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Verfahren zur Herstellung von primären Aminen
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Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von primären
Aminen durch Umsetzung von Oximen mit Wasserstoff in Gegenwart spezieller aluminiumhaltiger
Nickel- und Kobaltkatalysatoren.
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Es ist aus Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Band 11/1,
Seiten 498 und 499 bekannt, daß man Aldoxime und Ketoxime mit Wasserstoff in Gegenwart
von Palladiummohr, Raney-Nickel, Palladium/Kohle oder Adams-Platin zu Aminen hydrieren
kann.
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Die Reaktion wird bei Verwendung von Nickel-Bleicherde-Katalysatoren
zweckmäßig in Gegenwart von Ammoniak durchgeführt.
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Wie Houben-Weyl (loc. cit., Seite 349) zeigt, wird die Hydrierung
von Cyclohexanonoxim zu Cyclohexylamin in Gegenwart von Raney-Nickel, Ammoniak und
Methanol bei Temperaturen von 100 bis 0 130 C und Drücken von 150 bar durchgeführt.
Die Ausbeute an Cyclohexylamin beträgt 88 Prozent; außerdem werden 7 Prozent sekundäres
Amin und 3 Prozent Rückstand erhalten.
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Es ist weiterhin aus Journal of the Chemical Society, Band 1946, Seite
599, bekannt, daß Aldoxime durch Beckmannsche Umlagerung praktisch quantitativ in
Amide verwandelt werden, wenn man sie in Gegenwart von Raney-Nickel auf 1000C erhitzt.
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Es wurde nun gefunden, daß man primäre Amine der Formel
worin R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und jeweils einen aliphatischen,
cycloaliphatischen, araliphatischen oder
aromatischen Rest bedeuten,
R2 auch ein Wasserstoffatom bezeichnen kann oder R1 und R2 zusammen mit dem benachbarten
Kohlenstoffatom auch für Glieder eines Ringes stehen können, durch Umsetzung von
Oximen mit Wasserstoff in Gegenwart von Nickel- oder Kobaltkatalysatoren vorteilhaft
erhält, wenn die Umsetzung mit Oximen der Formel
worin R1 und R2 die vorgenannte Bedeutung haben, in Gegenwart von Ammoniak und in
Gegenwart von aluminiumhaltigen Nickel-und/oder Kobaltkatalysatoren, die Aluminium
in einem Verhältnis von 5 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf Nickel und/oder Kobalt
enthalten und einen mittleren Porenradius von 300 bis 2 000 Nanometern, ein Porenvolumen
von 0,1 bis 0,9 Kubikzentimetern pro Gramm und eine spezifische Oberfläche von 50
bis 350 Quadratmetern pro Gramm besitzen, durchgeführt wird.
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Die Umsetzung kann für den Fall der Verwendung von Cyclohexanonoxim
durch die folgenden Formeln wiedergegeben werden:
Im Vergleich zu den bekannten Verfahren liefert das Verfahren nach der Erfindung
auf einfachem und wirtschaftlichem Wege überraschend primäre Amine in besserer Ausbeute
und Reinheit.
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Die Umsetzungen können bei tieferen Reaktionstemperaturen durchgeführt
werden; überraschend treten die nach Journal of the American Chemical Society, Band
76, Seiten 4 180 bis 4 181 (1954) bei Raumtemperatur und niedrigen Drucken durch
Hydrolyse der Oxime als Nebenprodukte entstehenden Ketone nicht in deutlichem Maße
auf. Nennenswerte Mengen an sekundären Aminen
als Nebenprodukte
werden ebenfalls nicht beobachtet. Die Katalysatoren besitzen eine höhere Lebensdauer
als die bekannten, z.B. Raney-Nickel. Vorteilhaft ist weiterhin, daß Aldoxime bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren im Gegensatz zu den Verfahren mit Raney-Nickel als
Katalysator überraschend keine Beckmannsche Umlagerung zu Amiden eingehen.
