführung, erfolgt. Das Verfahren kann vollautomatisch für mehrere Schaltmotoren
zugleich abgewickelt werden.
Weitere zweckmäßige Durchführungrformen des erfindungsgemäßen Verfahrens geben die Unteransprüehe
2 bis 5 an.
Eine Durchführungsform des eriindungsgemäßen Verfahrens wird anhand der Zeichnung nachstehend
näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
Fig.2 eine vergrößerte Schnittansicht durch die Vorrichtung längs der Linie 2-2 in F i g. 1,
F i g. 3 eine Vorderansicht der in F i g. 1 abgebildeten Vorrichtung,
F i g. 4 einen Teil des vergrößerten Horizontalschnitts gemäß F i g. 2 und
Fig.5 den Horizontalschnitt gemäß Fig.4 bei der
Durchführung des Verfahrens.
In den Fig. 1 bis 3 ist mit 10 eine Vorrichtung bezeichnet, auf der mehrere Schaltmotoren 11 befestigt
sind. Jeder Schaltmotor 11 weist ein Paar unterer und oberer Polplatten 12 bzw. 13 auf, deren Enden
zueinander gebogen sind und mit Abstand zueinander liegende Polstücke 14,15 bilden. Die rechten Enden sind
entsprechend zu Polstücken 16, 18 gebogen. Zwischen den Polplatten 12, 13 ist ein Permanentmagnet 17
angeordnet. Im Schaltmotor 11 sind ferner ein Prallplattenteil, ein Biegerohrteil, ein zweiter Permanentmagnet,
elektrische Spulen (alle nicht dargestellt) enthalten. Ferner ist ein Rückführdraht 19 vorgesehen,
der sich senkrecht zu den Polplatten 12 und 13 (Fig.2)
nach unten erstreckt Ein Ankerteil weist einen linken Plattenabschnitt 20 auf, der zwischen die Polstücke 14,
15 ragt, und einen rechten Plattenabschnitt 21 zwischen den Polstücken 16,18.
Zwischen den Polstücken 14, 15 und dem Plattenabschnitt 21 liegen Luftspalte 22, 22' vor. Zwischen den
rechten Polstücken 16, 18 und dem Ankerplattenabschnitt 21 liegen Luftspalte 23,23' vor. Die »Länge« der
Luftspalte 22, 22' und 23, 23' ist der senkrechte Abstand zwischen den einander gegenüberliegenden Oberflächen;
die »Tiefe« der Luftspalte ist ihre Erstreckung parallel zum jeweiligen Ankerplattenabschnitt. Wichtig
ist, daß die Länge der Luftspalte exakt gleich ist.
Gemäß Fig. 1 und 3 weist die Vorrichtung 10 einen Rahmen 24 auf, ein Paar im Abstand zueinander
angeordneter vertikaler Gleitstäbe 25, 25', einen Schlitten 26 an den Gleitstäben 25, 25', der an diesen
längsverschieblich ist, eine hydraulische Betätigungsein- ίο
richtung 28 zum Bewegen des Schlittens 26, eine elektrische Schaltung mit einem Paar horizontal im
Abstand voneinander angeordneter scheibenförmiger Elektroden 29, 29' und eine Antriebseinrichtung 30, 30'
zum Drehen der Elektroden. Der Rahmen 24 ist C-förmig und weist ein Grundteil 31 auf einer
Abstützung 32 auf, ein vertikales Bein 33 und eine obere Platte 34, die von einer Platte 37 gestützt wird. Der
Schlitten 26 weist eine vertikale Ausnehmung 35 auf sowie (Fig.2) Durchgangslöcher 36, 36', von denen 1."
jedes eine Büchse 38 bzw. 38' zur Aufnahme der Gleitstäbe 25 bzw. 25' enthält. Eine untere Anschlagplatte
39 ist am Boden des Schlittens 26 befestigt und weist eine nach oben gerichtete Nut 40 auf, die mit der
Ausnehmung 35 in Verbindung steht. An seiner · vorderen Stirnfläche ist der Schlitten 26 mit einem
Klemmhalter 41 versehen, a'.-f dem eine Klemmanordnung
42 angebracht ist. Diese weist eine Klemmschraube 43 auf, die mit einem Klemmblock 44 im Eingriff
steht
Die Betätigungseinrichtung 28 ist mit ihrem Zylinder 45 am Rahmenteil 34 befestigt Eine Kolbenstange 46
steht mit dem Schlitten 26 in Verbindung. Der Zylinder kann hydraulisch durch Betätigungsleitungen 48, 49
wahlweise beaufschlagt werden.
Die Elektroden 29, 29' sind vertikale Kreisscheiben,
die zwischen Flanschen 50, 51, 50', 5Γ geklemmt sind.
Wie aus F i g. 2 ersichtlich ist, weist jede Elektrode 29,
29' eine zylindrische Umfangsoberfläche 52 bzw. 52' auf, auf der zwei mit Axialabstand zueinander angeordnete,
erhaben umlaufende Rippen 53, 54 bzw. 53', 54' mit rechteckigem Querschnitt stehen.
Die Antriebseinrichtung 30 (Fi g. 1) der Elektrode 29
wehst einen Elektromotor 55 auf, der über ein Getriebe 56 eine Ausgangswelle 58 dreht. Eine Kupplung 59 treibt
eine Welle 60 an, die in einem Lager 61 gelagert ist Die Antriebseinrichtung 30' der Elektrode 29' ist entsprechend
aufgebaut Möglich ist auch nur ein Antrieb für beide Elektroden. Zusätzlich kann eine Einrichtung zum
Bewegen einer oder beider Elektroden aufeinander zu und voneinander weg vorgesehen sein.
