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Dichtungsstreifen zum ringförmigen Belegen
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langgestreckter Elemente, insbesondere zum Belegen von Kabeladern
bei der Montage von Kabe lgarnituren Kabelgarnituren für elektrische Kabel bestehen
häufig aus einem Gießharzkörper, der das Kabelende oder die miteinander zu verbindenden
Kabelenden oder den Abzweig eines elektrischen Kabels umgibt. Anstelle von Gießharzen
kommen auch andere Vergußmassen in Betracht, mit denen das Kabelende, die Verbindungsstelle
oder die Abzweigstelle umgeben wird. Bei Einsatz derartiger Garnituren für kunststoffisolierte
und/oder kunststoffummantelte elektrische Kabel muß dem Problem besonders Rechnung
getragen werden, daß Gießharze und andere Vergußmassen auf der Oberfläche der Kabeladern
und/oder des Kabelmantels nicht genügend haften. Dies gilt insbesondere für Kabelisolierungen
und Kabelmäntel aus einem Polyolefin, also beispielsweise aus Polyäthylen, vernetztem
Polyäthylen, Polypropylen oder Verschnitten aus Polyäthylen und Polypropylen. Die
mangelnde Haftung der Vergußmassen auf derartigen Isolierstoffen kann zu Feuchtigkeitseinbrüchen
in elektrisch beanspruchte Teile der Kabelgarnitur führen.
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Zur Uberwindung dieser Schwierigkeiten ist es bereits bekannt, im
Bereich der Kabelgarnitur auf das Kabelende einen Dichtungskörper aufzusetzen, der
einerseits dichtend auf dem Kabelmantel aufsitzt und andererseits über eine haftfähige
Zwischenschicht dichtend mit dem Gießharzkörper verbunden ist (DT-AS 1 054 528).
Bei einer modifizierten Form dieses Vorschlages wird auf den Kabelmantel ein
Dichtungswickel
aus einem unter Wärmeeinwirkung versctee Dichtungsband aufgebracht, das sowohl an
dem Kabelmantel als auch an dem Gießharzkörper hervorragend haftet (GB-PS 1 379
616).
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Sofern bei derartigen Garnituren Probleme nicht dadurch hervorgerufen
werden, daß Feuchtigkeit zwischen dem Isolierkörper und dem Kabelmantel, sondern
über die Kabelseele zwischen dem Isolierkörper und den Kabeladern in die Kabelgarnitur
gelangen kann, ist es selbstverständlich, die Abdichtungsmaßnahme nicht am Kabelmantel,
sondern an der Kabelader bzw. den Kabeladern vorzunehmen.
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Hierbei werden die Kabelader bzw. die Kabeladern ringförmig mit einer
Dichtungsmasse umgeben, bei der es sich vorzugsweise um selbstklebende oder selbstverschweißende
Dichtungsbänder handelt, wie sie allgemein üblich sind. Besondere Schwierigkeiten
ergeben sich jedoch, wenn im Bereich einer Kabelgarnitur jede Ader eines mehradrigen
Kabels mit Dichtungsmaterial umgeben werden soll, sofern die Adern hierbei nicht
genügend weit auseinandergespreizt werden können, um das Dichtungsmaterial zwischen
die Adern ein bringen zu können. Diese Schwierigkeiten ergeben sich vor allem bei
der Montage von Abzweigmuffen, bei denen die Adern des Hauptkabels nicht geschnitien
werden, so daß ein Aufspreizen der Adern nur in geringem Umfang möglich ist. Zur
Überwindung dieser Schwierigkeit ist es bekannt, in den Raum zwischen den Kabeladern
Dichtungsmasse einzuführen, die Kabeladern selbst mit Dichtungsmasse zu umgeben
und den gesamten abzudichtenden Raum mit einem im Durchmesser veränderbaren Profilring
zu umgeben, der mit einer Spannschelle versehen ist (DT-GM 7 609 807). Eine derartige
Abdichtungsmaßnahme ist im Vergleich zu dem einfachen Aufbau der Kabelgarnitur relativ
aufwendig.
