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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren für eine Landmaschine
zum Erkennen von störenden
Objekten, insbesondere von störenden
Objekten in einem Getreidefeld.
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In
der Landwirtschaft werden Landmaschinen zum Ernten von Pflanzen
bzw. Pflanzenfrüchten
in großem
Umfang eingesetzt. Dabei werden Mähdrescher zur Ernte von Getreidefeldern
verwendet. Ein Mähdrescher
stellt eine Kombination aus einer Körnerfruchterntemaschine und
einer Dreschmaschine dar. In einem Arbeitsgang werden die Getreidehalme
geschnitten, die Körner
aus den Ähren
gelöst,
gereinigt und gegebenenfalls das Stroh gebunden. Die stehenden Halme
werden von einem Mähbalken
erfasst und von einem oszillierenden Messer abgeschnitten, während gleichzeitig
eine sich drehende Haspel ein Umfallen des Halmgutes in Fahrtrichtung
verhindert und die Halme in eine Zubringerschnecke drückt. Bei
Getreide, das von Wind und Regen auf größeren Flächen heruntergedrückt ist,
heben Zinken der tiefgestellten Haspel und mehrere an dem Mähbalken
befestigte Ährenheber
das Halmgut an, damit die Halme nicht zu kurz abgeschnitten oder
von dem Mähbalken überfahren
werden. Die Zubringerschnecke befördert das Halmgut anschließend mittels
Fördertrommeln
nach oben zum Dreschen der eingebrachten Getreidehalme. 1 zeigt
eine Schnittansicht durch eine herkömmliche Mähmaschine nach dem Stand der
Technik.
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Die
Ernteeinrichtung, insbesondere der Mähbalken kann leicht durch mechanische
Kräfte
beschädigt bzw.
zerstört
werden. Befindet sich ein störendes
Objekt, beispielsweise ein Begrenzungsstein, eine auf dem Feld vergessene
Beregnungsanlage oder ein Tier bzw. eine Person in dem dicht bewachsenen
Getreidefeld, welches von dem Fahrer der Landmaschine nicht bemerkt
wird, kann dies zu einer Kollision der Landmaschine, insbesondere
des Mähbalkens,
mit dem störenden
Objekt kommen, sodass der Mähbalken
beschädigt wird.
Selbst wenn der Fahrer der Landmaschine besonders aufmerksam ist,
kann es aufgrund des dichten Bewuchses im Getreidefeld zu einer
Kollision kommen, da bei niedrigen Objekten kein Sichtkontakt mehr
möglich ist.
Die Landmaschine kann daher durch störende Objekte, beispielsweise
vergessene Beregnungsanlagen, beschädigt werden und in dem Feld
liegende Lebewesen können
durch die Landmaschine verletzt bzw. getötet werden.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung
und ein Verfahren für
eine Landmaschine zum Erkennen von störenden Objekten in einem Pflanzenfeld
zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
eine Vorrichtung mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst.
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Die
Erfindung schafft eine Vorrichtung für eine Landmaschine zum Erkennen
von störenden
Objekten in einem aus einer Vielzahl von Pflanzen bestehenden Pflanzenfeld,
mit:
- – einer
Sendeeinrichtung zum Senden eines Radarsignals dessen Wellenlänge in Abhängigkeit
von zumindest einem Parameter einer Pflanze des Pflanzenfeldes eingestellt
ist;
- – einer
Empfangseinrichtung zum Empfangen eines durch das Pflanzenfeld reflektierten
Radarsignals; und mit
- – einer
Auswerteeinrichtung, die das empfangene Radarsignal auswertet und
ein störendes
Objekt in dem Pflanzenfeld erkennt, wenn die Signalleistung des
empfangenen Radarsignals über
einem einstellbaren Schwellenwert liegt.
