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Kampfhelm für Soldaten, Polizisten oder Personen
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mit ähnlichen Aufgaben Die Erfindung bezieht sich auf einen Kampfhelm
für Soldaten, Polizisten oder Personen mit ähnlichen Aufgaben, die im Einsatz aus
einer Deckung oder einem Fahrzeug von Schußwaffen, Panzerabwehrraketen oder dgl.,
Entfernungsmessern, Kameras oder ähnlichen Geräten Gebrauch machen.
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Bisher kann der einzelne Soldat oder Polizist einen Gegner mit Flachfeuer
nicht bekämpfen, ohne sich selbst beim Anschlag einer Handfeuerwaffe, einschließlich
Faustfeuerwaffen, so zu exponieren, daß er seinerseits durch Flachfeuer des Gegners
oder Granatsplitter gefährdet wird. Mit anderen Worten, ein Soldat oder Polizist
bietet heute im Moment der Schußabgabe, je nach Anschlag der Waffe, immer ein mehr
oder minder großes Ziel für seinen Gegner. Die verhältnismäßig vielen Kopfschüsse
in den beiden Weltkriegen beweisen das.
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Beim Zielen und Feuern mit den bisher üblichen, gegen die Schulter
anzuschlagenden Handfeuerwaffen muß ferner der Schütze oft eine unnormale Haltung
einnehmen und durch den Zielvorgang
(Schließen eines Auges) wird
auch seine Beobachtungsfähigkeit eingeschränkt. Diese Nachteile treten ein, weil
die Visiereinrichtungen aller bisherigen Handwaffen unvorteilhaft über dem Rohr,
bei Panzerabwehrhandwaffen meist seitlich des Rohres angebracht sind. Nur deswegen
muß beim Zielen immer der größte Teil des Kopfes riskant über die Waffe hinausragen.
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Bei treffsicheren Anschlägen mit Faustfeuerwaffen und bei allen Schulterwaffen
werden in der Regel beide Hände für die Waffenbedienung und verhältnismäßig viel
Zeit für das Hochbringen der Waffe benötigt, was eine entscheidende Behinderung
bei der Bekämpfung von Gegnern sein kann. Auch ist beim Anschlagen der Handfeuerwaffen
im Gelände, aus Fahrzeugen oder Gebäuden eine verkrampfte Haltung des Schützen nicht
auszuschließen, was die Treffunsicherheit ebenso erhöht wie der Rückstoß vieler
üblicher Handfeuer- und Panzerabwehrhandwaffen. Führer von fliegenden Plattformen,
von Kraft- oder Wasserfahrzeugen, sowie Bediener von manuell zu betätigenden Geräten
können z.Zt. nicht gleichzeitig mit Hand- oder Faustfeuerwaffen und dgl. reaktionsschnell
zielen und treffsicher schießen.
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Es ist zwar bereits die Kombination eines Gewehres mit einem sogenannten
Grabenspiegel als Zieleinrichtung bekannt geworden, die das Abfeuern der Waffe aus
einem Graben, also bei voller Deckung des Schützen ermöglicht. Diese Gerätekombination
umfaßt jedoch wieder eine unhandliche, gegen die Schulter anzuschlagende Handfeuerwaffe,
eine relativ komplizierte schwere Mechanik und kann nur im aufgelegten Zustand aus
einem Graben oder dgl.
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heraus betätigt werden Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
das Schutzbedürfnis des Soldaten, Polizisten und dgl. gegen Sicht, Geschosse, Splitter,
umherfliegende Trümmer, Strahlen, mit seinem Auftrag, einen Gegner zu beobachten
und zu bekämpfen, in solcher Weise zu kombinieren, daß das eigene Risiko so gering
wie möglich, die eigene Wirkungsmöglichkeit gegenüber dem heutigen Zustand jedoch
entscheidend erhöht wird, d.h., daß der Schütze bzw. Bediener aus voller Deckung
heraus einwandfrei beobachten, zielen und schießen bzw. Geräte betätigen kann.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der rutschfest
aufsetzbare Kampfhelm oder dgl. auf seiner Oberseite ein vom Träger über einen Auslösemechanismus
betätigbares, in Blickrichtung angeordnetes Waffensystem, ein optisches Gerät, etwa
einen Entfernungsmesser, eine Kamera oder dgl., und an seiner Vorderseite eine von
der Kampfhelmoberseite nach unten in das Blickfeld des Trägers reichende Visiereinrichtung
trägt.
