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Beschreibung der Erfindung
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Holographische Anordnung zur -zerstörungsfreien Prüfung von rotationssyinrnetrischen
Körpern, insheiondere- Fahrzeugreifen Die Erfindung betrifft eine holographische
Anordnung zur zerstörungsfreien Prüfung von rotationssymmetrischen Körpern, insbesondere
Fahrzeugreifen auf Materialfehler, bei der im Strahlengang zwischen Lichtquelle
und Beobachtungspunkt zur Umlenkung dieses Strahlenganges reflektierende Elemente
angeordnet sind, die der normalen Verformung des zu prüfenden Körpers angepaßt sind.
Unter dieser sind solche Verformungen zu verstehen, die allgemein am Testkörper
durch Einwirkung von Wärme, Belastung oder Änderung des Umgebungsdruckes eintreten.
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Derartige Anordnungen haben die Aufgabe, Fehlerstellen an Fahrzeugreifen,
die sich auf Zustandsänderungen des Reifens
durch Veränderung seiner
Oberflächenform anzeigen, zerstörungsfrei mit Hilfe eines holographisch-interferometrischen
Verfahrens festzustellen. Ermittelt werden können dabei solche Fehler, die sich
z.B. durch Einschlüsse von Luft oder Feuchtigkeit oder mangelndes Abbinden zwischen
einzelnen Schichten des Reifenmaterials oder durch mangelnde Verbindung zwischen
diesem und seinen Verstärkungselementen ergeben. Bei Veränderung des umgebenden
Luftdruckes entstehen durch Dehnung der in den Fehlstellen eingeschlossenen Gase
an der Oberfläche des Reifens sehr geringe, in p-Bereichen liegende Veränderungen
der Höhenlage kleiner Abschnitte. Diese können mit einem Interferenzverfahren holographisch
als Interferenzfiguren abgebildet werden, die mit Höhenlinien vergleichbar sind.
Ein Beispiel einer solchen Anordnung ist in US-PS 3 644 047 beschrieben.
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Es ergibt sich dort jedoch der Nachteil, daß alle bei Änderung des
Außendruckes eintretende Verformungen der Reifenoberfläche zu Interferenzfiguren
führen, so daß die gesuchten, die Fehlerstelle anzeigenden Interferenzlinien nur
schwer oder gar nicht erkennbar sind.
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Desweiteren hat diese Anordnung den Nachteil, daß der Fahrzeugreifen
nur in einzelnen Abschnitten, z.B. in vier Quadranten einzeln untersucht werden
kann.
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Mit DT-OS 2 312 435 wurde eine holographische Anordnung beschrieben
mit der im Hologramm die Abbildung normaler Verformungen zu Gunsten der durch die
Fehlerstellen verursachten unterdrückt werden können. Dadurch können letztere sofort
erkannt und lokalisiert werden. Unter "normalen Verformungen" sind dabei solche
zu verstehen, die durch allgemeine Größenänderung des Testkörpers infolge Änderung
der Außenbedingungen, wie z.B. durch Anwenden von Wärme, Belastung oder durch Änderung
des Druckes der umgebenden Atmosphäre hervorgerufen werden. Dies wird durch Anordnung
eines eine Rotationskörperoberfläche bildenden Spiegels im Strahlengang zwischen
Lichtquelle und Beobachtungspunkt bewirkt, derzufolge die virtuellen Reflexionspunkte
dieses Strahlenganges auf Ellipsoiden liegen, deren Brennpunkte die (virtuelle)
Quelle der verwendeten Laserstrahlung und der Beobachtungspunkt sind. Lokalisierte
Formänderungen des Testobjektes, der vorzugsweise ein Rotationskörper ist, die sich
im wesentlichen in Richtung des über die genannte Spiegelanordnung auf ihn einfallenden
Strahlenganges erstrecken, treten im Interferenzbild als konzentrische Isopachen
in Erscheinung, wobei deren Linienabstand der Interferenz der Längen der Wellen
des verwendeten Laserlichts entspricht. Schon im Bereich liegende derartige Verformungen
verursachen intensive und deutlich sichtbare Interferenzbilder. Dagegen führen solche
Verformungen, die im wesentlichen in der Normalen zu dem einfallenden Lichtstrahl
liegen,
zu wenigen weit auseinanderliegenden oder gar nicht mehr
in das Hologramm fallenden Interferenzlinien.
