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Brandsicheres Bauelement mit Mehrscheiben-
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verglasung Die Erfindung betrifft ein brandsicheres Bauelement mit
Mehrscheibenverglasung aus Glas oder Glaskeramik, Das erfindungsgemäße Bauelement
umfaßt mindestens eine gegen Feuer widerstandsfähige Glasscheibe, die im Brandfalle
den Durchtritt von' Feuer und Rauch verhindert, und darüberhinaus eine zumindest
im Brandfalle hohe Wärmedämmung besitzt, so daß der Wärmetransport durch das Bauelement
von der dem Brand ausgesetzten Seite zu der dem Feuer abgekehrten Seite stark vermindert
wird.
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Ein bisher nicht gelöstes Problem beim baulichen Brandschutz sind
die Verglasungen. Beim Ausbruch eines Brandes zerspringen die meisten ungenärteten
oder gehärteten Verglasungen, wie z.B. Kristallspiegelglas, Floatglas und gehärtetes
rensterglas bereits nach wenigen Minuten und geben somit die öffnung für den Feuerdurcheritt
frei.
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In DIN 4102, Blatt 3, Abschnitt 7 (Ausgabe Februar 1970) ist angegeben,
was unter einer gegen Feuer widerstandsfähigen Verglasung zu verstehen ist und welchen
Anforderungen eine solcne Verglasung, zumindest= im Versuch, genügen muß. Danach
muß eine solche Verglasung in gleicher Größe und Einbauart wie sie für den praktischen
Einsatz vorgesehen ist, einem Aufheizen nach der Einheitstemperaturkurve (DIN 4102,
Blatt 2, Abschnitt 5) für mindestens 60 min derart widerstehen, daß sie als Raumabschluß
wirksam bleibt und weder Flammen noch Rauch hindurchläßt.
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Da bekannte Fensterglasscheiben, wie erwähnt, unter diesen Bedingungen
Zerspringen, wurden die gestellten Anforderungen bisher praktisch nur durch Drahtglas
erfüllt, das zwar im Brandfalle auch zerspringt, durch die im Glas enthaltenen DrShec
aber zusammengehalten wird und während dieser Zeit den Plammenund. Rauchdurchtritt
verhindert.
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Die Verwendung von Drahtglas ist jedoch in vielen Fällen aus architektonisch-ästhetischen
Gründen und wegen der fehlenden Durchsichtigkeit unerwünscht.
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Scheiben, die kein Drahtgeflecht enthalten, können unter den geforderten
Bedingungen den Durchtritt von Flammen und Rauch nur verhindern, wenn sie während'dor
Zeit von 60 min nicht Zerspringen.
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Diese Forderung wird z.D. durch feuerwiderstandsfähige Verglasungen
unter Verwendung von Scheiben aus Glaskeramikon niedriger Wärmeausdohnung erfüllt,
wie sie z.B. in der Dt-As 1 596 858 und in der Dt-AS 1 596 863 beschriebon sind.
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Scheiben aus Glaskeranik sind jedoch sehr teuer.
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Neuerdings sind auch gegen Feuer widerstandsfähige Verglasuncjen bekannt
geworden, deren Scheiben aus Spezialgläsern bestehen, welche zusätzlich einer besonderen
Behandlung unterworfen wurden. Solche Scheiben bzw. Verglasungen sind in der Dt-OS
2 313 442 und in den Patentanmeldungen P 24 13 552.2 und P 24 24 172.3 beschrieben.
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Obwohl die gegen Feuer widerstandsfähigen Verglasungen einen direkten
Durchgang von Feuer und Rauch verhindern, dürfen sie in feuerhemmende Türen oder
in feuerhemmende Trennwände, die einen Fluchtweg abtrennen, unterhalb 1,80 m nicht
eingesetzt werden. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Wärmestrahlung, die durch
die Verglasung bei den im Brand auftretenden Temperaturen hindurchtritt, einen Aufenthalt
in der Nähe (2-3 m) der Verglasung unmöglich macht.
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Messungen an 7 mm dicken Verglasungen haben gezeigt, daß bereits nach
einem 30-minütigen Brand nach der Einheitstemperaturkurve gemäß DIN 4102 auf der
dem Feuer abgelegenen Seite der Verglasung eine Temperatur von 6000C auftritt.
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Brennbare Stoffe, die die Verglasung berühren, oder die sich in unmittelbarer
Nähe der Verglasung befinden, können sich leicht entzünden und somit einen indirekten
Durchgang des Feuers bewirken.
