DE2521710A1 - Reaktor zur katalytischen umsetzung von kohlenwasserstoffen mit einem sauerstoffhaltigen gas - Google Patents
Reaktor zur katalytischen umsetzung von kohlenwasserstoffen mit einem sauerstoffhaltigen gasInfo
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Description
Reaktor zur katalytischen Umsetzung von Kohlenwasserstoffen mit einem sauerstoffhaltigen Gas
Die Erfindung betrifft einen Reaktor zur katalytischen Umsetzung von Kohlenwasserstoffen mit einem sauerstoffhaltigen Gas bei
erhöhten Temperaturen, mit einem Einlaß, einem Auslaß und einem zwischen diesen liegenden, eine Katalysatorfüllung enthaltenden
Reaktionsraum.
Werden gasförmige oder flüssige Ausgangsstoffe durch ein mit Katalysator gefülltes Rohr geleitet, in dem diese Ausgangsstoffe
in einer exothermen Reaktion bei hohen Temperaturen umgesetzt werden, so findet diese Umsetzung nicht im ganzen Rohr gleichmäßig
statt, sondern in einer relativ schmalen Reaktionszone,
die durch eine hohe Wärmeentwicklung, beispielsweise erkennbar am Glühen einer bestimmten Katalysatorschicht, gekennzeichnet
ist. Wird die Reaktion an einer Stelle, etwa an einer um das Rohr gelegten Heizwicklung, gezündet, so wird die Reaktionszone
im allgemeinen unter sonst unveränderten Bedingungen nicht an diesem Ort bleiben. Vielmehr wird die benachbarte Schicht zünden
und die Reaktion übernehmen. Die Reaktionszone wandert dann mit oder entgegen der Strömungsrichtung im Rohr.
Diese Reaktionszonenwanderung ist untersucht und das Zündverhalten
in derartigen Rohrreaktoren beispielsweise in der Zeitschrift "Chemie-Ingenieur-Technik" 43. Jahrgang (1971), Seite
601 bis 608, beschrieben worden.
Vernachlässigt man die Wärmeabgabe an den Rohrwänden, so kann man die Wanderung der Reaktionszone einmal als Funktion der
äußeren Betriebsparameter des Reaktors beschreiben, wie der Temperatur, Geschwindigkeit und chemischen Zusammensetzung,
mit der die Ausgangsstoffe dem Reaktor zugeführt werden. Zum
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anderen müssen die Parameter der Katalysatorfüllung selbst, z.B. die Aktivierungsenergie und Wärmeentwicklung der Umsetzung
und vor allem die Oberfläche und Wärmeleitfähigkeit des Katalysators, berücksichtigt werden.
Bei einem stationären Betrieb eines derartigen Reaktors kann man die Dimensionierung des Reaktors so mit den Betriebsbedingungen
abstimmen, daß die Reaktionszone im Inneren des Reaktors liegt. Unterliegen die Betriebsbedingungen jedoch
starken Schwankungen, so kann die Reaktionszone unter Umständen bis an die Eintrittsöffnung oder Austrittsöffnung des Reaktors
wandern.
Derartige Schwankungen können besonders dann auftreten, wenn kohlenwasserstoffhaltiger Brennstoff in einem Reaktor zu einem
Spaltgas umgesetzt wird, das in einer Brennkraftmaschine verbrannt wird. Ein solches Verfahren ist beispielsweise in der DT-OS
2 306 026 beschrieben. Hierbei wird flüssiger Brennstoff versprüht
ader -verdampft und unter Beimischung von sauerstoffhaltigem
Gas dem Reaktionsraum eines Spaltgasgenerators zugeführt. Dieses Gemisch wird dort katalytisch zu einem vollständig
verbrennbaren Brenngas (Spaltgas) mit hoher Octanzahl umgesetzt. Dieses Spaltgas ist zum Betrieb von Brennkraftmaschinen besonders
geeignet, da auf eine Zugabe von Antiklopfmitteln verzichtet werden kann und das Gas in der Brennkraftmaschine mit
weiterer Verbrennungsluft vollständiger verbrennt als direkt eingespritzter flüssiger Brennstoff. Die Abgase derartiger
spaltgasbetriebener Brennkraftmaschinen enthalten daher wesentlich weniger Schadstoffe als dies Sei direktem Betrieb der
Brennkraftmaschinen mit flüssigem Brennstoff möglich ist.
