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Einrichtung zum Einstellen des Scherspaltes beim Scheren von bahnförmigen
Materialien Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Einstellen des zwischen
Schneidzeug und Schertisch gebildeten Scherspaltes beim Scheren von bahnförmigem
Material aus1Textilien aller Art. auf eine gewünscht Schurhbhe mit Hilfe eines auf
den Scherspalt einwirkenden Stelltriebes.
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Bekannte Schermaschinen, wie sie beispielsweise in der DT-AS 2 002
521 beschrieben sind, mUssen beim Scheren verschiedener Gewebequolitdten
(Artikelwechsel),
wenn also die Schurhöhe verändert werden soll, jedesmal angehalten werden, um eine
entsprechende mechanische Verstellung des Scherspaltes der Maschine vornehmen zu
können. Bei bei jedem Schneidzeu Scherstraßen mit mehreren Schneidzeugen muß diese
Umstellunirjedesmal einzeln beim Ubergang zwischen altem und neuem Gewebestuck vorgenommen
werden, wobei also mehrere Maschinenstillstönde notwendig sind, was besonders lästig
und kostspielig ist.
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Der Erfindung liegt daher die Auiabe zugrunde, eine Einrichtung zu
schaffen, bei deren Anwendung es nicht mehr notwendig ist, die Maschine beim Artikelwechsel'
d. h. beim Einstellen des Scherspaltes auf einen|neuen gewünschten Sollwert der
Schurhöhe anzuhalten.
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Erfindungsgemdß wird dieser Erfolg dadurch erreicht, daß ein Speicher
oder dgl. vorgesehen ist, in dem eine dem einzustellenden Sollwert des Scherspaltes
entsprechende Größe voreinstellbar ist, und daß durch eine an sich bekannte, den
Durchgang von Nahtstellen messende Anordnung beim Durchgang einer zwischen zwei
unterschiedlich zu scherenden Materialteilen befindliche Naht durch den Scherspalt
eine Schalteinrichtung betatigbar ist, die diese Größe aus dem Speicher abruft und
sie dem Stelltrieb zur Einstellung des Scherspaltes zufuhrt. Eine solche Voreinstellung
des Scherspalt-Sollwertes erfolgt beispielsweise mit Hilfe eines Schurgutewahlscholters,
der eine elektronische Brückenschaltung um definierte Schritte verstellt. Die einzelnen
Stufen eines
solchen Schurgutewahlschalters können beispielsweise
einer Verdnderung der Schurhöhe von 5/100 mm entsprechen. Bei Artikelwechsel kann
dann die Schurgute während des Betriebs fUr das nachfolgende StUck vorgewählt und
dem gewunschten Charakter des jeweiligen Artikels angepaßt werden. Erst beim Durchlauf
der entsprechenden Nahtstelle im Material zwischen den zwei Gewebeteilen Uber den
Schertisch wird der gespeicherte Korrekturwert abgerufen und zur Einstellung des
Scherspaltes auf den Stelltrieb gegeben. Grundsdtzlich kann die Einstellung sowohl
durch Verstellung des Schertisches als auch durch Verstellung des aus Messerwolze
und Untermesser bestehenden Schneidzeuges erfolgen.
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Die erfindungsgemöße Voreinstellung der Schurgüte auf einen gewünschten
in Sollert läßt sich1 besonders vorteilhafter Weise verbinden mit der bereits durch
die vorerwöhnte DT-AS 2 002 521 bekannten Regelung des Scherspaltes auf konstante
Schurhöhe unabhängig von der Gewebedicke.
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Dies wird erfindungsgemöß dadurch erreicht, dos die den Nahtdurchgang
messende Anordnung als ein an sich bekannter Gewebedickenmesser ausgebildet ist,
dessen den Dickenänderungen im Material entsprechende Meßwerte der Schalteinrichtung
hinzugeführt werden, durch die Uber den Stelltrieb der Scherspalt in an sich bekannter
Weise auf stets konstanten Wert der eingestellten Schurhöhe nachregelbar ist. Da
die Dickenbnderung im Material klein ist gegenUber einer bei einer Nahtstelle auftretenden
"Dickendnderung", ldßt sich hierbei der Nahtdurchgang sehr wohl erkennen und zu
der erfindungsgemößen Voreinstellung
eines neuen Schurhöhensollwertes
ausnutzen.
