DE2657209A1 - Biokulturverfahren und vorrichtung zu seiner ausuebung - Google Patents

Biokulturverfahren und vorrichtung zu seiner ausuebung

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DE2657209A1
DE2657209A1 DE19762657209 DE2657209A DE2657209A1 DE 2657209 A1 DE2657209 A1 DE 2657209A1 DE 19762657209 DE19762657209 DE 19762657209 DE 2657209 A DE2657209 A DE 2657209A DE 2657209 A1 DE2657209 A1 DE 2657209A1
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DE19762657209
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Johann Wendenburg
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Bender & Hobein GmbH
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Bender & Hobein GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12MAPPARATUS FOR ENZYMOLOGY OR MICROBIOLOGY; APPARATUS FOR CULTURING MICROORGANISMS FOR PRODUCING BIOMASS, FOR GROWING CELLS OR FOR OBTAINING FERMENTATION OR METABOLIC PRODUCTS, i.e. BIOREACTORS OR FERMENTERS
    • C12M41/00Means for regulation, monitoring, measurement or control, e.g. flow regulation
    • C12M41/26Means for regulation, monitoring, measurement or control, e.g. flow regulation of pH

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

  • Biokulturverfahren und Vorrichtung zu seiner
  • Ausübung" Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Züchten biologischer Zellen, insbesondere diploider Fibroplasten oder ähnlicher biologischer Gewebe. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Züchten solcher Kulturen, deren Wachsen an die Oberfläche fester Körper gebunden ist.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, diploide Fibroplasten an Grenzflächen zu züchten, die aus Glaskugeln bestehen, und dabei den pH-Wert durch Austausch des Mediums zu steuern.
  • Abgesehen von dem allzu hohen Verbrauch an Nährflüssigkeit in diesem Verfahren fehlt dem Vorschlag auch die Wiederholbarkeit, weil dem Fachmann wesentliche Parameter fehlen.
  • Mit der Erfindung wird ein rationelles Verfahren zur Schaffung optimaler Kulturbedingungen angegeben, dessen Wiederholbarkeit gewährleistet ist. Unter optimalen Kulturbedingungen sind dabei vorzugsweise aber nicht ausschließlich günstige Wachstumsbedingungen zu verstehen. Außer diesem Sonderfall des günstigen Wachstums können aber auch solche Bedingungen als optimal angesehen werden, die je nach der gestellten Aufgabe die Wachstumsgeschwindigkeit oder die Änderung des Wachstums vorgeben. Es sind auch noch andere Bedingungen als optimal vorstellbar.
  • Das erfundene Verfahren besteht aus einer Regelung auf optimale Kulturbedingungen für biològische Kulturen durch sowohl Aufbereitung als auch Austausch des Kulturmediums, beides in Abhängigkeit von seinem pH-Wert. Insbesondere entscheidet die Regelung selbsttätig und abhängig vom pH-Wert darüber, die Aufbereitung des Mediums fortgesetzt oder ob ein Teil des Mediums ausgetauscht werden soll. Durch dieses Verfahren,/das auf viele verschiedene Kulturen angewendet werden kann und nicht an Gewebekulturen auf festen Oberflächen gebunden ist, wird eine erhebliche Einsparung an Nährmedium erzielt, denn die Regelung läßt sich so einstellen, daß ein Teilaustausch des Mediums erst vorgenommen wird, wenn eine weitere Aufbereitung nicht mehr möglich ist. Die Leitgröße bei der Regelung ist also der pH-Wert. Die Kultur wird optimal nach dem pH-Wert und auf einen gewünschten pH-Wert geregelt. Somit kann erreicht werden, daß das Kulturmedium in der Kultur denselben pH-Wert unabhängig von seiner Verweildauer in der Kultur behält.
  • Die Aufbereitung wird vorzugsweise durch eine vom pH-Wert abhängige Begasung des Mediums mittels zweier unterschiedlicher Gasgemische vollzogen, und zwar mittels Gasgemischen, die den pH-Wert des Mediums gegensinnig beeinflußt. Die Gemische sind vorzugsweise vorwählbar. Durch diese Begasung sind in den Medien unbeschränkt flüchtige Puffer verwendbar.
