DE2608824A1 - Verfahren zur antikorrosionsbehandlung von zirkoniumlegierungen - Google Patents
Verfahren zur antikorrosionsbehandlung von zirkoniumlegierungenInfo
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Description
Aktiebolaget ASEA-ATOM,
Västeras/Schweden
Die Erfindung bezieht sich, auf ein Verfahren zur Antikorrosionsbehandlung
von Blech aus einer beispielsweise für Reaktorzwecke
bestimmten Zirkoniumlegierung.
Die Lebensdauer eines aus einer Zirkoniumlegierung hergestellten Gehäuses eines für einen Siedereaktor bestimmten
Brennelementenbündels ist von der mit der Zeit auftretenden plastischen Verformung des Gehäuses, der sogenannten Kriechdehnung,
abhängig. Diese Kriechdehnung wird aufgrund des durch Korrosion auftretenden Materialverschleißes sehr beschleunigt.
Es ist bekannt, daß Zircaloy-Bleche, die einer Wärmebehandlung
in Form einer Erwärmung auf 9000C unterzogen wurden, wobei die
Verhältnisse in einem Siedereaktor imitiert wurden, wie es von der "American Society for Testing and Materials" empfohlen
wird, einen Verlust ihrer Korrosionsfestigkeit um ca. 10 $>
erlitten haben. Aus diesem Grunde wurde von der genannten Wärmebehandlung abgeraten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
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ORIGINAL INSPECTED
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Verfahren der eingangs genannten Art zu entwickeln.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, welches erfindungsgemäß
die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale hat.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Uhteransprüchen
genannt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine wesentliche
Verringerung der Korrosion dadurch erzielt werden kann, daß man normalerweise vorkommende Zirkoniumlegierungen, beispielsweise
Blech unter dem Handelsname η' Zircaloy, auf eine Temperatur
von mindestens 900 C erwärmt. Da Zircaloy bei hoher Temperatur außerordentlich schnell oxydiert, ist es bei einer solchen
Antikorrosionsbehandlung notwendig, daß sowohl die Erwärmung wie das Abkühlen schnell erfolgen. Vorzugsweise läßt man im Temperaturbereich
über 5000C höchstens 60 Sekunden beim Erwärmen zu. Danach muß die Temperatur in höchstens 60 Sekunden unmittelbar
um 2000C gesenkt werden können.
Der Erfindung liegen Untersuchungen an Zircaloy-Blechen zugrunde,
die während mehrerer Jahre tatsächlich in einem in Betrieb befindlichen Siedereaktor verwendet wurden. Dabei zeigte sich das
im Vergleich zu den eingangs genannten Untersuchungen überraschende Ergebnis, daß durch die Wärmebehandlung eine Steige-
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rung der Korrosionsfestigkeit um den Faktor 3 — 4 erzielt wurde.
Anhand der Figuren soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigen:
Pig. 1 einen Vertikal schnitt durch eine Anordnung zur Durchführung eines Verfahrens nach einer
ersten Ausführungsform der Erfindung. Bei dieser Ausführungsform wird beim Kühlen des erwärmten
Zircaloy-Bleches kein Kühlmittel verwendet.
Fig. 2 einen Vertikal schnitt durch eine Anordnung zur
Durchführung eines Verfahrens nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Bei dieser Ausführungsform
erfolgt die Kühlung mittels Kühlgas, das auf das Zircaloy-Bleeh geblasen wird.
Fig. 3 ein geschätztes Stromlinienbild in Form eines
Schnittes senkrecht zur Vorschubrichtung des Bleches. Dac Stromlinienbild vermittelt eine Illustration
der Konvektion in der Hähe eines horizontalen Bleches mit hoher Temperatur von beispielsweise 9000C.
Fig. 4 die geschätzte Temperaturverteilung über die Blechbreite beim Kühlen gemäß Fig. 1, d.h. ohne Verwendung
einer Kühlgasblasanordnung.
Fig. 5 die Stromlinienbilder bei forcierter Abkühlung durch
Gas gemäß der Erfindung.
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In Pig. 1 bezeichnet 1 ein 4 mm dickes, gewalztes Blech, aus einer
.Zirkoniumlegierung· mit dem Handelsnamen Zircaloy-4. Das Blech
wird mit Hilfe von Förderwalzen 2 durch eine Spule 3 geführt, die an einen Hochfrequenzgenerator 4 angeschlossen ist, dessen
Frequenz in dem Bereich von 0,2 - 30 IiHz einstellbar ist. Die
Y/alzen 2 können mit einer Umfangsgeschwindigkeit in einem verstellbaren
Bereich von 0,5-3 ffl/s angetrieben werden. Bevor das
Blech die Spule 3 passiert, hat das Blechmaterial über den ganzen Querschnitt eine-cL-Struktur. Nachdem die Spule 3 passiert
ist, bekommt die Blechschicht 5 eine sogenannte Wiedmanstattenstruktur,
die eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit bewirkt.
Im Mittelabschnitt des Blechquerschnittes erfolgt indessen
keine wesentliche Strukturveränderung. In jedem Augenblick wird ein gev/isser ieil der Oberfläche des Bleches 1 erwärmt,
indem man diesem eine mittlere Leistung zuführt, die mindestens
1 kW/cm beträgt. Der genannte Oberflächenteil ist in Bewegungsrichtung
des Bleches relativ klein; er beträgt normalerweise weniger als 3 cm, vorzugsweise weniger als 1 cm.
Statt der gezeigten Spule 3 kann man eine Spule benutzen, die
mit einer ihrer Stirnseiten auf die Ober- oder Unterseite des
Bandes gerichtet ist.