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Dadurch ist es für den Träger des Kampfhelmes möglich, das Waffensystem
oder optische Gerät oder dgl. aus voller Deckung heraus zu betätigen. Die Visiereinrichtung
kann so ausgebildet sein, daß das Beobachten und Zielen bei Tag und Nacht möglich
ist. Der Kampfhelm kann einschließlich des aufgesetzten Waffensystems oder optischen
Geräts so ausgeführt werden, daß das Gesamtgewicht für den Träger akzeptabel ist
und etwa nicht mehr als 2,5 kg beträgt. Der Kampfhelm kann zu diesem Zweck aus geeignetem
Kunststoff, Leichtmetall, Stahl oder aus einer
Kombination dieser
Werkstoffe hergestellt werden und als Waffen werden vorzugsweise rückstoßfreie oder
rückstoßarme, leichtgewichtige Ausführungen verwendet. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung, beispielsweise einer Schußwaffe auf
dem Kampfhelm, die übliche Schulterstütze (Schaft), Abzugseinrichtung, Visiereinrichtung
usw. entfallen und allein schon dadurch eine entsprechende Gewichtsreduzierung erreicht
werden kann. Die Rutschfestigkeit des Kampfhelms kann z.B. durch eine Innenausstattung
des Helms mit Schaumstoffpolstern und ggf. zusätzlichen seitlichen Spannelementen
erreicht werden. Als zur Kombination mit dem Kampfhelm mögliche Waffensysteme kommen
beispielsweise entsprechend modifizierte Gasdrucklader mit Kastenmagazin, Gasdrucklader
mit Gurttrommel, Trommelwaffen, Gewehrgranatgeräte, Panzerabwehr- und Laserwaffen
oder auch Kombinationen dieser Waffen einschließlich Raketen für verschiedene Zwecke
in Frage. Anstelle einer Waffe kann auf dem Kampfhelm z.B. aber auch ein Entfernungsmesser
etwa in Laser-Ausführung oder eine Fernsehkamera (mit Sendeanlage in einem Rückentraggestell)
angeordnet werden, wobei der Einsatz dieser Geräte gleich den oben erläuce ten Waffen
aus voller Deckung des Trägers des Kampfhelms heraus erfolgen kann. Ein laserbestückter
Kampfhelm kann somit vorteilhaft zur geographischen oder Zielortung verwendet werden.
Schließlich ist es auch möglich, den Kampfhelm für Kampfschwimmer zu modifizieren
und z.B. mit einer Unterwasser-Pistole zu bestücken. Der Begriff Kampfhelm soll
in dem Sinn verstanden werden, daß auch der Kopfform angepaßte Gestelle oder dgl.
darunter fallen.
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Wenn das Waffensystem, optische Gerät oder dgl. am Scheitelpunkt des
Kampfhelmes angeordnet wird, wird die Betätigung des Waffensystems, optischen Geräts
oder dgl. aus einer absolut optimalen Deckung heraus möglich und somit der Kampfhelm-Träger
gegen Flachfeuer des Gegners und Splittereinwirkung auch optimal geschützt. Ferner
erreicht man dadurch eine zentrale Anordnung des Waffensystems in Bezug auf die
Symmetrie des Knochengerüstes des Trägers, so daß z.B. bei Waffen mit Rückstoß das
bisher übliche seitliche Drehmoment vermieden ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Schwerpunkt
des geladenen Waffensystems, optischen Geräts oder dgl.
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im wesentlichen senkrecht über und nahe dem Schwerpunkt des unbestückten
Kampfhelms angeordnet, wodurch es möglich ist, den Schwerpunkt des bestückten Kampfhelms
nahe an den Schwerpunkt des Kopfes des Trägers heranzubringen. Dadurch wird der
rutschfeste Sitz des Kampfhelms beim Tragen und bei der Benutzung des Waffensystems
begünstigt. Da der Schwerpunktlage eine ausschlaggebende Bedeutung zukommt, werden
folglich Waffen mit kurzen Rohren und hülsenloser Munition bevorzugt.