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Die während des laufenden Betriebs der Maschine zu fällende Entscheidung
über eine neu einzustellende Schurhbhe wird im Rahmen der Erfindung wert sentlich
dadurch erleicht, daß eine die Schurhöhe des Scherspaltes messende Anordnung, z.
B. ein SchurhöhenfUhler, mit einem eine digitole, mehrdekadige Leuchtanzeige liefernden
Instrument gekoppelt ist. Verbessert wird diese Entscheidungshilfe noch dadurch,
daß das Anzeigeinstrument wahlweise an den Schvrhöhenfühler und an den Gewebedickenmesser
anschaltbar ist.
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In Weiterbildung der Erfindung erweist es sich als vorteilhaft, daß
der Stelltrieb mit einer an sich bekannten, den Schertisch beim Nahtdurch-oder das
Schneidzeug abhebende gang aus der Betriebslage kippenden # Mechanik gekoppelt ist,
derart, daß die Betätigung des Stelltriebs in geluftetem Zustand erfolgt.
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Durch diese Ausnutzung der Zeit des Nahtdurchganges fUr die Einstellung
des Scherspaltes wird Maschinenbetriebszeit gespart. Zur Betriebssicherheit kann
es dienen, wenn die Kippmechanik im ausgekippten Zustand während der Betätigung
des Stelltriebs gegen ZurUckippen in die Betriebs lage blockiert ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch
dargestellt.
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Durch den Scherspalt 1, gebildet aus dem aus Messerwalze 2 und Untermesser
3 bestehenden Schneidzeug und dem Schertisch 4 wird das bahnförmige Material 5 in
Pfeilrichtung hindurchgeführt. Ein Gewebedickenmesser 6 meldet Dickenänderungen
im Material an eine Regeleinrichtung 7, deren Ausgang alsdann den Stelltrieb 8,
der den Schertisch 4 gemäß Pfeilrichtung verstellt, so lange, bis der den Scherspalt
messende Schurhbhenfühler 9 die Wiederherstellung des eingestellten Schurhöhensollwertes
dem Regler 7 meldet.
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Durch einen Schurgütewahlscholter 10 läßt sich jeweils eine einem
bestimmten Sollwert der Scherspaltbreite und damit der Schurgüte entsprechende Größe,
z. B. eine in eine Brückenschaltung einzuschaltende Induktivitdt voreinstellen.
Sobald der Gewebedickenmesser 6 eine einer Nahtstelle entsprechenden große Dickenanderung
dem Regler 7 mitteilt, wird diese voreingestellte, gespeicherte Größe im Regler
7 wirksam und steuert, gegebenenfalls mit einer erforderlichen Verzögerung, alsdann
den Stelltrieb 8. Gleichzeitig wird dann beim Nahtdurchgang über den Schertisch
4 durch die Naht-automatik 11 die Tischkippung ausgelöst, wöhrend der Stelltrieb
8 den Scherspalt 1 durch Verstellung des Tisches bzw. der Tischlagerung nach stellt.
Bei dem dargestellten Beispiel ist ferner noch eine Handbedienungseinrichtung 12
vorgesehen, durch die bei Bedarf die Regeleinrichtung abgeschaltet werden und der
Stelltrieb zur Einstellung des Scherspaltes von Hand betätigt werden kann. An den
Schurhöhenfuhler 9 ist außerdem ein Anzeigeinstrument 13 angeschlossen, auf dem
der jeweils eingestellte Scherspalt bzw. die Schurhöhe als
digitale
Leuchtziffernanzeige auf 5/100 mm genau abgelesen werden kann. Der SchurhöhenfUhler
9 ist an der Schertischfuhrung angeordnet und daher unabhängig von der Tischart
wie auch von der Tisch-bzw. Schneidzeugabhebung.
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kippung#Bei mehrmesserigen Maschinen hat jeder Schertisch seinen eigenen
SchurhöhenfUhler. Der erfindungsgemäße Grundgedanke, den einer bestimmten, gewunschten
Schurhöhe entsprechenden Sollwert des Schertpales vorher einzustellen und bei Durchgang
einer Naht bzw.
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- bei entsprechender Vorprogrammierung - nach Durchgang einer bestimmten
Anzahl von Nähten zur Betätigung eines den Scherspalt entsprechend verändernden
Stelltriebes auszunutzen, läßt sich daher offensichtlich noch in verschiedener Weise
abändern und ist daher nicht auf das dargestellte Beispiel beschrdnkt.
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Patentanspruche: