DE2634354C3

DE2634354C3 - Dichtungsmasse zum Abdichten von Kabelgarnituren

Info

Publication number: DE2634354C3
Application number: DE19762634354
Authority: DE
Inventors: Ilse 8035 Gauting Grosskopf; Gerhard Dipl.-Chem. 8000 Muenchen Lange; Bjoern Dipl.-Chem. 8019 Ebersberg Noethe
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1976-07-30
Filing date: 1976-07-30
Publication date: 1979-01-18
Also published as: DE2634354B2; DE2634354A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Dichtungsmasse zum Abdichten von Garnituren für elektrische Kabel oder Leitungen, die aus den miteinander vermischten Komponenten Butylkautschuk und Polyisobutylen besteht.

Bei der Montage von Kabelgarnituren müssen diese gegenüber äußeren Einflüssen, insbesondere gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abgedichtet werden. Ungenügend abgedichtete Garnituren können u. U. zum Ausfall der gesamten Kabelanlagc führen, indem in den Garnituren Metallteile durch Korrosion zerstört, die elektrischen Eigenschaften von in den Garnituren untergebrachten Bauelementen verändert oder die Isolationseigenschaften der Garnituren oder anschließender Kabelabschnitte verschlechtert werden.

Für die Abdichtung von geteilten Nachrichtcnkabclgarnituren gegen Feuchtigkeitseinflüsse werden üblicherweise rußgefüllte visko-elastische Dichtungsmassen verwendet. Derartige Dichtungsmassen erfüllen erfahrungsgemäß auch unter erschwerten Bedingungen wie z. B. beim Auftreten von Druckdifferenzen zwischen dem Garniturcninnenraum und der Umgebung ihren Zweck.

Eine Dichtungsmasse der vorstehend beschriebenen Art ist aus der deutschen Patentschrift 2 131539 bekannt.

Sie besteht aus Butylkautschuk, Polyisobutylen und aus einem beträchtlichen Anteil eines Rußes. Die relativ hohe elektrische Leitfähigkeit solcher Dichtungsmassen kann jedoch unerwünscht sein, weil ein mechanischer Kontakt zwischen der Dichtungsmasse und den metallischen Einbauten der Nachrichtenkabelgarnituren bei Potentialdifferenzen zwischen der Umgebung und dem Garnitureninneren zur elektrolytischen Korrosion an den metallischen Einbauten führt, falls nicht aufwendige Schutzmaßnahmen, z. B.

Aufbringen von isolierenden Schichten, getroffen werden.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, eine Dichtungsmasse zu schaffen, die eine den bekannten Dichtungsmassen gleichwertige Dichtungsfunktion ausübt, aber einen wesentlich höheren Isolationswiderstand aufweist.

Diese Aufgabe wird durch die Dichtungsmasse gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Dichtungsmasse aus Polybuten oder Polyisobuten mit einer Viskosität von 1 bis l0 10^h Pa s, aus teilvernetztem Butylkautschuk mit einem Gelanteil von 20 bis 80% und aus einem mineralischen Füllstoff wie Kaolin, feindisperser Kieselsäure, feindispersen Silikaten wie Chrysotil, Asbest oder Talkum oder deren Gemischen besteht. Der Gelanteil des teilvernetzten Butylkautschuks kann vorzugsweise 30 bis 50% betragen. Vorteilhafterweise wird der Mischung Polyojt-Jin zugesetzt.

Die der Erfindung zugrundeliegenden Untersuchungen haben ergeben, daß außer Ruß, der die elektrische Leitfähigkeit der bekannten Dichtungsmassen bewirkt, auch andere Füllstoffe, wie z. B. Kaolin, feindisperse Kieselsäure, feindisperse Silikate wie Chrysotil, Asbest oder Talkum im Gemisch mit Polyolefinen, deren Isolationswiderstand nur einige Zehnerpotenzen höher ist als der des Rußes, die gewünschte verstrammende Wirkung auf die organische Matrix des Dichtungsmaterials ausüben.

Der Vorteil von Dichtungsmassen, deren gewünschte mechanische Eigenschaften durch Verwendung der genannten Füllstoffe erzielt werden, liegt darin, daß auf Grund deren hohen Isolationswiderstandes (lO^mal höher im trockenen bzw. 10⁴mal höher im nassen Zustand als der der bekannten rußgefüllten Dichtungsmassen) keine Isolierschichten auf die metallischen Garnitureneinbauten aufgebracht werden müssen.