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Aus den genannten Gründen besteht ein Bedarf für brandsichere Bauelemente
auch mit Verglasungen. Solche Bauelemente sind das Ziel der vorliegenden Erfindung.
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Sie können für brandsichere Türen und Trennwände, Brüstungen, Außenverkleidungen
und ähnliche Anwendungsfälle eingesetzt werden.
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Neben der Widerstandsfähigkeit gegen Feuer ist es hauptsächlich die
zusätzliche Wärmedämmung, die von einem brandsicheren Bauelement verlangt wird.
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Die Wärme wird bekanntlich durch Konvektion, Wärmeleitung und Wärmestrahlung
übertragen. Durch Beeinflussung jeder dieser 3 Größen kann die Wärmedämmung erhöht
werden.
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Die Wärmeübertragung durch Konvektion kann durch eine Doppel-oder
Mehrfachverglasung herabgesetzt werden. Hierbei muß jedoch berücksichtigt werden,
daß zumindest die dem Feuer zugekehrte Scheibe gegen Feuer widerstandsfähig ist.
Ist der Zwischenraum zwischen den Scheiben nicht sehr groß, z.B. 10 - 50 mm, dann
muß auch die dem Feuer abgekehrte Scheibe aus einer gegen Feuer widerstandsfähigen
Verglasung bestehen. Solche Bauelemente mit Doppel- oder Mehrfachverglasungen aus
gegen Feuer widerstandsfähigen Verglasungen sind bereits in der Patentanmeldung
P 24 56 991.3 beschrieben. Die mit einer Doppel- oder Dreifachverglasung zu erzielende
Abschwächung des Wärme flusses reicht nicht aus, um die nach DIN 4102 für brandsichere
Trennwände geforderte Wärmedämmung zu erhalten. So wurde festgestellt, daß bei einem
30-minütigen Brand nach DIN 4102 (Einheitstemperaturkurve) die Temperatur auf der
dem Feuer abgekehrten Seite einer durchsichtigen Doppelverglasung auf etwa 4500C
ansteigt.
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Während bei Zimmertemperatur ein großer Teil der Wärme durch Konvektion
und Wärmeleitung übertragen wird, erfolgt bei höheren Temperaturen, wie sie im Brandfalle
auftreten, die Wärmeübertra zum yrtSheen Toil durch Wärmoßtrahlung.
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Im deutschen Gebrauchsmunter 6605011 ist eine feuerhemmende T@@ beschrieben,
bei der im oberen Querholm eine Asbestmatte im aufgerollten oder zusammengelegten
Zustand angeordnet ist, die im Brandfall zwischen den Glasplatten der Tür nach unten
nungezogen werden kann. Mit disner @ekannten Tür kann nur die Wärmekonvention nicht
aber dio WErmentrnhlung durch Reflektion gehemmt werden.
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Es sind bereits mehrere Vorfahren bekannt, die Wärmeübertragung durch
Warmestrahlung, die bei Zimmertemperatur oder bei sonneneinstrahlung auftritt, bei
Isolierverglasungen durch Aufbrincjen von lR-reflektiorenden Schichten aus Metall
oder Metalloxid herabzusotzen. Die IR-reflektiorende Schicht wird moist auf die
Innenseite einer der beiden Xsolierglaßsoheiben aufgebracht.
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Die Isolierglasscheiben bestehen im allgemeinen aus ungehärteten oder
durch rasches Abschrecken gehärtete Float- oder Bauglasscheiben aus Kalk-Natron-Glas.
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Bei Ausbruch eines Brandes zerspringen diese Scheiben, auch wenn sie
IR-reflektierende Schichten besitzen, so daß Bauelemente mit solchen Verglasungen
während eines Brandes weder den Durchgang von Feuer verhindern, noch eine Wärmedämmung
bewirken.
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Es wurde festgestellt, daß sich wärmereflektierende Schichten aus
Metall ouer Metalloxid grundsätzlich auch auf die gegen Feuer widerstandsfähigen
Verglasungen, die u.a. aus hochborsäurehaltigen Gläsern, hoch-tonerdehaltigen Gläsern
oder Glaskeramiken bestehen, aufbringen lassen Weiterhin wurde festgestellt , daß
die wärmereflektierenden Schichten auch Strahlung bei hohen Temperaturen, wie sie
im Brandfalle auftreten, reflektieren.
