DE2551902C2 - Verfahren zur wahlweisen Teilenthärtung (Entcarbonisierung) und/oder biologischen Oxidation und Nitrifikation von Wasser - Google Patents
Verfahren zur wahlweisen Teilenthärtung (Entcarbonisierung) und/oder biologischen Oxidation und Nitrifikation von WasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur wahlweisen Teilenthärtung (Entcarbonlsierung) und/oder biologischen
Oxidation und Nltrifikation von Wasser.
In Versorgungsgebieten, in denen sehr harte Wässer oder Wässer sehr unterschiedlicher Härte zur Verteilung
kommen, 1st es Im Hinblick auf die heute sehr weitgehend
technisierten Haushalte erwünscht, eine Teilenthärtung des sehr harten Wassers durchzuführen bzw. durch
Angleichung der härteren Komponente eine gleichbleibende Wasserhärte zu schaffen. Es besteht das Bestreben,
diese Teilenthärtung möglichst zentral Im Wasserwerk vorzunehmen, was wirtschaftlicher ist als Haushaltsenthärter
und zu hygienisch einwandfreiem Wasser führt.
Es sind Verfahren bekannt, bei denen eine Kalkausfällung
oder ein Ionenaustausch durchgeführt werden. Bei den großen Wasserdurchsätzen führen die hierdurch
verursachten, In großen Mengen anfallenden, festen bzw.
flüssigen Abfallstoffe zu Schwierigkeiten. Die Beseitigung flüssiger Abfälle Ist besonders problematisch,
jedoch auch die Beseitigung des Kalkschlamms erfordert einen nicht unerheblichen betrieblichen und finanziellen
Aufwand.
Andererseits 1st die Entfernung orgarischer Stoffe aus dem Wasser ein Hauptanliegen sowohl der Abwasserreinigung
als auch der Trinkwasseraufbereitung aus Oberflächenwasser. Soweit diese organischen Stoffe biologisch
abbaubar sind, können sie durch biologische Verfahren entfernt werden, die allerdings nur bei ausreichender
Sauerstoffzufuhr in der gewünschten Welse arbeiten. Sie
werden daher durch andere sauerstoffzehrende Vorgänge, wie die stark sauerstoffverbrauchende biologische Nitrlfizierung
von Ammoniumionen, beeinträchtigt. Die zur Oxidation von Ammoniumionen üblicherweise vorgenommene
Knlckpunktchlorung führt bei Gegenwart natürlicher oder anthropogener organischer Stoffe, wie sie
in huminsäurehaltigem Grundwasser und in Oberflächenwässern
vorliegen, zur Bildung schwer abbaubarer und zum Teil hygienisch bedenklicher Chlorverbindungen.
Man Ist daher bestrebt, Ammoniumionen biologisch zu oxidieren. Die durch Bakterien bewirkte Ammoniumoxidaiion
In biologisch wirksamen Filtern endet jedoch mit der Zehrung des Luftsauerstoffs, dessen Löslichkeit Im
Wasser sehr begrenzt Ist und dessen Sättigungskonzeniration
etwa bei 10 mg/1 liegt. Die biologische Nltrifikallon
wird häufig gestört durch organische Inhaltsstoffe des Wassers, die von den Mikroorganismen bevorzugt
abgebaut werden. Biologisch nicht abbaubare organische Substanzen lassen sich durch Adsorptionsmittel aus dem
Wasser entfernen. Manche schwer abbaubaren Substanzen können schließlich durch Anwendung stärkerer
Oxidationsmittel In eine leichter abbaubare Form übergeführt
werden.
Im Gegensatz hierzu sind Verfahren zum Aufbereiten von Wasser bekannt, die das Austreiben überschüssiger
Kohlensäure zum Ziel haben, dabei aber um das Gleichgewicht zwischen Kalk- und Kohlensäuregehalt des
Wassers besorgt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
verfügbar zu machen, das eine Entcarbonlsierung ermöglicht, bei dem einerseits die Abfallprodukte verringert
werden und andererseits keine ChemlkalSenzusätze erforderlich sind, das eine verbesserte biologische Oxidation
und Nltrlflkallon ermöglicht und das Insbesondere wahlweise eine kombinierte Aufbereitung durch Tellenicarbonlslerung
und biologische Oxidation sowie Nltrlilkatlon
ermöglicht.
