DE2639133A1

DE2639133A1 - Pruef- und messverfahren fuer einspritzfunktionen an dieselmotoren

Info

Publication number: DE2639133A1
Application number: DE19762639133
Authority: DE
Inventors: Siegfried Brueckl
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1976-08-31
Filing date: 1976-08-31
Publication date: 1978-03-09

Description

Prüf- und Meßverfahren für Einspritz-
funktionen an Dieselmotoren Zweck und Anwendung: Die Erfindung hat den Zweck, die Messung der Einspritzfunktionen, besonders des Einspritzbeginns so zu vereinfachen, daß sie ähnlich schnell, kostensparend und unbedenklich durchgeführt werden kann wie die Messung der Zündzeit bei Benzinmotoren. Daneben kann das Verfahren allgemein bei hydraulischen, pneumatischen oder Fest körpersystemen zur Messung vorzugsweise dynamischer Grössen angewendet werden.
Stand der Technik: Das einfachste bisher bekannte Verfahren zur Messung der Einspritzzeit besteht darin, die von der Einspritzpumpe zur Einspritzdüse eines Zylinders führende Druckleitung aufzutrennen und einen Messwandler in diese Leitung einzuschleifen.
Weit überwiegend wird die Einspritzzeit nur anläßlich des Ausbaues der Einspritzpumpe statisch eingestellt.
Kritik am Stand der Technik: Das Öffnen der Einspritzleitung fUr die Messung ist arbeitsaufwendig und birgt die Gefahr von Verunreinigungen, Undichtigkeiten, Überdrehen und Falschansetzen von Gewindeteilen usw. Die Leitung muß nach Beendigung der Messung wieder entlüftet werden.
Diese Umstände bringen es mit sich, daß die Messung der Einspritzzeit an Dieselmotoren sehr viel seltener durchgeführt wird als die Messung der Zündzeit an Benzinmotoren, obgleich sie wirtschaftlich und ökologisch mindestens ebenso nötig wäre: an der Einspritzzeit-sind mindestens ebensoviele technische Elemente vergleichbarer Störanfälligkeit beteiligt wie bei der ZUndzeit am Benzinmotor, so daß eine Ablage vom Optimalwert mindestens ebenso wahrscheinlich ist. Auch ist eine solche Ablage mindestens ebenso schädlich für die Wirtschaftlichkeit und Umwelt.
Das heute in der Praxis weit überwiegend angewandte Verfahren der Einstellung der richtigen Korrelation von Triebwerk und Einspritzpumpe ist statisch und entsprechend fehileistungsgefährdet. Es berücksichtigt auch nicht die EinflUsse des Spritzverstellers, obgleich sie entscheidend sind Für die richtige Funktion des Motors bei verschiedenen Drehzahlen.
Weil Dieselmotoren schon heute wesentlich am gesamten Treibstoffverbrauch fUr Verbrennungsmotoren und an der Umweltbelastung beteiligt sind und der Dieselanteil steigt, ist es als cbstellungswürdiger Mangel zu bezeichnen, daß noch keine dynamische Meßmethode in der Technik eingeführt ist, die so praktisch in der Anwendung ist, daß sie die breite Praxis auch tatsächlich annimmt.
Aufgabe: Detektionsverfahren, das ein Stroboskop usw. triggern kann, ohne daß eine Leitung geöffnet werden muß.
Lösung: Es wird die außen meßbare elastische Verformung von Länge oder Querschnitt der Einspritzleitung beim Aufbau der Druckwelle bzw. das Geräusch, das sie verursacht, ausgenutzt: Ein Meßwandler, der außen an der Einspritzleitung befestigt ist, wandelt diese Größen in elektrische Signale um. Am besten haben sich bei den praktischen Versuchen Piezo-Elemente, besonders piezo-keromische Elemente bewährt. Es sind aber-auch alle anderen Arten von Meßwandlem und Mikrofonen verwendbar.
Die vom Wandler kommenden elektrischen Signale werden in herkömmlicher Weise zum Triggern eines Stroboskopes benutzt, das - ebenso herkömmlich wie beim Benzinmotor - die Winkelmarkierungen stroboskopisch beleuchtet, die fUr diese Messung vom Motorenhersteller vorgesehen sind.
Diese Signale können aber auch für die zeitindikative Ablenkung von Oszillografen usw. benutzt werden.
Die Indikationsschärfe ist bei den. untersuchten verschiedenen Motorentypen verschieden in Ab'nängigkeit davon, ob die von der Druckwelle verursachte elastische Längs- oder Querverformung der Leitung in elektrische Signale gewandelt wird, unabhängig davon, mit welcher Sorgfalt die nicht spielend zu trennende akustische Komponente aus der Messung eliminiert wird. Sie reicht jedoch in allen Fällen zur Vermeidung von Mehrdeutigkeiten aus. Eine rein akustische Detektion ist nach diesen Ergebnissen weniger eindeutig.
Vorteile: Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Messung der Einspritzfunktionen dynamisiert und so vereinfacht, daß sie sich analog der heute gegebenen Üblichkeit der Messung der Zündzeit bei Benzinmotoren in der Praxis einführt.
Daraus ergeben sich in weiterer Konsequenz wesentliche Vorteile für die individuelle und volkswirtschaftliche Ökonomie sowie eine deutliche Verringerung der Umweltbelastung durch Dieselmotoren.
Durch die Dynamisierung der Messung ohne EingrifF in das Leitungssystem wird auch der Spritzversteller in routinemässige Prüfungen mit einbezogen.
Durch Wegfall der bisher üblichen Eingriffe in das Leitungssystem werden Kosten und Gefahren verringert.
Die erfindungsspezifische Ankopplung der Meßwandler erfolgt ohne Gefährdung für Dichtigkeit, Gewinde, Reinheit usw. mit wenigen Handgriffen. Deshalb kann die Prüfung praktisch ohne Aufwand auch auf alle anderen Zylinder ausgedehnt werden. Besonders bei osziliografischer, aber auch bei stroboskopischer Anwendung fallen dadurch Indikationen nicht nur für den Einspritzbeginn, sondem auch für seine Dauer, den Druck und den Ablauf für alle Zylinder an.
Diese Indikationen lassen erschöpfend diagnostizierende Rückschlüsse auf alle beteiligten Funktionen und Elemente zu (Einspritzdüse und -pumpe, Ventile, Entiüftungssystem usw.). Damit werden erstmals die für den praktischen Alltags-Werkstättenbetrieb nötigen konkreten Voraussetzungen erfüllt, um auch diejenigen wichtigen Funktionen zu überprüfen, die heute praktisch ungepruft bleiben.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zur Messung der Einspritzfunktionen an Dieselmotoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckwelle und/oder deren Gerauschfolge ohne Eingriff in das Leitungssystem an der Einspritzleitung außen abgegriffen wird.