  • In dem weiter unten beschriebenen Sonderfall werden zwei CO2-Luft-Gemische mit unterschiedlichem CO2-Gehalt als Begasungsgemische verwendet, wodurch unbeschränkt bikarbonatgepufferte Medien benutzt werden können.
  • Die Vorrichtung zur Ausübung des obigen Verfahrens und auch anderer Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß alle Gefäßwandungen, die mit dem Nährmedium in Berührung kommen, hydrolytisch inert und dampfsterilisierbar sind. Insbesondere werden diese Stoffe beschränkt auf Borosilikatglas, Silikongummi bzw. -kautschuk, Polytetrafluoräthylen, Butadien-Acrylnitril-Copolymerisate (nämlich das von den Farbenfabriken Bayer in den Handel gebrachte Perbunan), Perfluorpropylen-Vinylidenfluorid-Mischpolmerisat (im Handel unter der Bezeichnung 'Viton" von der Fa. Dupont) und '7Thermanox't (ein Handelsname für ein Erzeugnis der Lux Scientific Corporation).
  • Dabei wird das Borosilikat insbesondere für diejenigen Körper verwendet, die durchsichtig sein sollen, jedoch auch für den Fall, daß die Kultur auf festen Oberflächen eines Füllkörpers gezüchtet werden soll, für diese Füllkörper.
  • Soweit die-Gasdurchlässigkeit nicht stört oder sogar gewünscht ist, wie im Falle der Verwendung des Permeators, wird dafür Silikonkautschuk benutzt. Die genannten synthetischen Nitrilkautschuktypen (Butadien-Acrylnitril-Copolimerisate) dienen als Dichtkörper, insbesondere als Dichtringe. Bei Anwendung einer CO2-Begasung werden diejenigen Schläuche, die für dieses Gas undurchlässig sein müssen, vorzugsweise aus Perfluorpropylen-Vinylidenfluorid-Mischpolimersat (Viton) gefertigt.
  • Für den Sonderfall, daß das Wachstum der zu züchtenden Zellen an feste Oberflächen gebunden ist und daß der Füllkörper im Kulturgefäß aus Glasstücken besteht, wird mit der Erfindung vorgeschlagen, nur Glas stücke mit glatter Oberfläche zu verwenden, vorzugsweise also Borosilikatglas.
  • Bevorzugt werden für den Füllkörper kleine Glasrohrabschnitte benutzt, die an den Enden flammenpoliert oder feuerpoliert sind. Die günstigsten Bedingungen erhält man, wenn man all diese Maßnahmen gleichzeitig abwendet, also flammenpolierte Rohrabschnitte aus Borosilikatglas benutzt.
  • Das den Gasaustausch bewirkende Gerät ist ein Gaspermeator, der aus einem mit Einlaß und Auslaß für das Kulturmedium versehenen Borosilikatrohr besteht, dessen Enden von vielfach durchbohrten Stopfen verschlossen sind, deren jede Bohrung das Ende eines sich längs durch das Glasrohr erstreckenden Gasaustauschschlauches abgedichtet aufnimmt. Die Schläuche bilden also insgesamt ein Schlauchbündel; von den beiden Enden jedes Schlauches endet das eine in dem einen und das andere in dem anderen Stopfen. Die Außenseite jedes Stopfens ist von einer Kammer begrenzt, die die Anschlüsse an den Gaskreislauf enthalten. Die Werkstoffe, die im Gaspermeator verwendet werden, sind der Kultur und dem Nährmedium anzupassen. Vorzugsweise wird für das Glasrohr Borosilikatglas verwendet, für die Gasaustauschschläuche Silikonkautschuk und für die Stopfen ebenfalls Silikonkautschuk. Da Silikonkautschuk besonders durchlässig für CO2 ist, eignet er sich insbesondere für einen Austausch von CO2 in einem Gemisch, das mehr oder weniger C02 enthält.
  • Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles.
