DE2607400B2 - Vorrichtung zur Bestimmung der Viskosität von Substanzen auf einer Walze - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung der Viskosität von Substanzen auf einer WalzeInfo
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Description
a) eine Einrichtung (3) zur Bestimmung der beim Durchgang der Substanz (10) durch den Spalt
(5) zwischen Walze (2) und Meßwalze (1) auftretenden, senkrecht zu den Walzenachsen ''
wirkenden Spaltkraft,
b) eine Einrichtung (9) zur Bestimmung der Spaltweite zwischen Walze (2) und Meßwalze
c) eine Einrichtung (11) zur Bestimmung der '" Umfangsgeschwindigkeit der Walze (2) und/
oder der Meßwalze (1).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwalze (1) mittels Hydraulikzy- >-.
lindern (4) gegen die Walze (2) angestellt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwalze (1) mit der
gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie die Walze (2) angetrieben ist. m
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwalze (1) einen
Durchmesser von 0,2 bis 0,3 des Durchmessers der Walze (2) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, π
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Messung der Spallkraft eine zwischen dem Hydraulikzylinder
(4) und dem Lager (6) der Meßwalze (1) angeordnete Kraftmeßdose (3) umfaßt.
ö. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Bestimmung der Spaltweite zwischen Walze (2) und
Meßwalze (1) Tauchspulen (9) umfaßt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur
Messung der Umfangsgeschwindigkeit einen am Zapfen der Walze (2) oder der Meßwalze (1)
angeordneten Impulsgeber (11) umfaßt.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bestimmung der Viskosität von Substanzen, insbesondere
von hochpolymeren Materialien auf einer Walze τ,
gemäß Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Die Viskosität des Materials ist besonders beim Walzen von hochpolymeren Werkstoffen ein Verfahrensparamter,
der den Frozeß entscheidend beeinflußt.
Zur Messung der Viskosität eines Polymeren, das als mi
Fell oder Folie auf einer Walze umläuft, wird ein sogenanntes Schalenrheometer zum Anbau an Walzwerke
und Kalander handelsüblich angeboten. Dieses Gerät hat jedoch den Nachteil, daß bedingt durch das
konstruktive Prinzip damit zusätzliche Scherkräfte auf hi
das Polymer einwirken, die eine Temperaturerhöhung und damit Verringerung der Viskosität zur Folge haben.
In der DE-OS 24 35 069 ist eine Vorrichtung zur Viskositälsbesiimmung von Flüssigkeiten beschrieben.
Bei dieser Vorrichtung werden die von der Flüssigkeit auf die Meßwalze übertragbaren Kräfte der axial
bewegten Zuteilerwalze gemessen. Diese Art der Messung ist nur bei axialer Bewegung der Bezugswalze
möglich und nur bei Materialien niedriger Viskosität, etwa 10- »bis 10 ' Pa s(Pascalsekunden).
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung zur Messung der Viskosität von insbesondere
hochpolymeren Werkstoffen auf einer Walze, bei der die beim Schalenrheomeier auftretenden Nachteile,
nämlich insbesondere das Auftreten zusätzlicher Scherkräfte, vermieden werden.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung gestattet es, die Viskosität von hochpolymeren Materialien auf einer
Walze genau zu bestimmen, ohne das Material selbst oder dessen Verarbeitung zu beeinträchtigen.
Gemäß der Erfindung wird an eine Walze eine kleine Meßwalze angestellt. Das Walzfell übt dann beim
Durchgang durch den von der Walzwcrks'-(Kalandcr-) Walze und der Meßwalzc gebildeten Spalt auf die
Walzen eine Druckbelasiung aus.
Die scheinbare Viskosität läßt sich bei einer solchen Anordnung durch folgende Formel bestimmen:
P ■ ho
kr
kr
wobei die Dimensionen einzelner Grollen sich wie folgt ändern:
ι/ = scheinbare Viskosität (kg ■ s · m !)
r — Umfangsgeschwindigkeit (m s ')
k - Konstante (rrr).
k - Konstante (rrr).
Für die Umfangsgeschwindigkeit ν wird bei unterschiedlicher
Umfangsgeschwindigkeit der Walze und der Meßwalze der Mittelwert aus beiden Umfangsgeschwindigkeiten
eingesetzt.
In der Konstante Ar gehen die Breite der Meßwalze (da diese wesentlich kleiner ist als die der Walzwerksoder Kalanderwalze), der Walzendurchmesser (haben
Walze und Meßwalzc unterschiedlichen Durchmesser, wird der Äquivalentdurchmcsscr
eingesetzt) und der Durchmesser des Wulstes vor dem Spalt (der jedoch vernachlässigt werden kann) ein.