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Das
Auswerten besteht also insbesondere lediglich in einer Bestimmung
der Leistung des empfangenen Radarsignals. Darüber kann auf die Größe von Objekten
geschlossen werden, da die rückgestrahlte
Leistung mit der effektiven Rückstrahlfläche wächst. Über die
Größe des Objekts
kann dann darauf geschlossen werden ob das Objekt störend ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die Wellenlänge
des gesendeten Radarsignals in Abhängigkeit von dem durchschnittlichen
Umfang eines Pflanzenhalmes einer Pflanze des Pflanzenfeldes als
einen ersten Parameter der Pflanze eingestellt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die Wellenlänge
des gesendeten Radarsignals größer als
der durchschnittliche Umfang eines Pflanzenhalmes einer Pflanze
in dem Pflanzenfeld.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die Wellenlänge
des gesendeten Radarsignals in Abhängigkeit von der spektralen
Durchlässigkeit
der jeweiligen Pflanzenart als einem zweiten Parameter der Pflanze
eingestellt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die Wellenlänge
des gesendeten Radarsignals in Abhängigkeit von einer sensorisch
erfassten Umgebungsfeuchtigkeit als einem weiteren Parameter eingestellt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sendet die Sendevorrichtung eine Reihe von Radarimpulsen aus, die
durch das Pflanzenfeld an die Empfangseinrichtung reflektiert werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wertet die Auswerteeinheit die Impulsform der durch die Empfangseinrichtung
empfangenen Radarimpulse aus.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erkennt die Auswerteeinheit ein störendes Objekt, wenn die Pulsform
der durch die Empfangseinrichtung empfangenen Radarimpulse der Impulsform
der von der Sendeeinrichtung gesende ten Radarimpulse entspricht
und die Signalleistung der empfangenen Radarimpulse über einem
einstellbaren Schwellenwert liegt.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine Anzeigeeinrichtung vorgesehen, die einer Bedienperson der
Landmaschine anzeigt, dass sich ein störendes Objekt in dem Pflanzenfeld befindet.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeigt die Anzeigeeinrichtung zusätzlich
die Entfernung der Landmaschine zu dem störenden Objekt an.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die Landmaschine automatisch abgebremst, wenn der Abstand zwischen
der Landmaschine und dem störenden
Objekt eine minimale Entfernung unterschreitet.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Landmaschine
werden die Koordinaten des störenden
Objektes durch eine GPS-Einheit
der Landmaschine erfasst.
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Die
Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum Erkennen von störenden Objekten
in einem aus einer Vielzahl von Pflanzen bestehenden Pflanzenfeld
mit den folgenden Schritten:
- – Senden
eines Radarsignals dessen Wellenlänge in Abhängigkeit von Parametern einer
Pflanze des Pflanzenfeldes eingestellt wird;
- – Empfangen
eines durch das Pflanzenfeld reflektierten Radarsignals; und
- – Erkennen
eines störenden
Objektes in dem Pflanzenfeld, wenn die Signalleistung des empfangenen
Radarsignals über
einem einstellbaren Schwellenwert liegt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Wellenlänge
des gesendeten Radarsignals in Abhängigkeit von dem durchschnittlichen
Umfang eines Pflanzenhalmes einer Pflanze, der spektralen Durchlässigkeit
der jeweiligen Pflanzenart und in Abhängigkeit der sensorisch erfassten
Umgebungsfeuchtigkeit eingestellt.
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Im
Weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Erkennen von störenden
Objekten in einem Pflanzenfeld unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
zur Erörterung
erfindungswesentlicher Merkmale beschrieben.