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Bevorzugte Ausgangsstoffe II und dementsprechend bevorzugte R1 und
R2 Endstoffe I sind solche, in deren Formeln R1 gleich oder verschieden sein können
und jeweils einen Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen oder einen durch mehrere
oder zweckmäßig einen Carbalkoxyrest mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen substituierten
Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen, oder einen Cycloalkylrest oder Cycloalkenylrest
mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen, oder einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen
oder einen Phenylrest bedeuten, R2 auch ein Wasserstoffatom bezeichnen kann oder
R1 und R2 zusammen mit dem benachbarten Kohlenstoffatom auch für Glieder eines 5-
bis 8-gliedrigen alicyclischen Ringes, der gegebenenfalls noch eine Doppelbindung
tragen und/oder durch einen 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Rest, der ein
oder zwei Stickstoffatome und/oder ein Sauerstoffatom enthält, substituiert sein
kann, stehen können. Die vorgenannten Reste und Ringe können noch durch unter den
Reaktionsbedingungen inerte Gruppen, z.B. Alkylgruppen, Alkoxygruppen mit 2 bis
4 Kohlenstoffatomen, substituiert sein. Nicht aromatische Doppelbindungen, z.B.
solche in Cyclohexenverbindungen, werden im allgemeinen ebenfalls hydriert, z.B.
im vorliegenden Falle zu Cyclohexanverbindungen.
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Beispielsweise sind folgende Oxime als Ausgangsstoffe II geeignet:
Die Oxime von Acetaldehyd, Propionaldehyd, n-Butyraldehyd, iso-Butyraldehyd, 2-Methyl-butyraldehyd,
2-Äthylcapronaldehyd, n-Valeraldehyd, Isovaleraldehyd, 2, 2-Dimethylpropionaldehyd,
n-Capronaldehyd, Isocapronaldehyd, 2-Methylvaleraldehyd, 3-Methyl-valeraldehyd,
2-Äthyl-butyraldehyd, 2,2-Dimethylbutyraldehyd, 2,3-Dimethylbutyraldehyd, 3,3-Dimethylbutyraldehyd,
Onanthaldehyd, 2-Methyl-capronaldehyd, 3-Methylcapronaldehyd,
4-Methyl-capronaldehyd,
5-Methyl-capronaldehyd, 2-Äthyl-valeraldehyd, 2,2-Dimethyl-valeraldehyd, 3-Äthylvaleraldehyd,
3,3-Dimethyl-valeraldehyd, 2,3-Dimethyl-valeraldehyd, 4-Äthyl-valeraldehyd, 4,4-Dimethyl-valeraldehyd,
3,4-Dimethyl-valeraldehyd, 2,4-Dimethyl-valeraldehyd, 2-Äthyl-2-methylbutyraldehyd,
2-Äthyl-3-methyl-butyraldehyd, Cyclohexanaldehyd, Benzaldehyd, Phenylacetaldehyd,
Aceton, Methyl-äthylketon, Methyl-n-propylketon, Methyl-isopropylketon, Methyl-n-butylketon,
Methyl-iso-butylketon, Methyl-sek,-butylketon, Methyltert.-butylketon, Methyl-n-pentylketon,
Methyl-pentyl-(2)-keton, Methyl-pentyl-(3)-keton, Methyl-isoamylketon, Methyl-(2-methyl)-butylketon>
Methyl-(l-methyl)-butylketon, Methyl- (2-äthyl) -butylketon, Methyl-(3-äthyl)-butylketon,
Methyl-(2,2-dimethyl)-butylketon, Methyl-(2,3-dimethyl)-butylketon, Methyl-(3,3-dimethyl)-butylketon;
die Oxime von entsprechend unsymmetrischen Ketonen, die anstelle der Methylgruppe
die Phenyl-, Benzyl-, Cyclohexyl-, Athyl-, n-Pentyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-,
sek.-Butyl-, tert.-Butyl-, n-Pentyl-, Pentyl-(2)-, Pentyl-(3)-, Isoamyl-, (2-Methyl)-butyl-,
(l-Methyl)-butyl-,(2-Äthyl)-butyl-, (3-Äthyl) -butyl-, (2,2-Dimethyl)-butyl-, (2,3-Dimethyl)-butyl-,
(3,3-Dimethyl)-butyl-Gruppe tragen; die Oxime von Diäthylketon, Di-n-propylketon,
Di-iso-propylketon, Di-n-butylketon, Di-isobutylketon, Di-sek,-butylketon, Di-tert.-butylketon,
Di-n-pentylketon, Dipentyl-(2)-keton, Dipentyl-(3)-keton, Diisoamylketon, Di-(2-methyl)-butylketon,
Di-(l-methyl)-butylketon, Di- (2-äthyl)-butylketon, Di-(3-äthyl)-butylketon, Di-(2,2-dimethyl)-butylketon,
Di-(2,3-dimethyl)-butylketon, Di- (3,3-dimethyl) -butylketon; Benzophenon, Dibenzylketon,
Dicyclohexylketon, Cyclopentanon, Cyclohexanon, l-Cyclohexenon-(6), l-Cyclopentenon-
(5); l-Morpholino-5-oximino-cyclopenten-(1), l-Morpholino-6-oximinocyclohexen-(l),
l-Morpholino-7-oximino-cyclohepten-(1), l-Morpholino-8-oximino-cycloocten-(1), analoge
l-Piperidino-, l-Pyrrolidino-, l-Piperazino-, l-Imidazolidino-> l-Pyrrolino-(E
2')-, l-Imidazolo-oximino-Verbindungen; die Methylester der W -Oximinobuttersäure,
i -Oximino-valeriansäure, bj-Oximino-capronsäure, Co -Oximino-heptansäure, w -Oximino-caprylsäure
und analoger thyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-, Isobutyl-ester.