Die Erfindung besteht aus den Maßnahmen, wie sie im Kennzeichen des Anspruchs 1 dargelegt sind.
Bei dieser Intensiven Durchlüftung zum Zwecke der Entcarbontslerung wird das Wasser in einen an Kalk
übersättigten Zustand übergeführt. Dem Wasser wird dann mit seinem instabilen Zustand Gelegenheit zur
Kaikabscheidung gegeben, wobei wiederum Kohlensäure freigesetzt wird. Die Vorgänge werden sodann erneut
durchgeführt und so lange wiederholt, bis die gewünschte Enthärtung erreicht Ist. Hierzu ist es ertordcrllch,
daß das Wasser nach dem Belüftungsschritt durch Reaktionsräume geleitet wird. Die Kalkabscheldung
wird dabei zweckmäßig durch geeignete Maßnahmen beschleunigt, wie die Schaffung von Kontakten.
Insbesondere können Substanzen zugegeben werden, die als Kristalllsationskeime dienen können.
Die Erfindung macht gleichermaßen eine Vorrichtung verlüebar. die darin besteht, daß eine Vielzahl von Belüftungsräumen
über zwischengeschaltete Reaktionsräume zum Durchfluß des zu behandelnden Wassers miteinander
verbunden sind und daß vorzugsweise Belüftungsund Reaktionsräume übereinander angeordnet sind.
Zweckmäßige und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. In den Zelchnungen
zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung, die sich bevorzugt zur Entcarbonisierung eignet,
Fig.2 ein Diagramm, das den in den verschiedenen Stufen abnehmenden Kalkgehalt veranschaulicht,
Fi£. 3 die Seltenansicht einer Vorrichtung, die sich
bevorzugt zur Oxidation eignet, in schematischer Darstellung, und
Fig. 4 eine Vorrichtung nach Fig. 3 in perspektivischer Darstellung.
Ganz allgemein besteht die Vorrichtung nach Fig. 1 aus einzelnen Belüftungsstufen in einem mehrstufigen
Belüftungsturm 2 mit füllkörperartigen Elementen, die
z. B. aus Raschlgringen oder größeren Körpern bestehen, an deren oberem Ende jeweils die Luft zutreten kann, die
am unteren Ende des Belüftungsraums B freigesetzt wird. Zwischen den Belüftungsräumen B sind Reaktionsräume
A vorgesehen. In die das Wasser nach dem Austritt aus
einem Belüftungsraum B und vor dem Eintritt in einen neuen Belüftungsraum B gelangt.
Eine Fortbildung der Erfindung besteht darin, daß in
einem Belüftungsturm 2 das zu behandelnde Wasser vor dem ersten Belüftungsraum BI In einen dritten Belüftungsraum
BIII und dann in die weiteren ungeradzahligen
Belüftungsräume B V bis SIX mit zwischengeschaltetem
Reaktionsraum A fließt und daß das Wasser anschließend durch geradzahlige Belüftungsräume SII
bis B VIII, also die zweiten, vierten usw., mit zwischengeschalteten
Reaktionsräumen durchströmt, und daß die ungeradzahligen und geradzahligen Belüftungsräume B
entweder parallel oder, nach einmaligem Pumpen, hintereinander durchlaufen werden.
Bei der Vorrichtung nach Flg. 1 wird das zu enthärtende Rohwasser von der Rohwasserleitung 1 einem
Belüftungsturm 2 zugeführt und gelangt über einen Boden 3 in den ersten Belüftungsraum, der mit BI
bezeichnet Ist. Dabei wird durch Im einzelnen nicht
dargestellte seitliche Belüftungsschlitze Luft eingesaugt, die Im Belüftungsabschnitt 4 mit dem Wasser eine große,
stets wechselnde Grenzschicht bildet und einen Gasaustausch herbeiführt. Nach dem Durchlaufen eines jeden
Belüftungsabschnitts 4 wird die verbrauchte Luft nach der Gegenseite freigesetzt und das an Kohlensäure
verarmte, sauerstoffreiche Wasser über eine Abflußleitung 6 in einen Abscheidereaktor 7, bestehend aus Reaktlonsräumen
A, abgeleitet. Speziell gelangt das Wasser nach Durchlaufen des ersten Belüftungsraums BI in den
Reaktionsraum A I. Dort wird das Calciumcarbonat aus der übersättigten Lösung zur Abscheidung gebracht und
dabei wiederum Kohlensäure freigesetzt.
Das von der Übersättigung befreite Wasser wird von dem Abscheidereaktor 7 über die Rückführleitungen 8
Im Belüftungsturm 2 zum erneuten Kohlensäureaustrag zurückgeführt. Das Wasser gelangt vom Reaktionsraum
A I In den Belüftungsraum B III und nachfolgend über
die Reaktionsräume A III, A V, A VII durch die nachfolgenden
ungeradzahligen Belüftungsräume BW, B VII und BIX. Die geradzahligen Belüftungsräume BIl mit
dem Reaktionsraum A II. BIV mit dem Reaktionsraum
A IV usw. können entweder anschließend mit Hilfe einer Pumpe 9 mit dem gleichen Wasser beschickt werden,
wobei die Schieber IO offen und 11 geschlossen bleiben.
Es Ist auch möglich, die Anlage so zu betreiben, daß die
geradzahligen Belüftungsräume B II, BIV usw. parallel s
über die Rohwasserleitung 1 beaufschlagt werden. Dies
erbringt eine merklich geringere Entcarbonlsierungswirkung,
dafür aber den doppelten Durchsatz. Hierzu wird die Pumpe 9 abgestellt und der Schieber 12 geschlossen,
während die Schieber 10 und 11 geöffnet werden. Dieses
Wasser, das durch die parallel betriebenen Gruppen von Belüftungsräumen B mit Reaktionsräumen A fließt,
gelangt In einen Sammelbehälter 13 und wird dort über
die Reinwasserleitung 14 abgeführt.
Die In den einzelnen Reaktionsräumen Al, AW usw.
anfallenden Abscheidungsstoffe werden nach Öffnen der zugeordneten Schieber durch die Schlammleitungen IS
abgeführt und, falls erforderlich, einer Schlammbehandlung unterworfen. Auf diese Welse ist es möglich, je
nach den Umständen das zu entcarbonislerende Wasser durch die erforderliche Anzahl von Belüftungsräumen B
mit Reaktionsräumen A fließen zu lassen und so den gewünschten Härtegrad des Wassers einzustellen.
In Flg. 2 ist in einem Diagramm das freie CO2 (in
mg/1) über der Carbonathärte (In mmol/1) aufgetragen.
Das zu entcarbonlsierende Wasser befindet sich normalerweise In einem von der Gleichgewichtskurve 20
wiedergegebenen Zustand. Von einem Ausgangspunkt 21 wird durch die Belüftung Kohlensäure entfernt, und
das Wasser gelangt bei einem angenommenen, leicht zu erreichenden Ausgasungswlrkungsgrad von η = 40% pro
Stufe in einen instabilen Zustand, der durch Punkt 22 wiedergegeben wird. Durch Kaikabscheidung unter
gleichzeitiger Bildung äqulmolarer Mengen von CO2 wird
das Wasser wieder in einen neuen Gleichgewichtzustand zurückgeführt, der mit 23 bezeichnet ist. Das Wasser
befindet sich also wieder In einem durch die Gleichgewichtskurve 20 beschriebenen Zustand, aber mit geringerem
Kalkgehalt. Durch die einzeSnen Belüftungsstufen wird dieser Vorgang mehrere Male wiederholt, bis der
gewünschte Endzustand 24 erreicht ist.
Die Entcorbonisierung kann mit dieser Methode nicht zu sehr niedrigen Härten führen. Diese sind aber für die
Aufgabenstellung der Trinkwasserversorgung auch unerwünscht, da hygienische Bedenken einer zu weitgehenden
Enthärtung des Wassers entgegenstehen. Für diese Teilentcarbonisierung ist es möglich, ohne Chemikalienzusätze
auszukommen und das Abfallprodukt auf die Kalkmenge zu minimieren, die bei dem Entcarbonisierungsvorgang
tatsächlich aus dem Wasser ausgeschieden 5ö wird.
Die in FI g. 3 dargestellte Vorrichtung zeichnet sich
aus durch Siebböden 31, die übereinander angeordnet sind und durch die in einem Gebläse erzeugte Luft von
unten nach oben geleitet wird. Dabei ist vorgesehen, daß das Wasser auf den Siebböden 31 quer zur Luftströmung
verläuft und dann Reaktionsräume 32 durchfließt, bevor es in den nächsten Siebboden mit nachgeschaltetem
Reaktionsraum 32 geführt wird und somit zickzackförmig die gesamte Anlage durchfließt. In diesen Reaktionsräumen
32 können sowohl Ausscheidungs- und Absetzvorgänge wie auch Adsorptions- und Flockungsvorgänge
stattfinden; In den letztgenannten Fällen werden die Feststoffe möglichst in Wirbelschicht gehalten.
Im einzelnen ist die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung aus gleichartigen Elementen aufgebaut, die jeweils einen
quadratischen Siebboden 31 und einen anschließenden Reaktionsraum 32 mit konischen Wänden umfaßt.
Gegebenenfalls können auch zwei Reaktionsräume 32 hintereinander angebracht werden.
Mehrere dieser Elemente - je nach erforderlicher Aufbereitung 4 bis 12 - werden so übereinander angeordnet,
daß die Siebböden 31 waagrecht In gleichem
Abstand genau überelnanderliegen, während die angesetzten Reaktionsräume 32 von Stufe zu Stufe jeweils um
90° gegeneinander versetzt sind. Die Siebböden 31 werden so abgedichtet, daß eine mehrstufige, geschlossene
Kolonne 34 entsteht. Der so gebildete Belüftungsturm Ist an den Selten des Wasserein- und Wasseraustritts
durch Wasserschlösser abgedichtet, so daß keine Luft seitlich entweichen kann.
Der (äußere) Reaktionsraum 32 enthält seitlich eine Überfallkante 35. Hler ist ein kleiner Kanal 36 angesetzt,
der das Wasser des Siebbodens 31 der darunterliegenden Stufe zuführt.
Über dem obersten Siebboden 31 befindet sich eine Glocke mit Abzug 37. Die Siebböden 31 werden vom
Wasser waagrecht überströmt, während von unten über eine Verteilungskammer 38 mittels eines Kompressors
Luft In großem Überschuß eingeblasen wird, die durch
den Siebboden 31 strömt und oben aus dem Abzug 37 austritt.
Durch die Kreuzstrombelüftung findet auf jedem Siebboden 31 unter Ausbildung einer Schaumschicht ein
intensiver Gasaustausch statt, wobei O2 aulgenommen
und CO2 freigesetzt wird. Das Wasser passiert eine Schaumbremse und tritt dann In den Reaktionsraum 32
und von da gegebenenfalls in den weiteren Reaktionsraum 32 über, wo - gegebenenfalls unter Dosierzusätzen
- die Reaktionen stattfinden. Der Austrag der gebildeten Reaktionsprodukte erfolgt seitlich.
Folgende Prozesse können in dem mehrstufigen Reaktor ablaufen:
Bei härterem Wasser findet in den oberen Stufen, gegebenenfalls
unter Zugabe von Kristallisationskeimen, wie Feinsand, nach dem CO2-Austrag eine Kalkausscheidung
und damit eine Teilentcarbonisierung statt. Nach Durchlaufen des Reaktors der ersten Stufe wird das Wasser der
Belüftungsplatte der darunterliegenden Stufe zugeführt. So läßt sich der CO2-Austrag und die anschließende
Kalkausscheidung beliebig oft wiederholen.
Bei weicherem Wasser oder nach erfolgter Teilentcarbonisierung können die darunterliegenden Stufen dann
auch für Flockungs-, Austausch- oder Adsorptionsvorgänge sowie für die biologische Oxidation genutzt
werden. Hierzu werden In die Zulaufrinnen der Belüftungsplatten oder in die Reaktionsräume selbst Flokkungsmiitei,
Fiockungshiifsmittei, Aktivkohle verschiedener Aktivierungsgrade und andere Adsorptionsmittel
sowie weitere Substanzen poröser Struktur, an denen Mikroorganismen haften und sich entwickeln können,
zugesetzt. Durch Zugabe von Säuren oder Laugen oder durch den Zusatz von Kationen- und Anionenaustauscher
in H+- bzw. OH"-Form können die Milieubedingungen
des Wassers verändert und für diese Vorgänge optimal gestaltet werden. Im letzteren Fall ergibt sich gleichzeitig
eine Reduzierung von Kationen bzw. Anionen (Calcium- bzw. Chloridionen). Stärkere Oxidationsmittel,
wie KMnO4, H2O2 und Ozon, können schwer abbaubare
organische Substanzen in eine biologisch abbaubare Form überführen.
Der Betrieb in der Wirbelschicht bei aufslrömender Wasserführung vermeldet hohe Widerstände und erlaubt
höhere Durchsätze bei besserer Ausnutzung der zugesetzten Chemikalien. Eine Verschleppung geringer Restmengen
von Reaktionsprodukten in die nachfolgenden Stufen
ist In der Regel nicht kritisch. Zur besseren Ausnutzung
kann es sogar vorteilhaft sein, gewisse Anteile von
Adsorptionsmitteln, ausgebildeten Flocken und anderes unmittelbar In die nachfolgenden Stufen weiterzuführen,
wahrend die Hauptmenge der technischen Hllfsstoffe und Reaktionsprodukte den einzelnen Stufen unmittelbar
kontinuierlich oder periodisch entnommen wird. Unter Verwendung von Pumpen geringer Leistung Ist es weiterhin
möglich, die adsorptionsfähigen oder biologisch wirksamen Stoffe entgegen dem Wasserfluß der darüberllegcnden
Reaktionsstufen zuzuführen und so eine Gegenstromwlrkung derart zu erzielen, daß das unbelastete
Adsorptionsmittel zunächst In der letzten Stufe dem am weltestgehend aufbereiteten Wasser angeboten wird und
mit zunehmender Belastung auf stärker vorbelastetes Wasser trifft.
Der gesamte Aufbereitungsgang verläuft Im freien Gefälle ohne Zwischenpumpen. Anschließend ist nur
noch ein Filtrationsschritt erforderlich. Da sowohl das Zudosieren als auch das Ableiten kontinuierlich oder In
kleinen Schritten erfolgen kann, wird eine konstante Produktionsqualität erzielt.
25
30
35
40
55
60
65
Bezugszeichenliste | |
1 | Rohwasserleitung |
2 | Belüftungsturm |
3 | Boden |
4 | Belüftungsabschnitt |
6 | Abflußleitung |
7 | Abscheidereaktor |
8 | Rückführleitungen |
9 | Pumpe |
10, 11 | Schieber |
12 | Schieber |
13 | Sammelbehälter |
14 | Reinwasserleitung |
15 | Schlammleitung |
20 | Gleichgewichtskurve |
21 | Ausgangspunkt |
22 | instabiler Zustand |
23 | Gleichgewichtszustand |
24 | Endzustand |
31 | Siebböden |
32 | Reaktionsraum |
33 | Belüftungsraum |
34 | geschlossene Kolonne |
35 | Überfallkante |
36 | kleiner Kanal |
37 | Abzug |
38 | Verteilungskamrner |
A I -A VIII | Reaktionsräume |
öl-5IX | Belüftungsräume |
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen |
Claims (17)
1. Verfahren zur wahlweisen Teilenthärtung (Entcarbonlsierung) und/oder biologischen Oxidation
und Nltrifikation von Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde Wasser nacheinander
In verschiedenen Stufen jeweils Intensiv belüftet wird und anschließend nach jeder Belüftungsstufe
zum Reagieren bzw. Ausfällen für die Dauer einer bestimmten Verweilzeit in einen die Gewichtseinteilung
oder die Reaktion ermöglichenden Zustand versetzt wird, wobei zur Teilenthärtung das zu entcarbonisierende
Wasser intensiv belüftet wird und in einen an Kalk übersättigten Zustand übergefühn wird,
daß dem Wasser mit seinem instabilen Zustand Gelegenheit zur Kaikabscheidung gegeben wird, indem das
Wasser in ausreichend groß bemessenen Reaktionsräumen verweilt, und daß die Vorgänge erneut durchgeführt