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Eine gegen Feuer widerstandsfähige Verglasung, die auf ihrer Rückseite,
d.h. der dem Feuer abgekehrten Seite mit einer der bekannten IR-reflektierenden
Schichten belegt ist, weist Jedoch die nachstehend angeführten Nachteile auf.
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Es lassen sich zwar z.B. Mctall- oder Metalloxidschichten erzeugen,
die auch verhältnismäßig hohen Temperaturen widcrstahen, Im vorliegenden Anwendungsfall
besteht aber keine Sicllerlleit, daß beim plötzlichen Aufheizen der feuerwiderstandsfähigen
Verglasung im Brandfalle die Schichten nicht verdampfen oder anderweitig zerstört
werden. Ferner werden sie im Kontakt mit der feuerwiderstandsfähigen Verglasung
auch auf deren Temperatur aüfgeheizt und strahlen dementsprechend selbst Wärme zur
Rückseite ab. Schließlich läßt sich mit einer einzelnen derartigen Schicht meist
kein genügendes Reflexionsvermögen erzielen.
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Das Reflexionsvermögen läßt sich jedoch wesentlich verbessern, wenn
man an Stelle einer Beschichtung eine hoch-wärmereflektierende Folie verwendet,
die auf die Rückseite der Scheibe aufgebracht wird. Die hierfür am besten geeigneten
Aluminiumfolien schmelzen aber bei den im Brandfalle auftretenden Scheibentemperaturen
weg.
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Es wurde nun gefunden, daß die schädlichen Einflüsse der im Brandfalle
hohen Scheibentemperaturen auf die IR-reflektierenden Schichten oder Folien in genügendem
Maße beseitigt werden können, wenn die Schicht oder Folie von der gegen Feuer widerstandsfähigen
Scheibe in einem gewissen Abstand angeordnet wird.
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Darüber hinaus erwies es sich als erforderlich, als Träger der
Schicht
und zur Verminderung des gesamten Wärmedurchganges durch das Bauelement mindestens
eine weitere Scheibe auf der dem Feuer abgekehrten Seite anzuordnen.
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Die Erfindung besteht daher in einem brandsicheren Bauelement mit
Mehrscheibenverglasung, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens eine
der Scheiben eine gegen Feuer widerstandsfähige Verglasung nach DIN 4102 (Blatt
3) Abschnitt 7 bildet, die aus Glaskeramik besteht, und daß das Bauelement mindestens
eine im Brandfalle hoch-*armereflektierende Schicht enthält.
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Bei brandsicheren Bauelementen, die nur von einer Seite feuersicher
sein müssen, braucht nur eine gegen Feuer widerstandsfähige Verglasung vorgesehen
zu werden, die der feuergefährdeten Seite zugekehrt sein muß. Die dem Feuer abgekehrte
Scheibe kann, sofern ein gewisser Abstand eingehalten wird, aus anderem Glas bestehen.
Die hoch-wärmereflektierende Schicht soll auf die Innenseite der dem Feuer abgekehrten
Scheibe aufgebracht sein.
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Bauelemente, die nach zwei Seiten brandsicher sein sollen, müssen
mindestens zwei gegen Feuer widerstandsfähige Verglasungen an den Außenseiten enthalten.
Sollen bei einem solchen Bauelement mit nur zwei Verglasungen die
Schichten
auf die Scheiben aufgebracht werden, so muß jede der gegen Feuer widerstandsfähigen
Verglasungen auf ihrer Innenseite eine hoch-wärmereflektierende Schicht besitzen.
Dies widerspricht nicht der Erfindung, solange eine zweite Schicht vorhanden ist,
die sich nicht auf der im Brandfalle dem Feuer ausgesetzten Verglasung befindet.
Die hoch-wärmereflektierende Schicht auf der aufgeheizten Verglasung wird dann solange
eine gewisse Wirkung ausüben, bln Folie .orritörL wird, worfluf drrnn die Wirkung
der orfindun(r,sge mäß angeordneten hoch-wärmereflektierenden Schicht auf der Gegenseite
allein zum Tragen kommt. Bei Bauelementen mit mehr als zwei Verglasungen ergeben
sich entspreohend mehr Variationsmöglichkeiten in der Anordnung.
