DE2636423B1 - Verfahren zur Herstellung von Anthranilsaeureestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AnthranilsaeureesternInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
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- C07D403/02—Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by group C07D401/00 containing two hetero rings
- C07D403/06—Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by group C07D401/00 containing two hetero rings linked by a carbon chain containing only aliphatic carbon atoms
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Description
10
in der X ein Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Hydroxygruppe, einen Alkylrest mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen, einen Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Nitrogruppe und R
einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeuten, durch Umsetzen eines
Anthranilsäureesters der Formel II
NH,
CO-OR'
20
(II)
in der X die vorstehend genannte Bedeutung hat und R' einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
bedeutet, mit einem Alkohol der Formel ROH, in der R die vorstehend genannte Bedeutung hat, unter
Abspaltung des niedriger siedenden Alkohols der Formel ROH in Gegenwart eines basischen so
Umesterungskatalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man als Umesterungskatalysator
Kaliumcarbonat einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 bis 10 Mol-°/o Kaliumcarbonat,
bezogen auf den Anthranilsäureester (II), einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 2 bis 5 Mol-% Kaliumcarbonat,
bezogen auf den Anthranilsäureester (II), einsetzt.
Es ist bereits bekannt, daß man Anthranilsäurealkylester durch Veresterung von Anthranilsäure mit den
entsprechenden Alkoholen erhalten kann, wobei als Katalysator Chlorwasserstoff oder Schwefelsäure verwendet
wird. Beide Verfahren zeigen jedoch Nachteile. So muß in jedem Fall mindestens ein Mol des
Katalysators eingesetzt werden, weil wegen der in der Anthranilsäure vorliegenden Amingruppe in einem Fall
das Hydrochlorid, im anderen Fall das Alkylsulfat des entsprechenden Esters entsteht. Der freie Ester muß aus
diesen Ammoniumsalzen erst durch Zugabe einer Base freigesetzt werden, was einen erheblichen Anfall von
Salzen mit sich bringt. Ein weiterer Verfahrensnachteil liegt darin, daß beim Einsatz von Chlorwasserstoff als
Katalysator sich dieser in einer Nebenreaktion mit dem vorliegenden Alkohol zu Alkylchlorid umsetzt. Die
Verwendung von Schwefelsäure als Katalysator führt zur Entstehung von Dialkyläther. Beide Nebenprodukte
sind als Gefahrenquellen außerordentlich unerwünscht.
Es ist auch bekannt, daß Anthranilsäurealkylester durch Umesterung eines Anthranilsäureesters (in der
Regel des Methylesters) mit einem Alkohol, dessen Siedpunkt über dem des im eingesetzten Ester
gebundenen Alkohols liegt, entstehen. Erfolgt diese Umesterung unter sauerer Katalyse, so treten die
gleichen Nachteile auf, wie sie bei der säurekatalysierten Veresterung der Anthranilsäure geschildert wurden.
Aus der US-PS 21 70 185 ist die Umsetzung von Anthranilsäuremethylester zu Anthranilsäurementhylester
unter katalytischer Einwirkung von Natriummethylat mit einer Ausbeute von 66% d. Th. bekannt. In J.
Amer. Chem. Soc. 62, 3136-3139 (1940) wird die
Umesterung von Anthranilsäuremethylester zu Alkoxyalkylestern mit Ausbeuten von 67 - 79% d. Th. beschrieben,
wobei als Katalysator das durch Auflösen von Natrium in dem entsprechenden Alkoxyalkohol hergestellte
Alkoxyalkoholat eingesetzt wird. Es zeigt sich aber, daß bei der durch Natriummethylat katalysierten
Umesterung von Anthranilsäuremethylester mit höheren Alkoholen (C2 bis C5) durch Kondensation des
Anthranilsäureesters mit sich selbst Dianthranilid (Tetrahydrodibenzodiazocindion) neben geringen Anteilen
höherer Kondensationsprodukte entsteht. Dieselben Nebenprodukte entstehen, wenn man statt des
Methylats das aus Natrium und dem entsprechenden Alkohol hergestellte Alkoholat verwendet. Diese
Verunreinigungen sind durch Filtration nur schwer und unvollständig abtrennbar; Thixotropie des Niederschlags
führt zu langen Filtrationszeiten, und die ursprünglich klaren Filtrate trüben sich nach kurzer Zeit
wieder stark. Auch bei der Destillation der Produkte bereitet die Beseitigung der beträchtlichen Destillationsrückstände
Schwierigkeiten. Die Ausbeuten an Anthranilsäurealkylestern liegen zwischen 73 und 82%
d. Th. Schon ein geringer Wassergehalt in einer der Ausgangsverbindungen verringert diese Ausbeuten
erheblich. Um die Bildung der unerwünschten Kondensationsprodukte einigermaßen in Grenzen halten zu
können, muß ein großer Überschuß des zur Umsetzung verwendeten Alkohols eingesetzt werden (vier bis
sieben Mol Alkohol pro Mol Ester). Das Verfahren ist somit im großtechnischen Maßstab im Hinblick auf
Raum-Zeit-Ausbeute, Reinheit des Produkts und Wirtschaftlichkeit unbefriedigend.
Es wurde nun gefunden, daß die oben bei der alkoholatkatalysierten Umesterung beschriebenen
Nachteile überraschenderweise nicht auftreten, wenn als basischer Katalysator Kaliumcarbonat eingesetzt
wird. Außerdem zeigt sich, daß man bei Verwendung von Kaliumcarbonat als Umesterungskatalysator mit
erheblich geringeren Alkoholmengen auskommt, ohne daß dabei unerwünschte Kondensationsprodukte auftreten.
Dabei fallen die höheren Alkylester der Anthranilsäure in guter Ausbeute in gut filtrierbarer
Form ohne wesentliche Nachtrübung des Filtrats an.
Gegenstand der Erfindung ist somit das in den vorstehenden Ansprüchen aufgezeigte, verbesserte
Verfahren zur Herstellung von Anthranilsäureestern.
Im folgenden sind einige bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben:
Man setzt den umzuesternden Anthranilsäureester (II) mit dem Alkohol ROH im Molverhältnis 1 :1,5 bis
1 :5, vorzugsweise 1 :2, und mit 1 — 10, vorzugsweise 2—5 Molprozent Kaliumcarbonat, bezogen auf den
Anthranilsäureester (II), in der Weise um, daß man das Reaktionsgemisch bis kurz unter den Siedepunkt des
eingesetzten Alkohols ROH erwärmt und den aus dem Ester freiwerdenden Alkohol ROH — gegebenenfalls
über eine Kolonne — abdestilliert. In einigen Fällen ist es günstiger, das Umesterungsgemisch vor dem
Abdestillieren des freiwerdenden Alkohols eine Zeit lang unter Rückfluß zu kochen. Anschließend wird der
Überschuß des zur Umesterung eingesetzten Alkohols
ROH abdestilliert, wobei diese Destillation gebenenfalls
auch unter vermindertem Druck erfolgen kann. Dann trennt man den Ester (I) durch Filtration vom
Katalysatorrückstand ab, wobei die Filtrationszeiten durchweg sehr kurz sind. Man erhält so einen Ester (I),
der für viele Zwecke ohne weitere Reinigung einsetzbar ist.
Bevorzugt werden als Ester (II) der Methylester und als Alkohol ROH n-Butanol eingesetzt. X bedeutet
vorzugsweise ein Chlor oder Bromatom. ι ο
Durch Destillation der unfiltrierten Rohester (I) im Vakuum erhält man bei geringem Destillationsrückstand, der mit wenig Wasser leicht aus dem Destillationsgefäß
zu entfernen ist, sehr gute Ausbeuten an reinen Alkylestern (88 - 97% d. Th.).
Die ausgezeichnete katalytische Wirksamkeit des Kaliumcarbonats ist auch deswegen besonders überraschend,
weil sowohl Natriumcarbonat als auch Lithiumcarbonat nur in ungenügendem Maße wirksam sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine einfache und wirtschaftliche Möglichkeit zur Herstellung höherer
Alkylester der Anthranilsäure, die wertvolle Zwischenprodukte für Pharmazeutika, Duftstoffe und
Farbstoffe sind.
453 Gewichtsteile Anthranilsäuremethylester werden mit 900 Gewichtsteilen Äthanol und 30 Gewichtsteilen
Kaliumcarbonat eine halbe Stunde unter Rückfluß gekocht. Dann wird das bei der Reaktion freiwerdende 3c
Methanol über eine Kolonne abdestilliert. Zur vollständigen Umesterung werden etwa 20 Stunden benötigt.
Nach einer Zwischenfraktion, die sowohl Methanol als auch Äthanol enthält, wird das überschüssige Äthanol
abdestilliert. Durch Destillation des Rückstands unter vermindertem Druck erhält man 441 Gewichtsteile
Anthranilsäureäthylester (Kp.3_5113-122°C; n2 D 5l,564;
Anthranilsäuremethylester gaschromatografisch nicht nachweisbar). Die Ausbeute beträgt 89% d. Th.
453 Gewichtsteile Anthranilsäuremethylester werden mit 900 Gewichtsteilen n-Propanol und 15 Gewichtsteilen
Kaliumcarbonat wie in Beispiel 1 beschrieben umgesetzt. Die Reaktion dauert etwa zehn Stunden.
Man erhält 495 Gewichtsteile Anthranilsäure-n-propylester
(Kp.3-5 128-131°C; πS11,551; enthält laut
GC < 0,2% Anthranilsäuremethylester). Die Ausbeute beträgt 92% d. Th.
