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Gerät zur Wärmebehandlung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Wärmebehandlung, insbesondere
für Bereiche des menschlichen Körpers zur Therapie oder Prophylaxe von Krankheiten.
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Es sind die verschiedenartigsten Geräte zu diesem Zweck bekannt. Im
allgemeinen werden dabei die Geräte von außen auf die Oberfläche der zu behandelnden
Zonen gelegt und aufgrund ihres Eigengewichtes oder mittels zusätzlichen Zuges oder
Druckes fest angedrückt, um einen guten Wärme Übergang zu erreichen. Die Aufheizung
kann mittels Strahlung,
erhitztem Wasser oder aufgrund sich in Heizdrähten
oder elektrisch leitfähigen Schichten entwickelnder Joulescher Wärme erfolgen.
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Die Anwendungsmöglichkeit solcher Geräte ist aber insofern begrenzt,
als die Eindringtiefe der Wärme in die zu behandelnden Zonen gering ist oder zumindest
doch die Gefahr einer überhitzung und Verbrennung der unmittelbar an der Oberfläche
liegenden Zonen besteht. Dies gilt insbesondere für den Fall, daß innerhalb des
Körpers liegende Organe oder Gewebezonen behandelt werden sollen.
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In diesem Falle tritt hinzu, daß, da die im Körper liegenden Organe
nicht unmittelbar zugänglich sind, der Grad der erzielten Erwärmung schlecht ermittelbar
ist.
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Ein weiterer Nachteil bekannter Geräte zur Wärmebehandlung besteht
darin, daß deren Form als solche im allgemeinen fest vorgegeben ist und sich somit
nicht der Größe und Gestalt der zu behandelnden Zonen anpaSsen läßt.
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Schließlich ist der Betrieb der bekannten Geräte auch riskant, Sie
können sich leicht überhitzen, was dann eine Beschädigung des Gerätes oder zum Beispiel
eine Verletzung der zubehandelnden Person nach sich ziehen kann. Insofern bedarf
es bei der Anwendung der bekannten Geräte einer ständigen Kontrolle und vorsichtigen
Handhabung.
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Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Gerät zur Wärmebehandlung zu
schaffen, das in seiner Größe und Form den zu behandelnden Bereichen leicht angepaßt
werden kann und eine genaue gefahrlose Dosierung der Erwärmung insbesondere innerhalb
des Körpers liegender Organe erlaubt.
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Die Erfindung geht zur Lösung dieser Aufgabe von dem Gedanken aus,
daß der die Wärme abgebende Teil des Geräts möglichst nahe unmittelbar an den eigentlich
zu behandelnden Bereich gebracht werden muß und dies zweckmäßigerweise im allgemeinen
nicht von außen sondern von innen, z.B. durch Einführung des Geräts in Körperhöhlungen
oder das zu erwärmende Material selbst, erfolgt.
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Dazu bedarf es eines in seiner Funktion absolut zuverlässigen und
leicht zu kontrollierenden Geräts, das seine Wärme über einen definierbaren Teil
der Oberfläche genau dosiert abgeben kann. Des Weiteren#muß das Gerät in seiner
Form der Art den Hohlräumenoder der entsprechenden Anordnungsmöglichkeit angepaßt
oder anpaßbar sein.
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Gemäß der Erfindung ist zur Lösung der genannten Aufgabe vorgesehen,
daß die Außenseite eines in oder unmittelbar an den jeweilig zu erwärmenden Bereich
führbaren Formkörpers zumindest teilweise von einer elektrisch leitfähigen, sich
aufheizenden Schicht ummantelt ist.
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Als derartige Ummantelungen können die verschiedenartigsten Hefzelemente,
die schon seit einiger Zeit Verwendung in Flächenheizungen finden, dienen.
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Derartige Flächenheizelemente sind z.B. nach der DT-OS 2 151 626,
der DT-OS 2 234 216 oder der DT-AS 1 945 948 und der DT-AS 2 148 191 bekannt.
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Sie sind drahtlos und bestehen im Prinzip aus einem dünnen Heizfilm
einer getrockneten Dispersion von Kunststoff mit elektrisch leitfähigen Teilchen.
Der Heizfilm läßt sich
dabei im vorliegenden Fall zur Herstellung
der Ummantelung leicht über den gewünschten Teil der nicht leitenden Oberfläche
des Formkörpers aufsprühen.