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Es
zeigen:
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1:
eine Landmaschine nach dem Stand der Technik;
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2:
eine Landmaschine, welche die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erkennen
von störenden Objekten
aufweist;
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3:
ein Blockschaltbild einer möglichen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Erkennen von störenden
Objekten in einem Pflanzenfeld;
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4:
ein Ablaufdiagramm zur Erläuterung
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Erkennen von störenden
Objekten in einem Pflanzenfeld;
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5:
eine schematische Ansicht der Landmaschine von oben zur Darstellung
einer möglichen
Anordnung von Sende-/Empfangseinrichtungen gemäß der Erfindung;
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6:
ein Diagramm zur Erläuterung
der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erkennen
von störenden
Objekten in einem Pflanzenfeld;
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7a, 7b:
Signaldiagramme zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Erkennen von störenden
Objekten in einem Pflanzenfeld;
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8:
ein Diagramm zur Erläuterung
der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erkennen
von störenden
Objekten in einem Pflanzenfeld;
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9:
eine Darstellung einer möglichen
Ausführungsform
einer Anzeigeeinrichtung zur Anzeige eines störenden Objektes in einem Pflanzenfeld.
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Wie
man aus 2 erkennen kann, ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum
Erkennen von störenden
Objekten in einer Landmaschine 2 angebracht, bei der es
sich beispielsweise um einen Mähdrescher handelt.
Die Mähdreschmaschine
weist unter Anderem einen Mähbalken 2A und
eine Haspel 2B auf. An dem Mähbalken 2A sind ein
nicht dargestellter Ährenheber
und ein Halmteiler vorgesehen. Vorzugsweise an der Spitze des Mähbalkens
sind Sende-/Empfangseinrichtungen 3 vorgesehen, die Radarsignale
ausstrahlen und reflektierte Radarsignale empfangen. Ein aus einer
Vielzahl von Pflanzen bestehendes Pflanzenfeld 4 ist schematisch
in 2 angedeutet. In dem Pflanzenfeld 4 kann
sich unter Umständen
ein störendes
Objekt 5, beispielsweise ein Begrenzungsstein, eine vergessene
Beregnungsanlage oder ein Lebewesen befinden. Die Landmaschine 2 wird
durch eine Bedienperson 6 gesteuert, die unter Umständen keinen
Sichtkontakt mit dem störenden
Objekt 5 hat.
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3 zeigt
ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung für eine Landmaschine
zum Erkennen von störenden
Objekten 5 in einem Pflanzenfeld 4. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist
im Wesentlichen eine Sendeeinrichtung 3A zum Senden eines
Radarsignals auf, wobei die Wellenlänge λ des Radarsignals in Abhängigkeit
von Parametern einer in dem Pflanzenfeld 4 stehenden Pflanze
eingestellt ist. Die Getreidehalme bzw. Pflanzenhalme sind in 3 schematisch
angedeutet. Die Getreidehalme sind zylinderförmig und haben typi scherweise
einen Durchmesser von etwa 3 mm. Der Umfang eines Pflanzenhalmes
beträgt
somit etwa 10 mm.
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Die
Empfangseinrichtung 3B der erfindungsgemäßen Vorrichtung
empfängt
das von dem Pflanzenfeld 4 reflektierte Radarsignal. Die
Sendeeinrichtung 3A und die Empfangseinrichtung 3B sind
beide an eine Auswerteeinheit 7 angeschlossen. Die Auswerteeinheit 7 stellt über eine
Steuerleitung 8A die Wellenlänge λ des durch die Sendeeinrichtung 3A ausgestrahlten
Radarsignals ein. Dabei stellt die Auswerteeinheit 7 die
Wellenlänge
in Abhängigkeit
von einem durchschnittlichen Umfang eines Pflanzenhalmes einer Pflanze
in dem Pflanzenfeld 4 als einen ersten Parameter der Pflanze
ein. Die Empfangseinrichtung 3B gibt über eine Leitung 8B das
Empfangssignal an die Auswerteeinheit 7 ab. Die Auswerteeinheit 7 wertet
das empfangene Radarsignal aus und erkennt ein störendes Objekt 5 in
dem Pflanzenfeld 4, wenn die Signalleistung des empfangenen Radarsignals über einen
einstellbaren Schwellenwert liegt.
