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Die Erfindung betrifft ein Sphygmometer gemäß dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs; sie eignet sich Insbesondere
für das Messen des Blutdrucks.
Der Stand der Technik kennt eine Vielzahl von Vorrichtungen zur Messung des Blutdrucks von Lebewesen.
Die einfachste und älteste derartige Vorrichtung besteht aus einer aufblasbaren Manschette, die In Verbindung
mit einem Quecksilbermanometer verwendet wird, das den Druck in der Manschette anzeigt, sowie aus
einem Stethoskop, das verwendet wird, ua auf die Korotkoff sehen Geräusche zu lauschen. Bei komplizierteren
Verfahren und Geräten, die auf dem gleichen Prinzip beruhen, auf die KorotkofPschen Geräusche zu
hören, ist das Quecksilbermanometer von einem mechanischen oder elektrischen Druckanzeiger ersetzt, und
man ermittelt die KorotkofPschen Geräusche mittels eines Mikrophons, wobei sie elektrisch analysiert werden.
Bei weiteren fortschrittlichen Blutdruckmeßi erfahren wird der Abstand von der Blutdruckmanschette zur Arterienwandung
genau bestimmt, beispielsweise durch eine Messung der Doppierverschisbung von an der Arterie
reflektierten Schallwellen. Der Abstand zur Arterie variiert selbstverständlich in Abhängigkeit von dem Druck
innerhalb der bis zum gewissen Grad nachgiebigen Wandungen der Arterie. Zusätzlich werden vielfach
direkt in die Blutgefäße eingeführte Vorrichtungen zu Blutdruckmessunger» verwendet.
Diejenigen Methoden, bei denen man auf die Korotkoffschen Geräusche lauscht, sind von Haus aus mit
einer gewissen Ungenauigkeit behaftet, wenn der dlasto-Ilsche
Blutdruck gemessen werden soll, da von der die Messung vornehmenden Person oder von der elektromechanischen
Einrichtung, welche auf diese Geräusche achten, der Augenblick festgestellt werden muß, an dem
die Geräusche verschwinden. Die auf der Dopplerverschiebung beruhende Messung Ist bezüglich der Anordnung
des Meßgeräts relativ zu der Arterle sehr empfindlich. Die Einführung einer Vorrichtung In die Arterie zur
Messung 1st zum einen schmerzhaft, »um anderen muß sie von einer medizinisch geschulten Person durchgeführt
werden. Von den vorstehend erwähnten Meßmethoden liefert lediglich diejenige, bei der eine Vorrichtung
in die Arterle eingeführt wird, eine exakte Darstellung
von der tatsächlichen Beziehung zwischen dem pulsierenden Blutdruck im Innern eines Blutgefäßes und
der Zeit unabhängig von dem extern angelegten Druck.
Aus der DE-AS 24 36 692 Ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Messung des Drucks und anderer Eigenschaften des Blutes bekannt, bei der kein Eingriff in die
Arterle erforderlich ist. Da dort jedoch Blutdruck und Blutvolumen gleichzeitig gemessen werden müssen. Ist
eine relativ komplizierte Einrichtung erforderlich; außerdem
können nur kurzzeitige Messungen durchgeführt werden, um Blutstaus zu verhindern.
Ein weiteres unblutiges Meßverfahren ist aus der DE-OS
19 18 076 zur Beurteilung der Herzfunktion bekannt; dort wird aus der zweiten zeitlichen Ableitung des PuIsschlagslgnals
eine charakteristische Zelt innerhalb des Pulsschlags ermittelt; die erste zeitliche Ableitung wird
für besonders genaue Zeltmessungen ausgenutzt. Wird diese Zeitspanne als Funktion des Manschettendrucks
aufgetragen, so kann der dlastollsche Blutdruck (nicht aber der systolische) ermittelt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sphygmometer der eingangs genannten
Art zu schaffen, das auch ohne Verwendung einer In die
Arterle eingeführten Vorrichtung eine genaue Blutdruckmessung
ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Hauptanspruchs gelöst.
Bevorzugte Weiterbildungen sind In den Unteransprüchen
beschrieben.
Das erfindungsgemäße Gerät und das mit diesem durchgeführte Meßverfahren basleren auf Messungen,
die in Beziehung zu dem zeitabhängigen pulsierenden Druck innerhalb eines Blutgefäßes stehen. Es gelingt
hiermit eine rasche und geneue Messung des Blutdrucks.
Man erhält des weiteren eine Darstellung, welche Im wesentlichen die Beziehung zwischen dem tatsächlichen
Ableitung maxlmiert wird;
F i g. 5 zeigt die Änderung der ersten zeitlichen Ableitung
zu einem Zeltpunkt τ im Innern eines Impulses als
Punktion des angelegten Manschettendrucks;
Flg. 6 zeigt die Verläufe von aufeinander folgenden Manschet tendrucklmpulsen in Abhängigkeit von der
Zelt, wenn sich der gemessene Manschettendmck von
90 mm Hg auf 80 mm Hg und 70 mm Hg ändert;
Flg. 7 zeigt eine Kurve, In der das arterielle Volumen
pulsierenden Druck Im Innern eines Blutgefäßes und der 10 gegen den Druck an der Arterienwandung aufgetragen
Zelt wiedergibt. Man kann schließlich Daten erhalten, ist, und die Nachgiebigkeitskurven für eine Arterle.
die Im wesentlichen der Nachgiebigkeitskurve bzw. Steifheitskurve
des Blutgefäßes proportional sind.
Das erfindungsgemäße Gerät und der mit diesem durchgeführte Meßvorgang beruhen auf der Erkenntnis, is
daß bei einem Auftragen des benachbart zu einem Blutgefäß aufgebrachten Drucks gegen einen zeitliche Ableitung
des beobachteten Manschettendrucks die zeitliche Ableitung einen Extremwert durchläuft, wenn der angewandte
Druck annähernd gleich dem Druck der nichtverformten Arterie zu einer Meßzelt innerhalb des Impulses
von dem Prüfling Ist.
Die Erfindung stellt somit ein Gerät zur Vesfügung, das eine sphygmometrische Information liefert. Der
Druck in einer Blutdruckmanschette wird von einem Druckwandler ermittelt. Das Drucksignal wird dann zeitlich
differenziert, so daß man eine Wiedergabe desselben in Form einer zeitlichen Ableitung erhält. Diese Darstellung
ist eine Funktion von zwei Variablen, dem extern in Nachbarschaft zu einer Arterie angelegten Druck und der
Zelt innerhalb eines Blutdruckimpulses.
Die zeltliche Ableitung kann eine erste Ableitung sein,
eine zweite Ableitung oder eine höhere Ableitung. Anschließend erfolgt zu einem ausgewählten Zeltpunkt
Unter der Formulierung »Maxlmlerung« ein« Größe
wird In den vorliegenden Unterlagen nicht notwendigerweise allein eine Extremwertbildung der positiven Werte
verstanden. Die Bezeichnung »Maximierung« wird somit In einer weiten Bedeutung verwendet, wobei sie die
Maximierung, d. h. die Extremwertbildung der negativen
Werte und der positiven Werte einer Größe umfaßt. Wenn die ?u maxlmierende Große die erste zeitliche
Ableitung ist, wird hiermit insbesor '.re ein negatives
Extremum, d. h. ein Minimum verstäuben.
Im folgenden sollen anhand der Figuren, insbesondere anhand der F i g. 1 und 2, die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert werden.
Man erkennt am deutlichsten aus F i g. I, daß aus einer
Größe eine entsprechende zeltliche Ableitung gebildet wird. Diese Größe ist einer Summe proportional aus einer
zeltabhängigen, fluktuierenden Komponente - die als »Impuls« bezeichnet wird und dem pürierenden Blutdruck
Im Innern eines Blutgefäßes entspricht - und einem variierenden, extern In Nachbarschaft zu dem
Blutgefäß angelegten Druck, der im folgenden als angelegter Druck bezeichnet wird. Die Änderungen In der
zeltlichen Ableitung werden elektronisch analysiert, in
innerhalb eines Impulses ein Vergleich der zeltlichen
Ableitungen bei unterschiedlichen angelegten Drücken. Wenn die erste Ableitung ein negatives Extremum, d. h.
ein Minimum einnimmt als Funktion des angelegten Drucks, gib' der entsprechend angelegte Druck den
tatsächlichen Druck im Innern des Blutgefäßes wieder, das von dem angelegten Druck nicht verformt wird. Das
erfindungsgemäße Gerät eignet sich besonders für eine genaue und rasche Messung des diastollschen und des
sy st öl Ischen Blutdrucks, für eine genaue Wiedergabe eines DrucKverlaufs, der im wesentlichen dem nicht
beeinflußten Blutdruckimpuls Innerhalb einer Arterie entspricht, und für die Schaffung einer Anzeige von einer
Mehrzahl zeitlicher Ableitungen und der entsprechenden angelegten Drücke zu e""£r Meßzeit im Innern eines
Impulses, wobei diese Anzeige im wesentlichen der Messung d»r Nachgiebigkeit bzw. Steifheit der Arterle
proportional Ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden Im folgenden
anhand der Figuren beschrieben.
Flg. 1 zeigt ein Gesamtblockschaltbild, aus dem dur
mit dem erfindungsgemäßen Gerät bewirkte Meßvorgang ersichtlich ist;
FI g. 2 zeigt ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen
Gerätes in Verbindung mit einer Blutdruckmeßelnrlchtung,
aus dem die Wirkungswelse des ersichtlich ist;
Flg. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei
der die zweite zeltliche Ableitung des Manschettendrucks bestimmt wird;
F i g. 4 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der ein Ausgangsslgnai ,iriilldet wird, das eine Anzeige
von einer Mehrzahl von Meßzelten und den entsprechenden aneeleeten Drücken liefert, wenn die erste zeltliche
diesem Fall, indem man sie wesentlich als Funktion des
angelegten Drucks zu einer sog. Meßzelt innerhalb des Impulses maximalisiert, so daß ein Ausgangssignal
entsteht, das den physikalischen Zustand des PrP.flings
anzeigt.
F Ig. 2 zeigt eine Einrichtung 1, welche dazu dient, die
der jumme proportionale Größe in eine Darstellung der zeitlichen Ableitung derselben umzuformen. FI g. 2 zeigt
des weiteren eine Einrichtung 2, welche dazu dient, elektronisch Änderungen In der Darstelluag der zeitlichen
Ableitung zu analysieren, welche durch den angelegten Druck Induziert werden. Die Einrichtung 2 enthält
genauer ausgedrückt eine Einrichtung, um Im wesentlichen eine Maximierung der zeltlichen Ableitung als
Funktion des angelegten Drucks zu einer Meßzelt Im Innern eines Impulses vorzunehmen.
Im folgenden soll im einzelnen auf FI g. 2 eingegangen
werden.
Ma.. sTkennt eine Einrichtung zur Anlegung eines unterschiedlichen Drucks in Nachbarschaft zu einem
Blutgefäß, wobei diese Einrichtung zur Anlegung eines
Drucks eine Blutdruckmeßeinrichtung enthält, Insbesondere eine Manschette 3, die im dargestellten Fall um
einen Arm herunigelegt Ist, der eine Arterie 9 enthält.
Die Manschette 3 kann eine typische Druckmanschette Gerätes 60 sein, wie sie beispielsweise verwendet wird, wenn man
ein Stethoskop benutzt, um auf die Korotkolfschen
50
55 Geräusche zu lauschen. Ein weiteres Teil der Einrichtung
zur Ausübung eines Drucks, das mit der Manschette zusammenwirkt, ist e'ne Pumpe 13. Die Pumpe kann aus
einem einfachen Gummibalg bestehen, sie kann jedoch auch eine mit Fremdantrieb versehene Pumpe sein. Die
Pumpe wirkt auf d!e Manschette 3 über eine Verbindungsleitung 17. Der Druck In der Manschette Ist die
Summe aus dem von der Pumpe angelegten Druck und aus dem pulsierenden Druck, der auf den zeitabhängigen
pulsierenden Durckanstleg Im Innern der Arterie zurückzuführen Ist. Der Druck in der Manschette wird von
einem Druckwandler 21 oder einer anderen geeigneten Einrichtung gemessen.
Das Ausgangssignal des Druckwandlers 21 enthalt ein Summensignal 5. Das Summensignal S gibt den Druck in
der Manschette wieder. Das Signal wird von der Umwandlungseinrichtung 1 In eine zeitliche Ableitung
Obergeführt. Bei der In Flg.2 dargestellten Ausführungsform
gelangt das Signal 5 von der Umformereinrichtung 1 zu dor Maxlmlerungseinrlchtung 2 Ober die
Leitung 27, wobei es dort In einen Analog-Dlgltal-Umformer
29 eintritt, dessen Aufgabe spater noch näher erläutert wird. Das In der Leitung 23 der Umformereinrichtung
1 zugeführte Signal 5 wurde zuvor In einem Vorverstärker 25 vorverstärkt. Das Signal 5 geiangt des
weiteren Ober eine Leitung 30 zu einem Differentiator 31, der ebenfalls einen Teil der Umformereinrichtung 1
bildet. In dem Differentiator 31 wird das Signal 5 differenziert, so daß man ein differenziertes Signal erhält,
beispielsweise eine erste zeitliche Ableitung 5. Das differenzierte
Signal 5 wird zum einen über eine Leitung 32
einer Speichereinheit 33 In der Maxlmierungselnrlchtung 2 zugeführt. Die Speichereinheit kann ein typischer sog.
»bucket-brigaden-Analogspetcher sein, dessen Betrieb Im
folgenden noch näher erläutert wird. Das differenzierte Signal wird des weiteren über eine Leitung 35 einem
Komparator 37 zugeführt.
Der Komparator 37 liefert Ausgangssignale, welche den Wert 1 oder Null einnehmen können. Das
Ausgangssignal des Komparators 37 nimmt hierbei den Wert 1 an, wenn das differenzierte Signal S großer als
Null ist. Das Ausgangssignal des Komparators 37 nimmt dagegen dein Wert Null ein, wenn das differenzierte
Signal S kleiner oder gleich Null Ist. Hierzu wird das
differenzierte Signal mit einem Bezugssignal verglichen, welches das Erdpoientlal oder Masse Ist, das Ober die
37 zu dem Zeltgeber 41 gelieferte Signal den Wert 1 einnimmt. In physikalischer Hinsicht entspricht die
Änderung Im Vorzeichen des differenzierten Signals einer Richtungsänderung Im zeitabhängigen pulsierenden
Blutdruck von einem Abfall zu einem Anstieg, was bei dem sog. diastolischen Druck des Untersuchungsobjekts
bzw. des Prüflings auftritt. Durch die Verwendung des Komparators wird somit eine Bezugszelt In jedem Impuls
festgelegt, die Im wesentlichen gleich der Zelt Ist, bei der
der Druckimpuls Im wesentlichen den diastolischen Druck erreicht.
Man erhält einen Mittelwert des differenzierten Signals S für eine ausgewählte Zelt auf der zeltabhängigen,
impulsartig fluktuierenden Blutdruckkurve, wenn man die Ausgangssignale zu gewünschten Zeltpunkten vor
dem diastolischen Druckpunkt von der Speichereinheit 33 über den Multlplexschalter 47 In die Slgnal-Mlttelwcribiidufigäcinhcii
45 einspeist. Wenn d!s mit 5, 6, ?
und 8 bezeichneten Ausgangssignale der Speichereinheit 33 einen Zugang zu Werten liefern, welche das differenzierte
Signal zu Zeltpunkten wiedergegeben, die 50, 60, 70 und 80 Millisekunden vor dem Zeltpunkt liegen, bei
dem In dem Testobjekt der Diastolendruck auftritt, dann liefert die Slgnal-Mlttelungselnhelt als Ausgangssignal
einen Wert, der dem Mittelwert des differenzierten Signals S„,r entspricht zu einem Zeltpunkt von annähernd
'·..£ Millisekunden vor dem Diastolendruck. Da der
zeltabhängige fluktuierend pulsierende Blutdruck sich In
diesem Bereich langsam ändert und eine Kurve, welche die Beziehung zwischen dem Blutdruck und der Zelt
wiedergibt, sich in diesem Bereich wesentlich linear ändert, liefert der angelegte Druck, der dem mittleren
differenzierten Signal bei einem Maximum entspricht, eine gute Nahrung für den diastolischen Druck.
Das Ausgangssignal von der Slgnal-Mlttelwertblldungseinheit
45 gelangt über eine Leitung 48 zu dem Analog-Dlgital-Umwandler 43. Das Signal 5, dessen
Werte durch den vorstehend erwähnten Analog-Dlgltal-Umformer
29 umgeformt sind, und das mittlere differen-
15
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Leitung 36 anliegt. Das Ausgangssignal des Komparators 40 zierte Signal S„, dessen Werte durch den Analog-Dlglgeiangt
über eine Leitung 38 zu einem Zeltgeber 41. tal-Umformer 43 umgeformt sind, sind synchronisiert.
Wenn das von dem Komparator 37 dem Zeltgeber 41 so daß beide gleichzeitig von Signalen umgeformt
zugeführte Silgnal den Wert 1 einnimmt, erhalt die Spei- werden, welche von dem Zeltgeber 41 an die beiden
cherelnheit 33 von einem über eine Leitung 44 von dem Analog-Dlgltal-Umformer über Leitungen 46 und 44
Zeitgeber 41 gesteuerten Analog-Dlgltal-Umformer 43 45 abgegeben werden. Die Daten des mittleren dlfferenzlerden
Befehl, einen Wert oder mehrere Werte des differenzierten Signals einer Slgnal-Mittelwertbildungselnheit 45
zuzuführen.
Der genaue Wert oder die genauen Werte des dlfferen-
ten Signals werden In digitaler Form von dem Analog-Dlgital-Umformer
43 über eine Leitung 49 einem Schieberegister 53 für das differenzierte Signal zugeführt. In
entsprechender Welse werden die Daten des Signals In
zierten Signals, welche eingegeben werden sollen, werden 50 digitaler Form über die Leitung 54 von dem Analog-
be! der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung durch die Einstellung eines Multlplexschalters 47
bestimmt. Der Multlplexschalter 47 ermöglicht eine Auswahl des abzutastenden Bereichs der Speichereinheit.
Für den Betrieb des Geräts Ist er nicht unbedingt notwendig. Die Signal-Mltielwertbildungseinheit 45 ist ebenfalls
nicht unbedingt notwendig, wobei sie vielmehr für die
Herstellung eines Mittelwerts des differenzierten Signals als für die Herstellung eines Werts von einer speziellen
Stelle in der Speichereinheit nützlich ist.
Die Speichereinheit 33 bei der In Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform speichert Werte des differenzierten Signais S zu Zeitpunkten, die ein Vielfaches von
beispielsweise iO Millisekunden, d. h.«... 80,70,60,50,
Digital-Um former 29 zu dem Signalschieberegister 55
geleitet. Der Zeitgeber liefert des weiteren über die Leitung 56 ein Taktsignal zu den beiden Schieberegistern
53 und 55, um diese Register darüber zu Informieren, wenn sie von den Analog-Digital-Umformern beschickt
werden.
Aufeinander folgende Bereiche des 5-Kontakts von dem Schieberegister 53 für das differenzierte Signal
werden von einer Summations- und Gewichtungseinheit 57 entsprechend einem geeigneten Algorithmus aufsummiert
und gewlchtet und dann dem Dlgitalkomparator 61 über die Leitung 62 zugeführt. So können beispielsweise
vier aufeinander folgende Mittelwerte der differenzierten Signale Sm voa der Summations- und Gewichtungseln-
40, 30, 20T 10 und 0 Millisekunden vor dem Zeltpunkt 65 heit gemlttelt werden. Die Summations- und Gewichliegen,
an dem das differenzierte Signal sein Vorzeichen tungseinheit verzögert das aufsummierte und gewichtete
von Minus nach Plus ändert, was einer Zeit vor dem
Augenblick entspricht, an dem das von dem Komparator
Ausgangssignal und leitet es anschließend zu dem Komparator 61. In dem Komparator 61 werden aufelnan-
der folgende, gewlchtete Summen miteinander verglichen.
Wenn die letztere Summe Im Vergleich zur früheren Summe einen erwünschten Wert aufweist, d. h., wenn
sie größer Ist als die frühere Summe, erhält ein Sperreglsler
(latch) 65 von dem Komparator 61 den Befehl, S-Daten aus einer ausgewählten Lage des Slgnalschlebereglste:·?
SS über die Leitung 66 einzugeben, d. h., dasjenige i?rucksignal 5 einzugeben, das dem mittleren differenzierten
Signal entspricht, wenn dieses ein Extremum einnimmt. Des weiteren erhalt das Register 63 von dem
Komparator 61 über die Leitung 67 den Befehl, das Ausgangssignal der Summations- und Gewlchtungseinhelt
57 über die Leitung 68 einzugeben. Das Signal wird
aus dem Signalschieberegister SS In das Sperregister geleitet und anschließend von der Binarform In eine
binärkodierte Dezimalform von dem Binärdezlmalumformer 69 übergeführt, sowie von einer Ausgabeeinheit 73
wiedergegeben bzw. angezeigt.
FI g. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei
der man eine zweite zeitliche Ableitung erhalten will,
d.h., das zweifach differenzierte Signal S. Für die
Messung des systollschen Blutdrucks Ist dies besonders
nützlich, da die Kurve, die sich bei einer Auftragung des zweifach differenzierten Signals 5 gegen das Signal 5
ergibt, durch ein relativ scharfes Maximum hindurchgeht, wenn der angelegte Druck sich dem systollschen
Druck des Testobjekts nähert. Dies stellt eine besonders nützliche Technik dar, da das differenzierte Signal in
diesem Bereich des Impulses immer annähernd Null ist un.'! da die Kurve, die man bei einem Auftragen des
Signals gegen das differenzierte Signal erhält, unter Umständen nur eine relativ geringe oder gar keine Änderung
aufweist.
Man erkennt aus F1 g. 3, daß das von dem Differentiator
31 differenzierte Signal über eine Leitung 32 einem zweiten Differentiator 77 zugeführt wird, der dieses
aufnimmt. Der zweite Differentiator formt das differenzierte Signal 5 In ein zweifach differenziertes Signal S
um. Anschließend wird das zweifach differenzierte Signal über eine Leitung Sl zu der Speichereinheit 33 geleitet.
Es ist ersichtlich, daß bei dieser Ausführungsform der Erfindung die anschließenden mit den In der Speichereinheit
gespeicherten Daten durchgeführten Operationen genau in der gleichen Welse durchgeführt werden, wie
bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform, wobei lediglich das zweifach differenzierte Signal bei den
restlichen Operationen das differenzierte Signal ersetzt.
Flg. 4 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei
der die erhaltene Information bezüglich des phsyikallschen Zustandes des Prüflings die Nachgiebigkeit bzw. so
Steifheit der Arterle des Prüflings enthält. Bei dieser Ausführungsform möchte man eine Kurve erhalten,
weiche die Abhängigkeit des differenzierten Signals S
von dem Signal 5 zu einer geeignet gewählten Zeit innerhalb des Impulses wiedergibt.
In Fig. 4 werden aufeinanderfolgende Mittelwerte des
differenzierten Signals Sme über eine Leitung 85 einem
Digltal-Analog-Umformer 87 zugeführt und von dort
über eine Leitung 89 dem A"-Achseneingang 91 eines ΑΤΙ'-Aufzeichnungsgeräts
93 zugeführt. Die Werte des Signals S, welche den Mittelwerten des differenzierten
Signals entsprechen, werden in koordinierter Weise von dem Analog-Digltal-Umformer 29 über eine Leitung 95
dem Digltal-Analog-Umformer 97 zugeführt und von dort über eine Leitung 99 dem /'-Achseneingang ICl des
X- Y-Aufzeichnungsgeräts. Dem Z-Achsenelngang 103
des A"-K-Aufzeichnungsgeräts werden Taktsignale von
dem Zeitgeber 41 über eine Leitung 105 zugeführt, so
daß das Aufzeichnungsgerät den Befehl erhält, das Aufzeichnungspapier bei jedem Taktsignal zu berühren.