"'.fill ein derartiger Spaltgasgenerator beispielsweise zum Betrieb
der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges benutzt, so müssen dem Spaltgasgenerator entsprechend der Belastung der Brennkraftmaschine
sehr unterschiedliche Mengen "ion Brenngas entnommen
werden können. Dazu muß nicht nur die Menge des umgesetzten
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Brennstoffes verändert werden (Quantitätsregelung), sondern es kann auch erforderlich sein, durch Veränderung der Mengenverhältnisse
von Brennstoff und sauerstoffhaltigem Gas, beispielsweise einem Luft/Abgas-Gemisch, die Qualität des erzeugten Brenngases
zu variieren. Fercer werden die Ausgangsstoffe vor dem Einleiten in den Spaltgasgenerator vorteilhaft vorgewärmt, z.B.
in abgasbeheizten Wärmetauschern; mit wechselnder Belastung der Heizvorrichtung wird sich dann auch die Temperatur der Ausgangsstoffe
verändern. Menge, Zusammensetzung und Temperatur der zuzuführenden
Ausgangsstoffe unteriiqgen also starken Schwankungen,
und der Spaltgasgenerator muß unter diesen stark veränderlichen Betriebsbedingungen zuverlässig betrieben werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Betrieb eines
Reaktors der eingangs erwähnten Art auch unter stark wechselnden Betriebsbedingungen zu ermöglichen. Die Betriebsbedingungen sollen
dabei ohne Rücksicht auf den Betriebszustand des Reaktors innerhalb der für den normalen Reaktorbetrieb vorgesehenen
Grenzen, die durch die wechselnden Anforderungen an Menge und Qualität des erzeugten Produktgases gegeben sind, frei verändert
werden können.
Hierbei muß insbesondere vermieden werden, daß eine exotherme Umsetzung
des Reaktionsgemisches bei geringer Belastung, beispielsweise im Leerlauf des Kraftfahrzeugmotors, bereits in der
vordersten Front des Katalysators stattfindet. Es besteht dann nämlich die Gefahr einer Rückzündung der Reaktion in den vor
dem Katalysator liegenden Raum, in dem der Brennstoff noch nicht homogen mit dem s auerstoffhaltigen Gas vermischt ist und in dem
es dann zu einer nichtkatalytischen, unter Umständen explosionsartigen,
oder mit der Erzeugung unerwünschter Nebenprodukte, wie Ruß, verbundenen Umsetzung kommen kann. Andererseits soll
auch vermieden werden, daß bei starker Belastung die Umsetzung an der hintersten Front des Katalysators stattfindet und unter
Umständen ganz aus dem Katalysator hinaus in das an den Reaktionsraum anschließende Leitungssystem für das Brenngas verlagert
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Da außerdem beispielsweise im Motorraum von Kraftfahrzeugen nur ein begrenzter Raum für den Einbau eines Spaltgasgenerators zur
Verfügung steht, wird man eine möglichst kompakte Bauweise mit einem kleinen Katalysatorvolumen anstreben. Die Reektionszone
kann dann nur innerhalb enger Grenzen wandern.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei dem eingangs erwähnten Reaktor erfindungsgemäß der Reaktionsraum und/oder die Katalysatorfüllung
derart ausgestaltet, daß die Reaktionszone einer im Reaktionsraum in der Nähe des Einlasses oder des Auslasses in
Gang gekommenen Umsetzung unter normalen Betriebsbedingungen des Reaktors stets zur Mitte des Reäiionsraumes hineinwandert.
Zur groben Beschreibung der Wanderung einer Reaktionszone in einem Reaktor kann die Peclet-Zahl dienen:
Pe = u · S -Cp. d
Hierbei ist u die Störmungsge-schwindigkeit, $ die Dichte bei
200C, c die mittlere spezifische Wärme des am Ort des Katalysators
vorbeiströmenden Gasgemisches, d, ist eine geeignete den
Katalysator charakterisierende Länge und % die axiale Wärmeleitfähigkeit
der Katalysatorfüllung, d.h. die Wärmeleitfähigkeit in Strömungsrichtung. Die Peclet-Zahl gibt das Verhältnis
der Kühlintensität des strömenden Gasgemisches zur Intensität der Wärmerückleitung der Katalysatorfüllung in einem
adiabatischen Reaktor an. Der Wärmeaustausch der Reaktorwand mit der Umgebung ist also vernachlässigt.
