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Verfahren und Anordnung zum Feststellen und Lokalisie-
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ren von schadhaften Stellen in einer isolierten Leitung Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feststellen und Lokalisieren von schadhaften
Stellen in einer isolierten Leitung, z.B. in einer von einem heißen Fluid durchströmten
Rohrleitung oder in einer Stromleitung.
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Es ist eine Anzahl von Verfahren bekannt, mit deren Hilfe sich schadhafte
Stellen wie Undichtigkeiten oder Leckstelien in Rohrleitungen, die zur Übertragung
eines Fluids
dienen, nachweisen lassen. Neben den am häufigsten
angewandten Verfahren, die eine Druck- und Mengenmessung zur Leckerfassung benutzen,
sind solche Verfahren in Gebrauch, bei denen die zeitlichen Änderungen des Druckverlaufs
in der Rohrleitung zwischen mindestens zwei Meßstellen ermittelt werden und der
Druckabfall in Strömungsrichtung als Meßgröße herangezogen wird (Offenlegungsschrift
1 920 398) oder bei denen in der durch Absperrventile in Leitungsabschnitte unterteilten
Rohrleitung ständig die Druckdifferenz zwischen einem Referenzdruck und dem Ist-Druck
in der Rohrleitung mit einem vorgegebenem Schwellenwert für die Druckdifferenz verglichen
wird (Offenlegungsschrift 25 00 262). Weitere Verfahren zum Auffinden von Lecks
in Rohren bedienen sich stehender Ultraschallwellen, die mit einem Detektor erfaßt
werden (Offenlegungsschrift 2 242 932), oder der von einem Leck verursachten Schallwellen,
die von jeweils zwei Detektoren empfangen und ausgewertet werden (Auslegeschrift
2 220 539). Zur Überprüfung von Behältern, die ein heißes Fluid enthalten und von
einer befeuchtbaren Umkleidung aus Isoliermaterial umgeben sind, ist Ferner ein
Verfahren bekannt, bei dem abschnittsweise die von dem Behälter abgestrahlte infrarote
Strahlung gemessen wird (Offenlegungsschrift 2 356 597). Speziell als Leckanzeiger
für Alkalimetall dient eine Einrichtung, die im wesentlichen einen durch Natrium
benetzbaren Isolationsmantel umfaßt, der mit elektrisch leitenden Schichten in Berührung
steht. Bei Austritt von Natriwn werden diese Schichten kurzgeschlossen, was durch
ein entsprechendes Gerät angezeigt wird (Offenlegungsschrift 2 249 097).
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Diese bekannten Verfahren sind entweder nur für spezielle Zwecke anwendbar,
oder sie sind nicht geeignet, um auch kleine Lecks schnell zu erkennen. Außerdem
sind nur wenige der bekannten Verfahren in der Lage, genaue Informationen über die
Lage von schadhaften Stellen in Rohrleitungen zu
liefern. Auf vielen
Gebieten der Technik, z.B. im Kernreaktorbau, ist es jedoch erforderlich, daß schadhafte
Stellen in Leitungssystemen möglichst schnell festgestellt und geortet werden, damit
umgehend an der richtigen Stelle Gegenmaßnahmen ergil ten werden können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum
Feststellen und Lokalisieren von schadhaften Stellen in einer isolierten Leitung
zu schaffen, das eine schnelle Erkennung auch kleiner Schadstellen und eine sichere
und direkte Anzeige der Lage der schadhaften Stelle ermöglicht.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die gesamte
Länge der Leitung mit Hilfe mindestens eines wendelförmig um die Leitung gelegten
HF-Koaxkabels, das gleichzeitig als Sensorstrang ausgebildet ist und in seinein
Innern ein Schmelzmetall enthält, und einer Elektronikeinrichtung in kurzen Zeitabständen
nach der Laufzeitmethode mit Impulsen kontrolliert wird und daß eine Störungsmeldung
von der Elektronikeinrichtung abgegeben wird, wenn im Falle des Schadhaftwerdens
der Leitung infolge des in dem Koaxkabel einsetzenden Schmelzvorgangs das Koaxkabel
durchgetrennt oder kurzgeschlossen wird.
