DE2641987A1 - Gemisch und verfahren zur verzoegerung des abbindens von zementen - Google Patents

Gemisch und verfahren zur verzoegerung des abbindens von zementen

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DE2641987A1
DE2641987A1 DE19762641987 DE2641987A DE2641987A1 DE 2641987 A1 DE2641987 A1 DE 2641987A1 DE 19762641987 DE19762641987 DE 19762641987 DE 2641987 A DE2641987 A DE 2641987A DE 2641987 A1 DE2641987 A1 DE 2641987A1
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cement
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Jean Buchet
Fernand Peerts
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B22/00Use of inorganic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. accelerators, shrinkage compensating agents
    • C04B22/0006Waste inorganic materials

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Description

Die Erfindung betrifft ein Gemisch sowie ein Verfahren zur Verzögerung des Abbindens von Zementen bei der Herstellung von Mörteln und Beton.
In bestimmten Fällen ist es erforderlich, dem Zement Verzögerungsmittel zuzusetzen, die aufgrund ihrer chemischen Wirkung zu einer Verringerung der Hydratationsgeschwindigkeit des Zements und zu einer Verlängerung der Zeit bis zum Beginn und/oder dem Ende des Abbindens führen. Derartige Verzögerungsmittel werden insbesondere zur Kompensierung der das Abbinden beschleunigenden Wirkung einer Temperaturerhöhung beispielsweise zur Durchführung von
500-(265TC7-All.)-SPBk
70 9 8 12/0867
Zementierungsarbeiteri in warmen Ländern oder in Ländern mit gemäßigtem Klima während der Sommermonate, zur Injektion in große Tiefen o.dgl. verwendet. Abgesehen von der Temperatur v/erden Verzögerungsmittel auch zur Verlängerung der Dauer der normalen Plastizität von Gemischen auf Zementbasis herangezogen, um beispielsweise einen Betontransport über große Entfernungen, kontinuierliche Injektion, Pumpen o.dgl. zu ermöglichen.
Die Erfindung betrifft die Ver längs amurig der Abbindegeschwindigkeit von Portlandzementen, die ggf. Sekundärbestandteile wie Schlacken, Aschen, Puzzolanerden oder Gemische dieser Produkte enthalten, oder von Zementen auf
Schlackebasis wie beispielsweise Klinker-^chlaekenzementen Cp ο ν t1 a η et ζ e rc e r 11 Ic 1 i η k e r) .
Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß das Abbinden der verschiedenen Zementarten dadurch verzögert werden kann, daß darin ein Gemisch eingebracht wird, das im wesentlichen aus einer Mischung von Calciumfluorid, Tricalciumphosphat, Calciumsulfat, Siliciumdioxid und Eisen- und Aluminiumoxiden besteht.
Das Gemisch besteht vorzugsweise aus dem beim Auflösen von natürlichen Phosphaten mit Mineralsäuren (Salzsäure, Salpetersäure und/oder Phosphorsäure) erhaltenen unlöslichen Rückstand. Mach dem Waschen, Trocknen und Zerkleinern hat dieser Rückstand das Aussehen eines schokoladebraunen, fließfähigen Pulvers, das neben den obengenannten Hauptbestandteilen auch geringe Mengen anderer, aus den Verunreinigungen des behandelten natürlichen Phosphats stammender Verbindungen wie beispielsv/eise Verbindungen von Magnesium, Alkali-
7 0 9 8 1 2 / Q 8 6 7 omöINAL IN8PECTED
264 I9P7
metallen, Seltenen Erden ο.dgl. enthalten kann. Die Mengen der verschiedenen Bestandteile können innerhalb folgender Grenzen variieren:
CaP2
CaSO^ SiO0
Gew. 65
50 - 12
7 - 7,5
5 - 20
10 - 2