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Bei entsprechender Auslegung der Elektroden zeichnen sich die Heizfilme,
wie z.B. ein aus einer Kunststoff/Silikat/ Ruß - Dispersion bestehender,eine Flächenleistung
von 0,01 bis 0,1 Watt pro cm2 besitzender Heizfilm, durch eine konstante Flächenleistung
bei einer gegenüber anderen Heizquellen geringen Temperatur (im Fall des genannten
Beispiels ca. 30 - 9o Grad C) und durch eine erstaunliche zeitliche Konstanz des
Widerstandes aus.
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Durch einen in den Formkörper eingebauten Thermostaten lassen sich
eine Überhitzung des Heizfilms aufgrund eines eventuellen Wärmestaues verhindern
und die gewünschte Temperatur genau einregeln. Erlaubt die Ausformung des Formkörpers
nicht die Unterbringung eines Thermostaten, so kann z.B. aufgrund der gege#enen
t#örpertemperatur und Wärmeleitzahl des Gewebes die Temperatur zunahme relativ leicht
berechnet und die abgegebene Flächenleistung entsprechend stufenlos geregelt werden.
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Ein Vorteil des dünnen Heizfilms und der übrigen Materialien der Ummantelung
des Formkörpers besteht gegenüber vergleichbaren Drahtheizern in der auf das Volumen
bezogenen relativ geringen spezifischen Wärme und der damit geringen Wärme kapazität.
Aufgrund der somit gegebenen geringen thermischen Trägheit läßt sich die Temperatur
der Ummantelung genau einregelt
Verwendet man einen Heizfilm aus
der genannten Kunststoff/ Silikat/Ruß-Dispersion, so läßt sich insofern eine besonders
günstige Wärmebehandlung erzielen, als die ausgestrahlte Wärme in einem therapeutisch
besonders geistigen Bereich der Infrarotstrahlung liegt. (etwa lo ym Wellenlänge
gegenüber etwa 1,5 - 3 Fm Wellenlänge bei Hellstrahlern, damit große Eindringtiefe)
Um den Heizfilm nach außen zu isolieren und gleichzeitig eine hygienische Oberfläche
des Gerätes zu erhalten, ist vorgesehen, die die Heizschicht isolierende Wandung
aus einem bandbeschichteten Feinblech, Glas, Porzellan, Schichtpreßstoffen oder
Enaille herzustellen.
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Soll die beheizte Oberfläche des Formkörpers verändert werden, so
bietet sich an, die Ummantelung als rohrförmigen Aufsatz oder an einem Ende geschlossene
auf den Formkörper aufschiebbare oder aufsteckbare Patrone auszubilden. Die einzelnen
Patronen weisen dann jeweils die gewünschte beheizbare Fläche auf. Gleichzeitig
ist es möglich, den abgezogenen Aufsatz bzw. die Patrone besonders gründlich zu
sterilisieren.
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In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die elektrisch
leitfähige, sich aufheizende Substanz der Ummantelung aus einem imprägnierten offenzelligen
volumenkompressiblen Schaumstoffkörper besteht.
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Ein derartiger Schaumstoffkörper ist z.B. aus der DT-AS 1 945 948
bekannt. In diesem Fall erhält man eine recht dicke Ummantelung trotz hohen Widerstandes.
Wird der Schaumstoffkörper derart dick ausgebildet, daß die
ganze
Körperöffnung bzw. das Organ in seiner Breite ausgefüllt wird, so liegt dieser unter
Druck an den Körperpartien an und stellt somit einen innigen Wärmeübergang her.
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Der Wärmeübergang läßt sich auch noch dadurch verbessern und steuern,
daß ein hochelastischer Schaumstoffkörper Anwendung findet und der Raum zwischen
diesem und dem Formkörper druckbeaufschlagbar ist, so daß der Schaumstoffkörper
unter Dehnung zusammengepreßt wird, wobei sich dessen Widerstand verringert und
er gegen die Körperpartien gepreßt wird.
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Da die elektrisch leitfähigen Partikel sich innerhalb des Schaumstoffkörpers
befinden, wird keine zusätzliche Isolierung der Ummantelung nach innen oder außen
benötigt. Es empfehlt sich allerdings zur Vermeidung eines Abriebs und aus hygienischen
Gründen, den Schaumstoffkörper außen z.B. miteeiner aufschiebbaren Gummihülle zu
umgeben.