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Zur Justierung und lösbaren Verbindung des Waffensystems, etwa einer
Schuß- oder Laserwaffe mit dem Kampfhelm kann auf der Kampfhelmoberseite ein Klemmring-,
Prismen-, Halbring-Gesteck oder dgl. vorgesehen sein. Solche Gestecke (auch als
Aufschubmontagen bekannt) sind z.B. bei Jagdwaffen für die Befestigung von Zielfernrohren
üblich und erfordern für obige Zwecke lediglich eine entsprechende Modifizierung.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Kampfhelmoberseite
auch als Abschußrampe für Panzerabwehrraketen, Leuchtraketen, Flamm-, Nebelpatronen
oder dgl. ausgebildet sein.
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Waffensysteme mit Rückstoß können vorteilhaft über eine rückstoßdämpfende
Rohrwiege mit dem Kampfhelm verbunden werden. Mit Rohrwiegen kombinieren wird man
folglich zweckmäßig Gasdrucklader mit Kastenmagazin, Gasdrucklader mit Gurttrommel,
Trommelwaffen, Gewehrgranatgeräte etc.
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Bei einem Waffensystem mit stärkerem Rückstoß weist der Kampfhelm
zweckmäßig eine rückwärtige Helmstütze auf,die die Rückstoßkräfte etwa über einen
elastischen Puffer oder einen hydraulischen Stoßdämpfer auf ein Rückentraggesteil
oder dgl.
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überleitet, wodurch die Hals- und Nackenwirbel des Trägers gegen Verletzung
geschützt werden. Die Rückstoßkräfte werden also von der Waffe auf den Helm, von
der rückwärtigen Helmstütze etwa über einen Gummipuffer oder einen hydraulischen
Stoßdämpfer auf das Rückentraggestell und damit auf den Schulterbereich des Schützen
übertragen. Den Kontakt der rückwärtigen Helmstütze mit der Auflagefläche am oberen
Ende des Rückentraggestells erreicht der Schütze z.B. durch leichtes Vorbeugen des
Oberkörpers unter gleichzeitigem Zurucklegen des Kopfes, wenn das Ziel aufgefaßt
ist und beschossen werden soll.
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Der Auslösemechanismus kann aus einer von der Kaumuskulatur und/ oder
von Hand betätigbaren hydraulischen oder elektrischen Einrichtung zum Bedienen des
Abzugs oder der Zündeinrichtung des
Waffensystems bestehen.Der
Geber der hydraulischen Einrichtung kann z.B. eine wassergcfüllte Gummilinse oder
dgl. sein, die über eine Druckleitung an der Innenseite des Kampfhelms mit z.B.
einer Servoeinrichtung für die Betätigung des Abzugs der Waffe in Verbindung steht.
Falls die Zündung, z.B. einer Treibladung elektrisch erfolgt, kann die hierfür erforderliche
elektrische Energie z.B. durch einen Klein-Dynamo geliefert werden, der durch eine
Kaubewegung oder von Hand im Moment der Schußabgabe betätigt wird. Alternativ kann
die elektrische Energie für die erforderlichen Zündfunken auch von einer Batterie
geliefert werden, in deren Stromkreis ein ebenfalls durch z.B. eine Kaubewegung
betätigbarer Schalter eingeschaltet ist.
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Die Visiereinrichtung kann ein Doppelfernrohrvisier in Prismen-, Glasfaser-
oder Kunststoff-Faser-Ausführung sein, das ein Okular mit Fadenkreuz und Strichplatte
für das Zielen aufweist und unter dem Waffensystem angeordnet ist. Das Fernrohrvisier
kann mit hoher Dämmerungsleistung, starker Vergrößerung und auf den erforderlichen
Augenabstand einstellbar ausgeführt sein.
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Leichtere, gegenüber Witterungseinflüssen robustere Visiereinrichtungen
sind die Glasfaser-Visieroptiken oder Faseroptiken aus Kunststoff. Die Visiereinrichtung
kann auch als Nachtsichtgerät oder als elektronisches Visier ausgebildet sein.
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Zweckmäßig sind die in das Gesichtsfeld des Trägers ragenden Teile
des Doppelfernrohrvisiers seitlich wegklappbar ausgebildet, so daß sie, wenn der
Träger des Kampfhelms das Waffensystem bzw. Doppelfernrohrvisier nicht benötigt,
das Blickfeld des Trägers nicht einschränke
Es ist auch möglich,
ein alleiniges oder zusätzliches Dioptervisier vorzusehen, das zwischen einer Gebrauchsstellung
und einer Verwahrungsstellung verschwenkbar und unter dem Waffensystem angeordnet
ist. Das Dioptervisier wird meist nur während der Bewegung des Trägers im Gelände
außerhalb von Deckungen oder Fahrzeugen gebraucht. In diesem Fall sind die oben
erwähnten Teile des Doppelfernrohrvisiers weggeklappt und das Dioptervisier ist
in der Gebrauchsstellung eingerastet. In der Verwahrunjsstellung kann es sich geschützt
in einer entsprechenden Aussparung am Kampfhelm befinden. Das Dioptervisier kann
bei einer preiswerteren Ausführung des Kampfhelms als alleinige Visieroptik genügen.
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Eine weitere Fortbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Kampfhelm ein gasdicht angeordnetes Sichtfenster, einen Dichtungsrahmen,
der wenigstens die Gesichtspartie des Trägers luftdicht einfaßt, Einrichtungen für
die Zufuhr von Frischluft oder Sauerstoff und für die Ableitung von verbrauchter
Atemluft, ggf. auch eine Nahrungszuleitung an den Mund des Trägers sowie eine Gehörschutz-
und eine Sprechfunkeinrichtung aufweist. Ein solcher Kampfhelm kann bei Verwendung
entsprechender Werkstoffe, die auch hitzebeständig sind, den Träger wirksam gegen
atomare, biologische und chemische Stoffe sowie auch gegen Brandkampfstoffe (ABCB-Schutz)
schützen, aber auch gegen schädliche Detonations- oder Abschußknalle.
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Der bisherige unzulängliche Filtermaskenschutz gegen vorstehende Kampfstoffe
wird dadurch vorteilhaft vermieden. Die Sprechfunkeinrichtung umfaßt wenigstens
ein im Schutzhelm
(etwa im Schläfenbereich) angeordnetes Mikrophon
und einen Hörer hinter der Ohrmuschel, die über Kabel mit der Sende-Empfangs-Anlage
in einem Rückentraggestell verbunden sind, das auch die Stromversorgung für diese
Anlage enthält. Lautstärkeregler und Sprechschalter dieser Einrichtung liegen zweckmäßig
in handbetätigter Ausführung vor. Ein flexibler Versorgungsschlauch kann das Helminnere
mit gasdichten Behältern im Rückentraggestell verbinden. In ihm können elektrische
Leitungen für den Sprechfunk und andere elektrische Geräte des Helms, sowie ein
Schlauch für Frischluft- oder Sauerstoffzufuhr und ein weiterer Schlauch für den
Transport flüssiger Nahrung aus einem Druckbehälter an den Mund des Helmträgers
verlegt werden. Besonders vorteilhaft erweist sich eine gasdchte Integration dieses
ABCB-Schutz bietenden Kampfhelmes in einen ABCB-Gesamtschutzanzug.
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Vorteilhaft ist das Sichtfenster, etwa mittels Spannhebel lösbar in
den Kampfhelmeingesetzt, so daß es im Bedarfsfalle sehr schnell und einfach vom
Kampfhelm getrennt und entfernt werden kann.
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Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Kampfhelmes
mit einer Schußwaffe und einer Visiereinrichtung gemäß der Erfindung; Fig. 2 eine
Vorderansicht des in Fig. 1 gezeigten Kampfhelms;
Fig. 3 einen
Minimal-Umriß eines Schützen mit einer herkömmlichen Schulterwaffe hinter einer
Deckung während des Ziel-und Feuervorgangs und Fig. 4 den hinter einer Deckung noch
sichtbaren Teil von Schußwaffe und Visiereinrichtung gemäß den Fig. 1 und 2 während
eines Beobachtungs-, Ziel- oder Feuervorgangs.
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Der Kampfhelm 10 in sehr leichter, hitzebeständiger Ausführung, z.B.
aus entsprechendem Kunststoff, Stahl oder Leichtmetall weist ein ebenfalls hitzebeständiges
Sichtfenster 11 auf, das mittels zweier Spannhebel 12 gasdicht, jedoch lösbar in
dem Kampfhelm festgehalten ist, der zu diesem Zweck an seiner Innenseite einen entsprechenden
Nutkranz mit Dichtungsstreifen enthält. Ein an der Innenseite des Kampfhelms 10
verlaufender Dichtungsrahmen 13 umfaßt abgedichtet die Gesichtspartie des Trägers.
Im einzelnen verläuft der Dichtungsrahmen 13 am Stirn-, Schläfen-, Ohr-, Nacken-
und Unterkieferteil des Trägers vorbei und trägt zusammen mit einem elastischen
Nackenband 14 sowie zwei seitlichen federnd gelagerten Stellschrauben 15 dazu bei,
einen rutschfesten Sitz des Kampfhelms 10 zu gewährleisten. Der Kampfhelm 10 weist
ferner einen Hals- und Nackenschutz 16 auf, durch welchen ein flexibler Versorgungsschlauch
17 nach oben in den abgedichteten Helmteil geführt ist. DieserVersorgungsschlauch
17 enthält minen nicht gezeigten Gummi schlauch, der mit einem nicht gezeigten,
unter Druck stehenden Sauerstoffbehälter im Rückentraggestell 28 in Verbindung steht.
Dieser versorgt den erwähnten Helmteil und somit den Träger des Kampfhelms mit
Sauerstoff
über ein nicht gezeigtes Rüskschlagventil an der Innenseite des Kampfhelms. Die
verbrauchte Atemluft wird über seitliche Rückschlagverltile a8, die durch den Ausatmungsdruck
öffnen, ausgestoßen. Es ist aber auch ög1ich, anstelle ven Sauerstoff Uber den Versorgungsschlauch
7 Frischluft über einen Staub- und Rauchfilter in den abgedichteten Helmteil einzuführen.
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Die Frischluftführung-innerhâlb des Kampfhelms ist so gewählt, daß
ein Beschlagen der Innenseite des Sichtfensters nicht auftritt.
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Der Versorgungsschiauch 17 enthält auch die erforderlichen nicht gezeigten
Elektrokabel für die Verbindung von Energiequelle und Sende-Empfangsanlage im Rückentraggestell
mit den im Helminneren installierten Sensoren, Mikrophonen, Kopfhörern, Selektonen,
dem Mikrorechner und anderen Geräten; er enthält auch einen nicht gezeigten Schlauch
als Verbindung zwischen einem nicht gezeigten Druckbehälter mit flüssiger Nahrung
im Rückentraggestell und dem Mund des Helmträgers.
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Am Scheitelpunkt des Kampfhelmes 10 ist eine rückstoßdämpfende sogenannte
Rohrwiege 19 zur Aufnahme einer Schußwaffe 20 angeordnet, deren Magazinbehälter
21 an der Rückseite des Kampfhelmes 10 liegt. Die Anordnung der Schußwaffe 20 ist
so getroffen daß ihr Lauf 21 in Blickrichtung des Trägers sowie parallel zu einer
Visiereinrichtung in der Art eines Doppelfernrohrvisiers 22 in Prismenausführung
verläuft, von dem ein Okular mit Fadenkreuz und Strichplatte versehen ist. Die Teile
23, die die beiden Okulare enthalten, sind über entsprechende Scharniere 24 seitlich
wegklappbar,
wie in Fig. 2 in gestrichelten Linien angedeutet ist. In der in den Fig. 1 und 2
gezeigten Gebrauchsstellung rasten die beiden Teile 23 am Stirnteil des Kampfhelms
10 ein.
