DE2449475A1 - Verfahren und vorrichtung zum bestimmen des anisotropiezustandes von optisch aktiven materialien durch messen der orientierungsdoppelbrechung - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum bestimmen des anisotropiezustandes von optisch aktiven materialien durch messen der orientierungsdoppelbrechung

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des Anisotropiezustandes von optisch aktiven Materialien durch Messen der Orientierungsdoppelbrechung Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen des Anisotropiezustandes von optisch aktiven Materialien, z.B. transparenten oder transluzenten Polymeren, durch Messen der Orientierungsdoppelbrechung unter Verwendung eines Kompensators, der den zum Bestimmen der Doppelbrechung notwendigen Gangunterschied liefert.
  • Zur Erläuterung der Grundlagen der Erfindung und eines Ausführungsbeispiels sollen die beigefügten Zeichnungen dienen.
  • In diesen stellen dar: Abbo 1 die Aufspaltung eines linear polarisierten Lichtstrahls in die beiden Hauptspannungsrichtungen Qi 1 und Abb. 2 die Entstehung des Gangunterschiedes durch die unterschiedlichen Lichtgeschwindigkeiten in Anisotropierichtung und senkrecht dazu (c1 > c2).
  • Abb. 3 die zirkular polarisierte Welle, Abb. 4 die linear polarisierte Welle, Abb. 5 die Lichtintensitätsverteilung auf dem Kompensat ionske il a) ohne b) mit überlagertem doppelbrechenden Medium Abb. 6 die Anordnung der Meßeinrichtung zur kontinuierlichen Ermittlung der optischen Anisotropie.
  • Die physikalischen Hintrgründe für das Zustandekommen der Doppelbrechung sind an sich bekannt, sie sollen hier nur kurz erläutert werden.
  • Trifft eine linear polarisierte Lichtwelle auf ein optisch aktives Medium, so wird sie in zwei zueinander senkrecht bevorzugte Richtungen zerlegt, wie in Abb. 1 gezeigt ist, in der die Lichtquelle mit 9, der Polari-sator mit 11, das Modell mit F und der Analysator mit 12 bezeichnet sind. Das Phänomen der Doppelbrechung beruht darauf, daß die Ausbreitungsgeschwindigkeiten der beiden Lichtwellen-Komponenten innerhalb des doppelbrechenden Mediums in den beiden zueinander senkrechten Schwingungsebenen voneinander verschieden sind; sie treten zeitlich versetzt aus dem Medium aus, haben also eine Phasendifferenz in einer bestimmten Größenordnung #* (siehe Abb. 2). Beim Austritt aus dem Medium addieren sich die beiden Lichtwellen-Komponenten wieder vektoriell zu einer Welle, die, analog zur Eintrittswelle, je nach der Größe der Phasenverschiebung im allgemeinen Ball elliptisch, in speziellen Pällen zirkular oder linear polarisiert sein kann.
  • Zirkulare Polarisation (Abb. 3) tritt auf, wenn die Phasenverschiebung der Komponenten die Werte #* = #/2, 3/2#, 5/2#....
  • bzw. #* = (2z+1) #/2 hat, wobei die Ordnungszahl z die Werte 0, 1, 2, ... usw. haben kann. Lineare Polarisation (Abb. 4) wird erreicht, wenn #*= zu ist, wobei wiederum z = 0, 1, 2, .... usw.
  • sein kann. Im Palle, daß #*= z 25- (z = O, 1 2, ... entsprechend ganzzahligen Vielfachen der Wellenlänge ) ist, schwingt die linear polarisierte Ausgangswelle in der gleichen Ebene wie die linear polarisierte Eingangswelle, d.h. durch einen hinter dem doppelbrechenden Medium aufgestellten Analysator, der identisch mit dem Polarisator ist, jedoch im allgemeinen eine um 900 zu diesem gedrehte Polarisationsebene hat, dringt kein Licht durch; es erfolgt also Lichtauslöschung.
  • Das gilt bei monochromatischem Licht, während bei weißem Licht die komplementärfarbe zur ausgelöschten Farbe erscheint. Da der Gangunterschied ff , der auch als Phasen-2# verschiebung #* bezeichnet wird, wobei #* = # ist, @ eine lineare Funktion des von den LichtwellenXzurückgelegten Weges im doppelbrechenden Medium darstellt, bezieht man ihn auch auf die Dicke d der betrachteten Probe des Mediums. Die Doppelbrechung ß n ergibt sich dann zu # n = n, - n# = @/d wobei n # und nf die Lichtbrechungsindices in Richtung der Anisotropie bzw. senkrecht dazu bezeichnen. Diese an sich bekannten Grundsätze wurden bisher in der Praxis in mehreren bekannten Verfahren angewendet.
  • Eine Möglichkeit zur Bestimmung des Gangunterschiedes bietet das in der Physik bekannte Verfahren nach Sénarmont.
  • Dieses Verfahren setzt die Kenntnis des Gangunterschiedes an mindestens einem Punkt in der Umgebung der zu untersuchenden Stelle voraus. An dem bekannten Punkt beträgt der Gangunterschied gewöhnlich ein ganzzahliges Vielfaches der verwendeten monochromatischen Lichtwellenlänge (# = z # ).
  • Mit Hilfe des Verfahrens nach Sénarmont kann nun der Bereich zwischen den- ganzzahligen Ordnungen bestimmt werden. Ein Nachteil dieses bekannten Verfahrens ist der Umstand, daß der Gangunterschied mindestens an einer Stelle der Probe bekannt sein muß.
  • Eine weitere Möglichkeit der allerdings nur näherungsweisen Bestimmung des Gangunterschieds besteht in der subjektiven Farbbeurteilung bei der Verwendung von weißem Licht. Da das subjektive Parbempfinden aber sehr unterschiedlich ist, ist dieses Verfahren im allgemein recht ungenau, selbst dann, wenn man eine von der Firma Zeiß, Oberkochen, herausgegebene Farb-Vergleichstafel benutzt.
  • Auch mit Hilfe des Berek-Kompensators der Firma Zeiß sowie einer Analyse des Transmissionsspektrums elektromagnetischer Wellen im sichtbaren Bereich kann diese Bestimmung durchgeführt werden.
  • Nachteile dieser bekannten Verfahren sind Langwierigkeit und Umständlichkeit des dabei nötigen Meßaufwandes sowie eine notwendige nachfolgende Umwandlung der gefundenen Meßgröße in ein elektrisches Ausgangssignal zwecks Prozeßsteuerung.
  • Es ist auch bereits bekannt, den Anisotropiezustand von optisch aktiven Werkstoffen über eine Bestimmung der Anisotropie einiger physikalischer Eigenschaften zu ermitteln, z.B. der Differenz der maximalen Zugspannung in Anisotropierichtung und senkrecht dazu b = L=f( (Orientierungszustand) oder der Differenz der Wärmeleitfähigkeit d 2 - = f (Orientierungszustand).
  • Diese Beziehungen sind analog zu n = n - nl = f (Orientierungszustand).
  • Auch dieses Verfahren ist umständlich und zeitraubend und eignet sich daher nicht für quasi-kontinuierliche Anwendungen.
  • Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Meßverfahren sowie eine Vorrichtung zu seiner Durchführung zu schaffen, das es ermöglicht, quasi-kontinuierlich, d.h.
  • praktisch fortlaufend, den Anisotropiezustand von optisch aktiven Materialien, z.B. die Anisotropie der Wärmeleitfähigkeit, Kompressibilität, Ausdehnung, Festigkeit, Schallgeschwindigkeit zu beurteilen, z.B. bei der Herstellung von verstreckbaren Flachfolien aus Plastomeren. Die Kenntnis der Orientierungsdoppelbrechung und der Temperaturgeschichte während der Verstreckung und Abkühlung läßt Rückschlüsse auf den Wert und die Anisotropie der genannten Eigenschaften zu. Außerdem soll die Homogenität und die Richtung dieser Eigenschaften bestimmt werden.
  • Diese Aufgabe, ein quasi-kontinuierliches analoges Ausgangssignal für die Höhe des Gangunterschiedes zu erhalten, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Messen des optischen Gangunterschiedes eine fotoelektronische Analyse des Interferenzfarbbildes vorgenommen wird, das hinter einem dem Kompensator, z.B. einem Keilkompensator, nachgeschalteten Analysator erhalten wird. Dabei wird der als optisch sichtbares Signal erscheinende Gangunterschied mit Hilfe lichtemDfindlicher
    -iteile,
    z.B. Fotozellen, Fotoelemente, Fotodioden, Fototransistoren, Fotowiderstände, Fotovervielfacher, in ein elektrisches Signal umgewandelt.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein positionsempfindlicher Streifendetektor vorgesehen sein, der in der Lage ist, die gesamte auf ihn einfallende Lichtintensität bei gleichzeitiger Angabe des Ortes maximaler Helligkeit zu messen, und mit dessen Hilfe das vom Kompensator erhaltene Interferenzbild aufgenommen wird. Stattdessen könnte aber zum selben Zweck auch ein Vielfachdetektor vorgesehen sein. Schließlich könnten hierfür aber auch ein oder mehrere lichtempfindliche Elemente in Betracht kommen, auf die das Interferenzbild einwirkt und die zum Ermitteln des Ortes maximaler Helligkeit (bei parallelen Polarisatoren) bzw.
  • maximaler Dunkelheit (bei gekreuzten Polarisatoren) über den Kompensator elektromechanisch bewegbar sind.
  • Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens für das Bestimmen des Anisotropiegrades an biaxial verstreckten Folien werden mindestens zwei Strahlengänge ausgewertet, von denen einer bevorzugt senkrecht und ein anderer unter einem beT stimmten Winkel (Schrägeinstrahlung) die zu untersuchende Probe durchdringt.
  • Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar, wenn das elektrische Signal für den optischen Gangunterschied zur Steuerung des Herstellungsprozesses, z.B. einer Kunstatoff-Bolie, dient oder zur kontinuierlichen bzw. quasi-kontinuierlichen Qualitätskontrolle mit Re ohnersteuerung.
  • Der bei der Doppelbrechung auftretende Gangunterschied wird also mit Hilfe eines Kompensators, z.B. eines Kompensationskeiles, zu Null kompensiert und die Stelle maximaler Dunkelheit (bei gekreuzten Polarisatoren) bzw. maximale Helligkeit (bei parallelen Polarisatoren) fotoelektronisch ermittelt.
  • Der hier verwendete, an sich bekannte Kompensationskeil besteht im allgemeinen aus zwei anisotropen Keilen, deren Anisotropierichtungen gekreuzt sind. Trifft eine linear polarisierte Welle auf den Keil, so wird tie doppelt gebrochen, d.h.
  • in zwei Wellen zerlegt und zwar eine in Anisotropierichtung und eine senkrecht dazu. Aufgrund der Anisotropie durchdringt die eine Welle den anisotropen Keil schneller als die andere Welle. Im zweiten Keil durchdringt aufgrund der gekreuzten Anisotropierichtungen die vorher verzögerte Welle schneller das anisotrope Material des Keiles. An der Stelle des Keiles, an der beide Geschwindigkeitsdifferenzen gleich sind, ergibt sich beim Austritt beider Lichtwellen aus dem Keilmedium eine gesamte Geschwindigkeitsdifferenz von Null, d.h. der summarische Gangunterschied ist Null. An dieser Stelle auf dem Keil erscheint bei gekreuzten Polarisatoren eine achwarze Linie und bei parallelen Polarisatoren eine weiße. Auf der übrigen Keilfläche erscheinen Interferenzfarben O-ter bis n-ter Ordnung, Jedoch nicht wieder schwarz bzw. weiß, was durch die geringe Kohärenzlänge von natürlichem Licht bedingt ist.
  • Gewöhnlich ist der Keil mit einer Skalenteilung versehen, so daß direkt der Gangunterschied, z.B. in Nanometer, abgelesen werden kann. Überlagert man dem Kompensationskeil ein doppelbrechendes anisotropes Material, so addieren sich die Gangunterschiede von Kompensationskeil und Material, d.h. die schwarze b zw. weiße Linie auf dem Kompensationskeil verlagert sich.
  • Die örtliche Verlagerung der schwarzen bzw. weißen Linie ist ein direktes Maß für den Gangunterschied im betrachteten anisotropen Material. Keile der oben genannten Art werden z.B.
  • in Polarisationsmikroskopen zur Bestimmung des Gangunterschiedes optisch anisotroper Materialien eingesetzt.
  • Der Ort der z.B. maximalen Helligkeit auf dem Kompensationskeil ist ein Maß für den Gangunterschied, der, dividiert durch die Dicke der zu analysierenden doppelbrechenden Probe, die Doppelbrechung A n, d.i. die Differenz der Lichtbrechungsindizes in Richtung der Anisotropie n (bei Polymeren z.B. die Orientierungsrichtung) und senkrecht dazu n#, ergibt.
  • Das ein Maß für den Gangunterschied daratellende Ortssignal wird in ein analoges elektrisches Signal umgewandelt. Das elektrische Analogsignal für die Probendicke des untersuchten, anisotropen Materials kann aus einer externen, nach bekannten Verfahren arbeitenden Dickenmeßanlage (Isotopen-, Infrarot-, Meßfhhler-, Stauiruck-Dickenmeßanlage) gewonnen werden. Eine elektronische Division ergibt dann ein analoges Ausgangssignal für die Orientierungs-Doppelbrechung n n.
  • Ein analoges Ausgangseignal für die Höhe des Anisotropiearades AG innerhalb der betrachteten Materialprobe erhält man z.B., wenn das Ausgangssignal für z n durch ein konstantes elektrisches Signal, welches die für das untersuchte Material maximal mögliche Doppelbrechung # nmax (Materialkonstante) repräsentiert, dividiert wird: Für den Fall, daß die funktionalen Zusammenhänge zwischen Doppelbrechung (Richtungsabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit) und -Anisotropie anderer phylikalischer Eigenschaften (eine Vielzahl von Veröffentlichungen liegen hierüber vor) oder zwischen Doppelbrechung und Orientierungsgrad bzw.
  • Orientierungagrad und Anisotropie physikalischer Eigenschaften bekannt sind, bietet sich hier die Möglichkeit einer kontinuierlichen Messung der Richtungsabhängigkeit einer Vielzahl von physikalischen Eigenschaften.
  • Auf diese Weise kann also eine Meßgröße gewonnen werden, durch die z.B. der durch den Herstellungsprozeß im Endprodukt bei transparenten und transluzenten Werkstoffen erzeugte molekulare Orientierungszutand und somit die Richtungsabängigkeit einer Vielzahl physikalischer Eigenschaften beurteilt werden kann.
  • Zur Erläuterung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben; Für Schrumpffolien (Verpackungsmaterial) wird überwiegend Polyäthylen eingesetzt. Die Herstellung der Folien erfolgt im Folienblasformprozeß oder durch biaxiale Verstreckung von Flachfolien. Beim Folienblasen wird eine biaxiale Verstreckung zum einen durch das Verhältnis von Abzugsgeschwindigkeit zu Düsenaustrittsgeschwindigkeit (Verstreckung in Längsrichtung) und zum anderen durch das Aufblasverhältnis (Verstreckung in Umfangsrichtung des Folienschlauches) erzeugt. Aus einer Verstreckung resultiert gewbhnlich eine Orientierung der Makromoleküle im Polymermaterial und daraus wiederum eine Anisotropie des Materials, d.h. eine Richtungsabhängigkeit einer Vielzahl von physikalischen Eigenschaften, wie z.B. der Schrumpf. Schrumpf tritt ein, wenn z.B. infolge von Wärmezufuhr die Beweglichkeit der Makromoleküle erhöht und dadurch eine Desorientierung, d.h. ein Ubergang vom geordneten zum ungeordneten Zustand ermöglicht wird. Für Schrumpffolien wird im allgemeinen gefordert, daß der Schrumpf in allen Richtungen gleich groß sein soll, d.h., daß sich die Folie' bezüglich des Schrumpfes isotrop verhält.
  • Es existiert bisher keine Möglichkeit, das Schrumpfverhalten im Verarbeitungsprozeß kontinuierlich zu ermitteln. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann jedoch der Anisotropiegrad überwacht und für den Fall einer Abweichung' vom Sollwert (im genannten Beispiel: Anisotropiegrad = 0) die Richtung, ob in Abzugs- oder Umfangsrichtung, angegeben werden. Die weiße Linie maximaler Intensität (bei parallelen Polarisatoren) auf dem Kompensationskeil befindet sich für den Fall, daß der Anisotropiegrad "Null" ist, auf der Markierung "O". Für den Fall, daß Längs- ober Querorientierung überwiegt, wandert die weiße Linie maximaler Intensität zu positiven oder negativen Werten des Gangunterschiedes. Das analoge Ausgangssignal könnte einen Regelprozeß derart einleiten, daß z.B.
  • bei zu hoher Längsorientierung die Abzugsgeschwindigkeit verringert oder das Aufblasverhältnis erhöht wird.
  • Ein Meßgerät zur Anwendung des Verfahrens ist am Beispiel der kontinuierlichen Qualitätskontrolle, insbesondere des Orientierungsgrades, im Extrusionsprozeß bei der Herstellung einer Kunststoff-Flachfolie in Abb. 6 dargestellt.
  • Die Folie wird durch eine Meßanordnung geführt, bei der durch ein Isotopen-Dickenmeßgerät 1 kontinuierlich die Dicke erfaßt wird. Dann durchläuft die Folie eine Meßapparatur, in der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird. Nach Verlassen der Meßstrecke wird die Folie abgezogen und aufgewickelt.
  • Die Meßapparatur selbst weist eine weiße Lichtquelle 2 auf, von der das Licht durch einen Polarisator 3 linear polarisiert auf die Folie (Tafel) trifft. Nach dem Durchdringen der zu messenden Folie gelangt die Lichtwelle über eine optisch anisotrope Platte 4 ( x A- Plättchen) mit definiertem Gangunterschied, die den Gangunterschied der Folie (Platte) an den Meßbereich eines Kompensationskeiles 5 anpaßt. Die Platte 4 ist jedoch nur dann erforderlich, wenn der Meßbereich des Keiles nicht im Bereich des Gangunterschiedes der zu messenden Probe liegt. Im Kompensationskeil 5 wird der gesamte Gangunterschied von Folie (Tafel) und Anpassungsplatte 4 neutralisiert. Hinter einem Analysator 6, der im vorliegenden Fall parallel zum Polarisator ausgerichtet i3t, erfolgt die fotoelektronische Auswertung. Die Intensitätsverteilung auf dem Kompensationskeil wird vorteilhaft mit Hilfe eines Spiralspaltes (Archimedische Spirale), der in eine durch einen Motor 9 antreibbare Scheibe 7 gefräst ist, spaltförmig abgefragt, wobei das durch den Spalt der Scheibe dringende Lichtstrahlenbündel auf einen positionsempfindlichen Streifendetektor 8 gelangt (z.B. von der Firma United Detector Technology Inc, Santa Monica, Cal.), der in der Lage ist, die gesamte auf ihn einfallende Lichtintensität bei gleichzeitiger Angabe des Ortes maximaler Helligkeit zu messen. Dieser Streifendetektor mißt also die Intensität des durch den Spalt dringenden Lichtes und den Ort des hellsten Lichtflecks auf dem Detektor. Ein aus einem Impedanzwandler und einem Vorverstärker bestehender Operationsverstärker 10 liefert zwei Spannungen, ein Intensitätssignal U5 und ein Ortssignal UD. Um Schwankungen im Detektorsystem auszuschalten, wird in einem Dividierglied 11 das Intensitätssignal Ug durch das Ortssignal UD dividiert und dann als normiertes Ortssignal ß einem Feld-Effekt-Transistorschalter (FET-Schalter) 12 zugeführt. Das Intensitätssignal U5 wird außerdem (als a ) einem Schmitt-Trigger 13 zugeführt, der nur bei maximaler Intensität vonvc den FED-Schalte 12 durchschaltet, d.h. daß das Ortssignal nur im Augenblick maximaler Intensität durchgeschaltet wird. Das gepulste Ortssignal rwird dann von einem Hold-and-Sample-Verstärker 14 für die Zeitdauer eines Abfragezyklus ( ) konstant gehalten. Die Abfragefrequenz beträgt 50 Hz. Hieraus folgt ein analoges Ausgangssignal für den Gangunterschied.
  • Das elektrische analoge Ausgangssignal für den Gangunterschied wird dann durch ein elektrisches analoges Ausgangssignal für die Foliendicke d, gewonnen aus einer z.B. Isotopen-Dickenmessung 1, in einem Prozeßrechner 15 elektrisch dividiert. Der die Doppelbrechunga n repräsentierende Analogausgang wird schließlich durch ein konstantes elektrisches Signal, das die für das untersuchte Polymere maximal mögliche Doppelbrechung 8 nmaX darstellt, in einem weiteren Prozeßrechner 16 dividiert.
  • Die so erhaltene Meßgröße ist der zu bestimmende Anisotropiegrad AG.
  • Nomenklatur C Lichtgeschwindigkeit im Vakuum C1, C2 Lichtgeschwindigkeit des benutzten Lichtes$ im Prüfkörper n n = n# - n#= Doppelbrechung = Differenz der Berechnungsindezes parallel und senkrecht zur Anisotropierichtung mm Wellenlänge nm Gangunterschied #* 1 Phasenverschiebung z 1 Ordnungszahl #B nm Bezugswellenlänge, die dem Gangunterschied entspricht d Foliendicke

Claims (7)

  1. Patentansprüche Verfahren zum Bestimmen des Anisotropiezustandes von optisch aktiven Materialien, z.B.transparenten oder transluzenten Polymeren, durch Messen der Orientierungsdoppelbrechung unter Verwendung eines Kompensators, der den zum Bestimmen der Doppelbrechung notwendigen Gangunterschied liefert, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß zum Messen des Gangunterschiedes eine fotoelektronische Analyse des Interferenzfarbildes vorgenommen wird, das hinter einem dem Kompensator, z.B. Keilkompensator, nachgeschalteten Analysator erhalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der als optisch sichtbares Signal erscheinende Gangunterschied mit Hilfe lichtempfindlicher Bauteile, z.B, Fotozellen, in ein elektrisches Signal umgewandelt wird.
  3. ). Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Patentansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß ein positionsempfindlicher Streifendetektor vorgesehen ist, der in der Lage ist, die gesamte auf ihn einfallende Lichtintensität bei gleichzeitiger Angabe des Ortes maximaler Helligkeit zu messen, und mit dessen Hilfe das vom Kompensator erhaltene Interferenzbild aufgenommen wird.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vielfachdetektor vorgesehen ist, mit dessen Hilfe das vom Kompensator erhaltene Interferenzfarbbild aufgenommen wird, wobei die einzelnen Detektoren über eine Ansteuerlogik einzeln nach ihrer Intensität abgefragt werden und der Detektor mit der maximalen Intensität das Ortssignal und somit den Gangunterschied repräsentiert.
  5. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere lichtempfindliche Elemente vorgesehen sind, auf die das Interferenzfarbbild einwirkt und die zum Ermitteln des Ortes maximaler Helligkeit (bei parallelen Polarisatoren) bzw. maximaler Dunkelheit (bei gekreuzten Polarisatoren) über den Kompensator elektromechanisch bewegbar sind.
  6. 6. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das Bestimmen des Anisotropiegrades an biaxial verstreckten Folien mindestens zwei Strahlengänge ausgewertet werden, von denen einer bevorzugt senkrecht und ein anderer unter einem bestimmten Winkel (Schrägeinstrahlung) die zu untersuchende Probe durchdringt.
  7. 7. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Signal für den optischen Gangunterschied zur Steuerung des Herstellungsprozesses, z.B. einer Kunststoff-Folie, oder zur kontinuierlichen bzw. quasikontinuierlichen Qualitätskontrolle mit Rechnersteuerung dient.
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