DE2548715C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Transportieren von Wärme - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Transportieren von WärmeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren von Wärme, vorzugsweise
Abwärme von Kraftwerken, über große Entfernungen,
bei dem die Wärme auf ein Wärmespeichermedium übertragen wird, das Wärmespeichermedium
dann zum Ort des Energieverbrauchs transportiert wird und die Wärme dort nutzbar gemacht wird.
Die bessere Nutzung der gegenwärtigen Energiequellen ist eine der vordringlichsten volkswirtschaftlichen
Aufgaben. Der Wunsch die Abwärme der Kraftwerke zu nutzen, d. h. Kraftwerke als Heizkraftwerke
zu betreiben, ist so alt wie die Technologie selbst. Die gestiegenen Energiepreise haben dieser Forderung
erneut Aktualität verliehen. Dabei wird aber Wärmetransport über größere Entfernungen erforderlich, da
die heutigen und auch die meisten zukünftigen Kraftwerke nicht wärmeverbrauchernahe liegen. Das
Transportproblem ist schwerwiegend. Transportleitungen mit entsprechender Leistung sind nämlich
ungewöhnlich teuer (7-10 Mill. DM/km). Um eine über das ganze |ahr sich erstreckende effektive Nutzung zu
erreichen, kann damit nur die Grundlast eines Versorgungsgebietes transportiert werden. Dementsprechend
werden sich solche Transportleitungen nur zur Versorgung^ von einigen großen Ballungsgebieten
nutzen lassen, Überdies ist der RohrleitUngstfanspöft
aus wirtschaftlichen Gründen auf Entfernungen Unter 30 km beschränkt (Einsatzmöglichkeiten neuer Energiesysteme,
Teil V, Fernwärme, Herausgeber: Bundesminislefiüm für Forschung und Technologie, Bonn, 1975).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch das Wärme in leicht
steuerbarer Menge besonders kostengünstig über große Entfernungen transportiert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Wärmespeichermedium in einem Speicherbehälter
auf bereits vorhandenen Verkehrswegen zum Ort des Energieverbrauchs transportiert wird.
Nach einem weiteren Merkmal des Verfahrens, bei dem das Übertragen der Wärme auf das Speichermedium
durch Verdampfen einer Komponente des Mediums bewirkt wird, wird die gasförmige Komponente
am Entstehungsort verflüssigt und am Verbrauchsort die Verdampfungswärme zusätzlich für
Kühlzwecke verwendet.
Bei einer anderen Variante des Verfahrens wird als
Speichermedium überhitztes Wasser verwendet
Weitere Unteransprüche haben Einzelheiten der Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens, nach den
vorhergehenden Ansprüchen zum Gegenstand.
Die mit dem Wärmetransportverfahren nach der Erfindung erzielten Vorteile sind offenkundig und sehr
tiefgehend, im Gegensatz zu einem großen Tranäportrohr
erfolgt hier der Wärmetransport in kleinen Einheiten, die dem täglichen Wärmebedarf von ca. 1000
bzw. 10 000 Personen entsprechen. Hieraus ergeben sich folgende weitere Vorteile im einzelnen:
1. Das Wärmetransportsystem, d.h. Verfahren und Vorrichtung, ist sehr flexibel; es ist sehir leicht
Steuer- und regelbar.
2. Das Wärmetransportsystem kann verhältnismäßig einfach die Kurzzeitschwankungen zwischen
Wärmelieferung und Wärmenachfrage ausgleichen. Es läßt sich leicht errechnen, daß die
Investitionen für Wärmetransportwaggons nur zu 15% m den Rohwärmepreis ab Heizwerk eingehen.
Daher kann eine Vergrößerung der Speicherkapazität finanziell vertreten werden, womit ermöglicht
wird, Kraftwerkswärme aus Überschußzeiten, also z. B. nachts und an Wochenenden zu speichern.
