DE2629830C2 - Verfahren zur Erzeugung von Fortschaltimpulsen eines Stufenschaltwerkes für die Fahrmotoren von Gleichstrombahnen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Fortschaltimpulsen eines Stufenschaltwerkes für die Fahrmotoren von GleichstrombahnenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung von Fortschaltimpulsen eines Stufenschaltwerkes
für die Fahrmotoren von Gleichstrombahnen gemäß dem Oberbegriff des vorliegenden Patentanspruches
1.
Bei Gleichstrombahnen, also insbesondere bei U- und Straßenbahnen, erfolgt die Anfahrt des Fahrzeuges
durch Anlassen von Fahrmotoren mittels stufenweiser Abschaltung von Widerständen. Um im Interesse eines
möglichst hohen Fahrkomforts ruck- und stoßfreies Anfahren zu erreichen, ist u.a. eine feinstufigere
Abschaltung dieser Widerstände erforderlich. Das Abschalten der Widerstandsstufen erfolgt durch ein
motorisch angetriebenes und vom Anfahrstrom überwachtes Schaltwerk derart, daß eine Nockenwalze
Norkenkontakte betätigt
In der Zeitschrift »Der Stadtverkehr« 18 (1973), Heft 1, Seiten 31 —34, ist ein Schaltwerk mit Motorantrieb
und einer elektronischen Steuerung dieses Motorantriebes beschrieben. Danach ist jedem Schaltwerk ein
elektronisches Kontrollgerät zugeordnet, welches sämtliche Steuerungs-, Regelungs- und Überwachungsfunktionen
übernimmt, die für den Betrieb der Fahrmotoren bei Fahren und Bremsen erforderlich sind. Mit der
Abb. 3 auf Seite 33 der angegebenen Literaturstelle ist das Funktionsschema des Kontrollgerätes dargestellt.
Der Fahrmotorstrom wird gemessen und in Funktionsgruppen Stromregler Fahren oder Stromregler Bremsen
mit aufbereiteten Fahrmotorstromsollwerten verglichen. In Abhängigkeit vom Vergleich wird ein
Weiterschalten oder Anhalten der Nockenwalze des Schaltwerkes veranlaßt Aus der genannten Literaturstelle
ist es im Prinzip bekannt zur Ruckbegrenzung bei Anfahrbeginn eine Übergangsfunktion für den Stromanstieg
zu erzeugen und im weiteren Verlauf der Anfahrt den Strom auf den gewünschten Wert konstant
zu halten.
Bei Anfahrbeginn oder bei Vorgabe einer neuen Sollgeschwindigkeit tritt ein mehr oder weniger großer
Sollwertsprung auf. Das Fahrzeug wird dann mit maximaler Zugkraft beschleunigt. In Abhängigkeit vom
Besetztzustand des Fahrzeuges, vom Streckenprofil und vom Zustand der Strecke treten dabei unterschiedliche
Beschleunigungen auf. Soll das Fahrzeug sich mit konstanter Beschleunigung bewegen, so wird — wie es
aus der genannten Literaturstelle im Prinzip bekannt ist — zur Ruckbegrenzung eine Übergangsfunktion für den
Stromanstieg erzeugt und im weiteren Verlauf der Fahrt der Strom auf den gewünschten Wert konstant
gehalten.
Durch die im Starkstromkreis vorhandenen Totzeiten und durch die Schaltwerkslaufzeiten folgt der Istwert
des Ankerstromes jedoch nur verzögert dem als Übergangsfunktion vorgegebenen Sollwert.
Es ist aus der »Siemens-Zeitschrift« 45 (1971), Beiheft »Bahntechnik«, Seiten 125 bis 128, ein Aufsatz
»Elektronische Steuerung der Nockenschaltwerke in U-Bahn-Fahrzeugen« von ]. Czerny, W. Lang und L
Löbermann bekanntgeworden, in dem dargelegt wird,
daß zur Ruckbegrenzung die Änderung des Fahrmotorstroms gemessen und bewertet wird, um den Ruck zu
Beginn des Anfahrvorganges zu erfassen (Seite 127).
Es ist ferner aus der Zeitschrift »Elektrische Bahnen« 39 (1968), Seiten 10 bis 14, ein \ufsatz »Bahnmotoren
für den Nahverkehr« von J. Kuhlow bekanntgeworden, in dem ebenfalls dargelegt ist (S. 11), daß zur
Ruckbegrenzung ein zusätzliches Meßglied benötigt wird, das auf den Anstieg des Motorstroms anspricht
und den Schaltwerksverlauf so lange regelt, bis der Ansprechstrom des Stromwächters erreicht ist und
dieser die weitere Regelung übernimmt.
