DE264393C - - Google Patents
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 264393 -. KLASSE 13g, GRUPPE
in KRISTIANIA.
Bei der Herstellung von Stickstoffverbindungen durch Verbrennung des Stickstoffes
der Luft in einer elektrischen Hochspannungsflamme
wird nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der von der elektrischen Energie entwickelten
Wärme für den Oxydationsprozeß nutzbar gemacht. Man hat deshalb versucht, durch verschiedene Vorkehrungen die in den
aus den Stickstofföfen kommenden Gasen enthaltene Wärme für andere technische Zwecke
auszunutzen; unter anderem wurden die Gase durch Dampfkesselanlagen geleitet. Der Nutzeffekt
dieser Vorrichtungen zur Ausnutzung der Wärme ist jedoch nicht besonders groß gewesen.
Die nötigen großen Anlagekosten und das bedeutende Raumbedürfnis im Verhältnis zur gewonnenen Wärme einerseits und die
durch das Leiten der Gase durch Rohre oder Kanäle verursachten großen Wärmeverluste
anderseits tragen jedes für sich dazu bei, die Rentabilität der Anlagen zu verringern.
Diese Übelstände werden sämtlich vermieden, wenn man nach dieser Erfindung den
Stickstoffofen als einen wesentlichen Teil der Kesselanlage anordnet, was möglich ist, wenn
man sowohl für die Stickstofföfen als für
die Kesselanlage zweckentsprechende Formen wählt. Nach der Erfindung wird ein Stickstoffofen
. der Rohrofen type (d. Si.' derartige Hochspannungsöfen, bei denen die Flamme
wesentlich unter Beeinflussung eines starken Luftstromes ausgezogen wird) in einem
Kessel geeigneter Bauart eingebaut, so daß der Stickstoffofen die Feuerung ersetzt. Die
ganze im Stickstoffofen entwickelte Wärme kann somit, sofern sie nicht zur Oxydation des '
Stickstoffes ausgenutzt wird, dem Kessel ohne Wärmeverlust zugeführt werden. Als für
diesen Zweck besonders geeignete Kesseltypen kommen senkrechte Kessel mit kombiniertem
Flammrohr- und Heizrohrsystem oder Wasserrohrkessel, besonders die sogenannten Steilrohrkessel
in Betracht.
Die Erfindung umfaßt nicht nur die hier erwähnte Vereinigung eines Stickstoffofens und
eines Dampfkessels, sondern auch die Ausnutzung der in dieser Weise erhaltenen Kesselanlage
für andere Zwecke, besonders als Eindampfungsapparate für die bei der Herstellung
der Stickstoffverbindungen erhaltene Lauge (Nitrat- oder Nitritlauge usw.),was im
nachfolgenden näher erläutert werden soll.
Die Zeichnungen zeigen zwei Ausführungsformen einer Kesselanlage gemäß der Erfindung.
Fig. ι und 2 sind senkrechter Schnitt bzw.
Querschnitt einer Kesselbauart, bei welcher die Stickstofföfen von unten eingesetzt sind,
und . ■-.'■■■■
Fig. 3 und 4 sind entsprechende Schnitte einer Kesselbauart, "bei weicher die Stickstofföfen
von oben eingesetzt sind.
Bei der erstgenannten Ausführungsform hat der Kessel ein Flammrohr A und Heizrohre B,
welche zwischen den Endwänden C und D eingesetzt sind. Unter der Rohrwand C ist ein
(2. Auflage, ausgegeben am ti. November
mit Schamotte E ο. dgl. isolierter Raum F gebildet,
welcher das Flammrohr A mit den Heizrohren B verbindet. Oben gelangen die
Gase aus den Heizrohren in einen Raum G, aus welchem sie weiter nach Kühlvorrichtungen
u. dgl. geleitet werden. Dieser Raum ist vom Flammrohr A durch einen aus Schamotte
ausgeführten Raum H getrennt, welcher so weit nach unten in einem erweiterten
ίο Teil I des Flammrohrs gebaut ist, daß der
unterste Punkt des Raumes hinreichend unter dem Dampfraum des Kessels zu liegen kommt.
Im Flammrohr sind drei Stickstofföfen K
einer bekannten Type eingebaut (im senkrechten Schnitt ist nur ein Ofen gezeigt). Die
Luft tritt bei L hinein und streicht durch die
. Stickstofföfen in der durch die Pfeile angegebenen Richtung. M ist der wassergekühlte
Teil des Ofens. Diese Kühlung, welche verwendet wird, um zu große Dissoziation zu
vermeiden, kann jedoch nach bekannten Verfahren mittels eines Luftstromes bewirkt werden.
Die Oxydationsgase treten in den Raum H hinein. Dieser wirkt wegen der hohen Temperatur der Gase als ein sehr kräftiger
Überhitzer. Im Flammrohr A, durch welches die Gase, in abwärts gehender Richtung gehen, geben sie einen so großen Teil
ihrer Wärme ab, daß sie jm Räume F auf die Verbindung der Heizrohre . mit der Kesselwand
nicht zerstörend wirken werden. An diesem Punkte werden auch die Gase eine zu
ihrer Benutzung in Luftheizungsöfen zur Erwärmung der bei der Konzentration der SaI-petersäure
zu verwendenden Luft geeignete Temperatur haben, weshalb an dieser Stelle
zweckmäßig .ein Stutzen N hierfür angeordnet wird. · . .
In jedem Flammrohr können ein oder meh-
rere Öfen angeordnet werden. Letzteres bietet einen gewissen Vorteil dadurch, daß die im
Stickstoffofen auftretende eigentümliche Pumpenbewegung der Flamme und der Gase hierdurch
aufgehoben wird.
" Bei dem in Fig. 3 und 4 gezeigten, mit Buchstabenhinweisungen entsprechend den Fig. 1
und 2 versehenen Ofen sind drei Flammrohre (mit je einem von oben eingesetzten Stickstoffofen)
und vier Heizrohrgruppen angeordnet. Diese sind nicht in der Bodenplatte C
des Kessels eingesetzt, sondern in Platten R, welche den Abschluß kürzerer Flammrohre 5"
bilden, in denen die Gase sich' abkühlen können, bevor sie die Heizrohre erreichen.
Die Stickstofföfen sind von oben durch ein Rohr T eingeführt, welches eine Fortsetzung
der Flammrohre bildet.
Die Anordnung mit einem Ofen in jedem Flammrohr bietet den Vorteil,'daß Verschlußeinrichtungen
einfacher Bauart angebracht werden können, so daß jeder Ofen für sich
auseinandergenommen werden kann, ohne daß der Betrieb der in den übrigen Flammrohren
einliegenden öfen hierdurch gestört wird.
Bei dieser Anordnung ist der eigentliche Ofen von einem Rohr U umschlossen, welches
die Kühleinrichtung M des Ofens trägt. Dasselbe
Rohr wird zur Vorwärmung der dem Ofen zugeführten Luft benutzt; das Rohr ist
deshalb innerhalb über beinahe der ganzen Länge mit Rippen versehen. Diese Rippen bewirken
einen verbesserten Wärmeübergang der das Rohr umhüllenden Gase; die äußere Oberfläche des Rohres wird stark erhitzt, während
die Rippen verhältnismäßig kalt bleiben, so daß die Festigkeit des Rohres nicht vermindert
wird.
Hinlänglich weit unterhalb des Dampfraumes des Kessels ist das Flammrohr A eingeengt,
während das Rohr U entsprechend ausgewalzt ist. Statt hier eine Dichtung zu verwenden,
läßt man eine reichliche Gasmenge durch den zwischen dem Flammrohr A und dem Rohr U gebildeten Spalt V hindurchgehen
; da dieser Spalt unter dem Dampfraum des Kessels liegt, und da der Luftstrom im
Rohre U auch eine starke Abkühlung bewirkt, werden die Gase in dieser Weise in so hohem
Grade abgekühlt, daß keine Gefahr einer übermäßigen Erhitzung des Flammrohres an der
Stelle, wo es den Dampfraum des Kessels durchsetzt, eintritt. Die verhältnismäßig geringe
Gasmenge kann dann durch die öffnung im Rohre T in den Raum J übergehen und
von dort weiter nach den Kühl- und Ab-Sorptionsvorrichtungen.
Bei dieser Anordnung fällt der Schamotteausbau im oberen Teile des Flammrohres
gänzlich weg, und das Rohr U sowie das Flammrohr A. können sich frei bewegen in
Übereinstimmung mit den auftretenden Temperaturänderungen.
Wie erwähnt, können die hier besprochenen Kessel vorteilhaft zum Eindampfen der Lauge
benutzt werden, die man durch mit Flüssigkeiten arbeitenden Absorptionsverfahren erhält.
Zu diesem Zwecke werden die Kessel gleichzeitig für die Aufspeicherung, für die Erhitzung
und für die erste Stufe der Eindampfung no benutzt; die in den Gasen enthaltenen Wärmemengen
werden, nachdem sie durch die Kessel hindurchgegangen sind, danach zur abschließenden
Konzentration mittels bekannter Eindampfungsapparate benutzt, die unmittelbar
durch die gewonnenen nitrosen Gase erhitzt werden sta.tt mit Dampf oder direkter Feuerung.
Bei einer derartigen Anordnung werden bedeutende Vorteile erzielt: Die Kessel, welche
bei dieser Anordnung unter atmosphärischem. Druck oder Vakuum arbeiten, brauchen eine
Claims (4)
1. Kessel zur Erzeugung von Dampf oder zum Eindampfen von Losungen, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem Kessel ein oder mehrere zur Herstellung von Stickstoffverbindungen dienende Hochspannungsflammenöfen
derjenigen- Type eingebaut sind, bei der die Flamme durch einen mittels eines Luftstromes ausgezogenen
Lichtbogen gebildet wird, so daß dieser bzw. diese öfen an Stelle der gewohnlichen
Feuerung des Kessels treten.
2. Ausführungsform des Kessels nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Vereinigung eines Flammrohres und eines Heizrohrkessels senkrechter Bauart, bei
dem der bzw. die Kessel-Stickstofföfen in die Flammrohre von unten eingeführt sind,
und bei dem als eine Verlängerung des oberen Endes des Flammrohres ejn mit
Schamotte gefütterter Raum (H) vorgesehen ist, in den die Ofengase hineintreten,
wobei dieser Raum in den Dampf raum des Kessels hineinreicht, so daß er als Überhitzer
wirkt.
3. Ausführüngsform des Kessels nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine
Vereinigung eines Flammrohr- und eines Heizrohrkessels senkrechter Bauart, bei dem der Stickstoffofen von oben in die
Flammrohre eingeführt ist, und bei dem die unteren Enden der Heizrohre von kürzeren Flammrohren (S) ausgehen, zum
Zwecke, cine hinreichende Abkühlung der
Gase zu bewirken, bevor sie in die Heizrohre gelangen.
4. Vorrichtung zur Ausnutzung der in den von den Stickstofföfen ausgehenden
Gasen enthaltenen Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Gase in einer
Kesselanlage, wie die in Anspruch 1 angegebene, zum Teil ihre Wärme zur Erzeugung
von Dampf oder zum Eindampfen einer Flüssigkeit abgeben läßt und zum Teil die Gase vom Feuerraum ableitet an
einem Punkte, wo sie eine herabgesetzte Temperatur besitzen, um in Luftheizungsöfen zur Erzeugung von heißer Luft, be-
sonders für Konzentration der Salpetersäure und Schwefelsäure, benutzt werden zu können.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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