3. Auf Wasser- und Schienenwegen sind in mitteleuropäischen Ländern etwa 80% der Bevölkerung
erreichbar. Durch Nutzung dieser Verteilungswege erhöht sich die Einsatzmöglichkeit von Fernwärme
über das Transportsystem nach der Erfindung gegenüber bisherigen Konzepten (vgl. 1) ganz
erheblich. Selbst für kleinere Gemeinden mit entsprechend großer Siedlungsdichte, so daß die
Nahverteilung der Wärme nicht zu teuer wird, würde eine zentrale Wärmeversorgung möglich
und wirtschaftlich sein.
4. Durch die Unterteilung in Transporteinheiten ist auch die Reduzierung der Kosten für die Nahverteilung
möglich. Es werden keine großen Heizzentralen mit langen Verteilungskanälen benötigt.
Kleinere Heizzentralen mit kürzeren Transportleitungen werden wirtschaftlicher.
5. Die relative Kleinheit der Transporteinheiten, insbesondere also der Waggons für den Schienentransport,
ermöglicht eine behutsame versuchsweise Einführung des Systems nach der Erfindung
mit einem Minimum an Kapitalaufwand. Bevor große Investitionen erforderlich werden, !können
die Grundeinheiten sorgfältig getestet und verbessert werden. Dabei ist es vorteilhaft, daß der
Transport von NH3 (fl.) auf Schiene öder Wasser
heute bereits zum Stand der Technik gehört. Das vermindert die noch verbleibende Entwicklüngsap
beil, Zum Beispiel für die benötigten Sälzsjpeichef mit den zugehörigen Wärmetauschern,
A Q
6. Das Wärmetransportsystem nach der Erfindung ist sehr umweltfreundlich. Die Emission von Schadstoffen
über Wohngebieten wird erniedrigt bei gleichzeitiger Herabsetzung der Abwärmeabgabe
an Wasser und Luft durch Kraftwerke. Durch Nutzung der schon bestehenden Transportwege
werden neue Transporttrassen nicht erforderlich.
7. Bei Transport zu Wasser mittels Wärmeschiffe läßt
sich sehr einfach die Abwärme der aus Gründen des Umweltschutzes in Küstengewässern geplanten
Großkraftwerke nutzen. Da hier noch größere Schiffseinheiten als bei der Binnenschiffahrt zum
Einsatz kommen können, ist eine kostengünstige Fernwärmeversorgung von Hafenstädten möglich,
so z.B. von Hamburg und Bremen. Bei weiterer Entwicklung des Erfindungsgedankens kann es
sogar wirtschaftlich werden, Sonnenwärme aus tropischen Gebieten zum Verbraucher zu transportieren.
Umgekehrt können in Ländern, die irn Sommer einen hohen Kühlbedarf haben, wie z. B.
j:_ ι te α j:_ c*-,L:rr„ : c* ^i„ i/si&nnnu:rc_
fahren.
8. Die volkswirtschaftliche Bedeutung einer teilweisen Umstellung von öl auf Kraftwerkswärme,
insbesondere vom Standpunkt der Außenhandelsbilanz sowie der Versorgungss-cherheit, braucht
nicht erläutert zu werden. Es ist jedoch noch hervorzuheben, daß ein wesentlicher Prozentsatz
des heute vom Verbraucher gezahlten Wärmepreises bei einer solchen Umstellung als Transportvergütung
der heimischen Transportunternehmen, nicht zuletzt der Bundesbahn, zusute kommt
Da die Erfindung im wesentlichen von den anfallenden Transportkosten für die Wärme abhängt, soll im
folgenden deren Höhe je für Schienen- und Wasserweg detailliert abgeschätzt werden. Dabei wird ein ölpreis
von 45 Dfvi/Gcal zugrunde gelegt, jedoch beide
Systeme nicht miteinander verglichen. Dieses ist hier nicht möglich weil bei dem Abschätzen verschiedene
Voraussetzungen gemacht werden, insbesondere hinsichtlich der Transportentfernung.
