DE2437745B2 - Vorrichtung fuer die reinigung von abwaessern mittels aktivkohle - Google Patents
Vorrichtung fuer die reinigung von abwaessern mittels aktivkohleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Entfernung von organischen Stoffen aus Abwässern
mittels einem mit Aktivkohle gefüllten, mit einem Auslaufkegel versehenen Adsorber, den die Aktivkohle
von oben nach unten durchwandert und den das Abwasser in der Gegenrichtung durchströmt.
Bei einer derartigen Abwasserreinigung durch Adsorption der organischen Stoffe ist eine gleichmäßige
Verteilung des Abwassers über den Adsorberquerschnitt sowie ein planparalleler Abzug der mit den
Verunreinigungen beladenen Aktivkohle erforderlich.
Es ist bekannt, in Abwässern vorhandene organische Stoffe durch Adsorption an Aktivkohle zu binden und
dadurch die Abwässer zu reinigen. Die adsorbierten Stoffe werden im allgemeinen durch eine thermische
Behandlung von der Aktivkohle wieder entfernt, worauf die Aktivkohle erneut zur Reinigung verwendet werden
kann. Während dif. reversibel gebundenen Stoffe ausschließlich durch eine Temperaturerhöhung desorbiert
werden können, müssen die irreversibel gebundenen Stoffe durch eine Teilvergasung der Aktivkohle
entfernt werden. Der hierbei durch Reaktion des Vergasungsmittels mit dem Kohlenstoffgerüst der
Aktivkohle auftretende Aktivkohleverlust kann zwischen 5 und 15% pro Regeneration betragen. Die Höhe
dieses Aktivkohleverbrauchs wächst naturgemäß bei der Reinigung von industriellen Abwässern, da wegen
des hohen Gehaltes an kohlenstoffhaltigen Verunreinigungen die Beladung der Aktivkohle sehr schnell erfolgt
und somit häufige Regenerationen der Aktivkohle erforderlich sind.
Bei Verfahren mit kontinuierlichem Abzug der beladenen Aktivkohle muß zur Verminderung des
Aktivkohleverlustes der Volumenstrom der zwischen Absorber und Regenerator umlaufenden Aktivkohle
möglichst klein gehalten werden. Dies ist dann der Fall, wenn die Aktivkohle nur im größtmöglichsten Beladungszustand
aus dem Adsorber abgezogen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine geeignete Anström- und Verteilervorrichtung für die
Aktivkohle und das Abwasser im Auslauf des Adsorbers, durch gezielte Rückführung der regenerierten Aktivkohle
in den Adsorber und durch einen über den Adsorberumfang gleichmäßigen Wasserüberlauf eine
gleichmäßige und hohe Beladung der Aktivkohle zu erzielen, um somit den Volumenstrom der zu regenerierenden
Aktivkohle möglichst gering zu halten und den Aktivkohleverbrauch damit zu senken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß in den Auslaufkegel eines Adsorbers mit einem Neigungswinkel zwischen 50 und 60° im oberen Drittel
ein Verteilerkegel mit einem Neigungswinkel von 45 bis 55°, vorzugsweise von 50°, bei dem der Kegelmantel zu
0,1 bis 1%, bezogen auf die Querschnittsfläche des Adsorbers, mit Durchflußöffnungen versehen ist, eingesetzt
ist, und hierdurch zwischen der Kegelbasis des Verteilerkegels und dem Auslaufkegel ein Ringspalt
entsteht, der zwischen 50 und 100 mm beträgt.
Ein gezielter Austrag der beladenen Aktivkohle wird nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung dadurch
erreicht, daß in 30 bis 70%, vorzugsweise 50% der Aktivkohleschüttung eines Adsorbers ein Probenahmeorgan
angeordnet ist, dem ein Analysator zur Bestimmung der Konzentration an organischen Verunreinigungen
im Abwasser und ein Ventil für die Regelung des Aktivkohleabzugs über die Dosierwassermengt
im Telleraustrag zugeordnet sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden naher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Gesamtansicht eines Adsorbers
für die Abwasserreinigung,
Fig.2 eine Detaildarstellung des Adsorberauslaufs
mit den Verteilerorganen.