  • In der Beschreibung ist auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen. Die Zeichnung zeigt die Kreisläufe und die Einzelaggregate eines Gewebekulturgerätes.
  • Das zu beschreibende Gerät dient der Ausübung eines Verfahrens zur Züchtung von an Grenzflächen wachsenden Zellen.
  • Eine Reihe von in Kultur wachsenden Zellen wachsen nur einschichtig an Grenzflächen, insbesondere Flächen zwischen festen Stoffen, wozu auch Glas zu rechnen ist, und einer für die Nahrungszufuhr erforderlichen Flüssigkeit, nämlich einem sogenannten Nährmedium. Die Ausbeute an Zellen wird durch die Größe der verfügbaren Oberfläche begrenzt. Der in der Zeichnung dargestellte Füllkörper 2, der von dem Kulturgefäß 1 aufgenommen wird, besteht aus kurzen Rohr stücken aus Borosilikatglas, die eine völlig glatte Oberfläche haben.
  • Insbesondere sind auch die Kanten feuerpoliert und dadurch glatt. Glaskörper dieser Form, Oberfläche und chemischen Struktur führen zu einer besonders hohen Ausbeute an Zellen, da auoh die Innenflächen der Glas körper bewachsen werden.
  • Das Kulturgefäß 1 ist von einem Außenmantel 4 umgeben, der mit dem Kulturgefäß eine Doppelwand bildet, die einen Wassermantel 3 aufnimmt. Das Wasser des Mantels 3 ist in engen Grenzen temperiert und in einem eigenen Kreislauf mit der Pumpe 5 und einer Temperaturvorrichtung, insbesondere Heizvorrichtung 7 geführt Das den Mantel 3 durchfließende Wasser durchfließt außerdem den Wassermantel 8 eines pH-Elektrodengefäßes 9. In den letztgenannten Wassermantel 8 taucht ein einschraubbarer Thermofühler 6 ein.
  • Das Nährmedium des Kulturteiles ist in einem Sterilkreislauf geführt, der außerdem Kulturgefäß eine Mediumpumpe 10, einen Gaspermeator 11 und die pH-Meßvorrichtung 9 (letztere mit der pH-Elektrode 12) enthält. An diesen Sterilkreislauf ist über eine einzige Austauschpumpe 13, 14 eine Vorratsflasche 15 für frisches Kulturmedium und eine sterile Flasche 16 für verbrauchtes Medium angeschlossen Die von temperiertem Wasser umströmten Gefäße 1 und auch 9 bestehen aus Borosilikatglas. Ihre Mantel Li und 17 sind beide aus Glas.
  • Das Kulturgefäß 1 einschließlich des gesamten Sterilkreislaufes kann leicht aus einer entsprechenden Halterung genommen und in toto dampfsterilisiert werden.
  • Der Füllkörper 2 mit der Kultur wird vom Kulturmedium perfundiert. Als Mediumpumpe zur Perfusion dient eine stoßfrei und kontinuierlich arbeitende, magnetgekuppelte Kreiselpumpe. Die Stbßfreiheit ist wegen der schwachen Haftung der ellen an den Glaskörper wichtig. Die Pumpe wiederum besteht aus Antrieb und Pumpenkopf. Der leicht abnehmbare, stopfbuchsenlose Pumpenkopf ist aus Glas und Teflon gefertigt und arbeitet verschleißfrei und lecksicher. Im einzelnen besteht er aus einem Gehäuse aus Borosilikat entsprechender Form, in dem das Pumpenrad rotiert. Letzteres enthält einen Magneten, der in Drehrichtung durch ein von außen durch die Glasgehäusewand hindurchgreifendes Magnetfeld mitgenommen undlgedreht wird. Das drehende Magnet- und Mitnahmefeld kann durch einen Permanent- oder Elektromagneten gebildet sein, der von einem Elektromotor gedreht wird. Das Pumpenrad ist insgesamt oder wenigstens auf der von dem Magneten angezogenen Seite, mit der es auf der Gehäusewand gleitet, mit einer Schicht aus Polytetrafluoräthylen überzogen. Vorzugsweise ist auch die Gehäuseinnenwand auf der Lagerfläche mit GTFE überzogen, so daß zwei PTFE-Flächen verschleißfrei und praktisch reibungsfrei aufeinandergleiten.
  • Das Medium wird im Sterilkreislauf durch den Permeator 11 hindurch und an der pH-Elektrode 12 vorbei in das Gefäß 1 zurückgepumpt. Der Permeator 11 besteht aus einem Borosilikatglas, in dem kapillare Silikongummischläuche so untergebracht sind, daß sie an den Enden des Glasrohres dicht abschließen. Die Außenwand der Kapillaren ist gegen das Lumen des inneren Glasrohres fest verschlossen. Das innere Lumen der Silikongummischläuche ist von den Stirnenden her frei zugänglich. Die Kapillaren sind gegeneinander und gegen das Glasrohr an den Rohrenden mit Silikonkautschuk vergossen und demnach abgedichtet. Der Raum zwischen der Glasrohrinnenwand und den Außenwänden der Silikonkapillaren ist durch Zu- und Ablaufstutzen mit dem Sterilkreislauf verbunden. Da der Permeator ausschließlich aus Borosilikatglas und Silikonkautschuk besteht, kann er in heißem Dampf sterilisiert werden. Das Glasrohr des Permeators hat an seinen Enden Außengewinde, auf die Kappen aufgeschraubt sind, die die Stirnkammern für die Zu- und Abfuhr des Gases erlauben. Der Permeator enthält somit im wesentlichen zwei Räume, nämlich die Lumina der Silikonkapillaren, die von einem Gas durchströmt werden, und den Raum zwischen den Außenwänden der Kapillaren und der Glasrohrinnenwand, der vom Kulturmedium durchströmt wird. Die Gasdurchlässigkeit des Silikongummis, die insbesondere für Kohlendioxyd groß ist, gestattet eine schaumfreie Begasung des Kulturmediums. Da Silikongummi für größere Moleküle und insbesondere Keime undurchlässig ist, bleibt der Sterilkreislauf trotz der Begasung steril gegen die Außenwelt abgeschlossen. Der beschriebere Permeator gestattet die Verwendung flüchtiger Puffersubstanzen in Perfusionskulturen.
  • Die Pumpe 10, der Permeator 11 und das pH-Elektrodengefäß 9 sind von einem Nebenkreislauf 19 überbrückt, der ein Drosselventil 18 enthält. Diese Anordnung erlaubt es, die Strömung im Haupt zweig 20 des Sterilkreislaufes weitgehend von der im Aufbereitungskreislauf 11, 9 zu entkoppeln.
  • Dazu wird das Kulturmedium aus dem Gefäß 1 hinter der Drossel angesogen und in den Hauptkreislauf 20 aus dem Nebenkreislauf 19 vor der Drossel 18 abgegeben. Die Drossel 18 wird so eingestellt, daß die eben notwendige Durchflußgeschwindigkeit im Hauptkreislauf durch die Druckdifferenz am Drosselventil 18 erreicht wird. Damit wird eine schnelle Zirkulation des Mediums im Nebenkreislauf durch den Gaspermeator 11 über die pH-Elektrode 9, das Drosselventil 18 und die Pumpe 10 zurück zum Permeator 11 erreicht. Dies führt zu einer kurzen Ansprechzeit der Elektrode 9 und einem schnellen Nachregulieren der Begasung im Permeator 11. Der Nebenkreislauf 19 bildet also einen Regelkreis, der nicht voll an den Hauptregelkreis 20 angekoppelt ist, aber den Vorteil einer kurzen Totzeit hat. Das im Nebenkreislauf 18, 19, 11, 9 enthaltene Medium wird in kurzer Zeit auf die gewünschten Werte aufbereitet, so daß es jederzeit für die Abgabe in den mit geringerer Geschwindigkeit durchströmten Hauptkreis lauf 20 bereitsteht und eingegeben wird.
  • Auch die pH-Elektrode ist dampfsterilisierbar.