1. Schienentransport
a) Ammoniaktankwagen: Standardausführung mit 95 m3, max. Beladung 50 to NH3, also
50 :1,8 = 28 Gcal/Waggon,
b) Salzwaggon: ca. 120 to Belastbarkeit, ca 120 m3
Volumen ohne Wärmetauscher, Schüttungshohlräume, die zur Vermeidung von Quellung und zur
Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit erforder- jo lieh sind, verursachen diesen Volumenbedarf.
Investitionskosten (in 103 DM)
TDM
70
40
90
70
40
90
NH3-Waggon
NH3-Ladung (50 to NH3 zu 0,8 DM/kg NH3)
CaCb-Waggon mit Kessel
Wärmetauscher und Armaturen
CaCb-Waggon mit Kessel
Wärmetauscher und Armaturen
(30 TDM/Gcal/h plus 50% Aufschlag wegen
schlechten Wärmeübergangs in Salz;
h Entladezeit, also 4,7 Gcal/h
Wärmeleistung) 210
Füllung!
16,6 toNH3(0,8 DM/kg) 14
to CaCI2 (200 DM/to) 11
Investition pro Doppelwaggön
bzw. pro 28 Gcal: 435
bzw. pro 28 Gcal: 435
Bei 100 km Abstand zwischen Kraftwerk und Verbraucher ist eine Hin- und Rückfahrt/Tag möglich.
Bei etwa 20% Stillstand für Instandhaltung ergeben sich rund 300 Tage/Jahr, also 8400 Gcal/Jahr pro Doppelwaggon,
also 52 DM Gcal/Jahr Investitionskosten. Mit 14% Annuität tragen die Investitionen zum Wärmepreis
0,14 · 435/8,4 7 DM/GcalbeL
Damit ergibt sich folgender Gesamtpreis:
Wärmepreis ab Kraftwerk 10 DM/ Gcal Investition in Transportgefäßen
(14% Annuität) 7 DM/ Gcal
Transportpreis (5 DM/to für 100 km) 22 DM/ Gcal
Wärmepreis bei Schienentransport
über 100 km
über 100 km
39 DM/ Gcal
Erhöht man den Transportpreis der Bahn auf 6,40 DM/to, so daß mit erheblichem Gewinn gefahren
werden kann, so erreicht man gerade den heutigen Preis für Wärme aus öl. Aus obiger Aufstellung ist ersichtlich,
daß die Entwicklung der Transportpreise relativ zu den ölpreisen und nicht so sehr die Investitionen bzw. der
Wärmepreis ab Kraftwerk die Wirtschaftlichkeit der Fernwärme relativ zum Öl bestimmen.
Für Ende 1976 wird von der Bundesbahn ein Durchschnittstarif für Ganzzüge von 6,80 DM/to
(Entfernung 100 km) abzüglich 10% bei Gewährung von Mengenrabatt, also 6,10 DM/to, angestrebt Dieser
Tarif, der unter Berücksichtigung des Gesamttransports gewinnbringend kalkuliert ist, enthält den Preis für eine
Leerrückfahrt Bei einer Vollrückfahrt erhöhen sich die Zugabfertigungskosten nicht. Bei den Zugförderungskosten sind lediglich der Energieverbrauch der Zugmaschine
(0,15 DM/to) und Abschreibung auf Zugmaschine bzw. Gleiskörper erhöht. Somit dürfte obig
gemachte Abschätzung auch in dem kommenden Jahren ihre Gültigkeit behalten.
Die Investitionskosten in Wärmewaggons für den Transport der halben Abwärme eines großen Kraftwerkes
(1000 Gcal/h) errechnen sich aus den obigen Daten zu 370 Mill. DM. Dazu kommen Investitionen für
die beiden Wärmeübergabestationen und eventuell in zusätzlichen Zugmaschinen der Bundesbahn. Diese
Gesamtinvestitionen sind zu vergleichen mit ca. lOOOMill.-DM für eine Heißwasser-Doppelrohrleitung
über 100 km.
Die Versorgung von 20% der Bevölkerung Westdeutschlands mit einem durch Fernwärme abdeckbaren
Durchschnittsverbrauch von 10 Gcal/Jahr pro Person erfordert die Investitionssumme von 6 Mrd. DM zum
Bau von 14 000 Doppelwaggons, was unter 10% des heutigen Waggonbestandes von 330 000 liegt. Pro Jahr
wurden zusätzlich 530 Mill, to Güter bewegt, entsprechend einem Transportumsatz von 3,4 Mrd. DM
(6,4 DM/to). Mit einer Belastbarkeit von 1350to/Zug würden täglich insgesamt 1300 Wärmezüge verkehren,
eine für die Bahn leicht zusätzlich erfüllbare Transport* leistung (zürn Vergleich: Münchert-Hbf. hat 3000
Zugbewegungen pro Tag).
Unter der Annahme obigen Durchschnittsverbrauchs versorgt
1 Poppelwaggon etwa
lZug(l350 to = 11 Doppelwaggons) etwa
lZug(l350 to = 11 Doppelwaggons) etwa
1 000 Personen/Tag, 11 000 Personen/Tag.
2000 DM/Fahrt
Gcal.
Gcal.
angesetzt, also 2000/310 = 6,5 DM/
An einem Heizwerk für 44 000 Menschen würden bei 6 Stunden Entladezeit im Mittel 1 Zug mit 11
Doppelwaggons entlaiiden, ist also technisch leicht
durchführbar. Platzschwierigkeiten könnte es allerdings bei der Beladung am Kraftwerk geben. Bei einer
Abgabekistung von 1000 Gcal/h würden bei 6 Stunden
Beladezeit im Mittel 200 Doppelwaggons, d.h. ca. 10 Züge, beladen werden. Eine Reduzierung der Beladezeit
scheint von der Kinetik her durchaus möglich zu sein; allerdings wird zu prüfen sein, ob hierbei die
Anforderungen an die Wärmetauscher nicht zu groß werden.
Eine Fernwärmeversorgung obiger Größenordnung ergäbe bei einem Importpreis für Öl von 12$/barrel
(=30 DM/Gcal) eine Importersparnis von 3,6 Mrd. DM/Jahr.
2. Wasserstraßentransport
Europa-Typ (Johann Welker) Tragfähigkeit 1350 to, also 310 Gcal/Fahrt.
Investitionskosten (in 103 DM)
TDM
Speichermaterial: | 460 |
560 to NH3(H) | 150 |
190 to NH3(gebunden) | 120 |
600 to CaCl2 | 300 |
TankfürNH3(1000nv<) | 300 |
Tank für CaCl2 -2NH3 | |
Wärmetauscher und Armaturen | |
(30 TDM/Gcal/h + 50% Aufschlag wegen | |
schlechten Wärmeübergangs in Salz; | |
6 h Entladezeit, also 52 Gcal/h | 2 320 |
Wärmeleistung) | 2 200 |
Schiff mit voller Ausrüstung | |
5 850
Im Gegensatz zur Abschätzung für Schienenwege enthält diese Investition von 5,8 Mill. DM für 310 Gcal
auch den Antrieb für den Transport.
Bei 50 km Kraftwerkabstand (gegenüber 100 km bei Bahn) ist eine Fahrt/Tag möglich. Wegen Ausfalltage
für Reparaturen, Schiffahrtssperren, Hoch- oder Niedrigwasser etc. 250 Tage/Jahr Einsatz, also Wärmetransport/Jahr:
78 000 Gcal/Jahr.
Mit 14% Annuität tragen die Investitionen zum Wännepreis 0,14-5850/78 10,5DM/Gca! bei. Die
Betriebskosten seien zur Sicherheit hoch, d. h. mit Damit ergibt sich folgender Gesamtpreis:
·-, Wärmepreis ab Kraftwerk 10 DM/Gcal
Investitionskosten (14% Annuität) 10,5 DM/Gcal
Betriebskosten 6,5 DM/Gcal
Betriebskosten 6,5 DM/Gcal
Wärmepreis bei Wasserstraßentransport über 50 km 27 DM/Gcal
Dieser Preis liegt ganz erheblich unter 45 DM/Gcal.