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Tritt an irgendeiner Stelle der Leitung plötzlich eine stark überhöhte
Temperatur auf - z.B. infolge eines Dampfaustritts aus einer Rohrleitung oder eines
Kabelbrandes in einer Stromleitung - , so beginnt das in dem Koaxkabel vorhandene
Schmelzmetall zu schmelzen, wodurch das Koaxkabel entweder durch trennt oder kurzgeschlossen
wird. Dies führt zu einer Verkürzung des Kabels, und der Prüfimpuls wird früher
reflektiert.
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Die Kabelverkürzung wird innerhalb einer Zeitdauer t 2 msec von der
Elektronikeinrichtung registriert und gemeldet. Zusätzlich
zu der
schnellen Erkennung des Schadens liefert das erfindungsgemäße Verfahren noch den
Ort der schadhafte ten Stelle mit einer Genauigkeit vontl m, so daß Entscheidungen
über die erforderlichen Gegenmaßnahmen wesentlich erleichtert werden.
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Die Ausgangsimpulse der Elektronikeinrichtung werden vorteilhafterweise
an eine Anzeigeeinheit gegeben, in der sie mit einem fest eingestellten Sollwert
verglichen werden, der der Gesamtlänge des Koaxkabels entspricht. Bei Abweichungen
vom Sollwert spricht eine Alarmeinrichtung an.
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Es ist auch möglich, die Ausgangsimpulse in einen Prozeßrechner einzulesen
und an diesen eine Alarmeinriclltung anzuschließen.
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Es ist zweckmäßig, die Anzeigeeineit mit der graphischen Darstellung
des Laufplans der zu kontrollierenden Leitung zu verbinden und die schadhafte Stelle
in diesem Laufplan direkt mit Leuchtdioden anzuzeigen. Es ist aber auch möglich,
die Ausgangssignale der Elektronikeillrichtung auf einem Bildschirm graphisch darzustellen.
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Mit besonderem Vorteil läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren zur
Rohrbrucherkennung im Wasser-Dampf-Kreislauf von Kraftwerken, insbesondere Kernkraftwerken,
anwenden.
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Aus sicherheitstechnischen Gründen kommt es gerade auf diesem Gebiet
der Technik auf ein sehr schnelles Erfassen und sicheres Orten von Bruchstellen
im Rohrleitungssystem an. Auch Leitungen mit sehr großen Querschnitten lassen sich
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren fortlaufend überprüfen, wobei selbst kleine
Lecks sicher lokalisiert werden können. Fehlauslösungen der Alarmeinrichtung sind
so gut wie ausgeschlossen.
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Eine weitere vorteilhafte Amfendullgsmöglichkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens
erschließt sich bei der Uberwachung von stromführenden Kabeln auf Kabelbrände. Bei
Auftreten eines Kabelbrandes wird das zusammen mit dem Stromkabel verlegte Koaxkabel
zerstljrt, wodurch von der Elektronikeinriclltttng eine entsprechende Meldung abgegeben
wird.
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Eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
zweckmäßigerweise so aufgebaut, daß sie mindesens ein aus einem voneinander isolierten
Innenleiter und Außenleiter bestehendes HF-Koaxkabel sowie eine an das Koaxkabel
angeschlossene Elektronikeinrichtung umfaßt Diese besteht im wesentlichen aus einem
Pulser, einem Diskriminator, einem "Oder"- und einem "Und"-Modul sowie aus einem
TDC (Timejto Digital Converter). Sie arbeitet mit einer maximalen Folgefrequenz
von 10 KHz und ist mit einer Anzeigeeinheit verbunden. Das Koaxkabel ist gleichzeitig
als Sensorstrang ausgebildet, und zwischen seinem Innen- und Außenleiter ist auf
dessen ganzer Länge ein Schmelzmetall eingelagert.