Um in einem bereits gezündeten Reaktor die nachströmenden Ausgangsstoffe
auf die Umsetzungstemperatur (Zündtemperatur) zu bringen, ist eine gewisse Wärme nötig. Diese entsteht bei der
Umsetzung und wird durch Wärmeleitung in der Katalysatorfüllung von der Reaktionszone in die umgebenden Zonen abgegeben. Bei
niedriger Peclet-Zahl gibt die Reaktionszone soviel Wärme in die strömungsmäßig vorgelagerte Katalysatorschicht ab, daß be-
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reits dort eine Zündung stattfinden kann und die Reaktionszone entgegen der Strömungsrichtung wandert. Bei hoher Peclet-Zahl
dagegen wird die vor der Reaktionszone !Legende Katalysatorschicht
von den kühleren Ausgangsstoffen abgekühlt und erreicht die Zündtemperatur nicht; jedoch wird die nachfolgende Katalysatorschicht
durch die Wärmeleitung im Katalysatormaterial und durch die Konvektion der heißen Umsetzungsprodukte aufgeheizt und die
Reaktionszone verschiebt sich in Strömungsrichtung.
Der erfindungsgemäße Reaktor wird daher vorteilhaft so ausgestaltet,
daß das Produkt u.d^. aus der Strömungsgeschwindigkeit
und einem geeigneten,den Katalysator charakterisierenden geometrischen Parameter, beispielsweise bei einer Katalysatorschüttung
der Korngröße, vom Ort im Reaktionsraum abhängt und in Strömungsrichtung stark abnimmt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Reaktors weist der Reaktionsraum einen sich erweiternden Strömungsquerschnitt auf,
so daß die Strömungsgeschwindigkeit der den Reaktor durchsetzenden Medien und damit die,Peclet-Zahl in Störmungsrichtung abnimmt.
Statt dessen oder daneben kann die Katalysatorfüllung vorteilhaft Schichten etwa kugelförmiger Katalysatorkörner enthalten,
deren Durchmesser von Schicht zu Schicht in Strömungsrichtung abnimmt. Dadurch wird, unter Umständen verbunden mit einer Erweiterung
des Reaktionsraumes, ebenfalls eine starke Ahnahme der Peclet-Zahl in Strömungsrichtung erreicht.
Besonders günstig ist eine körnige Katalysatorfüllung, deren dem
Einlaß des Reaktionsraumes benachbarte Schicht aus porösen Vollkugeln, die weiteren Schichten aus porösen Hohlkugeln bestehen.
Wie noch erläutert werden wird, wandert in einer Vollkugelfüllung die Reaktionszone einer Umsetzung schon in Strömungsrichtung, wenn - verglichen mit einer Hohlkugelfüllung - wesentlich
geringere Strömungsgeschwindigkeiten aufrecht erhalten
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- 6 werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reaktors besteht der Katalysator aus einer Schüttung von Korundkörpern.
Unter Korund versteht man d^-Al-O , das auf viele Umsetzungsreaktionen
von Kohlenwasserstoffen katalysierend wirkt und leicht zusätzlich mit katalytisch aktiven Substanzen imprägniert
werden kann. Korund ist in Form von VoHcugeln und in
Form von Hohlkugeln handelsüblich und kann auch zu größeren, rotationssymmetrischen Formstücken, etwa Topfen oder Hohlzylindern,
verarbeitet werden.
Besonders vorteilhaft ist es ferner, wenn im Reaktionsraum zwischen
der Füllung aus Katalysatorkörnern und dem Auslaß eine Schicht aus temperaturbeständigem, anorganischem Fasermaterial
angeordnet ist. Als Faserschicht eignet sich besonders annähernd homogen gepackte, handelsübliche Quarzglas- oder AlpO^-Wolle,
beispielsweise mit einer Faserdicke von etwa 2 bis 4 /u. Eine
derartige, die Katalysatorfüllung abschließende Faserschicht verhindert, daß Katalysatorkörner oder durch Abrieb entstandene
Katalysatorteilchen von der Produktgas-Strömung aus dem Reaktionsraum befördert werden. Insbesondere hat sich ferner auch
gezeigt, daß eine derartige Faserschicht ebenfalls hervorragend geeignet ist, um eine Verlagerung der Umsetzungszone aus dem
Reaktionsraum der Reaktoreinheit in das nachgeschaltete Leitungssystem zu verhindern.
Bei dem eingangs erwähnten Verfahren zur Umsetzung von kohlenwasserstoffhaltigem
Brennstoff mit einem sauerstoffhaltigen Gas zu einem Spaltgas wird dem Spaltgasgenerator mit dem Brennstoff
nur soviel Sauerstoff zugeführt, daß im Reaktionsraum durch katalytisch^, partielle Oxidation des Brennstoffes ein Methan,
Kohlenmonoxid und/oder Wasserstoff enthaltendes Brenngas entsteht. Um den Heizwert des Brenngases nicht zu stark herabzusetzen,
wird die Sauerstoffzufuhr zum Spaltgasgenerator weit unter das zur Verbrennung des Brennstoffes benötigte Maß ge-
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drosselt. Es ist jedoch bekannt, daß bei stark unterstöchiometrischer
Verbrennung im thermodynamisehen Gleichgewicht Rußbildung
auftritt. Bei geeigneter Füllung im Reaktionsraum kann diese Rußbildung im Inneren des Reaktionsraumes vermieden werden,
jedoch muß berücksichtigt werden, daß bei den herrschenden hohen Temperaturen auch an den Wänden des Reaktionsraumes eine
Umsetzung stattfinden kann. So kann durch Stöße der Gasmoleküle mit der Wand eine Rußbildung gefördert werden. Vor allem bei
kleinen Reaktoren können daher durch Wandkatalyse störende Mengen unerwünschter Reaktionsprodukte entstehen. Viele der
üblichen Metalle und Metallegierungen, beispielsweise auch rostfreier Stahl, können durch eine derartige, ungünstige
Wandkatalyse eine Rußbildung bewirken.
Vorzugsweise sollten daher alle hohen Temperaturen ausgesetzten Teile des Reaktors aus einem nichtmetallischen, hitzebeständigen,
die Entstehung unerwünschter Reaktionsprodukte nicht katalysierenden Material bestehen.
Ein derart gebauter Reaktor kann vorteilhaft einen Reaktionsraum enthalten, der von einem mehrwandigen Mantel und einem darin
angeordneten Kühler umgeben ist. Dieser Kühler kann insbesondere als Wärmetauscher für das heiße Produktgas und die verhältnismäßig
kühlen Ausgangsstoffe ausgebildet und dem Einlaß des Reaktionsraumes strömungsmäßig vorgelagert sein. Der im Reaktor
umzusetzende kohlenwasserstoffhaltige Brennstoff, beispielsweise Benzin, kann vor dem Eintritt in den Kühler versprüht oder verdampft
und mit dem sauerstoffhaltigen Gas, etwa Luft, vermischt
werden; das Benzin kann aber auch in flüssiger Form eingeleitet und erst im Kühler oder Wärmetauscher verdampft und mit der Luft
vermischt werden. Ferner kann der Kühler einen Ringkanal mit Durchtrittsöffnungen zum Reaktionsraum enthalten, um die Ausgangsstoffe
gleichmäßig auf den Eintrittsquerschnitt des Reaktionsraumes zu verteilen.
Vorteilhaft ist im Mantelhohlraum auch eine Zwischenwand ange-
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:o 3RD
ordnet, die das aus dem Auslaß des Reaktionsraumss austretende,
heiße Produktgas entlang der den Reaktionsraum begrenzenden Innenwand zu dem Kühler lenkt, Dort wird das Produktgas gekühlt
und kann entlang der Außenwand des Mantels, die beispielsweise als Metallgehäuse ausgebildet sein kann, aus dem Reaktor
geleitet werden. Da dieses Metallgehäuse von dem nunmehr gekühlten Produktgas bestrichen wird, ist dort eine unerwünschte
Wandkatalyse nicht mehr zu befürchten, Die von den Ausgangsstoffen oder vom Produktgas auf dem Wege vom Einlaß bis zum Kühler bestrichenen
Wände jedoch, also die Innen- und Zwischenwand des Mantels und Teile des Wärmetauschers, bestehen ganz aus einem
nichtmetallischen, die Entstehung unerwünschter Reaktionsprodukte nicht katalysierenden Material. Hierzu ist besonders
hochfestes, korundhaltiges Porzellan oder dichtgesinterte Cordterit-haltige Keramik geeignet, da dieses Material in Gegensatz
zu inertem Material zwar katalysierend wirkt, aber nur für erwünschte, nicht für unerwünschte Reaktionen. So begünstigt
es die partielle Oxidation von Kohlenwaaasr stoff en, ohne gleichzeitig eine Rußbildung zu katalysieren.