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Wird der Schaumstoffkörper größeren Dehnungen unterworfen, so daß
die Elastizitätsgrenze des in ihm enthaltenen leitfähigen Materials erreicht oder
überschritten werden könnte, dann bietet sich an, den Schaumstoffkörper mit solchen
leitenden Substanzen zu imprägnieren wie Dispersionen oder Suspensionen elektrisch
leitender Teilchen in Kunststoffemulsionen oder ein Gemisch aus einer wässrigen
Kohlenstoffdispersion mit einer Kunststoffdispersion. Schließlich läßt sich eine
thermische Überlastung der Ummantelung auch noch dadurch verhindern, daß dem Heizfilm
bzw. der zur Imprägnierung des Schaumstoffkörpers benutzten Substanz kaltleitende
Partikel zugemengt werden.
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Um einen möglichst gleichmäßigen Strompfad und damit eine konstante
Flächenleistung über der ganzen Oberfläche des Schaumstoffkörpers bzw. des Heizfilms
zu erreichen, wird der Schaumstoffkörper vorzugsweise auf seiner Innen- und Außenfläche
mit Flächenelektroden versehen, die z.B. durch Beschichten-mit einer Suspension
kolloidalem Graphits hoher Konzentration hergestellt werden können, und werden im
Fall der Verwendung eines Heizfilms jeweils an den Enden der Ummantelung ringartige
über den Außenumfang des Gerätes verlaufende Elektroden angelegt.
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Diese können im Fall einer kappenartigen einseitig geschlossenen Ummantelung
auch in Form einer mittig an dem geschlossenen Kappenende angelegten Elektrode ausgebildet
sein.
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Um eine Langzeitbehandlung in lebenden Organen durchführen zu können,
ist vorgesehen, daß der Formkörper und die Ummantelung derart geformt sind, daß
sich auf dem Außenmantel in Längsrichtung eine Einbuchtung erstreckt, die z.B. die
Führung von aus oder in den Körper tretenden Stoffen erlaubt.
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Besonders vorteilhaft läßt sich das erfindungsgemäße Gerät zur Wärmebehandlung
dann einsetzen, wenn es mit an sich schon bekannten Untersuchungs- oder Behandlungsgeräten
verbunden wird.
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Ist die Ummantelung z.B. in Form eines rohrförmigen Aufsatzes ausgebildet,
dann bietet es sich an, diesen derart zu gestalten, daß er z.B. auf ein Endoskop
schiebbar und befestigbar ist. Das Endoskop dient dann als Formkörper, wobei es
durch eine besondere Schutzschicht gegenüber der
Ummantelung elektrisch
isoliert ist und die Elektroden der Ummantelung über am Endoskop zusätzlich angebrachte
Stromkontakte anschließbar sind.
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In einem solchen Fall läßt sich dann gleichzeitig mit der endoskopischen
Untersuchung die Lage der zu -behandelnden Stelle, z.B.im Rektum oder an der Gebärmutter,
lokalisieren, und durch eine entsprechende Verschiebung des Endoskops kann anschließend
die erforderliche Wärmebehandlung durchgeführt werden.
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Das erfindungsgemäße Gerät zur Wärmebehandlung, mit den angeführten
Ausbildungen des Formkörpers und der Ummantelung, erlaubt dabei erstmalig folgende
endotherme Wärmebehandlungen: Stomatothermie, Laryngo-Pharyngo-Thermie, Oesophago-Gastro-Thermie,
Prokto-Recto-S igmoideo-Colo-Thermie, Prostata-Thermie, Cystothermie, Kolpothermie,
Hystero-Thermie, Tracheothermie, Bronchothermie und Behandlungen der Mundhöhle und
des Zahnkieferbereichs.
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Aufgrund der nunmehr möglichen lokalen, genau dosierbaren Endothermie
verspricht es dabei einen neue Möglichkeiten eröffnenden, besonders vorteilhaften
Einsatz bei der Bekämpfung von Karzinomen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen und
einigen Anwendungsfällen mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. la und 1b jeweils einen Querschnitt
durch einen eine Ummantelung aus einer heizbaren Kunststoffschicht bzw. offenzelligen
Schaumstoffkörper tragenden Formkörper, der von dem zu erwärmenden Material umgeben
wird, Fig. 2 eine Ausführungsform der Erfindung mit auf ein Handstück aufsteckbarer,
eine aufheizbare Kunststoffschicht aufweisende Heizpatrone und über diese stülpbare
Hülse, Fig. 3 eine rohrförmige, innen hohle Heizpatrone, die auf ein Rektoskop aufschiebbar
ist, Fig. 4 eine erfindungsgemäße Ausführungsform zur Erwärmung der Mundhöhle mit
einem offenzelligen Schaumstoffkörper als aufheizende Schicht, Fig. 5 eine erfindungsgemäße
Ausführungsform zur Behandlung der Bronchien mit einem Heizelement in Form einer
äußerst flexiblen Kanüle, die auf ihrer Oberfläche einen dünnen Heizfilm trägt,
Fig. 6 eine andere Anwendungsmöglichkeit der heizbaren flexiblen Kanüle hier zur
Behandlung der Harnröhre, der Prostata oder der Blase,
Fig. 7 eine
Infrarotliege mit aufheizbarer Kunststoffschicht und Abstandsrost.
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In Fig. 1a erkennt man ein bei dem erfindungsgemäßen Gerät zur Wärmebehandlung
benutztes Flächenheizelement 1 in Form einer dünnen, leitfähigen Kunststoffschicht
2 mit diese nach außen elektrisch isolierender Deckschicht 3 und Formkörper 4. Das
Flächenheizelement 1 umfaßt den Formkörper 4 auf dessen gesamten Umfang und weist
in Längsrichtung am Anfang und Ende sich ringförmig um den Formkörper erstreckende
Elektroden 5 auf. Der Widerstand der Kunststoffschicht 2 und damit die Menge der
in ihr abgegebenen Wärme läßt sich durch Wahl von Art und Konzentration der leitfähigen
Partikelchen (im allgemeinen Kohlenstoffteilchen) in der Kunststoffschicht sowie
deren Dicke und Länge bestimmen.
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Da die Kunststoffschicht 2 zur Erzeugung eines großen Ohmschen Widerstandes
im allgemeinen etwa so dünn wie ein Film ist (Bruchteil von Millimeter), läßt sich
das erfindungsgemäße Gerät zur Wärmebehandlung bei Wahl eines geeignet dimensionierten
Formkörpers auch in kleinsten Größenordnungen herstellen.
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Es ist somit bei Verwendung eines genügend flexiblen Formkörpers 4
und einer entsprechenden Deckschicht 3 möglich, das Gerät in Art eines Fiberskops
oder von Untersuchungssonden z.B. in sehr schmale Körperöffnungen oder Kanäle einzuführen.
Sollen größere flächenhafte Bereiche erwärmt werden, so zeichnen sich die elektrisch
leitfähigen Kunststoffschichten durch ihre verglichen mit den Drahtheizern unerreichte.
große: flächenhafte. Gleichmäßigkeit der auf die Bestrahlungsoberfläche eingestrahlten
Strahlungsleistungsdichte aus.
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Sofern dabei keine wärmestrahlung reflektiert wird, cilt für die eir#estralte
wärme das LAMBERT@Sche Koslnus-Ce=etz, Tsonach nur der mittelbar zur Bestrahlungsfläcne
parallel angeordnete Tflil der Heizfläche zur Erwärmung beitrcgt.
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Insofern wird auch bei einer zurück- oder vorsprin#enden zu erwä@@enden
Oberfläche eine gleichmäßige Erwärmung erzielt.
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Des Weiteren ist bei vorgegebener Strahlungsleistung bei den großflächigen
Kunststoff schichten die eingestrahlte Fiächenleistun#sdichte und damit die Oberflächentemperatur
der <unststoffschicht verglichen mit den üblichen Drahtheizern gering.
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Ordnet man nun im Flachenheizelement ein Thermostat an und wählt ein
derartiges Material für den Formkörper 4 und die Deckschicht 3, daß diese eine geringe
Wärmekapazität besitzen, also eine möglichst geringe Masse und spezifische Wärme,
so läßt sich die Temperatur der von dem zu behandelnden Material umgebenden Heizschicht
schnell und genau regulieren, ohne daß Wärmestauungen oder thermische Trägheiten
auftreten.
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Aufgrund dieser enormen Vorteile der Flächenheizelemente mit elektrisch
leitfähigen Kunststoffschichten ist es erstmals möglich, eine direkte endotherme
Behandlung von inneren Organen wie Bronchien, Blase, Harnröhre, Darm etc. durchzuführen,
die durch natürliche oder künstliche Körperöffnungen zu erreichen sind. Es besteht
dabei insbesondere aufgrund der relativ geringen Oberflächentemperatur der Flächenheizelemente
keine Gefahr, daß die Organe innere Verbrennungen erleiden wurden. Es ist dabei
neben einer genauen Regulierung der abgegebenen Wärme auch möglich, genau vorgegebene
Stellen des Körpers zu erwärmen, wobei die Heizschicht in ihrer Größenordnung
geeignet
zu wählen ist bzw. entsprechend am Formkörper anzubringen ist.
