DE2624239A1 - Vorrichtung zur aufbereitung des isolieroeles von hochspannungsgeraeten - Google Patents
Vorrichtung zur aufbereitung des isolieroeles von hochspannungsgeraetenInfo
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Description
Maschinenfabrik Reinhausen Regensburg, den 25. Mai 1976
Gebrüder Scheubeck Gn?bH & Co KG 2091-ia/Gl
Regensburg
Vorrichtung zur Aufbereitung des Isolieröles von Hochspannungsgeräten
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Aufbereitung des Isolieröles von isolierölgefüllten elektrischen Hochspannungsgeräten,
insbesondere von Transformatoren.
Es ist bekannt,daß bei isolierölgefüllten Hochspannungsgeräten,
insbesondere bei Transformatoren nur einwandreie Öle, deren Eigenschaften durch diverse nationale und internationale Torschriften
hinreichend festgelegt sind, verwendet werden dürfen. Jedoch unterliegt das Isolieröl z.B. eines Transformators während
des Betriebes der Alterung, insbesondere durch Wasserauf nähme,
Sauerstoffaufnähme und als Folge davon durch Verschlammung. Es
wird deshalb in vielen Fällen und in gewissen zeitlichen Abständen eine Aufbereitung des Isolieröles vorgenommen, bei welcher das
Isolieröl durch entsprechend ausgebildete Filter gedrückt wird, welche den Ölschlamm zurückhalten. Gleichzeitig wird eine Entgasung
und Entwässerung des Öles vorgenommen.
Die Erfindung knüpft an diese bekannte Technik an. Gemäß der Erfindung
ist festgestellt worden, daß sich im Isolieröl trotz Einhaltung der erwähnten Vorschriften noch Restbestände an korrosiven
Schwefel befinden, da korrosiver Schwefel durch Filtration z.B. mit Hilfe von mechanischen Filtern oder Fullererde nicht aus dem
Öl entfernt werden kann. Korrosiver Schwefel kann nur chemisch aus dem Öl entfernt werden, entweder durch chemische Bindung des
Schwefels an eine Kontaktsubstanz oder durch Chemisorption oder Adsorption des Schwefels an eine Kontaktsubstanz mit großer
Oberflächenenergie. Diese Restbestände an korrosiven Schwefel lassen
sich z.Tο nur mit modernsten analytischen Methoden nachweisen.
Ferner kann während des Betriebes eines Transformatorsf besonders
bei einer Betriebstemperatur von ca. 8o ° C aus den verschiedenen Werkstoffen z.B. für Membranen und Dichtungen - dies sind vor allem
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gummiartige und vulkanisierbare Werkstoffe - korrosiver Schwefel
herausgelöst v/erden, der dann zunächst im Isolieröl nachweisbar ist. Auch nicht vollständig gasfeste Öle sind in der Lage, bei
erhöhter Temperatur während des Betriebes korrosiven Schwefel zu bilden. Bei diesem korrosiven Schwefel handelt es sich um
diejenige "aktive Schwefelmenge in Form von freiem Schwefel, Sulfiden, Disulfiden, Mereaptanen und Thiophenen, die Metalle,
insbesondere Kupfer- und Silberkontaktverbindungen, im Laufe der Zeit unter normalen Betriebsbedingungen angreift und zu einer
meist schädlichen Sulfidbildung an allen blanken Metalloberflächen, z.B. an Kontakten führt. Interessant hierbei ist, daß
auch noch bei ganz minimalen Resten von korrosiven Schwefel im Isolieröl eines großen Transformators beachtliche Mengen an
korrosiven Schwefel auftreten können. Enthält ein Isolieröl z.B. nur 1 ppm korrosiven Schwefel, werden aber für einen großen
Transformator etwa 100.000 Liter Öl davon benötigt, so können im Laufe der Zeit immerhin etwa 80 g korrosiver Schwefel von
dem Isolieröl an die metallischen Teile abgegeben werden.
Gemäß der Erfindung wird deshalb eine Vorrichtung zur Aufbereitung
von neuem und zur Regeneration von altem Isolieröl vorgesehen, die eine mit dem Öl in Kontakt bringbare aktive
Kontaktsubstanz zur Bindung des korrosiven Schwefels enthält. Die aktive Kontaktsubstanz kann dabei entweder eine chemisch
aktive Kontaktsubstanz sein, die den korrosiven Schwefel chemisch bindet, oder sie kann eine oberflächenaktive Kontaktsubstanz
sein, welche den korrosiven Schwefel adsorbiert, wobei es vorteilhaft sein kann, die Kontaktsubstanz zu beheizen.
Als chemisch aktive Kontaktsubstanz kommen insbesondere die Metalle
mit kleinem Ionendurchmesser in Betracht, und zwar im metallischen, oxidischen und salzartigen Zustand. Es sind dies vorwiegend
Kupfer (Cu), Silber (Ag), Cadmium (Cd), Quecksilber (Hg), Eisen (Fe), Nickel (Ni), Thallium (Tl), Indium (In), Platin (Pt),
Palladium (Pa), Zink (Zn), Blei (Pb), Zinn (Sn) sowie Gemische davon. Unter den Salzen und Oxiden weisen Silbernitrat und
Quecksilbernxtrat sowie Eisenoxid und Zinkoxid eine große Affinität zu korrosivem Schwefel auf. Unter den Metallen ist Quecksilber von
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besonderem Vorteil. Es hat von den in Frage kommenden Metallen
die größere Ladungsdichte und bildet daher mit dem Sulfidion unter starker Deformation Quecksilbersulfid. Die hohe frei
werdende Gitterenergie (kleinstes Löslichkeitsprodukt) begünstigt den Vorgang. Zudem wird die Reaktionsfähigkeit des Quecksilbers
infolge der großen Oberfläche stark gesteigert. Die aktive Oberfläche des Quecksilbers kann auch nicht passiviert werden, da
sie in dauernder Erneuerung steht. Es werden nicht nur der freie Schwefel, sondern auch alle anderen aktiven Schwefelverbindungen
umgesetzt, so daß der gesamte korrosive Schwefel an das Quecksilber gebunden und erfaßt wird. Analog vorteilhaft verhalten
sich bei Betriebstemperatur flüssige Amalgame und niedrig schmelzende Quecksilberverbindungen, wie z.B. Hg^ Tl2 mit einem Schmelzpunkt
von 14,5 ° G.
Als Kontaktsubstanzen für die Bindung des korrosiven Schwefels durch Adsorption kommen Aktivkohle, Molekularsiebe und aktives
Aluminiumoxid in Betracht. Diese Substanzen bilden hochaktive Oberflächen mit großer Adsorptionslcapazität.
Die die aktive Kontaktsubstanz enthaltende Vorrichtung kann direkt
im isolierölgefüllten Behälter des elektrischen Hochspannungsgerätes,
also z.B. des Transformators untergebracht werden, wobei das Isolieröl schon durch natürliche Konvektion mit der Kontakt substanz
in Berührung kommt. Die einfachste Variante wäre das direkte Einbringen der aktiven Kontaktsubstanz in den Ölbehälter,
z.B. als Granulat, welches sich am Boden des Ölbehälters niedersetzt. Jedoch besteht hierbei die Gefahr, daß die Kontaktsubstanz
durch den sich ebenfalls am Boden niedersetzenden Ölschlaam unbrauchbar
wird, weshalb für den Fall des direkten Einbringens der Kontaktsubstanz in den Ölbehälter es zweckmäßiger ist, wenn die z.B.
auf einem Träger niedergeschlagene Kontaktsubstanz an den Seitenwänden des Ölbehälters oder im oberen Bereich des Ölvolumens angeordnet
wird. Da die Wirkung der Kontaktsubstanz im starken Maß von einer Feinverteilung der Kontaktsubstanz abhängig ist - zur Reaktion
mit dem korrosiven Schwefel muß eine ausrechende Oberfläche zur Verfugung stehen - ist es zweckmäßig, wenn zur Feinverteilting die
Kontaktsubstanz auf großflächigen Trägern aus Asbest, Quarzwolle, porösem und ölfestem Schaumstoff aufgebracht oder niedergeschlagen
wird. Auch Tonerde oder Kieselgel können hierfür Verwendung finden.
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Eine Schwierigkeit bei der direkten Unterbringung der Kontaktsubstanz
im Ölbehälter liegt jedoch im beengten Platz der betreffenden Hochspannungsgeräte und auch in der späteren Unzugänglichkeit.
In vorteilhafter Weise vn,rd deshalb die erfindungsgemäße
Vorrichtung als eine der Ölumwälzung ausgesetzte Patrone, welche die Kontaktsubstanz enthält, ausgebildet, wobei sie in
einer außen am Ölbehälter angeflanschten Rohrleitung, die mit einer Umwälzpumpe versehen ist, sitzen kann. Diese Anordnung
kann am Transformator fest installiert sein, oder sie kann auch als mobile Aufbereitungsanlage ausgebildet sein, die von Zeit
zu Zeit an entsprechende Rohrstutzen des Transformators angeschlossen wird. Für das Anordnen der aktiven Kontaktsubstanz
in der Patrone sind wiederum Trägermaterialien aus Asbest, Quarzwolle porösem und ölfestern Schaumstoff, Tonerde oder Kieselgel geeignet,
die auf die verschiedenste Weise in der zweckmäßig mit einem siebartigen Zu- und Ablauf versehenen Patrone sitzen können. Der
Strömungswiderstand in einer solchen Patrone kann ferner in
Grenzen gehalten werden, wenn Träger und Kontaktsubstanz die Form von Kugeln, zylindrischen Stücken, Tabletten aufweist,oder
wenn die Kontaktsubstanz als Granulat oder z.B. bei Silber, Kupfer und Platin als feines Netz ausgebildet ist.
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Claims (9)
1. Vorrichtung zur Aufbereitung des Isolieröles von isolierölgefüllten
elektrischen Hochspannungsgeräten, insbesondere von Transformatoren, gekennzeichnet, durch eine
mit dem Öl in enge Berührung bringbare aktive Kontaktsubstanz
zur Bindung von korrosiven Schwefel,
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet,
durch eine chemisch aktive Kontaktsubstanz, welche den korrosiven Schwefel chemisch bindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet,
durch eine oberflächenaktive Kontaktsubstanz, welche den korrosiven Schwefel adsorbiert.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c ]
gekennz e ichnet, daß die aktive Kontaktsubstanz auf
einem Trägermaterial großer Oberfläche aufgebracht ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c ]
gekennzeichnet, daß die aktive Kontaktsubstanz in einer einer Ölumwälzung ausgesetzten Patrone angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,dadurch gekennzeichnet,
daß die Patrone in einer außen am Ölbehälter angeflanschten Rohrleitung mit einer die Ölumwälzung besorgenden
Pumpe angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder nach einem der Ansprüche 4 bis
dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Kontaktsubstanz vorwiegend Metalle mit kleinem Ionendurchmesser
enthält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Kontaktsubstanz aus den Oxiden
von Zink und/oder Kupfer und/oder Eisen und/oder Aluminium besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Kontaktsubstanz im wesentlichen
aus Quecksilber besteht.
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ORIGINAL INSPECTED
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- 1977-05-27 JP JP6129077A patent/JPS5319520A/ja active Pending
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FR2352876B1 (de) | 1980-03-28 |
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