Bei einer Induktionserwärmung wie sie beispielsweise in den
Figuren dargestellt ist, nimmt die Eindringtiefe des magnetischen Flusses mit zunehmender Frequenz ab. Wählt man eine
hohe Frequenz und eine hohe Leistung, so wird nur eine Oberflächenschicht des Zircaloybleehes erwärmt. Wenn daher das
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BIecli die Induktionsspule passiert hat, erhält man in der
Oberflächenschicht eine sehr schnelle !temperaturSenkung, da
die Oberfl äelienivärme sehneil in die tieferen Schichten des
Bl&ches abgeleitet wird. Auf diese Weise entstehen keine
Oxidationsprobleöie und kein die Festigkeit herabsetzendes Wachstum
dir Korngröße,- Me Abkühlung ist sehr gleichmäßig und verursacht
kein© Veiforiaung des Bleches»
Stench kann gemäß der Erfindung auch über den ganzen Querschnitt
erwärmt werden, so daß man im ganzen Querschnitt
eine Strukturveränderung erhält. Dabei ist es- auch bei der
Verwendung eines Kühlmittels - schwierig, die Blechoberfläche schnell genug abzukühlen, ohne daß das Zirealovbleeh verformt
wird. Eine derartige Verformung wird bei der obengenannten
zweiten: Ausführungsförm der Erfindung vermieden· Ia dem Diagramm
gemäß lüg« 4 ist die temperatur auf der Ordinate wad der
Abstand 1 von einer Blechkante bis zu dem betreffenden Punkt
auf der Abrisse aufgetragen. Sie femperaturverteilung auf
der Unterseite des Bleches wird von der Kurve 18 und die
auf der Oberseite durch die Kurve 19 besehrieben* Aus den Kurven
ist ersichtlich, daß die Unterseite des Bleches eine höhere Temperatur als die Oberseite hat wia daß die Blechkanten
schneller als die Blechmitte abgekühlt werden und demzufolge eine niedrigere Temperatμr annehmen· Dies hat eine starke Verformung
des Bleches zur Folge* Bei forcierter luftkühlung gemäß der Erfindung, wie sie F±g# 5 Beigt, nähert man sich
den idealen Verhältnissen, bei welchen die entsprechenden
Temperaturkurven (nicht gezeigt) die Form von zwei geraden,.
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horizontalen Linien haben, die etwas voneinander entfernt liegen.
In den Figuren 2 und 5 bezeichnet 11 ein Blech aus einer Zirkoniumlegierung. Das Blech wird mit Hilfe von Förderwalzen
12 durch eine Spule 13 geführt, die an einen Hochfrequenzgenerator 14 angeschlossen ist, dessen Frequenz im Bereich
von 1 - 1000 kHz liegt. Die Walzen 12 können mit einer Umfangsgeschwindigkeit
im Bereich von 0,1 -30 cm/s angetrieben werden. Kühlgas, vorzugsweise ein inertes Gas, wie z.B. Argon, wird
mittels der Ausblaskästen 16, 17, die mit senkrecht auf das Blech gerichteten Blasdüsen versehen sind, auf das Blech
geblasen, wobei jeder der senkrecht auf das Blech gerichteten Luft ströme eine Breite d hat, die 10 - 80 °ß>
der Blechbreite D beträgt. Ungefähr die Hälfte der Düsen ist auf jeder Seite
einer Vertikalebene angeordnet, welche durch die in Vorschubrichtung des Bleches verlaufende Mittellinie geht. Die Walzen
12 sind vorzugsweise gekühlt, und zwar entweder durch durchströmendes Kühlwasser oder mit Hilfe eines auf die Walzenoberfläche
gerichteten Kühlgasstromes.
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Claims (6)
- 23. 2. 1976 20.128 PPatentansprüche tiy Verfahren zur Antikorrosionsbehandlung von Blech aus einer beispielsweise für Reaktorzwecke bestimmten Zirkoniumlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß das Blech zonenweise auf eine Temperatur von mindestens 900 C erwärmt wird, wobei die Temperaturerhöhung von 500 C bis auf diese Temperatur höchstens 60 Sekunden dauert, und daß anschließend jede erwärmte Zone unmittelbar einer Temperatursenkung von mindestens 2000C innerhalb einer Zeit von höchstens 60 Sekunden,unterworfen wird. :
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Blech nur in der Oberflächenschicht erwärmt wird, wobei die Temperaturerhöhung in tieferen Schichten des Bleches nicht ausreicht, um in diesen Schichten eine nennenswerte Strukturänderung zu bewirken.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Oberflächenschicht auf die erforderliche Temperatur erwärmt wird, indem das Blech mit einer Geschwindigkeit von mindestens 1 m/s an einer Induktionsspule vorbeigeführi; wird, die von einem Hochfrequenzgenerator mit einem Strom mit einer frequenz von mindestens 0,5 MHz gespeist wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daßdie genannte Frequenz 0,5 - 30 MHz, die genannte Geschwindigkeit 1-5 m/s und die vom Hochfrequenzgenerator an das Blech, abgegebene momentane Leistung mindestens 1 kW/cm beträgt.609839/091023. 2. 197620.128 P - 8 -
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte TemperaturSenkung mit Hilfe einer forcierten Gaskühlung herbeigeführt wird, wobei ein Mittelfeld von mindestens 10 $> der Blechbreite einem von einer Blaseanordnung im wesentlichen senkrecht auf das Blech gerichteten Gasstrom ausgesetzt wird, der im Durchschnitt mindestens 50 fo pro Flächeneinheit größer ist als der entsprechende Wert des Bleches im übrigen.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Blech mit einer Geschwindigkeit von 0,1-30 cm/s an einer Induktionsspule vorbeigeführt wird, die mit einem Strom gespeist ist, dessen Frequenz im Bereich 1 - 1000 kHz liegt.609839/0910
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