Flg. 4 zeigt des weiteren einen Integrator 107. Mit Hilfe desselben kann durch eine Integration des differenzierten
Signals über die Signalkurve ein Kurvenzug erhalten werden, der die Abhängigkeit des arteriellen Volumens
von dem auf die Arterlenwandung wirkenden Druck wiedergibt. Auch bei dieser Vorrichtung sind die vorstehend
anhand von FI g. 2 beschriebenen Bauelemente vorhanden, wobei sie in der dort beschriebenen Welse
wirken.
FI g. 5 zeigt den Verlauf von der Ableitung 5 des Signals. Man erkennt hieraus insbesondere den scharfen
Knick In dieser Kurve, der dann auftritt, wenn der in Nachbarschaft zu der Wandung der Arterle aufgebrachte
Druck wesentlich gleich dem Momentandruck Pa ist, der während des Impulses Im Innern der Arterle herrscht.
Die dargestellte Kurve zeigt ein negatives Extremum für die Ableitung des Signais, was tatsächlich physikalisch
auftritt. Auf der Kurve sind die Werte des differenzierten
Signals für Manschettendrücke von 70, 80 und 90 mm Hg angezeichnet. Für die Messung kann jede geeignete
Zelt τ Innerhalb des Impulses gewählt werden. Man muß hierbei lediglich vermelden, daß man derartige Zeltpunkte
Im Innern des Impulses wählt, bei denen die Ableitung des Signals sich zu schnell ändert oder bei
denen diese Null Ist, beispielsweise am Peak des systollschen Drucks, während des Systolenanstlegs und an dem
dicrotlschen Einschnitt.
Fig. 6 zeigt aufeinander folgende Blutdruckimpulse A,
B und C und erläutert Insbesondere die Änderung In den
Verläufen dieser Kurven In Nachbarschaft zu dem Auftreten des dlastollschen Drucks, Insbesondere an den
Punkten a, b und c (entsprechend dem Zeltpunkt τ,
wenn r kleiner ist als die Perlode T des Impulses), wenn
der angelegte Druck ausgehend von dem In a dargestellten Fa!!, d. h. einem Wert, der erheblich über dem diastolischen
Druck der Arterie liegt, auf einen Wert abfallt, der gleich dem dlastollschen Druck ist, wie dies in b
dargestellt Ist, sowie auf einen Wert, der unter derr diastolischen Druck liegt, wie dies bei c wiedergegeben
1st. Die Kurve A entspricht einem angelegten Druck von 90 mm Hg, die Kurve B von 80 mm Hg und die Kurve C
von 70 mm Hg, wobei angenommen wird, daß der diastollsche
Druck bei 80 mm Hg liegt. Die relativ großen Änderungen In der zeitlichen Ableitung des angelegten
Drucks P bei der Annäherung des angelegten Drucks an den diastolischen Druck des Prüflings sind graphisch In
Flg. 6 dargestellt.
In Flg. 7 sind das arterielle Volumen Va als Funktion
des arteriellen Wandungsdrucks Paw dargestellt, sowie die
arterielle Nachgiebigkeit γα = UVJdP1n als Funktion des
arteriellen Wandungsdrucks. Die abrupte Änderung in der Kurve für das arterielle Volumen entspricht dem
Zusammenfallen der Arterie, ein positiver Wert des arteriellen Wandungsdrucks zeigt an, daß Pa der Innendruck
der Arterle größer Ist als der außen angelegte Druck. Es
ist ersichtlich, daß die arterielle Nachgiebigkeit, d. h. die sog. Spannung der Arterle, als Funktion des arteriellen
Wandungsdrucks einen Maximalwert zeigt, wenn der angelegte Druck gleich dem Innendruck der Arterie ist.
Es sollte darauf hingewiesen werden, daß die in F ig. 7 dargestellte Kurve für die arterielle Nachgiebigkeit und
die Kurve far die Ableitung 5 des Signals aus Flg. 5
zueinander proportional sind. Das wird deutlicher
ersichtlich, wenn eine dieser Kurven um 90° gedreht wird, so daß Ihre Drucksachen übereinstimmen.
In der vorstehenden Beschreibung der bevorzugten
Ausfuhrungsformen der Erfindung enthielt die verwendete Elektronik eine Kombination von Bauelementen für
Analog- und Digitaloperationen. Es gibt eine Vielzahl von äquivalenten Techniken, bei denen Im vorstehenden
als digital beschriebene Bauelemente analoge Bauelemente sein können und umgekehrt.
Bei dem Beuieb der Vorrichtung zur Gewinnung einer
Information, welche den physikalischen Zustand eines lebenden Prüflings anzeigt, wird ein selektiv variierbarer
Druck an den Prüfling von außen benachbart zu einem Blutgefäß angelegt, und es erfolgt die Messung einer
Große, die einer Summe proportional Ist, wobei diese
Summe sich aus einer zeitabhängigen fluktuierenden Komponente des pulsierenden Blutdrucks im Innern
eines Blutgefäßes und dem sich ändernden extern In Nachbarschaft zu dem Blutgefäß angelegten Druck
zusammensetzt. Diese Große wird anschließend In ein Ausgangssignal, das allgemein einem Wert des angelegten
Drucks entspricht, wenn die erste zeltliche Ableitung
ein Extremum einnimmt.
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tung von zumindest seiner fluktuierenden Komponente darstellt. Die Änderungen des die zeitliche Ableitung
darstellenden elektrischen Signals, welche dadurch Induziert werden, daß der angelegte Druck variiert wird,
werden elektronisch analysiert. Hieraus wird schließlich ein Ausgangssignal gewonnen, das den physikalischen
Zustand in dem lebenden Prüfling bzw. der Versuchsperson
anzeigt.
Bevorzugterwelse erfolgt eine Maxlmlerung der zeitlichen'
Ableitung von zumindest der fluktuierenden Komponente der Größe als Funktion des angelegten
Drucks zu einer Meßzeit Innerhalb des Impulses, wobei das Ergebnis dieses Vorgehens zur Anzeige gebracht
wird. Vorzugsweise wird hierbei von der der Summe proportionalen Größe die erste zeltliche Ableitung gebildet.
Die Geräte ermöglichen somit eine Messung des dlastollschen Blutdrucks In einer Arterle von einem
Säugetier, bei dem der Blutdruck in der Arterie eine Wellenform aufweist, die eine Systole und eine Diastole
für jeden Herzschlag enthalt. Bei dieser Messung wird ein
variabler Druck an den Körper des Säugetiers von außen so angelegt, daß dieser auf eine Arterie drückt. Der
Druck wird derart gewählt, daß er die Arterle zumindest teilweise zusammendrücken und damit verschließen
kann. Das Pulsieren des Blutdrucks in der Arterle wird
festgestellt, und man erzeugt ein zeltabhängiges Ausgangssignal, das den Verlauf des Blutdrucks In der
Arterle entsprechend den Herzschlägen wiedergibt und Diastolen und Systolen enthält, wobei die Steigung dieses
Kurvenverlaufs unmittelbar vor dem Systolenanstleg für eine Vielzahl von Herzschlägen festgestellt wird, Indem
man das Ausgangssignal differenziert. Durch Feststellung der größten Steigung kann der dlastollsche Blutdruck
festgestellt werden.
Diese Feststellung der größten Steigung erfolgt bevorzugterweise dadurch, daß man das negative Extremum
des differenzierten Ausgangssignals ermittelt.
Man kann somit den diastolischen Blutdruck mit Hilfe
einer Manschette ermitteln, die so ausgebildet ist, daß sie einen Druck auf ein Blutgefäß ausübt, welcher dieses
zusammenpreßt. Hierbei wird zunächst ein Druck an die Manschette angelegt. Anschließend wird der Blutdruck
an einem Punkt in dem Blutdruckimpuls unmittelbar vor dem Einsetzen des Systolenanstiegs bestimmt, und es
erfolgt eine Differentiation des Blutdrucks an dieser Stelle, so daß man eine erste zeitliche Ableitung des Blutdrucks
an dieser Stelle erhält. Anschließend erfolgt eine Maximierung dieser ersten zeltlichen Ableitung als
Funktion des angelegten Drucks, und man erzeugt ein
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