Aus verschiedenen Materialien bestehende Teile sind vorzugsweise nur in Nähe des Kühlers mechanisch fest miteinander verbunden.
Die Teile des Reaktors, die hohen Temperaturen ausgesetzt sind, können sich dann entsprechend ihrem unterschiedliehen
Wärmeausdehnungskoeffizienten ungehindert ausdehnen, der Reaktor kann also hohen Reaktionstemperaturen und starken Temperaturwechseln
ausgesetzt werden, ohne daß zerstörerische thermische Spannungen auftreten.
An Hand eines Ausführungsbeispieles und einer Figur soll die Erfindung näher erläutert werden.
Die Figur zeigt - größtenteils im Schnitt - die Seitenansicht einer bevorzugten Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Reaktors.
Der Reaktor besteht im wesentlichen aus einem Reaktionsraum 1
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unü einer aer: rieaK^ionsraun; oegrensencen ^nnenwanc. Jie mrie:;-wand
wird von einem sich konisch erweiternder· Topf 2 gebildet,
der durch alner Deckel 3 abgeschlossen ist und auf dessen Boden
ein Einsatz 4 aufliegt. Im Boden des Topfes 2 ist in der Mitte eine in axialer Richtung verlaufende Einstülpung 30 eingesetzt,
die beispielsweise zur Aufnahme einer Zusatzheizung geeignet ist, durch welche ein Absinken der Temperatur im Reaktionsraum verhindert
werden kann. Die Einstülpung 3C kann hierbei zusammen
mit dem Topf aus einem Stück gefertigx sein oder als eigenes,
den Topfboden bildendes Teil hergestellt und eingepaßt sein. Der Einsatz 4 enthält einen Ringkanal 5, in den eine oder mehrere
Zuführungsleitungen 6 für die Ausgangsstoffe einmünden und der über Durchtrittsöffnungen 7 mit dem Reaktionsraum 1 verbunden
ist. Der Reaktionsraum 1 enthält eine Katalysatorschüttung,
j.eren erste Schicht aus Korund-Vollkugeln 8 von etwa 4 mm Durchmesser
besteht. Hieran schließen sich zwei Lagen von Korund-Hohlkugeln, sogenanntem Kugelkorund 9, mit etwa 3 bzw. 1 mm
Durchmesser an. Unterhalb des Deckels 3 ist die Katalysatorschüttung mit einer Schicht 27 dichtgepackter Al„O.,-Wolle mit
einer Faserstärke von etwa 3 /U abgedeckt.
Die Seitenwand des Topfes 2 ist konzentrisch von einer konischen Zwischenwand 10 umgeben, auf der ein weiterer Deckel 11 aufliegt.
Dieser Deckel 11 hat einen Vorsprung 12, der in eine am Deckel 3 des Topfes 2 angebrachte ringförmige Fassung 13 eingreift. Hierdurch
wird die Zwischenwand 10 mit ihrem Deckel 11 im Abstand zur Innenwand 2 mit dem Deckel 3 und konzentrisch zu dieser gehalten.
Der so entstehende Zwischenraum zwischen der Innenwand und der Zwischenwand ist über Durchlaßöffnungen 14 im Deckel 3
des Topfes 2 mit de;n Reaktionsraum 1 verbunden.