Bei einem Transport über 100 km Entfernung benötigt 1 volle Fahrt rund 1,5 Tage; also 166
Fahrten/Jahr, 51 000 Gcal/Jahr, Investitionskosten bei 14% Annuität 16 DM/Gcal; Betriebskosten 3000 DM/
Fahrt, also 10 DM/Gcal, Wärmepreis bei Wasserstraßentransport über 100 km also 36 DM/Gcal.
In obiger Rechnung wurden die Betriebskosten sicherheitshalber sehr hoch, nämlich mit 5000 TDM/
Jahr angesetzt. Üblicherweise . ..-hnet man bei Vollausiasiung
(allerdings ohne Oberstuiid?n) mit etwa 200 bis
250TDM/Jahr. Legt man diesen Wert zugrunde, so ergibt sich ein Wärmepreis von 24 DM/Gcal (bei 50 km)
bzw. 31 DM/Gcal (bei 100 km). Läßt man die Annahme, d?.O jedes Schiff voll mit Antrieb, Navigationsinstrumenten
usw. ausgerüstet ist. d. h. arbeitet man mit Schubleichtern, so kann eine weitere Reduktion des
Wärmepreises erwartet werden.
jo 1 Schiff/Tag versorgt ca. 11 000 Menschen/Tag. Um
10% der Bevölkerung Westdeutschlands auf dem Wasserweg zu versorgen, wären 7 Mrd. DM an
Investitionen in Wärmeschiffen erforderlich, entsprechend 1160 Schiffen (bei 100 km Abstand zwischen
3> Kraftwerk und Verbraucher). Im Gegensatz zum Schienentran -port ist dieser Zuwachs an Schiffskapazität
keineswegs mehr klein gegenüber der Gesamtkapazität. Die Belastbarkeit der Wasserstraßen bedarf
einer eigenen Prüfung.
Obige Abschätzungen erheben nicht den Anspruch großer Verbindlichkeit. So sind z. B. das Gewicht der
Wärmetauscher, Wirkungsgrade beim Speicherprozeß, andererseits wiederum auch Mengenrabatte nicht
berücksichtigt Dennoch liefern diese Zahlen Evidenz dafür, daß der Transportvorschlag nach der Erfindung
zusammen mit den effektiven Wärmespeicherverfahren heute schon einen konkurrenzfähigen Wärmepreis
ergeben. Jede Ölpreiserhöhung, die nicht mit einer gleich großen Transporterhöhung verbunden ist, ver-
>o schiebt das Verhältnis immer mehr zugunsten des
vorgeschlagenen Fernwärmekonzepts. Auf längere Sicht bleibt sowieso keine andere Wahl.
Als Beispiel für die Wärmespeicherung nach Anspruch 2 kann u. a. die folgende Reaktion dienen:
CaCl2 · 8NH3 (fest) = CaCI2 · 2NH3 (fest) + 6NM1 (gasf.) - 56000cal.
Diese Reaktion bezeichnet den Vorgang der Wärmespeicherung. Die umgekehrte Reaktion führt zu
Wärmeabgabe. Diese erfolgt auf einem Temperaturniveau zwischen 80 und 90° C.
Dieses Beispiel wird hier genannt, einmal, um das Prinzip zu demonstrieren und andererseits, weil speziell
die Eigenschaften dieses Systems (sowie Von SrCl2 · 8 NH3) sehr gut bekannt sind, (z. B. W.
Niebergall, Handbuch der Kältetechnik, BdVII1
Herausgeber: R. Plank, Springer^ Verlag, Bin, Göttingen
Heidelberg (1959), R. Plank und J. Kuprianoff:
Die Kleinkältemaschine, Springer-Verlag, Bln. Göttingen
Heidelberg [I960]).