und so oft wiederholt werden, bis die gewünschte Enthärtung erreicht ist und zur biologischen
Oxidation und Nltrifikation von belasteten Wässern das Wasser zur Oxidation von Ammoniumionen und organischen Stoffen In mehrere Stufen
jeweils Intensiv belüftet und entsprechenden Reaktionsräumen zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaikabscheidung durch geeignete
Maßnahmen, wie Schaffung von Kontakten mittels Rühren, Schaffung einer Wirbelschicht oder durch
Einbringen einer Schicht von gebrochenem Kalkstein In die Reaktionsräume, beschleunigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kristallisationskerne Substanzen, wie
Kalzitkristalle, feiner Sand, CaCO,-Fällungsprodukte,
zugegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das zur Entfernung von Verunreinigungen
oder Mikroorganismen verschiedene Adsorptionsmittel und/oder poröse Stoffe und/oder immobilisierte
Mikroorganismen zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorptionsmittel oder porösen
Stoffe Im Aufwärtsstrom Im Schwebebett gehalten werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen
Stufen die Milieubedingungen (pH-Werte) geändert werden, Indem Säure oder Lauge zugegeben werden
oder ein Wasserteilstrom durch saure oder basische Ionenaustauscher durchgeleitet wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gegenstromeffekt erzielt
wird, Indem ein Adsorptionsmittel dem Wasserlauf
entgegengeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Dosierungen von Flokkungsmltteln,
Flockungshllfsmltteln, Säuren, Laugen oder Oxidationsmittel vorgenommen werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Reaktionsprodukte
und/oder zusätzliche Hllfsstoffe teilweise oder vollstündig in nachfolgende oder vorausgehende Reaktionsräume
periodisch oder kontinuierlich übergeführt werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl von Belüftungsräumen (Bl bis B IX) über zwischengeschaltete Reaktionsräume (A I bis A VIII) zum Durchfluß des zu behandelnden
Wassers miteinander verbunden sind und daß vorzugsweise Belüftungs- und Reaktionsräume
übereinander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Belüftungsturm (2) ein
erster Belüftungsraum (B I) über einen Reaktionsraum
(A I) mit einem dritten Belüftungsraum (B IH) verbunden ist und von da mit dem übernächsten
Belüftungsraum (B V) und weiter mit allen ungeradzähligen Belüftungsräumen (Sl, flIH, BW...)
verbunden 1st und daß der letzte Belüftungsraum mit dem ersten geradzahligen Belüftungsraum (B IJ)
verbunden ist, der über zwischengeschaltete Reaktionsräume (A II, A IV ...) mit den weiteren geradzahligen
Belüftungsräumen (ßlV, flVI...) verbunden
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß in die einzelnen Belüftungsabsfhnitte
(4) des Belüftungsturmes (2) füllkörperartlge Elemente angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß Schieber (10, 11,
12) vorgesehen sind, die Verbindungen zwischen den
ungeradzahligen und geradzahligen Belüftungsräumen (B) trennbar machen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß alle Reaktionsräume
mit Ventilen versehen sind, die über gemeinsame
Schlammleltungen (15) eine Schlammentleerung ermöglichen.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungsräume (33) durch Siebböden (31) getrennt übereinander angeordnet sind
und daß jedem Belüftungsraum (33) abwechselnd versetzt auf unterschiedlichen Selten angebrachte
Reaktionsräume (32) zugeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Belüftungsraum (33) ein
einfacher oder unterteilter Reaktionsraum (32) mit parallelen oder konischen Wänden nachgeordnet Ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß an den einzelnen Ableitungskanälen
oder unmittelbar an den Reaktlonsriiumen (32) Doslereinrichtungen vorgesehen sind.
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