Der Topf 2 ist an seinem Boden über eine Schraubverbindung 15
in einem ebenfalls konischen und topfartigen Metallgehäuse 16 befestigt, an das ein Deckel 17 angeflanscht ist. Gehäuse 16
und Gehäusedeckel 1? weisen federartige Abstandhalter 18 auf,
durch die die Zwischenwand 10 mit ihrem Deckel 11 in ihrer
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Flauff. s^isoner- Gehäuse 16 und Zwischene
^? sirs untere:: Rand der Zwischenwand
r Zwischenwand 10 und der Innenwand 2
verbundene Der Deckel 1? weist zentral einen Auslaßstutzen 20
für das Produktgas auf.
Eine mechanisch feste Verbindung und Zentrierung des Topfes 2
und der Einstülpung 30 mi" dem Gehäuse 16 kann man dadurch errei-CiISiI9
daß man den Boden des Topfes 2 durch die Schrauben 15 zwischen der Bodenplatte 21 des Gehäuses 15 und einem Metallring
festklemmt. Zur besseren Abdichtung werden dabei zwischen Bodenplatte und Topfboden sowie zwischen Topfboden und Metallring
Dichtungsringe 23 und 24 eingelegt. Ist die Einstülpung am Topfboden als eigenes Bauteil gefertigt, so wird auch sie durch
diese Verbindung in zentrischer Lage festgehalten. Über eine Verzahnung ist ferner der Einsatz 4 mit dem Metallring 22 verbunden
und durch die Einstülpung 30 zentriert gelagert. Bei Erschütterungen kann sich somit keine Verschiebung der einzelnen
Teile des Reaktors gegeneinander ergeben.
Das Gehäuse 16 mit- der Bodenplatte 21 und dem Deckel 17 sowie der Mefellring 22 bestehen vorzugsweise aus Stahl. Der Einsatz
sowie der Topf 2 und die Zwischenwand 10 sind mit den dazugehörigen Deckeln 3 und 11 vorteilhaft aus Korund oder einer
anderen, dichtgesinterten, aluminiumoxidhaltigen Keramik gefertigt.
Darüber hinaus kann die Wand mit aktiven Metallkomponenten imprägniert sein.
Der dem Reaktor zuzuführende kohlenwasserstoffhaltige flüssige
Brennstoff kann vor dem Eintritt in die Zuführung 6 versprüht oder verdampft und mit dem sauerstoffhaltigen Gas, beispielsweise
Frischluft, vermischt werden. Dabei sollte eine Temperatur von etwa 150 bis 2000G jedoch nicht überschritten werden=
Das in den Ringkanal entretende, verhältnismäßig kühle Gemisch
der Ausgangsstoffe bewirkt eine Kühlung des Einsatzes 4, des Metallringes 22, des Bodens des Topfes 2, der Bodenplatte 21 des
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2 b , ■ 7 1 O
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Metallgehäuses und der untersten Korundvollkugeln 3. Diese
-.eile wirken dfennach als Kühler für das den Mantel durchströmende
rroduktgas. Die Kohlenwasserstoffe können aber auch in flüssiger :?orm in den Ringkanal geleitet und erst dort und an den VoIl-
>:ugeln der untersten Korund-Schüttung verdampft werden, wodurch
las Produktgas noch stärker abgekühlt wird. In dieser ΚΓ '.zone
<ondensierende Reaktionsprodukte können über einen an .'.er
Bodenplatte 21 befestigten Stutzen 25 abgeführt v/erden.
Die Ausgangsstoffe treten in Richtung der Pfeile 26 in den Ringkanal
und den Reaktionsraum ein, werden dort vorgewärmt und in der
Vollkugelschüttung vermischt.
Innerhalb des Reaktors tritt an der relativ kleinen Oberfläche der größeren, von den Ausgangsstoffen gekühlten Vollkugeln bei
mittlerer Belastung des Reaktors keine Umsetzung auf, vielmehr werden die Ausgangsstoffe erst in einer im Inneren der Hohlkugel
schüttung 9 liegenden Reaktionszone umgesetzt. Bei geringen Durchsätzen oder bei einem höheren Luftanteil des umzusetzenden
Kohlenwasserstoff/Luft-Gemisches kann die Reaktionszone entgegen
der Strömungszone etwas in die Vollkugelschüttung wandern.
Selbst bei dem niedrigsten für den Betrieb des Reaktors vorgesehenen Durchsatz kann die Reaktionszone aber nicht tiefer in
den Bereich der Vollkugelschüttung eindringen, da zur Erwärmung der Vollkugeln eine relativ große Wärmemenge benötigt wird und
der Strömungsquerschnitt so klein ist, daß bei normalen Betrieb des Reaktors unmittelbar hinter dem Einsatz 4 stets Geschwindigkeiten
erreicht werden, bei denen eine Reaktionszone mit der Strömungsgeschwindigkeit ins Innere der Katalysatorschüttung
wandert.
Die abdeckende Faserschicht, die dieser vorgelagerte Katalysatorschicht
aus kleinen Hohlkugeln und die aufgrund des größeren Strömungsquerschnittes geringe Strömungsgeschwindigkeit bewirken
andererseits, daß dort unter normalen Betriebsbedingungen eine Reaktionszonenwanderung entgegen der Strömungsrichtung
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stattfinden vrirle und die Reakti^nazc ;.:- .I',.',.--- -'Aj- Duro'ut. ri ':J. :---
Öffnungen 14 des Deckels 3 nicht erreiche, kam;,
Nach der Umsetzung im Reaktionsraum verlassen die heißen Produktgase den Reaktionsraum über Auslaßöffnungen 14 im Deckel 3 und
werden im mehrwandigen Mantel in Richtung der Pfeile 28 zunächst an der Außenseite der den Reaktionsraum begrenzenden Wand 2 entlang
zu dem am Einlaß des Reaktionsraumes angebrachten Kühler geleitet. Die heißen Prcduktgase bringen dabei die Wand des
Reaktionsraumes auf eine höhere Temperatur und vermindern so die Wärmeverluste an der Wand des Reaktionsraumes. Unter Erwärmung
der Ausgangsstoffe wird das Produktgas nunmehr abgekühlt und kann sodann an dem Metallgehäuse 16 entlang zum Austrittsstutzen Γ0 dos
Reaktors strömen.
Auf dem Weg vom Einlaß des Reaktionsraumes bis zum Produktga:■·>-Kühler
kommen die Ausgangsstoffe, die im Reaktor erhitzt werden,
urü das heiße Produktgas nur mit dem keramischen Material der Katalysatorfüllung 8, 9, 27 und. der Wandflächen 2, 3, 10, 11 und
30 in Berührung, wobei dieses Material zusätzlich mit einer katalytisch aktiven Komponente imprägniert sein kann. Dieses
keramische Material fördert die Umsetzung von Kohlenwasserstoffen mit einem sauerstoffhaltigen Gas in ein Brenngas, das Methan,
Kohlenmonoxid und Wasserstoff enthält, und wirkt nicht gleichzeitig katalysierend auf die Entstehung unerwünschter Reaktionsprodukte
wie Ruß und Teerstoffe. Von der Erwärmung des Reaktionsgemisches bis zur Abkühlung des Produktgases im Wärmetauscher wird
daher die Umsetzung katalytisch gesteuert und insbesondere wird verhindert, daß durch Wandstöße eine mit Rußbildung verbundene
thermische Zersetzung der Kohlenwasserstoffe begünstigt werden kann.
Die Peclet -Zahl nimmt durch die Erweiterung des Strömungsquerschnittes
auf dem Weg durch den Reaktionsraum im Verhältnis 5:1,
durch die Verwendung zweier Hohlkugelschüttungen mit 3 bis 4 mm 0 t2V/. 1 bis 2 mm 0 nochmals im Verhältnis vor. erv/a 2s 1 bis
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3:1 ao. Bei mittleren delastungen kann der Umsatz demnach etwa
i:.i Verhältnis 10:1 variiert v/erden, ohne daß die Reaktionszone
aus der Hohlkugelschicht, herauswandert.
Aber auch bei extremen Belastungen kann die Reaktionszone der Umsetzung nicht durch die Faserschicht ο-ler durch dia VoIlkus'elschüttung
hindurch aus dem Reaktionsraum hinaus wandern. Ss zeigt sich nämlich, daß bei unveränderter Temperaxur und
Zusammensetzung der Ausgangsstoffe die Strömungsgeschwindigkeit
über das Bfe.che hinaus gesteigert werden müßte, um in einem rohrförmigen
Reaktor, der mit Kugelkorund von etwa 3 mm 0 und einer anschließenden dichtgepackten Schicht aus AlpO^-V/olle gefüllt
ist, die Reaktionszone aus der Korundschüttung ganz in die Wolle-Schicht zu verlagern.
