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"Hydraulische Presse zur Bildung von Ziehangeln an Rohren"
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Hydraulische Pressen dieser Art sind Hilfsmaschinen für Rohrziehanlagen.
Sie dienen dazu, am vorderen Ende des zu ziehenden Rohres eine sogenannte Ziehangel
zu pressen. Das ist ein Endabschnitt des Rohres mit verringertem Durchmesser, der
vor Beginn des Ziehvorganges durch die Ziehdüse gesteckt werden kann.
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Bei bekannten Pressen dieser Art werden die Werkzeugaufnahmen durch
hydraulische Zylinder betätigt, die an einem geschweißten Körper (Maschinenkörper)
angebracht sind. An jedem hydraulischen Zylinder sind zwei Rohrleitungen (Rohre
oder Schläuche) angeschlossen. Undichtigkeiten an den Anschlußstellen der hydraulischen
Rohrleitungen geben bei den bekannten Pressen
dieser Art häufig
Veranlassung zu Betriebsstörungen und Reparaturen. Bei jedem Preßvorgang muß der
Körper die Reaktionskräfte aufnehmen, wobei insbesondere die Schweißnähte
ZerSßen bet ansprucht werden. Die Lebensdauer der bekannten hydraulischen Pressen
dieser Art ist zumeist durch das Auftreten von Ermüdungsbrüchen an den Schweißstellen,
hervorgerufen durch die fortgesetzte schwellende Beanspruchung beim Pressen, bestimmt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine hydraulmsche Presse
mit den im Oberbe.qriff des Hauptanspruchs an.qe.qebenen Merkmale zu verbessern
in Bezug auf eine
Betriebssicherheit und der Lebensdauer0 Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichneden
Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst Bei einer solchen hydraulischen
Presse gibt es keine Anschlußstellen zwischen den hydraulischen Leitungen und den
hydraulischen Zylindern, welche undicht werden könnten, weil die hydraulischen Leituncren
als Bohruncren in einem massiven KörPer ausae-
bildet sind, welche unmittelbar, also aie Notwendigkeit von Anschlußmitteln, in
die als Ausnehmungen ausgebildete Zylinder führen. Bei einer Presse nach der Erfindung
wird auch der Aufwand für die Einzelteile geringer, weiI keine Zylinder, keine Rohre
oder Schläuche und keine Anschlußelemente benötigt werden.
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Das Verschließen der Bohrungen an den Außenflächen des Körpers geschieht
durch Einsetzen von Stopfen. Der Körper, an dem die Bohrungen und die Ausnehmungen
für die Kolben ausgebildet sind,
ist insgesamt ein massiver, vorzugsweise
aus Stahl geschmiedeter Block mit einer an allen Stellen gleich hohen Zerreißfestigkeit.
Die Stellen, wo sich bevorzugt Risse bilden können, sind somit ausgeschaltet. Es
bestehen die Voraussetzungen für eine maximale Lebensdauer.
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Gemäß der weiteren Erfindung wird der Verdrehungsschutz der hydraulischen
Kolben ohne zusätzliche Einrichtungen durch angeformte Elemente am Deckel einerseits
und am hydraulischen Kolben andererseits erreicht.
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Gemäß der weiteren Erfindung erreicht man auch in einer sehr einfachen
Weise eine derartige Steuerung des oberen hydraulischen Kolbens, daß er mit seiner
Bewegung erst dann beginnt, wenn die beiden Gesenke der seitlichen Kolben in Anschlagstellung
sind.
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Erfindungsgemäß wird in die hinter dem oberen Kolben führende Bohrung
ein Drosselelement in Form eines Stopfens oder dgl. eingebaut. Die gewünschte Steuerung
der seitlichen Kolben ergibt sich dabei selbsttätig und betriebssicher, ohne daß
Endschalter und magnetische Ventile benötigt werden, wie dies beiden bekannten Pressen
dieser Art der Fall ist.
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Gemäß der weiteren Erfindung ist an der Halterung des oberen Kolbens
ein Messer befestigt, welches dazu dient, nach dem Ziehen des Rohres die Ziehangel
abzuschneiden. Die s kann in einem Arbeitsgang mit dem Pressen einer neuen, kleineren
Ziehangel geschehen. Durch die besondere Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch
4 wird somit eine besondere Einrichtung und ein besonderer Arbeitsgang für das Abschneiden
der alten Ziehangel gespart.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht einer hydraulischen Presse nach der
Erfindung, von der Bedienungsseite gesehen, zum Teil geschnitten0 Fig. 2 ist eine
Ansicht nach II-II von Fig. 1.
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Die Einzelteile der hydraulischen Presse nach der Erfindung sind in
einem in einem Gestell 1 getragenen massiven Körper 10 untergebracht, der vorzugsweise
aus Schmiedestahl besteht. Am Körper 10 ist eine von der Bedienungsseite her zugängliche
Kammer 10a ausgebildet, die im vorliegenden Fall kreiszylindrisch ist, aber auch
beispielsweise quadratisc-h oder rechteckig sein kann. Über der Kammer ist im Körper
10 ein hydraulischer Kolben mit lotrechter Achse untergebracht, An jder Seite der
Kammer ist im Körper 10 ein weiterer hydraulischer Kolben 25 untergebracht. Die
beiden seitlichen hydraulischen Kolben 25 haben eine gemeinsame horizontale Achse,
An jedem der drei Kolben ist kammerseitig eine Halterung 22, 26 befestigt. Jede
Halterung dient zum Festhalten eines Gesenkes und zwar eines oberen Gesenkes 23
und zweier seitlicher Gesenke 27. Unten ist kammerseitig eine Halterung 24 fest
angebracht, an der ebenfalls ein Gesenk 23a angebracht ist.
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Das feststehende untere Gesenk 23a hat eine Breite, die gleich dem
Durchmesser der zu pressenden Ziehangel ist. Dieses Gesenk weist zur Kammermitte
hin eine konkave Gesenkfläche auf.
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Die beiden seitlichen Gesenke 27 haben jeweils lotrechtstehende, ebene
Gesenkflächen. Die beiden seitlichen Gesenke können mittels
der
hydraulischen Kolben so weit zusammengefahren werden, bis di ebenen Gesenkflächen
jeweils an einer Seite des unteren Gesenkes 23a anschlagen.
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Das obere Gesenk 23 hat ebenfalls eine zur Kammermitte hin gelegene
konkave Gesenkfläche und etwa die gleiche Breite wie das untere Gesenk 23a. Wenn
die beiden seitlichen Gesenke 27 in Anschlagstellung sind, kann das obere Gesenk
23 zwischen die beide seitlichen Gesenke gefahren werden.
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Bevor ein Rohr gepreßt wird, sind die beiden seitlichen Gesenke und
das obere Gesenk zurückgefahren. Das Ende des Rohres wird auf das untere Gesenk
23a gelegt. Durch Zusammenfahren der beiden seitlichen Gesenke 27 bis zum Anschlag
am unteren Gesenk wir der Querschnitt des Rohres in horizontçLler Richtung auf den
Zieh angeldurchmesser gebracht. Dadurch, daß anschließend das obere Gesenk nach
unten fährt zwischen die beiden seitlichen Gesenke, erhält der Rohrquerschnitt auch
in lotrechter Richtung den gegegenüber der ursprünglichen Rohrquerschnitt verkleinerten
Ziehangeldurchmesser.
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Zur Aufnahme der drei Kolben sind am Körper 10 drei zylindrische Ausnehmungen
(Bohrungen) 11 vorgesehen.
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Ausnehmung ist zur Führung des Kolbens an den Mantelflächen mit Büchsen
14, 15 ausgekleidet. Die Büchse 14 führt den Kolben an einem außenseitigen Kolbenteil
mit größerem Durchmesser, die Büchse 15 führt jeweils den Kolben an einem kammerseitigen
Kolbenteil mit kleinerem Durchmesser. Jwde zylindrische Ausnehmung ist nach außen
mittels eines Deckels 16 verschlossen. Ein zentrisches
Führungselement
16a des Deckels wird von einer zentrischen Ausnehmung 21 des Kolbens aufgenommen.
Führungselement und Ausnehmung sind im Querschnitt unrund, so daß der Kolben bei
seiner Bewegung in Richtung der Kolbenachse nicht verdreht werden kann.
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Der Kolben wird dadurch zur Kammer hin bewegt, daß er deckelseittig
an dem Teil mit dem größeren Durchmesser mit 01 beaufschlagt wird. Die Rückbewegung
des Kolbens erfolgt dadurch, daß zwischen den Büchsen 14 und 15 Hydrauliköl eingeführt
und der Kolben an der kammerseitigen Fläche des Kolbenteils mit dem größeren Durchmesser
beaufschlagt wird. Die
zwischen den Kolben und der Verdrehsicherung den Büchsen 14 und 15 ergibt sich aurch
das Hydrauliköl, Für die Zuführung des hydraulischen Öles zu dem Kolben dienen Bohrungen
im massiven Körper, Speziell für die Zuführung des Hydrauliköles hinter die Kolben
ist vorgesehen, eine horizontale Bohrung 12a unterhalb der Kammer, zwei vertikale
Bohrungen 12b, 12d, jeweils an einer SEite der Kammer und eine obere horizontale
Bohrung 12c. Diese Bohrungen sind so angelegt, daß sich ein zusammenhängendes Leitungsnetz
ergibt. An den Außenflächen des Körpers sind die Bohrungen mit Stopfen 29 verschlossen.
Über eine quergerichtete Bohrung 12e wird das Hydrauliköl in die untere Bohrung
12a eingeführt. In die obere horizontale Bohrung 12c, die hinter dem oberen Kolben
20 führt, ist hinter der Abzweigung von der Bohrung 12b ein Drosselelegent 12f eingebaut.
Dadurch erreicht man bei der Zuführung von hydraulischem 01, daß zuerst die beiden
seitlichen Kolben 25 bis zum Anschlag der seitlichen Gesenke 27 bewegt werden, und
erst dann die Bewegung des oberen
Kolbens 20 einsetzt, dessen Gesenk
zwischen die beiden seitlichen Gesenke fährt.
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Die Zuführung des hydraulischen Öles für die Rückbewegung der Kolben
erfolgt durch eine quergerichtete Bohrung 13e und weiter über die miteinander in
Verbindung stehenden Bohrungen 13a, 13b, 13c und 13d.
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Für das Abschneiden der Ziehangel am Rohr nach Beendigung des Ziehvorganges
ist ein Messer 28 an der oberen Halterung 22 vorgesehen.
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Auf Fig. 2 erkennt man ein hydraulisches Anschlußelement 30.
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Alle Kolben haben eine mechanisch einstellbare Hubbegrenzung 31.
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Endschalter oder sonstige elektrische Geräte sind an der Presse nicht
vorhanden. Die Hubbegrenzung erlaubt kurze Taktzeiten und eine relativ niedrige
Ölpumpenleistung und einen entsprechend niedrigen elektrischen Anschlußwert.