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Verfahren zur Herstellung von Schreibgeräten Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Schreibgeräten mit einem Schaft, einem hinteren
Abschlußkäppchen und einer vorderen Spitze, wobei Schaft und Käppchen aus thermoplastischem
Kunststoff im gleichen Arbeitsgang spritztechnisch hergestellt erden und der Boden
des Käppchens seitliche, zur Abstiitzung des Formkerns dienende Durchbrechungen
aufeist, oder wobei der Schaft aus einem Rohrabschnitt besteht, der auf seine ganze
Länge zylindrisch ausgebildet ist.
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Es ist bekannt, den aus Kunststoff bestehenden Schaft entweder spritztechnisch
herzustellen oder aus extru-.
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dierten Rohren zu fertigen. Derartige Schreibgeräte
eisen
jedoch zumindest zwei Teile auf. Wird der Schaft von einem Rohr gefertigt, muß hinten
ein Abschlußkeppchen und vorne ein Spitzeneinsatz aufgesetzt werden.
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Handelt es sich um einen Kugelschreiber, kann sodann in den Spitzeneinsatz
die Kugelschreibermine eingesetzt werden. Soll dagegen ein Faserschreiber gefertigt
werden, wird vor dem Aufsetzen des Spitzeneinsatzes ein Filter in den Schaft eingeschoben,
sodann z. B. der Spitzeneinsatz aufgesetzt und danach die Tinte eingefüllt. Letztlich
wird die Faserschreibspitze in den Spitzeneinsatz eingesetzt. Es ist auch üblich,
nach dem Einsetzen des Filters die Tinte einzufüllen und danach den vormontierten
Spitzeneinsatz mit Spitze aufzusetzen.
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Bei spritztechnisch hergestellten Schäften ist eine vordere und hintere
Abstützung des Formkerns unbedingt erforderlich, wenn es sich um schlanke Schäfte
handelt.
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Bei der Herstellung von Kugelschreibern kann hierbei die Spitze zusammen
einstückig mit dem Schaft hergestellt werden. Wegen der hinteren Abstützung des
Formkerns ist jedoch das gleichzeitige Formen des Käppchens nicht möglich, so daß
dieses separat aufgesetzt werden muß. Es ist auch bereits bekannt (DT-OS 2 255 481),
das Käppchen beim Herstellen des Schaftes vorzuformen, wobei dieses Käppchen später
in einem mit eingeformten Kragen eingepreßt wird. Jedoch ist hier ein. separater
Spitzeneinsatz erforderlich, da sonst der Formkern nicht entfernt werden könnte.
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Weiterhin ist bekannt, die vorgeformte Spitze durch Umformen des vorderen
Teils des Schaftes mit Griff-Flächen zu versehen (DT-AS 1 206 330). Hierbei ist
jedoch nicht entnehmbar, wie das Käppchen ausgebildet und am Schaft angebracht ist.
In neuem Fall ist die konische Spitze bereits beim Rohling vorhanden und die Umformung
bezieht sich nur auf die Gestaltung der Griff-Flachen.
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Je nachdem, ob ein Kugelschreiber oder ein Faserschreiber herzustellen
ist, finden unterschiedliche Verfahren zur Herstellung von Schaft, Käppchen und
Spitze Anwendung. Ebenso sind Schaft, Käppchen und Spitze bei diesen Schreibern
infolge differenzierter Modellgestaltung unterschiedlich ausgebildet, oftmals auch
durch das Erfordernis, bei Faserschreibern einen Tintenfilter in den Schaft einbringen
zu müssen.
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Es besteht die Aufgabe, ein preisgünstiges Verfahren zur Herstellung
von Schreibgeräten zu schaffen, das auf einer Fertigungsanlage die Herstellung unterschiedlicher
Schreibgeräte, wie z. B. Faser- oder Kugelschreiber, und unterschiedlicher Konturen
der Schreibgeräte ermöglicht, wobei zur Senkung des Teile- und Nontageaufwands die
Schreibgeräte mit Abschlußkäppchen, Schaft und Spitze jeweils aus einem einzigen
Kunststoffteil bestehen sollen.
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Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird die se Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem Arbeitsgang zum Herstellen des Käppchens
die Durchbrechungen
unter Umformung des Bodens verschlossen werden,
bzw. ein Rohrabschnittende zum Käppchen umgeformt wird und in einem anderen Arbeitsgang
der vordere Teil des Schaftes komplett zu einer Spitze geformt wird.
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Soll nach dem Verfahren ein Faserschreiber hergestellt werden, wird
vor dem Umformen des vorderen Teils des Schaftes zu einer Spitze in den Schaft ein
Filter eingebracht. Sodann wird das vordere Schaftende zur spitze umgeformt, danach
die Tinte eingefüllt und letztlich die Faserschreibspitze eingesetzt.
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Bei der Herstellung eines Kugelschreibers wird nach dem Umformen des
vorderen Teils des Schaftes zu einer Spitze die Schreibpaste eingefüllt und dann
die Kugelschreiberspitze eingesetzt. Dabei ist es auch möglich, nach dem Umformen
zu einer Spitze eine gefüllte Kugelschreibermine einzustecken.
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Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung ist die Herstellung von Faserschreibern
undKugelschreibern vollautomatisch auf den gleichen Fertigungsmaschinen möglich.
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In beiden Fallen sind keine Sondervorrichtungen erforderlich, wenn
die Gestaltung von Spitze oder Käppchen geändert werden sollen.
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Verschiedene Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig.
1 Schaft und Käppchen nach einem ersten Arbeitsschritt; Fig. 2 das an- oder umgeformte
Käppchen nach einem zweiten Arbeitsschritt; Fig. 7 die umgeformte Spitze an beliebigen
bis 5 Schreibgeräten und Fig. 6 eine mit einer Luftausgleichsbohrung versehene Spitze.