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Die
Wellenlänge λ des von
der Sendeeinrichtung 3A abgestrahlten Radarsignals wird
von verschiedenen Parametern über
Pflanzen des Pflanzenfeldes 4 eingestellt. Der erste Parameter
wird durch den durchschnittlichen Umfang des Pflanzenhalmes einer
Pflanze gebildet. Dabei wird die Wellenlänge λ des gesendeten Radarsignals
vorzugsweise größer als
der durchschnittliche Umfang eines Pflanzenhalmes einer Pflanze in
dem Pflanzenfeld 4 eingestellt.
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Ein
weiterer Parameter zur Einstellung der Wellenlänge λ des gesendeten Radarsignals
misst die spektrale Durchlässigkeit
der jeweiligen Pflanzenart. Die durch die Erntemaschine 2 geerntete
Pflanzenart kann beispielsweise durch die Bedienperson 6 über eine
Eingabeeinrichtung 9 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 eingegeben
werden. Die Bedienperson bzw. der Bauer 6 kann beispielsweise
eingeben, ob es sich bei dem zu erntenden Getreide um Weizen oder
beispielsweise Roggen handelt.
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Die
Reflexionseigenschaften der Pflanzen ändert sich mit der Umgebungsfeuchtigkeit
und der Umgebungstemperatur. Daher weist die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 bei
einer bevorzugten Ausführungsform zusätzlich Umgebungssensoren 10 auf,
welche über
Leitungen 11 der Auswerteeinheit 7 Umgebungsmesssignale
liefern. Die Umgebungssensoren 10 erfassen beispielsweise
die Temperatur und die aktuelle Luftfeuchtigkeit. Die Auswerteeinheit 7 stellt
anschließend
die Wellenlänge λ des gesendeten
Radarsignals in Abhängigkeit
von den sensorisch erfassten Parametern, beispielsweise der Umgebungsfeuchtigkeit
und Temperatur als weitere Parameter ein. Hierzu ist die Auswerteeinheit 7 vorzugsweise
an einen Speicher 12 zum Abspeichern von Kennlinien angeschlossen.
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Die
Auswerteeinheit 7 steuert über Leitungen 13 eine
Anzeigeeinrichtung 14 an, welche der Bedienperson 6 der
Landmaschinen 2 ein störendes
Objekt 5 in dem Pflanzenfeld 4 anzeigt. Darüber hinaus
steuert die Auswerteeinheit 7 über eine Leitung 15 einen
Lautsprecher 16 an, der ein akustisches Warnsignal abgibt, wenn
sich die Landmaschine 2 einem störenden Objekt 5 nähert. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 wird vorzugsweise
ferner über
einen Schalter 17, der über
eine Leitung 18 an die Auswerteeinheit 7 angeschlossen ist,
durch die Bedienperson 6 aktiviert.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ist
die Auswerteeinheit 7 zusätzlich über Leitungen 19 an
ein GPS-Modul 20 angeschlossen. Wird durch die Auswerteeinheit 7 ein störendes Objekt 5 erkannt,
werden die Koordinaten des Objektes 5 mittels des GPS-Moduls 20 ermittelt
und durch die Auswerteeinheit 7 in den Speicher 12 abgelegt.
Diese Koordinaten können
vorzugsweise durch die Bedienperson 6 ausgelesen bzw. der
Bedienperson 6 durch die Anzeigeeinrichtung 14 angezeigt
werden. Dies erleichtert der Bedienperson bzw. dem Bauern später das
Auffinden des störenden
Objektes 5 in dem Feld 4, um es zu entfernen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 steuert
die Auswerteeinheit 7 über
Leitungen 21 eine Bremsanlage 22 an. Die Auswerteeinheit 7 berechnet
den Abstand zwischen der Landmaschine 2 und dem vor ihm
liegenden störenden
Objekt 5. Unterschreitet die berechnete Entfernung einen
vorbestimmten einstellbaren Mindestabstand, wird die Bremsanlage 22 auf
die Auswerteeinheit 7 vorzugsweise aktiviert und die Landmaschine 2 zum
Stillstand gebracht.
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Die
Auswerteeinheit 7 ist beispielsweise ein Mikroprozessor,
in dem ein Programm abläuft.
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4 zeigt
ein einfaches Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erkennen
von störenden
Objekten 5 in einem aus einer Vielzahl von Pflanzen bestehendem
Pflanzenfeld 4.
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Nach
einem Startschritt S0 wird zunächst
durch die Auswerteeinheit 7 die Wellenlänge λ des durch die Sendeeinrichtung 3A gesendeten
Radarsignals in Abhängigkeit
von verschiedenen Parametern eingestellt und anschließend das
Radarsignal mit dieser eingestellten Wellenlänge λ zumindest von einer Sendeeinrichtung 3A im
Schritt 51 abgestrahlt. Bei den Einstellungsparametern
handelt es sich vorzugsweise um den durchschnittlichen Umfang eines
Pflanzenhalmes einer Pflanze, die spektrale Durchlässigkeit
der jeweiligen Pflanzenzart und um die sensorisch erfassten Umgebungsparameter,
wie Umgebungsfeuchtigkeit und Umgebungstemperatur.
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Im
Schritt S2 wird das von dem Pflanzenfeld 4 zurückgestrahlte
Radarsignal durch die Empfangseinrichtung 3B empfangen
und über
die Leitung 8 an die Auswerteeinheit 7 abgegeben.
Die Auswerteeinheit 7 wertet im Schritt S3 das empfangene
Radarsignal aus, um ein störendes
Objekt 5 zu erkennen. Ein störendes Objekt wird durch die
Auswerteeinheit 7 erkannt, wenn die Signalleistung des
empfangenen Radarsignals über einem
einstellbaren Schwellenwert liegt.
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Der
Vorgang endet im Schritt S4.
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5 zeigt
eine schematische Ansicht auf eine Landmaschine 2 von oben.
An dem Mähbalken 2A der Landmaschine 2 sind
vorne vorzugsweise mehrere Radarsende- und Empfangseinrichtungen 3 vorgesehen. In
dem dargestellten Beispiel sind fünf Sensoren an dem Mähbalken 2A angebracht.
Bei einer möglichen
Ausführungsform
beträgt
die Reichweite der Radarsendeeinrichtungen etwa 3 m, um einen Überwachungsbereich vor
dem Mähbalken
von etwa 2 m zu erzielen. Die Sendeeinrichtungen 3A sind
vorzugsweise gleichmäßig beabstandet.
Die Breite eines typischen Mähbalkens 2A beträgt etwa
15 m.
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6 zeigt
schematisch die Erfassung der Leistungsdichte des reflektierten
Radarsignals durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1.
Die Sende-/Empfangseinrichtung 3 strahlt Radarsignale an
das Pflanzenfeld 4 ab, welches aus einer sehr großen Anzahl
von nebeneinanderstehenden Pflanzenhalmen besteht, welche Reflexionsobjekte
bilden. Die Pflanzenhalme weisen jeweils einen Radius R auf.
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Die
Leistungsdichte der Empfangseinrichtung
3B, d. h. die Leistungsdichte
der reflektierten Radarstrahlung ergibt sich gemäß folgender Gleichung:
wobei
q
ref die Leistungsdichte an einem Referenzpunkt,
r
ref der Abstand zwischen dem Empfänger und
dem Referenzpunkt,
r
obj den Abstand
von der Sende-/Empfangseinrichtung zu einem Reflexionsobjekt und
R
der Radius des Reflexionsobjekte (Annäherung durch dünnen langen
Zylinder),
δ die
Radar Cross Section (RCS) und
(1-a) ein materialabhängiger Reflexionsfaktor
ist, wobei a einen Absorbtionsfaktor darstellt.
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Die
Leistungsdichte q
empf des reflektierten
Radarsignals, das an einem kugelförmigen Reflexionsobjekt reflektiert
wird, ergibt sich gemäß folgender
Gleichung:
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Wie
man aus Gleichung (2) und aus 8 und Gleichung
(4) erkennen kann, fällt
der objektgrößenabhängige Term
bei kugelförmigen
Reflexionsobjekten proportional zu R6 ab,
wenn 2Rπ kleiner
als die Wellenlänge λ des Radarsignals
ist.
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Zudem
ist die Leistung des reflektierten Radarsignals von einer Materialkonstanten,
d. h. von einem Absorptionsfaktor a abhängig. Ein metallischer Reflektor
reflektiert ein Radarsignal nahezu zu 100 %, d. h. der materialabhängige Reflexionsfaktor
(1-a) = 1 bzw. der Absorptionsfaktor a = 0.
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Ein
dielektrischer Reflektor reflektiert das Radarsignal entsprechend
folgender Gleichung:
d. h.
der Reflexionsfaktor (1-a) hängt
von den Dielektrizitätskonstanten ε
r1 der
Luft und des Reflexionsobjekts ε
r2 ab.
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Typische
Dielektrizitätskonstanten
von Gegenständen
sind
εr = ≈ 8
für Stein,
εr = ≈ 80 für Wasser
(nasses Gras),
εr = ≈ 2–7 für Stroh
bzw. Holz.
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Hieraus
ergibt sich ein Reflexionsfaktor (1-a) für Stein von etwa 0,48 und für Holz bzw.
Stroh von 0,17 bis 0,45.
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7a, 7b zeigen
Signalformen für
Radarsignale, die einerseits von einem großen Objekt und andererseits
von vielen kleinen Objekten reflektiert werden.
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In 7a sendet
die Sendeeinrichtung 3A ein pulsförmiges Radarsignal mit einer
bestimmten Signalleistung aus. Die Empfangseinrichtung 3B empfängt bei
Reflexion des Radarsignals durch ein störendes großes Objekt nach einer gewissen Latenzzeit ein gedämpftes Radarsignal
aus, wobei das Empfangssignal die gleiche Form wie das ausgestrahlte
Sendesignal aufweist. Die Auswerteeinheit 7 erkennt somit
ein störendes Objekt 5,
wenn die Pulsform der durch die Empfangseinrichtung 3B empfangenen
Radarimpulse der Pulsform der von der Sendeeinrichtung 3A gesendeten
Radarimpulse entspricht und gleichzeitig die Signalleistung über einem
einstellbaren Schwellenwert liegt.
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7b zeigt
die Situation, wenn das von der Sendeeinrichtung 3A abgestrahlte
Radarsignal durch viele kleine Objekte, beispielsweise eine Vielzahl
von Pflanzenhalmen reflektiert wird. Das reflektierte Radarsignal
hat nicht mehr die ähnliche
bzw. gleiche Form wie das Sendesignal. Wie man aus 7b erkennen kann,
ist das von den Objekten reflektierte Radarsignal wesentlich breiter
und weist eine geringere Amplitude auf als ein von einem großen Objekt
reflektiertes Signal. Die Auswerteeinheit 7 erkennt somit
an der Signalleistung des reflektierten Radarsignals sowie an der
Form bzw. an dem Signalverlauf des empfangenen Radarsignals, ob
das Radar signal von einem großen
störenden
Objekt 5 reflektiert worden ist oder von einer Vielzahl
kleiner Pflanzenhalme.
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8 zeigt
eine Kennlinie zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Erkennen von störenden
Objekten in einem Pflanzenfeld. Die Kennlinie ist doppellogarithmisch
dargestellt und zeigt die Abhängigkeit
einer Radarrückstrahlfläche von
der Größe der reflektierenden
Objekte. Die Radarrückstrahlfläche entspricht
der Energie des Empfangssignals bzw. einer fiktiven Größe des Objektes.
