DE2611383C2 - Verfahren zum Nachweis des Blutübertritts in eine Spülflüssigkeit bei der Hämodialyse und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Nachweis des Blutübertritts in eine Spülflüssigkeit bei der Hämodialyse und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Bekanntlich wird bei der Hämodialyse der Blutübertritt in die Spülflüssigkeit durch Änderung der Lichtabsorption
wahrgenommen und durch Alarmauslösung angezeigt. Hierzu findet ein Meßraum Verwendung, der
von der Spülflüssigkeit durchströmt wird und der mit optischen Anzeigegeräten ausgestattet ist
Optische Blutleckage-Anzeigegeräte sind jedoch besonders
empfindlich gegenüber Luftblasen in der abgeleiteten Dialyseflüssigkeit, die, bedingt durch den in einem
Dialysator vorhandenen Unterdruck, auftreten und bekanntlich zu unerwünschtem Falschalarm führen.
Auch sind optische Anzeigegeräte empfindlich gegen-
über Verunreinigungen im Meßraum, speziell durch Ablagerungen von Salzen und anderen in der Dialyselösung
vorhandenen Stoffen an den Fenstern des Meßraumes. Ebenso wie das Auftreten von Luftblasen führen
diese Niederschläge an den Geräten zu Falschalarm.
Eine Verbesserung brachte der Einsatz einer Dialyseeinrichtung, bei der die in den Meßraum eintretende
Spülflüssigkeit direkt auf die Meßfenster gerichtet wird, um somit infolge der an diesen Stellen auftretenden Turbulenz
eine Ablagerung von Salzen und anderen Stoffen
jo zu verhindern. Nicht beseitigt werden konnte jedoch
auch bei dieser Überwachungseinrichtung das Auftreten von die Messung verfälschenden Luftblasen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, das die angeführten Nachteile beseitigt. Sie bezweckt, ausschließlich
den Blutübertritt zu signalisieren, so daß insbesondere Falschalarm durch Blasenbildung vermieden
wird. Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt in der Entwicklung einer Überwachungseinrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens, die einfach im Aufbau und daher leicht zu warten ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Spülflüssigkeil durch tangeniiales.
schräg nach unten gerichtetes Zuführen in einen stchenden zylindrischen Meßraum in Rotation gebracht wird
und dabei infolge Zentrifugalwirkung die gegenüber der Spülflüssigkeit spezifisch leichteren Teilchen, wie Gasblasen,
zur Mitte hin gedrängt und von dort aus dem Meßraum abgeführt werden und daß ein Durchleuchten
und Abtasten der Spülflüssigkeit im unteren Bereich des Meßraumes erfolgt. Es ist dabei von Vorteil, daß ein
Gesamtquerschnitt des Meßraumes durchleuchtet und abgetastet wird, wobei das Zentrum des Meßraumes
durch Versetzen der Meßstelle bezogen auf den Mittelpunktstrahl aus dem Meßergebnis eliminiert wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Meßraum ein Gefäß in Form eines Zylinders aus lichtdurchlässigem Material ist mit vorzugsweise als
to Kuppel auslaufendem Boden und nach oben hin durch
eine Deckelplatte mit einer zentrischen Absaugung und mit einer tangential schräg nach unten /ur Inncnwandung
des Meßraumes gerichlcten Kinlaßbohriing verschlossen
ist und daß eine Meßanordnung zum Durch-
hi leuchten und Abtasten der Spülflüssigkeit im unteren
Drittel des Mcßraumes angeordnet ist. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Meßanordnung
als optische Vergleichsmessung vorgesehen, nut einer
Lichtstrahlen direkt empfangenden Meüstelle und mil
einer Lichtstrahlen indirekt empfangenden weiteren Meßstelle, wobei das gesamte Volumen zwischen Lichtsender
und Empfänger von den Lichtstrahlen erfaßbar is! und diese infolge der Sammellinsenwirkung des zylindrischen
Gefäßes von der Meßstellr; aufnehmbar sind
und daß letztere außerhalb des Mittelpunktstrahles angeordnet ist. Lichtsender und Meßstellen sind in der
Dcckelplattc drehbar gehalten und höhenverstellbar.
Vorzugsweise wird das Gefäß an einer in der Deckelplatte eingelassenen Dichtung mittels einer Klemmschraube
zur Anlage gebracht, wobei sich diese an einer mit der Deckelplatte starr verbundenen Brücke abstützt.
Der Vorteil dieses erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
besteht darin, daß durch die Zentrifugalwirkung alle spezifisch leichteren Teile als die Flüssigkeit, wie Gasblasen,
zur Mitte hin gedrängt werden und von dort durch die zentrische Absaugung oberhalb des Gefäßes
in der Deckelplatte direkt aus dem Meßraum entfernt werden. Eine Trübung der Meßflüssigkeit durch gleichmäßige
Verteilung der Gasblasen im Meßraum ist damit ausgeschlossen. Das Auftreten von Gasblasen im oberen
Teil des Meßraumes, direkt hinter dem Einlauf, kann insofern die Messung nicht beeinträchtigen, als ein
Durchleuchten und Abtasten im unteren Drittel erfolgt. Durch tangentiales, schräg nach unten gerichtetes Zuführen
in das kuppeiförmig auslaufende, zylindrische Gefäß wird die Spülflüssigkeit im Meßraum stand:;; in
Rotation gehalten, wodurch keine Ablagerungen auftreten oder sich Schwebeteilchen an der Glaswand aufhalten
können.