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Die erwähnten Schwierigkeiten bei der Montage von Kabelgarnituren
zu mehradrigen kunststoffisolierten elektrischen Kabeln können auch an anderer Stelle
auftreten, beispielsweise bei abzudichtenden Durchführungen von Rohren oder anderen
langgestreckten Elementen, sofern diese Elemente einander eng benachbart angeordnet
sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das ringförmige Aufbringen
von Dichtungsmaterial auf die Oberfläche eines langgestreckten Elementes, zu dem
weitere langgestreckte Elemente eng benach-
bart angeordnet sind,
insbesondere zum Aufbringen auf die Oberfläche kunststoffisolierter Adern mehradriger
elektrischer Kabel im Bereich einer Kabelgarnitur, möglichst einfach zu gestalten
und hierbei die Menge des verwendeten Dichtungsmaterials möglichst gering zu halten.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem selbstklebenden, selbstverschmelzenden
oder selbstvulkanisierenden Dichtungsstreifen aus, mit dem das langgestreckte Element
ringförmig belegt wird. Gemäß der Erfindung ist der Dichtungsstreifen beidseitig
mit einer wenig haftenden, den Dichtungsstreifen allseitig überdeckenden Trennfolie
belegt, die aus einem etwa auf halber Länge gefalteten Folienstreifen besteht.
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Ein derart ausgestalteter Dichtungsstreifen kann auch bei einander
eng benachbarten langgestreckten Elementen ringförmig um diese herumgelegt werden,
ohne daß die Gefahr besteht, daß der Dichtungsstreifen bereits während des Herumlegens
mit den eng benachbarten langgestreckten Elementen oder mit bereits vorher aufgelegten
Dichtungsstreifen in Berührung kommt und an diesen fest haftet.
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Der verwendete Dichtungsstreifen kann dabei so dünn wie möglich ausgelegt
werden.
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Das Aufbringen des Dichtungsstreifens erfolgt in Weiterbildung der
Erfindung dadurch, daß der Dichtungsstreifen einschließlich der beidseitig angeordneten
Trennfolien zunächst um das jeweilige langgestreckte Element herumgelegt wird, daß
anschließend die zwischen dem langgestreckten Element und dem Dichtungsstreifen
liegende Trennfolie an dem dem langgestreckten Element zugewandten Ende erfaßt und
abgezogen wird, daß danach der Dichtungsstreifen mit Hilfe der dem langgestreckten
Element abgewandten Trennfolie an das langgestreckte Element gepreßt wird und daß
abschließend die dem langgestreckten Element abgewandte Trennfolie an dem dem langgestreckten
Element abgewandten Ende erfaßt und abgezogen wird. Bei einem derartigen Vorgehen
gewährleisten also die Trennfolien, daß der Dichtungsstreifen erst dann mit den
abzudichtenden Flächen verklebt, wenn er an der hierfür vorgesehenen Stelle positioniert
ist. Die gefaltete Ausführung der Trennfolie ermöglicht dabei, die Trennfolie erst
dann vom Dichtungsstreifen abziehen zu können, wenn dieser bereits um das langgestreckte
Element herum geformt ist.
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Um das Erfassen der Trennfolie zum Zwecke des Abziehens zu erleichtern,
ist es zweckmäßig, daß das äußere Ende des gefalteten Folienstreifens das innere
Ende überragt.
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Beim Aufbringen der neuartigen Dichtüngsstreifen im Rahmen der Montage
von Kabelgarnituren an mehradrigen Kabeln empfiehlt es sich, zunächst an jeder Kabelader
den Dichtungsstreifen herumzulegen und die zwischen der jeweiligen Kabelader und
dem Dichtungsstreifen befindliche Trennfolie abzuziehen und danach die der jeweiligen
Kabelader abgewandte Trennfolie abzuziehen. Dadurch wird sichergestellt, daß beim
Herumlegen der Dichtungsstreifen um die Kabeladern keine Behinderung durch bereits
fertig montierte Dichtungsstreifen erfolgt.
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Ein Ausführungsbeispiel des neuen Dichtungsstreifens ist in den Figuren
1 und 2 in verschiedenen Ansichten dargestellt. Fig. 3 zeigt die einzelnen Schritte
beim Aufbringen des Dichtungsstreifens im Bereich einer Kabelgarnitur, während Fig.
4 eine abgedichtete Abzweigstelle eines mehradrigen elektrischen Kabels wiedergibt.
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Die Figuren 1 und 2 zeigen in Draufsicht sowie in Seitenansicht einen
selbstklebenden, selbstverschmelzenden oder selbstvulkanisierenden Dichtungsstreifen
1 aus handelsüblichem Material, der beidseitig mit einer wenig haftenden Trennfolie
2 und 3 belegt ist, die den Dichtungsstreifen allseitig überdeckt. Die Trennfolie
besteht aus einem Streifen eines geeigneten Materials, beispielsweise aus Teflonfolie
oder handelsüblichem Silikon-Lackpapier, und ist an der Stelle 21 bzw. 31, also
etwa auf halber Länge, gefaltet. Jede Trennfolie 2 bzw. 3 besteht demnach aus einer
doppelten Lage des Folienstreifens. Die Faltung des Folienstreifens ist dabei derart
vorgenommen, daß das außenliegende Ende 22 bzw. 32 des Folienstreifens das innenliegende
Ende 23 bzw.
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33 überragt.
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Fig. 3 zeigt in vereinfachter Darstellung im Schnitt die vier Adern
10, 11, 12 und 13 eines Niederspannungskabels, dessen Adern eine Isolierung aus
vernetztem Polyäthylen tragen. Die Adern sind im Bereich einer zu montierenden Abzweigmuffe
in einem solchen
Maße gespreizt, wie es bei einer Abzweigmuffe mit
Kompaktabzweigklemmen leicht hergestellt werden kann. Die Figur zeigt die verschiedenen
Arbeitsphasen zum Aufbringen eines gemäß der Erfindung ausgebildeten Dichtungsstreifens.
Der beidseitig mit Trennfolien 2, 3 belegte Dichtungsstreifen 1 wird zunächst durch
die infolge der Aderspreizung entstandenen Lücken um die Ader 10 herumgelegt.
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Anschließend wird die Trennfolie 2 am Ende 22 erfaßt und vom Dichtungsstreifen
1 abgezogen. Dabei rollt die Trennfolie über die Faltkante 21 vom Dichtungsstreifen
ab. Anschließend wird mit Hilfe der Trennfolie 7 der Dichtungsstreifen an die Aderoberfläche
angedrückt. Danach haftet der Dichtungsstreifen fest an der Ader und kann weder
absichtlich noch unabsichtlich verschoben oder gelöst werden. Auf diese Gleise werden
nacheinander alle vorhandenen Kabeladern mit Dichtungsstreifen versehen. Alsdann
wird Jeweils nacheinander bei Jeder Kabelader die Trennfolie 3 durch Ziehen an deren
Ende 32 entfernt und der Dichtwickel Jeder Ader, wie anhand der Ader 12 dargestellt,
durch Andrticken der Enden des Dichtungsstreifens zu einer Wulst 6 vervollständigt.
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Das Aufbringen der Dichtungsstreifen erfolgt an den Adern des Hauptkabels
beiderseits der Stelle, an der später die in Fig. 4 dargestellte Kompaktabzweigklemme
7 gesetzt wird. Auch die Adern des Abzweigkabels können, sofern notwendig, ringförmig
mit Dichtungsstreifen belegt werden.
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Eine derart vorbereitete Verbindungsstelle oder Abzweigstelle eines
Kabel kann nach Fertigstellung mit einem Gießharz oder einer ähnlichen Vergußmasse
vergossen werden. Auch wenn die fehlende Haftung zwischen der Aderisolierung und
der Vergußmasse zu einem Vordringen anstehender Feuchtigkeit entlang der Aderoberflächen
führt. kann die Feuchtigkeit nicht über die angebrachten Dichtwickel hinaus bis
zu den spannungsführenden Klemm- oder Verbindungselementen vordringen, weil die
Dichtungsstreifen an der Aderisolierung und auch an der Vergußmasse fest haften.
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Bei Einsatz des neuen Dichtungsstreifens in Muffen mit Kompaktklemmen,
bei denen infolge der konstruktiven Ausgestaltung der Kompaktklemme die Kabeladern
beim Festziehen der Klemme wieder zusammengeführt werden, kann der Mittelzwickel
beiderseits der Kom-
paktklemme zusätzlich geschlossen werden. Hierzu
bringt man im Bereich der ringförmig aufgelegten Dichtungsstreifen im Mittelzwickel
zusätzlich ein zusammengerolltes Stück Dichtungsstreifen 14 an. Durch das Festziehen
der Komptaktklemme verbindet sich dieses Dichtungsstück im Mittelzwickel mit den
um die Adern gelegten Dichtungsstreifen zu einer durchgehenden, den gesamten Kabelquerschnitt
ausfüllenden Feuchtigkeitssperre Feuchtigkeitssperren mit und ohne Abdichtung des
Mittelzwickels können außerdem auch in reinen Verbindungsmuffen sowie bei Übergangsmuffen
und in Endenabschlüssen verwendet werden.
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4 Ansprüche 4 Figuren