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In Fig. Ib ist ein anderes ebenfalls bei einer erfindungsgenäßen Ausführungsform
Verwendung findend# Flächenheizelement dargestellt, dessen elektrisch leitfähige
sich aufheizende Schicht aus einem mit elektrisch leitfähigen Partikelchen imprägnierten
offenzelligen, volumenkompressiblen Schaumstoffkörper 6 besteht. Der Schaumstoffkörper
6 besitzt aufgrund seiner geringen Leitfähigkeit den Vorteil, daß er gegenüber den
Heizfilmen bzw. Kunststoffschichten 2 dickwandig ausgeführt werden kann und somit
auch an seiner Innen- oder Außenseite Flächenelektroden 7 anbringbar sind.
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Ein derartiges Flächenheizelement eignet sich besonders zur Erwärmung
größerer Hohlorgane wie der Mundhöhle, der Scheide oder der Gebärmutter, wobei es
den ganzen Hohlrawm ausfüllt und unter Druck innig an den zu erwärmenden Körperpartien
anliegt. Sollte der Schaumstoffkörper nicht dick genug sein, so läßt er sich dadurch
vergrößern, daß man zwischen den Formkörper 8 und dem Schaumstoffkörper 6 einen
Raum 9 vorsieht und diesen derart mit Druck beaufschlagt, daß der Schaumstoffkörper
6 sich nach außen aufbläht. Erhöht sich dabei der Anpreßdruck des Schaumstoffkörpers
so wird dessen Wandung damit gleichzeitig zusammengedrückt, wodurch sich dann dessen
Leitfähigkeit erhöht.
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Da die elektrisch leitfähigen Partikelchen bzw. deren eingetrocknete
Suspension oder Dispersion sich nur in dem offenzelligen Schaumstoffkörper befinden
und das gleiche für die
in diesem angelegten Elektroden 7 gilt,
muß der Schaumstoffkörper 6 im Gegensatz zur Kunststoffschicht 2 auf seiner Innen-
oder Außenseite nicht besonders elektrisch isoliert sein. Aus hygienischen Grinden
und zur Varmeideung eines Abriebs ist der Schaumstoffkörper 6 außen aber mit einer
flexiblen Gummiushüllung 10 versehen.
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Das in Fig. 2 dargestellte Gerät eignet sich insbesonrere zur Prokto-Recto-S
igmoideo-Colo-Thermie sowie zur Prostata-Thermie.
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Es besteht aus einem Handstück 11 und aus einer auf einen Ansatz 12
des Handstücks 11 aufsteckbaren ~Heizpatrone 13 und auf diese auf stülpbare Hülse
14, die vorneholich hygienischen Zwecken und einer einfachen Sterilisation des Gerätes
dient.
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Die Heizpatronen besteht aus einem massiven Formkörper 15 mit einer
öffnung 15a für den Ansatz 12, einer sich aufheizenden Kunststoffschicht 16 und
einer diese nach außen isolierenden Deckschicht 17. Auf der Kunststoffschicht 16
ist an den am Handstück 11 angrenzenden Teil eine ringförmige Elektrode 18 und am
oberen Ende eine kreisflächenförmige Elektrode 19 angelegt. Auf diese Weise wird
erreicht, daß sich über der ganzen Kunststoffschicht 16 gleichmäßige Strompfade
ausbilden. Die Elektroden sind durch Kontakte 20, 21 auf dem Ansatz 12 mit der Betriebsspannung
versorgbar.
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Auf der Deckschicht 17 ist ein Thermostat 22 angelegt, das über einen
Regler 23, der sich im Handstück 11 befindet, die gewählte Temperatur einhält.
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In Fig. 3 erkennt man eine rohrförmige,innen hohle Heizpatrone, die
auf das Rektoskop aufsteckbar ist. Die Heizpatrone 24 entspricht in ihrem Aufbau
der Heizpatrone 13, weist aber
im Gegensatz zu dieser einen innen
hohlen Formkörper 15 auf sowie zwei ringförmige Elektroden 25 und 26. Die Halterung
der rohrförmigen heizpatronen 24 erfolgt über eine auf das Rektoskop 27 aufklcmmbare
Spannklemme 28,die elektrische Anschlüsse 23Da, 26a für die Elektrode 25 bzw. 26
mit deren Anschlußkontakt 26b besitzt.
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Die Länge der rohrförmigen Heizpatrone 24 ist dabei derart bemessen,
daß die Betrachtungsöffnung 30 am Ende des Rektoskcps nicht verdeckt wird.In einfacher
Weise läßt sich die Heizpatrone 24 dadurch auf das Rektoskop bringen, daß dieses
an seiner Stecköffnung 31 zerlegt wird und dann die Heizpatrone 24 aufgeschoben
wird.
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In Fig. 4 erkennt man das erfindungsgemäße Gerät zur Erwärmung einer
Mundhöhle, wobei es mit einem offenzelligen Schaumstoffkörper 32 entsprechend dem
Schaumstoffkörper 6 der Fig. lb versehen ist.
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Man erkennt,daß der Schaumstoffkörper 32 an der Wandung der Mundhöhle
33 anliegt, wodurch eine gleichmäßige Erwärmung der Mundhöhle ermöglicht wird. Auf
dem Anzeigegerät 34 wird der Sollwert der gewünschten Temperatur entsprechend der
Anzeige 35 eingestellt und mit dem über ein im Schaumstoffkörper 32 befindliches
Thermostat gemessenen Istwert der Anzeige 36 verglichen, wobei dann automatisch
die Stromzufuhr zum Schaumstoffkörper geregelt wird.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Geräts ist in Fig. 5 zu erkennen.
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Es besteht aus einer langen flexiblen Kanüle 37, die an ihrem Ende
ein Thermostat 3d aufweist. Aufgrund der Flexibilität läßt sich die Kanüle 37 in
Art eines Fiberskops durch den Rachen und die Luftröhre in die Hauptbronchien der
Lunge führen. Auf diese Weise kann dann der ganze Bereich des Rachens, der Luftröhre
und der Bronchien erwärmt werden. Die Kanüle 37 ist dabei vorzugsweise im Querschnitt
mondsichelförmig, bildet also auf einer Seite eine Ausnehmung 42, durch die der
Patient auch während der Behandlung weiter atmen kann.
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Die Kanüle 37 besteht aus einem flexiblen Fornkörper 41 und einer
entsprechenda Deckschicht 40 sowie aus einem dünnen Heizfilm 39.
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In Fig. 6 erkennt man eine andere Anwendung des in Fig. 5 gezeigten
erfindungsgemäßen Gerätes mit flexibler Kanüle 37, wobei diese durch die Harnröhre
43 in die Blase 44 eingeführt ist. Auf diese Weise läßt sich die Harnröhre 43, die
Blase 44 oder die Prostatadrüse 45 erwärmen.
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In Fig. 7 erkennt man eine Infrarotliege 46, die über den Heizfilm
47 eine die Infrarotstrahlung weitgehend nicht reflektierende und absorbierende
Deckschicht 48 besitzt, sowie ein Rost 49, auf das der Patient sich legt und das
diesen im Abstand zur Deckschicht 48 hält.
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Das Rost 49 weist dabei sich kreuzende Querverstrebungen 50, 51 auf,
die sich auf Füßchen 52 abstützen.
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Mit Hilfe der Liege 46 wird es in einfacher Weise möglich, die aufgrund
ihrer großen Eindringtiefe besonders therapieintensive Strahlung des durch Kohlenstoffpartikelchen
elektrisch leitfähigen Kunststoffilms 47 auszunutzen.
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Die 500 Celsius Abstrahlung eines derartigen Flächenheizers dringt
dabei 2,472 mal tiefer in das Gewebe-ein, als die 1700° Celius Strahlung herkömmlicher
Infrarotlampen und 1,21 mal tiefer als die 2000 Celius Oberflächenstrahlung eines
Glaskolbens eines Infrarotlampenstrahlers.
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Ein weiterer Vorteil einer derartigen Liege besteht in der vergleichsweise
großen strahlenden Fläche und der damit sich ergebenden geringen Flächenleistungsdichte
sowie geringen Oberflächentemperatur gemäß des Stefan Boltzmann'schen Gesetzes.
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Des Weiteren zeichnet sich ein derartiger Strahler wie schon ausgeführt
durch eine große flächenhafte Gleichmäßigkeit der eingestrahlten Strahlungsleistungsdichte
über die zu behandelnde Körperoberfläche aus.
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Weitere Vorteile der Liege 46 bestehen in der Sandwichbauweise, in
der Auswechselbarkeit des Abstandgitters 49, in dem geringen Leistungsverbrauch
und der verminderten Verletzungsgefahr durch Verbrennungen.
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L e e r s e i t e