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Hochfrequenz-Therapiegerät Die Erfindung betrifft ein Hochfrequenz-Therapiegerät
für die Behandlung des menschlichen Körpers im elektromagnetischen Strahlungsfeld.
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Für die Hochfrequenz-Therapie im elektromagnetischen Strahlungsfeld
werden im allgemeinen Wellenlängen von weniger als einem Meter, also im Dezimeterbereich
und im Zentimeterbereich, verwendet. Insbesondere sind Therapiegeräte üblich, die
mit einer Wellenlänge von 69 cm, entsprechend einem Frequenzbereich von 433 MHz,
oder die mit einer Wellenlänge von 12,25 cm, entsprechend einem Frequenzbereich
von 2450 NHz, arbeiten. Sowohl die mit Dezimeterwellen arbeitenden Geräte als auch
die mit Zentimeterwellen arbeitenden Geräte haben ein die Hochfrequenzenergie abstrahlendes
Strahlerelement, das meistens in einem Gehäuse oder Reflektor untergebracht ist
und mit dem die Hochfrequenzenergie mehr oder weniger gebündelt auf die zu behandelnde
Körperstelle gerichtet werden kann.
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Die Therapie mit elektromagnetischen Strahlern beruht ausschließlich
auf Wärmeentwicklung durch Absorption der Strahlung in den verschiedenen Gewebeschichten
des Körpers, in erster Linie also in der Haut, in der darunter liegenden Fettschicht
und in der Muskulatur.
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Da
Da die Absorption der Strahlung und damit die Energieaufnahme
in diesen Gewebeschichten in erheblichem Maße von der Wellenlänge abhängig ist,
ist auch die Tiefenwirkung der Strahlung je nach der verwendeten Wellenlänge recht
verschieden. So ist die Eindringtiefe von 69-cm-Wellen größer als die von 12,25-cm-Wellen.
Während die Zentimeterwellen die Haut und das Unterhautfett mäßig erwärmen, um dann
in der Muskulatur absorbiert zu werden, durchdringen die Dezimeterwellen Haut, Unterhautfett
sowie Muskulatur und erreichen den Bereich der inneren Organe.
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Durch diese verschiedenartigen Wirkungen auf den menschlichen Körper
ergeben sich für das 69-cm-Therapiegerät andere Behandlungsmöglichkeiten als für
das 12,25-cm-Therapiegerät. Die Erfindung schlägt nun ein Hochfrequenz-Therapiegerät
vor, durch das die Behandlungsmöglichkeiten gegenüber diesen beiden üblichen Arten
von Therapiegeräten noch mehr erweitert werden sollen.
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Das Hochfrequenz-Therapiegerät gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß es sowohl einen ersten Hochfrequenzgenerator für Zentimeterwellen mit einem
von dem ersten Generator gespeisten, zur Abstrahlung der Zentimeterwellen geeigneten
ersten Strahlerelement als auch einen zweiten Hoch frequenzgenerator für Dezimeterwellen
mit einem von dem zweiten Generator gespeisten, zur Abstrahlung von Dezimterwellen
geeigneten zweiten Strahlerelement enthält und daß die beiden Strahlerelemente in
einem gemeinsamen Strahler derart baulich vereinigt sind, daß der Strahler die Zentimeterwellen
und die Desimeterwellen zwangsläufig immer im wesentlichen auf dieselbe gewünschte
Fläche des Körpers richtet.
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Insbesondere
Insbesondere sollen in einem praktischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung der erste Hochfrequenzgenerator im Frequenzbereich
von 2450 MHz (entsprechend einer Wellenlänge von 12,25 cm) und der zweite Hochfrequenzgenerator
im Frequenzbereich von 433 MHz (entsprechend einer Wellenlänge von 69 cm> arbeiten.