  • Der Austausch des Kulturmediums erfolgt durch die im Austauschkreislauf 21 liegendeperistatische Schlauchpumpe 13, 14, die gegenläufig gelagerte, gleich dimensionierte Schlauchsysteme hat. Dadurch wird die Menge des Kulturmediums im Kulturgefäß auch über lange Zeiträume konstant gehalten, denn die im Kreislauf durch das Schlauchsystem 13 entzogene Flüssigkeitsmenge ist gleich der durch Schlauchsystem 14 aus dem Vorratsgefäß 15 zugeführten Menge.
  • Der Hauptkreislauf enthält außer den genannten Elementen noch ein Rückschlagventil 22 und einen Durchflußmengenmesser 23.
  • In dem nicht dargestellten Steuerteil des Gerätes sind pH-Meter, sämtliche Schaltelemente, die Steuerung für Gaszusammensetzung und Mediumaustausch, Druckreduzierventile und Durchflußregelventile für die Gasdosierung enthalten, ferner Umlaufthermostate und Anschlüsse für den Kulturteil.
  • Die pH-Wertmessung im Steuerteil geschieht durch ein Präzisions-pH-Meter mit einem Gesamtbereich von pH = 2 bis pH =12, wobei die Meßspanne dpH umschaltbar ist auf die Bereiche 1, 2, 5 und 10. Ferner ist die Nullpunktverschiebung in allen Bereichen frei wählbar und reproduzierbar. Dies geschieht im einzelnen dadurch, daß die Eichschaltung von der Anzeige- und Bereichsumschalteinrichtung getrennt sind und daß die der jeweils verwendeten Elektrode anzupassende Eichschaltung der Umschalt-und Anzeigevorrichtung stets vergleichbare elektrische Werte, nämlich vorzugsweise Spannungen, darbietet. Damit kann ohne Nacheichung der pH-Meßelektrode die Empfindlichkeit und die Lage des Nullpunktes der Anzeige frei eingestellt werden. Weiterhin hat das pH-Meßgerät eine reproduzierbare Einstellung für die Asymmetrie und die Steilheit der pH-Meßelektrode. Die pH-MeRwerte werden durch einen Schreiber fortlaufend aufgezeichnet. Aus dem so gewonnenen Kurvenverlauf lassen sich Rückschlüsse auf den Wachstums zustand der Kultur ziehen.
  • Der pH-Wert wird mittels zweier parallel geschalteter Zweipunktregler geregelt, deren Schaltpunkte sich verschiedenen Funktionen des Steuergerätes frei zuordnen lassen, beispielsweise der Begasung und dem Mediumaustausch.
  • In dem Gasmisch- und Dosierteil, der ebenfalls nicht dargestellt ist, können zwei verschiedene Gasmischungen, die aus zwei verschiedenen Gasen erzeugt werden, unabhängig voneinander eingestellt werden. Das Mischungsverhältnis und die Durchflußrate sind unabhängig vom Strömungswiderstand auf der Verbraucherseite, in diesem Fall dem Gaspermeator Die Stabilisierung des pH-Wertes des Mediums geschieht alternativ durch selbsttätige Wahl zwischen Änderung der Begasung oder partiellem Mediumaustausch. Damit wird der pH-Wert des Mediums optimal stabilisiert; das Medium behält in der Kultur stets seinen pH-Wert unabhängig von seiner Verweildauer. Durch Begasung mit zwei unterschiedlichen, den pH-Wert der Kultur in gegenläufiger Weise beeinflussenden C02-Luftgemischen, deren Durchflußrate und Dosiertakt getrennt einstellbar sind, kann jeder beliebige, im Pufferbereich des Mediums liegende pH-Wert bis zu einem Grenzwert konstant gehalten werden. Dieser Wert wird erreicht bei Begasung mit nur einem der beiden Gasgemische, z.B. bei Erschöpfung des Mediums, wie sie durch Anhäufung nicht flüchtiger Metabolyte in Zellkulturen auftritt. Damit ist ein Grenzwert der C02-Konzentration, bei der noch ein optimales Wachstum erreicht werden kann, durch Einstellen einer Mindestkonzentration des C02 in einer Gaskomponente vorwählbar.