Vergleicht man andererseits zwei mit Korund-Hohlkugeln von etwa 3 mm 0 bzw. mit Korund-Vollkugeln von etwa 4 mm 0 gefüllte Reaktoren,
so stellt man fest, daß die Strömungsgeschwindigkeit in dem mic Vollkugeln gefüllten Reaktor auf etwa 1/5 herabgesetzt werden
müßte, um die Reaktionszone in dem selben Abstand von der Eintrittsöfxnung
zu stabilisieren wie in dem mit Hohlkugeln gefüllten Reaktor. Darüber hinaus ist die hohe Wärmekapazität der Vollkugel
schüttung besonders dann erwünscht, wenn die dem Reaktor zuzuführende Menge von umzusetzendem Brennstoff sprunghaft gesteigert
wird. Die bei geringerem Durchsatz in Nähe der Vollkugelschicht ablaufende Umsetzung heizt diese Schicht nämlich auf und
bei sprunghafter Steigerung des Durchsatzes werden die Ausgangsstoffe in dieser Schicht wirkungsvoll vorgewärmt, bevor sie die
Reaktionszone erreichen. Dadurch wird verhindert, daß die Reaktion durch einen plötzlich anschwellenden Strom kühlerer Ausgangsstoffe
"ausgeblasen" wird. Insbesondere kann dem Reaktor flüssiger Brennstoff zugeführt werden, der an den Vollkugeln im Reaktionsraum
selbst verdampft v/erden kann.
In dem beschriebenen erfindungsgemäßen Reaktor kann also der Umsatz im Verhältnis 200:1 variiert werden, ohne daß die Reaktionszone den Einlaß oder den Auslaß des Reaktionsraumes erreichen
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VPA 75 P 7326 BRD
kann= Damit ist ein ausreichender- Sicherheitsspielraum für einen
zuverlässigen Betrieb -/on Brennkraftmaschinen gegeben, der bei Lastwechseln beispielsweise mit Schwankungen des Brennstoffbedarfes
bis zu 140:1 verbunden ist.
7 Patentansprüche
1 Figur
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Claims (7)
1. Reaktor zur katalytischen Umsetzung von Kohlenwasserstoffen
mit einem sauerstoffhaltigen Gas bei erhöhten Temperaturen, mit
einem Einlaß, einem Auslaß, und einem zwischen diesen liegenden, eine Katalysatorfüllung enthaltenden Reaktionsraum, dadurch
gekennzeichnet, daß der Reaktionsraum und/oder die Katalysatorfüllung derart ausgebildet sind, daß die Reaktionszone einer im
Reaktionsraum in der Nähe des Einlasses oder des Auslasses in Gang gekommenen Umsetzung unter normalen Betriebsbedingungen des
Reaktors stets zur Mitte des Reaktionsraumes hin wandert.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsraum (1) einen sich in Strömungsrichtung vergrößernden
Strömungsquerschnitt aufweist.
3. Reaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatorfüllung Schichten etwa kugelförmiger Katalysatorkörner
(8, 9) mit in Strömungsrichtung von Schicht zu Schicht abnehmenden Korndurchmesser enthält.
4. Reaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Einlaß (7) angrenzende Schicht der Katalysatorkörner aus
porösen Vollkugeln (8), die weiteren Schichten aus porösen Hohlkugeln (9) bestehen.
5. Reaktor nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatorkörner (8, 9) aus Korund bestehen.
6. Reaktor nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Reaktionsraum zwischen dem Auslaß (14) und der Füllung aus Katalysatorkörnern (8, 9) eine Schicht (27) aus temperaturbeständigem
anorganischen»Fasermaterial angeordnet ist.
7. Reaktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (27) aus annähernd homogen gepackter Quarzglas- oder
Aluminiumoxid-Wolle besteht.
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OßiGiNAL INSPECTED
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1976-05-14 JP JP5524076A patent/JPS51139803A/ja active Pending
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US7931709B2 (en) | 2002-07-04 | 2011-04-26 | Sgl Carbon Ag | Process and apparatus for generating hydrogen |
Also Published As
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FR2310958A1 (fr) | 1976-12-10 |
JPS51139803A (en) | 1976-12-02 |
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Legal Events
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