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In ihrer seitlich weggeklappten Lage sind sie gleichfalls durch entsprechende
übliche Rastmittel (nicht gezeigt) fixiert. Dieses Doppelfernrohrvisier 22 ermöglicht
das Zielansprechen und die ksrichtung der Schußwaffe 20 auf das Ziel. Deren Auslöse"
mechenismus kann z.B. aus einer hydraulischen Servo-Einrichtung zur Betätigung des
Abzugs der Schußwaffe 20 bestehen, von der in den Fig. 1 und 2 nur die Druckerzeuger
25 gezeigt sind, welche der Träger zwischen seinen Zähnen leicht betätigen kann.
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Ist das Spannen einer Schußwaffe erforderlich, so kann es von Hand,
z.B. vor einem Einsatz oder vor dem Aufsetzen des Kampfhelms 10 erfolgen. Das Sichern
bzw. Entsichern der Schußwaffe kann ebenfalls mit der Hand durch Betätigen eines
nicht gezeigten Hebels geschehen.
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Für die Obertragung der Rückstoßkräfte der Schußwaffe 20 auf den oberen
Teil des Rückentraggestells 28 sind eine rückwärtige Helmstütze 29 und ein elastischer
Puffer 30 vorgesehen.
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Der Kampfhelm 10 weist ferner eine Gehörschutzeinrichtung 26, etwa
zwei elektrisch gesteuerte Selektone, sowie eine nicht gezeigte Sprechfunkeinrichtung
auf, deren Hauptteile (Sende-und Empfangsanlage einschließlich Stromversorgungsteil)
in dem Rückentraggestell untergebracht sind. Außerdem trägt der Kampfhelm 10 ein
Dioptervisier 27, das zwischen einer Gebrauchsstellung und einer Verwahrungsstellung
(in Fig. 2 gezeigt) verschwenkt werden kann. In beiden Stellungen ist das
Dioptervisier
durch übliche Rastmittel fixiert.
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Ein Vergleich der Fig. 3 und 4 läßt die Vorteile der Erfindung sehr
deutlich erkennen. Während gemäß Fig. 3 beim üblichen Anschlagen eines Gewehrs der
in Deckung befindliche Schütze in einem erheblichen Ausmaß so exponiert ist, daß
er durch gegnerisches Flachfeuer oder auch Granatsplitter verletzt werden kann,
ermöglicht die Erfindung (Fig. 4) das Beobachten, Zielen und Abfeuern eines Schusses
tatsächlich aus voller Deckung heraus und bietet somit einen optimalen Schutz des
Schützen gegen gegnerisches Flachfeuer und Granatsplitter. Der erfin-dungsgemäße
Kampfhelm erleichtert somit den infantristischen Kampf sowie den Einsatz von Ordnungskräften,
in dem er den zwar immer angestrebten, aber bisher noch nicht verwirklichten "Kampf
aus totaler Deckung", ohne selbst aufgeklärt werden zu können und ohne ein Ziel
für Flachfeuer des Gegners zu bieten, ermöglicht.
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Die dadurch gewonnene Kampfwertsteigerung führt zu einer entscheidenden
Uberlegenheit des mit diesem Kampfhelm ausgestatteten Soldaten oder Polizisten gegenüber
seinem Gegner, der allenfalls nur aus teilgedeckter Stellung wirken kann.
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Anstelle einer Schußwaffe gemäß dem Ausführungsbeispiel können mit
gleichem Vorteil auch z.B. ein Entfernungsmesser oder eine Kamera auf dem Kampfhelm
angeordnet werden, um aus tatsächlicher voller Deckung heraus entsprechende Messungen
oder Aufnahmen durchzuführen.
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Beobachtungen und Messungen können z.B. in einem nicht gezeigten Kleinrechner
im Kampfhelm kodiert, elronisch gespeichert und
anschließend wahlweise
von einer entfernten Zentrale zur Datenerfassung über Funk abgerufen und ausgewertet
werden. Tasten 270 zur Dateneingabe können je nach ihrer Funktion in unterschiedlich
tastbarer Ausformung an einer mit der Hand gut erreichbaren Stelle des Kampfhelms
10 angeordnet sein.
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Zur Standortbestimmung zwecks Ziel erfassung und Obermittlung an andere
kann im Kampfhelm ferner ein nicht gezeigter nordweisender minimierter Kreisel untergebracht
sein, der z.B. mit dem nicht gezeigten Kleinrechner verbunden sein kann.
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