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Auf die Scheiben aufgetragene MoLall- oder Metalloxidschichten erfüllen
die Bedingungen der Erfindung-nur, wenn sie mehr als 90 % der auftreffenden Wärmestrahlung
reflektieren. Solche Schichten sind im Normalfall nicht mehr voll durchsichtig und
die damit versehenen Bauelemente sind auch bei Verwendung an sich durchsichtiger
Scheiben nicht als normale Fensterverglasung einzusetzen. Wärmere flexion von mehr
als 90 % wird meist nur durch mehrere Beschichtungen erreicht.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht in der Verwendung
einer hoch-wärmerefleRtierenden Folie. Da bekannte Folien mit den verlangten Eigenschaften
ebenfalls meist undurchsichtig sind, sind die entsprechenden Bauelemente nicht für
Fensterverglasungen, dagegen aber für Trennwände, Türen, Brüstungen, rassadenverkleidungen
usw. einzusetzen.
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Die Folien reflektieren die Wärmestrahlung zu über 90 % und damit
besser als die dünnen wärmereflektierenden Schichten.
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Die hoch-wärmereflektierenden Folien können auf die zum Inneren zugekehrten
Seiten aufgebracht werden.
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Als wärmereflektierende Folien werden bevorzugt Metallfolien, wie
z.B. Alminiwn- oder Goldfolien, verwendet. Die wärmereflektierende Schicht kann
bei Verwendung einer Folie entweder selbsttragend oder auf einer Unterlage, wie
z.B.
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Mineralfasern, aufgebracht werden.
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Durch die sehr gute Wärmedammung des beanspruchten Bauelements nimmt
die dem Feuer zugekehrte Scheibe fast die Temperatur des Brandraumes an. Dabei beginnt
eine auf der Innenseite einer solchen Scheibe aufgebrachte Aluminiumfolie zu schmelzen.
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Die auf der dem Feuer abgekehrten Scheibe befindliche Folie reflektiert
jedoch weiterhin die Wärmestrahlung und sorgt damit- für eine hohe Wärmedämmung.
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Dis1er wurden brandsichere Bauelemente mit Verglasungon benc1ricben,
bei denen die Wärmeübertragung durch Wärmestrahlung und Konvektion weitgehend unterbunden
ist. Aber auch die Wärmeübertragung durch Wärmeleitung kann vermindert werden, wenn
im Zwischenraum zwischen einer Doppel- oder Mehrfachverglasung, von der mindestens
eine der Scheiben aus einer gegen Feuer widerstandsfähigen Verglasung besteht, mit
einem Gas (z.B. Edelgas), gefüllt ist, das eine geringere Wärmeleitung besitzt als
Luft.
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Die bisher beschriebenen Methoden zur Verbesserung der Wärmedämmung
eines brandsicheren Bauelementes mit Verglasungen beruhen darauf, den Wärmefluß
durch das Bauelement möglichst gering zu halten, indem die Wärmeübertragung durch
Konvektion, Wärmestrahlung und Wärme leitung herabgesetzt wird.
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Soll die Wärmedämmung eines Bauelementes, besonders im Brandfalle,
wirksam werden, dann handelt es sich um einen zeitlich begrenzten Vorgang von etwa
30 bis 90 min. Da aber nicht der Wärmefluß durch das Bauelement, sondern die Temperatur
auf der dem Feuer abgekehrten Seite entscheidend ist, spielt zur Erzielung einer
guten Wärmedämmung neben dem Wärmefluß auch die Wärmekapazität des Bauelementes
eine wesentliche Rolle. Es wurde gefunden, daß die Temperatur auf dor dem touor
abgokohrton
Seite im Brandfalle umso niedriger ist, je dicker die
Scheiben sind. Besonders stark macht sich die Dicke auf der dem Feuer abgekehrten
Seite bemerkbar.
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Im folgenden werden die erfindungsgemäß verwendbaren gegen Feuer
widerstandsfähigen Verglasungen noch näher beschrieben.
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Wie bereits erwähnt, wird die Sicherheit gegen Feuerdurchtritt bei
den erfindungsgemäßen Bauelementen durch die gegen Feuer widerstandsfähigen Verglasungen
gewährleistet. Was unter einer gegen Feuer widerstandsfähigen Verglasung zu verstehen
ist, wird in DIN 4102 (Blatt 3, Seite 4, Abschnitt 7), Ausgabe 1970 genau beschrieben.
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Die bekannteste, gegen Feuer widerstandsfähige Verglasung ist das
Drahtglas oder Drahtssiegelglas. Es besteht aus einem Kat>-Natron-Glas.Für manche
-Einsatzgebiete kommt das Drahtglas allerdin aus optischen Gründen nicht infrage.