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Das wesentliche Merkmal des erfindungsgemäßen Therapiegerätes besteht
also darin, daß es gleichzeitig ein Strahlungsfeld mit einer Wellenlänge von 12,25
cm und ein Strahlungsfeld mit einer Wellenlänge von 69 cm auf dieselbe Körperstelle
einwirken läßt, so daß die durch diese beiden Felder hervorgerufenen Erscheinungen
miteinander kombiniert werden. Es ist einleüchtend, daß dadurch Wärmeverteilungen
in den einzelnen Gewebeschichten erzielt werden können, die weder mit dem 12,25-cm-Gerät
noch mit dem 69-cm-Gerät möglich sind, und daß sich dadurch neue Applikationsmöglichkeiten
ergeben. Der Anwendungsbereich kann noch dadurch erweitert werden, daß man das Energieverhältnis
der beiden Strahlungsfelder variiert. Beide Strahlungsfelder können gleich oder
verschieden stark sein.
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Das erfindungsgemäße Therapiegerät hat noch einen weiteren Vorteil.
Dezimeterwellen haben eine größere Eindringtiefe als Zentimeterwellen und erwärmen
die Haut mit ihren wärmeempfindlichen Nerven nicht nennenswert. Der Patient verspürt
somit auch bei zu langer oder zu starker Bestrahlung keine Erwärmung.
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Es können daher innere Verbrennungen auftreten, ohne daß der Patient
Patient
durch ein entsprechendes Wärmeempfinden rechtzeitig gewarnt würde. Das erfindungsgemäße
Therapiegerät strahlt aber auf dieselbe Körperstelle gleichzeitig auch Zentimeterwellen,
die die Haut erwärmen. Diese subjektiv wahrnehmbare Erwärmung kann als Signal für
die nicht fühlbare Erwärmung der tieferen Schichten oder Organe dienen.
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Für das erfindungsgemäße Therapiegerät lassen sich grundsätzlich alle
Strahlerelemente benutzen, die für die entsprechenden Wellenlängen geeignet und
dem jeweiligen Applikationszweck angepaßt sind (z. B. Großfeldstrahler, Kleinfeldstrahler,
Langfeldstrahler usw.). Beispielsweise lassen sich sowohl für die Zentimeterwellen
als auch für die Dezimeterwellen dipolartige Strahlerelemente verwenden. Beide Strahlerelemente
sind zweckmäßigerweise in einem gemeinsamen Strahlergehäuse oder Reflektor angeordnet,
so daß zwangsläufig stets etwa dieselbe Körperstelle von beiden Strahlungsarten
getroffen wird.
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Auch zwei in einem gemeinsamen Gehäuse untergebrachte Strahlerelemente,
die etwa die bekannte Form eines Kleeblatts haben, können für die gleichzeitige
Abstrahlung der zentimeterwellen und der Dezimeterwellen herangezogen werden. Ein
derartiges Strahlerelement besteht aus vier schleifenförmig gebogenen Leitern und
ist beispielsweise in den Fig. 5 und 6 der deutschen Patentschrift 1 167 460 dargestellt.
Auch Schlitzelemente wären als Strahlerelemente brauchbar.
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Eine
Eine weitere Aus führungs form des erfindungsgemäßen
Therapiegerätes ergibt sich dadurch, daß anstelle des zweiten Strahlerelementes
für die Dezimterwellen eine Spulenfeldelektrode vorgesehen ist. Bei den üblichen
Abständen des Strahlers vom Körper wirkt dann nur das magnetische Wechselfeld der
Dezimeterwellen auf den Körper ein, während der Körper gleichzeitig dem elektromagnetischen
Feld der Z entime terwe 1 len aus gesetzt ist.
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Eine für die Zwecke der Erfindung geeignete Spulenfeldelektrode geht
beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 1 223 965 hervor.
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Bei dem Anschluß der Strahlerelemente an die Hoch frequenzgeneratoren
sowie der Auswahl der Strahlerelemente und deren Anordnung im Strahlergehäuse oder
Reflektor muß naturgemäß darauf geachtet werden, daß sich die beiden Generatoren
nicht gegenseitig störend beeinflussen. Am einfachsten ist dies noch dadurch zu
erreichen, daß jedes der beiden Strahlerelemente über ein besonderes Hochfrequenzkabel
mit dem Ausgang des entsprechenden Hochfrequenzgenerators verbunden ist.
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Man kann aber auch die beiden Strahlerelemente über ein gemeinsames
Hochfrequenzkabel mit den beiden Hochfrequenzgeneratoren verbinden. In diesem Fall
ist es erforderlich, an beiden Enden des Hochfrequenzkabels eine Frequenzweiche
vorzusehen, die eine gegenseitige Beeinflussung der Generatoren verhindert und jedem
Strahlerelement nur die ihm zugeordnete Frequenz zuführt.
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In
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht
auch die Möglichkeit, daß anstelle der beiden Strahlerelemente ein einziges Strahlerelement
zur gleichzeitigen Abstrahlung der Zentimeterwellen und der Dezimeterwellen vorgesehen
ist. Als gemeinsames Strahlerelement für Zentirneterwellen und Dezimeterwellen ist
beispielsweise ein Dipol oder eine Doppelspirale brauchbar. Die Doppelspirale besteht
aus zwei ineinandergeschachtelten und um 1800 gegeneinander versetzten Einzelspiralen.
Dieses Strahlerelement ist in der deutschen Patentschrift 1 247 504 eingehend geschildert
und gehört somit zum Stand der Technik, so daß es hier nicht näher erläutert zu
werden braucht.
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Da das gemeinsame Strahlerelement für beide Wellenlängen symmetrisch
gespeist werden muß, sind zwischen dem die Hochfrequenzenergie zuführenden unsymmetrischen
(koaxialen) Kabel und dem Strahlerelement Symmetriermittel vorzusehen, die sowohl
für die Zentimeterwellen als auch für die Dezimeterwellen eine möglichst symmetrische
Ankopplung an das Strah le relement herbeiführen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Therapiegerätes in ganz groben Zügen schematisch dargestellt. In einem gestrichelt
angedeuteten Gehäuse 1 befindet sich ein erster Hochfrequenzgenerator 2, der mit
einer Frequenz von 2450 MHz arbeitet und die Energie für ein elektromagnetisches
Strahlungsfeld mit einer Wellenlänge von 12,25 cm liefert. Der Generator 2 kann
beispielsweise ein Magnetron als Schwingungserzeuger enthalten.
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Außerdem
Außerdem enthält das Gehäuse 1 einen zweiten
Hoch frequenzgenerator 3, der mit einer Frequenz von 433 MHz arbeitet und die Energie
für ein elektromagnetisches Strahlungsfeld mit einer Wellenlänge von 69 cm liefert.
Als Schwingungserzeuger des Generators 3 könnte beispielsweise eine Sendetriode
in Koaxialbauweise dienen.
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Schließlich ist in dem Gehäuse 1 noch ein Netzteil 4 untergebracht,
das die beiden Generatoren 2 und 3 mit den notwendigen Betriebsspannungen aus dem
Netz versorgt.
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An den Ausgang des Hochfrequenzgenerators 2 ist ein Hochfrequenzkabel
5 angeschlossen, das die vom Generator 2 gelieferte Hochfrequenzenergie zu einem
zur Abstrahlung von 12,25-cm-Wellen geeigneten ersten Strahlerelement 6 leitet.
Ebenso ist der Ausgang des Hochfrequenzgenerators 3 mit einem Hoch frequenzkabel
7 verbunden, das die vom Generator 3 erzeugte Hoch frequenzenergie zu einem zur
Abstrahlung von 69-cm-Wellen geeigneten zweiten Strahlerelement 8 führt.
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Die beiden Strahlerelemente 6 und 8 sind in einem gemeinsamen Strahlergehäuse
oder Reflektor 9 derart angeordnet, daß die 12,25-cm-Wellen und die 69-cm-Wellen
im wesentlichen in derselben Richtung gebündelt abgestrahlt werden.
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Patent ansprüche