Der Schatten der Luftblasen in der Mitte des Gefäßes, der in seiner Größe und Intensität schwanken kann,
wird durch die versetzte Anordnung der Meßstelle außerhalb des Miitelpunktstrahles aus dem Meßergebnis
herausgehalten.
Durch die konstruktive Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die von Zeit zu Zeit notwendige
Reinigung des Meßraumes auf einfache Weise erfolgen.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum
Nachweis des Blutübertritts in eine Spülflüssigkeit bei der Hämodialyse wird nachstehend anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht der Vorrichtung im Schnitt dargestellt gemäß der Linie C-D in F i g. 2,
F i g. 2 eine teilweise geschnittene Vorderansicht,
F i g. 3 eine Seitenansicht im Schnitt gemäß der Linie A-Bm Fig. 1.
Ein aufrechtstehender zylindrischer Glasbehälter 2, dessen Boden als Kuppel 2a ausgestaltet ist, wird mit
einer Deckelplatte 3 verschlossen, wobei der Behälterrand an einer in der Platte eingelassenen Dichtung 4
anliegt und der Anpreßdruck von einer Klemmschraube 5 ausgeht, die sich in einer mit der Deckelplatte über
Seitenteile 6 starr verbundenen Brücke 7 abstützt. Es ist einleuchtend, daß diese Anordnung ein einfaches Zerle- ω
gen der Vorrichtung zum Zweck der Wartung sichersielli.
In der Dcckelplattc 3 befindet sich eine Ausdrehung 8
sowie eine als Absaugung dienende Austrittsöffnung 9,
die mit einer nicht dargestellten Absaugeinrichtung in t>r>
Verbindung steht. Ausdrehi.'ng sowie Atistriusöffnung
sind auf die Längsmittclachse des Glasgefäßes zentrisch
Zum Anschluß an einen nicht gezeigten Haniodialyseapparat befindet sich seitlich in der Deokelplatte ferner
eine Eintrittsöffnung 10, derart, daß die zugeführte SpülflüssigkeU
tangential schräg nach 'jntcn in den Glasbehälter
einströmen kann. Bedingt hierdurch wird die Spülflüssigkeit in Rotation geset/.t, wodurch die spezifisch
leichteren Teilchen zur Mitte hin gedrängt werden.
Die Deckelplatte dient gleichzeitig als Träger für eine
Lichtquelle 12 sowie für zwei Lichtempfänger 13 und 14 als Meßstcllen. Lichtquelle und die beiden Lichtempfänger
befinden sich in der Deckelplalte drehbar gehaltert und sind in der Höhe verstellbar. Meßstelle 13 empfängt
dabei die Strahlen der Lichtquelle 12 direkt, während die andere Meßstelle 14 ihre Lichtstrahlen über die dazwischenliegende
Meßstrecke indirekt aufnimmt. Wie F i g. 1 veranschaulicht, wird das gesamte Volumen zwischen
Lichtsender und Meßstelle 14 von den Lichtstrahlen durchleuchtet und abgetastet. Diese werden infolge
der Sammellinsenwirkung des Gefäßes 2 dann von der Meßstelle 14 wahrgenommen. Um den Schatten der
Luftblasensäule 1 in der Mitte des Meßgefäßes aus dem Meßergebnis herauszuhalten, wird der Lichtempfänger
14 etwas außerhalb des Mittelpunktstrahles Mangeordnet.
Das Aufzeigen von Trübungen in der Spülflüssigkeit erfolgt in an sich bekannter Weise durch Differenzmessung.
Hierzu sind die beiden lichtempfindlichen Elemente 13 und 14 elektrisch in einem Brückenzweig angeordnet
und so einjustiert, daß bei ungetrübter Meßflüssigkeit die Meßbrücke im Gleichgewicht ist. Auf diese Weise
wird verhindert, daß Schwankungen in der Helligkeit des Lichtes, wie sie bei Spannungsschwankungen auftreten,
ohne Wirkung bleiben, da hiervon beide Meßstellen gleichermaßen betroffen sind. Auch Temperaturschwankungen
werden auf diese Weise vom System eliminiert.
Durch einen Blaufilter 15 vor der Meßstelle 14, hinter der Meßstrecke, wird die Rotempfindlichkeit des Meßsystems
besonders bevorzugt.
Der unterschiedliche Lichteinfall auf die beiden Meßstellen und die damit verbundenen Unsymmetrien, verursacht
durch die unterschiedlichen Ausgangssignale, wird dadurch kompensiert, indem der drehbar gelagerte
Meßstellenhalter so um seine Achse geschwenkt wird, bis die aktive Fläche im Lichtstrahl so weit verkleinert
ist, daß gleiche Ausgangssignale abgegeben werden. Die Justierung der Lichtquelle kann auf gleiche Weise vorgenommen
werden, so daß bei Lampen wechsel und unterschiedlicher Anordnung des Glühfadens das System
auf einfache Weise nachgeeicht werden kann.