  • Die meisten in Kultur wachsenden Zellen können C02 produzieren.
  • Für andere Zellen sind entsprechend andere Gemische anzuwenden. Bei Zellen, die CO2 produzieren, führt das von ihnen produzierte C02 bei der Verwendung nicht flüchtiger Puffersubstanzen zu einer Erschöpfung der Pufferkapazität, da das C02 fest gebunden wird. Die vorliegende Anordnung erlaubt ein 'tAbrauchen" des C02 in einer dem Vorgang in einer Lunge ähnlichen Weise. Bei ber- oder Unterschreiten des für die Kultur erforderlichen pH-Wertes wird ein vom pH-Wert abhängiger Austausch des Mediums vorgenommen, und zwar erst nach Ausnutzung der pH-Regelung durch Änderung der Begasung. Die Regelung sowohl der Begasung als auch des Austausches wird von ein und demselben Steuergerät selbsttätig ausgeführt. Durch Einstellung der Gasgemische kann die Ausnutzung des Kulturmediums vorgewählt werden.
  • Die Ausnutzung des Mediums ist dann von der Pufferkapazität des Mediums und den Begasungsparametern abhängig. Das Gerät hält also bei konstantem pH-Wert die optimalen Wachstumsbedingungen ständig aufrecht. Nach einmaliger und erstmaliger Einstellung des Gerätes ist während des Kultivierens lediglich das Auswechseln der Vorratsflaschen für frisches Medium bzw. der AuRnahmoSlaschen für verbrauchtes Medium erforderlich. Der Zeitpunkt, zu dem die Zellen über die gesamte verfügbare Fläche ausgewachsen sind, wird an der konstanten Abtauschfrequenz bzw. an einem leichten Rückgang der Frequenz erkannt.
  • Das Gerät dient der automatisch gesteuerten, optimal geregelten Massenzellkultur von an Grenzflächen wachsenden Zellen. Es ist auch alleine zur Steuerung aller biologischer Prozesse einsetzbar, die durch Begasung oder alternativ durch Änderung der Zusammensetzung durch Substanzzugabe oder -abgabe konstant gehalten werden sollen.
  • Den Dreipunktreglern werden drei pH-Werte als Auslöseschwellen vorgegeben und als Ausgangssignale der pH-Elektrode zugeführt. Zwischen dem mittleren und dem oberen pH-Wert (Alkali-Bereich) sorgt die Regelung für die Zufuhr eines Gasgemisches, dessen C02-Partialdruck über dem CO2-Partialdruck des Mediums liegt. Dadurch dringt C°2 durch die Silikonschläuche des Permeators vom CO2-Luftgemisch in das Medium ein. Bei Unterschreitung des mittleren Bezugspunktes der drei Schwellwerte, der durch die kombinierte Einwirkung der C02-Zufuhr durch den Permeator und durch C02-Produktion durch die Zellen erreicht wird, wird das andere Gasgemisch zugeführt, dessen CO 2-Partialdruck unter dem des Mediums liegt. Dies führt zu einem C02-En zug aus dem Medium, so daß sich der pH-Wert des Mediums wieder dem Soll-Wert nähert. Wenn die Eigenproduktion an C02 auf diese Weise nicht mehr kompensiert werden kann, also den Wert des unteren Grenzwertes unterschreitet, wird ein Teil des Mediums ausgetauscht. Die Regelung der Aufbereitung folgt dann dem durch den Austausch herbeigeführten neuen pH-Wert.
  • Im Zweifel sind alle hier beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination erfindungswesentlich. Schutz wird begehrt für das, was objektiv schutzfähig ist.
  • L e e r s e i t e

Claims (1)

  1. Patentanspruch 1. Verfahren zur Züchtung einer Biokultur, der ein Nähr-oder Kulturmedium zugeführt wird, g e k e n n -z e i c h n e t d u r c h Regelung auf optimale Kulturbedingungen für die biologische Kultur durch sowohl Aufbereitung als auch Austausch des Kulturmediums, beides in Abhängigkeit vom pH-Wert des Mediums.
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