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Es ist zweckmäßig, das Schrnelzmetall in Form von mehreren Strängen
zwischen dem Innen- und dem Außenleiter des Koaxkabels anzuordnen. Das Schmelzmetall
kann aber auch in Form eines Mantels aus schmelzbarer Metallfolie vorliegen, der
zwischen den beiden Leitern vorgesehen ist.
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Die Wahl des Schmelzmetalls hängt von der Temperatur ab, die normalerweise
am Montageort des Koaxkabels herrscht.
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Eine wichtige Rolle bei der Materialauswahl spielt auch noch die bei
Eintritt eines Schadens, z. B. eines Rohrbruchs, am Ort des Schadens auftretende
Temperatur. Für die Leckerfassung in lleißwasser oder Dampf führenden Rohrleitungen
können z. B. Zinnlegierungen verwendet werden, die bis zu Schmelzpunkten von 1300
herab erhältlich sind.
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Die Isolierschicht zwischen Innenleiter und Außenleiter des Koaxkabels
ist vorteilhafterweise als Wendel ausgebildet, da sie in dieser Form den Durchfluß
von geschmolzenem Metall zum Innenleiter nicht behindert und somit einen Kurzschluß
ermöglicht. Die Wendel dient gleichzeitig als Abstandshalter zwischen Innen- und
Außenleiter des Koaxkabels. Der Innenleiter selbst kann ebenfalls aus schmelzbarem
Metall hergestellt sein.
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Es erscheint zweckmäßig, das Koaxkabel aus einer Anzahl von Teilstiicken
zusammenzusetzen und seinen Durchmesser so auszulegen, daß sich an den Enden der
Teilstücke genormte Steckverbindungen anbringen lassen. Die Teilstücke können etwa
eine Länge von 10 m aufweisen, um ein leichtes Auswechseln des betroffenen Kabelstücks
nach einem Schmelzvorgang zu ermöglichen.
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Zwischen der zu kontrollierenden Leitung und dem wendelförmig um diese
herumgelegten Koaxkabel ist vorteilhafterweise eine Glaswolle-Isolierung vorgesehen,
und das Ganze ist von einem Blechmantel umschlossen. Beim Auftreten eines kleinen
Lecks in einer Heißwasser oder Dampf führenden Rohrleitung wirkt die Glaswolle-Isolierung
wie ein Schwamm, der das austretende Fluid nach außen zu dem Koaxkabel weiterleitet.
Die Wärme staut sich innerhalb des Blechmantels und bringt das Schmelzmetall in
dem Koaxkabel und eventuell auch den Innenleiter zum Schmelzen. Bei großen Rohrreißern
kann davon ausgegangen werden, daß das austretende Fluid die Glaswolle-Isolierung
und den Blechmantel zerstört. Durch die hohe kinetische Energie des ausströmenden
Dampfstrahls ist mit einer sofortigen Zerstörung des Koaxkabels zu rechnen, wodurch
über die Elektronikeinrichtung Alarm ausgelöst wird. Das Gleiche tritt ein, wen
in einem stromführenden Kabel ein Brand entsteht.
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Die Verlegung des Koaxkabels unter einem Blechmantel bringt den sueiteren
Vorteil mit sich, daß die nachträgliche Montage eines Koaxkabels sowie das Auswechseln
eines Kabelstücks nach einem Schmelzvorgang erleichtert wird.
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Mit Hilfe der geschilderten Anordnung wird die zu kontrollieren Leitung
kontinuierlich nach der Laufzeitmethode auf Schäden überprüft. Der Pulser, der Teil
der Elektronikeinrichtung ist, gibt in beliebig vorwählbaren Zeitabständen oder
auf ein Signal von außen einen Impuls auf das Koaxkabel und auf den "Start"-Eingang
des TDC. Der reflektierte Impuls geht über den Diskriminator auf den "Stop"-Eingang
des TDC, in dem die Zeit zwischen "Start- und "Stop"-Signal digitalisiert wird.
Im Speicher des TDC erscheint eine Zahl, die über eine zuvor eingestellte Eichung
die Länge des Koaxkabels inMeternanzeigt. Bei einem Schmelzen des Koaxkabels wird
der Prüfimpuls früher reflektiert, so daß eine kleinere Zahl in dem TDC registriert
wird.
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Treten derartige Abweichungen des TDC-Inhalts vom Sollwert (d.h. der
ungestörten Kabellänge) auf, so wird durch die Anzeigeeinheit, in der Soll- und
Istwert verglichen werden, Alarm ausgelöst. Dies kann mit Hilfe der bereits erwähnten
Methoden (Anzeige mit Leuchtdioden im Rohrlaufplan oder graphische Darstellung auf
einem Bildschirm) vor sich gehen.
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Um den gesamten azimutalen Bereich der zu kontrollierenden Leitung
zu erfassen, sind auf der Leitung drei Koaxkabel verlegt, und die Wendeln der Kabel
weisen eine Steigung auf, die dem zweifachen Außendurchmesser der Glaswolle-Isolierung
entspricht. Diese Maßnahme bringt gleichzeitig eine große Sicherheit gegen Fehlanzeigen
mit sich, die noch durch eine 2- von -3- Forderung für die drei pro Leitung verlegten
Koaxkabel verstärkt werden kann; d.h. das Auftreten von Fehlern in den Koaxkabeln
kann nicht zu einer Fehlanzeige führen.
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Eine Absicherheit gegen Fehlanzeige durch den elektronischen Teil
der Anordnung läßt sich einmal durch die Forderungj erreichen, daß eine angezeigte
Abweichung vom Sollwert bei 10 aufeinanderfolgenden Prüfvorgsingen auftreten muß
(1 Störungen durch HF-Impuls-Einstreuung während des sehr kurzen PrLifurlgsvorganges
gänzlich auszuschließen), und zum anderen durch die Maßnahme, für jedes Koaxkabel
zwei Elektronikeinrichtungen vorzusehen. Meldet die Anzeigeeinheit eine Abweichung
vom Sollwert, so wird über Koax-Reedrelais jedes Koaxkabel automatisch an die zweite
Elektronikeinrichtung angeschlossen. Erst wenn auch diese nach 10-maligem Prüfvorgang
für zwei oder mehr als zwei Koaxkabel eine Abweichung vom Sollwert meldet, wird
Alarm ausgelöst.
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Durch die erwähnten Maßnahmen besitzt die Anordnung gemäß der Erfindung
eine besondere Eignung, um zum Schutz von Anlagenkomponenten, beispielsweise eines
Hochtemperaturreaktors, eingesetzt zu werden, denn sie verfügt über eine fast absolute
Sicherheit gegen Fehlanzeigen und über eine Redundanz des gesamten Systems. Außerdem
können sämtliche Komponenten des Elektronikteils ausgetauscht werden, ohne daß die
Funktion der Anordnung unterbrochen werden muß In Anwendungsfällen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei denen es sich um die Kontrolle von schwer zugänglichen Rohren handelt,
die zudem nicht ständig überwacht werden müssen, kann es von Vorteil sein, die Elektronikeinrichtung
als kleine tragbare Einheit aufzubauen, die nur aus Pulser, Diskriminator, TDC und
Anzeigeeinrichtung besteht. Sie wird nur von Zeit zu Zeit an die mit den Rohren
verlegten Koaxt kabel angeschlossen.
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Ist eine Erhöhung der Ansprechzeit der erfindungsgemäßen Anordnung
um wenige Sekunden zulässig, so läßt sich auch in Acdungsfällen, die eine laufende
Überwachung der zu
kontrollierenden Leitungen erfordern, der elektronische
Aufwand bedeutend reduzieren. Gemäß der Erfindung sind dann für eine größere Anzahl
von Koaxkabeln nur zwei Elektronikeinrichtungen erforderlich, und die einzelnen
Koaxkabol werden nacheinander im 0,5 - sec - Takt mittels eines Koax-Multiplexers
auf die eine Elektronikeinrichtung geschaltet. Wird für eines der Kabel eine Störmeldung
abgegeben, so wird dieses Kabel zur Kontrolle mit der zweiten Elektronikeinrichtung
verbünden. Diese reduzierte Anordnung bietet den Vorteil einer noch geringeren Fehleranfälligkeit,
da die aktiven elektronichen Komponenten wesentlich verringert sind.
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Es sei noch darauf angewiesen, daß sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch zur Überwachung einer größeren Anzahl von Meßstellen (Druck, Temperatur, Feuchte
usw.) anwenden läßt, die bei Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes einen
Schließkontakt betätigen. Schleift man über diese Meßstellen ein HF-Koaxkabel, in
das über T-Stücke die Schließkontakte eingefügt sid, so lassen sich mittels der
Laufzeitmethode mit Impulsen mit nur einem Koaxkabel sämtliche Meßstellen überwachen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Anordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1
das Teilstück eines HF-Koaxkabels, Fig. 2 einen Querschnitt durch dieses Kabel,
Fig. 3 die Anbringung des HF-Koaxkabels an der zu kontrollierenden Leitung, Fig.
4 einen Querschnitt durch HF-Koaxkabel und Leitung,
Fig. 5 ein
Prinzip-Schaltbild der Elektronikeinheit zur Überwachung des H1?-Koaxkabels.
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Bei dem dargestellten Beispiel handelt es sich um ein Rohrbrucherkennungssystem
für den Wasser-Dampf-Kreislauf eines Hochtemperaturreaktors.
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Das gleichzeitig als Sensorstrang ausgebildete HF-Koaxkabel 1 besteht
- wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich -aus einem Innenleiter 2, einem Außenleiter
3 und einer wendelförmig aufgebauten Isolierung 4, die gleichzeitig als Abstandshalter
zwischen Innen- und Außenleiter dient.
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Zwischen dem Innenleiter 2 und dem Außenleiter 3 sind vier Stränge
aus Schmelzmetall 5 angeordnet, und das gesamte Koaxkabel ist von einer Außenisolierung
6 umgeben. Als Schmelzmetall findet eine Zinnlegierung Verwendung. Der Innenleiter
3 ist ebenfalls aus Schmelzmetall hergestellt.
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Der Außendurchmesser des Koaxkabels beträgt 12 mm, und seine maximale
Länge liegt bei 300 m. Es verfügt über eine Ansprechzeit im Sekundenbereich, die
abhängig ist von dem Durchmesser des zu kontrollierenden Rohrs an der Bruchstelle,
von der Temperatur des austretenden Fluids und von der Größe des Lecks. Die Pulslaufzeit
pro m beträgt h nsec bei einer Schwankung von 0,3 %. Das Koaxkabel besitzt eine
Impedanz von 50 so und eine Dämpfung pro 100 inbei 1 GHz von 30 .
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Die Figuren 3 und 4 zeigen die Anbringung des Koaxlcabels auf dem
zu kontrollierenden Rohr 7, das Teil des Wasser-Dampf-Kreislaufs eines Hochtemperreaktors
ist und von heißem Dampf 8 durchströmt wird. Um das Rohr 7 ist zunächst eine Lage
von Glaswolle-Isolierung 9 gelegt, die bei Auftreten eines kleinen Lecks wie ein
Schwamm den entweichenden Dampf in sich einsaugt. Auf der Glaswolle-Isolierung 9
ist
das Sensorkabel 1 wendelförmig aufgebracht, und dieser gesamte
Aufbau ist von einem Blechmantel 10 umschlossen.
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Innerhalb des Blechmantels 10 staut sich die Wärme, so daß bei Auftreten
eines Lecks der Schmelzvorgang in dem Koaxkabel 1 beschleunigt wird. Wie in der
Fig. 4 angedeutet, sind drei Koaxkabel (la, lb, lc) um das Rohr 7 verlegt, um den
gesamten azimutalen Bereich des Rohres 7 zu erfassen.
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Die Figur 5 gibt das Schaltbild der Elektronikeinrichtung 11 wieder,
die zusammen mit dem HF-Koaxkabel 1 und einer Anzeigeeinheit die erfindungsgemäße
Anordnung bildet. Die Elektronikeinrichtung 11 besteht im wesentlichen aus einem
Pulser 12, einem Inverter 13, zwei Diskriminatoren 14, einem "Oder"-Modul 15 und
einem "Und"-Modul 16 sowie aus einem TDC 17 (Time to Digital Converter). An die
Elektronikeinrichtung 11 ist eine Anzeigeeinheit 18 angeschlossen, die wiederum
mit einem Gerät 19 verbunden ist, in dem der Rohrlaufplan graphisch dargestellt
ist. Die Anzeigeeinheit 18 kann auch durch einen Prozeßrechner 20 ersetzt sein,
wie in der Figur 5 durch gestrichelte Darstellung angedeutet.
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An den Prozeßrechner 20 schließt sich eine Alarmeinrichtung 21 an.
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Die gesamten Komponenten der Elektronikeinrichtung 11, die für ein
Überwachungssystem von beispielsweise acht Koaxkabeln benötigt werden, lassen sich
in einem Rahmen mit den Abmessungen 45 x 28 x 60 cm unterbringen. Für die Anzeigeeinheit
wird noch einmal das gleiche Volumen benötigt.
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Die Anordnung arbeitet mit einer Genauigkeit der Ortserkennung von
+1 m, und der gesamte Registriervorgang beim Auffinden eines Lecks oder Rohrbruchs
nimmt weniger als oder höchstens 2 msec in AnsPruch.
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Die Überprüfung des Koaxkabels 1 geschieht in folgender Weise: In
bestimmten Zeitabständen wird von dem Pulser 12 über einen "Fan-Out" 24 ein Puls
auf das Koaxkabel 1 und auf den "Start"- Eingang des TDC 17 gegeben. Mit 100 nsec
Verzögerung wird mit einem Gate-Puls 22 das Gate am Und "Und"-Modul geöffnet, so
daß der "Stop"- Eingang des TDC 17 erst auf den reflektierten Puls des Koaxkabels
1 ansprechen kann. Damit das TDC 17 sowohl bei Kurzschluß in dem Koaxkabel 1 als
auch bei offenem Kabelende reagiert, wird der reflektierte Puls gesplittert, und
der eine Teilimpuls wird über den Inverter 13 und der andere mit normaler Polarität
auf je einen der beiden Diskriminatoren 14 gegeben. Deren Ausgangssignale gehen
über den "Oder"- Modul 15 und den Und "Und"-Modul16 auf den "Stop"-Eingang des TDC
17. Daraufhin beginnt in dem TDC 17 der Konversionsvorgang, wobei die Zeit zwischen
"Start"-und "Stop"-Signal digitalisiert wird. Im Speicher des TDC 17 (der z.B. 512
Kanäle umfaßt) erscheint eine Zahl, die über eine zuvor eingestellte Eichung die
Länge des Koaxkabels 1 in Metern anzeigt. Nach der Konversion im TDC 17 gibt der
Pulser 12 einen Prüfpuls 23 heraus, der in der Anzeigeeinheit 18 den Speicherinhalt
des TDC 17 mit einem fest eingestellten Sollwert vergleicht, der der ungestörten
Länge des Koaxkabels 1 entspricht.
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Tritt in dem überwachten Rohr 7 ein Rohrbruch ein, so führt die Erwärmung
des Koaxkabels 1 zunächst zum Schmelzen der Stränge 5 aus Schmelzmetall, und das
flüssige Metall stellt eine leitende Verbindung zwischen dem Innenleiter 2 und dem
Außenleiter 3 her. Es kommt zu einem Kurzschluß, und der Prüfpuls wird früher reflektiert,
so daß die in dem Speicher des TDC 17 erscheinende Zahl kleiner ist als die bei
ungestörter Kabellänge. Bei weiterer Erwärmung des Koaxkabels 1 schmilzt der Innenleiter
2, und das Kabel wird unterbrochen.
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Wie bereits erwähnt, werden Kurzschluß oder Unterbrechung des Kabels
von der Elektronikeinrichtung 11 als gleichwertig behandelt. Die Abweichung des
TDC-Inhalts vom Sollwert wird in der Anzeigeeinheit 18 registriert, und mit Hilfe
des Gerätes
19 wird ein Alarm ausgelöst, wobei die Bruch- oder
Leckstelle in dem Rohr 7 direkt mit Leuchtdioden in dem Rohrlaufplan angezeigt wird.
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Das beschriebene Rohrbrucherkennungssystem wird so ausgelegt, daß
eine Fehlanzeige ausgeschlossen ist und daß sämtliche Komponenten der Elektronikeinrichtung
11 während des Betriebes ausgewechselt werden können. Im folgenden werden die einzelnen
Punkte skizziert, die eine Sicherheit gegen Fehlanzeige liefern. Einige wesentliche
Punkte sind bereits im Vorhergehenden erwähnt worden.
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1. Der Prüfvorgang des Koaxkabels entspricht gleichzeitig einer Prüfung
sämtlicher Komponenten des Systems.
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2. Einstreuungen von 50-Hz-bzw. 100-Hz-Brumm im Koaxkabel werden
durch kapazitive Einkoppelung im Diskriminator vollständig unterdrückt.
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3. Störungen durch HF-Puls-Einstreuung im Kabel während des 2.5 gisec
dauernden Prüfvorganges (Reflexionsdauer eines Pulses bei 300 m Kabellänge) sind
unwahrscheinlich. Um auch diesen Fehler auszuschliessen, wird in der Anzeigeeinheit
gefordert, daß die Abweichung vom Sollwert bei 10 aufeinander folgenden Prüfvorgängen
auftritt. Dies bedeutet nur eine unwesentliche Vergrößerung der Ansprechdauer des
Systems, da der gesamte Prüfvorgang nur 100 tLsec dauert.
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4. Das Auftreten von Fehlern im Koaxkabel führt durch eine 2 von
3-Forderung bei 3 parallel verlegten Koaxkabeln nicht zur Fehlanzeige.
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5. Eine Fehlanzeige durch die Elektronikeinrichtung wird unterdrückt,
indem diese zweifach ausgelegt wird, Meldet die Anzeigeeinheit eine Abweichung vom
Sollwert, werden über Koax-Reedrelais automatisch die Koaxkabel an die zweite Elektronikeinrichtung
angeschlossen. Erst wenn auch diese nach 10-maligem Prüfvorgang 2 zu kurze Koaxkabel"
meldet, wird Alarm gegeben.
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6. Fehler in der Anzeige, die aus Moduln besteht, die je einem TDC
zugeordnet sind, werden mit Hilfe eines Reservemoduls unterdrückt: Nach dem Ansprechen
zweier Moduln wird das entsprechende TDC auf den Reservemodul geschaltet, erst wenn
auch dieser eine Abweichung des TDC-Speicherinhalts vom Sollwert feststellt, wird
Alarm gegeben.