0 - o,5
0 - 2
1 - VJl
5 - 1
0 - 1
0 - 0.2
0 -
CaCl2 Fe2O3 Al2O3 Na2O
K2O
Seltene Erden
Die verschiedenen obengenannten Verbindungen können zumindest zum Teil in komplexen Formen vorliegen; ein Teil des Calciumfluorids kann so beispielsweise mit Tricalciumphosphat in Form von Pluorapatit kombiniert sein.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Gemisch stellt im einzelnen ein Nebenprodukt der Herstellung von Dicalciumphosphat durch Einwirkung von Salzsäure auf ein natürliches Phosphat und Abtrennung der ausgefällten Verunreinigungen durch Vorneutralisation der Aufschlußflüssigkeit dar. Die Mengen der verschiedenen Bestandteile dieses Nebenprodukts variieren im allgemeinen innerhalb folgender Grenzen:
709812/0 867
- Iß -(ο
Gew. 60 2
CaF2 55 - 10 ,5
Ca3(PO1^)2 8 - 7
CaS0if 6 - 20 ,5
SiO2 15 - 1, ,7
Mg3(P(V2 1 - - 0 ,7
CaCl2 0,3 - 2
Fe2O3 1,5 - K
Al2O3 3,5 - 0
Na2O 0,3 - 0
K0O 0,3
Seltene Erden 0-0,2
Das erfindungsgemäße Verzögerungsgemisch weist eine spezifische Oberfläche (Blaine) von 2300 - 2900 cm /g auf. So wurde festgestellt, daß der Zusatz von mindestens 0,5 Gew.-5 dieses Gemischs bezogen auf das Zementgewicht stets eine verzögernde Wirkung auf das Abbinden des Zements ausübt, wobei diese Wirkung je nach der verwendeten Zementart mehr oder weniger ausgeprägt ist, wie aus den nachstehenden Beispielen hervorgeht. Zur Herstellung von Mörtel und Beton wird das Verzögerungsgemisch allgemein in einer Menge von 0,5-5 Gew.-^5 und vorzugsweise 1-3 Gew.-£ bezogen auf den im resultierenden Gemisch enthaltenen Zement eingesetzt.
Der Erfindung liegt ferner die ebenfalls überraschende Feststellung zugrunde, daß die das Abbinden verzögernde Wirkung des erfindungsgemaßen Gemischs auch dann eintritt, wenn zum Anmachen ein stark salzhaltiges V/asser wie beispielsweise Meerwasser oder Brackwasser verwendet wird. Bei Verwendung der oberyangegebenen Mengen des Gemischs beispielsweise zusammen mit Meerwasser wird eine Verzögerungswirkung festgestellt, die mindestens gleich und in
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manchen Fällen sogar höher ist als die unter denselben Bedingungen mit Süßwasser erzielte Verzögerungswirkung. Die Verzögerung des Abbindens tritt gleichermaßen auch beim Anmachen mit salzhaltigem Wasser und Arbeiten bei einer höheren als der üblichen Temperatur auf, was insbesondere in warmen Ländern einen außerordentlichen Vorteil darstellt. Das erfindungs'gemäße Verzögerungsgemisch wird allgemein dem zum Anmachen des Mörtels oder Betons verwendeten Wasser zugesetzt, kann jedoch in gleicher V/eise auch mit dem Zement vermischt werden. In diesem Fall kann das Gemisch mit dem Zement entweder im Verlauf der Zementherstellung, beispielsweise während der dem Sintern folgenden Zerkleinerung, oder direkt vor der Anwendung hergestellt werden. Es können ferner auch Gemische aus Zement und dem Verzögerungsgemisch hergestellt werden, die dem Zement vor der Verwendung zuzusetzen sind, wobei die Menge des Verzögerungsgemischs in derartigen Hauptgemischen dafür ausreicht, daß das resultierende Endgemisch eine innerhalb der obenangegebenen Grenzen liegende Menge enthält.
Die folgenden Beispiele erläutern die das Abbinden verzögernde Wirkung des erfindungsgemäßen Gemischs beim Einbringen in verschiedene Zementarten und unter verschiedenen Verarbeitungsbedingungen.
Beispiel 1
Die Versuche wurden an Mörteln des Typs 1/3 AFNOR(frz.Norm MF P15 401) gleicher Plastizität durchgeführt, die aus drei Zementarten, den künstlichen Portlandzementen CPA HTS mit 4,5 % CVA und CPA 400 mit 13 % C,A und Klinker-Schlockenzernurit CLK 325; hergestellt wurden, wobei zum An-
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machen entweder Süßwasser oder Meerwasser mit einem Salzgehalt von 38 g/l verwendet wurde. Dem zum Anmachen dienenden V/asser wurden 1,5 % (bezogen auf das Zementgewicht) folgenden Gemischs zugegeben:
Gew.- fo
CaP2 58,5
Ca5(PO4)2 9,7
CaSO4 6,7
SiO2 16,5
Mg3(PO4)2 1,6
CaCl2 0,3
Pe2O3 1,7
Al2O3 3,9
Na2O 0,5
K2O 0,5
Seltene Erden 0.1
Das Gemisch lag in Form eines fließfähigen Pulvers mit einem spezifischen Gewicht (reelle Dichte) von 2,45 g/ml, einer apparenten Dichte (Produkt nicht gepreßt) von 0,55 g/ml und folgender Kornverteilung vor:
> 200 λχη η /Um 17,45
250 - Hl ' It 8,05
177 - 125 It 18,80
125 - 100 Il 4,50
100 - 63 Il 21,25
63 - 32 ti 17,20
< 32 12,20
Aus der Tabelle I gehen die durch Mittelung aus drei
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Versuchen erhaltenen Ergebnisse hervor, die bei einer Temperatur von 20 0C unter Verwendung von Süßwasser zum Anmachen mit und ohne Zusatz des erfindungsgemäßen Verzögungsgemischs (VG) erhalten wurden.
Tabelle I
Zement Menge VG
(Gew. -fo)
W/Z Beginn des Abbin
dens (h und min)
Ende des Abbin
dens (h und mjn)
CPA 325
HTS
O 0,50 3h 20 5h 30
CPA 400 1,5' 0,522 4h 25 7h 10
CLK 325 O 0,50 2h 55 4h 50
1,5 0,538 3h 50 6h 20
O 0,50 3h 30 6h
1,5 0,535 5h 30 8h 20
Mit W/Z ist das Gewichtsverhältnis von Wasser zu Zement
bezeichnet.
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to-*-
Aus der Tabelle 1st ersichtlich, daß die zuzusetzende Wassermenge bei Gegenwart des Verzögerungsgemischs etwas größer ist.
Die Abbindezeit wurde nach dem Normverfahren mit der Vicat-Nadel (französische Norm NF P 15 431) bestimmt.
Aus den Ergebnissen der Tabelle I geht hervor, daß die Abbindezeit durch Zusatz von 1,5 ^ des erfindungsgemäßen Gemischs bezogen auf den Abbindebeginn um 30 - 60 % und bezogen auf das Ende des Abbindens um 30 - 40 % verlängert
In der Tabelle II sind die mechanischen Festigkeiten der erhaltenen Produkte aufgeführt: Die Biegefestigkeit (B) und die Druckfestigkeit (D) sind dabei in bar angegeben und nach Normverfahren (franz. Norm NF P15-451) nach 2 Tagen bzw. 7 Tagen gemessen. Der Einfluß des verzögerungsgemischs führt normalerweise nach zwei Tagen zu einer geringfügigen Verringerung der mechanischen Festigkeit, die beim Zement CPA 325 nach 7 Tagen verschwindet; bei den beiden übrigen Zementen zeigt sich-eine deutliche Tendenz zur Verringerung.
Die Tabellen III und IV zeigen Ergebnisse, die unter denselben Bedingungen, jedoch unter Verwendung von Meerwasser zum Anmachen erzielt wurden.
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Tabelle II
Zement Menge VG
(Gew.-^)
2 Tage B D 7 Tage 72 D
CPA 325 '
HTS
0 50 263 B 00,4 440
CPA 400 1,5 '49,2 258 75,3 445
CLK 325 0 58 282 71,7 482
1,5 55,2 261 72 465
0 40,3 154 68,5 360
32,9 128 342
Tabelle III
Zement Menge VG
(Gew.-^)
W/Z Beginn des Abbin
dens (h und min)
Ende des Abbin
dens (fr u.min)
CPA 325
HTS
0 0,50 lh 55 4h 20
CPA 400 1,5 0,527 3h 40 5h 40
CLK 325 0 0,50 lh 50 3h 45
0,53 2h 50 5h 10
0 0,50 2h 05 4h
0,53 4h 10 6h
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- te -
Tabelle IV
Zement Menge VG
(Gew.-^)
2 Tage B D 3 74 7 Tage B
78
I D n
CPA 325
IiTS
0 56,2 356 58,9 I ■ . ._
I
I 56ü
1
CPA 400 x, 3 57,3 404 77,6 S63
clic 325 0 63,4 381 73 5<18
1,5 60,8 299 92,2 509
° -
5S), 5
281 I
83,4
5*>
1,5 53,8 54 5
Aus den Ergebnissen der Tabelle III ist zu ersehen, daß die Abbindezeit des Mörtels bezogen auf den Abbindebeginn um 54 - 100 % und bezogen auf das Ende des Abbindens um JO - 50 % verlängert ist. Der Vergleich mit den Ergebnissen derjenigen Versuche, bei denen mit Süßwasser angemacht wurde (JO - 60 % bzw. 30 - 40 %)t zeigt, daß die verzögernde Wirkung insgesamt ausgeprägter ist, wenn zum Anmachen Meerwasser verwendet wird.
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AZ
Beispiel II
Es wurde ein Mörtel des Typs 1/3 APNOR aus einem Schlacken- und Aschen-Portlandzement für Bauten im Meer (Typ CPALC 325) hergestellt, der mit Meerwasser oder Brackwasser (16 g/l gelöste Salze) unter Zusatz von 1,5 Gew.-% des erfindungsgemäßen Verzögerungsgemischs von Beispiel I bezogen auf das Zementgewicht hergestellt worden war. Die Versuche wurden bei Umgebungstemperatur von etwa 20 0C und einem Verhältnis von Wasser zu Zement W/Z von 0,50 durchgeführt.
Die erhaltenen Versuchsergebnisse sind in der Tabelle ν mit Ergebnissen ohne Zusatz von Verzögerungsgemisch durchgeführter Vergleichsversuche angeführt.
Tabelle V
Abbindezeit
(h und min)
Ende 2 Tage D 7 Tage B D
;Meerwasser
:(Vergleich)
Beginn 8h 20 B- 235 55,5 325
Meerwasser
1,5 % VG
4 h 10 12h 46,0 ; 215 54,5 320
Brackwasser
1,5 % VG
6h ; 13h 40 i 50,0 ; 225 56 310
6h 20 51,5
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Die Verlängerung der Abbindezeit (Beginn und Ende) beträgt beim Anmachen mit Meerwasser 44 % bzw. 52 - 64 fa beim Anmachen mit Brackwasser.
Beispiel III
Die Versuche wurden bei 21 sowie 33 0C an einem Mörtel des Typs 1/5 AFNOR (frnz. Norm NP P15-403) durchgeführt, der aus einem KLinker-Shlackenzement mit QO fo Schlacke (Normbezeichnung CLK 325) unter Verwendung von Süßwasser bzw. Meerwasser (42 g/l gelöste Salze) zum Anmachen hergestellt worden war. Dem zum Anmachen verwendeten Wasser wurde das Verzögerungsgemisch von Beispiel I zu 0,1 und 2 Gew.-fo bezogen auf das Gewicht des trockenen Zements zugesetzt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle VI angegeben, in der mit A % die prozentuale Verlängerung der Abbindezeit bezogen auf die Abbindezeit des Vergleichsversuchs bezeichnet ist.
Aus den Ergebnissen der Tabelle ist ersichtlich, daß die verzögernde Wirkung des erfindungsgemäßen Gemische für den Beginn des Abbindens des Mörtels umso ausgeprägter ist, je höher die Temperatur ist, unabhängig davon, ob es sich dabei um die Verwendung von Meerwasser oder Süßwasser handelt. Beim Ende des Abbindens ist die Verzögerungswirkung mit Meerwasser umso stärker, je höher die Temperatur liegt, ist jedoch für Süßwasser weniger ausgeprägt.
Aus der Tabelle VE geht ferner hervor, daß die Verzögerungswirkung umso stärker ist, je größer die Menge des Verzögerungsgemischs ist, wodurch die Einstellung einer gewünschten Wirkung durch entsprechende Einstellung der Menge
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des zugesetzten Verzögerungsgemischs ermöglicht wird.
Beispiel IV
Die Versuche wurden bei 20 und 33 0C an Beton durchgeführt^ der 350 kg/cnr Zement enthielt, wobei einerseits ein Klinker-Schlackenzement (CLK 325) mit einem Verhältnis von V/asser zu Zement W/Z von 0,523 und andererseits ein künstlicher Portlandzement (CPA 400 HTS) mit einem Verhältnis Wasser zu Zement W/Z von 0,465 verwendet wurde, um in beiden Fällen die gleiche Plastizität zu erzielen.
Im ersten Fall wurden 2 % und im zweiten Fall 3 % des Gemischs von Beispiel I zugesetzt und die Abbindezeit mit Meerwasser im Vergleich mit Vergleichsversuchen bestimmt, die ohne Zusatz eines Verzögerungsmittels unter Verwendung von Süßwasser und Meerwasser zum Anmachen durchgeführt wurden. Die Abbindezeit wurde dabei nach dem Kelly-Bryant-Verfahren bestimmt, das auf der Messung der auf in den frischen Beton eingelassene geeichte Stangen wirkenden Abreißkraft beruht: Wenn diese Kraft 6 kg .übersteigt, wird angenommen, daß der Beton nicht mehr durch Vibration eingerüttelt werden kann. Die Abbindezeit ist durch diese auf die Vibration bezogene Höchstzeit tv gegeben.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der Tabelle VII angegeben, in der die Abbindezeit der Vergleichsversuche mit Süßwasser und Meerwasser, die Abbindezeit der Versuche unter Zusatz des Verzögerungsgemischs unter Verwendung von Meerwasser sowie die prozentuale Verlängerung der Abbindezeit (A %) in Bezug auf Vergleichsversuche mit Süßwasser (erste
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1b
Zahl der Spalte) und mit Meerwasser (zweite Zahl) angegeben sind.
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß die zuzusetzende Menge des Verzögerungsgemischs nicht nur von der gewünschten Wirkung, sondern auch vom Typ des verwendeten Zements abhängig ist. In jedem Fall genügen für den Anwender einige Routineversuche zur Ermittlung der in ein Gemisch einzubringenden Menge an Verzögerungsgemisch, um je nach Typ des zu behandelnden Zements die gewünschte Wirkung zu erzielen.
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Tabelle VI
U VG Süßwasser A % ü
Il
Il
Meerwasser- δ of !! Zeit
A !.' (h und min)
Il
It
A fo Ende des Abbindens A %
-P
fO λ-^
U U
CJ ο
α ^
ε
Q
0 Beginn des Abbindens Il
Ende des Abbindens |j Beginn des Abbindens
I!
Il
μ 6h 05
Il
24 Zeit
(h und min)
-
21 1 Zeit
(h und min)
29 Zeit
(h und min
Il
30 !! 9h
Il
37 9h 40 26
7098 33 2 7h 15 44 10h Il
38 !! 10h 40
Il
Ii
12h 15 31
12/0 O 9h 25 13h 15 Il
J! 4h 40
Il
50 12h 40
867 1 10h .30 34 13h 50 19 J] 7h
Il
91 6h 50 36
2 4h 05 48 6h 15 . ii
29 π 8h 40
Il
Il
9h2O 1
46
5h 30 7h 45 10h
6h 05 8h 20
Tabelle VII
tratur CLK 325 tv Meer
wasser
2 % VG [I CPA 400 KTS
I!
tv Meer
wasser
3 # VG A fo
S. σ
P ο
CJ ^
Eh
Vergleich 0 % VG 6h t„ Meer
wasser
Il
Il
Jj Vergleich 0 % VG
2h 55 t„ Meer
wasser
9-6S
20 tv Süß
wasser
4h 15 10h Il
!! ty SÜJ3-
J1 wasser
2h 20 4h 55 27-67
33 6h 45 6h 15 Il
Il
Il
48-66 !! 4h 30
Il
Il
3h 55
5h Il
Il
25-47 » 3h 05
Il
Il
Patentanwälte
DIPL-ING. R. BEETZ SEfI. - D ?L-?NG. K. LAMPRECHT
DR.-INS. R. BE-IHJW. -.V.-? .. :. V .;;:3R|CH 9 6 U 1 9 R 7
Steinsdorfstr.5» ID - '.0OO f.'ürchan 22
Beispiel V
Es wurde ein Beton aus Portlandzement P 300, Kies (5 - 30 mm), trockenem Flußsand (O - 5 mm) und Wasser hergestellt, wobei das Verhältnis Wasser/Zement W/Z 0,42 betrug: Zum Anmachen wurde einerseits Süßwasser und andererseits ein künstlich erzeugtes Meerwasser (Mittelmeertyp) folgender Zusammensetzung verwendet.
g/l
NaCl 27
MgSO4 2,4
MgCl2 2,8
CaCl2 1,7
0,9 KBr 0,1
Die Versuche wurden bei 20 und 30 0C ohne und mit Zusatz von 2 bzw. 5 Gew.-^ des Verzögerungsgemischs von Beispiel I bezogen auf das Zementgewicht durchgeführt. Dabei wurde die Verzog J-^ igswirkung des Gemischs auf das Abbinden in allen Fällen ermittelt und die Druckfestigkeit (kg/cm ) jeder nach 7, l4 und 28 Tage · erhaltenen Betonprobe gemessen.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle VIII aufgeführt.
Beispiel VI
Es wurde ein Beton unter denselben Bedingungen wie in Beispiel V ohne und mit Zusatz von 2, 3 bzw, 5 Gew.-% des
709812/0 867
Verzögerungsgemischs von Beispiel I bezogen auf das Zementgewicht h<
gelagert.
gewicht hergestellt. Der Beton wurde bei 20 0C erzeugt und
An allen Proben wurde der Schwund des Betons in mm/m nach 7, 14, 28 und 90 Tagen gemessen. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind der Tabelle IX zu entnehmen.
Beispiel VII
Es wurde ein Mörtel aus einem übersulfatierten Zement (S 400j belgische Norm NBN 12 Nr. 107) unter Verwendung von Süßwasser sowie von künstlichem Meerwasser erzeugt, das folgende Zusammensetzung aufwies:
g/l
NaCl 30 MgSO4 . 7H2O 5 MgCl2 » 6H2O β CaSO4 · 2H2O 1,5 0,2
Die Versuche wurden bei 35 0C (Herstellung des Mörtels und Lagerung) ohne und mit Zusatz von 1, 3 bzw. 5 Gew.-^ des Verzögerungsgemischs von Beispiel I bezogen auf das Zementgewicht durchgeführt. Nach 3* 7 und 28 Tagen wurden die Biegefestigkeit und die Druckfestigkeit gemessen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle X zusammengefaßt. Daraus ist ersichtlich, daß die Verzögerungswirkung
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- 12 -
des Verzögerungsgemischs bei allen Versuchen auftritt und die Abbindezeit für diesen Zementtyp mit der zugesetzten Menge des Gemischs steigt, wenn Süßwasser verwendet wird, sich jedoch bei Verwendung von Meerwasser praktisch nicht ändert. In allen Versuchen erhöht der Zusa'tz des Verzögerungsgemischs die Druckfestigkeit nach 28 Tagen und beeinflußt die Biegefestigkeit praktisch nicht.
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Tabelle VIII
VG (fo) Wasser zum An
machen
Temperatur
("C)
kg/cm2
7 Tage ■■
kg/cru2
14 Tage
kg/cm2
28 Tage
0 Süßwasser 20 376,6 443,5 570,9
2 Meerwasser 30 387,6 449,9 505,9
5 Süßwasser 20 435,0 481,9 484,6
Meerwasser 30 390,5 461,6 460,0
Süßwasser 20 389,5 516,3 587,8
Meerwasser 30 377,4 485,1 549,7
20 468,1 467,9 494,4
30 452,8 516,6 599,8
20 407,3 483,7 590,1
30 494,3 530,6 633 ,9
20 467,3 488,3 550,0
30 427,5 507,4 527,1
Tabelle IX
co
CD 00 CO
VG (fo) 0 Süßwasser Meer-■·
wasser
2 Süßwasser Meer
wasser
3 Süßwasser Meer
wasser
5 Süßwasser Meer-
was s et]
Zelt in Tagen 0,360 0,408 0,326 0,250 0,05 4 0,061 0,066 0,012
7 0,664 0,664 0,424 0,340 0,140 0,118 0,114 0,025
14 0,724 0,748 0,476 0,438 0,230 0,218 0,196 0,12fr !
28 0,814 0,838 0,578 0,618 0,310 0,394 0,292 0,324
90
cn
CD 00
- 22 -
Tabelle X
ι
Wasser
zum An
machen
VG
(ti)
Abbindezeit Ende
(h und
min)
Biegefestigkeit
(kg/cm^)
7d 28 d Druckfestigkeit
(kg/cm*5)
3 d 7d 28 d
Süß
wasser
0 Beginn
(h und
min)
4h 18 3 d 107,2 100,8 464,6 593,7 709,9
Meer
wasser
1 3h 51 4 h 28 87,9 101,9 115 ,0 480,2 587,5 740,6
3 4h 13 4h 47 92,2 96,2 105 ,4 463,5 596,3 755,7
5 4h ιγ 5h 05 85,1 89,5 101,6 470, S 611,5 745,9
0 4h 30 3h 30 85,6 96,8 110,6 417,7 570,3 686,5
1 2h 55 4h 04 84,4 103,9 106,7 453,6 5 70,3 733,9
3 3h 29 4h 06 89,4 108,6 114,7 44 6,9 603,5 721,4
5 3h 31 4h 05 94,7 99,9 109,1 466,2 624,5
749,5
3h 55 75,5

Claims (1)

  1. Ansprüche
    1. Gemisch zur Verzögerung des Abbindens von Zementen, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung :
    Gew. -56 CaF2 50 - 65 Ca3(PO4)2 7 - 12 CaSO4 5 - 7,5 SiO2 10 - 20 Mg (PO4)2 0 - 2 CaCl2 0 - 0,5 Fe2O3 1 - 2 Al2O3 5 - Ul Na2O 0 - 1 K^O 0 - 1
    Seltene Erden 0 - 0,2.
    2. Gemisch zur Verzögerung des Abbindens von Zementen
    nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung:
    Gew. -58 CaP2 55 - 60 Ca3(PO4)2 8 - 10 CaSO4 6 - 7 SiO2 15 - 20 Mg3(PO4)2 1 - 1,2 CaCl2 0,5 - 0,5 Fe2O3 1,5 - 2 Al2O3 5,5 - 4,5 Na2O 0,5 - 0,7 K2O 0,5 - 0,7 Seltene Erden ' 0 - 0,2.
    709812/0867
    3. Verfahren zur Verzögerung des Abbindens von Zementen bei der Herstellung von Mörtel und Beton,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß dem Zement ein Verzögerungsgemisch zugesetzt wird, das im wesentlichen ein Gemisch von Calciumfluorid, Tricalciumphosphat, Calciumsulfat, Siliciumdioxid, Eisen- und Aluminiumoxiden enthält und aus dem unlöslichen Rückstand besteht, der beim Auflösen natürlicher Phosphate mit Salzsäure, Salpetersäure oder Phosphorsäure oder einer Mischung dieser Säuren erhalten wird.
    k. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zement ein Verzögerungsgemisch nach Anspruch 1 oder 2 zugesetzt wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zement ein Verzögerungsgemisch zugesetzt wird, das aus dem von der Herstellung von Dicalciumphosphat durch Einwirkung von Salzsäure auf ein natürliches Phosphat und Abtrennung der durch Vorneutralisation der Aufschlußlösung ausgefällten Verunreinigungen herrührenden Nebenprodukt besteht.
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3-5* dadurch gekennzeichnet, daß das Verzögerungsgemisch de.m Zement . in einer Menge von 0,5 -.5 Gew.-% bezogen auf den im Endgemisch enthaltenen Zement zugesetzt wird.
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3-6* dadurch gekennzeichnet, daß das Verzögerungsgemisch dem Zement in einer Menge von 1-3 Gew.-^ bezogen auf den im Endgemisch enthaltenen Zement zugesetzt wird.
    709812/0867
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