DE2455836B2 - Einrichtung zur selbsttätigen Führung landwirtschaftlicher Arbeitsmaschinen - Google Patents
Einrichtung zur selbsttätigen Führung landwirtschaftlicher ArbeitsmaschinenInfo
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- A01D41/12—Details of combines
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur selbsttätigen Führung landwirtschaftlicher Arbeitsmaschinen,
insbesondere selbstfahrende Mähdrescher, mit mindestens je einem am Mähdrescher im Bereich der
Einzugsorgane angeordneten Sender und Empfänger, und mit einer Einrichtung, mit der die empfangenen
Signale auf die Lenkung der Arbeitsmaschine übertragen werden.
Es sind mechanisch arbeitende Einrichtungen zum selbsttätigen Lenken landwirtschaftlicher Arbeitsmaschinen
an Bestands- oder Furchenkanten entlang bekannt. Diese haben jedoch den Nachteil, erst sehr
spät, z. B. erst im Augenblick des Mähens des Erntegutes an der ausgenutzten Schnittbreite die. momentane
seitliche Lage der Schneideinrichtung festzustellen und die Lenkung des Fahrzeugs bzw. der Maschine erst
hiernach zu beeinflussen. Diese Lösungen arbeiten nicht »langzeitstabil«, d. h., bei aufeinander folgenden Fahnen
können sich ursprünglich kleine Lenkfehler an unzulässig groß werdenden Lenkausschlägen aufschaukeln.
Desweiteren ist es bekannt, Mähdrescher mit nach vorn hinausragender! Fühlerelementen auszustatten..
Diese sind aber nicht nur störend und störanfällig, sondern auch nicht so gestaltet, daß sie z. B. einem
lückenhaften und nicht fest aufrecht stehenden oder teilweise liegenden Getreidebestand zu folgen und
zusätzlich den vorkommenden Bodenunebenheiten hinreichend zu folgen vermögen. Sie haben somit
erhebliche prinzipielle Nachteile.
Schließlich sind Einrichtungen bekannt, bei denen auf dem Feld bereits früher oder bei der vorherigen Fahrt
angebrachte mechanische, elektrische oder sonstige Leitlinien vom Mähdrescher abgetastet und verfolgt
werden. Bei diesen ist die Notwendigkeit, zunächst eine Leitlinie zu erzeugen, prinzipiell nachteilig und teils
aufwendig, teils störanfällig und bisher kaum an die vielfältigen und divergierenden Erfordernisse der
landwirtschaftlichen Praxis anzupassen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs näher bezeichneten Art zu
schaffen, die trotz geringem Aufwand den rauhen Arbeitsbedingungen im Ernteeinsatz gewachsen ist und
welche die an sie zu stellenden Anforderungen, insbesondere im Hinblick auf eine möglichst fehlerfreie
Lenkung, in zufriedenstellender Weise erfüllt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sender und der Empfänger in Fahrtrichtung des
Mähdreschers gesehen nach vorn und zum Bestand in einem spitzen Winkel zugleich etwas abwärts auf den
Boden gerichtet sind, so daß die erforderliche Lenkrichtung vor den die vordere Rearbeitungsgrenze
bestimmenden Maschinenelementen erfaßt wird. Die von dem Sender ausgesandten Wellen bzw. Strahlen
werden von der gesuchten Kante oder Grenze bzw. seitlich davon unterschiedlich reflektiert. Die am
Empfänger ankommenden Teile der Sendesignale dienen in an sich bekannter Weise aufbereitet und mit
einem vorgegebenen Sollwert oder entsprechendem Merkmal verglichen, nach hinreichender Verstärkung
zum Stellen der Lenkung. Bei Arbeitsbedingungen mit relativ guter Reflektion der Sendersignale, wie sie bei
manchen Arten der Bodenbearbeitung und der Ernte gegeben sind, ist hierzu ein einfacher Amplitudenvergleich
mit einem Sollwert vorgesehen, wobei zur Aussiebung von Störsignalen vorzugsweise an sich
bekannte und übliche selektive Mittel wie Filter, Siebglieder, Ansprechwellen und -Intervalle anwendbar
sind.
Als Signalträger selbst sind — je nach der speziellen Aufgabenstellung — sowohl Lichtstrahlen gewisser
Wellenlängenbereiche, vorzugsweise am Rande oder außerhalb des Tageslichtspektrums, so z. B. im Ultraviolett-
oder Infrarotbereich oder aber besondere schmalbandiger Bereiche des sichtbaren Lichts, als auch
Schallwellen, insbesondere Untraschallwellen, vorgesehen, ferner auch elektromagnetische Wellen, vor allem
im sehr kurzwelligen Bereich, aber auch Kombinationen von mehreren der erwähnten Systeme.
Zur vielfach erforderlichen besseren Identifikation der Sendersignale und Störaussiebung im Empfängerteil
sind an sich bekannte Modulationsverfahren vorgesehen, so z. B. Pulsmodulation, bei Bedarf noch ergänzt
durch Laufzeitbestimmungen z. B. mittels der Puls-Anstiegflanken.
Angesichts der unter landwirtschaftlichen Bedingungen oft sehr großen Unregelmäßigkeiten mit teils stetig,
teils unstetig sich ändernden Variationsbreiten ist es ferner zur besseren strukturellen Unterscheidungsfähigkeit
vorgesehen, den Sender und u. U. auch den Empfänger in hinreichend schneller Folge periodisch
um eine annähernd vertikale Achse in einem gewissen Suchbereich oszillieren zu lassen oder die Signale
entsprechend abzulenken, so daß — ähnlich einer Bildzeilenmodulation — für die Bereiche mit den
jeweiligen Grenzen oder Kanten stets typisch wiederkehrende Signalfolgen erhalten werden, aus denen mit
an sich bekannten und noch hinreichend einfachen elektronischen Mitteln auch noch das Herauslesen von
je für sich allein zu undeutlichen Signalmerkmalen erzielbar ist Hierzu können auch die für sich bekannten
Mittel der Laufzeitbestimmung beitragen.
Ferner kann es, vor allem für Arbeiten bei unebenen Bodenverhältnissen, vorgesehen sein, aus Puls-Laufzeitbestimmungen
über das Verfolgen und Abgreifen ihres Mittelwerts über Hilfseinrichtungen die Höhenrichtung
der Sender-Empfängeranordnung oder die entsprechende Strahlen- oder Wellenablenkung so nachzuführen,
daß sie unabhängig von den Fahrzeugschwankungen auf stets gleiche Suchdistanz ausgerichtet bleibt.
Daneben kann eine Erweiterung der zuvor beschriebenen Einrichtung zur Aufbereitung der Empfängersignale
in der Weise vorgenommen sein, daß diese bei jeweils kennzeichnenden Veränderungen der zuvor
normalen Puls-Signalfolgen, wie sie z. B. in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit beim Annähern an
Hindernisse oder die jeweiligen Feldenden eintreten, z. B. entsprechend gewünschte Änderungen der Maschinenfunktionen
und Signale hierfür auslösen.
Außerdem liegt es im Rahmen der Erfindung, die zum Führen der Maschine vorgesehenen Einrichtungen auch
für weitere Regel- und Wamfunktionen zu benutzen. So können mittels eines über die Arbeitsbreite erweiterten
Schwenk- und Tastbereichs der Sender-Empfängeranordnung auch Veränderungen im Bereich der Arbeitsbreite
der Maschine verfolgt und einerseits als ein Maß für die Bestandsdichte an einen gesonderten Regler
gegeben werden, während andererseits das Auftauchen von Hindernissen oder Fremdkörpern durch z.B.
typische sprunghafte Änderungen der Empfängersignale erkennbar und zu hierauf geeigneten Reaktionen
auswertbar sind.
Einrichtungen nach der Erfindung zum selbsttätigen Führen vorzugsweise landwirtschaftlicher Fahrzeuge
und Maschinen, vor allem Erntemaschinen, haben den Vorteil, weit genug vor den die Bearbeitungsgrenze
bestimmenden Elementen, wie z. B. Schneidwerk, Halmteiler usw., die erforderliche Lenkrichtung zu
erfassen, ohne den Führungspunkt mit mechanischen Bauteilen erreichen zu müssen. Sie sind, einmal
zweckmäßig gewählt und eingestellt, kaum noch störanfällig, da sie keinem Verschleiß unterliegen, nicht
verstopfen oder am Gut festhaken und über Boden- und Bestandsungleichförmigkeiten, Kanten usw. »hinwegsehen«,
ferner kaum Wartung benötigen. Gemessen an dem für andere Lösungen der gleichen Aufgabe
benötigten Aufwand sind sie einfacher, raumsparender und insgesamt billiger herstellbar, zumal mit geringem
Mehraufwand für Zusatzgeräte noch wesentliche weitere Regel- und Wamfunktionen erzielbar sind.
Claims (7)
1. Einrichtung zur selbsttätigen FOhrung landwirtschaftlicher
Arbeitsmaschinen, insbesondere selbstfahrende Mähdrescher, mit mindestens je einem am
Mähdrescher im Bereich der Einzugsorgane angeordneten Sender und Empfänger, und mit einer
Einrichtung, mit der die empfangenen Signale auf die Lenkung der Arbeitsmaschine übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sender und der Empfänger in Fahrtrichtung der Arbeitsmaschine
gesehen nach vorn und zum Bestand in einem spitzen Winkel zugleich etwas abwärts auf den
Boden gerichtet sind, so daß die erforderliche Lenkrichtung vor den die vordere Bearbeitungsgrenze bestimmenden Maschinenelementen erfaßt
wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender als Lichtstrahlen mit
Wellenlängenbereichen am Rande oder außerhalb des Tageslichtsspektrums ausstrahlender Sender
ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender als ein
Lichtstrahlen mit besonders schmalbandigen Spektralbereiclien ausstrahlender Sender ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sender Polarisationsmittel
zugeordnet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender als ein Schallwellen mit
Frequenzen von 20 bis 40 kHz enger Bündelung ausstrahlender Sender ausgebildet ist und daß der
Empfänger neben dem Sender angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender als ein sehr kurzwellige und
stark gebündelte elektromagnetische Wellen ausstrahlender Sender ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Sender
periodisch um eine annähernd vertikale Achse schwenkbar angeordnet ist.
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