DE2625097C2 - Verfahren zur Anformung einer Linse an eine Lichtleitfaser und nach diesem Verfahren hergestellte Lichtleitfaser - Google Patents
Verfahren zur Anformung einer Linse an eine Lichtleitfaser und nach diesem Verfahren hergestellte LichtleitfaserInfo
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Description
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Anformung einer Linse nur an den lichtleitenden Kern
einer aus Kern und Mantel bestehenden Lichtleitfaser nach der Gattung des Hauptanspruchs. Besondere
Verfahren zur Ankopplung von Lichtleitfasern an Halbleiterstrahler sind wegen der außerordentlich
kleinen Abmessungen der zusammenwirkenden optoelektronischen Einrichtungen mit vielen Unsicherheiten
behaftet und die nach diesem Verfahren hergestellten Lichtleiter nur mit mäßigem Wirkungsgrad ausgestattet.
Verfahren zur Ankopplung von optischen Fasern an Halbleiterlaser sind u.a. bekannt aus »Applied Optics«.
Vol. 14. Nr. 12. Dez. 1975. S. 2815 bis 2816. Es wird dort
angegeben, die Lichileitfaserenden anzuschmelzen, so
daß anstelle eines flachen Endabschnittes eine halbkugelförmige
Linsenkuppe entsteht. Die nach diesem Verfahren hergestellten Lichtleitfasern weisen jedoch
nicht die für die möglichst verlustarme Ankopplung erforderliche halbkugelförmige Gestalt des Faserkerns
auf, sondern entweder wird beim Schmelzprozeß das Manlelmaterial früher weichflüssig als das Kernmaterial,
so daß es unter Ausbildung einer pupillenartigen Öffnung blenden förrhig einzieht, öder das Kernmälerial
wird früher Weichflüssig als das Mantelmaterial Und es
kommt unter der Einwirkung der Oberflächenspannung gen nur zu einer flachen Linse großer Brennweite am
Faserende. Die erwünschte nahezu halbkugelförmige Ausbildung des Faserendes mit einem Rugelradius, der
etwa dem Kernradius entspricht, gelang nur in einem einzigen Fall aufgrund der besonderen Versuchbedingungen,
die sich nicht auf andere Lichtleitfasern übertragen lassen.
Eine entsprechend dem genannten Verfahren hergestellte lichtleitende Glasfaser ist auch aus der DE-AS
17 96 241 bekannt, wobei ebenfalls die vorgeschilderten
Nachteile auftreten.
Aus der Zeitschrift »Applied Optics«, Jan. 1974, Vol. 13, Nr. 1, S. 89 bis 94 ist ein Verfahren zur
ίο Herstellung halbkugel- oder halbzylinderförmiger Linsen
unter Anwendung fototechnischer Ätzprozesse beschrieben. Die Stirnfläche des Lichtleiters wird dazu
mit Fotoresist abgedeckt und dieser durch UV-Licht, welches vom freien Ende her den Lichtleiter durchdringt,
ausgehärtet. Im Falle der halbzylindrischen Linse wird eine streifenförmige Lichtquelle verwendet. Nach
dem Auswaschen des unbelichteten Fotoresists verbleibt die gewünschte Linsenform. Das angewendete
Fotoätzverfahren ist durch die erforderliche Anzahl von Arbeitsschritten aufwendig und die Notwendigkeit, die
UV-Lichtquelle zur Belichtung am anderen Ende des Lichtleiters einzuspeisen, erschwert die Handhabung
des Verfahrens und schränkt wegen der auftretenden Streuung die Anwendung auf verhältnismäßig kurze
Faser-Lichtleiter ein.
Aus der Zeitschrift »Optics Communications«, Sept. 1974, Vol. 12. Nr 1, S. 93 bis 97 ist jine Koppelanordnung
für einen Glasfaser-Lichtleiter mit einer Laser-Lichtquelle bekannt, bei der entsprechend der Strahlungsfläche
der Laser-Lichtquelle das lichtaufnehmende Ende der Glasfzser mit einer Zylinderlinse versehen ist.
Die Form der Linse wird aus der Glasfaser mittels eines.
Fotoätzprozesses roh herausgearbeitet und danach durch Erhii/en der gewünschten Gestalt angenähert.
J5 Das angewendete Fotoätzverfahren ist infolge der
kleinen Abmessungen der Lichtleiter-Stirnfläche umständlich und erfordert die ständige mikroskopische
Betrachtung ebenso wie der Glättungsvorgang und erlaubt auch nur die Herstellung von Zylinderlinsen
ίο unter Einbeziehung des Fasernir-ntels, wodurch der
Wirkungsgrad der Übertragung sinkt.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeich-4S
nenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die gewünschte Ausbildung des
stirnseitigen Endes der Lichtleitfaser ohne den Einsatz eines aus mehreren Schritten bestehenden, aufwendigen.
Fotoätzverfahren erreicht wird. Die nach dem 5" erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Lichtleitfaser
weist eine stirnseitige Mikrolinse mit hohe·· Brechzahl für den angestrebten hohen Koppel-Wirkungsgrad
auf.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und
Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich und zweckmäßige Ausgestaltungen
der damit hergestellten Lichtleitfasern angegeben.
Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren dargestellt und in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine nach dem obenbeschriebenen bekannten Verfahren hergestelltes Koppelende einer
Kernmantelfaser mit dickem Mantel;
F i g. 2 einer ebenfalls in bekannter Weise hergestellt
ter Faser mit dünnem Mantel, dessen Schmelzpunkt
niedriger liegt als der des Kerns.
Fig.3 zeigt eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Koppelende einer Quarz-Kern-Mantel-Faser.
In Fig. I ist eine Kemmantelfaser dargestellt, die
einen verhältnismäßig dünnen lichtleitenden Kern 1 in einem verhältnismäßig starken Mantel 2 aufweist. Die
Brechungsindizes von Kern und Mantel sind verschieden voneinander, so daß an der Grenzfläche zwischen
dem Kern ? und dem Mantel 2 für die im Kern unter geeignetem Winkel geführten Lichtstrahlen Totalreflexion
eintritt. Beim Anschmelzen des Faserendes zum Erhalt einer linsenförmigen Kuppe 3 wird zwar im
günstigsten Fall eine halbkugelförmige Ausbildung erzielt, auf den Kerndurchmesser entfällt jedoch nur ein
verhältnismäßig flacher Kugelabschnitt 4.
In Fig.2 ist eine dünnummantelte Faser dargestellt,
bei der der Kern 5 von einem verhältnismäßig dünnen Mantel 6 umgeben ist. Beim Anschmelzen des
Faserendes zieht sich der Mantel 6 infolge der herrschenden Oberflächenspannungsverhältnisse blendenartig
um die Kernöffnung herum, so daß nur ein kleiner Eintrittsdurchmesser frei bleibt und der Wirkungsgrad
der Ankopplung sehr gering wird Außerdem ist auch hier der auf die Eintrittsöffnung fallende
Kugelabschnitt nur sehr flach ausgebildet, was als nachteilig anzusehen ist.
In Fig.3 ist eine Kemmantelfaser. ähnlich Fig. 1, dargestellt. Sie enthält im linken Abschnitt einen Kern
11 der von einem Mantel 12 umgeben ist. Infolge der Kleinheit solcher Fasern, bei denen typische Abmessungen
bei beispielsweise 80 μ Kerndurchmesser und 130 μ
Gesamtdurchmesser liegen, ist es nur unter großen Schwierigkeiten möglich, das Koppelende der Faser
mechanisch zu bearbeiten. Infolgedessen hat sich die Methode des Anschmelzens des Faserendes als
vorteilhaft erwiesen. Um nun zu vermeiden, daß beim Anschmelzen des Faserendes Konfigurationen entsprechend
den Fig. 1 und 2 entstehen, wird erfindungsgemäß in der Nähe des Faserendes über eine gewisse
Länge der Mantel fast vollständig abgetragen. Dies
kann beispielsweise durch einen Ätzprozeß erfolgen. Es muß jedoch sorgfäUig das vollständige Abtragen des
Mantels vermieden werden, da sonst die zur Totalreflexion notwendige Grenzfläche 13 zwischen dem Ken 11
und dem Mantel 12 verlorengeht. Anschließend wird das s Faserende zur Vorbereitung des Anschmelzens einer
Halbkugel planbearbeiiet. Wenn man jetzt versucht dem Faserende durch einen einfachen Schmelzprozeß
die gewünschte Form zu geben, kommt es infolge der Oberflächenspannungen zu einem ähnlichen Resultat
ίο wie in Fig.2, da der noch verbleibende Mantel sich
wenigstens teilweise um die Stirnöffnung des Mantes 11 herumzieht. Nach der Erfindung wird daher ein
Verfahren gewählt, bei dem an das vorbereitete flache
Faserende 14 eine halbkugelförmige Linse aus ehern niedriger schmelzenden Material al', es der Kern oder
der Mantel der eigentlichen Faser darstellt, angeschmolzen wird. Diese halbkugelförmige Linse 15 weist
vorteilhaft den gleichen Brechungsindex wie das Kernmaterial auf, so daß es beim Übergang von der
Linse auf den Kern 11 zu keinen Reflexion- und Lichtverlusten kommen kann.
Im Falle der Verwendung einer Gradientenfaser rnit
von der Mitte zum Rand nach einer bestimmten Funktion abnehmenden Brechungsindex erfolgt die
2) Vorbereitung in gleicher Weise wie vorher bebchrieben.
Auch hier wird das Faserende bis zum gewünschten Durchmesser abgeätzt, und an das vorbereitete
plangeschliffene Ende eine halbkugelförmige Linse aus niedriger schmelzendem durchsichtigem Material mit
ii> gleichem Brechungsindex wie die Seele der Faser
angeschmolzen. Ein einfacher Schmelzvorgang des vorbereiteten Faserendes würde auch hier dazu führen
das Schmelzgut aus den Randpartien mit abweichendem Brechungsindex bis annähernd zur Mitte der Eintritts-
j> öffnung vordringen und die optischen Eigenschaften
verschlechtern.
Bei einer Lichtleitfaser aus Glas kann die anzuschmelzende halbkugelförmige Linse beispielsweise aus einem
Epoxyharz bestehen, bei der Venvendi ng einer Quarzglasfaser kann die Linse aus einem niedriger
schmelzenden Glas bestehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Anformung einer Linse nur an
den lichtleitenden Kern einer aus Kern und Mantel bestehenden Lichtleiterfaser, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
a) Der Durchmesser der Lichtleitfaser wird durch nahezu vollständiges Abätzen des Mantels
verringert.
An die Endfläche des verbleibenden Kerns wird eine Linse aus einem niedriger schmelzenden
Material als das Fasermaterial aufgebracht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Linse aus niedriger schmelzenden Material an das Faserende angeschmolzen wird.
3. Lichtleitfaser hergestellt nach einem Verfahren entsprechend den Patentansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtleitfaser im Bereich des Endabschnittes auf einem Teil der Länge
durch nahezu vollständiges Abätzen des Mantels verringert ist und daß an der planen Endfläche eine
im wesentlichen haibkugeiförmige Linse aus niedrigerschmelzendem
Material angeschmolzen ist.
4. Lichtleitfaser nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Brechungsindex des Materials
der angeschmolzenen halbkugelförmigen Linse dem Brechungsindex des Kernes entspricht.
5. Lichtleitfaser nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Lichtleitfaser
aus Glas die Linse aus Epoxyharz besteht.
6. Lichtleitfaser nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurcl gekennzeichnet, daß bei einer Quarzlichtleitfaser
die halbkupeförmir"; Linse aus einer niedrig
schmelzenden Glasmischung besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762625097 DE2625097C2 (de) | 1976-06-04 | 1976-06-04 | Verfahren zur Anformung einer Linse an eine Lichtleitfaser und nach diesem Verfahren hergestellte Lichtleitfaser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762625097 DE2625097C2 (de) | 1976-06-04 | 1976-06-04 | Verfahren zur Anformung einer Linse an eine Lichtleitfaser und nach diesem Verfahren hergestellte Lichtleitfaser |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2625097A1 DE2625097A1 (de) | 1977-12-15 |
DE2625097C2 true DE2625097C2 (de) | 1982-04-22 |
Family
ID=5979800
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762625097 Expired DE2625097C2 (de) | 1976-06-04 | 1976-06-04 | Verfahren zur Anformung einer Linse an eine Lichtleitfaser und nach diesem Verfahren hergestellte Lichtleitfaser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2625097C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4380365A (en) | 1978-05-23 | 1983-04-19 | Battelle Memorial Institute | Optical fiber, having on at least one of its frontal extremities a plano-convex microlens joined with its plane face to said frontal extremity |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2502796A1 (fr) * | 1981-03-27 | 1982-10-01 | Thomson Csf | Micro-optique de couplage entre un laser semi-conducteur et une fibre optique |
DE3134508A1 (de) * | 1981-09-01 | 1983-03-17 | Licentia Patent-Verwaltungs-Gmbh, 6000 Frankfurt | "optische faser mit einer anamorphotisch abbildenden endflaeche und verfahren zu deren herstellung" |
NL8403931A (nl) * | 1984-12-24 | 1986-07-16 | Philips Nv | Monomode optische transmissievezel met een taps eindgedeelte voorzien van een lens en werkwijze voor het vervaardigen daarvan. |
DE102006002619B3 (de) * | 2006-01-19 | 2007-07-26 | Forschungszentrum Karlsruhe Gmbh | Vorrichtung zur Messung von Strukturen eines Objekts |
-
1976
- 1976-06-04 DE DE19762625097 patent/DE2625097C2/de not_active Expired
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US4380365A (en) | 1978-05-23 | 1983-04-19 | Battelle Memorial Institute | Optical fiber, having on at least one of its frontal extremities a plano-convex microlens joined with its plane face to said frontal extremity |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2625097A1 (de) | 1977-12-15 |
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