DE2615360C2 - Vorrichtung zum elektrostatischen Auftragen von in Form einer Flüssigkeit vorliegendem Beschichtungsmaterial - Google Patents
Vorrichtung zum elektrostatischen Auftragen von in Form einer Flüssigkeit vorliegendem BeschichtungsmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum elektrostatischen Auftragen von in Form einer Flüssigkeit vorliegendem
Beschichtungsmaterial, mit einer an der Austrittsöffnung einer elektrisch isolierenden Material-Zuleitung
angeordneten Düse zum luftlosen Zerstäuben des unter Druck stehenden Beschichtungsmaterials und
mit wenigstens zwei an Hochspannung liegenden, im Bereich der Düse angeordneten Elektroden zum Aufladen
des Beschichtungsmateriais und zur Aufrechterhaltung eines elektrischen Feldes für den Transport der
geladenen Materialpartikel zu dem zu beschichtenden Gegenstand.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der FR-OS 20 36 770 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung
sind im Bereich der Austrittsöffnung der Düse zwei Elektroden angeordnet, die an das gleiche Hochspannungspotential
angelegt sind. Um die zerstäubten Materialpartikel elektrisch aufladen zu können, muß das
Hochspannungspotential derart hoch gewählt werden, daß an den Elektrodenenden eine die umgebende Luft
ionisierende Korona-Entladung entsteht. Eine Korona-Entladung bietet allerdings keine Gewähr dafür, daß
alle zerstäub'en Materiaipartikel in ausreichendem Maße mit Luftionen beladen werden. Die an die Elektroden
angelegte Hochspannung kann zur Verbesserung der Aufladung des Beschichtungsmaterials aus Gründen der
Sicherheit für den Bedienenden der Beschichtungsvorrichtung jedoch nicht beliebig erhöht werden. Hinzu
kommt, daß ab einem bestimmten Wert der Hochspannung das für den Transport der geladenen Materialpartikel
verantwortliche elektrische Feld von der Kürona-Ladung ungünstig beeinflußt wird.
Eine weitere gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
GB-PS 8 47 613 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung
sind zur Aufladung der zerstäubten Materialparlikel bis zu vier Elektroden eingesetzt, die alle ebenfalls
auf demselben Hochspannungspotential liegen, was zu dem bekannterweise schlechten Wirkungsgrad bei der
Beladung der Materiaipartikel mit Luftionen führt.
Auch auf dem Gebiet der Beflockung von Werkstükken. ist es bekannt, zwischen dem Dosiersystem f"v die
Flocken und dem Werkstück zwei auf dem gleichen Hochspannungspotential liegende Elektroden zu verwenden,
die zwischen dem Dosiersystem für die Flocken und der Auflage für das Werkstück angeordnet sind, wie
beispielsweise in der DE-AS 21 65 367 beschrieben. Die
vom Dosiersystem kommenden Flocken werden entlang der elektrischen Feldlinien zum Werkstück hin beschleunigt,
und in eine die Werkstücksoberfläche bedekkende Klebeschicht eingeschossen. Zusätzliche, auf Erdpotential
liegenden Steuerelektroden ermöglichen ein Bündeln des Flockenstroms.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine eingangs genannte Vorrichtung zu schaffen, die
bei hoher Betriebssicherheit eine bessere Aufladung des Beschichtungsmaterials und einen höheren Wirkungsgrad
ergibt
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Elektroden
an verschieden hohsr Hochspannung gleicher Polarität
liegen, wobei das zwischen den Elektroden vorhandene, elektrische Feld als Querfeld die Austrittsöffnung
der Düse überdeckt
Für die Aufladung ctes von der Düse versprühten Beschichtungsmaterials
ist damit im wesentlichen der Potentialgradient des Querf2ldes maßgebend, der bei verhältnismäßig
kleinem gegenseitigen Abstand der Elektroden schon bei kleiner Potentialdifferenz sehr hoch
sein kann, da die Stärke des Querfeldes ohne Beeinträchtigung der Betriebssicherheit bis nahe an die
Durchbruchfeldstärke gewählt werden kann, wobei der Abstand von letzterer aus Gründen d" Sicherheit entsprechend
der Entzündbarkeit des Bescnichtungsmaterials gewählt werden kann. Wegen der kleinen Elektrodenabstände
und der im Verhältnis zur angelegten Hochspannung geringen Potentialdifferenz wird das
Transportfeld von dem der Beladung dienenden Querfeld nicht gestört.