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Die spritztenhnische Herstellung von Schaft und Käppchen erfolgt unter
Verwendung eines Formkerns, welcher beidseits gehalten ist. Der Kern wird rückseitig
an mindestens zwei Stellen gehalten, wodurch sich bei dem Käppchen 2 mindestens
zwei Durchbrechungen 3 ergeben.
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Im dargestellten Beispiel gemäß Fig. 1 ist der Schaft 1 als langer
zJlindrischer Körper ausgebildet. Die Durchbrechungen 3 verlaufen quer zur Achsrichtung
des Schaftes 1.
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Um die Öffnungen 3 des Käppchens 2 zu verschließen; wird ein axial
bewegter Stempel verwendet, welcher das Käppchen gemäß den Fig. 2a oder 2b umformt.
Der Stempel kann beheizt sein, Jedoch ist auch eine Umformung mittels Ultraschallverschweißung
möglich. Der axial bewegte Stempel kann evtle auch eine Drehbewegung ausführen,
um eine gute Materialverteilung im Bereich des Käpphens-2 zu gewährleisten.
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Falls es vorgesehen ist, bei dem Käppchen 2 ein Luftausgleichsloch
anzubringen, kann ggfs. der Stempel, der das Käppchen 2 umgeformt, einen dünnen
Dorn aufweisen, welcher bei der Umformung das Luftausgleichsloch 8 in dem Käppchen
2 erzeugt.
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Wird als Ausgangskörper ein auf seiner ganzen Länge zylindrisches
extrudiertes Rohrstück 1 verwendet, dann wird ein Rohrstückende zu einem Käppchen
2' umgeformt, wie Fig. 2 c zeigt. Dieses Käppchen 2' kann so geformt werden, daß
es entweder ein Luftloch 8' aufweist oder ganz verschlossen ist.
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Anschließend wird das vordere Ende des Schaftes 1 zu einer Spitze
umgeformt. Die Umformung kann in einer oder mehreren Stufen erfolgen. Hierbei ist
entweder das Umformwerkzeug oder das vordere Schaftende erwärmt.
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Die Spitze 4 gemß Fig. 5 wird beispielsweise in zwei Arbeitsgängen
gefertigt, wobei zuerst die Schulter 5 und anschlieEend die vordere Spitze 6 geformt
wird.
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Die Spitze 4' gemaß Fig. 4 wird dagegen in einem Arbeitsgang geformt.
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An der Spitze 4 ist eine kalibrierte Sitzfläche 7 vorzusehen, welche
mittels eines Dorns erzeugt, wird. Die kalibrierte Sitzfläche kann mit oder nach
Umformen des vorderen Schaftendes zur Spitze 4 erzeugt werden.
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Gemäß Fig. 6 kann an der Spitze 4 eine Luftausgleichsbohrung 8" vorgesehen
werden.
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Soll gemaß dem vorgeschriebenen Verfahrenein Faserschreiber gefertigt
werden, wird in den Schaft 1 vor Anformen der Spitze 4 der Tintenspeicher 9 eingebracht.
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Nach Einbringen des Tintenspeichers 9 ird die Spitze 4 angeformt und-
sodann die Tinte über die Öffnung 7 eingefüllt. Letztlich wird in die Sitzfläche
7 die Faserschreibspitze 10 eingesetzt.
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Bei der Herstellung eines Kugelschreibers wird nach Fertigstellen
der Spitze 4 der Schaft 1 über die Bohrung 7 mit Schreibpaste gefüllt und anschließend
in die Sitzfläche .7 die Kugelschreiberspitze 11 eingesetzt. Bei Verwendung einer
Kugelschreibermine wird diese ebenfalls in die Sitzfläche 7 eingeschoben.
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Weist das Schreibgerät eine Kugelschreibermine auf, kann die Luftausgleichsbohrung
8" auch an-der Spitze 4 vorgesehen sein. Bei den anderen zuvor beschriebenen Geräten
befindet sich die Luftausgleichsbohrung vorzugsweise an dem Käppchen 2.
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Bei direkt gefüllten Kugelschreibern wird vorteilhafterweise vor der
Pasteneinfüllung eine. luftdurchlässige Einlage 12 z. B. aus Schaumgummi bis an
das Käppchen 2 eingeschoben. Gegebenenfalls wird ein kapillares Pasten forderelement
13 eingesetzt;
Wie ersichtlich, bestehen Schaft, Abschlußkäppchen
und vordere Spitze des Faser- oder Kugelschreibers aus einem einzigen Kunststoffteil,
wobei der Schaftinnendurchmesser größer ist als die Bohrung an der Spitze.
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Bei einem Faserschreiber ist hierbei im Inneren des Schaftes ein Tintenfilter
angeordnet, d-essen Außendurchmesser größer ist als der Durchmesser der Bohrung
an der Spitze.
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Bei der Verwendung von zylindrischen Rohrstücken als Ausgangsmaterial
kann auch zuerst die Spitze geformt werden. Vor oder nach dem Einbringen des Tintenspeichers,-der
Tinte, bzw. des Pastenförderelements, der Paste und der luftdurchlässigen Einlage
in den Schaft von hinten wird die Faserschreibspitze bzw. die Kugelschreiberspitze
in die Sitzfläche der Spitze eingesetzt. Sodann wird das hintere Rohrstückende zum
Käppchen umgeformt.
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Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß der Schaft, das Käppchen
und die Spitze aus einem einzigen Kunststoffteil bestehen, wobei der Schaftinnendurchmesser
größer ist als die Bohrung an der Spitze. Ansprüche