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Die Umsetzung wird im allgemeinen bei einer Temperatur von 10 bis
1500C, vorzugsweise von 15 bis 980C, insbesondere 15 bis 850C, vorteilhaft 15 bis
620C, drucklos oder unter Druck, zweckmäßig von 40 bis 300 bar, vorzugsweise von
40 bis 150 bar, insbesondere von 40 bis 100 bar, diskontinuierlich oder kontinuierlich
durchgeführt. Gegebenenfalls verwendet man unter den Reaktionsbedingungen inerte
organische Lösungsmittel, z.B. Alkanole und Cycloalkanole wie ethanol, Methanol,
n-Butanol, Isobutanol, tert.-Butanol, Glykol, Glycerin, n-Propanol, Isopropanol,
Amylalkohol, Cyclohexanol, 2-Methyl-4-pentanol, Äthylenglykolmonoäthyläther, 2-Äthylhexanol,
Methylglykol, n-Hexanol, Isohexylalkohol, Isoheptylalkohol, n-Heptanol, Nonylalkohol,
Äthylbutanol, Dodecylalkohol, Methylcyclohexanol, Diacetonalkohol, insbesondere
solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen; Äther, z.B. Äthylpropyläther, Methyl-tert.-butyläther,
n-Butyläthyläther, Di-n-butyläther, Diisobutyläther, Diisoamyläther, Diisopropyläther,
Anisol, Phenetol, Cyclohexylmethyläther, Diäthyläther, Äthylenglykoldimethyläther,
Tetrahydrofuran, Dioxan, Thioanisol, ß,B'-Dichlordiäthyläther.
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Zweckmäßig verwendet man das Lösungsmittel in einer Menge von 100
bis 10 000 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 200 bis 1 000 Gewichtsprozent, bezogen
auf Ausgangsstoff II. Man kann auch anstelle organischer Lösungsmittel das Ausgangsgemisch
selbst als Umsetzungsmedium verwenden. Die Hydrierung kann mit in organischen, z.B.
den vorgenannten Lösungsmitteln gelöstem oder wäßrigem, z.B. von 10-bis 35-gewichtsprozentigem,
vorzugsweise aber wasserfreiem flüssigem Ammoniak durchgeführt werden.
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Zweckmäßig kommen Mengen von 10 bis 40, vorzugsweise von 10 bis 20
Mol Ammoniak je Mol Ausgangsstoff II in Betracht.
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Die Hydrierung wird zweckmäßig mit einer Menge von 2 bis 10, vorzugsweise
von 2 bis 6 Mol Wasserstoff je Mol Ausgangsstoff II in Gegenwart von Nickel- und/oder
Kobaltkatalysatoren, die Aluminium in einem Verhältnis von 5 bis 50, vorzugsweise
von 10 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge Nickel und/oder Kobalt
enthalten, durchgeführt. Die Katalysatoren haben erz in dungsgemäße Strukturmerkmale,
nämlich einen mittleren Porenradius von 300 bis 2 000, vorzugsweise von 400 bis
1 100 Nanometern,
ein Porenvolumen von 0,1 bis 0,9, vorzugsweise
von 0,2 bis 0,7 Kubikzentimetern pro Gramm, eine spezifische Oberfläche von 50 bis
350> vorzugsweise von 100 bis 200 Quadratmetern pro Gramm und im allgemeinen
eine Korngröße von 103 bis 106, vorzugsweise von 104 bis 105 Nanometern.
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Man kann die Katalysatoren durch Vermahlen, Verkneten, entsprechende
Formung und gegebenenfalls Calcinierung und Feinvermahlung erhalten. Ebenfalls kann
man Lösungen oder Suspensionen entsprechender Basiskomponenten, nämlich Nickel,
Kobalt-und Aluminiumverbindungen, zusammen fällen, z.B. mit Basen wie Alkalilaugen,
Alkalicarbonaten, den Feststoff filtrieren, trocknen und gegebenenfalls erhitzen
und/oder fein vermahlen; entsprechend kann man die Einzelkomponenten fällen und
die Feststoffe dann, gegebenenfalls nach vorgenannten Operationen, miteinander vereinen.
Man kann mit den Basiskomponenten auch Träger wie Siliciumdioxid, Magnesiumoxid,
Zirkondioxid oder Titandioxid imprägnieren und mit den Trägerkatalysatoren vorgenannte
Erhitzungs- und Mahloperationen durchführen. Ebenfalls kann man Gemische von Träger
und Lösungen bzw. Suspensionen der Basiskomponenten mit fällenden Verbindungen,
z.B. den vorgenannten Basen, behandeln und so Trägerkatalysatoren erhalten. In einer
bevorzugten Ausführungsform fällt man die Basiskomponenten in wäßriger Lösung mit
wäßrigen Lösungen von Alkalihydrogencarbonaten bei erhöhter Temperatur und trocknet
und erhitzt die gefällten Verbindungen. Die so erhaltenen Verbindungen können noch
reduziert werden. Als Komponenten des Katalysators kommen zweckmäßig die Oxide,
Carbonate, Hydroxide, Bioarbonate, Hydroxidnitrate und Hydroxidoarbonate von Nickel,
Kobalt, Aluminium in Frage. Hydroxidnitrateund Hydroxidarbonate bilden sich z.B.
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bei Fällung von Nickel-, Aluminium- bzw. Kobaltnitratlösungen oder
entsprechenden Carbonatlösungen. Als Nebenkomponenten können gegebenenfalls noch
andere Metallverbindungen, zweckmäßig Magnesium-, Zink-, Mangan-, Kupfer-, Eisen-,
Chrom-Verbindungen, z.B. in Form ihrer Oxide, Carbonate, Hydroxide, Bicarbonate
und Hydroxidcarbonate, anwesend sein. Vorteilhaft verwendbar sind z.B. die nach
der in der deutschen Auslegeschrift 2 024 282 beschriebenen Arbeitsweise hergestellten
Katalysatoren.
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Bevorzugt sind Katalysatoren der Struktur Ni6Al2(OH)16C03 4 H20 Ni5MgAl2(OH)16C03
4 H O Co6Al2(OH)16C03 4 H20, Co5MgAl2(OH)16C03 4 H20 oder Nickel, Kobalt-, Aluminiumhydroxycarbonate
vom Manasseittyp (Chemie-Ing.-Technik, Band 47> Seiten 517 bis 518), die vorteilhaft
noch erhitzt und mit Wasserstoff reduziert werden. Ebenfalls sind mit Wasserstoff
reduzierte Nickel- und Kobaltoxide, bei denen die Metalle sich in feinverteilter
Form auf Aluminiumoxid oder Spinellen befinden, bevorzugt. Alle vorgenannten Katalysatoren
werden durch entsprechende Aufbereitungsoperationen, z.B. Zerkleinern, Vermischen,
Kneten oder Vermahlen oder Lösen und erneute Fällung, auf die erfindungsgemäßen
Strukturmerkmale bezüglich Porenvolumen, Porenradius, spezifische Oberfläche und
gegebenenfalls Korngröße eingestellt.
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Die Katalysatoren können sowohl pulverförmig für Suspensionshydrierungen,
als auch in Form von Pillen im Festbett eingesetzt werden. Bezogen auf Oxim II verwendet
man in der Regel 0,5 bis 20 Gewichtsprozent, insbesondere 0,1 bis 10 Gewichtsprozent
Katalysator. Bezüglich Details der Herstellung von Katalysatoren bestimmter Strukturmerkmales
insbesondere Trägerkatalysatoren, wird auf Houben-Weyl, Methoden der Organischen
Chemie, Band 4/2, Seiten 137 ff, bezüglich der Bestimmung der Katalysatorstruktur
auf Chem. Rundschau, Band 20 (1967), Nr. 49> Seiten 1 bis 7, verwiesen.
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Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden: Das Oxim II wird
in einem Autoklaven mit Ammoniak und gegebenenfalls einem organischen Lösungsmittel
versetzt. Nach Zugabe des Katalysators preßt man Wasserstoff auf, erhitzt unter
Rühren oder Schütteln auf die gewünschte Reaktionstemperatur und stellt durch weitere
Zugabe von Wasserstoff den gewünschten Enddruck ein. Die Hydrierung wird zweckmäßig
beendet, sobald kein Wasserstoff mehr aufgenommen wird. Die Umsetzung wird im allgemeinen
während 0,5 bis 4 Stunden durchgeführt. Man läßt den Autoklaven abkühlen, entspannt
ihn und isoliert den Endstoff aus dem Reaktionsgemisch
in üblicher
Weise, z.B. durch Filtration, Abdampfen des Lösungsmittels und Umkristallisation
oder Destillation.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren primären Amine
sind wichtige Zwischenprodukte für die Herstellung von Lösungsmitteln, Tensiden,
Textil- und Flotationshilfsmitteln, Korrosionsinhibitoren, Farbstoffen und Pharmazeutika.
Bezüglich der Verwendung wird auf Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie,
Band 3, Seite 310 und Band 19, Seiten 300 ff., verwiesen.
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Bei den in den folgenden Beispielen angegebenen Teilen handelt es
sich um Gewichtsteile.
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Beispiel 1 In einem Autoklaven werden 21 Teile 6-Oximino-capronsäureäthylester,
gelöst in 50 Teilen ethanol, mit 1,5 Teilen Nickel/Aluminiumoxid-Katalysator (77
Gewichtsprozent Nickel) und 30 Teilen flüssigem Ammoniak versetzt. Der Katalysator
enthält 23 Gewichtsprozent Aluminiumoxid, hat einen mittleren Porenradius von 400
Nanometern, ein Porenvolumen von 0,4 cm3/g, eine Korngröße von 104 bis 105 Nanometern,
eine spezifische Oberfläche von 200 m2/g. Man stellt durch Aufpressen von Wasserstoff
einen Gesamtdruck von 50 bar ein, erwärmt das Gemisch auf 400C und hydriert 4 Stunden
bei dieser Temperatur. Der Gesamtdruck wird während dieser Zeit durch Nachpressen
von Wasserstoff auf 50 bar gehalten. 0,5 Teile Wasserstoff werden verbraucht.
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Dann wird der Autoklav abgekühlt und entspannt. Nach dem Absaugen
des Katalysators, Verdampfen von Ammoniak und Äthanol erhält man durch fraktionierte
Destillation 18 Teile 6-Aminocapronsäureäthylester (93 % der Theorie) vom Siedepunkt
86 bis 880C/4 mbar und 0,7 Teile Caprolactam (5 % der Theorie) vom Siedepunkt 109
bis lll0C/4 mbar
Beispiel 2 In gleicher Weise, wie in Beispiel
1 beschrieben, werden 18,8 Teile 6-Oximino-capronsäureäthylester bei 800C und 200
bar Gesamtdruck eine Stunde hydriert. Durch fraktionierte Destillation erhält man
15,6 Teile 6-Aminocapronsäureäthylester (90 ß der Theorie) vom Siedepunkt 85 bis
880C/4 mbar und 0,7 Teile Caprolactam (6 % der Theorie) vom Siedepunkt 108 bis 1100C/4
mbar.
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Beispiel 3 15 Teile Benzophenonoxim in 50 Teilen Äthanol werden mit
zwei Teilen Nickel/Aluminiumoxid-Katalysator (77 Gewichtsprozent Nickel, 23 Gewichtsprozent
A1203) und 30 Teilen flüssigem Ammoniak versetzt. Der Katalysator besitzt einen
mittleren Porenradius von 400 Nanometern, ein Porenvolumen von 0,4 cm3/g, eine Korngröße
von 10 bis 105 Nanometern und eine spezifische Ober-2 fläche von 200 m /g. Man preßt
50 bar Wasserstoff auf, erwärmt das Gemisch auf 400C und hydriert 2,5 Stunden bei
dieser Temperatur. Der Gesamtdruck wird während dieser Zeit durch Nachpressen von
Wasserstoff auf 60 bar gehalten. 0,3 Teile Wasserstoff werden verbraucht. Nach dem
Abkühlen und Entspannen des Autoklaven filtriert man den Katalysator ab, verdampft
Ammoniak und Äthanol und erhält durch fraktionierte Destillation 12,7 Teile Benzhydrylamin
(91 % der Theorie) vom Siedepunkt 165 bis 1670C/19 mbar.
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Beispiel 4 20 Teile Cyclohexanonoxim, gelöst in 40 Teilen Athanol,werden
mit 2 Teilen Nickel/Aluminiumoxid-Katalysator (77 Gewichtsprozent Nickel) und 30
Teilen flüssigem Ammoniak versetzt.
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Der Katalysator hat die gleiche Zusammensetzung und Strukturmerkmale
wie in Beispiel 1. Durch Aufpressen von Wasserstoff erhöht man den Druck auf 50
bar, erwärmt dann das Reaktionsgemisch auf 600C und hydriert unter Nachpressen von
Wasserstoff so lange bei dieser Temperatur und 50 bar Gesamtdruck, bis kein
Wasserstoff
mehr aufgenommen wird. 0,7 Teile Wasserstoff werden verbraucht. Nach dem Abkühlen
und Entspannen des Autoklaven, Abfiltrieren des Katalysators und Verdampfen von
Ammoniak und Äthanol erhält man durch fraktionierte Destillation 16,8 Teile Cyclohexylamin
(96 % der Theorie) vom Siedepunkt 133 bis 1340C/l 010 mbar.
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Beispiel 5 Ein Gemisch aus 100 Teilen l-Morpholino-6-oximino-l-cyclohexen,
150 Teilen äthanol, 110 Teilen flüssigem Ammoniak und 20 Teilen Nickel/Aluminiumoxid-Katalysator
(77 Gewichtsprozent Nickel) 0 wird in Gegenwart von Wasserstoff auf 97 C erhitzt
und bei 100 bar Gesamtdruck hydriert, bis kein Wasserstoff mehr aufgenommen wird.
Der Katalysator hat die gleiche Zusammensetzung und Strukturmerkmale wie in Beispiel
1. 3 Teile Wasserstoff werden verbraucht. Analog Beispiel 1 erhält man durch fraktionierte
Destillation 57 Teile 2-Morpholino-cyclohexylamin (61 % der Theorie) vom Siedepunkt
79 bis 81°C/O,) mbar, n20 = D - 1>4980.
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Beispiel 6 20 Teile Cyclohexanonoxim, gelöst in 40 Teilen Äthanol,
werden mit 2,5 Teilen Nickel/Magnesiumaluminiumoxid-Katalysator (67 Gewichtsprozent
Nickel) und 30 Teilen flüssigem Ammoniak versetzt. Der Katalysator enthält 12 Gewichtsprozent
Aluminium, 5,5 Gewichtsprozent Magnesium und besitzt einen mittleren Porenradius
von 1 000 Nanometern, ein Porenvolumen von 0,8 cm3/g, eine Korngröße von 104 bis
105 Nanometern und eine spezifische Oberfläche von 165 m2/g. Man erhöht den Druck
durch Aufpressen
von Wasserstoff auf 100 bar, erwärmt auf 700C
und hydriert unter Nachpressen von Wasserstoff so lange bei 700cd und 100 bar Gesamtdruck,
bis kein Wasserstoff mehr aufgenommen wird.
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0,6 Teile Wasserstoff werden verbraucht. Nach der im Beispiel 4 beschriebenen
Aufarbeitung erhält man 16,3 Teile Cyclohexylamin (93 % der Theorie) vom Siedepunkt
133 bis 1340C/1 010 mbar.
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Beispiel 7 Ein Gemisch aus 26 Teilen n-Butyraldoxim, 2 Teilen Kobalt/Aluminium-Katalysator
(77 Gewichtsprozent Kobalt) und 30 Teilen flüssigem Ammoniak wird in Gegenwart von
Wasserstoff auf 95 0C erhitzt und bei 150 bar Gesamtdruck hydriert, bis kein Wasserstoff
mehr aufgenommen wird. Der Katalysator enthält 12 Gewichtsprozent Aluminium und
besitzt einen mittleren Porenradius von 740 Nanometern, ein Porenvolumen von 0,5
cm3/g, eine Korngröße 4 von 104 bis 105 Nanometern und eine spezifische Oberfläche
von 145 m2/g. 1,1 Teile Wasserstoff werden verbraucht. Analog Beispiel 1 erhält
man durch fraktionierte Destillation 20,2 Teile n-Butylamin (92 ffi der Theorie)
vom Siedepunkt 76 bis 78°C/lOlOmbar,