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Bei entsprechender Anordnung des Testkörpers liegen letztere Verformungen
in Richtung von dessen allgemeiner Dehnung, z.B. infolge Wärmezufuhr, erstere in
Richtung der "unregelmäßigen" Einzelverformungen durch Fehlstellen, z.B. durch Gußfehler
in einem beobachteten zylindrischen Metallkörper, die an dessen zylindrischer Oberfläche
Ausbeulungen im Bereich bei Wärmezufuhr hervorrufen.
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Mit einer derartigen Anordnung lassen sich Fahrzeugreifen auf Fehlerstellen
untersuchen (vergleiche Zeitschrift Krafthand Nr. 23/1975 vom 6.12.1975 und VDI-Nachrichten
Nr. 2/1976 vom 16.1.1976). Es ergeben sich jedoch dabei erhebliche Schwierigkeiten,
die eine gleichmäßige Wiedergabe der gesamten Reifenoberfläche ausschließen, da
nur eine seitliche Betrachtung und Zuleitung des Referenzstrahles möglich ist, wie
dies die Zeichnungen der genannten DT-OS 2 312 435 zeigen. Vorallem ist eine solche
versuchsmäßige Anordnung zwar für stichprobenweise Untersuchungen im Laboratorium,
nicht aber für eine Serienprüfung von Fahrzeugreifen geeignet.
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Eine solche Serienprüfung ist aber aus Sicherheitsgründen unumgänglich,
bei der eine gesamte Reifenproduktion schnell und zuverlässig und nicht nur in Stichproben
auf Fehler untersucht wird, ohne daß dabei eine Beschädigung
der
untersuchten Reifen erfolgt. Dieser Aufgabenstellung kommt daher eine ganz erhebliche
wirtschaftliche und aus Sicherheitsgründen gebotene Bedeutung zu. Andererseits standen
ihrer Lösung große Vorurteile entgegen, denen zufolge eine übertragung laboratoriumsmäßiger
auf Lasertechnik beruhender Versuche auf eine innerhalb tragbarer Zeiten ablaufende
Serienprüfung im Werk unmöglich erschien. Noch weniger ließ sich erwarten, daß solche
Serienprüfungen einschließlich der Auswertung der Interferenzhologramme voll automatisiert
werden könnte.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in den
kegelförmig aufgespreizten Strahlengang einer kohärenten Lichtquelle ein in senkrechter
Ebene zu dessen Achse konzentrisch liegender ringförmiger Spiegel und in dem von
diesem reflektierten, den Objektstrahl bildenden, die Form eines Kegelmantels aufweisenden
Strahlengang ein außenverspiegelter rotationssymmetrischer Körper angeordnet ist,
dessen Achse mit der des genannten Strahlenganges zusammenfällt und dessen verspiegelte
Oberfläche auf den ringförmigen Spiegel weist, daß ferner um den rotationssymmetrischen
Körper der Testreifen konzentrisch so angeordnet werden kann, daß seine Innenfläche
in dem vom rotationssymmetrischen Körper reflektierten Strahlengang liegt, und daß
ferner ein innerer Teil des von der Lichtquelle
unmittelbar einfallenden
Strahlenganges in Form eines mit dessen Achse konzentrischen Strahlenkegels der
Referenzstrahl ist und daß in diesen Strahlenkegel und in dem durch die Öffnung
des ringförmigen Spiegels durchtretenden, von der Innenfläche des Testreifens über
die verspiegelte Oberfläche des rotationssymmetrischen Körpers reflektierten Strahlenganges
eine auf einer durchsichtigen Trägerplatte angeordnete lichtempfindliche Schicht
vorgesehen ist. Der rotationssymmetrische Körper kann vorzugsweise ein sphärischer
Kegelstumpf sein.
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Im Referenzstrahl kann ein Intensitätsfilter zur Anpassung seiner
Helligkeit an die des auf die lichtempfindliche Schicht einfallenden Objektstrahles
vorgesehen sein.
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Der Beobachtungspunkt und die virtuelle Lichtquelle des von dem ringförmigen
Spiegel auf den Kegelstumpf einfallenden Strahlenganges soll auf der Achse des von
der Lichtquelle unmittelbar einfallenden Strahlenganges liegen. Der Winkel zwischen
Objektstrahl und Referenzstrahl bei deren Einfallen auf die lichtempfindliche Schicht
soll bei Verwendung eines Neon-Argon-Lasers 24 Grad und bei Verwendung eines Helium-Neon-Lasers
29,5 Grad mit einer zulässigen Abweichung von +/- 16 Grad betragen. Ferner soll
der öffnungswinkel des eintretenden Objektstrahles nicht mehr als 32 Grad betragen.
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Die erfindungsgemäk;e Anordnung kann auf einer Grundplatte angeordnet
und zusammen mit dem Testreifen von einer luftdichten auf der Grundplatte abdichtend
aufsetzbaren
Haube umgeben sein, deren Innendruck gegenüber dem
Außendruck veränderbar ist. Die Lichtquelle kann ein außerhalb dieses von der Haube
abgeschlossenen Raumes angeordneter und von der Grundplatte mechanisch unabhängiger
Laser sein, wobei für die Einführung des von ihm ausgehenden Lichtstrahles Fenster
in der Haube und Umlenkspiegel vorgesehen sein können.
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Der Vorteil dieser Anordnung ist die zum Testreifen zentrale Führung
des Strahlenganges und die konzentrische Anordnung des Objekt- und Referenzstrahles.
Demzufolge ist der Winkel zwischen den zwischen dem Objektstrahl und dem Referenzstrahl
beim Einfallen auf die Foto schicht bzw. das Hologramm immer im wesentlichen gleich.
Dies ist notwendig, weil die Charakteristik des benutzten Filmmaterials eine Glockenkurve
ergibt, wie dies Fig. 3 zeigt. Das Optimum dieser Kurve liegt bei einem Winkel von
24 Grad bei einem Neon-Argon-Laser und 29,5 Grad bei einem Helium-Neon-Laser mit
einer zulässigen Abweichung von +/- 16 Grad. Dieser Winkel errechnet sich aus dem
Parameter der Raumfrequenz nach der Formel: 2 .in 0' Raumfrequenz (Linien/mm) =
zu - sin 2 (wobeiÄ die Wellenlänge des verwendeten Laserlichts ist).
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Das Filmmaterial weist eine flexible Folie als Trägermaterial aus
Polyester von 50 u Stärke auf, auf das eine
0,5 p starke thermoplastische
Schicht aufgetragen ist.
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Bei der elektrostatischen Aufladung wird der Film auf eine Gegenelektrode
aufgelegt, da er keine leitende Zwischenschicht aufweist. Zur Belichtung bedarf
es einer 2 Einstrahlung von 5 bis 50 J/cm . Die Entwicklung erfolgt durch Erhitzen
auf 70°C in 0,15 sec. Der Film ist sehr transparent und kann daher nach Entwicklung
von unten über die Fernsehkamera betrachtet werden.
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Bei der Anordnung, wie sie in der oben genannten DT-OS 2 312 435 beschrieben
ist, ergeben sich infolge der dort notwendigen seitlichen nicht zum Testobjekt axialen
Zuführung des Referenzstrahles unterschiedlich günstige Winkel zwischen Objekt-
und Referenzstrahl und daher eine nicht ausreichende Zuverlässigkeit des erhaltenen
Interferenzbildes. Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird erreicht, daß durch
Einhaltung der erwünschten Winkelgrößen der Beugungswirkungsgrad über die gesamte
Hologrammfläche im Bereich des Plateaus der Glockenkurve gemäß Fig. 3 verbleibt
und nicht nach deren Flanke absinkt.
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Zur Erreichung dieses Zweckes ist es notwendig, daß die öffnung des
Objektstrahles, wie bereits erwähnt, den Winkel von 32 Grad nicht übersschreitet.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ist es, daß die
Abkapselung der optischen Anordnung einschließlich der holographischen Kamera und
des Fernsehaufnahmegeräts ein Auflegen und Abnehmen der Testreifen ohne
Störung
in serienmäßiger Weise unter Werksbedingungen ermöglicht, wobei der getrennt gelagerte
Laser nicht von den Erschütterungen durch den Wechsel des Testreifens betroffen
wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Folgenden im einzelnen
beschrieben und wird in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen Radialschnitt
durch die erfindungsgemäße Anordnung.
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Fig. 2 einen Teilausschnitt aus Fig. 1 zur Erläuterung des Strahlenganges.
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Fig. 3 (die zur Erläuterung der vorausgehenden Ausführungen dient)
ein Diagramm des Beugungswirkungsgrades im Verhältnis zur Raumfrequenz bei dem vorzugsweise
in der erfindungsgemäßen Anordnung benutzten thermoplastischen Filmmaterial Die
in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform ist auf einer Grundplatte 1 aufgebaut und
weist ein stabiles Gehäuse 2 mit kreisförmigem Querschnitt auf. An diesem Gehäuse
ist eine Auflage 3 für den zu untersuchenden Reifen 4 vorgesehen, die diesen in
seiner zur Achse des Gehäuses konzentrischen Lage justiert. Das Gehäuse 2 ist nach
oben
durch eine AbdecKung 5 erschlossen, über die der zu untersuchende
Reifen 4 gezogen werden kann, ohne daß eine Gefahr für die Justierung der optischen
Elemente des Gerätes besteht.
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Das Gehäuse 2 mit auf liegendem Reifen 4 ist von einer abnehmbaren
luftdichten Haube 6 mit kreisförmigem Querschnitt umgeben, die in einem Dichtring
7 auf der Plattform 1 aufsitzt. Über einem in dieser Haube vorgesehenen Absaugstutzen
8 kann der von der Haube und der Plattform umschlossene Raum evakuiert werden, um
in bekannter Weise die Zustandsänderung des zu untersuchenden Reifens herbeizuführen.
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Unter der Plattform 1 und von dieser mechanisch getrennt, um Erschütterungen,
z.B. bei der Auflage oder Abnahme des Reifens 4 von ihm fernzuhalten, ist ein Laser
9 angeordnet. Der von ihm ausgehene im wesentlichen in sich parallele und kohärente
Lichtstrahl wird durch Umlenkspiegel 10 und 11 und durch das Fenster 12 in die Grundplatte
1 und durch eine in der Abdeckung 5 vorgesehene Aufweitungsoptik 13 in das Innere
des Gehäuses 2 geleitet. Der Fokus der Strahlaufweitung gilt im Folgenden als Lichtquelle
14. Der von der Lichtquelle ausgehende aufgespreizte Strahlengang 15 wird im Inneren
des Gehäuses auf dessen senkrechte Achse durch den Spiegel 16 umgelenkt.
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In diesem Strahlengangl4 ist in senkrechter Ebene zu seiner Achse
eine durchsichtige Platte 17 angeordnet, auf die ein zu dem Strahlengang konzentrischer
planer ringförmiger Spiegel 18 aufgetragen ist, ferner/tnnerhalb dieses Spiegels
ein Intensitätsfilter 19. Der Durchmesser dieses Intensitätsfilters ist wesentlich
geringer als der Innendurchmesser des ringförmigen Spiegels 18, so daß zwischen
Spiegel und Filter ein ringförmiger voll lichtdurchlässiger Abschnitt 20 der Platte
17 verbleibt.
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Konzentrisch um die Achse des Strahlenganges 15 ist ein weiterer Spiegel
in Form eines Kegelstumpfes 21 mit nach außen gekrümmter sphärischer Spiegelfläche
22 angeordnet. Diese Spiegeifläche 22 weist nach dem vorgenannten ringförmigen Spiegel
18. In Höhe der Spiegelfläche 22 besteht die Wandung des Gehäuses 2 aus durchsichtigem
Material in Form eines mit der Achse des Strahlenganges 15 S;onzentrischen Rundfensters
23 mit paralleler Inner.- und Außenfläche. Der zu untersuchende Reifen 4 liegt vor
dem Rundfellster 23 und weist mit seiner Innenfläche nach der Spiegelfläche 22.
In Richtung des Strahlenaangas 15 ist hinter der durchsicht aen Platte 17 eine Trägerplatte
2 angeordnet, die mit einer lichtempfindlichen Schicht 25 versehen werden kann.
Hinter dieser Trägerplatte <m Beobachtungspunkt 26 eine Fernsehkamera 27 angeordnet,
mit der das in der lichtempfindlichen Schicht gewonnenen Hologramm betrachtet werden
kann. Die lichtempfindliche Schicht ist ein thermoplastischer Film, der in einer
Filmkamera 28 /+ konzentrisch
durch elektrostatische Aufladung
lichtempfindlich gemacht und durch Erwärmen und Abkühlen nach der Belichtung entwickelt
und fixiert werden kann.
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Der Strahlengang innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
im Folgenden an Hand der schematischen Darstellungen in Fig. 2 beschrieben: Der
vom Laser 9 ausgehende Lichtstrahl 30 wird in der Aufweitoptik 13 zu einem kegelförmigen
Strahlengang 15 ausgeweitet, der mit dem Spiegel 16 so umgelenkt wird, daß sich
seine Achse 31 mit der Achse des Gehäuses 2, der der beiden Spiegel 18 und 22 und
der des zu untersuchenden Reifens 4 deckt. Aus dem Strahlengang 15 wird ein kegelmantelförmiger
Anteil, bestimmt durch zwei Kegelflächen mit gleicher Spitze, der den Objektstrahl
32 bildet, durch den ringförmigen Spiegel 18 auf die Spiegelfläche 22 reflektiert,
der ihn wiederum auf die Innenfläche 33 des Reifens 4 umlenkt. Dieses auf der Innenfläche
33 des Reifens 4 einfallende kohärente Licht wird von dieser wieder diffus reflektiert
und von der Spiegelfläche 22 in Richtung auf die Platte 17 zurückgelenkt und erreicht,
soweit es auf den ringförmigen durchsichtigen Abschnitt 20 der Platte 17 einfällt,
die lichtempfindliche Schicht 25 und belichtet diese. Dieser vom Reifen reflektierte
und die Schicht 25 belichtende Strahlengang ist mit 34 bezeichnet.
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Zugleich trifft der innere Teil des kegelförmigen Strahlenganges 15,
der von dem ringförmigen Spiegel 18 nicht
reflektiert wird, als
Referenzstrahl 35 die lichtempfindliche Schicht und bildet dort zusammen mit dem
von der Innenseite 33 des Reifens 4 reflektierten Licht ein Hologramm. Um die größere
Helligkeit des Referenzstrahles 35 an die des vom Reifen zurückgeworfenen Objektstrahles
34 anzupassen, ist auf der durchsichtigen Platte 17 das Intensitätsfilter 19 vorgesehen.
Bei Betrachtung des Hologrammes in 25 von dem Beobachtungspunkt 26 aus scheint die
Innenfläche des Reifens 4 als virtuelles Bild 33'.Die Annäherung der Intensität
des Referenzstrahles an die des Objektstrahles ist für den Beugungswirkungsgrad
von wesentlicher Bedeutung, wie der Vergleich der beiden Kurven in Fig. 3 zeigt,
deren beigegebenen Werte das Intensitätsverhältnis Referenzstrahl/Objektstrahl bedeuten.
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Wird auf der gleichen lichtempfindlichen Schicht 25 in gleicher Weise
ein Bild des Reifens nach Herabsetzung des Luftdruckes in dem von der Haube 6 umschlossenen
Raum aufgenommen, so ergeben dadurch eintretende Veränderungen der Oberflächenform
der Reifeninnenseite 33 Interferenzfiguren in dem Hologramm in 25.
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Mit a,b,c,d,e ist bei 36 eine Schar von Ellipsen bezeichnet, die ihre
Brennpunkte in der virtuellen Lichtquelle 14' und dem virtuellen Beobachtungspunkt
26' haben. Diese Ellipsen sind Schnittlinien von Ellipsoiden in der Darstellungsebene
mit den genannten Brennpunkten.
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Die Differenz i-,- Summe der Brennstrahlen zwichen diesen Ellipsoiden
soll eine halbe Welienlange des Lichtes des verwendeten Lasers 9 betragen. Einer
dieser Ellipsoide b ist der Innenfläche 33 des Reifens angepaßt.
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Verschiebt sich ein Punkt auf der beobachteten Reifen innenfläche
33 in Folge der Änderung des Umgebungsdruckes auf der Oberfläche ein und desselben
der genannten Ellipsoide, so kommt es in dem gewonnenen Hologramm zu keiner Entererenzerscheinung,
da die Weglänge von der virtuellen Lichtquelle 14' zum virtuellen Beobachtungspunkt
26' über den sich verschiebenden Oberflächenpunkt immer die gleiche ist. Durchdringt
jedoch ein Oberflächenpunkt der Reifeninnenfläche 33 ein weiteres Ellipsoid, so
ergibt sich im gewonnenen Hologramm eine Interferenzfigur, da sich nunmehr die Weglänge
zwischen Beobachtungspunkt und Lichtquelle über den sich verändernden Oberflächenpunkt
der Reifeninnenfläche geändert hat. Hieraus ergibt sich, da infolge der erfindunsgemäßen
Anordnung der Spiegelfläche 22, die an die Form der Reifeninnenfläche 33 angepaßt
ist, daß Verschiebungen von Oberflächenpunkten der Reifeninnenfläche in Richtung
aus dieser Oberfläche heraus sehr stark als Interferenzfigur in Erscheinung treten,
da sie sofort mehrere Ellipsoide durchdringen - bei zur Reifeninnenfläche senkrechter
Bewegung jeweils nach einer Weglänge von etwa A/2. Bewegungen, die in der Reifeninnenfläche
selbst erfolgen, durchdringen nicht oder nur nach sehr viel größeren Weglängen der
Xnderungsbewegung weitere Ellipsoide.
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überhöht Als Beispiel ist in Fig. 2 bei 37 eine Ausbeulüng7angedeutet,
die in Folge einer Luftblase im Reifen bei Druckänderung aufgetreten ist. Sie durchdringt
die Ellipsoide c,d und e. Eine solche Formänderung weist sich als Interferenzfigur
aus, die aus drei konzentrischen Ringen besteht. Dabei beträgt die Höhe dieser Ausbeulung
nicht mehr als zwei Lichtwellenlängen des verwendeten Laserlichts. Formänderungen,
die in der Innenoberfläche des Reifens erfolgen, die sich im wesentlichen mit dem
Ellipsoid b deckt, durchdringen etwa nur die anschließenden Ellipsoide a und liegen
und C/in wert verteilten Bereichen des gewonnenen Hologramzus und gegebenenfalls/auch
schon außerhalb desselben.
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Die erstgenannten aus der Reifeninnenfläche heraustretenden Verformungen
sind aber diejenigen, die die gesuchten Materialfehler, z.B. Schichtablösungen oder
Blasenbildungen anzeigen und die bei Herabsetzen des Außendruckes zu Aufblähungen
des Reifenmaterials in -Bereichen führen. Diesen annormalen Verformungen stehen
solche gegenüber, die allgemein an Reifen bei Druckherabsetzung durch Vclumnergrößerungen
auftreten. Solche Verformungen wirken sich aber im wesentlichen n-- in Richtung
der Reifen4nnenflache aus, so daß kein Anschneiden weiterer Ellipsoide erfolgt,
oder in einer allgemeinen und gleichmäßigen Verschiebung von einem Ellipsoid zum
anderen, was nicht zu Interferenzerscheinungen führt.
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Obwohl sich die gesuchten annormalen Formänderungen nur
in
sehr kleinen Größenordnungen abspielen, ergeben sich doch markante Interferenzfiguren,
meist in Gestalt kleiner sofort erkennbarer konzentrischer Kreise, die jeweils gleiche
Höhenlagen kennzeichnen.
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Da die virtuelle Lichtquelle 14' und der virtuelle Beobachtungspunkt
26' unter sich sehr nahe beieinander und zudem in der Achse 31 liegen, folgen im
wesentlichen die sphärenangenäherten Ellipsoide zu 36 der Reifeninnenfläche 33.
Dies hat zur Folge, daß nur wenige störende Interferenz figuren bei der vorgenannten
normalen Verformung eintreten. Es können daher Fehlstellen sofort auch von ungeübten
Beobachtern oder sogar automatisch mit optoelektronischen Verfahren erkannt werden.
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Die gesamte Reifeninnenfläche ist mit der erfindunsgemäßen Anordnung
infolge ihres konzentrischen Aufbaues gleichmäßig in einem einzigen Bild erfaßbar.
Bei der Verwendung von thermoplastischem Filmmaterial und einer dieses Material
aktivierenden und nach der Belichtung fixierenden Kamera, wie sie bei 28 angedeutet
ist, kann daher eine fortlaufende Reifenprüfung mit sehr kurzen Taktzeiten durchgeführt
werden.
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Die Betrachtung erfolgt durch die unter der Filmkamera angeordneten
Fernsehkamera 38, von der eine Bildübertragung auf einen außerhalb der erfindungsgemäßen
Anordnung
aufgestellten, nicht in der Zeichnung wiedergegebenen Monitor erfolgt, mit dessen
Hilfe eine automatisierbare Überprüfung möglich wird.
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Es liegt im Bereich der Erfindung, daß mit der erfindungsgemäßen Anordnung
andere rotationssymmetrische Körper auf Fehlerstellen untersucht werden, wobei deren
Zustandsänderung durch andere Mittel als Druckänderung z.B. durch Erhitzen oder
Belasten herbeigeführt werden kann.
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Patentansprüche In der provisorischen Zeichnung Fig. 2 ist die rechte
Hälfte nicht vollständig dargestellt. Es ist jedoch dort der Schnitt durch den Reifen
4 symmetrisch zu ergänzen. Der von dort zurückkehrende Objektstrahl 34 ist als in
die Fotoschicht 25 einfallende dargestellt, während der reflektierte Objektstrahl
34 auf der linken Seite der bei der Betrachtung von 26 ausgewählte ist.