Für die Praxis ist es nicht erforderlich, den Absolutwert der Viskosität zu erfassen. Es genügt
vielmehr, einen reproduzierbaren Rclativwert zu erhalten.
Die F.rfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. I die Vorrichtung in Scitenschnittansicht einsprechend
der Ebene I —! in F i g. 2, und
Fi g. 2 die Vorrichtung gemäß der Erfindung in einer gegenüber F i g. I um 90° gedrehten Scitcnschnittan-
sieht entsprechend der Ebene 11 — 11 in Fig. I.
In Fi g. 1 ist mit 2 die Walze bezeichnet. Ks kann sich
um eine Walze eines Walzwerks oder Kalanders handeln. Bei einem Walzwerk wird die Meßwalze 1 an
die Abnahmewalze angestellt, und zwar vor einer gegebenenfalls vorgesehenen Streifenschneidvorrichtung
12. Bei einem Kalander kann die Meßwalze auch an eine andere Walze als die Abnahmewalzc angestellt
werden.
Um üjs Auftreten von Scherkräften hintan/.uhalten,
wird als Meßwalze I eine Walze gewählt, deren Durchmesser gegenüber der Walzwerkwalze verhältnismäßig
klein ist. Bevorzugt beträgt der Durchmesser der Meßwalzc- I das 0.2 bis O.Jfache des Durchmessers
der Walze 2.
Üblicherweise befindet sich an der Abnahmewalze 2 eines Walzwerks in geringer Entfernung von einem
Walzenballenrand eine ausschwenkbare und in ihrer Schnittbreite verstellbare Streifcnschneidvorriclitung
12.
Die Breite der Meßwalze 1 kann an sich beliebig gewählt werden. Es wird jedoch bevorzugt, wenn die
Breite der Meßwalze 1 den größten Einstellbereich der Streifenschneidvorrichtung 12 überschreitet. Auf diese
Weise wird sichergestellt, daß das nach der Streifenschneidvorrichtung
abgezogene Matcrialband durch die Meßwalzc nicht ungleichmäßig beeinfluß wird. Da
üblicherweise die Streifenschneidvorrichtung verstellbar angeordnet ist, ist es vorteilhaft, die Breite der
Meßwalze 1 so zu wählen, daß sie die größte Einstellbreitc der Strcifcnschneidvorrichiung auf jeder
Seite um 10 bis 20% überschreitet.
Die Meßwalze t kann unangeirieben sein und wird dann von der Walze 2 über das Walzcnfell in Rotation
versetzt. Hs ist jedoch vorteilhafter, die Meßwalze selbst anzutreiben. Insbesondere wird es bevorzugt, die
Meßwalze so anzutreiben, daß beide Walzen gleiche Umfangsgeschwindigkeiten aufweisen. Dadurch entfällt
die Notwendigkeit, die Umfangsgeschwindigkeiten beider Walzen messen zu müssen.
Das hochpolymere Material 10 wird bei der in der Zeichnung gezeigten Anordnung durch den zwischen
Walze 2 und Meßwalze 1 gebildeten Walzenspalt 5 geführt und das von der Slreifenschneidvorrichtung 12
herausgeschnittene Band über die Führungswalze 13 abgezogen.
Die Meßwalze 1 ist an einem drehbar gelagerten Lenkerhebel 8 schwenkbar angeordnet und wird mit
einer geeigneten Einrichtung an die Walze 2 angestellt. Dafür kommen in erster Linie 1 lydraulikzylinder 4 oder
Pneumatikzylinder in Frage.
Der von den Hydraulikzylindern 4 über die Kolbenstange 7 auf die Meßwalze 1 ausgeübte Druck
muß mindestens dem sich ausbildenden Spaltdruck entsprechen. Möglichst sollte der eingestellte Druck nur
geringfügig höher als der Spaltdruck sein.
Zur Bestimmung der Viskosität werden bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung Jer Spaltdruck. die
Spaltweiie und die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen
gemessen.
Entspricht der aufgebrachte Hydraulikdruck der sich -, einstellenden Spaltlast. kann dieser eingestellte Druck
direkt als Meßwert verwendet werden. Zur genaueren Messung des Spaltdruckes ist es aber günstiger, wenn
die Messung durch Druckmeßdosen erfolgt. Diese können beispielsweise zwischen den Anlenkungen der
Hi Kolbenstangen 7 und den Lagern 6 der Meßwalze angeordnet sein. Geeignete Druckmeßdosen 3 sind im
Handel erhältlich. Vorzuziehen sind solche, die prak tisch weglos ein elektrisches Signal liefern.