F i g. 2 zeigt in der Vorrichtung 10 einen Halter 62 für mehrere Schaltmotoren 11. Vier Schaltmotoren sind in
F i g. 1 und 2 gezeigt. Der Halter 62 besitzt einen Teil 63, der in der Ausnehmung 35 eine Aufnahme findet und
eine Ausnehmung für einen Befestigungsteil 65 aufweist, der am Teil 63 befestigt ist. Der Halter 62 wird auf dem
Schlitten 26 durch seine in die Nut 40 greifende Zunge 64 und die Klemmschraube 43 am Klemmblock 44
gehalten. Der Befestigungsteil 65 weist Ausnehmungen 66 auf, die sich zwischen einer Oberfläche 68 und der
Fläche erstrecken, die vom Teil 63 abgedeckt ist. Die Oberfläche 68 ist bei einer Schulter 67 ausgeschnitten.
Die vier Ausnehmungen 66 nehmen die Rückholfederdrähte 19 der Schaltmotoren U geschützt auf. Die
Schaltmotoren sind auf der Oberfläche 68 und der Schulter 67 festgelegt. Ferner sind vier horizontale
Ausnehmungen 69 zum Halten vorgesehen. Eine Klemmplatte 70 mit einem Schlitz für eine Befestigungseinrichtung
71 hält ebenfalls den jeweiligen Schaltmotorboden fest.
Die Vorrichtung steht ferner mit einer elektrischen Schaltung (nicht dargestellt) in Verbindung, die ein
elektroerosives Abtragen von Material ermöglicht. Dazu wird ein Impulsgenerator benützt, der wiederholte
elektrische Energieimpulse zwischen einer Kathode und einer Anode erzeugt. Bei den sich ergebenden,
elektrischen Entladungen wird die zugeführte elektrische Energie in Wärmeenergie umgewandelt, die
verwendet werden kann, um von diesen Material abzutragen. Elektroerosionen laufen zweckmäßigerweise
in einem dielektrischen Bad ab. Elektroerosive Bearbeitungstechniken sind bekannt, so daß auf ihre
weitere Erläuterung verzichtet wird.
Die Herstellung gleichlanger Luftspalte soll nun anhand der F i g. 3,4 und 5 erläutert werden.
Aufgrund von Fertigungstoleranzen der zusammengebauten Schaltmotoren 11 haben die Luftspalte 22,22',
23,23' zunächst noch ungleiche Längen, wenn sie in die
Vorrichtung 10 eingesetzt werden.
Um von den einander zugewandten Oberflächen des Anl-nrs und der Polstücke Material so abzutragen, daß
die Paare der zusammenwirkenden Luftspalte die gleiche Länge aufweisen, sind die Rippen 53,54 oder 53',
54' der Elektroden mit gleicher Breite ausgebildet und weisen zueinander einen Axialabstand auf, demzufolge
sie mit den grob bearbeiteten Luftspalten fluchten, die eine Ausgangslänge L5 (F i g. 4) haben. Die Rippen 53,
54, 53', 54' werden auf die Ausgangsluftspalte ausgerichtet. Dann wird die elektrische Schaltung
erregt, die Elektroden in Drehung versetzt und die Einrichtung 28 wahlweise beaufschlagt, um den
Schlitten 26 nach unten zu den Elektroden 29, 29' zu bewegen.
Es tritt dann die elektrische Entladung zwischen den Elektroden 29, 29' und den Teilen der Schaltmotoren
ein, wodurch von den Oberflächen der Ankerplattenab-
schnitte und der Polstücke Material erodiert oder abgetragen wird, bis die Rippen dem innenliegenden
Magneten 17 gegenüberliegen. Dann haben die Luftspalte die gleiche Länge. Dabei fährt der Schlitten
kontinuierlich weiter, bis die Rippen die Luftspalte in allen Schaltmotoren auf die gleiche Länge gebracht
haben.
Selbstverständlich können die Luftspalte auch durch andere, dem Elektroerodieren äquivalente Verfahren
hergestellt werden, beispielsweise durch elektrochemisches Erodieren oder Laserstrahlabtragen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Ausstatten eines Schaltmotors mit Luftspalten gleicher Länge zwischen einem
Anker und zwei mit Abstand zueinander angeordneten Polstücken, zwischen denen der Anker angeordnet
ist, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
— Bildung von Ausgangsluftspalten beiderseits des Ankers durch Anordnen des eine geringere
Breite als der Abstand der Polstücke aufweisenden Ankers zwischen den Polstücken,
— Ansetzen einer Elektrode mit zwei mit Abstand zueinander angeordneten Abschnitten gleicher
Abmessung derart, daß die Elektrodenabschnitte nahe den Ausgangsluftspalten angeordnet sind,
— Vorsehen mehrerer wiederholter Impulse elektrischer Energie zur Entladung zwischen der
Elektrode und dem Schaltmotor,
— Bewegen der Elektrode und des Schaltmotors relativ zueinander und
— Entfernen des benachbarten Materials von Anker und Polstücken, das den Elektrodenabschnitten
am nächsten gelegen ist, durch eine solche elektrische Entladung derart, daß hierbei
der Schaltmotor mit endgültigen Luftspalten jeweils gleicher Länge zwischen dem Anker und
den Polstücken versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltmotor geradlinig relativ zur
Elektrode bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während einer Phase einer
relativen Bewegung zwischen der Elektrode und dem Schaltmotor die Elektrodenabschnitte fortlaufend
tiefer in die Luftspalte hineinbewegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß während einer weiteren Phase der
Relativbewegung zwischen der Elektrode und dem Schaltmotor die Elektrodenabschnitte fortlaufend
aus den Luftspalten herausgezogen werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vom
Anker und den Polstücken Material durch Elektroerosion, durch elektrochemisches Abtragen oder
durch Laserstrahlabtragen entfernt wird.
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