Aus dem Buch von Tietze/Schenk »Halbleiter-Schaltungstechnik«, 3. Auflage, Springer-Verlag Berlin,
Heidelberg, New York 1974, Seiten 238 bis 243, ist ein Integrationsverstärker bekannt, der in seiner Rückführung
einen Kondensator und parallel dazu die Reihenschaltung eines Schalters mit einem Widerstand
besitzt, wobei der Eingang des Integrationsverstärkers
abschaltbar ist
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Erzeugung von Fortschaltimpulsen eines Schaltwerkes
für die Fahrmotoren von Gleichstrombahnen anzugeben, bei dem eine gewählte Differenz zwischen Ist- und
Sollwert eingehalten wird, wenn der Istwert durch äußere Gegebenheiten dem durch die Einlauffunktion
vorgegebenen Sollwert zu langsam folgt
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 aufgeführten
Merkmale gelöst.
Eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1 wird durch die im Kennzeichen
des Patentanspruches 2 aufgeführten Merkmale gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles einer Anordnung zur Durchführung
des Verfahrens beschrieben.
F i g. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispieies
der Anordnung zur Durchführung des Verfahrens;
F i g. 2 zeigt den zeitlichen Verlauf des als Sprungfunktion vorgegebenen Ankerstromsollwertes (a) und
des Ankerstromistwertes (by,
Fig.3 zeigt den zeitlichen Verlauf der Funktion höheren Grades (a) (Spannung am Meßpunkt d), des
Ankerstromistwertes (b) und die daraus abgeleiteten Fortschaltimpulse (c).
In der F1 g. 1 liegt zwischen einer Klemme a und dem
invertierenden Eingang eines Verstärkers 3 die Reihenschaltung zweier Widerstände 1 und 2. Zwischen
den Widerständen 1 und 2 ist der eine Pol eines Schalters 4 geschaltet, dessen anderer Pol auf
Bezugspotential liegt Der Ausgang des Verstärkers 3 ist. über ein Netzwerk 5 auf den Eingang des Verstärkers 3
zurückgekoppelt. Im Ausführungsbeispiel besteht das Netzwerk 5 aus einem Kondensator 6 und einer dazu
parallel geschalteten Reihenschaltung eines Widerstandes 7 mit einem Schalter 8. Der Ausgang des
Verstärkers 3 ist über einen Widerstand 9 mit dem invertierenden Eingang eines Triggers 11 verbunden.
Zwischen einer Klemme b und dem invertierenden Eingang des Triggers 11 ist ein Widerstand 10
geschaltet. Der Ausgang des Triggers 11 führt zu einer
Klemme c und zu einem Steuereingang der Schalter 8 und 4. Diese arbeiten antivalent, und zwar derart, daß in
Ruhestellung Schalter 4 geöffnet und Schalter 8 geschlossen ist.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Der Klemme a wird ein Spannungssprung zugeführt, dessen μ
Höhe einem vorgewählten Sollwert proportional ist.
Dieser wird zunächst durch den mit dem Netzwerk 5 beschalteten Verstärker 3 integriert. Entsprechend der
das Netzwerk 5 bildenden Schaltung ist die Ausgangsspannung des Verstärkers 3 eine zeitliche Funktion
höheren Grades, die bei geschlossenem Schalter 8 stetig in den vorgewählten Sollwert einläuft Die durch die
Fahrmotoren fließenden Ströme werden gemessen, in eine diesen proportionale Gleichspannung umgeformt
und der Klemme b als Istwert zugeführt
Der Eingang des Triggers 11 wird also mit der Differenz zwischen Istwert und Sollwert beaufschlagt.
Hat die Differenz eine solche Größe, die einem einstellbaren Schwellwert des Triggers 11 entspricht,
gibt dieser an die Klemme c ein Ausgangssignal ab. Dieses wird weiteren, nicht erfindungswesentlichen und
daher nicht dargestellten Baustufen als Fortschaltimpuls für das Schaltwerk zugeführt Das Ausgangssignal des
Triggers 11 steuert gleichzeitig auch die Schalter 4 und 8
derart an, daß Schalter 8 öffnet und der Schalter 4 schließt Damit wird die Integration des an der Klemme
a anliegenden Sollspannungswertes unterbrochen, da der Schalter 4 den Eingang des Verstärkers 3 über den
Widerstand 2 auf Bezugspotential legt. Der integrierte Sollspannungswert am Kondensator 6 bleibt konstant,
da sich der Kondensator 6 nicht über den Widerstand 7 entladen kann.
Mit einer zeitlichen Verzögerung, die durch die Zeitkonstanten des Starkstromkreises und durch die
Schaltwerkslaufzeiten bedingt ist, erscheint an Klemme b der Istwert, dessen Einschaltstromspitze den gespeicherten
Sollwert überschreitet. Damit wird der Trigger 11 zurückgesetzt, der Schalter 8 schließt und Schalter 4
öffnet. Die Integration der an Klemme a anliegenden Sollspannung wird fortgesetzt, bis die Differenz
zwischen Soll- und Istspannung den einstellbaren Schwellwert des Triggers 11 erreicht und dieser wieder
ein Ausgangssignal liefert, wodurch — wie bereits beschrieben — Schalter 4 schließt und Schalter 8 öffnet
und damit der Integrationsvorgang erneut unterbrochen und die Sollspannung erneut gespeichert wird.
Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, bis die integrierte Spannung am Ausgang des Verstärkers 3 die
Höhe des Sollwertsprunges an Klemme a erreicht hat. Die Schalter 4 und 8 werden also in Abhängigkeit vom
Istwert so betätigt, daß der momentane Funktionswert immer dann konstant gehalten wird, wenn der Istwert
durch große Zeitkonstanten dem Sollwert nicht folgen kann. Damit wird erreicht, daß der Istwert zwangsläufig
der vorgegebenen Sollwertfunkt'.on nachlaufen muß, weil in Abhängigkeit vom Istwert dieser den zeitlichen
Verlauf der Sollwertfunktion bestimmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Erzeugung von Fortschaltimpulsen eines Stufenschaltwerkes für die Fahrmotoren
von Gleichstrombahnen in Abhängigkeit vom Vergleich eines als Sprungfunktion vorgegebenen
Ankerstromsollwertes mit einem gemessenen Ankerstromistwert, bei dem aus der Sprungfunktion als
Sollwert eine Funktion hergeleitet wird, die mit der Zeit erst schnell, dann langsamer ansteigend, die
Sprungfunktion erreicht (Einlauffunktion), dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionsbildung der Einlauffunktion unterbrechen wird, ein Fortschaltimpuls beginnt und
der jeweilige Wert der Einlauffunktion gespeichert wird, wenn der Ankerstromistwert den jeweiligen
Wert der Einlauffunktion um eine bestimmte Größe unterschreitet,
daß der Wert der Einlauffunktion so lange gespeichert wird, bis der Istwert aufgrund der
Stufenfortschaltung den Wert der Einstellfunktion wieder erreicht hat,
daß mit Beendigung dieser Speicherung der Fortschaltimpuls beendet wird,
und daß dieser aus Einlauffunktionsbildung und -speicherung bestehende Vorgang so oft wiederholt
wird, bis die Einlauffunktion den als Sprungfunktion vorgegebenen Sollwert erreicht hat.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch !,dadurchgekennzeichnet,
daß die Sprungfunktion einem Integrationsverstärker (3) zugeführt wird, der im Rückkopplungszweig in an sich bekannter Weise einem Kondensator (6) und parallel dazu die Reihenschaltung eines ersten Schalters (8) und eines Widerstandes (7) aufweist,
daß dem Integrationsverstärker (3) ein Trigger (11) nachgeschaltet ist, der ein Ausgangssignal abgibt, wenn der Ankerstromistwert (Klemme b), der dem Ausgang des Integrationsverstärkers (3) zugeführt wird, den jeweiligen Wen der Einlauifunktion um eine bestimmte Größe unterschreitet,
daß die Sprungfunktion einem Integrationsverstärker (3) zugeführt wird, der im Rückkopplungszweig in an sich bekannter Weise einem Kondensator (6) und parallel dazu die Reihenschaltung eines ersten Schalters (8) und eines Widerstandes (7) aufweist,
daß dem Integrationsverstärker (3) ein Trigger (11) nachgeschaltet ist, der ein Ausgangssignal abgibt, wenn der Ankerstromistwert (Klemme b), der dem Ausgang des Integrationsverstärkers (3) zugeführt wird, den jeweiligen Wen der Einlauifunktion um eine bestimmte Größe unterschreitet,
daß dieses Ausgangssignal als beginnender Fortschaltimpuls für das Stufenschaltwerk dient, den
ersten Schalter (8) schließt und einen zweiten Schalter (4), der zwischen der Zuleitung (a) der
Sprungfunktion und Bezugspotential liegt, öffnet,
und daß, wenn der Ankerstromistwert wieder den am Ausgang des Integrationsverstärkers (3) liegenden Einlauffunktionswert erreicht, der Trigger (11) zurückgesetzt wird, wodurch neben der Beendigung des Fortschaltimpulses das Öffnen des ersten Schalters (8) und das Schließen des zweiten Schalters (4) bewirkt wird.
und daß, wenn der Ankerstromistwert wieder den am Ausgang des Integrationsverstärkers (3) liegenden Einlauffunktionswert erreicht, der Trigger (11) zurückgesetzt wird, wodurch neben der Beendigung des Fortschaltimpulses das Öffnen des ersten Schalters (8) und das Schließen des zweiten Schalters (4) bewirkt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2629830A DE2629830C2 (de) | 1976-06-30 | 1976-06-30 | Verfahren zur Erzeugung von Fortschaltimpulsen eines Stufenschaltwerkes für die Fahrmotoren von Gleichstrombahnen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2629830A1 DE2629830A1 (de) | 1978-01-05 |
DE2629830C2 true DE2629830C2 (de) | 1982-06-03 |
Family
ID=5982093
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2629830A Expired DE2629830C2 (de) | 1976-06-30 | 1976-06-30 | Verfahren zur Erzeugung von Fortschaltimpulsen eines Stufenschaltwerkes für die Fahrmotoren von Gleichstrombahnen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2629830C2 (de) |
-
1976
- 1976-06-30 DE DE2629830A patent/DE2629830C2/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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