Die in x-Richtung dargestellte Objektgröße stellt die tatsächliche
Größe der Objekte
dar. Die rückgestrahlte
Energie bzw. Leistung weist an einem Punkt A ein Maximum auf, d.
h. es liegt dort Resonanz vor. Oberhalb des Resonanzpunktes A befindet sich
das System im sogenannten optischen Bereich und unterhalb im sogenannten
Rayleigh-Bereich. Wird das Radarsignal beispielsweise mit einer
Frequenz von 2,4 GHz abgestrahlt, beträgt die Wellenlänge λ des abgestrahlten
Radarsignals 125 mm. Der Grenzdurchmesser, bei dem der Resonanzpunkt
A erreicht wird, beträgt bei
einer Wellenlänge λ von 125
mm 40 mm. Je höher
die Frequenz f des Radarsignals ist, desto kürzer ist dessen Wellenlänge λ und der
Grenzdurchmesser fällt
entsprechend ab. Ein Begrenzungsstein wurden beispielsweise 200
mm Durchmesser liegt im optischen Bereich der in 8 dargestellten
Kennlinie, d. h. der Durchmesser des störenden Objektes ist größer als
der durch die Wellenlänge λ des Radarsignals
bestimmte Grenzdurchmesser. Getreidehalme haben einen viel geringeren
Durchmesser von beispielsweise 3 mm und liegen am Anfang der stark
ansteigenden Kennlinie im Rayleigh-Bereich. Die Radarrückstrahlfläche der
Getreidehalme ist sehr niedrig im Vergleich zur Radarrückstrahlfläche eines
größeren Objektes
wie beispielsweise eines Begrenzungssteines mit einem Durchmesser
von 200 mm.
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Trockenes
Stroh und Stoff stellt einen sehr schlechten Reflektor dar und besitzt
eine hohe Durchlässigkeit
für elektromagnetische
Wellen. Die an der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ankommenden reflektierten Radarstrahlen weisen eine Leistungsdichte
auf, die proportional zu der effektiven Rückstrahlfläche des Objektes ist. Bei einer
Reflexion an einem Stab wächst
die effektive Rückstrahlfläche linear
mit dem Durchmesser des Stabes. Dies gilt solange der Umfang des
Objektes größer als
die Wellenlänge λ des Radarsignals
ist. Wenn der Umfang des Stabes bzw. der Umfang eines Getreidehalmes
kleiner als die Wellenlänge λ ist, nimmt die
reflektierte Leistung proportional zu der 3. Potenz des Stabdurchmessers
ab, worin die Dicke bzw. der Durchmesser eines Strohhalmes unter
der wellenlängenabhängigen Grenze
liegt. So reflektiert der Getreidehalm das Signal nur sehr schwach,
da es an ihm vorbeigebeugt wird. Die erfindungsgemäße Auswerteeinrichtung 7 kann
anhand der Pulsform der reflektierten Signale zudem zwischen kleinen
verteilten und einem großen
Objekt unterscheiden.
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Der
Bedienperson 6 wird vorzugsweise durch die Anzeigeeinrichtung 14 über Lage
und Abstand eines im Pflanzenfeld befindlichen störenden Objektes 5 informiert. 9 zeigt
ein Beispiel für
eine derartige Anzeige. Ein Überwachungsbereich,
in dem ein störendes
Objekt erkannt wird, kann beispielsweise durch eine andere Farbe
hervorgehoben werden. Zusätzlich
können
auf der Anzeige 14 die Koordinaten des Objektes 5 angezeigt
werden.
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- 1
- Erkennungsvorrichtung
- 2
- Landmaschine
- 3
- Sende-/Empfangseinrichtung
- 4
- Pflanzenfeld
- 5
- störendes Objekt
- 6
- Bedienperson
- 7
- Auswerteeinheit
- 8A,
8B
- Leitungen
- 8
- Eingabeeinrichtung
- 9
- Umgebungssensoren
- 10
- Leitung
- 11
- Speicher
- 12
- Leitung
- 13
- Anzeigeeinrichtung
- 14
- Leitung
- 15
- Lautsprecher
- 16
- Schalter
- 17
- Leitung
- 18
- Leitung
- 19
- GPS-Modul
- 20
- Leitung
- Bremsanlage
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