467 Gewichtsteile Anthranilsäureäthylester werden mit 1000 Gewichtsteilen Isobutanol und 10 Gewichtsteilen
Kaliumcarbonat erhitzt. Das abgespaltene Äthanol wird über eine Kolonne abdestilliert, wozu etwa acht
Stunden erforderlich sind. Dann wird nach Abnahme einer Zwischenfraktion mit dem Gemisch beider
Alkohole der Überschuß an Isobutanol abdestilliert, wobei der letzte Rest unter Vakuum abgezogen wird.
Man filtriert vom Katalysatorrückstand ab und erhält to
556 Gewichtsteile Anthranilsäureisobutylester (nl5l£40; Gehalt an Anthranilsäureäthylester laut
GC < 2%). Das Filtrat bleibt auch nach längerem Stehen klar. Die Ausbeute beträgt 96% d. Th.
453 Gewichtsteile Anthranilsäuremethylester, 444 Gewichtsteile n-Butanol und 11 Gewichtsteile Kaliumcarbonat
werden zusammen erhitzt, wobei das entstehende Methanol über eine Kolonne abdestilliert wird. Es
folgt eine Zwischenfraktion, die Methanol und n-Butanol nebeneinander enthält. Zum Schluß wird das
überschüssige n-Butanol abdestilliert, wobei zweckmäßig gegen Ende Vakuum angelegt wird. Nach Filtration
vom Katalysatorrückstand erhält man 562 Gewichtsteile Anthranilsäure-n-butylester (n(,51,545; laut GC
99 - 100%ig). Ausbeute: 97% d. Th. Die Reaktionsdauer beträgt etwa acht Stunden.
453 Gewichtsteile Anthranilsäuremethylester, 444 Gewichtsteile n-Butanol und 11 Gewichtsteile Kaliumcarbonat
werden zusammen erhitzt, wobei das entstehende Methanol über eine Kolonne abdestilliert wird.
Nach einer Methanol und n-Butanol enthaltenden Zwischenfraktion wird das überschüssige n-Butanol
abdestilliert, wobei gegen Ende Vakuum angelegt wird. Der Rückstand wird im Vakuum destilliert, wobei man
556 Gewichtsteile reinen Anthranilsäure-n-butylester erhält (Kp.7130 -140° C, n|?1,544, laut GC 99 -100%ig).
Ausbeute: 96% d. Th. Die Reaktionsdauer beträgt etwa neun Stunden.
450 Gewichtsteile Anthranilsäuremethylester, 500 Gewichtsteile n-Butanol und 10 Gewichtsteile Kaliumcarbonat
werden umgesetzt wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Reaktionsdauer beträgt etwa acht Stunden.
Man erhält 588 g Anthranilsäure-n-pentylester (Kp.o.3-0.4132- 135°C;n!? 1,538;lautGC99%ig,
<0,2% Anthranilsäuremethylester). Ausbeute 95% d. Th.
186 Gewichtsteile 5-Chloranthranilsäuremethylester,
150 Gewichtsteile n-Butanol und 10 Gewichtsteile Kaliumcarbonat werden eine halbe Stunde unter
Rückfluß gekocht. Dann wird das abgespaltene Methanol über eine Kolonne abdestilliert. Man destilliert
weiter, bis der Siedepunkt des n-Butanols erreicht ist, klärt heiß nach Zusatz von je 4 Gewichtsteilen
Bleicherde und Aktivkohle und verrührt mit 100 Gewichtsteilen Aceton und 200 Gewichtsteilen Eis. Der
Niederschlag wird abfiltriert, mit eiskaltem Wasser gewaschen und bei Raumtemperatur im Vakuum
getrocknet. Man erhält 211 Gewichtsteile 5-Chloranthranilsäure-n-butylester.
Fp. 37-39° C. Die Reaktionsdauer beträgt etwa sechs Stunden. Die Ausbeute ist 93%
d.Th.
210 Gewichtsteile 5-Nitroanthranilsäureäthylester,
210 Gewichtsteile n-Butanol und 10 Gewichtsteile Kaliumcarbonat werden eine halbe Stunde unter
Rückfluß gekocht. Dann wird das entstehende Äthanol über eine Kolonne abdestilliert. Man destilliert weiter,
bis der Siedepunkt des n-Butanols erreicht wird, gibt 450 Gewichtsteile Cyclohexan zu, klärt heiß nach Zusatz
von je 4 Gewichtsteilen Bleicherde und Aktivkohle und kühlt auf 00C. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit
etwa 100 Gewichtsteilen Cyclohexan gewaschen und bei 6O0C im Vakuum getrocknet. Man erhält 222 Gewichtsteile
5-Nitroanthranilsäure-n-butylester, Fp. 91 -93° C. Die Reaktionsdauer beträgt etwa vier Stunden. Die
Ausbeute liegt bei 93% d. Th.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Anthranilsäureestern der Formel I
NH,
CO—OR
(D
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