Wenn überhitztes Wasser als Wärmespeicher-Medium verwendet werden soll, so sind dafür
Druckbehälter erforderlich. Diese sind zwar teurer als die Behälter zum Transport der Reaktions-Spel·
cher-Medien. Dafür kann aber damit gerechnet werden, daß weder beim Verladen ab Kraftwerk noch beim
Ausladen an der Übernahmestation Wärmetauscher erforderlich werden. Auch gibt es keine Vorschriften die
dem Transport von Heißwasserdruckgefäßen per Bahn
7 8
oder Schiff entgegenstehen. Schließlich handelt es sieh aus regelungsteehnisehen Gründen damit nieht vollstän-
dabei im Prinzip nur um Abwandlungen von Dampfio- dig ersetzt werden.
komotiven und Dampfschiffen. Für die Durchführung des Wärmetransportsystems
Das Wärmetransportsystem nach der Erfindung nach der Erfindung ist das Betreten technischen
zeigt, daß bei Anwendung effektiver Wärmespeicher- ■-, Neulands mit seinen Risiken nicht erforderlich. Für die
methoden Und unter Benutzung heute schon existie- günstigste Gestaltung des Systems ist zwar noch
render Transport-Mittel und-Wege Wärme kostengün- intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu
stig von Kraftwerken zu Verbrauchern transportiert leisten, worin jedoch ein abwertendes Moment nicht
werden kann. Damit soll die Grundlast des Verbrauchs gesehen werden kann,
gedeckt werden; das Kraftwerk am Verbrauchsort soll io
Claims (6)
1. Verfahren zum Transportieren von Wärme, vorzugsweise Abwärme von Kraftwerken, Ober
große Entfernungen, bei dem die Wärme am Entstehungsort auf ein Wärmespeichermedium
übertragen wird, das Wärmespeichermedium dann zum Ort des Energieverbrauchs transportiert wird
und die Wärme dort nutzbar gemacht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmespeichermedium
in einem Speicherbehälter auf bereits vorhandenen Verkehrswegen zum Ort des Energieverbrauchs transportiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Übertragen der Wärme auf das Speichermedium
durch Verdampfen einer Komponente des Mediums bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
gasförmige Komponente am Entstehungsort verflüssigt und am Verbrauchsort die Verdampfungswärme zusätzlich für Kühlzwecke verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Wärmespeichermedium Wasser
dient, das überhitzt wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der 2Ί
Speicherbehälter als Container ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicherbehälter aus zwei
Gefäßen besteht, von denen eines mit einem Wärmetauscher versehen ist jo
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gefäß mit dem Wärmetauscher in Modulbauweise aufgebaut ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2548715A DE2548715C3 (de) | 1975-10-31 | 1975-10-31 | Verfahren und Vorrichtung zum Transportieren von Wärme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2548715A DE2548715C3 (de) | 1975-10-31 | 1975-10-31 | Verfahren und Vorrichtung zum Transportieren von Wärme |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2548715A1 DE2548715A1 (de) | 1977-05-12 |
DE2548715B2 DE2548715B2 (de) | 1978-12-21 |
DE2548715C3 true DE2548715C3 (de) | 1980-05-08 |
Family
ID=5960497
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2548715A Expired DE2548715C3 (de) | 1975-10-31 | 1975-10-31 | Verfahren und Vorrichtung zum Transportieren von Wärme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2548715C3 (de) |
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1975
- 1975-10-31 DE DE2548715A patent/DE2548715C3/de not_active Expired
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DE102013106039A1 (de) | 2013-06-11 | 2014-12-11 | Bayerisches Zentrum für angewandte Energieforschung e.V. (ZAE Bayern) | Mobiler Sorptionsspeicher |
DE102013106039B4 (de) | 2013-06-11 | 2021-08-12 | Bayerisches Zentrum für angewandte Energieforschung e.V. (ZAE Bayern) | Mobiler Sorptionsspeicher |
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Publication number | Publication date |
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DE2548715B2 (de) | 1978-12-21 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |