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Diese schwerwiegenden Folgen von Operationen sind in der Ärzteschaft
ausführlich erörtert und verschiedenartige Theorien zur Erklärung dieser Vorgänge
entwickelt worden. Neben dem Verdacht auf rein mechanische Ursachen der Schäden
am Patienten wird bisher angenommen, daß solche Schädigungen zumindest teilweise
auf die erwärmende Wirkung eines Hochfrequenzstromes zurückzuführen sind, der während
des Schneide- oder Koagulationsvorganges von der Vorrichtung auf diejenigen Körperteile
(z. B. die Harnröhre) übergeht, die die Vorrichtung berühren. Als Ursache eines
solchen Hochfrequenzstromes wurde bisher die Kapazität zwischen der in der Vorrichtung
liegenden Zuleitung zur Sonde und den leitenden Teilen der Vorrichtung angesehen;
vgl. Bericht der Urologischen Gesellschaft, 26. Tagung, München 1974, Seite 44 bis
51. Der genannte Hochfrequenzstrom wird dort als Leckstrom bezeichnet Als Abhilfe
wurde vorgeschlagen und in manchen Anlagen realisiert, daß die Kapazität zwischen
der Zuleitung 5 zur Sonde und der Vorrichtung 3a mit verschiedenen, an sich bekannten
Mitteln vermindert wurde. Als weitere Abhilfe wurde die Erniedrigung der Betriebsfrequenz
angesehen,
wodurch die kapazitiven Ströme bekanntlich kleiner werden.
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Eine weitere Abhilfe sind handelsübliche Anlagen, bei denen die metallischen
Teile der Vorrichtung, soweit sie mit dem Patienten in Berührung kommen, mit isolierenden
Schichten überzogen sind (3b in Fig 1).
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Dies schützt jedoch den Patienten nicht im Falle unerkannter Beschädigungen
der Isolierschichten, die normalerweise aus Platzgründen geringe Wandstärke haben
müssen. Punktförmige Beschädigungen dieser Art führen zu Stromkonzentrationen in
diesen Punkten und zu besonders gefährlichen Verbrennungen. Häufig beobachtet wurde
dabei ferner die bereits genannte Gefährdung des Arztes. In USA, wo zur Zeit solche
Anlagen in großem Umfang eingesetzt werden, gelten charakteristische Verbrennungen
der Stirn der Urologen scherzhaft als Standeskennzeichen. Es ist versucht worden,
die metallischen Teile 3a der Vorrichtung über eine zusätzliche Verbindung 13 mit
dem Anschluß 8 des Hochfrequenzgenerators leitend zu verbinden. Dadurch wird zwar
der Arzt geschützt, jedoch der Patient erfahrungsgemäß zusätzlich durch Verbrennungen
gefährdet.
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In der DT-AS 11 78 528 ist ein elektrochirurgisches Gerät zur diathermischen
Koagulation mit Hilfe hochfrequenter Ströme beschrieben. Dort ist in dem Stromkreis
des die Elektroden 3 und 4 speisenden Hochfrequenzstroms ein frequenzselektiver
Transformator 7 mit der Sekundärspule 8 eingebaut. Die Sekundärspule und der Kondensator
9 bilden einen Resonanzkreis, dessen Resonanzfrequenz 50 MHz und daher wesentlich
höher als die Frequenz 500 kHz des koagulierenden Hochfrequenzstroms ist. Es wird
in dieser Anordnung nicht der Hochfrequenzstrom gemessen, sondern Vorgänge in Form
unregelmäßiger Wellenzüge kurzer Dauer auf völlig anderer Frequenz, also Vorgänge
nach Art von Schaltvorgängen, die in dem Moment auftreten, in dem die Koagulation
erfolgt und sich die Eigenschaften des Hochfrequenzstroms praktisch augenblicklich
ändern.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Anlage zum Schneiden und/oder Koagulieren
menschlichen Gewebes so zu gestalten, daß zum Schutze des Patienten und des Arztes
die zwischen den leitenden Teilen 3a der Vorrichtung und dem Körper des Patienten
und des Arztes entstehenden Hochfrequenzspannungen und die von den leitenden Teilen
3a auf den Körper des Patienten und des Arztes übertretenden Hochfrequenzströme
in unschädlichen Grenzen gehalten, unter Umständen laufend überwacht werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß alle oder
einzelne leitende Bestandteile der Vorrichtung mit dem erdseitigen Anschluß des
Hochfrequenzgenerators über eine zusätzliche Schaltung verbunden sind und die zusätzliche
Schaltung so gestaltet ist, daß sie in dieser Verbindung einen Scheinwiderstand
von mindestens 100 Ohm herstellt und/oder den durch die Verbindung fließenden Hochfrequenzstrom,
bzw. die zwischen den Anschlüssen der zusätzlichen Schaltung bestehenden Hochfrequenzspannung
feststellt und das Überschreiten eines vorgeschriebenen Grenzwerts anzeigt.
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Im Beispiel der Fig. ist 13 die Verbindung, in der die zusätzliche
Schaltung liegt. Die zusätzliche Schaltung ist im Strombild der F i g. 2 mit 10
und die beiden Zuleitungen zur zusätzlichen Schaltung mit 25 bezeichnet.
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Der durch die Erfindung erzielte Fortschritt besteht
darin, daß durch
die zusätzliche Schaltung die mit der Elektrode 3a verbundenen Hochfrequenzspannungen
und Hochfrequenzströme besser definiert sind und weniger gefährliche Werte annehmen.
Die Angabe eines unteren Grenzwerts für den Scheinwiderstand der zusätzlichen Schaltung
vermindert die gefährlich hohen Hochfrequenzströme, die in der Verbindung zwischen
den leitenden Teilen 3a und dem Hochfrequenzgenerator fließen können, wenn der Scheinwiderstand
dieser Verbindung zu klein, beispielsweise nahezu ein Kurzschluß ist. Wenn die zusätzliche
Schaltung die Werte dieser Spannungen und Ströme auch noch mit Hilfe einer Meßeinrichtung
feststellt und das Überschreiten von Grenzwerten anzeigt, kann jegliche Gefahr dadurch
beseitigt werden, daß auf Grund der Anzeige der Hochfrequenzgenerator abgeschaltet
oder seine Leistungsabgabe vermindert wird. Im folgenden werden diese Vorgänge anhand
einer Analyse der Stromflüsse innerhalb der Gesamtanordnung erläutert.
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Die Erfindung beruht auf umfangreichen Beobachtungen von Operationsvorgängen
und ausführlichen Messungen der dabei fließenden Hochfrequenzströme.
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Ferner wurden an Nachbildungen des menschlichen Körpers die verschiedenen
Teilströme nach Richtung und Größe gemessen. So gewannen die Erfinder das in Fig.2
dargestellte Schema der Stromkreise, das die Grundlage für die Gestaltung der zusätzlichen
Schaltung abgibt.
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Fig. 2 zeigt mit der gleichen Bezifferung wie in F i g. 1 den kapazitiven
Strom 15 zwischen der Zuleitung 5 der Sonde 4 und den metallischen Teilen 3a der
Vorrichtung. Die Erfinder haben im Gegensatz zur herrschenden Auffassung diese kapazitiven
Ströme wegen ihrer Kleinheit, die sie bei üblichen Vorrichtungen besitzen, in ihrer
Wirkung als ungefährlich erkannt.
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In Fig. 2 sind weiter folgende Ströme eingetragen, die im Verlauf
der Untersuchungen von den Erfindern gefunden wurden: Die von der Sonde 4 beim Schneid-und/oder
Koagulationsvorgang ins menschliche Gewebe abfließenden Ströme 16a und 16b fließen
nicht geschlossen zur Elektrode 9. Vielmehr enthalten sie einen Anteil 16a, der
zur Elektrode 9 fließt und einen Anteil 16b, der zu den leitenden Teilen 3a fließt.
Falls Wasser zu Spülzwecken vorhanden ist, bildet sich ein Stromzweig 17 aus, der
teilweise als Strom 17b von der Sonde über das Wasser ebenfalls zu den leitenden
Teilen 3a und teilweise als Strom 17a von der Sonde über das Wasser ins menschliche
Gewebe 1 fließt.
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Die den leitenden Teilen 3a zufließenden Ströme fließen zum großen
Teil über den Stromzweig 18 wieder an das menschliche Gewebe 1 und von dort an die
Elektrode 9 ab (Fig. 3). Da ein Stromfluß im menschlichen Gewebe wegen der relativ
geringen Leitfähigkeit des menschlichen Gewebes immer mit der Ausbildung von Spannungen
verbunden ist, bauen sich zwischen den einzelnen Teilen der Anlage, also insbesondere
zwischen der Sonde 4 und der Elektrode 9, aber auch zwischen der Sonde 4 und den
leitenden Teilen 3a und zwischen der Elektrode 9 und den leitenden Teilen 3a Spannungen
auf. Da der Arzt 14 einerseits die Vorrichtung 3 zu halten und zu bedienen hat und
andererseits im allgemeinen über den Operationstisch und die übrige Umgebung hochfrequenzmäßig
mit dem zweiten Anschluß 8 des Hochfrequenzgenerators verbunden ist, fließt ein
Strom 19 von den leitenden Teilen 3a über den Arzt 14 zum Anschluß 8 des Hochfrequenzgenerators.
Berührt der Arzt 14 während des Operationsvorganges den Körper des
Patienten,
so fließt über diese Berührungsstelle der Strom 20.
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Falls eine Anlage verwendet wird, bei der die leitenden Teile 3a
der Vorrichtung vollständig gegen den Körper des Patienten isoliert sind, so sind
die Stromzweige 16b und 18 relativ schwach ausgebildet, da die entsprechenden Ströme
nur kapazitiv zu den leitenden Teilen fließen können. Bei vorhandenem Spülwasser
fließt den leitenden Teilen jedoch ein relativ großer Hochfrequenzstrom 17b zu,
der dann nur über den Arzt als Strom 19 abfließen kann. Bei punktförmiger Berührungsfläche
zwischen Arzt und Vorrichtung, wie sie z. B. am Auge des Arztes bei Beobachtung
des Operationsfeldes über das Okular der optischen Einrichtung auftreten kann und
wenn der Arzt zur Bedienung der Vorrichtung isolierende Handschuhe trägt, kann dieser
Strom relativ hoher Stromstärke zusätzlich in Form von Funkenentladungen mit der
bereits geschilderten Gefährdung übertreten. Ein solcher Strom ist in F i g. 2 mit
21 bezeichnet. Anhand von Fig. 3 soll kurz erläutert werden, warum in F i g. 2 der
zwischen den leitenden Teilen 3a und dem menschlichen Gewebe 1 fließende Gesamtstrom
in zwei an sich parallele Stromzweige 16b und 18 aufgetrennt ist. Dafür sollen beispielhaft
die Verhältnisse skizziert werden, die sich bei einer Operation im Bereich der Prostata
ergeben.
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Die Vorrichtung 3 ist so in die Harnröhre eingeführt, daß die Sonde
4 an das zu schneidende oder zu koagulierende Gewebe herangeführt werden kann. Der
vom Hochfrequenzgenerator 2 erzeugte Hochfrequenzstrom wird größtenteils über die
leitende Verbindung 5 der Sonde 4 zugeführt und fließt von dort über das menschliche
Gewebe 1 zur Elektrode 9 und über die leitende Verbindung 7 zum Hochfrequenzgenerator
zurück. Die von der Sonde 4 zur Elektrode 9 insgesamt fließenden Hochfrequenzströme
16a, 16b, 17a und 18 erfüllen das menschliche Gewebe 1 des Patienten in Form eines
komplizierten Strömungsfeldes, wie in F i g. 3 anhand einiger, durch Pfeile gekennzeichneter
Strömungslinien angedeutet ist.
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Wäre die Vorrichtung 3 nicht vorhanden oder vollständig nichtleitend,
so würde der gesamte von der Sonde 4 ausgehende Hochfrequenzstrom durch das menschliche
Gewebe als Strom 16a direkt zur Elektrode 9 verlaufen. Bringt man eine Vorrichtung
mit metallisch leitenden Teilen 3a in das Strömungsfeld ein, so fließt ein großer
Anteil 16b des von der Sonde ausgehenden Hochfrequenzstromes zu den leitenden Teilen
der Vorrichtung, um an einer anderen, der Elektrode 94 näher gelegenen Stelle die
Teile 3a als Strom 18 wieder zu verlassen und dann über das menschliche Gewebe zur
Elektrode 9 zu fließen. Umfangreiche Messungen bei Operationen am Menschen und bei
Experimenten mit Nachbildungen haben erwiesen, daß der Anteil 16b des Hochfrequenzstromes,
der über gebräuchliche, aus metallischen Werkstoffen aufgebaute Vorrichtungen fließt,
mehr als 50 % des von der Sonde 4 in das menschliche Gewebe 1 abfließenden Gesamtstromes
betragen kann und eine der wesentlichen, bisher nicht erkannten Gefahrenquellen
darstellt.
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Die Hochfrequenzströme 16b und 18, die zwischen den leitenden Teilen
3a der Vorrichtung 3 und dem menschlichen Gewebe 1 fließen, erwärmen das menschliche
Gewebe je nach der an den verschiedenen Berührungsstellen auftretenden Stromdichte.
Bei heute gebräuchlichen Vorrichtungen und normalen Verhältnissen während des Operationsvorganges
sind die
beschriebenen Erwärmungen jedoch unterhalb der Grenze, bei der eine Gefährdung
des menschlichen Gewebes in der Umgebung der Vorrichtung auftritt.
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Normale Verhältnisse liegen dann vor, wenn die Operationsdauer durchschnittliche
Werte nicht überschreitet, wenn der Arzt die abgegebene Leistung des Hochfrequenzgenerators
nicht wesentlich über die zum Schneiden und/oder Koagulieren unbedingt notwendigen
Werte einstellt und wenn nicht schlecht leitende oder isolierende Gleitmittel ungleichmäßiger
Schichtstärke zwischen Vorrichtung und menschlichem Gewebe eingebracht werden.
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Im Verlauf der Operationsbeobachtungen und insbesondere bei den Experimenten
an den Nachbildungen des menschlichen Körpers haben die Erfinder jedoch die Erkenntnis
gewonnen, daß während einer Operation statistisch - vom Arzt im allgemeinen nicht
wahrnehmbar - Ereignisse auftreten können, bei denen der Strom 18 zwischen den leitenden
Teilen 3a und dem menschlichen Gewebe 1 sehr hohe, das menschliche Gewebe schädigende
Werte annehmen kann. Ein solches Ereignis tritt beispielsweise ein, wenn sich ein
mit Hilfe der Sonde 4 abgetrenntes Gewebestück 22 zwischen die Sonde 4 und eines
der leitenden Teile 3a der Vorrichtung legt. In diesem Fall fließt von der Sonde
4 zu den leitenden Teilen 3a ein in Fig.2 mit 23 bezeichneter Strom, dessen Größe
nahezu dem gesamten, vom Generator gelieferten Hochfrequenzstrom entsprechen kann.
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Ähnliche Verhältnisse liegen vor, wenn aufgrund eines Isolationsfehlers
oder wegen eingedrungener Feuchtigkeit ein Überschlag oder wenigstens ein Entladungsvorgang
zwischen der Zuleitung 5 und den leitenden Teilen der Vorrichtung auftritt, oder
wenn die Sonde 4 versehentlich so verformt wurde, daß sie sich den leitenden Teilen
bis zum galvanischen Kontakt bzw.
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bis zur Ausbildung eines Überschlages nähert. Der in solchen Fällen
den leitenden Teilen zufließende Strom, der dann ebenfalls etwa die Größe des vom
Generator gelieferten Gesamtstromes annehmen kann, ist in F i g. 2 mit 24 gekennzeichnet.
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Beim Eintreten der geschilderten, unerwünschten Ereignisse muß der
große, den leitenden Teilen 3a zufließende Hochfrequenzstrom von diesen auf den
jeweils existierenden Stromwegen zum Anschluß 8 des Hochfrequenzgenerators weitergeleitet
werden. Sind die leitenden Teile der Vorrichtung gegenüber dem Körper des Patienten
nicht isoliert, so fließt dieser Strom vorwiegend in Form des Stromkreises 18 in
F i g. 2 über das menschliche Gewebe zur Elektrode 9 und zum Hochfrequenzgenerator
ab. Beim Übergang des Stromes 18 von den leitenden Teilen 3a zum menschlichen Gewebe
tritt dann wegen der hohen Stromstärke eine Erwärmung auf, die zur Gewebezerstörung
führen kann. Sind die leitenden Teile gegenüber dem Körper des Patienten isoliert,
so kann dieser Strom nur über den Arzt in Form des Stromes 19 oder in Form von Funkenentladungen
21 abfließen.
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Die Untersuchungen der Erfinder haben ergeben, daß die Gefährdung
des Patienten oder des Arztes vorzugsweise in solchen Augenblicken besteht, in denen
die Spannung der leitenden Teile 3a gegenüber den Teilen 1 bzw. 14 groß ist und
dadurch grundsätzlich die Möglichkeit großer Ströme durch Arzt, bzw. Patient gegeben
ist. In einem Extremfall, nämlich Isolation zwischen 3a und dem Patienten, gefährden
die hohen Ströme nur den Arzt. Im anderen Extremfall, wenn durch den bereits erwähnten
Kurzschluß 13 zwischen 3a
und 8 keine Spannung zwischen 3a und 14
besteht, gefährden die hohen Ströme nur den Patienten. Im letzteren Fall bildet
sich bevorzugt ein hoher Strom auf dem Weg 16b aus, weil dieser über die leitenden
Teile 3a und den Kurzschluß 13 einen Weg mit relativ geringem Widerstand vorfindet.
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Die zusätzliche Schaltung 10 nach der Erfindung mit ihren Verbindungen
25 dient zur Beeinflussung der als Gefahrenquelle erkannten Spannung zwischen den
leitenden Teilen 3a und dem Anschluß 8 des Generators derart, daß sie im allgemeinsten
Sinn das Entstehen gefährlicher Spannungen vermindert oder gegebenenfalls verhindert.
Sie stellt im Zuge der Verbindung 25 eine Impedanz Z her, die nach den vorhergehenden
Erläuterungen kein Kurzschluß sein darf, die also oberhalb eines unteren Grenzwerts
liegen muß.
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Messungen haben ergeben, daß die zwischen den Anschlüssen 6 und 8
erscheinende Impedanz der in F i g. 2 gezeichneten Anordnung bei Abwesenheit der
Schaltung 10 durchweg zwischen 300 und 1000 Ohm liegt. Wenn die Schaltung 10 daher
nicht wie ein Kurzschluß wirken soll, darf der Scheinwiderstand der Schaltung 10
nicht mehr als eine Größenordnung kleiner sein als der vorher genannte Scheinwiderstandswert.
Experimentell wurde in Übereinstimmung mit diesen Überlegungen ein unterer Grenzwert
von 100 Ohm festgestellt.
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Bei vielen Anlagen nach der Erfindung ist die zusätzliche Schaltung
10 so gestaltet, daß sie in der Verbindung 25 einen Scheinwiderstand von höchstens
1000 Ohm herstellt. Ein solcher Scheinwiderstand ist im allgemeinen noch klein im
Vergleich zu dem Scheinwiderstand, den der Arzt für die Stromwege 19, 20 und 21
darstellt, wodurch die über den Arzt 14 fließenden Ströme insgesamt merklich kleiner
werden. Insbesondere bei Anlagen, bei denen die leitenden Teile 3a der Vorrichtung
vollständig gegen den Körper des Patienten isoliert sind, könnten bei Scheinwiderständen
der zusätzlichen Schaltung, die wesentlich höher als 1000 Ohm sind, schon bei kleinen
Strömen 15, 166. 17b, 23 und 24 relativ hohe Spannungen zwischen den leitenden Teilen
und Arzt bestehen.
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Eine Anordnung mit einem vorgegebenen Scheinwiderstand der Schaltung
10 kann nicht verhindern, daß in einigen Fällen besonders großer Ströme 23, bzw.
24 weiterhin eine Gefährdung des Patienten, bzw. des Arztes besteht. In einer verbesserten
Ausführungsform der Erfindung wird daher der durch die Schaltung 10 fließende Strom
oder eine in der Schaltung 10 entstandene Spannung festgestellt und das Überschreiten
eines vorgeschriebenen Grenzwerts angezeigt. Im einfachsten Fall veranlaßt die Anzeige
den operierenden Arzt, den Hochfrequenzstrom zu unterbrechen oder zu vermindern
und nach den Ursachen der Grenzwertüberschreitung zu forschen.
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F i g. 4 zeigt Möglichkeiten zur Gestaltung der Impedanz Z der Schaltung
10 und den Anschluß eines Spannungsmessers 26. Die Impedanz Zkann formal aus drei
Impedanzen Zl, Z2 und Z3 in z-Schaltung bestehen oder ein solches Ersatzbild besitzen,
wobei Z2 = 0 und/oder Z3 = oo sein kann.
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Im Fall Z2 = 0 liegt der Spannungsmesser zwischen den Anschlüssen
3a und 8 und mißt die gesamte Spannung, die an der Schaltung 10 liegt. Wenn Z2 nicht
verschwindet, mißt der Spannungsmesser nur den Teil der Spannung, den der aus Z,
und Z2 bestehende Spannungsteiler herstellt. Das Ersatzbild kann in bekannter Weise
auch einen Spannungswandler darstellen.
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F i g. 5 zeigt Möglichkeiten zur Gestaltung der Impedanz 10 und des
Anschlusses eines Strommessers 27. Die Impedanz kann aus 3 Impedanzen Zl, Z2 und
Z3 in T-Schaltung bestehen oder ein solches Ersatzbild besitzen, wobei Z2 = co und/oder
Z3 = 0 sein kann. Im Fall Z2 = oo fließt der gesamte Strom der Schaltung 10 durch
den Strommesser. Wenn Z2 endliche Größe besitzt, mißt der Strommesser nur einen
Teil des Stromes.
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Da Gefahren für Patient und Arzt nur beim Überschreiten bestimmter
Grenzwerte bestehen, erfolgt eine Anzeige erfindungsgemäß nur beim Überschreiten
von Grenzwerten. Am Ausgang des Spannungsmessers in Fig.4 bzw. am Ausgang des Strommessers
befindet sich daher in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Meßwertvergleichsschaltung
28. Diese Meßwertvergleichsschaltung ist so gestaltet, daß man in ihr einen Grenzwert
einstellt, dieser Grenzwert mit dem gemessenen Spannungs-bzw. Stromwert verglichen
wird und beim Überschreiten des Grenzwerts in einer Anzeigevorrichtung 29 eine Anzeige
ausgelöst wird.
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Im einfachsten Fall wird der Grenzwert durch das Bedienungspersonal
auf einen konstanten, vorgeschriebenen Wert eingestellt. Bei anderen Anwendungsfällen
besteht eine vorteilhafte Ausführungsform darin, den Grenzwert aus charakteristischen
Spannungen oder Strömen der Anordnung durch einen Meßvorgang zu gewinnen. Beispielsweise
wird durch einen weiteren Spannungsmesser 30 oder Strommesser 31, bzw.
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Strommesser 32 die vom Hochfrequenzgenerator zwischen den Punkten
6 und 8 erzeugte Spannung bzw.
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der vom Hochfrequenzgenerator durch die Leitung 5 oder die Leitung
7 gelieferte Strom oder ein diesen Größen proportionaler Anteil gemessen und daraus
ein Grenzwert G abgeleitet In einem anderen Beispiel wird durch einen Spannungsmesser
35 die zwischen der Sonde 4 und den leitenden Teilen 3a bestehende Spannung oder
ein ihr proportionaler Anteil gemessen und aus ihm ein Grenzwert abgeleitet. Der
so gewonnene Grenzwert G wird einer Meßwertvergleichsschaltung 28 zugeführt.
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Wenn man den Grenzwert aus einer charakteristischen, elektrischen
Zustandsgröße (Spannung oder Strom) des Stromkreissystems der F i g. 2 ableitet
und dieses mit einer Zustandsgröße der Schaltung 10 in einer Meßwertvergleichsschaltung
vergleicht, so ergibt dieser Vergleich eine Aussage über den Impedanzzustand des
Stromkreissystems. Ein Überschreiten des Grenzwerts bedeutet dann. daß sich der
Impedanzzustand in einer nicht mehr zugelassenen Weise verändert hat, beispielsweise
durch Funken auf den Wegen 21 oder 24 oder durch ein abgetrenntes Gewebestück 22.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden die zwei
genannten Grenzwertkriterien, der konstante Grenzwert und der aus einer charakteristischen
Zustandsgröße abgeleitete Grenzwert gleichzeitig verwendet. Hierbei ergibt der konstante
Grenzwert eine obere Grenze, die in keinem Fall überschritten werden darf, weil
sie in jedem Fall gefährlich ist.
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Solange der Zustand des Stromkreissystems diese obere Grenze nicht
erreicht, gilt das andere Grenzwertkriterium, das nur unzulässige Impedanzänderungen
feststellt.
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Im einfachsten Fall ist dann der den Grenzwert erzeugende Spannungsmesser
30 oder 35 oder der Strommesser 31 oder 32 so gestaltet, daß er einen Grenzwert
abgibt, der bis zu einem fest eingestellten, oberen Schrankenwert der vom Spannungsmesser
30
gemessenen Spannung, bzw. dem vom Strommesser 31, 32 gemessenen
Strom proportional ist, und beim Überschreiten des oberen Schrankenwerts konstant
gleich diesem Schrankenwert ist. Dieses Verhalten der Schaltung kann auch dadurch
erreicht werden, daß nach F i g. 10 für den Spannungsvergleich bzw. nach F i g.
11 für den Stromvergleich zwei Meßwertvergleichsschaltungen 33 und 34 vorhanden
sind, und der ersten Meßwertvergleichsschaltung der konstante Grenzwert G 1 und
der zweiten Meßwertvergleichsschaltung ein Grenzwert G 2 zugeführt ist, der nach
der vorhergehenden Beschreibung einer charakteristischen, elektrischen Zustandsgröße
der Anlage proportional ist. Hierbei sind die Meßwertschaltungen so ausgebildet,
daß jede für sich in der Anzeigevorrichtung 29 die Anzeige auslöst.
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Für die meisten Anwendungen der Erfindung ist es vorteilhaft, daß
die Anzeigeeinrichtung so gestaltet ist, daß sie ein für den Arzt wahrnehmbares
Signal abgibt, wobei zur Sicherstellung der Wahrnehmbarkeit dieses Signal mindestens
eine Sekunde lang erhalten bleibt.
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Die Anzeige kann aber auch dazu dienen, ohne Mitwirkung des operierenden
Arztes, mit Hilfe einer Steuereinrichtung 36 die vom Hochfrequenzgenerator abgegebene
Leistung zu vermindern oder ihn völlig abzuschalten, wobei diese Leistungsverminderung,
mit Hilfe einer Zeitschaltung, eine gewisse Zeit, mindestens eine Sekunde, andauert,
um dem Arzt die Möglichkeit zu geben, die Ursachen der Grenzwertüberschreitung zu
erkennen und zu beseitigen.