DE2443502A1 - Mechanisch selbsttragende kerze zur enzymatischen behandlung fluessiger substrate und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Mechanisch selbsttragende kerze zur enzymatischen behandlung fluessiger substrate und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
COHAUSZ & FLORACK
D-4 DÜSSELDORF . SCHUMANNSTR. 97
PATENTANWÄLTE:
Dipl.-Ing. W. COHAUSZ ■ Dipl.-Ing. W. FLORACK · Dipl.-Ing. R. KNAUF ■ Dr.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. A. GERBER · Dipl.-Ing. H. B. COHAUSZ
Dipl.-Ing. W. COHAUSZ ■ Dipl.-Ing. W. FLORACK · Dipl.-Ing. R. KNAUF ■ Dr.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. A. GERBER · Dipl.-Ing. H. B. COHAUSZ
The Carborundum Company 10. September 1974
Niagara Falls, New York l4]5O2
U.S.A. ·
U.S.A. ·
Mechanisch selbsttragende Kerze zur enzymatischen Behandlung flüssiger Substrate und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft eine mechanisch selbsttragende Kerze zur enzymatischen Behandlung flüssiger Substrate und ein
Verfahren zu ihrer Herstellung.
Jüngste Fortschritte in der Entwicklung wasserunlöslicher Enzymderivate und ähnlicher Biochemikalien haben die Technik
einer Zeit näher gebracht, wo Reaktoren, in denen diese Stoffe verwendet werden, die wirtschaftlichen und leistungsmäßigen
Anforderungen der Industrie erfüllen können. Die Vorteile unlöslicher Enzyme sind schon in der analytischen Chemie im
Laboratoriumsmaßstab genutzt worden, und einige Entwicklungen auf diesem Gebiet erscheinen für eine Ausdehnung auf großtechnische
Anwendungen aussichtsreich. Gegenwärtig werden Enzyme technisch bei der Herstellung von Glucose und Dextrin
aus Stärke, der Würzemodifizierung beim Brauen, der Klärung von Getränken sowie zu ähnlichen Zwecken bei der Behandlung
von Nahrungsmitteln und Getränken verwendet, weitere technische
Anwendungen finden Enzyme in der Textil- und Lederindustrie, bei der Herstellung von Papier und Klebstoffen, der
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Abwasserklärung, der Reinigung von Kleidungsstücken, der Herstellung
von Tierfutter sowie bei der Herstellung von chemischen Produkten und Arzneimitteln. Die meisten dieser Verfahren
dienen zur Herstellung verhältnismäßig billiger Erzeugnisse unter Verwendung billiger Enzyme. Es scheint jedoch, daß größere
Möglichkeiten in der Entwicklung völlig neuer enzymatischer Prozesse liegen, bei denen z.B. zwei oder mehrere Verfahrensschritte durch Verwendung unlöslicher Enzyme, die spezifisch
dafür geeignet sind, die gewünschte Reaktionsfolge zu katalysieren, gleichzeitig oder nacheinander ausgeführt werden können.
Ca Enzyme hochwirksame Katalysatoren sind, könnte ihre Anwendung bei Verfahren wie der Herstellung von Arzneimitteln oder petrolchemischen
Produkten sowie der Klärung städtischer und industrieller Abwasser durchaus zu einer neuen Technologie führen,
die der derzeit angewendeten Technologie sowohl hinsichtlich der Kosten als auch der Produktqualität überlegen ist.
Bei einigen technischen Anwendungen werden flüssige lösliche Enzyme oder Enzyme und enzymatische Substanzen verwendet, die
nach Beendigung der gewünschten enzymatischen Reaktion in dem Medium verbleiben und dadurch unter Umständen zu einer unerwünschten
Verunreinigung des Endproduktes führen. Um dies zu vermeiden, können oft unlösliche Enzyme oder enzymatische Stoffe
benutzt werden. In fast allen Fällen, wo unlösliche Enzyme zur Anwendung kommen, wird ein fester Träger verwendet, an den das
Enzym oder der enzymatische Stoff gebunden wird. Der Träger und die Art der Enzymbindung sind oft von ausschlaggebender
Bedeutung für den Erfolg der enzymatischen Reaktion. Bei Laboratoriumsversuchen sind als Träger Glaskügelchen, Holzkohlekörner,
Cellulose, Polyamid- und Styrol-Kunjiststoffe verwendet
worden und haben die erfolgreiche Anwendung von Enzymen in kleinem Maßstab unter Beweis gestellt. Es ist üblich, bei enzy-
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matisch beschleunigten Reaktionen die reagierenden Stoffe,
wie Glucose oder Fructose (oder höhere Kohlenhydrate), als
Substrat zu bezeichnen.
Für eine erfolgreiche technische Anwendung sind bessere Methoden
und Vorrichtungen zur Aufnahme des Enzymträgers und zur Gewährleistung eines ausreichenden Kontaktes mit dem Substratmaterial
erforderlich. Dies gilt besonders für Fälle, wo die Substratlösung oder -suspension über oder durch den Enzymträger geleitet
wird. Viele derzeit für die Filtration verwendeten Einrichtungen wären für diesen Zweck gut geeignet und könnten enzymatischen
Arbeitsgängen gut angepaßt werden, wenn geeignete, auswechselbare Behandlungskerzen zur Verfügung stünden. Gegenwärtig
sind aber keine auswechselbaren, Enzyme oder enzymatische Stoffe enthaltenden Behandlungskerzen für diesen Zweck
bekannt. Diese Kerzen könnten entweder ein katalytisch wirkendes Medium zur Umwandlung eines fließenden Substrats bilden
oder vorzugsweise dazu dienen, Material aus einer Suspension aufzunehmen, das dann durch Enzymwirkung aus der unlöslichen
in eine lösliche Form umgewandelt wird, die ihrerseits weiter mit dem gleichen oder einem anderen Enzym behandelt werden kann.
Die Entwicklung auswechselbarer technischer Behandlungskerzen, die Enzyme oder enzymatisch^ stoffe enthalten, erscheint daher
wünschenswert, sowohl um die Leistungsfähigkeit vorhandener Filtereinrichtungen zu erhöhen als auch ihre Verwendbarkeit
bei enzymatischen Prozessen zu ermöglichen, für die bisher komplizierte Einrichtungen erforderlich sind. Diese Aufgabe liegt
der Erfindung zugrunde.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Kerze der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Kerze aus einem Kernrohr
besteht, auf dem ein durchlässiges, poröses Material aufgetragen
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ist, dessen Poren einen mittleren Durchmesser von 0,1-100^m
haben und das mit mindestens einer enzymatischen Substanz beladen
ist.
Weiterhin besteht die Erfindung in einem Verfahren zur Herstellung
dieser Kerze, bei dem auf einem Kernrohr durchlässiges Material aufgebracht und zu einem porösen Kerzenkörper geformt,
das durchlässige Material vollständig oder schichtenweise mit mindestens einer enzymatischen Substanz beladen und die enzymatische
Substanz an das durchlässige Material fixiert wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die poröse Kerze kann aus Fasermaterial oder gebundenen Teilchen bestehen und wird mit der enzymatischen Substanz beladen,
indem diese aus einer geeigneten, das Enzym enthaltenden Flüssigkeit abgeschieden wird.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine längentreue Ansicht einer Kerze, bei der die enzymatische Substanz im Kerzenkörper verteilt ist;
Fig. 2 eine Kerze mit einer konzentrischen Innenschicht aus enzymatischer Substanz; und
Fig. 3 eine Kerze.mit enzymatischer Substanz auf der Innen-
und Außenseite des Kerzenkörpers.
nie porösen Kerzen gemäß der Erfindung können nach jedem be-
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kannten Verfahren hergestellt werden, das mechanisch selbsttragende, poröse Körper von vorzugsweise im wesentlichen Zylinder- oder Rohrform ergibt. Da die Kerzen Filterkerzen von Standardabmessungen ersetzen sollen, können sie nach für die Herstellung von Filterkerzen bekannten Verfahren gefertigt werden.
So können die Kerzen durch Wickeln eines durchlässigen Fasermaterials um ein Kernrohr hergestellt werden, indem entweder
ein Fasergarn kreuzweise zu einem porösen Körper oder ein Gewebeband von voller Breite spiralförmig um das Kernrohr gewickelt wird. Nach einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein durchlässiger Körper um das Kernrohr dadurch geformt werden, daß aus einer Suspension, die ein
geeignetes Bindemittel enthält, faser- oder teilchenförmiges
Material auf dem Kernrohr abgeschieden und durch das Bindemittel gehalten wird. Einige der nach dieser Verfahrensweise
hergestellten porösen Kerzen können Körper aus teilchenförmigen! Material haben, das zur Herstellung einer durchlässigen Kerze
anschließend gesintert wird.
Die nach einer der vorstehend beschriebenen oder ähnlichen Methoden hergestellte Kerze enthält mindestens ein Enzym oder
eine enzymatische Substanz, das bzw. die mit dem durchlässigen Material der Kerze verbunden ist. Unter enzymatischer Substanz
ist ein Stoff zu verstehen, der bei einer enzymatischen Reaktion katalytische Aktivität zeigt. Die Substanz kann beispielsweise eine unreine Form eines Enzyms sein, die je nach der Art
der zu katalysierenden enzymatischen Reaktion nahezu die
gleiche katalytische Aktivität wie das reine Enzym haben kann. Das Enzym oder die enzymatische Substanz kann mit dem Kerzenmaterial entweder durch Bindung an der Oberfläche oder durch
Einarbeitung in das Material bei seiner Herstellung verbunden sein. Ein Beispiel für die letztgenannte Verbindungsart ist
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das Spinnen einer synthetischen Paser, wie z.B. Reyon, aus
einer Lösung, die ein lösliches Enzym enthält, das dabei während der Faserbildung in die Paser eingeschlossen wird. Die
Wärmeempfindlichkeit der Enzyme beschränkt diese Verfahrensweise auf Material, das bei mäßigen Temperaturen geformt werden
kann; daher wird zur Verankerung der Enzyme oder enzymatischen Substanzen an der Oberfläche des Kerzenmaterials ein anderes
Verfahren bevorzugt.
Figur 1 zeigt eine längentreue Ansicht einer porösen Kerze gemäß der Erfindung, bei der das durchlässige Material 12 um ein
zylindrisches Kernrohr 14 geformt ist und bei der eine oder
mehrere enzymatlsche Substanzen 16 auf das durchlässige Material
12 im Innern des Kerzenkörpers 10 aufgetragen sind. Diese Kerze, bei der die enzymatische Substanz im Innern des Kerzenkörpers
aufgetragen ist, ist zwar eine bevorzugte Aueführungsform der Erfindung, doch können auch andere Kerzenarten hergestellt
werden, bei denen die enzymatische Substanz 16 als konzentrische Schicht in dem Kerzenkörper angeordnet ist. Dies
ist in Figur 2 dargestellt, wo bei dem Kerzenkörper 20 das mit enzyraatischer Substanz behandelte durchlässige Material 116
von dem Kern 14 durch eine konzentrische Innenschicht aus unbehandeltem durchlässigem Material 112 getrennt und von einer
konzentrischen Außenschicht aus ebenfalls unbehandeltem durchlässigem
Material 112 umgeben ist. Bei einer dritten Kerzenart, die in Figur 3 dargestellt ist, enthält der Kerzenkörper 30
zwei oder mehr mit einer oder mehreren enzymatischen Substanzen behandelte konzentrische Schichten aus durchlässigem Material
312, von denen die eine 316 sich an der Außenseite, die
andere 216 sich an der Innenseite der Kerze 30 befindet, und wobei die behandelten Schichten durch eine oder mehrere unbehandelte
Schichten aus durchlässigem Material 313 getrennt sind. Die enzymatische Substanz in den behandelten Schichten
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kann in allen Schichten die gleiche oder in den einzelnen Schichten verschieden sein. Figur 3 zeigt zwar eine Kerze 30
mit zwei Schichten von behandeltem durchlässigen Material, doch ist der Aufbau der Kerze nicht auf diese Anzahl von Schichten
beschränkt, sondern es können, falls gewünscht, auch mehr behandelte
Schichten vorgesehen werden.
In allen Figuren ist die enzymatische Substanz durch kurze
Striche angedeutet, doch ist zu beachten, daß dies nur zum Zwecke der Veranschaulichung geschehen ist. Es bedeutet nicht,
daß die enzymatische Substanz tatsächlich in Teilchenform vorliegt; die Substanz ist vielmehr gleichmäßig auf oder in dem
durchlässigen Material verteilt. Wie schon erwähnt, kann das durchlässige Material von teilchen- oder faserförmiger Beschaffenheit
seinj eine Behandlungskerze mit einer oder mehreren kreuzweise gewickelten Faserlagen 17 ist in Figur 2 dargestellt.
Jas fez-zenfiäer 4** ^' f
■ gemäß der Erfindung kann hergestellt werden, indem mindestens ein Enzym oder eine enzymatische Substanz über den
ganzen Kerzenkörper in der Tiefe verteilt und dann mit der Außenfläche des Kerzenmaterials verbunden wird. Das Enzym oder
die enzymatische Substanz sollten in Wasser oder Kohlenwasserstoffen, vorzugsweise in beiden Lösungsmittelklassen unlöslich
sein. Bei aus Filtermaterial gebildeten Kerzen kann das enzymatische
Material mit dem Fasermaterial auch vor dessen Verarbeitung zu dem Kerzenkörper Verbunden werden. Das Enzym oder die
enzymatische Substanz wird in einer geeigneten Flüssigkeit dispergiert
und die enzymhaltige Flüssigkeit derart auf die poröse Kerze aufgebracht, daß das Enzym oder die enzymatische Substanz
in der ganzen Tiefe des Kerzenmaterials abgeschieden und niedergeschlagen
wird. Man kann die Kerze in d,ie enzymhaltige Flüssigkeit eintauchen und durch Druck die enzymhaltige Flüssigkeit
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in den Kerzenkörper hineintreiben oder an den Kerzenkern Unterdruck anlegen, so daß die enzymhaltige Flüssigkeit in
den Kerzenkörper hineingesaugt wird. Die Fasern oder teilchenförmigen
Trägerstoffe können mit geeigneten Kupplungsmitteln behandelt werden, die mit dem enzymatischen Material
eine kovalente Bindung eingehen. Einige Beispiele solcher Behandlungen sind von H.H. Weetall in Research/Development,
Dezember 1971, Seite l8, angegeben, wo die Bindung von Enzymen an Glasoberflächen beschrieben wird. In manchen Fällen kann
die- Kerze zuerst mit einem geeigneten Kunststoff imprägniert werden, der dann dazu benutzt wird, enzymatisches Material an
die Kerze der Erfindung zu binden. Die speziellen Methoden zur Enzymbindung sind als solche bekannt und werden nicht als Teil
der Erfindung beansprucht. Im Schrifttum sind zahlreiche Anwendungen der enzymatiechen Katalyse beschrieben, und es sind
verschiedene Methoden bekannt, unlösliche enzymatisch^ Substanzen auf Trägerstoffen, wie Glas, Metallen, Polymeren und
Aktivkohle, zu fixieren. Beispielsweise sind schon Enzyme wie Glucoseoxydase, alkalische Phosphatase und pepsin auf einem
Träger wie porösem Glas verankert worden, während das Enzym Amyloglucosidase mit Trägerstoffen wie Polyamid, Glas und
Cellulose verbunden worden ist. Dies sind nur einige Beispiele von vielen, doch vermitteln sie eine Vorstellung von den vielen
verschiedenen Behandlungsmethoden, die zum Fixieren der enzymatischen Substanzen in oder auf der Kerze verwendet werden
können.
Die Kerzen können aus jedem Fasermaterial hergestellt werden, das üblicherweise bei der Herstellung von Filterkerzen verwendet
wird, z.B. Fasern aus Wolle, Seide, Cellulose, Leinen od.dgl. und aus polymeren Stoffen wie Polyamiden, Polyäthylen,
Polypropylen, Polyestern, Polyvinylacetaten und Polyurethanen.
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Anorganische Pasern, wie solche aus chemisch beständigen
Metallen wie säurebeständigem Stahl oder aus keramischen Stoffen wie Glas, Alutniniumsilicat öder feuerfesten Oxiden,
können für Spezialzwecke ebenfalls verwendet werden. Die Faserdurchmesser
können je nach, dem verwendeten Fasermaterial
0,1-100 fifo betragen, und.die Fasern können je nach dem ge*
wünschten Porositätsgrad der fertigen Kerze 5-50$ de« Gesamtvolumens der Kerze einnehmen. Die Kerzen können auch aus teilchenförmigen
Trägerstoffen gefertigt werden, die entweder durch Aushärten polymerer Bindemittel oder durch Sintern miteinander
verbunden werden. Da die Enzyme und enzymatisehen Substanzen
wärmeempfindlich sind, muß jede Wärmebehandlung der Kerz» vor
dem Beladen mit enzymatischem Material ausgeführt werden* Geeignete teilchenfDrmige Trägerstoffe für die Herstellung der
Kerzen sind gepulverte korrosionsbeständige Metalle, wie Bronze oder säurebeständiger Stahl, oder keramische Stoffe, wie Glas,
Aluminiumsilicat, Aluminiumoxid, Magnesia und Titandioxid. Für manche Zwecke können als teilchenförmige Trägerstoffe auch
polymere stoffe, wie Cellulose, polyamide, Reyon oder lonenaustauschharze,
verwendet werden. Der mittlere Teilchendüröhmesser
des teilchenförmigen Materials kann je nach der beabsichtigten Verwendung der Kerze 0,1-4000 ^m betragen.
Die vorstehend beschriebenen porösen Kerzen werden nach Ver- .■
fahren hergestellt, wie sie für die Herstellung von Filterkerzen bekannt sind. Obwohl die Kerzen nach diesen Verfahren
hergestellt werden, sind sie nicht in erster Linie für Filtrationszwecke
bestimmt, sondern dienen als Träger für eine oder mehrere enzymatlsche Substanzen,· die an die Oberfläche
des durchlässigen Kerzenmaterials gebunden werden. Wenn&in flüssiges Substrat durch die behandelte Kerze fließt, wird es in
der Kerze auf eine Unzahl von Kanälen aufgeteilt und dadurch
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einer intensiven Einwirkung des auf dem Kerzenmaterial verankerten enzymatlschen Materials ausgesetzt. Dies bedeutet,
daß normale Filtrationseinrichtungen leicht auf die enzymatische Behandlung flüssiger Substrate umgestellt werden können,
indem einfach Kerzen verwendet werden, die das richtige Enzym enthalten. Die Kerzen der Erfindung können nicht nur mit einem
Enzym präpariert werden, sondern auch mehrere verschiedene Enzyme enthalten* Da di· katalytischen Wirkungen der Enzyme
hoch spezifisch sind, können manchmal verschiedene Enzyme für die Ausführung einer gewünschten Reaktionsfolge erforderlich
sein, und um dies mit einer einzigen Kerze zu erreichen, können die Kerzen mit mehr als einem Enzym beladen werden.
Obwohl viele enzymatisch^ Reaktionen sehr schnell verlaufen,
ist eine bestimmte Kontaktzeit zwischen Enzym und Substrat erforderlich. Sie kann über den Grad der Kerzenporosität und
die Länge des Flüssigkeitsweges durch die Kerze reguliert werden, Mit Hilfe bekannter Methoden kann die Porengröße der Kerzen in
einem weiten Bereich verändert werden. Die Kerzen der Erfindung können Porengrößen mit einem mittleren Durchmesser im Bereich
von 0,1-100 ßn haben, doch wird ein mittlerer Porendurchmesser
im Bereich von 1-30 m bevorzugt. Die Länge des Flüssigkeitsweges hängt in hohem Maße von der Porosität und Dichte des den
Kerzenkörper bildenden durchlässigen Materials ab.
Es sei noch einmal hervorgehoben, daß die Kerzen der Erfindung zwar im wesentlichen nach den gleichen Verfahren wie Standard-Filterkerzen
hergestellt werden, in erster Linie aber nicht als Filtermedien, sondern als Träger für enzymatische Substanzen
dienen, wegen der verhältnismäßig kleinen Porengröße findet
jedoch auch eine gewisse Filtration bei der Behandlung statt, wenn das behandelte flüssige Substrat suspendierte Feststoffe
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enthält. Palls die Feststoffe biologisch abbaubar sind, wie
dies bei der Abwasserklärung der Fall ist, können sie vorübergehend in der Kerze festgehalten und dann durch die Enzymwir
kung in lösliche stoffe übergeführt werden, wobei die Kerze in
diesem Fall die doppelte Funktion der Filtration und Zersetzung ausführt. Die Porosität der Kerze ist bei dieser Anwendung von ,
besonderer Bedeutung, da bei den Kerzen der Erfindung die enzymatische Substanz sowohl in der Tiefe der Kerze als auch an
ihrer Oberfläche zur Wirkung kommen soll.
Derzeit sind über 1J500 verschiedene enzymatische Reaktionen be
kannt, doch wird geschätzt, daß es auf dem Gebiet der Biochemie
noch viele tausende zu entdecken gibt. Einige enzymatische Reaktionen haben große technische Bedeutung erlangt; Beispiele
dafür seien die Verwendung von Amylase zur Modifizierung der Stärke beim Brauen und Backen, von Cellulase zur Umwandlung
von Cellulose in wasserlösliche Produkte, von Lipasen zur Hydrolyse von Fetten und von Proteinasen zur Enthaarung und zum
Zartmachen von Fleisch. Eine neuere Entwicklung ist auch die Verwendung von Proteinasen als Zusatzstoffe in Waschmitteln.
Die Ergebnisse der andauernden Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Enzymtechnologie lassen eine rasche Zunahme der Anwendung
enzymatisch katalysierter Reaktionen in Wissenschaft und Technik erwarten, z.B. bei der Behandlung von Abfallprodukten
zur Verhütung der Umweltverschmutzung und bei der Synthese von proteinen aus Erdölfraktionen. Es ist daher offensichtlich, daß
Kerzen gemäß der Erfindung, die billige und zweckmäßige Mittel zur Lenkung enzymatische 17 Prozesse darstellen, wertvolle Hilfsmittel
für die Ausführung enzymatischer Prozesse - bekannter als
auch in naher :'ukunft zu erwartender - sind.
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Claims (1)
10.9.1974
Ansprüche
1. Mechanisch selbsttragende Kerze zur enzymatischen Behandlung
flüssiger Substrate, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerze '10, 20, 30) aus einem Kernrohr Ί4) besteht, auf dem ein
durchlässiges, poröses Material '12, 112, 110, 212, 312, 313,
316) aufgetragen ist, dessen Poren einen mittleren Durchmesser von 0,1-100 ^m haben und das mit mindestens einer
enzymatischen Substanz Ί6, II6, 216, 316) beladen ist.
2. Kerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die enzymatische
Substanz sich im Innern Ί16, 312) der Kerze 20, 30) befindet.
3. Kerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die enzymatische
Substanz sich an der Oberfläche Ίβ, 3lo) der Kerze
'10, 30) befindet.
4. Kerze nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
daß die enzymatisch^ Substanz unlöslich ist.
5. Kerze nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das durchlässige, poröse Material Ί2, 112, II6, 212, 312, 313, 316) aus Fasermaterial besteht, das um das
zentrale Kernrohr rl4) gewickelt und mit der enzymatischen
Substanz beladen ist.
6. Kerze nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial
aus Garn besteht, das kreuzweise (17) um das Kernrohr Ί4) gewickelt ist.
7. Kerze nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet, daß das Faser-
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U/Be
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BAD
material aus einem Gewebeband besteht, das spiralförmig um das Kernrohr (lA) gewickelt ist.
8. Kerze nach einem der Ansprüche 1 bis h, dadurch gekennzeichnet,
daß das durchlässige, poröse Material (12, 112, 116,
212, 312, 313) aus mindestens einem teilchenförmigen Material
mit einer mittleren Korngröße von etwa O,l-4OOO^m
besteht.
9. Verfahren zur Herstellung einer Kerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Kernrohr (14) durchlässiges Material (12, 112, 116, 212, 312, 313) aufgebracht
und zu einem porösen Kerzenkörper (10, 20, 30) geformt, das durchlässige Material vollständig (16) oder schichtweise
Γ212, 216, 312, 316) mit mindestens einer enzymatischen
Substanz an das durchlässige Material fixiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
enzymatische Substanz entweder im Innern ΊΙ6, 312) der
Kerze (20, 30) oder auf das durchlässige Material an der Oberfläche (16, 316) der Kerze (10, 30) abgeschieden und
fixiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die enzymatische Substanz aus einer diese enthaltenden Flüssigkeit abgeschieden wird.
12. verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Formung der Kerze *Ίθ, 20, 30) Fasermaterial
um das Kernrohr Ί4) gewickelt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch ge-
- 3 509811/1073
JH
kennzeichnet, daß zur Formung der Kerze (10, 20, 30) mindestens
ein teilchenförmiges Material mit einer Korngröße von etwa 0,1-4000^m auf das Kernrohr fl4) aufgebracht wird
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11 und 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das durchlässige Material (12, 112, Il6, 212, 312, 313) aus einer Suspension auf dem Kernrohr
'Ί4) abgeschieden wird.
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Leerseite
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Non-Patent Citations (1)
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NICHTS-ERMITTELT * |
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