Nach Fig. 1 wird das durch ein nicht gezeichnetes vorgeschaltetes Mehrschichtenfilter filtrierte Abwasser
durch die Ringleitung 1 einem mit Aktivkohle gefüllten Adsorber 2 zugeführt, den es von einem im Auslaufkegel
3 feststehenden konischen Verteilerkegel 4 gleichmäßig über den Adsorberquerschnitt verteilt, von unten nach
oben durchströmt. Die Aktivkohle durchwandert den Adsorber 2 von oben nach unten und wird mit den
kohlenstoffhaltigen Verunreinigungen des Abwassers beladen, durch einen Telleraustrag 5 ausgetragen und
über die hydraulische Förderleitung 6 einer Wirbelschichtregenerierung aufgegeben. Die regenerierte
Aktivkohle wird gleichfalls hydraulisch in den Adsorber über ein Verteilerrohr 7 so zurückgeführt, daß die
Förderwassereintrittsgeschwindigkeit zwischen 0,03 bis 0,υ4 m/s beträgt.
Zur Gewährleistung des gleichmäßigen Wasserüberlaufs ist der Überlaufring 10 mit Segmentschlitzen
versehen.
Die Geschwindigkeit des Aktivkohleabzuges und damit die Wanderungsgeschwindigkeit der Aktivkohle
in der Adsorbersäule wird in der Grobeinstellung durch
die Höhenverstellung des Telieraustrages 5 geregelt. Die Feineinstellung erfolgt durch eine automatische
kontinuierliche Regelung. Hierzu wird in einer Höhe von 30 bis 70%, vorzugsweise 50% der Aktivkohleschüttung
kontinuierlich eine Abwasserprobe entnommen und durch den Analysator 8 der Gehalt an
organischem Kohlenstoff bestimmt. Der Sollwert des zu messenden Kohlenstoffgehaltes beträgt entsprechend
der Höhe des Meßpunktes ebenfalls 30 bis 70%, vorzugsweise 50% der Eingangskonzentration des
Abwassers. Wird der Sollwert unter- oder überschritten, so wird durch eine Verkleinerung oder Vergrößerung
der Dosierwassermenge mittels des Ventils 9 der Aktivkohleabzug verringert oder erhöht. Dieses Dosierwasser
wird vom Abwasserhauptstrom abgezweigt und führt in bekannter Weise zur Erzeugung einer lokal
fluidisierten Aktivkohleschicht über dem Telleraustrag 5 im Austragskegel 3. Auf diese Weise wird sowohl eine
ständige Anpassung an die Eingangskonzentration der Verunreinigungen erzielt als auch erreicht, daß die
Wandergeschwindigkeit der Adsorpiionsfront gleich der Wandergeschwindigkeit der Aktivkohle ist. Bei
Erfüllung dieser Voraussetzungen bleibt die Adsorptionsfront immer an der gleichen Stolle ir. der
Akiivkohleschütlung.
F i g. 2 zeigt in einer vergrößerten Abbildung die
Austrags- und Verteilungsvorrichtung für die Aktivkohle und das Abwasser, mit der die gleichmäßige
Verteilung des Abwassers über den Adsorberquerschnitt und der planparallele Abzug der beladcnen
Aktivkohle erzielt wird. Erfindungsgemäß hat der Auslaufkegel 3 des Adsorbers einen Neigungswinkel 14
zwischen 50 und 60". In diesen Auslaufkegel 3 ist im
oberen Drittel ein Verteilerkegel Λ mjt einem
Neigungswinkel Il von 45 bis 55", vorzugsweise 50",
eingesetzt. Dabei wird zwischen der Kegelbasis des Verteilcrkegels 4 und dem Auslaufkegel 3 ein Ringspalt
12 gebildet, der zwischen 50 bis 100 mm beträgt. Durch diesen Ringspalt erfolgt der Abzug der Aktivkohle aus
der Schüttung in gleichmäßiger Weise über die ganze Adsorberquerschnittsfläche. Der Kegelmantel des Verteilcrkegels
4 ist zu 0,1 bis 1,0%, bezogen auf die Querschnittsfläche des Adsorbers, mit Durchflußöffnungen
13 versehen, durch die erzielt wird, daß der Druckverlust des Abwassers im Einlauf unterhalb des
Verteilerkegels 4 gleich dem Druckverlusi des Abwassers in der Aktivkohleschüttung ist. Hierdurch wird eine
gleichmäßige Verteilung des Abwassers über den je
Adsorberquerschnitt erreicht.
Ausführungsbeispiel
20 mVh Kokereiabwasser mit einem minieren Gehalt
an organischem Kohlenstoff von 1000 mg/1 durchstro- ;;5
men einen Adsorber von 1,6 m Durchmesser, der bis zu einer Höhe von 2,4 m mit einer Aktivkohle der Körnung
2 mm gefüllt ist. Bei einer Strömungsgeschwindigkeit des Abwassers von 10 m/h ergibt sich ein Druck verlust
in der Schüttung von 120 mm WS.
Der Neigungswinkel des Auslaufkegels im Adsorberunterteil
beträgt 60° und der Neigungswinkel des Verteilerkegels 50°. Der Kegelmantel des Verteilerkegels
ist mit 804 Löchern von 2 mm Durchmesser versehen, um eine Wasserdurchtrittsfläche von
2525 mm- zu erhalten. Der Ringspalt zwischen der Kegelbasis des Verteilerkegels und dem Auslaufkegel
ist 100 mm breit, so daß sich eine Aktivkohle-Abzugsflache von 0,315 m2 ergibt.
Die Messung der Kohlcnstoffkonzentration im Abwasser erfolgt in halber Höhe der Schüttung. Der
Sollwert der Messung ist auf das 0,5fache des mittleren Gehaltes an organischem Kohlenstoff im Abwasser,
also auf 500 mg/1, eingestellt. Bei diesem Gehalt an organischem Kohlenstoff betragt die mittlere Wanderungsgeschwindigkeit
der Akiivkohleschütuing im Adsorber 0,13 m/h, entsprechend einem Aktivkohle- VoIumenslrom
von 260 l/h. Hierbei wird eine miniere Kohlenstoffbeladung der Aktivkohle von 70 kg/m'
±3% erreicht. Der Gehalt an organischem Kohlenstoff im gereinigten Abwasser betragt 75 mg/1, was einer
Reinigungsleistung von 92,5%, bezogen auf den organischen Kohlenstoffgehalt, entspricht.
Erhöht sich beispielsweise der Gehalt des Abwassers anorganischem Kohlenstoff auf 1.100 mg/1, so führt dies
zu einer Abweichung, die durch Erhöhung der Wandergeschwindigkeit der Aktivkohleschütiung 1111
Adsorber auf 0,14 m/h kompensiert wird. Die erzielte Beladung der Aktivkohle an organischem Kohlenstoff
erhöht sich dann auf 75 kg/m1 ± 3%.
Hierzu 2 Dlntt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung für die Entfernung von organischen Stoffen aus Abwässern mittels einem mit Aktivkohle s gefüllten, mit einem Auslaufkegel versehenen Adsorber, den die Aktivkohle von oben nach unten durchwandert und den das Abwasser in der Gegenrichtung durchströmt, dadurch gekennzeichnet, daß in den Auslaufkegel (3) eines Adsorbers (2) mit einem Neigungswinkel (14) zwischen 50 und 60° im oberen Drittel ein Verteilerkegel (4) mit einem Neigungswinkel (11) von 45 bis 55", vorzugsweise von 50°, bei dem der Kegelmantel zu 0,1 bis 1,0%, bezogen auf die Querschnittsfläche des Adsorbers, mit Durchflußöffnungen (13) versehen ist, eingesetzt ist und hierdurch zwischen der Kegelbasis des Verteilerkegels (4) und dem Auslaufkegel (3) ein Ringspalt (12) entsteht, der zwischen 50 und 100 mm beträgt.
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