Besonders vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen
mit Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt des vorderen Teiles einer Beschickungsvorrichtung
nach der Erfindung von oben gesehen.
F i g. 2 einen Längsschnitt durch den vorderen Teil einer Beschickungsvorrichtung mit geschützten Elektroden.
F i g. 3 einen Längsschnitt durch den vorderen Teil einer Beschichtungsvorrichtung mit geschützten Elektroden
in einer gegenüber F i g. 2 abgeänderten Ausführung, und
F i g. 4 drei verschiedene Elektrodenanordnungen der
Beschichtungsvorrichtung, und zwar a)m\l zwei Nadelelektroden,
b)mit drei und ς)mit vier Nadeleleklroden.
Die Beschichtungsvorrichtung kann z. B. wie üblich in Form einer Spritzpistole ausgebildet sein. Der Pistolenkörper
1 (Fig. 1) enthält ein Kunststoffrohr 2, das sich von der Stirnfläche des Pistolenkörpers nach rückwärts
zum (nicht dargestellten) Handgriff erstreckt, wo es an
eine Druckleitung für die Zufuhr von z. B. flüssigem Beschichtungsmaterial,
wie beispielsweise Lack, angeschlossen ist Auf dem Kunststoffrohr 2 sind für die
Hochspannungserzeugung z. B. die Gleichrichter, Kondensatoren und gegebenenfalls auch Widerstände einer
Hochspannungskaskade, die in F i g. 1 gesamthaft mit 3 bezeichnet ist, angeordnst, wie dies z. B. in der schweizerischen
Patentschrift 4 96 481 ausführlich beschrieben ist. Die Kaskade 3 ist in den Pistolenkörper 1 aus Kunststoff
eingegossen. Die Speisung der Hochspannungskaskade erfolgt vorzugsweise über einen im Handgriff
untergebrachten Hochfrequenzgenerator. Auf der Stirnseite des Pistolenkörpers 1 befindet sich eine
Frontplatte 4 aus Kunststoff, die an die Stirnfläche von einer auf ein Außengewinde 10 des Pistolenkörpers 1
aufgeschraubten Überwurfmutter 9 angepreßt und festgehalten wird. In die Frontplatte 4 ist, koaxial mit dem
Kunststoffrohr 2, eine Düse 5 für luftlose Zerstäubung, eine sogenannte Airless-Düse, üblicher Bauart eingesetzt.
Aus der Frontplatte 4 ragen zwei nadeiförmige Elektroden 6a, 6b, z. B. aus dünnem Wolframdraht heraus,
die einander diametral gegenüberliegend von der Düse 5 gleichen Abstand haben. Die Elektroden 6a, 6b
sind über Anschlüsse 7 und Leiter 8 mit Ausgängen der Hcchspannungskaskade 3 verbunden, von der an die
eine Elektrode 6a ein hohes Potential von z. B. —72 kV
und an die andere Elektrode 6b ein niedrigeres Potential von z. B. —64 kV angelegt ist. Statt negatives Potential
kann auch positives angelegt sein, je nachdem, welche Polarität für das zu zerstäubende und aufzuladende Beschichtungsmaterial
günstiger ist. Das durch die Poter. tialdifferenz der beiden Elektroden 6a, 6b bedingte elektrische
Feld erstreckt sich quer über die Öffnung der Düse 5. Bei der genannten Potentialdifferenz von 8 kV
und einem Elektrodenabstand von 13 mm würde demnach ein Querfeld mit einem mittleren Fotentialgradienten
von ca. 6 kV/cm erhalten, durch den auch bei schlecht aufladbarem Beschichtungsmaterial eine für
wirkungsvolle Beschichtung ausreichende Aufladung der Materialpartikel gewährleistet ist. Bei einem üblichen
Minimalabstand des zu beschichtenden Gegenstandes von der Düse von z. B. 25 cm wirken sich die
beiden Elektroden 6a. 6b wegen des verhältnismäßig geringen Abstandes voneinander und der relativ niedrigen
Poteitialdifftrenz von 8 kV l.cht störend auf die
Form des Transportfeldes aus. das bei diesem Zahlenbeispiel einen mittleren Potentialgradienten von ca.
2,7 kV/cm haben würde. Die Beschichtungsvorrichtung wird im Bereich des f!indgriffes geerdete Metallteile
aufweisen, die für die an Hochspannung liegenden Elektroden
6s 6b eine Gegenelektrode bilden, so daß auch
bei dieser Elektrodenanordnung ein Rückfeld vorhanden sein wird. Dieses Rückfeld ist jedoch für die elektrische
Aufladung oes Beschichtungsmaterials nicht entscheidend,
so daß für die Elektrodenanordnung 6a, 6b ein genügend weiter und vor allem den gültigen Vorschriften
für Mindestabstände entsprechende Abstand von den geerdeten Metallteilen vorgesehen werden
kann.
Bei der Ausführung nach F1 g. 1 sind die Elektroden
6a, 6b von der Frontplatte 4 nach vorne abstehende und zur Achse 15a des Sprühstrahles 15 parallele dünne
Drähte, die bei unvorsichtiger Handhabung des Gerätes leicht verbogen, beschädigt oder abgebrochen und insbesondere
durch sich an sie absetzendes Beschichtungsmaterial verschmutzt werden, wodurch das Aufladen
des Beschichtungsmaterials im Querfeld beeinträchtigt würde. Um dies zu verhindern, werden die Elektroden
gegen mechanische Einwirkungen durch einen Schutzwall geschützt, durch den auch eine Ablagerung von
zerstäubten Beschichtungsmaterial an den Elektroden erschwert ist.
F i g. 2 zeigt eine beispielsweise Ausgestaltung einer Beschichtungsvorrichtung mit auf oben angegeben*
Weise geschützten Elektroden. Den Schutzwall für die Elektroden 6a, 6b bildet hier der die Frontplatte 4 übergreifende
Rand 9a der Überwurfmutter 9. Die Frontplatte 4 weist auf der Stirnseite einen z. B. konischen
Ansatz 4a auf, der die Austrittsöffnung 5a der Düse 5 umschließt und dessen Basisdurchmesser kleiner als der
Innendurchmesser des Randes 9a der Überwurfmutter 9 ist, so daß zwischen Ansatz 4a und Überwurfmutterrand
9a ein nach vorne hin offener ringförmiger Raum 11 vorhanden ist, in den die Elektroden 6a, 6b hineinragen.
Die in dem engen und verhältnismäßig liefen ringförmigen Elektrodenraum 11 liegenden Elektroden 6a, 66
sind so Aeitgehend vor Beschädigungen geschützt und werden auch weniger schnell versv^mutzt, da kaum Beschichtungsmaterial
in den Elektrodtnraum hineingelangt. Statt dessen kann der ringförmige Elektrodenraum
11 in der Frontplatte 4 selbst eingeformt r=in oder
es kann für jede Elektrode ein separater Elektrodenraum 16 (F i g. 4b) in der Frontplatte 4 eingeformt sein.
Die Bildung des Elektrodenraumes 11 mit Hilfe der Überwurfmutter 9 hat jedoch den Vorteil einer leichteren
Reinigung.
Eine andere Ausführungsvariante für eine Beschichtuhgsvorrichtung
mit geschützten Elektroden zeigt F1 g. 3. Bei dieser Ausführung trägt die Frontplatte 4 auf
ihrer Stirnseite als Schutzwall für die Elektroden 6a, 6b einen vorstehenden und z. B. kreisförmigen Rand 12,
dessen Höhe und Durchmesser so gewählt sind, daß der Sprühstrahl 15 aus zerstäubtem Beschichtungsmaterial
frei austreten kann. Der Rand 12 umschließt den Elektrodenraum 13. in dessen Boden 13a die Austrittsöffnung
5a der Düse 5 liegt, so daP die in den Elektrodenraum 13 hineinragenden Elektroden 6a, 6b mit ihrer
ganzen freien Länge die Düse 5 überragen. Zweckmäßig sind in dem den Schutzwall bildenden Rand 12 im
Bereich der Elektroden 6a, 6b seitliche Öffnungen 14 vorgesehen, durch die Luft einströmen kan;i. so daß die
Elektroden während des Betriebes i.i einer Luftströmung liegen, zufolge der sie auch während langer Betriebszeiten
sauber bleiben.
In Fig. 4 sind in schematischen Frontansichten drei
verschiedene Elektrodenanordnungen rein beispielsweise wiedergegeben. F i g. 4a zeigt die vorstehend ausführlich
behandehe Elektrodenanordnung mit zwei in einer Horizontalebene einander diametral gegenüberliegenden
Elektroden 6a 6b. die zum Schutz vor Beschädigung und Verschmutzung in dem ringförmigen Elektrodenraum
11 angeordnet sind.
Fig. 4b zeigt eine Elektrodenanordnung mit drei
Elektroden 6a, 6Zj. 6c, die rings um die Düse 5 an den Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet
sind und von de: en z. B. jede in einem separaten konischen
Elektrodenraum 16 liegt. An alle Elektroden 6a. 6b, 6c ist Hochspannung gleicher Polarität angelegt. Zur
Erzielung des Querfeldes können die Jilektroden auf
unterschiedliche Weise verschieden hohe Potentiale aufweisen. So können die Potentiale für die drei Elektroden
6a, 6b, 6c rr.it gleicher oder auch ungleicher Stufenhöhe abgestuft oder es kann an zwei Elektroden
gleich hohes und an die dritte Elektrode ein höheres oder niedrigeres Potential angelegt sein. Gleiche Ver-
hältnisse ergeben sich bei der Elektrodenanordnung der F i g. 4c, bei welcher vier Elektroden 6a, 6b, 6c, 6d z. B.
wie in F i g. 3 in einem gemeinsamen Elektrodenraum 13 angeordnet sind. Bei dieser Ausführung können die
Elektroden auch paarweise an verschieden hohes Potential gelegt sein.
Es ist verständlich, daß beliebige Variationen hinsichtlich Anzahl und Anordnung der Elektroden, sowie
der an sie angelegten unterschiedlich hohen Potentiale gleicher Polarität möglich sind, sofern nur das Querfeld ίο
einfen für eine gute Aufladung des jeweils verwendeten Beschichtungsrr.aterials ausreichend hohen Potentialgradienten
hat. Im allgemeinen kommt man jedoch mit nur zwei Elektroden aus.
Die in Fig. 1 wiedergegebene Beschichtungsvorrichtung,
bei welcher die Düse 5 am vorderen Ende eines Kunststoffrohres 2 angeordnet ist, dient zum Zerstäuben
eines flüssigen Überzugsmaterials, das unter Druck der Düse 5 zugeleitet ist. Die Beschichtungsvorrichtung
kann natürlich auch zum Mischen und gleichzeitigen Zerstäuben und Aufladen mehrerer Beschichtungsmaterialien
konstruiert sein, wobei die Beschichtungsmateriaüen der Düse ζ. Β. durch parallele oder konzentrische
Kanäle zugeleitet sind, wesentlich ist das vorstehend behandelte Querfeld, das zufolge der Variationsmöglichkeiten
in der Ausbildung und Anordnung der Elektroden und der an sie angelegten Potentiale der Aufladbarkeit
des jeweils verwendeten Beschichtungsmaterials optimal angepaßt werden kann, wobei zur Gewährleistung
einer langen, störungsfreien Betriebszeit die Elektroden leicht und ohne zusätzlichen Aufwand gegen
Beschädigung und Verschmutzung geschützt werden können. Die jeweilige Ausbildung des Elektrodenschutzes
kann der Beschaffenheit des Beschichtungsmaterials angepaßt sein. So können beispielsweise für Be-Schichtungsmaterialien,
die höchstens eine geringfügige Verschmutzung verursachen würden, die Elektroden
gänzlich in Kunststoff so eingebettet sein, daß nur ihre
Spitzen frei liegen.
40
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
45
55
60
65
Claims (3)
1. Vorrichtung zum elektrostatischen Auftragen von in Form einer Flüssigkeit vorliegendem Beschichtungsmaterial.
mit einer an der Austrittsöffnung einer elektrisch isolierenden Material-Zuleitung
angeordneten Düse zum luftlosen Zerstäuben des unter Druck stehenden Beschichtungsmaterials
und mit wenigstens zwei an Hochspannung liegenden, im Bereich der Düse angeordneten Elektroden
zum Aufladen des Beschichtungsmaterials und zur Aufrechterhaltung eines elektrischen Feldes für den
Transport der geladenen Materialpartikel zu dem zu beschichtenden Gegenstand, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (6a, 6Zj, 6c; 6d) an verschieden hoher Hochspannung gleicher
Polarität liegen, wobei das zwischen den Elektroden vorhandene, elektrische Feld als Querfeld die Austrittsöffnung
{53,)derDüse (5) überdeckt
2. Vorrichuiag nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektroden (6a, 6b, 6c, 6d) in einem die Austrittsöfmung der Düse (5) umschließenden,
ringförmigen Elektrodenraum (11) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, bei der die Elektroden zum Schutz gegen mechanische Beschädigung
durch eine Schutzwand aus Kunststoff umgeben sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzwand
(12) im Bereich der Elektroden seitliche Öffnungen (14) für die Zufuhr von Luft in den Elektrodenraum
(13) auiweist.
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