Die Gewichtsanteile von Polybuten oder Polyisobuten, teilvernetztem Butylenkautschuk und mineralischem Füllstoff betragen 40 bis 50 Teile, vorzugsweise 45 Teile, 30 bis 50 Teile, vorzugsweise 40 Teile, und 60 bis 80 Teile, vorzugsweise 75 Teile.

Gegebenenfalls kann dieser Mischung zur Farbgebung ein Pigment wie z. B. Ruß in Mengen von ca. 1 Gew.-% beigegeben werden, ohne daß die elektrischen und mechanischen Eigenschaften der Dichtungsmasse merklich beeinflußt werden.

Die Erfindung wird anhand einiger Beispiele näher erläutert, jedoch soll auf die in den Beispielen angeführten Handelsnamen zunächst generell hingewiesen werden.

Ein für die n?ue Dichtungsmasse geeigneter teilvernetzter Butylkautschuk wird beispielsweise von der Firma Esso-Chemie unter der Bezeichnung »Butyl AID Nr. 10« vertrieben.

Polyisobutylen wird beispielsweise von der Firma BASF hergestellt und unter der Bezeichnung »Oppanol B 10« in den Handel gebracht.

Bei »Corax« handelt es sich um einen Kautschukfüllstoff aus Ruß, hergestellt von der Firma Degussa.

»Ultrasil VN 2« ist eine feindisperse Kieselsäure, hergestellt von der Firma Degussa.

Beispiel 1

46 g Oppanol B K)
40,5 g Butyl AID Nr. K)
76 g Kaolin

	g	Beispiel 2	K)	10	10	K)
46	g	Oppanol B	Nr. 10	Nr. K)	Nr. K)	Nr. K)
40,5	g	Butyl AID
75	g	Kaolin	3	2
1		Ruß Corax	Beispiel 3	3	3
	g	Oppanol B	Beispiel 4	Beispiel 5
45	g	Butyl AID	Oppanol B	Oppanol B
40	g	Kaolin	Butyl AID	Butyl AID
70	g	Ultrasil VN	Kaolin	Kaolin
5	g	Ruß Corax	Polyäthylen	Polyäthylen
1		Ruß Corax	Corax 3
	g
58	g
28	g
51	g
25	g
1,6
	g
46	g
40,5	g
51	g
25	g
1,6

Beispiel 6

45 g Oppanol B K)

35 g Butyl AID Nr. 10

71 g Kaolin
5 g Ultrasil VN 2

Die Zugfestigkeit dieser Mischungen liegt zwischen 0,1 und 0,2 N/mm', die Reißdehnung zwischen 700 und 1500% und die spezifische elektrische Leitfähigkeit im trockenen Zustand bei ΚΓ'Ώ'ΌτΓ¹, im feuchten Zustand bei 10"''Q^-1Cm"¹.

Durch Zugabe von Polyolefin, insbesondere Polyäthylen niedriger Dichte, vorzugsweise in feinverteilter Form, kann vor allem die Festigkeit des Produktes erhöht und den Erfordernissen entsprechend eingestellt werden. Die Zugabe erfolgt bei einer Temperaturderübrigen Mischungskomponenten, die über dem Kristallit-Schinelzpunkt des zugesetzten Polyolefins liegt. Vermittels dieser Maßnahme wird dem Produkt gleichsam ein zusammenhängendes Gerüst einverleibt. Durch Variation der übrigen Komponenten können die Eigenschaften des Produktes, wie Klebrigkeit, Dehnung usw. weitgehend unabhängig von der Festigkeit verändert werden. Die Festigkeit andererseits ist durch eine Änderung des Polyolefingehalts weitgehend einstellbar.

Claims

Patentansprüche:

1. Dichtungsmasse zum Abdichten von Garnituren für elektrische Kabel oder Leitungen, die aus den miteinander vermischten Komponenten Butylkautschuk und Polyisobutylen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Polybuten oder Polyisobuten mit einer Viskosität von 1 bis 10· 10⁶ Pa-s, aus teilvernetztem Butylkautschuk mit einem Gelanteil von 20 bis 80% und aus einem mineralischen Füllstoff wie Kaolin, feindisperser Kieselsäure, feindispersen Silikaten wie Chrysotil, Asbest oder Talkum oder deren Gemischen besteht.

2. Dichtungsmasse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Polyolefin.

3. Dichtungsmasse nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtsanteile von Polybuten oder Polyisobuten 40 bis 50 Teile, von teilvernetztem Butylenkautschuk 30 bis 50 Teile und von mineralischen Füllstoffen 60 bis 80 Teile betragen.

4. Dichtungsmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung etwa 1 Gew.-% Farbpigment beigegeben ist.