Zur genauen Messung der .Spaltweiie /wischen Walze
η 1 und Meßwalze 1 können entweder die Kolbenstangen
der Anstellung selbst in je einer Tauchspule laufen, oder es werden parallel zu den Kolbenstangen oder /u den
Lagern der Meßwalze 1 Tauchspulgeber 9 angeordnet. Dadurch wird ein elektrisches Signal für die Spallweite
_>ii erhalten.
Die Bestimmung der Umfangsgeschwindigkeit der Walze 2 und/oder der Meßwalze 1 erfolgt in bekannter
Weise. Bei gleicher Geschwindigkeit beider Walzen ist die Messung der Umfangsgeschwindigkeit einer Walze
j-, ausreichend. Bei Gleichstromantrieb kann die Umfangsgeschwindigkeit
durch einen Tachogenerator 14 am Antriebsmotor gemessen werden. Zur genaueren Messung der Umfangsgeschwindigkeit wird es jedoch
vorgezogen, einen empfindlichen Impulsgeber 11 am
in Zapfen der Walze 2 und/oder der Meßwal/.e 1
vorzusehen.
Die erhaltenen Meßsignale für den Spaltdruck, die Spaltweite und die Umfangsgeschwindigkeit werden
vorzugsweise auf elektrischem Wege einem Rechner
Γι zugeführt. Dieser vergleicht die verarbeitenden Meßsignale
mit einem vorgegebenen Sollwert. Die Abweichung vom Sollwert kann dann als Regelsignal
entweder für das Walzwerk selbst zur Änderung der Drehzahl und/oder der Spaltweite oder für eine vordem
in Walzwerk befindliche Einrichtung, /.. B. einen kontinuierlichen
Kneter verwendet werden.
Die Viskositäten von hochpoiymeren Materialien, die üblicherweise auf Walzwerken oder Kalandern verarbeitet
werden, liegen im Bereich von etwa 10' bis 1O1
•η Pa s (Paskaisekunden). Die der Kunststoffe betragen
üblicherweise 10-' bis 10' Pa s, während Kautschuk Viskositätswerte über 10' Pa s aufweist. Das erfindungsgemäße
Verfahren gestattet Viskositätsmessungen innerhalb dieses gesamten Viskositätsbereichs.
κι Als hochpolymere Materialien, deren Viskosität mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt werden kann, kommen alle jene Materialien in Betracht, die
üblicherweise auf Walzwerken und Kalandern verarbeitet werden. Insbesondere sind dies Hart-Polyvinylchlo-
Ti rid, Wcich-Polyvinylchlorid, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Mischpolymerisat,
Polypropylen, Polyäthylen, Celluloseester und Kautschuk.
I Iici/ii 2 ülatt Zeichnuni:
Claims (1)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Fließeigenschaften
von Substanzen, insbesondere von hochpo- ·-, lymeren Materialien auf einer Walze, mit einer an
die Walze angestellten Meßwalze sowie einer Einrichtung zur Messung der durch die im Spalt
zwischen der Walze und der Meßwalze befindliche Substanz auf die Meßwalze übertragenen Kraft, n>
gekennzeichnetdurch
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19762607400 DE2607400C3 (de) | 1976-02-24 | 1976-02-24 | Vorrichtung zur Bestimmung der Viskosität von Substanzen auf einer Walze |
JP1598977A JPS52113269A (en) | 1976-02-24 | 1977-02-16 | Method of and instrument for measuring viscosity of high polymer with roll |
DD19744877A DD128466A5 (de) | 1976-02-24 | 1977-02-18 | Verfahren und vorrichtung zur messung der viskositaet |
FR7704881A FR2342491A1 (fr) | 1976-02-24 | 1977-02-21 | Procede et dispositif de mesure de la viscosite de hauts polymeres sur |
IT4815477A IT1077461B (it) | 1976-02-24 | 1977-02-22 | Procedimento ed apparecchio per la misurazione della viscosita' di materiali altopolimeri su un cilindro |
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Publications (3)
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DE2607400B2 true DE2607400B2 (de) | 1980-05-08 |
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Family
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US3869984A (en) * | 1973-08-06 | 1975-03-11 | Addressograph Multigraph | Fluid film thickness sensor and control system for utilizing same |
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- 1976-02-24 DE DE19762607400 patent/DE2607400C3/de not_active Expired
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- 1977-02-21 FR FR7704881A patent/FR2342491A1/fr active Granted
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: BKMI INDUSTRIEANLAGEN GMBH, 8000 MUENCHEN, DE |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KRAFTANLAGEN AG, 6900 HEIDELBERG, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |