DE2633222A1 - Gasturbinenanlage mit kuehlung der turbinenteile - Google Patents
Gasturbinenanlage mit kuehlung der turbinenteileInfo
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Description
KRAi1TWERE UUION AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen:
Mülheim a. d. Ruhr VPA 76 P 9464- BRD
Gasturbinenanlage mit Kühlung; der Turbin ent eile.
Um die Beanspruchung der mit sehr heißen Brenngasen "beaufschlagten
Laufschaufeln der Gasturbine herabzusetzen, ist es üblich, diese Schaufeln mit kälteren Gasen zu kühlen. Die Kühlluft wird
dabei im allgemeinen hinter der letzten Kompressorstufe entnommen
und innerhalb des Rotors den Gasturbinenschaufeln zugeführt;.
Eine bessere Kühlung wäre möglich, wenn die Kühlluft aus einer Kompressorzwischenstufe, d. h. noch weiter vorn im Kompressor,
entnommen werden könnte. Dadurch wird die Leistungsaiifnahnie des
Kompressors verringert und die Nutzleistung der Gasturbine entsprechend
erhöht. Durch die entsprechend niedrigere 'Temperatur der Kühlluft verbessert sich außerdem der F.ühlluftwir-kungsgrad.
Der geringe Vordruck an der Entnähmesteile zwingt jedoch zu einer
erheblichen Reduzierung dar Druckverluste auf dem Strömungsweg von der Entnahmestelle bis zum zu kühlenden Bauceil. Diese Aufgäbe
wird dadurch erschwert, daß die Luft dabei entgegen der Wirkung des Fliehkraftfeldes im Rotor von der auf großem Durchmesser
liegenden Entnahmestelle eu den näher an der Rotorachse liegenden Scheibendurchtrittsöffnungen geführt werden muß. Hierfür sind
bisher relativ aufwendige und verlustbehaftete Anordnungen er— forderlich, wie sie beispielsweise in der DfP-OS 2 121 069 beschrieben
sind. Zur Verringerung dieser Verluste werden dabei im allgemeinen zwei Wege angewandt: Die Kühlluft kann in radial gerichteten
Kanälen nach innen geführt werden, wobei neben Reibungsverlusten die Druckunterschiede im sogenannten Pestkörperwirbel
zu überwinden sind. Zur Führung der Luft ist dabei jedoch eins relativ aufwendige Konstruktion erforderlich. Die zweite Lösung besteht
darin, die Luft in einem freien Rotationshohlraum nach innen zu führen, wobei sich ein Potentialwirbel ausbildet, dessen Stärke
durch eine günstige Formgebung der Eintrittsbohrungen in den Läufer
Mes 27 Fl / 7.7.197^09884/0470
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verringert werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gasturbinenanlage
zu schaffen, bei der mit geringem konstruktiven Aufwand uniminimalem Druckverlust bereits in einer niedrigen Verdichterzwischenstufe
Kühlluft entnommen und im achsnahen Bereich des Läufers zu den zu kühlenden Turbinenschaufeln geführt werden kanna
Beide Lösungen ergeben jedoch einen sehr hohen Druckverlust. Die Erfindung geht dabei aus von einer Gasturbinenanlage mit Kühlung
der Turbinenteile durch Kühlluft, die aus einer Verdichterzwischenstufe
entnommen und innerhalb des Rotors zu der Turbine geführt ist, wie das beispielsweise in der bereits genannten
DT-OS 2 121 069 beschrieben ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die Kühlluft aus der Kompressorzwischenstufe über eine Leitvorrichtung derart entnommen wird, daß sie beim Austritt aus der
Leitvorrichtung angenähert tangential strömt und eine Relativgeschwindigkeit zum rotierenden System aufweist, die in etwa gleiehe
Größe, jedoch umgekehrte Richtung wie die Umfangsgeschwindigkeit
der begrenzenden Wände hat» Dadurch kann die Kühlluft mit geringer Absolutgeschwindigkeit in den Rotor eingeführt werden,
so daß auch die Druckverluste gering sind.
Die Leitvorrichtung kann dabei aus einem beiderseits abgedeckten und zwischen zwei Kompressorscheiben eingesetzten, radial durchströmten
Leitschaufelkranz bestehen derart, daß die Abströmkanten der Schaufeln angenähert tangential verlaufen.
Eine besonders einfache Lösung ergibt sich, wenn die Leitvorrichtung
aus einer an eine Kompressorscheibe in derem äußeren Radienbereich angesetzten Ringscheibe mit zylindrischen, am Innenumfang
angenähert tangential ausmündenden Kühlluftbohrungen besteht«.
Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Wirkungsweise
von Ausführungsbeispielen nach der Erfindung näher erläutert.
Dabei zeigen:
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Pig. Λ einen Teillängsschnitt durch, eine Gasturbine im Bereich
der letzten Kompressorscheiben und der ersten Turbinenscheibe mit dem Kühlluftverlauf;
Fig. 2 die prinzipielle Darstellung einer Leitvorrichtung;
Fig. 5 das zugehörige Diagramm für Geschwindigkeits- und Druckverlauf
sowie
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine spezielle Ausführung einer
Leitvorrichtung.
Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, weist der Rotor 1 der Gasturbine den Kompressorteil 2 sowie den Turbinenteil 3 auf, wobei zur Vereinfachung
der Darstellung lediglich die beiden letzten Kompressorscheiben 4 und 5 sowie die erste Gasturbinenscheibe 6 gezeigt
sind.
Zur Kühlung der Gasturbine ist dabei ein Kühlluftstrom 7 vorgesehen,
der im einzelnen noch näher erläutert wird.
Zur Kühlung der Turbinenstufen sollen Entnahmemengen aus dem mittleren
Yerdichterbereich verwendet werden, die eine geringe Temperatur und einen geringen Druck aufweisen. Diese Kühlluftmengen
werden vor der Kompressorscheibe 4 oder auf einer weiter vorn liegenden Scheibe über einen Leitapparat 8 entnommen, der im
einzelnen in den Fig. 2 bzw. 4 dargestellt ist.
Wie bereits ausgeführt, ist der Druckverlust im wesentlichen durch
das im Rotorinnern entstehende Fliehkraftfeld bedingt. Den Druckgradienten
im Fliehkraftfeld kann man dabei im Fall des einfachen radialen Gleichgewichts durch folgende Formel beschreiben:
Dabei bedeuten:
to | Xt | cu2 | ler Luft | cu | = Umfangskomponente |
tr | r | der Absolutströmung | |||
P β | statischer Druck | U | = Umfangsgeschwindig | ||
S β | Dichte c | keit der Wände | |||
r = | Radius | ||||
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Daraus ergibt sich, daß besonders hohe Druckverluste bei großer absoluter TJmfangsgeschwindigkeit, hoher Dichte, kleinem Radius
und großen Radienänderungen auftreten. Nach der vorliegenden Erfindung soll nunmehr die Führung der Luft so gestaltet werden,
daß in einem möglichst großen inneren Radienbereich cu und somit
der Druckverlust minimiert wird. Dazu wird - wie das im Prinzip in Fig. 2 gezeigt ist - die Kühlluft über eine Leitvorrichtung 8
von außen in den Innenraum 9 des Rotors geführt. Diese Leitvorrichtung kann dabei aus von außen nach innen durchströmten und
sich in axialer Richtung erstreckenden kurzen Schaufeln 10 bestehen, die so angeordnet sind, daß die Austrittskanten der Schaufeln
10 angenähert tangential auslaufen. Bei einer dem Volumenstrom entsprechenden Bemessung der Querschnitte weist die Kühlluft
eine Relativgeschwindigkeit w zum rotierenden System auf, die in etwa die gleiche Größe, jedoch die umgekehrte Richtung wie die
Umfangsgeschwindigkeit u der BegrenzungBwände hat, wie dies deutlich
aus dem Diagramm nach Fig. 3 au ersehen ist. Dadurch wird die für die Stärke des Fliohkraftfeldes bestimmende Absolutgeschwindigkeit
c sehr klein. Sie ändert ihren Betrag in den von Einbauten freien Ringraum 9 aufgrund des Drallsatzes dann auch nur unwesentlich.
Dem Einfluß der Reibung, die einen Mitdrall erzeugt, kann durch einen geringen Gegendrall am Ringraumeintritt entgegengewirkt
werden. Wegen der quadratischen Abhängigkeit der Druckänderung von der Geschwindigkeit ist auch bei dieser nicht idealen
reibiingsbehaf beten Strömung der Druckverlusfc Λ ρ nahezu Null, wie
ebenfalls aus dem Diagramm nach Fig. 3 zu ersehen ist. Der Druckverlust
ist auf jeden Fall kleiner als bei den bekannten Lösungen, bei denen die Kühlluft in radial gerichteten Kanälen nach innen
geführt wird und sich die Strömungsverhälbnisse wie in einem Festkörperwirbel
ergeben und er ist auch kleiner als bei einer freien Führung der Kühlluft über einen Potentialwirbel.
Eine weitere Möglichkeit der Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Leitvorrichtung ist in Fig. 4- gezeigt. Danach besteht die Leitvorrichtung
aus einer beispielsweise an die Kompressorscheibe 4· in
derem äußeren Radienbereich angesetzten Ringscheibe 11 mit mehreren
zylindrischen, am Innenumfang angenähert tangential ausmündenden Kühlluftbohrungen 12. Eine derartige Leitvorrichtung ist einfach
herzustellen und weist angenähert den gleichen Wirkungsgrad
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auf wie die Leitvorrichtung nach. Fig. 2 aus einzelnen Schaufeln.
Die Einströmung in die Leitvorrichtung 11 ist zweckmäßigerweise so zu gestalten, daß die ümfangskomponente dem im Verdichter 2
vorhandenen Drall in etwa entspricht. Dadurch wird der Stoßverlust verringert. Auch die am Eintritt an den Kanälen 12 notwendige
Radialkomponente führt wegen der Umlenkung in tangential exRichtung zu keinem wesentlichen Verlust.
Die druckverlustarme .Führung der Kühlluft kann somit bei einem
einfachen Kühlsystem dazu "benutzt werden, den Kühlluft eintritt um eine oder mehrere Stufen in den Verdichter 2 hinöinzuverlegen.
Dadurch verringert sich die Leistungsaufnahme des Verdichters und die Temperatur der Kühlluft, wobei durch diese Temperaturverringerung
der Kühlluftwirkungsgi'ad erhöht wird. Diese lurch die Leitvorrichtung S entsprechend Fig. 1 einströmende relativ kühle
Kühlluft strömt dann entsprechend den Pfeilen 7 zur Achse des Rotors 1 und von hier im achsnahen Bereich au den zu fühlenden
Bereichen an der ersten Gasturbinenscheibe 6, und 2yar sowohl
zu den die Schaufelfüße 15 versorgenden Kühlkanal en 14 als auch
in den Bereich hinter dieser ersten Turbinenscheibe 6.
Durch die beschriebene Einführung der Kühlluft in das Innere des Rotors unter sehr geringen Drucicverlusten und der rieh von selbst
einstellenden Kühlluftströmung im achsnahen Bereich sind zuöätsliehe
konstruktive Haßnahmen zur Führung dieser Kühlluft und
zur Trennung von der Heißgasströmung nicht erforderlich.
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Claims (1)
- 76 P 9464 BSDPatentansprüche(1.) Gasturbinenanlage mit Kühlung der TurMnenteile durch Kühlluft, die aus einer Verdichterzwischenstufe entnommen und innerhalb des Rotors zu der Turbine geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlluft aus der Kompressorzwischenstufe (4) über eine Leitvorrichtung (8) derart entnommen wird, daß sie beim Austritt aus der Leitvorrichtung (8) angenähert tangential strömt und eine Relativgeschwindigkeit zum rotierenden System aufweist, die in etwa gleiche Große, jedoch umgekehrte Richtung wie die Umfangsgeschwindigkeit der begrenzenden Wände hat.2« Gasturbinenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitvorrichtung (.8) aus einem beiderseits abgedeckten und zwischen zwei Eompressorscheiben eingesetzten, von außen nach innen durchströmten Schaufelkranz (10) besteht derart, daß die Austrittskanten der »Schaufeln (10) angenähert tangential verlaufen.3. Gasturbinenanlage r.ach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitvorrichtung aus einer an eine Kompressorscheibe (.4) in derem äußeren Eadienboreich angesetzten Ringscheibe (11) mit zylindrischen, am Innepumfang angenähert tangential ausmündenden Kühlluftbohrungen (12) besteht.709884/0470ORIGINAL INSPECTED
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