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Eine zweite bevorzugte Gruppe von gegen Feuer widerstandsfahigen
Verglasungen sind Scheiben aus Glaskeramiken niedriger Warmeausdehnung (α
). Das Produkt aus Wärmeausdehnung L und Elastizitätsmodul E sollte < 1 £kp.
cm 2 °C 1 j sein. Glaskeramiken sind Gläser, die durch eine zusätzliche Wärmebehandlung
teilweise in kristallinen Zustand übergeführt wurden. Es gibt sowohl durchsichtige
als auch undurchsichtige Glaskeramiken. Durchsichtige und undurchsichtige Glaskeramiken
mit einem Produkt aus α . E < 1 [kp . cm-2 . °C-1] sind z.B. in den DAS
1 596 858 und DAS 1 596 863 beschrieben.
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Die Glaskeramiken sind für die erfindungsgemäßen Bauelemente besonders
geeignet, da sie im allgemeinen erst bei Temperaturen über 800 bis 9000 C deformieren.
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Aus Gründen des Schallschutzes kann es nötig sein, daß die Verglasungen
unterschiedliche Dicken aufweisen. Eine wesentliche Verbesserung des Schallschutzes
kann auch dadurch erzielt werden, daß anstelle einer Einzeischeibe ein Scheibenverbund,
bestehend aus 2 Scheiben mit einer durchsichtigen Kunststoffschicht dazwischen,
verwendet wird. Das erfindungsgemäße Bauelement umfaßt daher auch Anordnungen aus
einer gegen Feuer widerstandsfähigen Scheibe und einem Verbundglas, wobei eine der
beiden Scheiben des Verbundglases wieder eine gegen Feuer widerstandsfähige Scheibe
sein kann.
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Der Aufbau der beanspruchten brandsicheren Bauelemente hängt davon
ab, welche Funktion sie später zu erfüllen haben. Die Bauelemente werden dort eingesetzt,
wo bei Ausbruch eines Brandes durch das Bauelement der Durchtritt von Feuer und
Rauch verhindert werden und die Temperatur auf der dem Feuer abgekehrten Seite möglichst
niedrig sein soll.
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Wird ein brandsicheres Bauelement mit Verglasung benötigt, das nur
in einer Richtung eine hohe Wärmedämmung zu besitzen braucht, dann muß mindestens
die dem Feuer zugekehrte Scheibe aus gegen Feuer widerstandsfähiger Verglasung bestehen.
Die dem.
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Feuer abgekehrte Scheibe, auf der die Temperatur möglichst niedrig
sein soll, kann auch aus einem, gehärteten oder ungehärteten Fensterglas (Kalk-Natron-Glas
mit dX (20 - 3000C) von tJ9O 10 C bestehen..
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Kann das Feuer jedoch auf beiden Seiten des Bauelementes auftreten
und muß die Wärmedämmung in beiden Richtungen wirksam sein, dann müssen beide Scheiben
einer Doppelverglasung bzw.
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mindestens die Außenscheiben einer Mehrfachverglasung aus gegen Feuer
widerstandsfähigen Verglasungen bestehen.
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Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Bauelementes beschrieben.
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Beispiel 1 Es werden mehrere Bauelemente hergestellt, die zwei oder
drei gegen Feuer widerstandsfähige Verglasungen enthalten und deren Glasscheiben
z.T. mit wärmereflektierenden Schichten versehen sind.
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Der zerlegbare Rahmen und der Abstandshalter zwischen den Scheiben
bestehen, wie Fig. 1 zeigt, aus Asbestzement 1, die durch Schrauben 2 zusammengehalten
werden
Die 30 x 30 cm großen und 5 mm dicken Scheiben 3 bestehen
aus gegen Feuer widerstandsfähigem und durchsichtigem 21material, das beim raschen
Aufheizen im Brandfalle nicht zerspringt. Es ist aus einem hoch-borsäurehaltigen
Glas vom Typ D 50 mit einer Wärmeausdehnung α (20 - 300°C) von 32,5 . 10-7
[°C-1] und einem Elastizitätsmodul E von 6,3 10 [kp/cml hergestellt und steht
im Randbereich unter hoher Druckspannung.
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Enthält das Bauelement mit einer Doppelverglasung zwei wärmereflektierende
Schichten, dann befinden sich die Beschichtungen 4 auf der dem Innenraum zugekehrten
Seite der beiden Scheiben, wie in Fig. 1 dargestellt. Bei Bauelementen mit Dreifachverglasung
und zwei wärmereflektierenden Schichten ist die innere Scheibe beidseitig beschichtet.
Enthält die Dreifachverglasung nur eine Beschichtung, dann befindet sich diese auf
der mittleren Scheibe.
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Enthalten die Bauelemente 4 Beschichtungen, dann ist die innere Scheibe
beidseitig und die beiden äußeren Scheiben je einseitig beschichtet, wobei die beschichtete
Seite wieder dem Innenraum zugekehrt ist. Als wärmereflektierende Beschichtungen
werden zum einen Sn02-Beschichtungen, die eine Wärmerqflexion von etwa 80 % bei
einer Transmission von 70 % im durchsichtigen Bereich besitzen und zum anderen Gold-Beschichtungen,
die eine Wärmereflexion von über 90 % bei einer Transmission im durchsichtigen Bereich
von 10 - 15 % bei den dicken und 25 - 35 % bei den dünnen Schichten besitzen, verwendet.
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Zur Prüfung der Wärmedämmung der Bauelemente werden diese in einen
Brandofen eingebaut und entweder 30 min lang nach der Einheitstemperaturkurve gemäß
DIN 4102 (Ausgabe 1970) Blatt 2, Abschnitt 3.1.1.1. oder 90 min lang nach der abgeschwächten
Einheitstemperaturkurve gemäß DIN 4102 Blatt 3, Abschnitt 4.3.2.
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getestet.
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In der Tabelle 1 sind die bei diesen Versuchen auf der dos Feuer abgekehrten
Seite gemessenen Temperaturen zusammengestellt.
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Innerhalb der Scheiben treten relativ große Temperaturunterschiede
auf. Die obere Hälfte der dea Feuer abgekehrten Schicht ist stets heißer als die
untere Hälfte, was sicher suf die relativ große Wärmekonvektion zurückzuführen ist.
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Beispiel 2 Es werden wie in Beispiel 1 wieder mehrere Bauelemente
hergestellt, die zwei oder drei gegen Feuer widerstandsfähige Verglassungen enthalten
und deren Glasscheiben mit hoch-wärmereflektierenden Folien bedeckt sind.
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Die gegen Feuer widerstandsfähigen Verglasungen Wabe eine Größe von
50 x 50 ca und eine dicke von 5 mm und bestehen sus dem gleichen Material wie in
Beispiel 1 beschrieben.
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Auch die Rahmen sind, wie in Beispiel 1 angegeben, aufgebaut.
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Als wärmereflektierende Folien werden 25 µm dicke Aluminiumfolien
verwendet, die eine Wärmereflexion von über 9Q % aufweisen. Bei Bauelementen mit
einer aufgeklebten wärmeroflektierenden Folie befindet sich die Folie bei Doppelverglasungen
auf der Innenseite der dem Feuer abgekehrten Scheibe und bei Dreifachverglasungen
auf der dem Feuer zugekehrten Seite der mittleren Scheibe.
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Zur Prüfung der Wärmedämmung werden die Bauelemente wieder, wie in
Beispiel 1 beschrieben, eingebaut und getestet.
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In der Tabelle 2 sind die bei diesen Versuchen auf der dem Feuer abgekehrten
Soite gemessenen Temperaturen zusammengeteilt.
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Tabelle 1 Temperaturen von Bauelementen mit beschichteten Mehrfachverglasungen
auf der dem Feuer abgekehrten Seite
Abstand |
Art der Art der Anzahl der zwischen F 30 W 90 |
Verglasung Beschichtung Beschichtungen den |
Scheiben |
[mm] [°C] [°C] |
Doppelverglasung Au 2 12 135 - 195 110 - 180 |
Drei- SnO2 4 je 12 120 - 160 140 - 180 |
fach- |
verglasung Au 1 je 12 70 - 150 |
Au 2 je 12 60 - 115 |
Tabelle 2 Temperaturen auf der dem feuer abgekehrten Seite von
Bauelementen mit Mehrfachverglasungen mit aufgeklebten Aluminiumfolien
Abstand |
Art der Anzahl Scheibe- F 30 W 90 |
Verglasung der Folien Scheibe |
[mm] [°C] [°C] |
Doppel- 1 24 105 - 180 145 - 180 |
verglasung |
Dreifach- |
verglasung 1 12 60 - 120 |
Leerseite