Erfindungsgemäß bietet der querdurchleuchtete Zylinder einen wesentlichen Vorteil für die Effektivität des
Meßsystems, da durch die Zylinderlinsenwirkung das gesamte Volumen zwischen Lichtquelle und Meßstelle
für die Auswertung herangezogen wird. Unregelmäßige kleinste Trübungen werden auf diese Weise sehr gut
erfaßt und haben meßtechnisch sehr leicht auswertbare Signale.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Nachweis des Blutübertritts in eine Spülflüssigkeit bei der Hämodialyse, in dem
Spülflüssigkeit durch einen geschlossenen Meßraum geleitet und Blutübertritt durch Änderung der Lichtabsorption
angezeigt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spülflüssigkeit durch tangentiales, schräg nach unten gerichtetes Zuführen in einen
stehenden zylindrischen Meßraum in Rotation gebracht wird und dabei infolge Zentrifugalwirkung
die gegenüber der Spülflüssigkeit spezifisch leichteren Teilchen, wie Gasblasen, zur Mitte hin gedrängt
und von dort aus dem Meßraum abgeführt werden und daß ein Durchleuchten und Abtasten der Spülflüssigkeit
im unteren Bereich des Meßiaumes erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gesamtquerschnitt des Meßraumes
durchleuchtet und abgetastet wird, wobei das Zentrum des Meßraumes durch Versetzen der Meßstelle
bezogen auf den Mittelpunktstrahl aus dem Meßergebnis eliminiert wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, bestehend aus einem geschlossenen
Meßraum mit einer Einlaß- und Auslaßöffnung, mit einer Meßanordnung, wie Lichtsender
und Empfänger, zum Hindurchführen von Lichtstrahlen durch die Spülflüssigkeit und mit einem eine
Änderung der Lichtabsorption aufzeigenden Signalgeber, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßraum
ein Gefäß (2) in Form eines Zylinders aus lichtdurchlässigem Material ist mit vorzugsweise als Kuppel
(2a) auslaufendem Boden und nach oben hin durch eine Deckelplatte (3) mit einer zentrischen Absaugung
(9) und mit einer tangentialen, schräg nach unten zur Innenwandung des Meßraumes gerichteten
Einlaßbohrung (10) verschlossen ist und daß eine Meßanordnung (12—15) zum Durchleuchten und
Abtasten der Spülflüssigkeit im unteren Drittel des Meßraumes angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßanordnung als optische Vergleichsmessung vorgesehen ist, mit einer Lichtstrahlen
direkt empfangenden Meßstelle (13) und mit einer Lichtstrahlen indirekt empfangenden weiteren
Meßstelle (14), wobei das gesamte Volumen zwischen Lichtsender (12) und Empfänger (14) von den
Lichtstrahlen erfaßbar ist und diese infolge der Sammellinsenwirkung des zylindrischen Gefäßes (2) von
der Meßstelle (14) aufnehmbar sind und daß letztere (14) außerhalb des Mittelpunktstrahles angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Lichtsender (12) und Meßstellen
(13 und 14) in der Deckelplatte (3) drehbar gehaltert und höhenverstellbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (2) an einer in der Deckelplatte (3) eingelassenen Dichtung (4) mittels einer
Klemmschraube (5) /ur Anlage gebracht wird, wobei sich diese in einer mil der Deekclplatle starr
verbundenen Brücke(7)abstützt.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Nachweis des Blutübertritts in eine Spülflüssigkeit bei
der Hämodialyse, in dem SpüifSüssigkeit durch einen geschlossenen Meßraum geleitet und Blutübertritt
durch Änderung der Lichtabsorption angezeigt wird sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2611383A DE2611383C2 (de) | 1976-03-18 | 1976-03-18 | Verfahren zum Nachweis des Blutübertritts in eine Spülflüssigkeit bei der Hämodialyse und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE2611383A DE2611383C2 (de) | 1976-03-18 | 1976-03-18 | Verfahren zum Nachweis des Blutübertritts in eine Spülflüssigkeit bei der Hämodialyse und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
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DE2611383A1 DE2611383A1 (de) | 1977-09-22 |
DE2611383C2 true DE2611383C2 (de) | 1985-01-31 |
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ID=5972758
Family Applications (1)
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DE2611383A Expired DE2611383C2 (de) | 1976-03-18 | 1976-03-18 | Verfahren zum Nachweis des Blutübertritts in eine Spülflüssigkeit bei der Hämodialyse und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE (1) | DE2611383C2 (de) |
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DE19719555A1 (de) | 1997-05-09 | 1998-11-12 | Kevin Business Corp | Verfahren und Vorrichtung zum Ausscheiden von Gas aus gashaltigem Blut |
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- 1976-03-18 DE DE2611383A patent/DE2611383C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
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Also Published As
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DE2611383A1 (de) | 1977-09-22 |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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D2 | Grant after examination | ||
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